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Elektrotechnische Zeitschrift
(Zentralblatt für Elektrotechnik)
57. Jahrgang
1936
I. Halbjahr
Berlin
Im Buchhandel durch Julius Springer
1936
Inhalisverzeichnis.
(I. Halbjahr 1986)
A. Sachverzeichnis.
Seite Seite
I. Aufsätze, Rundschau und kleinere Mitteilungen 2 IV. Verbands nachrichten 20
II. Persönliches . . . s 18 V. Geschäftliche Mitteilungen . 21
III. Schrifttum (insbes. Buchbesprechungen) 19
Zeichenerklärung: = größerer Aufsatz. — Brf. = Brief an die Schriftleitung. — B. = Berichtigung. — Vortr. = Vortrag.
Bespr. = Besprechung.
Alle Zeichen stehen vor der Seitenzahl. Weitere Abkürzungen s. Abt. A IV, VDE.
Die Umlaute ä, ö, ü und ae, oe, ue sind wie die einfachen Laute a, o, u behandelt; Worte mit Umlauten sind den gleichartigen Worten
J. Aufsätze, Rundschau und
kleinere Mitteilungen.
Ablelter s. Überspannungsschutz.
Abschaltung s. Schaltgeräte.
Abschirmung s. Funkwesen.
Akademie s. Unterricht.
Akkumulatoren.
— Blei- u. alkalische Akkumulatoren.
Der chemische Vorgang im Bleiakkumu-
lator. Nach G. W. Vinal u. D. N.
Craig. 184.
Fahrrad- Akkumulator. 258.
Die wirtschaftl. Bedeutung der Elektro-
fahrzeuge. W. Hoppe. 261.
Die Einheitsbatterie für Stromwagen.
C. Zahn. *267.
Fahrstrom- und Starterbatterien auf der .
Automobil-Ausstellung 1936. 276.
Auto-Starter-Prüfer. 293.
— Akkumulatorenladung.
Gleichrichtor zum Laden alkalischer
Batterien. K. Landsmann. 271.
Ladevorrichtungen für Batterien auf der
Automobil-Ausstellung 1936. 276.
Ladegeräte. 290.
Akustik s. Meßkunde, Techn. Akustik.
Aldrey s. Leitungen.
Aluminium s. Leitungen, Stoffkunde.
Analysator s. Meßkunde.
Anlasser.
Anlaßeinrichtung . Albo- Knorr“. 236.
Selbst tät ige Anlah vorrichtung. 290.
Das überstromfreie Anlassen des klassi-
schen Käfigankermotors beliebig
hohen Kurzschlußstromes. K. Ober-
moser. *653.
Anordnungen s. Rechtspflege.
Anschluß s. Elektrizitätswerke.
Antenne s. Funkwesen.
Antriebe s. Bahnbau, Kraftfahrzeuge,
Maschinenantrieb, Schiffahrt.
mit einfachen Lauten nachgestellt.
Anziehung s. Theoret. Elektrotechnik.
Anzünder s. Wärmetechnik.
Arbeit s. Ständischer Aufbau.
Arbeitsbeschaffung.
Stellunglose Ingenieure. 714.
Arbeitsmessung s. Meßkunde.
Argon s. Wärmetechnik.
Armaturen s. Lichttechnik.
Asbest s. Stoffkunde.
Asynehronmaseh. s. Elektr. Maschinen.
Atome s. Physik. -
Aufzüge s. Maschinenantrieb.
Ausbildung s. Unterricht.
Auslauf s. Elektr. Maschinen.
Ausschüsse des VDE s. Abt. A IV.
Ausstellungen und Messen.
--: Deutschland.
.. Die Internationale Automobil- und Mo-
torrad-Ausstellung Berlin 1936. 68.
— W. Rödiger. 389.
Die Elektrotechnik auf der Internatio-
nalen Automobil- und Motorrad-
Ausstellung Berlin 1936. H. Hasse.
275. B. 352.
Grüne Woche Berlin 1936. 340.
Die Kölner Frühjahrsmesse 1936. 476.
Die Elektrotechnik in Darmstadt. W.
Petersen. “602.
Die Elektrotechnik auf der 3. Reichs-
nährstands- Schau. Frankfurt a. M.
1936. W. Wegener. J. Lengsfeld u.
Th. Teinert. 733.
— — Leipziger Messe.
Zur Leipziger Messe. 217.
Nachrichten von der Leipziger Früh-
jahrsmesse 1936. 260.
Rückblick auf die Leipziger Messe im
Hause der Elektrotechnik. E. C.
Zehme. 457.
Dio Elektrotechnik auf der Leipziger
Frühjahrsmesse 1936 außerhalb des
HdE. G. H. Winkler. *463. B. 672.
Die Leipziger Frühjahrsmesse 1936. 476.
Ausstellungen und Messen.
— Ausland.
Deutsche Beteiligung an den Internatio-
nalen Messen in Mailand und Posen
1936. 340.
Auszelehnungen s. Abt. A II, Persönl.
Außenhandel s. Abt. A V, Gesch. Mitt.
Automaten s. Schaltgeräte.
Autobahnen s. Lichttechnik.
Automobile s. Kraftfahrzeuge.
Bahnbau und Bahnbetrieb (s. a. Signal-
wesen).
Bayern. 71.
Budapest. 534.
Dänemark. *327.
Deutschland. 70. 71.
England. 67. *117.
Hellerup-Holte. 714.
Höllentalbahn. 206.
Italien. 17. 337.
Kopenhagen. *327. 534. 714.
London. 67. *117.
Ungarn. 534.
Zschornewitz. 274.
— Allgemeines.
Elektr. Fahrschaubild-Zeichengerät.Nach
P. C. Cromwell. 17.
Ermittlung von Fahrzeit und Strom-
verbrauch. Nach Hippisley. 205.
Kurzwellenverbindung auf langen Güter-
zügen. Nach H. A, Shepard u.
W. C. Evans. 205.
— Bahnkraftwerke.
Elektrizitätsversorgung der Reichskahn.
70.
— Fahrleitung und Stromschlene.
Fahrdrahtklemme für die Oberleitung
der Straßenbahn. 245.
Stromschiene. 245.
Fahrleitung mit Aluminium- und Stahl-
Aluminium-Tragseil und Kupferfahr-
draht. Nach Süberkrüb. 444.
Fahrleitung Hellerup-Holte. 714.
534. 714.
206. 274. 337.
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1936
Elektrotechnische Zeitschrift
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Bahnbau und Bahnbetrieb.
— Bremsung.
Zur Entstehung des Quietschgeräusehes .
bei Bremsen. Nach G. Buchmann.
Vortr. 41.
Gleichstrombahnbetrieb mit wirtschaft-
licher Geschwindigkeitsregelung. Nach
Gratzmüller. 204.
Stufenlose Kurzschlußbremse für elektr.
Triebfahrzeuge. H. Hutt. 222.
— Elsenbahnen.
— Elektrislerung.
Fünfjahresplan für englische Bahnelek-
trisierungen. 67.
Stand der Bahnelektrisierung im bay-
risch-württembergischen Netz im
Jahre 1935. 71.
Elektr. Bahnbetrieb vor
H. Tetzlaff. *193.
Die Deutsche Reichsbahn im Jahre 1935.
337.
— — Lokomotiven und Triebwagen.
2 Bo-Bo 2-Gleichstrom - Schnellzugsloko-
motiven für 3000 V der italienischen
Staatsbahnen. Nach Bianchi. 17.
Der elektr. Betrieb auf der Höllentalbahn.
206.
Akkumulatortriebwagen der Zechorne-
witzer Kleinbahn. Nach E. Müller.
274. l
Schnelligkeitsrekord mit einem diesel-
elektr. Triebwagen. 312.
Das Auftreten von Ratterschwingungen
in der Elektrotechnik. Th. Buch-
hold. *625.
— Straßenbahnen.
Akkumulator-Triebwagen für italienische
Nebenbahnen. Nach O. Gysin. 337.
Ein neuer vielstufiger Fahrschalter. Nach
H. Uhlig. 442.
Richtlinien für den Bau von neuzeit-
lichen Straßenbahnwagen. Nach Fr.
Finck. 589.
Richtungszeichen an Straßenbahnwagen.
Nach W. Bennighoff. 714.
— Sehnellbahnen.
Steuerung des dieselelektr. Zuges „Ko-
met‘. Nach A. H. Candee. 182.
Die Elektrisierung des Nahverkehrs in
Kopenhagen. R. Spies. *327.
Laufband für Personenbeförderung. Nach
N. W. Storer. 414.
40 jähriges Jubiläum der ersten Unter-
straßenbahn. 534.
— Grubenbahnen.
Fahrleitung mit Aluminium- und Stahl-
Aluminium-Tragseil und Kupferfahr-
draht. Nach Süberkrüb. 444.
Neuere Fortschritte in der Elektrisierung
der Untertagebetriobe. C. Truhel.
743.
— Oberleltungs- Elektromobile.
Der Fahrdraht busbetrieb
' R. Spies. 117.
Elektrizität als Treibstoff im Verkehrs-
wesen. Nach Kern. Vortr. 408.
25 Jahren.
in London.
Batterie s. Akkumulatoren.
Beglaubigungen s. Prüfämter.
Belastung s. Elektrizitätswerke.
Beleuchtung s. Lichttechnik.
Belichtungsmesser s. Photographie.
Benutzungsdauer s. Elektrizitätswerke.
Bereehnung s. Leitungen.
Bergbau (s. an Geologie).
Die Funkversuche unter und über Tage
in Kotterbach und Ostrow. Nach
V. Fritsch. 125.
Das Stauchschutz-Dehnungskabel. E.
Ullmann. 18l.
Bergbau.
Fahrleitung mit Aluminium- und Stahl-
Aluminium-Tragseil und Kupferfahr-
draht. Nach Süberkrüb. 444.
Elektr. Schachtfördermaschinen und ihre
Sicherheitseinrichtungen. Nach Graf.
Vortr. 574.
Neuere Fortschritte in der Elektrisierung
der Untertagebetriebe. C. Truhel.
743.
Berlehtigung. 112. 320. 352. 432. 672.
Beschleunigung s. Meßkunde.
Besprechungen s. Abt. A III, Schrifttum.
Bestimmungen des VDE s. Abt. A IV,
Verbandsnachrichten.
Bezugs quellenverzeiehnls. 168. 216. 259.
408. 456. 600.
Blidtelegrapme und Fernsehen.
Neuer Fernsehsender Witzleben. 20.
Rundfunkheimdrucker. Nach R. H.
Ranger, Fulton u. J. V. L. Hogan.
44.
Ein abgeschmolzener Kaltkathodenoszil-
lograph für niedrige Erregerspannung.
Nach F. A. Becker. 66.
Der neue Pariser Fernsehsender auf dem
Eiffelturm. Nach M. Adam. 183.
Tonfilmgeräte neuester Konstruktion.
258.
Fernsehsprechen Berlin—Leipzig. 312.
Fernsehen in Schweden. 420.
Bildtelegraphenverkehr mit Polen. 714.
Blindstrom s. Elektrizitätswerke, Kon-
densatoren.
Blitz s. Überspannung.
Bogenlampen s. Lichttechnik.
Bohrmaschine s. Maschinenantrieb.
Brand.
Brandschutz in elektr. Kraft- und Unter-
werken. Nach Koechlin. 204.
Bratgeräte s. Wärmetechnik.
Bremslüfter s. Magnetismus.
Bremsung s. Bahnbau, Masch.-Antr.
Brennkraftmaschinen.
Mineralöltagung 1935.
Notstromsätze. 468.
206.
Brennstoffe s. Energiewirtschaft, Stoff k.
Brennstoffelement s. Elemente.
Brücken s. Meßkunde.
Buchbesprechungen s. Abt. A III, Schrift-
tum.
Bügelgerät s. Wärmetechnik.
Bühne s. Theater.
Bühnenbeleuehtung s. Lichttechnik.
Bürsten s. Elektr. Maschinen.
Chemie s. Elektrochemie.
CIGRE s. Abt. A IV, Verbandsnachr.
Daehständer s. Installat ionswesen.
Dämmerungsschalter s. Lichttechnik.
Dampfkessel.
Brennstoffe s. Stoffkunde.
Kesselregelanlage. 467.
Dampflampen s. Lichttechnik.
Dampfturbinen. \
Die Industrie-Dampfturbine der Gegen-
wart. W. Guilhauman. *381.
Dämpfung s. Meßkunde.
Dauermagnete s. Magnetismus.
Deutsehes Opernhaus s. Theater.
Diekenmessung s. Meßkunde.
Dielektr. Verluste s. Theor. Elektrot.
Dielektrlzitätskonstante s. Theor.Elektrot.
Dieselmotoren s. Bahnbau, Elektrizitäts-
werke.
Differentlalschutz s. Transformatoren.
Dissertationen s. Abt. A III, Schrifttum.
Drähte s. Leitungen.
Drahtlose Technik s. Funkwesen.
Drehschalter s. Funkwesen.
Drehspuigeräte s. Meßkunde.
Drehzahlmesser s. Meßkunde.
Drossel s. Theoret. Elektrot.
Druekgassehalter s. Schaltgeräte.
Druekmessung s. Meßkunde.
Dübel s. Installationswesen.
Durchführung s. Isolatoren.
Durehschlag s. Theoret. Elektrot.
Dynamomaschinen s. Elektr. Maschinen.
Dynatron s. Röhren.
Echolot s. Meßkunde.
Elehung s. Meßkunde.
Einheiten.
. Über die Dimensionen der elektromagne-
tischen Größen. Nach A. Sommer-
feld. Vortr. 41.
Uber die beabsichtigte Anderung dor
elektr. Einheiten. Nach F. Emde. 41.
Uber elektr. Einheiten nebst einem Bei-
trag zur genauen Bestimmung der
Zeiteinheit auf elektr. Wege. A.
Griesbach. Vortr. *99.
Das Problem der Dimensionen der Ein-
heiten elektr. u. magn. Größen.
Nach Pl. Andronescu. 122.
Zur Schreibweise der elektromagneti-
schen Gleichungen. Nach J. Fischer.
340.
Einführung s. Installationswesen.
Elnanker- Umformer s. Elektr. Maschinen.
Eingänge s. Abt. A III, Schrifttum.
Einschlag s. Überspannung.
Einspülen s. Leitungen.
Elsen s. Hütte, Magnetismus, Stoffkunde.
Eisenhahnen s. Bahnbau, Signalwesen.
Elslast s. Leitungen.
Elektrisehe Maschinen (s. a. Anlasser,
Maschinenantrieb, Regelung, Trans-
formatoren).
— Allgemeines.
Elektromaschinenbau auf der Leipziger
Messe im HdE. 457.
Die Elektrotechnik in Prüf- und Ver-
suchsanlagen unter besonderer Be-
rücksichtigung der elektrodynami-
schen Leistungswaage. Nach E. Löt-
terle. Vortr. 573.
— Theorie und Entwurf.
Betriebsmäßige Temperaturüberwachung
elektr. Maschinen, Transformatoren
und Hochspannungskabel. Nach
Täuber-Gretler. 63,
Einfluß des Ozons auf die Alterung der
Maschinenisolat ion. Nach Sucho-
wolskaya und Loguschkoff. 120.
Ermittlung von magnetischen Feldbil-
dern innerhalb der Maschinenwick-
lungen. Nach J. F. H. Douglas. 123.
Niederspannungsmaschinen mit Frosch-
beinwicklung. Nach Kulebakin. 156.
Garantator-Plastik-Imprägnierverfahren.
236.
Die Auslauflinien umlaufender Maschinen
und ihre Auswertung. F. Reinhardt.
293. o
Trennung der Verluste von Einphasen-
Induktionsmotoren. Nach C. G.
Veinott. 392.
4
Elektrische Maschinen.
Über einige Probleme beim Bau von
Hochspannungsmaschinen für Wech-
selstrom. Nach W. Eberspächer.
Vortr. 431.
Die Läuferkühlung von Turbogenera-
toren und ihr Einfluß auf die Grenz-
leistung. F. Punga. *608.
— Mechanlscher Aufbau.
Berücksichtigung mechan. Vorspannun-
gen im Elektromaschinenbau. K.
Waimann. *9.
Auswirkungen der Rohstoffrage auf die
Gestaltung und Herstellung elektr.
Maschinen und Apparate. Nach
Bo beck. Vortr. 55.
Sondermotoren mit geschweißtem Stahl-
mantel. 235.
Entwieklung von Einheitsmotoren-
Reihen. 235.
Beurteilung und Prüfung von explo-
sionssicheren Motoren. Nach A. H.
Nuckolls. 711.
— Bürsten und ihr Verhalten.
Der Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf das
Arbeiten der Bürsten. Nach J. V.
Dobson. 391.
Transformatorströme unter den Bürsten
von Wechselstrom Kommutator-
motoren. Nach A. J. Moskwitin.
587.
— Glelehstrommaschinen.
Störungen an Gleichstrom-Bahngenera-
toren für 3000 V. 182.
Universal- Motoren. 235.
Die elektr. Einrichtungen des Luft-
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt.
354.
Rundfunkstörungen durch Gleichstrom-
maschinen. 418.
Neue Wege zur Verbesserung der Strom-
wendung bei Gleichstrommaschinen.
Nach S. B. Judit zki. 529.
Der heutige Entwicklungsstand großer
Motoren. R. Brüderlink. *579.
— Synehronmaschinen.
Entwicklung und Betriebsbedingungen
von Turbogeneratoren. Nach Wil-
czek. 63.
Stabilitätseigenschaften von Wechsel-
stromgeneratoren und Großkraftüber-
tragungen. Nach W. D. Horsley.
212.
Kennlinien für das Intrittfallen von Syn-
chronmotoren. Nach D. R. Shoults,
S. B. Cary u. A. H. Lauder. 530.
Der heutige Entwicklungsstand großer
Motoren. R. Brüderlink. *579.
Die Läuferkühlung von Turbogeneratoren
und ihr Einfluß auf die Grenzleistung.
F. Punga. *608.
—- Asynehronmasehlnen.
Theorie, Wirkungsweise u. Berechnung
eines Mehrphasen-Kapazitätsmotors.
Nach J. J. Rudra u. D. J. Badkas.
13. i
Ein Asynchronmotor mit geschichtetem
Massivanker für geräuschfreien Be-
trieb. Nach H. Moser. 95.
Dreiphasen-Asynchronmaschine mit un-
symmetrischer Schaltung. Nach W.
Seiz u. A. Drehmann. 123.
Doppelläufer-Fräsmotoren mit 3000/4500
/4600 U/min. 235.
Trennung der Verluste von Einphasen-
Induktionsmotoren. Nach C. G.
Veinott. 392.
Wirkwiderstand der Kurzschlußringe bei
kleinen Käfigläufermotoren. Nach
P. H. Trickey. 522.
Elektrotechnische Zeitschrift
Elektrisehe Maschinen.
Der heutige Entwieklungsst and großer
Motoren. R. Brüderlink. 579.
Das überstromfreie Anlassen des klassi-
schen Kafigankermotors beliebig
hohen Kurzschlußstromes. K. Ober-
moser. 7653.
— UMechselstrom - Kommutatormaschi-
nen.
Drehstrom- Nebensschlußmotor und Ar-
beits maschine. W. E. Baltz. 7233.
Universal-Motoren. 235.
Drehstrom- Kommutatormotor für 4600
U min. 287.
Uber Selbsterregung und deren Ver-
hütung bei Drehstrom-Reihenschluß-
maschinen. A. Bloch. Brf. 432.
Transformatorströme unter den Bürsten
von Wechselstrom - Kommutator-
motoren. Nach A. J. Moskwitin.
587.
— Umiformer.
Einanker-Frequenzwandler. 237.
Schweißumformer. 246.
Elektrisierung s. Bahnbau, Energiewirt-
schaft.
Elektrizitätswerke (s. a. Bahnbau, Brenn-
kraft maschinen, Dampfkessel, Dampf-
turbinen, Energiewirtschaft, Fern-
messung. Hochfrequenztelephonie,
Leitungen, Schaltanlagen, Wasser-
turbinen).
Amerika. 201.
Berlin. 420.
Boberkraftwerk. *699.
Boulder Dam. 201.
Deutschland. *l. 420. 534. *699.
Frankreich. 481.
Hirschfelde. 534.
Italien. *33.
Mailand. *33.
Odertalsperre. 1.
Paris. 481.
— Anlagen (Beschreihung und Entwurf).
— — Wasserkraftwerke.
Das Kraftwerk an der Odertalsperre.
K. Pauck. 1.
Das Boberkraftwork der Märkischen
Elektricitätswerk AG. G. Warrel-
mann. *699.
— — Wüärmekraftwerke.
25 Jahre Hirschfelde. 534.
Die Diesel-Notstromanlage des Deutschen
Opernhauses. 552.
— — Unterwerke.
Richtlinien für den Bau von Ortsnetz-
Transformatorenstationen. 425.
— Belastungsverhältnisse.
Belastungs- und Spannungsvorgänge in
Drehstrom-Ortsnetzen. Nach K.
Kohler. 311.
Der Anschluß von Lichtbogen-Schweiß-
maschinen. Nach W. Werdenberg.
384.
— Betriebsüberwachung.
Die Fernsteuereinrichtung für die Strom-
versorgung der Stadt Mailand. L.
Völker. *33.
Fortschritte in der Selbststeuerung von
Kraftwerken in Höchstspannungs-
netzen. Nach Jäger. 203.
Erhöhte Wirtschaftlichkeit der Last-
verteilung durch selbsttätige Fre-
quenz- und Leist ungsregelung. Nach
F. Jäger. Vortr. 484.
Wirtschaftl.
Dugit.
Lastverteilung. Nach M.
529.
1936
Elektrizitätswerke.
— Blindstromfragen.
Aufbau und Wirtschaftlichkeit von Kon-
densatorenanlagen zur Leistungs-
faktor verbesserung. B. Stauch. 207.
— Parallelbetrieb von Kraftwerken.
Parallelbetrieb, Stabilität. Frequenz- und
Spannungsregelung (CIGRE. Bericht).
63.
Leitungsschutz beim Außertrittfallen der
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598.
— F. Cornelsen. Brf. 599.
— Verschied. techn. Betriebsfragen.
Zulässige Spannungsschwankungen in
Lichtnetzen. Nach W. Werdenberg.
157.
Erdung (CIGRE- Bericht). 201.
Oberwellen in Starkstromnetzen.
E. Hueter. Vortr. 407.
Neue Aufgaben und ihre Lösung in der
Niederspannungs versorgung. Nach
v. Mangoldt. Vortr. 485.
Praxis des Luftschutzes der Elektrizitäts-
werke. Nach E. M. K. Sommer.
Vortr. 694.
— Geschäftlieh-Wirtsehaftliches.
Ortskraft werke oder Verbund betrieb?
Ein Beitrag zur Kostenrechnung.
R. Schneider. 615.
— Tarifwesen.
Das Tarifproblem in der landwirtschaft -
lichen Stromversorgung Englands. 73.
Benutzungsdauer und Zimmertarife für
Haushaltungen. Nach J. Verboud.
369.
Entwieklung der Strompreise in Paris
während 1910 bis 1934. 481.
Elektrizitätswirtschaft s. Energiewirtsch.
Elektrizitütszähler s. Meßkunde.
Elektrochemie.
Chemische Arbeit in der Korrosions-
forschung. Nach P. Duden. 68.
Scheidung von Edelmetall in schwefel-
saurem Elektrolyten. Nach G. Hän-
sel u. A. Grevel. 98.
Die Anwendung der Photozelle im
Wasserwerksbetrieb. H. Richter.
154.
Elektr. Uberwachung eines chemischen
Reifevorganges von explosiven Che-
mikalien mittels Photozellen. W.
Nach
Z esch. 155.
Schutzschicht auf Magnesium. Nach
H. Fischer u. W. Schwan. 160.
Elektrochemie im Rahmen der Elektro-
technik. Nach Masing. Vortr. 166.
50 Jahre Aluminium. K. Arndt. 199.
Hochfrequenz-Ozongerät. 288.
Uber die elektrolytische Verzinnung. 312.
Einige Grundlagen der Elektrizitäts-
leitung und der Stromquellen, er-
läutert durch einfache Schauversuche.
R. W. Pohl. Vortr. 321.
Neues Verfahren für die Erhaltung gut.
polierter Metallflächen. Nach P.
Jacquet. 419.
Elektrolytische Platinüberzüge.
K. Sadakata. 446.
Die elektrochemische Industrie Bayerns.
K. Arndt. 732.
Fortschritte in der Elektrochemie und
Elektrometallurgie. Nach P. Bunet.
740.
Elektroindustrie s. Abt. A V, Gesch. Mitt.
Elektrokarren s. Kraftfahrzeuge.
Elektrolyt s. Elektrochemie, Theoret.
Elektrotechnik.
Elektromagnet s. Magnetismus.
Eiektrometer s. Meßkunde.
Elektromobil s. Bahnbau.
Elektronenoptik s. Theoret. Elektrot.
Nach
1936
Elektrotechnische Zeitschrift 5
Elektronenoszlilograph s. Meßkunde. Energiewirtsehaft. Erdung s. Erdschluß.
Elektronenröhren s. Funkwesen, Meß- Erzeugung u. Verbrauch elektr. Arbeit Erdungsschalter s. Funkwesen, Schalt-
kunde, Röhren, Theoret. Elektro- in Deutschland. 25. 131. 424. geräte.
technik, Verstärkertechnik.
Elektronentheorie s. Theor. Elektrot.
Elektrostatik s. Meßk., Theor. Elektr.
Elektrotechn. Verein s. Abt. A IV.
Elektrotechn. Zeitschrift s. Abt. A III,
Schrifttum.
Elektrowärme s. Wärmetechnik.
Elemente.
Brennstoffelement mit festem Elektro-
Ivten. Nach W. Schottky. 126.
Emission s. Röhren.
Empfänger s. Funkwesen.
Endversehlüsse s. Leitungen.
Energlewirtschaft (s. a. Elektrizitäts-
Werke).
— Wasserwirtschaft.
Wasserkräfte Chinas. 187.
Die Verwertung der Energiequellen der
Erde. Nach D. Brownlie. 370.
Weasserkraftausnutzung. Nach Hen-
ninger. Vortr. 407.
— Wärme- und Brennstoffwirtsehaft.
Die Verwertung der Energiequellen der
Erde. Nach D. Brownlie. 370.
— Elekitrizitätswirtschaft.
— — Deutschland.
Das Programm der 2. Energietagung
„Elektrizität‘‘ im Essener Haus der
Technik. 20.
Gesetz zur Förderung der Energiewirt-
schaft (Energiewirtschaftsgesetz) vom
13. Dezember 1935. 21.
Die Elektrizitätswirtschaft im rechts-
rheinischen Bayern. J. Leonpacher.
69.
Öffentl. Elektrizitätswirtschaft in Baden
im Jahre 1934. L. Fricke. 185.
Die wirtschaftl. Bedeutung der Elektro-
fahrzeuge. W. Hoppe. 261.
Elektrofahrzeuge als Verbraucher heimi-
scher Antriebsenergie. Nach Rösner.
Vortr. 296.
Die Elektrizitätswirtschaft in Pommern.
A. Petri. *313.
Amerika-Studienfahrt der Elektroindu-
strie. 319.
Die Zuständigkeit des Reichswirtschafts-
ministers nach dem Energiewirt-
schaftsgesetz vom 13. Dezember 1935
und ihr Verhältnis zu den ordentlichen
Gerichten und Verwaltungsbehörden.
G. ABmann. 367.
Die Stromversorgung Deutschlands im
Jahre 1934. 369.
Aufgaben der deutschen Elektrizitäts-
wirtschaft. Nach Koepchen. Vortr.
407.
Zum Stand der Elektrizitätsversorgung
Berlins. 420.
Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft ım
Freistaat Hessen. R. Schneider.
8477.
Elektro-In vestitionen in der deutschen
Volkswirtschaft. Winkler. 479.
Das Problem eines Reichselektrizitäts-
monopols innerhalb der deutschen
Elektrizitätswirtschaft in historischer
Betrachtung und als Problem der
Gegenwart. Nach P. Jonghaus. 539.
Aus den Jahresberichten deutscher Elek-
trizitätswerke. 128.
— — Übriges Europa.
Betrachtungen über die Politik der Kraft-
erzeugung in Frankreich. Nach E.
Mercier. 131.
Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft Polens.
131.
Die Elektrizitätsversorgung Rumäniens
1934. H. Thieß. *186.
Oesterreichs Elektrizitätswirtschaft im
Jahre 1934. K. Augustin. *313.
Die Entwicklung der ländlichen Elektri-
zitätsversorgung in England. 316.
Tagesprobleme der englischen Elektri-
zitätswirtschaft. Nach J. A. Sum-
ner. 371.
Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft Däne-
marks im Berichtsjahr 1933. J. E.
Böresen. 421.
Ein Fortschritt in der planmäßigen Or-
ganisation der Elektrizitätswirtschaft
in Frankreich. Nach L. Mélot. 425.
Die öffentl. Elektrizitätswirtschaft Nor-
wegens im Betriebsjahre 1933 und
1934. N. Schulz. *478.
Die Elektrizitätswirtschaft Finnlands am
Ende des Jahres 1934. V. Veijola..
591.
Elektrizitätswirtschaft in Jugo-
slawien im Jahre 1934. J. Led vin ka.
5659.
Die Elektrizitätswirtschaft Bulgariens in
den Jahren 1931/1934. A. Dikoff.
5661.
Haushaltelektrisierung in der Tschecho-
slowakei. 718.
— — Amerika.
Geführdung der privaten Elektrizitäts-
lieferung in den V. S. Amerika. 72.
Modernisierung von Kraftwerken in den
V. S. Amerika. 480.
Die
— — Asien.
Elektrizitätsversorgung Chinas. A. Przy-
gode. *127. *187.
Die Elektrizitätswirtschaft der Man-
dschurei. Reichelt. *368.
Entfernungsmesser s. Photographie.
Entkeimung s. Medizin.
Entladung s. Theoret. Elektrot.
Entstörung s. Funkwesen.
Erdschluß und Erdstrom.
Die Belastbarkeit von Erdern. Nach
H. G. Taylor. 65.
Die Wechselstromausbreitung im Erd-
reich unterhalb einer einseitig offenen
und unendlich langen, senkrechten
Leiterschleife im Luftraum. Nach
H. Buchholz. 159.
Spannungsgradienten, hervorgerufen
durch Erdströme in der Nähe von
Kraftwerken und Unterwerken. Nach
Taylor. 201.
Erdung (CIGRE-Bericht). 201.
Schutz der Netze (CIGRE-Bericht). 204.
Kabelpotentialschutz. 253.
Untersuchung über Beeinflussung von
Erdschlußrelais beim Einschalten von
Erdschlüssen. W.Koch. *329. *385.
Neuzeitlicher Relaisschutz in Hoch-
spannungsanlagen. Nach Stark.
Vortr. 484.
Leitungsschutz beim Außertrittfallen der
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598.
— F. Cornelsen. Brf. 599.
Ein Entwieklungsweg der Relaistechnik
in Starkstromanlagen. R. Schimpf.
5645.
Erfindungen s. Rechtspflege.
Ersehütterungen s. Meßkunde, Schwin-
gungen, mechan.
ETZ s. Abt. A III, Schrifttum.
Expansionssehalter s. Schaltgeräte.
Experimentiermittel s. Unterricht.
Explosive Stoffe s. Elektrochem., Normen.
Fabrik s. Maschinenantrieb u. Abt. AV,
Geschäftl. Mitteilungen.
Fächer s. Maschinenantrieb.
Fahrleitung s. Bahnbau.
Fuhrlinle s. Bahnbau.
Fahrrad s. Akkumulatoren.
Fahrschalter s. Schaltgeräte.
Fahrschaubild s. Bahnbau.
Fahrtmessung s. Meßkunde.
Fahrzeuge s. Bahnbau, Kraftfahrzeuge,
Lichttechnik, Schiffahrt, Signalwesen.
Farben s. Lichttechnik.
Fassungen s. Installationswesen.
Fehler s. Meßkunde.
Fehlerortsbestimmung s. Leitungen.
Feld, elektr., s. Theoret. Elektrot.
Feld, magn., s. Magnetismus.
Fernmeldetechnik s. Bildtelegraphie,
Fernsprech-, Funk-, Signal-, Tele.
graphenwesen, Hochfrequenztele-
phonie, Leitungen, Röhren, Unter-
richt, Verstärkertechnik.
Fernmessung und Fernsteuerung (s. a.
Leitungen).
Die Fernsteuereinrichtung für die Strom-
versorgung der Stadt Mailand. L.
Völker. *33.
Grundlagen der lichtelektr. Steuerungen.
R. Sewig. *137.
Fernmessung der Feuchtigkeit von Gasen.
Nach F. Lieneweg. 156.
Fernübertragung von Meßwerten mit
Widerstandsgebern ; Quotienten-
messer-Verfahren. Nach W. Geyger.
182,
Fernmessung, Fernmeldung, Fernsteue-
rung (CIGRE-Bericht). 203.
Die Fernmeßverfahren. Nach P. M.
Pflier. 205.
Fernschalter (Ölschütz). 242.
Sirenen-Fernsteuerung. 249.
Fernsteueranlage Priesterweg der Deut-
schen Reichsbahn-Gesellschaft. K.
Keller. *304.
Die elektr. Einrichtungen des Luft-
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt.
354.
Fernübertragung von Meßwerten mit
Widerstandsgebern ; Strommesser-
Verfahren. Nach W. Geyger. 392.
Induktive Fernübertragung von Bewe-
gungsvorgängen. Nach W. Geyger.
417.
Steuerungen und Steuergeräte auf der
Leipziger Messe. 457.
Fernübertragungstechnik auf der Leip-
ziger Messe. 467.
Fernübertragung von Meßwerten mit
Widerstandsgebern; Kompensations-
verfahren. Nach W. Geyger. 53l.
Ein neues Fernsteuerungssystem (ohne
Steuerleitungen) für Drehstromnetze.
Nach Jacob. Vortr. 575.
Ein Entwicklungsweg der Relaistechnik
in Starkstromanlagen. R. Schimpf.
5645.
Elektrotechnische Zeitschrift
1936
Fernsehen s. Bildtelegraphie.
Fernsprechwesen (s. a. Funkwesen, Hoch-
frequenztelephonie. Leitungen, Techn.
Akustik, Verstärkertechnik).
— Allgemeines.
Die physikalische Natur von Sprache und
Musik als Grundlage der Fernsprech-
technik. Nach Busch. Vortr. 54.
Fernsprechanlage für die Großglockner-
Hochalpenstraße. Nach H. Schupp.
183.
Glühlampenzentrale. 248.
Schnurloser Vermittlungsschrank. 248.
Fernsprechanlage des LZ 129. 366.
Tragbares Trägerfrequenz-Fernsprech-
system. Nach L. Graf u. G. Arm-
bruster. 713.
— Fernsprechgeräte.
Mikrophone, Telephone, Lautsprecher s.
Techn. Akustik.
Fortschritte der Selbstanschlußtechnik.
W. Jaekel. *223.
Schlagwettergeschützter
248.
— Selbstanschlußwesen.
Fortschritte der Selbstanschlußtechnik.
W. Jaekel. *223.
Universalzentrale für fünf Amtsleitungen
und 25 Sprechstellen. 247.
Nebenstellen-Zentralen. 247.
— Fernspreehstörungen.
Die Einwirkung von Gleichstrom-Höchst-
spannungsleitungen auf Fernmelde-
anlagen. Nach Klewe. 200.
Fernsprechstörungen (CIGRE- Bericht).
204. |
Fernsprecher.
Fernsteuerung s. Fernmessung.
Ferromagnetlsmus s. Magnetismus.
Ferrometer s. Meßkunde.
Festigkeit, diel., s. Theoret. Elektrot.
Feuchtigkelt s. Meßkunde.
Feuer s. Brand.
Feuermelder s. Signalwesen.
Film s. Bildtelegr., Techn. Akustik.
Fleehtmaschine s. Werkstatt.
Flugwesen.
Die Beleuchtungsanlage auf dem Flug-
hafen Croyden. 16.
LZ 129. Ein Geleitwort. Eckener. 353.
Die elektr. Einrichtungen des Luft-
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt.
2354.
Praxis des Luftschutzes der Elektrizitäts-
werke. Nach E. M. K. Sommer.
Vortr. 694.
Flußmesser s. Meßkunde.
Förderanlagen s. Maschinenantrieb, Si-
gnalwesen.
Früsmotoren s. Maschinenantrieb.
Freileltungen s. Leitungen.
Freiluftgeräte s. Schaltgeräte.
Fre quenz s. Meßkunde, Regelung.
Funkenentladung s. Theor. Elektrot.
Funkenstrecke s. Meßkunde.
Funkenzähler s. Schaltgeräte.
Funkwesen (s. a. Bildtelegraphie, Meß-
kunde, Röhren, Techn. Akustik.
Theoret. Elektrot., Vorst ärkert echnik).
— Allgemeines.
Kurzwellen verbindung auf langen Güter-
zügen. Nach H. A. Shepard u. W. C.
Evans. 205.
Die elektr. Einrichtungen des Luft-
schiffes „LZ 129°. E. Hilligardt.
*354,
— Wellenausbreitung.
Die Funkversuche unter und über Tage
in Kotterbach und Ostrow. Nach
V. Fritsch. 125.
Funkwesen.
Zustand der Ionosphäre und die Aus-
breitung elektr. Wellen. Nach W.
Dieminger. 338.
— Rundfunk.
Rundfunk mit unsymmetrischen Seiten-
bändern. Nach P. P. Eckersley. 44.
Ein neuartiges Gerät zur Amplituden-
überwachung im Rundfunkbetrieb
und anderen elektroakustischen An-
lagen. W. Nestel u. H. G. Thilo.
*197.
7,5 Mill. Rundfunkhörer in Deutschland.
426.
Trägerfrequente Rundfunkübertragung
auf Freileitungen. A. Haag. 448.
Rundfunkwesen auf der Leipziger Messe.
462. 467.
Die neuen tragbaren Übertragungsgeräte
der RBeichs-Rundfunk-Gesellschaft.
K. Hoffmann u. U. Tuchel. *514.
Trägerfrequente Rundfunkübertragung
über Freileitungen. H. Werrmann.
Vortr. 707. 735.
— — Rundfunk störungen.
Potentialstouering auf Isolatorober-
flächen. Nach E. Bennett u. G.
Fredendall. 65.
Rundfunkstörungen (CIGRE. Bericht).
204.
Vergleichende Untersuchungen an Frei-
leitungs-Stützenisolatoren zur Auf-
klärung ihres Störeinflusses auf den
Rundfunkempfang. Nach Mengeln.
204.
Rundfunkstörungsfreie Stützenisolatoren.
243. 244.
Störschutzmittel auf der Automobil-Aus-
stellung 1936. 278.
Entstörfilter. 294.
Abschirmkäf ig für Diathermiegeräte. 294.
Rundfunkstörungen durch Gleichstrom-
maschinen. 418.
— Funkstationen.
Kreuzantenne. 249.
30 Jahre Nauen. 534.
Funkeinrichtungen auf Schnellbooten
der Wasserschutzpolizei Berlin. A.
Samlowski. 706.
— Funksender.
Rundfunk mit unsymmetrischen Seiten-
bändern. Nach P. P. Eckersley. 44.
Erzeugung kurzer Wellen. Nach A. Heil
u. O. Heil. 97.
Sender für Wellen unter Im. NachN.E.
Lindenblad. 338.
Die elektr. Einrichtungen des Luftschiffes
„LZ 129“. E. Hilligardt. *354.
Grundlagen der Modulation mit ver-
änderlichem Trägerwert. Nach H.
Wehrlin. 396.
Über die Frequenzkonstanz eines quarz-
gesteuerten Rundfunksenders. Nach
H. Jacobs. 500.
Der Einfluß der Trägersteuerung am
Sender auf die Empfangsgüte. Nach
W. Lampe. 533.
Schaltungen zur Verbesserung des
schlechten Wirkungsgrades von Groß-
rundfunksendern. H. Harbich. 5640.
— Funkempfänger.
Neue Rundfunkempfänger auf der Leip-
ziger Messe. 249. 294.
Selbsttätige Trennschärfenregelung. Nach
G. L. Beers. 445.
— Verschiedene Funkgeräte.
Hochfrequenzeisenkern für die Spulen
von Rundfunkempfängern. H. C.
Riepka. *21S.
Abgeschirmter Drehschalter.
Steckdosen-Erdungssehalter.
249.
249.
Funkwesen.
Vorschalt-Gleichrichter. 249.
Vorschlag einer Rückkopplungssperrung
mit sprachgesteuertem Relais für
drahtlosen Gegensprechverkehr. Nach
R. Koll. 713.
Galvanotechnik s. Elektrochemie.
Gase, Durehschlag, s. Theor. Elektrot.
Gasentladung s. Lichttechnik, Röhren,
Röntgentechnik. Stromrichter, Theo-
ret ische Elektrot.
Gassehalter s. Schaltgeräte.
Geldwirtschaft s. Abt. A V, Gesch. Mitt.
Geleuehte s. Lichttechnik.
Genauigkeit s. Meßkunde.
Generatoren s. Elektr. Maschinen.
Geologie.
Die Funkversuche unter und über Tage
in Kotterbach und Ostrow. Nach
V. Fritsch. 125.
Bodenleitfähigkeit und geologischer Auf-
bau. Nach R. H. Card. 181.
Geräusche s. Röhren, Techn. Akustik.
Geräuschbildung s. Elektr. Maschinen.
Geräuschmesser s. Meßkunde.
Gerichtsentscheldung s. Rechtspflege.
Geschäftl. Mitteilungen s. Abt. A V.
Geschlehte.
Jubiläum s. a. Abt. A II, Persönliches.
und Abt. A V, Geschäftl. Mitteilg.
Elektr. Bahnbetrieb vor 25 Jahren.
H. Tetzlaff. 193.
50 Jahre Aluminium. K. Arndt. 5199.
100 Jahre Kunstharz. 420.
Otto von Guerickes elektrische Unter-
suchungen. H. Schimank. 525.
25 Jahre Hirschfelde. 534.
40 jähriges Jubiläum der ersten Unter-
straßenbahn. 534.
30 Jahre Nauen. 534.
Das Problem eines Reichselektrizitäts-
monopols innerhalb der deutschen
Elektrizitätswirtschaft in historischer
Betrachtung und als Problem der
Gegenwart. Nach P. Jonghaus. 539.
Hundertjahrfeier der Staatl. Akademie
für Technik, Chemnitz. 590.
100 Jahre Techn. Hochschule Darmstadt.
Hübener. *601.
Die Elektrotechnik in Darmstadt. W.
Petersen. “602.
André Marie Ampere. H. Schimank.
679.
Die Elektrotechnik im Deutschen Museum
zu München. L. Steinhauser. 7729.
Geschwindigkelt s. Meßkunde.
Geschwindigkeitsregelung s. Bahnbau.
Gesetze s. Rechtspflege.
Getriebemotor s. Maschinenantrieb.
Gewächshäuser s. Wärmetechnik.
Gewerbe s. Maschinenantrieb.
Gewerbl. Reehtssehutz s. Rechtspflege.
Gewitter s. Überspannung.
Gittersteuerung s. Stromrichter.
Glas s. Stoffkunde.
Gleichrichter s. Funkwesen, Stromrichter.
Gleichrichtergeräte s. Meßkunde.
Gleiehstrommaseh. s. Elektr. Maschinen.
Gleiehungen s. Mathematik.
Gieitfunken s. Theoret. Elektrot.
Gleitwiderstand s. Regelung.
Giimmen s. Theoret. Elektrot.
Gliimmentladung s. Meßkunde.
Glimmvoltmeter s. Meßkunde.
Glühkathodengefläße s. Stromrichter.
Glühofen s. Wärmetechnik.
Glühplatten s. Wärmetechnik.
Glühventile s. Stromrichter.
Grenzleistung s. Elektr. Maschinen.
Grube s. Bahnbau, Bergbau, Maschinen-
antrieb.
Grüne Woche s. Ausstellungen.
1936
Haartrockner s. Maschinenantrieb.
Halbleiter s. Theoret. Elektrot.
Haltestangen s. Stoffkunde.
Handbohrmaschine s. Maschinenantrieb.
Handel s. Abt. A V, Gesch. Mitt.
Handwerk s. Maschinenantrieb.
Härteofen s. Wärmetechnik.
Hartgummi s. Stoffkunde.
Hartleinen s. Stoffkunde.
Haushalt s. Maschinenantrieb.
Hebezeuge s. Maschinenantrieb.
Heerwesen s. Flugwesen.
Heimdrucker s. Bildtelegraphie.
Hell wasserspeleher s. Wärmetechnik.
Helzung s. Wärmetechnik.
Herde s. Wärmetechnik.
Hitzdrahtgeräte s. Meßkunde.
Hochfrequenz s. Funkwesen, Leitungen,
Meßkunde, Theoret. Elektrot.
Hochirequenzelsen s. Magnetismus.
Hoehfrequenztelephonie.
Elektrizitätswerkstelephonie.
Dreßler. Vortr. 133.
Nach G.
Ilochofen s. Wärmetechnik.
Hochschule s. Unterricht u. Abt. A II,
Persönliches.
Hochspannung s. Isolatoren, Leitungen,
Meßkunde, Schaltgeräte, Stromrich-
ter, Theoretische Elektrotechnik,
Überspannung, Überstrom.
Hörbarkeit s. Techn. Akustik.
Hütte und Walzwerk (s. a. Maschinen-
antrieb).
Ofen s. a. Wärmetechnik.
Photozellen im Walzwerk. K. Johann-
sen. 150.
Elektr. Hochöfen.
Vortr. 158.
Die Erzeugung von Schwarzguß nach dem
Vorbund verfahren. Nach A. Cler-
geot. 395.
Die Wirtschaftlichkeit des Schnelltem-
perns im elektr. geheizten Temperofen.
Nach R. Buchkremer. 417.
Nach Leonhard.
Hysterese s. Magnetismus.
Imprägnierung s. Elektr. Maschinen.
Induktionsregler s. Transformatoren.
Induktivität s. Theoret. Elektrot. ,
Industrie s. Maschinenantrieb u. Abt. A V,
Gesch. Mitt.
Ingenieure.
Das Soldatische im Ingenieur. v. Arnim.
2341.
Auslese und Schulung der Konstrukteure
der Elektroindustrie. K. Schnetz-
ler. 637.
Stellunglose Ingenieure. 714.
Inhalator s. Medizin.
Installatlonswesen (s. a. Elektrizitäts-
werke, Leitungen, Schaltgerate).
Sicherungen s. Uberstromschutz.
— Allgemeines.
Neues Installationssystem. 251.
Kombinationen in Auf- und Unterputz-
ausführung. 251.
Niedax-Dübel für die Befestigung von In-
stallationsgerät. 252.
Isolier-Preßstoffe in der Installations-
technik. L. Roos. Vortr. *447.
Stromversorgung und -verteilung im
Deutschen Opernhaus. W. Kültzau,
A. Kolbe u. P. Müller. *547.
Elektrotechnische Zeitschrift
Installationswesen.
Allgemeine Richtlinien für die Planung
und Ausführung von Theater-Instal-
lationen. Die Installation des Staat-
lichen Schauspielhauses zu Berlin.
W. Siefert. *567.
Installation von Leuchtröhren für Re-
klameanlagen. B. Schmidt. *685.
Das Elektromaterial-Abkommen zur Be-
reinigung des Elektromarktes. E.
Matthies. 7717.
— Steckvorriehtungen.
Tischsteckdose. 292.
Doppelsteckdosen. 292.
Die Bühnensteckvorrichtungen im Deut-
schen Opernhaus. 551.
— Fassungen.
Isolierstoff- Fassung. 292.
— Leitungsverlegung.
Bemessung von Speisepunkten und
Steigeleitungen bei veränderlicher Be-
lastung. Nach Velisek. 157.
Dachständereinführung. 245.
Licht- und Kraftverteilungskästen. 250.
Zählerüberdeckungskappen. 251.
Stahlblech-Verteilungstafeln. 251.
Schlingenstahlband. 252.
Kabelbefestigungsschelle. 252.
Neue Klemmen und Kontakte. 291.
Neue Übergangspfeifen. 291.
Blocklüsterklemmen. 292.
Bühnenbeleuchtung und Leitungsinstal-
lation im Deutschen Opernhaus. E.
Thormann u. W. Wahl. 5553.
Institute (s. a. Unterricht).
Ein Nikola-Tesla-Institut in Belgrad. 590.
Instrumente s. Meßkunde.
Ionen s. Physik.
Ionenoptik s. Theoret. Elektrot.
Ionisierung s. Theoret. Elektrot.
Ionosphäre s. Funkwesen.
Isolation s. Elektr. Maschinen, Isolatoren,
Stoffkunde.
Isolationsmesser s. Meßkunde.
Isolatoren.
Wirkung tonhaltiger Staubniederschläge
auf die Stoßüberschlagspannung von
Isolatoren. Nach Y. Satoh u. K.
Murakoshi. 13.
Potentialsteuerung auf I«solatorober-
flächen. Nach E. Bennett u. G.
Fredendall. 65.
Isolatoren (CIGRE.- Bericht). 176.
Freileitungsisolatoren in Gegenden mit
Schmutzablagerungen. Nach W. J.
John u. F. M. Sayers. 196.
Vorgleichende Untersuchungen an Frei-
leitungs-Stützenisolatoren zur Auf-
klärung ihres Störeinflusses auf den
Rundfunkempfang. Nach Mengele.
204.
Rundfunkstörungsfreie Stützenisolatoren.
243. 244.
Feuersicherheit von Mehrrohr-Durchfüh-
rungen. 244.
Stützenisolator. 244.
Strahlungsschutzkappe aus Aluminium-
blech. 244.
Die Herstellung des Elektroporzollans.
R. Rieke. Vortr. 469.
Die Verwendung von Porzellan und an-
deren keramischen Isolierstoffen in der
Elektrotechnik. W. Steger. Vortr.
471.
Isollerstoffe s. Stoff k.. Theor. Elektrot.
Isollerte Leltungen s. Leitungen.
Jahresberichte s. Abt. A V, Gesch. Mitt.
7
Jubiläen s. Geschichte. Unterricht, ferner
Abt. A II, Persönliches, und Abt. A V,
Geschäftl. Mitt.
Jungingenleure s. Abt. A IV, Verbands-
nachrichten.
Kabel s. Leit ungen.
Kaffeemaschine s. Wärmetechnik.
Kapazität s. Kondensatoren.
Kardiogramm s. Medizin.
Karten.
Elektrisierungspläne der Southern Rail-
way. 67.
Plan der elektr. betriebenen Bahnlinien
in Bayern— Württemberg. 71.
Karte der Wasserkräfte Chinas. 187.
Karte der Elektrizitätsversorgung Nord-
west-Jugoslawiens Anfang 1935. 660.
Kathodenoszillograph s. Meßkunde.
Kautschuk s. Stoffkunde.
Keramiken s. Isolatoren, Stoffkunde.
Kessel s. Dampfkessel.
Klang s. Meßkunde, Techn. Akustik.
Klangfarbe s. Techn. Akustik.
Kleingewerbe s. Maschinenantrieb.
Klemmen s. Install., Leitungen.
Klingel s. Signalwesen.
Knacken s. Techn. Akustik.
Kochgeräte s. Wärmetechnik.
Kohle s. Energiewirtsch., Stoff kunde.
Kolbenmaschlnen s. Brennkraft-, Dampf-
maschinen.
Kommissionen des VDE s. Abt. A IV.
Kommutator s. Stromrichter.
Kommutatormaseh. s. Elektr. Maschinen.
Kommutlerung s. Elektr. Maschinen.
Kompaß s. Schiffahrt.
Kompensationsverfahren s. Fernmessung.
Kompensator s. Meßkunde.
Kondensatoren.
Theorie, Wirkungsweise u. Berechnung
eines Mehrphasen-Kapazitätsmotors.
Nach J. J. Rudra u. D. J. Badkas.
13.
Elektrolytkondensatoren. Nach L. Bin-
der. 15.
Betriebsverhalten von Kondensatoren in
Starkstromnetzen. Nach Moser.
Vortr. 29.
Unstetigkeiten bei der Umelektrisierung.
Nach H. Schönfeld. 160.
Aufbau und Wirtschaftlichkeit von Kon-
densatorenanlagen zur Leistungsfak-
torverbesserung. B. Stauch. *207.
Höchstspannungskondensatoren mit Öl-
papierdielektrikum. 240.
Röhrenkondensatoren aus keramischen
Massen mit großer Dielektrizitätskon-
stante. 474.
Thermostatische Verlustmessung, insbe-
sondere von Starkstromkondensato-
ren. H. Gönningen. *523.
Kondensatormotor s. Elektr. Maschinen.
Konferenzen s. Tagungen. |
Kongresse s. Tagungen u. Abt. A IV, Ver-
bandsnachr.
Konstrukteure s. Unterricht.
Konstruktion s. Elektr.
Mathematik.
Kontakte s. Installationswesen,
gen, Schaltgeräte.
Koordinatensehreiber 3. Meßkunde.
Koplerlampe s. Lichttechnik.
Koronaerscheinung s. Leitungen, Thoo-
retische Elektrotechnik.
Korrosion s. Stoffkunde.
Maschinen,
Leitun-
8
Elektrotechnische Zeitschrift
1936
Kraftfahrzeuge (s. a. Lichttechnik).
Oberleitungsfahrzeuge s. Bahnbau.
Bestand an Elektrofahrzeugen in Deutsch-
land. 132.
Das Elektrofahrzeug, seine Verwendung
und volkswirtschaftl. Bedeutung. G.
Lucas. Vortr. *169.
Die Elektrofahrzeuge. Nach Rödiger.
191.
Die wirtschaftl. Bedeutung der Elektro-
fahrzeuge. W. Hoppe. 261.
Elektrokarren mit Hubvorrichtungen.
A. Blackburn. 265.
Die techn. Entwieklung der Elektrofahr-
zeuge. H. Mudrak. 269.
Elektrokarren im Werkbetrieb. G. Lu-
cas. 272.
Elektrokarren auf der Automobil-Ausstel-
lung 1936. 276.
Zündkerzen auf der Automobil-Ausstel-
lung 1936. 277.
Wagenbeleuchtung auf der Automobil-
Ausstellung 1936. 277.
Bauart und Versuchsergobnisse einer
elektr. Zugmaschine. 274.
Die Elektrotechnik auf der Internatio-
nalen Automobil- und Motorrad -Aus-
stellung Berlin 1936. H. Hasse. 275.
B. 352.
Elektrofahrzeuge als Verbraucher hei-
mischor Antriebsenergie. Nach
Rösner. Vortr. 296.
Die Internationale Automobil- und Mo-
torrad-Ausstellung 1936. W. Rödi-
ger. 5389.
Der richtige Einsatz des Elektrofahr-
zeuges. W. Wegener. 678.
Kraftmasehinen s. Brennkraftmaschinen,
Dampfturbinen, Elektr. Maschinen,
Maschinenantrieb, Wasserturbinen.
Kraftübertragung s. Elektrizitätswerke,
Leitungen, Schaltanlagen.
Kraftwagen s. Kraftfahrzeuge.
Kraftwerke s. Bahnbau, Elektrizitäts-
werke.
Kraftwirtschaft s. Energiewirtschaft.
Kristalle s. Theoret. Elektrot.
Küche s. Wärmetechnik.
Kugelfunkenstrecke s. Meßkunde.
Kühlanlagen s. Wärmetechnik.
Kühlung s. Elektr. Maschinen.
Kunstharz 83. Stoff kunde.
Kupfer s. Magnetismus, Stoffkunde.
Kupferoxydulglelehriehter s. Strom-
richter.
Kurzschluß s. Uberstrom.
Kurzschlußbremsung s. Bahnbau.
Kurzwellen s. Funkwesen.
Ladung s. Akkumulatoren.
Ladungen s. Theoret. Elektrot.
Lampen s. Lichttechnik.
Landwirtschaft.
Das Tarifproblem in der landwirtschaft-
lichen Stromversorgung Englands. 73.
Die Entwicklung der ländlichen Elek-
trizitätsversorgung in England. 316.
Verwendung des Elektromotors in der
deutschen Landwirtschaft. 318,
Elektr. Heizung in Gewächstreibanlagen.
Nach C. Strobel. 395.
Anwendungsgebiete des Elektromotors in
der Landwirtschaft und ihren Neben-
betrieben. L. Riefstahl. *495.
Die Elektrotechnik auf der 3. Reichs-
nährstands-Schau, Frankfurt a. M.
1936. W. Wegener. J. Lengsfeldu.
Th. Teinert. 5733.
Längenmessung s. Meßkunde.
Lärm s. Techn. Akustik.
Lastverteilung s. Elektrizitätswerke.
Laufband s. Bahnbau.
Lautsprecher s. Techn. Akustik.
Legierungen s. Stoffkunde.
Lehrmittel s. Unterricht.
Leimkocher s. Wärmetechnik.
Lelstungsfaktor s. Elektrizitätswerke,
Kondensatoren.
Leistungsmessung s. Meßkunde.
Leistungswaage s. Meßkunde.
Leltfühlgkelt s. Theoret. Elektrot.
Leitsätze s. Abt. AIV, Verbandsnachr.
Leitungen (s. a. Installationswesen).
— Allgemeines.
Gleichstrom-Kraftübertragung (CIGRE-
Bericht). 200.
Leistungsübertragung mit hochgespann-
tem Gleichstrom. Nach Schjölberg-
Henriksen. 200.
Stabilitätseigenschaften von Wechsel-
stromgeneratoren und Großkraftüber-
tragungen. Nach W. D. Horsley.
212.
— Leiterwerkstoff.
Über Aluminiumkabel. A. Kastalski.
13.
Telephonleitungen in Aldrey-Metall. Nach
G. Dassetto. 500.
Aluminium in der Kabeltechnik. Nach
F. Brinkmann. Vortr. 694.
— Korona.
Eine neue Erscheinung an erwärmten
Drähten mit Koronaentladung. Nach
A. Güntherschulze u. H. J. Hesse.
126.
— Leitungs- und Netzbereehnung.
Einphasenlast in Drehstromnetzen. Nach
Fricke. Vortr. 28.
Die Symmetrierung unsymmetrisch be-
last ter Drehstromnetze durch
ruhende Ausgleichkreise. Nach V.
Aigner. Vortr. 29.
Potentialsteuerung auf Isolatorober-
flächen. Nach E. Bennett u. G.
Fredendall. 65.
Spannungsänderungen in Wechselstrom-
netzen. Nach Angelini. 120.
Organisation und Berechnung der Netze
(CIGRE- Bericht). 201.
Neuzeitliche Verteilungsnet ze.
P. Seelye. 498.
— Freileitungen.
Kraftleitung mit 3683 m Spannweite in
Schweden. Nach Bakke-Fager-
berg. 20. B. 320.
Freileitungen (CIGRE-Bericht). 121.
Mechanische Leitungsberechnung
(CIGRE-Bericht). 121.
Mechanische Leitungsschwingungen bei
Freileitungen (CIGRE-Bericht). 174.
Rauhreif und Eislast bei Freileitungen
(CIGRE-Bericht). 174.
Berücksichtigung der Rauhreif- und Eis-
last an Hochspannungsleitungen nach
den Forschungsergebnissen und den
Bau- und Betriebserfahrungen deut-
scher Elektrizitätswerke. Nach
Matthias. 174.
Erfahrungen beim Betrieb des 150 und
220 kV. Netzes der Société de Trans-
port d' Energie du Centre. Nach Ca-
banes. 177.
Die 275 kV-Übertragungsleitung Boulder
Dam—Los Angeles. Nach Kenne-
ally. 201.
Nach H.
Leitungen.
Beschreibung und Anordnung der Über-
tragungsleitung Boulder Dam. Nach
Scattergood. 201.
Schleif- und drehfreie Seilverlegung. 243.
Neue Klemmen und Kontakte. 291.
Verfahren zur Anfertigung von Spann-
tafeln für Hochspannungsfreileitun -
gen. Nach D. O. Ehrenburg. 391.
Kritische Betrachtung und Auswertung
von Gewitterstörungsstatistiken für
Freileitungsnetze. B. Koetzold.
433.
— Maste.
Freileitungsmaste (CIGRE-Bericht): 175.
Eisenbetonmasten (Praktische Erwägun-
gen). Nach West. 176.
— Kabel, Allgemeines.
Panzer-Schnellflechtmaschine. 258.
Verlegung von Fluß- und Seekabeln durch
Einspülen. K. Hesse. *578.
— Starkstromkabel.
— — Kabelverbindungen.
Herstellung der Aluminiumleiterverbin-
dungen bei Kabeln. Nach K. Tonne-
macher. 5.
Aluminiumkabel, deren Verwendung u.
Verlegung unter besonderer Berück-
sichtigung der Herstellung ihrer Ver-
bindungsstellen. Nach Otten. Vortr.
Füllmasse für
Matthis. 121.
Liliput-Endverschlüsse. 244.
Lötverbindungen in Aluminiumkabeln.
G. Kramer. *675.
Aluminiumkabelschuhe und -abzwei-
gungen. Nach F. Brinkmann. Vortr.
683.
Kabelmuffen. Nach
Endverschlüse für Aluminiumleiter.
Nach F. Brinkmann. Vortr. 684.
— — Verschiedenes.
Über Aluminiumkabel. A. Kastalski.
13.
Fortschritte der Höchstspannungskabel-
technik. Nach Vogel. Vortr. 30.
Messungen und Prüfungen an Hochspan-
nungskabeln (CIGRE.- Bericht). 121.
Bericht über die Vorschriften für Hoch-
spannungskabel. Nach Bakker. 121.
Das Stauchschutz-Dehnungskabel. E.
Ullmann. 181.
Starkstromkabel mit Aluminiumleitern.
245.
Kabel auf der Leipziger Messe.
— Fernmeldeleltungen.
Fernsprechkabel Australien—Tasmanien.
20.
Wechselstromverfahren zur Bestimmung
des Ortes von Paarzerreißungen in
Fernsprechkabeln. E. Widl u. F.
Derfler. *409.
Trägerfrequente Rundfunkübertragung
auf Freileitungen. A. Haag. 448.
Hochfrequenzkabel auf der Leipziger
Messe. 460.
Selbsttragendes Luftkabel für eine Fern-
steueranlage. Nach Neesen. 499.
Telephonleitungen in Aldrey-Metall. Nach
G. Dassetto. 500.
Eingraben von Seekabeln. 534.
Trägerfrequente Rundfunkübertragung
über Freileitungen. H. Werrmann.
Vortr. 707. *735.
— Isolierte Leitungen.
Stabol, ein neuer Werkstoff für die Um-
mantelung von Kabeln und Leitungen.
502.
Aufbau einer kabelähnlichen Leitung. 686.
460.
Leitungsschutz s. Erdschluß, Uberstrom-
schutz.
1936
Elektrotechnische Zeitschrift
Leitungsverlegung s. Install.-Wesen.
Leuehten s. Lichttechnik.
Leuehtröhren s. Lichttechnik.
Lichtbogen s. Theor. Elektrot., Wärmet.
Liehtbogenventil s. Stromrichter.
Liehtelektrizität s. Lichttechnik.
Liehtrufanlagen s. Signalwesen.
Liehttechnik.
— Sehvermögen und Lichtwirkung.
Zulässige Spannungsschwankungen in
Lichtnetzen. Nach W. Werdenberg.
157.
Lichttechnik auf der Leipziger Messe. 461.
Das Licht als Werkzeug. R. G. Weigel.
Vortr. *535.
— Liehtmessung.
Ein neuer Reflektionsmesser. Nach J. L.
Michaelson. 36.
Praktische Anwendungen von lichtelektr.
Steuerungen. F. Tuczek. 141.
Taschen-Beleuchtungsmesser. 293.
Belichtungs- und Ent fernungsmesser. 468.
Messung von Licht- und Körperfarben.
Nach A. Dresler. 531.
Neue Beobachtungen beim subjektiven
Photometrieren. Nach W. Arndt.
589.
Fortschritte der Beleuchtungstechnik in
den V. S. Amerika 1935. 658.
— Photozellen.
Ein neuer Ref lekt ionsmesser. Nach J. L.
Michaelson. 36.
Volumen- und Grenzflächenanteile bei
den thermo- und lichtelektr. Effekten
am Element Metall-Halbleiter-Metall.
Nach G. Mönch. 39.
Frequenzabhängigkeit gasgefüllter Photo-
zellen. Nach A. Roggendorf. 66.
Grundlagen der lichtelektr. Steuerungen.
R. Sewig. *137.
Praktische Anwendungen von lichtelektr.
Steuerungen. F. Tuczek. 141.
Der jüngste Entwicklungsstand der
Alkali-Photozelle und deren Eignung
als technisches Schaltglied. W.
Kluge. 145.
Photozellen im Walzwerk. K. Johann-
sen. 150.
Die Anwendung der Photozelle als
Dämmerungsschalter. H. Richter.
152.
Die Anwendung der Photozelle im
Wasserwerksbetrieb. H. Richter.
154.
Elektr. Überwachung eines chemischen
Reifevorganges von explosiven Chemi-
kalien mittels Photozellen. W. Zesch.
155.
Verbesserung des photoelektromagn. An-
triebes von Präzisionsuhren. Nach
O. Schmücking. 155.
Einwirkung des Lichtes auf den elektr.
Widerstand der Metalle. Nach A.
Etzrodt. 159.
Über den Zusammenhang von Beleuch-
tung und Stromstärke bei Sperr-
schicht-Photozellen. Nach E. Elve-
gard. 533.
Gesetzmäßigkeiten und Eigenschafts-
kennwerte von Widerstandszellen.
Nach O. P. Fuchs u. H. Kottas.
534.
— Bogenlampen.
Lichtbogen s. Theoret. Elektrotechnik.
Neue Bogenlampe für Lichtpaus- und
Kopierzwecke. 393.
— Gasentladungslampen.
Die Technik der elektr. Gasentladungen.
Nach W. Estorff. Vortr. 350.
Lichttechnik.
Fortschritte in der Beleuchtung mit Na-
trium-Dampflampen in V. S. Amerika.
Nach G. A. Eddy. 394.
Die Folieneinschmelzung als Fortschritt
im Quarzlampenbau. F. Lauster.
2517.
Welche Leucht dichten sind mit Queck-
silber-Hochdruckröhren erreichbar ?
Nach W. Elenbaas. 589.
Die Wirtschaftlichkeit von Quecksilber-
dampfbeleuchtung. H. Stöckel.*593.
Fortschritte der Beleuchtungstechnik in
den V. S. Amerika 1935. 658.
— Leuehten.
Neue Leuchten in Amerika. Nach W. F.
Little u. R. B. Brown jr. 96.
Spiegelleuchten für Natriumdampflam-
pen. 255.
Explosionssichere Leuchten. 255.
Staub- und gasdichte Leuchte. 255.
Arbeitsplatzleuchten. 256.
Ausziehbare Gelenkleuchte. 256.
Sparlampe. 292.
Scheinwerfer des LZ 129. 358.
Neue Bogenlampe für Lichtpaus- und
Kopierzwecke. 393.
Fortschritte in der Beleuchtung mit
Natrium-Dampflampen in V. S. Ame-
rika. Nach G. A. Eddy. 394.
Vorbühnen- und FHorizontbeleuchtung
des Deutschen Opernhauses. H.
Hasse. 555.
Fortschritte der Beleuchtungstechnik in
den V. S. Amerika 1935. 658.
— Entwurf von Beleuchtungen.
Neue Normblätter der Lichttechnik. 53.
Die Anwendung der Photozelle als
Dämmerungsschalter. H. Richter.
152.
Lichttechn. Fragen in der Industrie.
Nach Kircher. Vortr. 349.
Lichttechn. Projektierung und Kontrolle
von Beleuchtungsanlagen. Nach
Voth. Vortr. 349.
Das Licht als Werkzeug. R. G. Weigel.
Vortr. 535.
Zur Neugestaltung des Deutschen Opern-
hauses. Bühnentechnik und Bühnen-
betrieb. K. Hemmerling. 545.
Die Wirtschaftlichkeit von Quecksilber-
dampf beleuchtung. H. Stöckel. “593.
— Straßenheleuchtung.
Einheits-Drahtseilaufhängung. 255.
Beleuchtung der Autobahnen. 277.
— Verschiedene Außenbeleuchtung.
Die Beleuchtungsanlage auf dem Flug-
hafen Croyden. 16.
— Innenbeleuchtung.
Bühnenbeleuchtung und Leitungsinstal-
lation im Deutschen Opernhaus. E.
Thormann u. W. Wahl. *553.
Vorbühnen- und Horizontbeleuchtung
des Deutschen Opernhauses. H.
Hasse. 555.
Allgemeine Richtlinien für die Planung
und Ausführung von Theater-Instal-
lationen. Die Installation des Staat-
lichen Schauspielhauses zu Berlin.
W. Siefert. *567.
Die neue Bühnen-Regel- und Schalt-
anlage im Neuen Theater in Leipzig.
Nach Johanns meyer. 571.
— Fahrzeugbeleuchtung.
Wagenbeleuchtung auf der Automobil.
Ausstellung 1936. 277.
Liehtteehnik.
— Reklamebeleuchtung.
Lichtreklame Tubalux. 256.
Schaufenster-Effektlampe. 256.
Installation von Leuchtröhren für Re-
klameanlagen. B. Schmidt. *685.
Literatur s. Abt. A III. Schrifttum.
Löhne.
Die Löhne in der deutschen Elektro-
industrie. 426.
Lokomotiven s. Bahnbau.
Lösehung s. Schaltgeräte.
Löten s. Wärmetechnik.
Lotung s. Meßkunde.
Luftdurehschlag s. Theoret. Elektrot.
Lüfter s. Maschinenantrieb.
Luftfahrt s. Flugwesen.
Luftschiffe s. Flugwesen.
Luftschutz s. Elektrizitätswerke.
Lüsterklemmen s. Installationswesen.
Magnesium s. Elektrochemie.
Magnete s. Magnetismus.
Magnetismus (s. a. Meßkunde).
— Theorie.
Magnetische Nachwirkung. Nach H.
Wittke u. F. Preisach. 45.
Hohe Anfangspermeabilität von Eisen-
Nickel-Kupfer. Nach G. v. Auwers
u. H. Neumann. 68.
Stahl und Eisen als magnetische Werk-
stoffe in der Meßtechnik. 81.
Mit dem Ferrometer aufgenommene
Hystereseschleifen. 91.
Ermittlung von magnetischen Feldbildern
innerhalb der Maschinenwicklungen.
Nach J. F. H. Douglas. 123.
Das Wechselfeld im gesättigten, massiven
Eisen. Nach G. u. F. Haberland.
312.
Die neuere Entwicklung der Werkstoffe
für Dauermagnete. Nach F. Pölz-
guter u. W. Jellinghaus. 398.
Erzeugung starker Magnetfelder in einer
eisenfreien Spule. Nach G. Gerloff
u. E. Löwe. 420.
Dauermagnetstähle. 468.
— Anwendungen.
Ein magnetisches Prüfverfahren für
Werkstoffe. 98.
Hochfrequenzeisenkerne für die Spulen
von Rundfunkempfängern. H. C.
Riepka. 218.
Radioaktivität durch Beschießung mit
Wasserstoff ionen (Atombeschießungs-
maschine). Nach J. Livin good. 445.
Drehstrom-Magnetbremslüfter mit Luft-
dämpfung. F. Jungblut. 449.
Maschinen s. Bahnbau, Brennkraft-
maschinen, Dampfturbinen, Elektr.
Maschinen, Maschinenantrieb, Trans-
formatoren, Wasserturbinen.
Maschinenantrieb (s. a. Bahnbau, Kraft.
fahrzeuge, Schiffahrt).
— Allgemeines.
Praktische Anwendungen von lichtelektr.
Steuerungen. F. Tuezek. 141.
Getriebemotor für stufenlose Drehzahl.
regelung. 235.
Durchdringung der Industrie mit Elck-
trizität. Nach R. Bingel. Vortr. 407.
Das Auftreten von Ratterschwingungen
in der Elektrotechnik. Th. Buch-
hold. 5625.
10 Elektrotechnische Zeitschrift 1936
Maschinenantrieb. Mathematik. Meßkunde.
— Hebezeuge. Die Konstruktion des singulären Punktes — — Gleichrichter- u. Thermomeßger-
Mechan. u. elektr. Bremsung bei Hebe-
zeugen. C. Schiebeler. *47.
Die Umstellung von Aufzügen von
Gleichstrom auf Drehstrom. Nach
O. Heyl. 124.
Elektr. Schacht fördermaschinen und ihre
Sicherheitseinrichtungen. Nach Graf.
Vortr. 574.
Steuerung für Drehstrom-Hebezeuge mit
zwei Hubgeschwindigkeiten. P. Boros.
657.
— Werkzeugmaschinen.
Drehstrom-Nebenschlußmotor und Ar-
beitsmaschine. W. E. Baltz. *233.
Doppelläufer-Fräsmotoren mit 3000/4500
4600 U/min. 235.
Drehstrom-Handbohrmaschinen. 287.
Werkzeugmaschinenantrieb auf der Leip-
ziger Messe. 463. B. 672.
Elektro-Handwerkzeuge auf der Leip-
ziger Messe. 464.
Elektr. Sicherungseinrichtungon an Stan-
zen, Pressen und ähnlichen Werkzeug-
maschinen. Nach Breetz. Vortr.
485.
— Bergbau.
Neuere Fortschritte in der Elektrisierung
der Untertagebetriebe. C. Truhel.
1743.
— Hütte und Walzwerk.
Photozellen im Walzwerk. K. Johann-
sen. 150.
Die elektr. Ausrüstung eines nouzeit-
lichen Gummiwalzwerkes. F. Grün-
wald. *231.
— Ventilatoren, Staubsauger.
Schwingungsisolierte Wandlüfter. 287.
Deckenfächer. 287.
Neuer Haartrockner. 288.
Textilindustrie-Staubsauger. 288.
Feuchtluftventilator. 288. 460.
— Landwirtsehaft.
Verwendung des Flektromotors in der
deutschen Landwirtschaft. 318.
Anwendungsgebiete des Elektromotors
in der Landwirtschaft und ihren
Nebenbetrieben. L. Riofst ahl. 5495.
Elektromotorische Antriebe in der Land-
wirtschaft. 734.
— Haushalt und Kleingeuerbe.
Zentrifugenmotoren. 235. l
Bedeutung dor Elektrizität als Licht-,
Kraft- und Wärmequelle im Hand-
werk und Kleingewerbe. Nach 8.
Hutt. Vortr. 408.
— Versehiedene Antriehe.
Zuckerschleudern. Nach W. Buch. 42.
Drehstrom-Nebenschlußmotor und Ar-
beitsmaschine. W. E. Baltz. *233.
Hauswasserpumpen. 460.
Zur Neugestaltung des Deutschen Opern-
hauses. Bühnentechnik und Bühnen-
betrieb. K. Hemmerling. *545.
Die neue Bühnen-Regel- und Schalt-
anlage im Nouen Theater in Leipzig.
Nach Johannsmeyer. 571.
Maste s. Leitungen.
Mastschalter s. Schaltgeräte.
Materlalkunde s. Stoff kunde.
Mathematik.
Elektr. Fahrschaubild-Zeichengerät.
Nuch P. C. Cromwell. 17.
Symmetrische Komponenten für Mehr-
phasensysteme. Nach W. Wanger.
19.
Sonderrechenschieber für Elektrotechnik.
Nuch W. Wolff. 206.
Rechenschieber ‚Elektro-Praktikus‘‘. 258.
Zur Schreibweise der elektromameti-
schen Gleichungen. Nach J. Fischer.
340.
der bizirkularen Quartik und der
durch ihn gehenden Tangentialkreise.
Nach W. Michael. 502.
Mechanische Glelehrlehter s. Strom-
richter.
Medlzin (s. a. Röntgentechnik).
Oszillographen zur Aufnahme von Elek-
tro-Kardiagrammen. 90.
Wasser-Entkeimungsgerät. 258.
Radium-Elektro- Inhalator. 289.
Messen s. Ausstellungen.
Meßkunde (s. a. Fernmessung, Licht-
technik, Prüfeinricht ungen).
Meßwandler s. Transformatoren.
— Aligemeines.
Neue elektr. Meßinstrumente u. Meß-
verfahren. Nach H. Roth. Vortr. 29.
Spitzenleistungen der neuzeitlichen Meß-
technik. G. Keinath. Vortr. 581.
Genauigkeit und Widerstandsfähigkeit
elektrischer Meßgerät o. 82.
Meßtechnisches Schrifttum. 94. 103. 104.
Trägheitsarme Zeiger für Meßinstrumente.,
Nach Miehlich. 417.
Meßtechnik auf der Leipziger Messe. 461.
467.
— Normale.
Über elektr. Einheiten nebst einem Bei-
trag zur genauen Bestimmung der Zeit-
oinheit auf elektr. Wege. A. Gries-
bach. Vortr. *99.
— Prüf- und Versuchsfelder.
Über Erzeugung und Anwendung kurzer
Stromstöße mittels Röhrenschaltung.
Nach P. Drowell. Vortr. 42.
Zur Erzeugung von Stoßprüfspannungen.
Nach C. S. Sprague. 65.
Ein neues Hochspannungsversuchsfeld.
Nach Lusignan u. Rorden. 120.
Das neue Institut für Fernmeldetechnik
der Techn. Hochschule Darmstadt.
H. Busch. 603.
— Strom-, Spannungs-, Leistungsmessg.
— — Drehspulmeßgeräte.
Empfindlichkeitssteigerung von Dreh-
spul-Meßgeräten. 82.
Anordnung zur Erzielung einer gleich-
mäßigen Skalenteilung bei Wechsel-
strom-Meßgeräten. Nach H. E. M.
Barlow. 681.
— — Hiitzdrahtnießgerüte.
Fouchtigkeitseinfluß bei Hitzdrahtines-
sungen. Nach W. Paeschke. 44.
Fehlerfreio thermische Leist ungsmesser.
Nach W. Bader. 43.
— — Elektrostatische Meßgeräte.
des elektrostati-
Nach A. Palm.
Sonderanwendungen
schen Meßprinzips.
335.
Ein statischer Hochspannungsmesser von
0,5 bis 35 kV mit Zeigerablesung.
Nach W. Steubing. 712.
— — Elektrometer u. Galvanometer.
Ein transport ables Quadrantelektrometer.
Nach J. Frank. 44.
Elektrometer. Nach A. Palm. 156.
Hochspannungs-Elektromoter. 253.
Leistungsmessung bei Hochspannung,
Hochfrequenz. großer Thasenver—
schiobung und beliebiger Kurvenform.
J. Krutzsch. 439.
Lichtelektr. Verstärkung kleiner Gal-
vanometerausschläge. Nach R. W.
Gilbert. 713.
Fehler techn. Hochfrequenz-Strommesser-
Nach H. Kruse u. O. Zinke. 12.
Scheitelspannungsmesser mit Glühkatho -
den-Ventilröhre für Hochfrequenz.
Nach C. L. Fortescue. 66.
Trocken- und Sehwinggleichrichter
der Meßtechnik. 83.
Strom- und Spannungsmessung bei Hoch -
frequenz. 84.
VIWA-Meter. 292.
Anordnung zur Erzielung einer gleich -
mäßigen Skalenteilung bei Wochsel-
strom-Meßgeräten. Nach H. E. M.
Barlow. 681.
— — Oszillographen.
Ein abgeschmolzener Kaltkathodenoszil-
lograph für niedrige Erregerspannung.
Nach F. A. Becker. 66.
Schreib geschwindigkeit von Kathoden-
Oszillographen. 90.
Über die neuere Entwicklung des Elck-
tronenstrahl-Oszillographen. Nach
J. Dantscher. 97.
Ein registrierender Analysator für den
111
Hörfrequenzbereich. Nach H. H.
Hall. 124.
Kathodenstrahl-Oszillographen. 253.
Ein empfindlicher Kalt kathodenoszillo—
graph hoher Leistung für niedrige
Erregerspannung. Nach E. Wester-
mann. 393.
Eine neue Glimmentladungserscheinung
und ihre Anwendungsmöglichkeit für
Braunsche Röhren mit niedrigen
Kauthodenspannungen. Nach W.
Krug. 444.
Kathodenstrahl-Oszillograph der Hoch-
spannungsgosellschaft, Köln-Zollstock.
461.
Englische Kathodenstrahl - Oszillogra-
phen. Nach G. F. Shotter. 500.
— — Messung hoher Spannung.
Die Messung von Stoßspannungen mit
der Kugelfunkenstrecke. Nach G. L.
Nord. 97.
Indirektes Verfahren zur Bestimmung
des Entladeverzugs mittels geeichter
Funkenstrecken. Nach Bogdano-
vitch. 176.
Zur Messung mit Kugelfunkenstrecken.
J. Claußnitzer. *177.
Zur Eichung von Kugelfunkenstrecken
bei Stoßspannungen und Normalfre-
quenz. W. Dattan. *377. *412.
Ohmscher Meßwiderstand für Hochspan-
nung. Nach K. Kuhlmann u. W.
Mecklenburg. 590.
Über die Messung des Scheitelwertes
techn. Wechselspannungen mittels
der Kugelfunkenstrecke. E. Hueter.
*621.
Ein statischer Hochspannungsmesser von
0,5 bis 35 kV mit Zeigerablesung.
Nach W. Steubing. 712.
— — Leistungs- und Verlustmessung. >
Neue Apparate zur Messung der Schein-
leistung. Nach Janvier. 64.
Messung kleiner Leistungen bei Nieder-
freqnenz. 84.
Dielektr. Verlustmessung als Hochspan-
nungsprüfung. 85.
Verlustmeßbrücke bis 500 MHz. 88.
Leistungsmessung bei Hochspannung,
Hochfrequenz. großer Phasenver-
schiebung und beliebiger Kurvenform.
J. Krutzsch. 439.
Thermostatische Verlust messung, ins-
besondere von Starkstromkondensa-
toren. H. Gönningen. 523.
1936
Meßkunde.
— — Versch. Messungen u. Meßgeräte.
Der Gleichstrom-Meßwandler. O. E.
Nölke. *37.
Licht-Koordinatonschreiber. 84.
Tinten- Koordinatenschreiber. 87.
Pegelschnellschreiber für akustische Mes-
sungen. Nach Wente, Bedell u.
Swartzel. 104.
Ein neuer elektr. Kompensations-Meß-
verstärker. Nach W. Geyger. 124.
Messung des Sättigungsstromes von hoch-
emittierenden Glühkathoden. Nach
E. Patai u. G. Frank. 184.
Glimmvoltmeter. 293.
Messung von Stoßströmen. Nach H.
Zaduk. 443.
Ein Röhrengerät zur Messung kleiner,
hochfrequenter Wechselströme. Nach
H. E. M. Barlow. 711.
— Arbeltsmessung (Flektrizitätszähler)
(S. a. Prüfämter).
— — Allgemeines.
Münzzühler in neuartiger Gestaltung. 253.
Anzeigefehler von Haupt- und Unter-
zühlern. C. Täubert. *491.
Zählerfehlschaltung. Nach F. Dittrich.
531.
— — Zählereiehung.
Neues Zählereichwerk
schen Electricitäts-Werke.
Schneider. Vortr. 112.
Konstantstrom - Zähler - Eicheinrichtung.
253.
Vollselbsttätige Zähler-Eicheinrichtung.
254.
Universal-Eichzähler. 293.
— Widerstandsmessung, Brücken.
Betrachtungen über die Verfahren zur
Messung des elektr. Feldes bei Hoch-
spannungsisolatoren unter Betriebs-
der Hamburgi-
Nach J.
bedingungen. Nach Drewnowski.
176.
Kompensations-Meßtisch. 254.
Schleifdraht-Meßbrücke. 293.
Sonderanwendungen des elektrostati-
schen Meßprinzips. Nach A. Palm.
335.
Isolationsmesser. 461.
Wechselstrom-Kompensatoren mit selbst-
tätiger Abgleichung. Nach W. Gey-
ger. 499.
Einiges über die Entwicklung des Isola-
tionsmessers. E. Blamberg. *643.
— Frequenzmessung.
Zeiger-Frequenzmesser. Nach W. Gey-
ger. 156.
— Ton- und Hochfrequenzmessungen.
Fehler techn. Hochfrequenz-Strommesser.
Nach H. Kruse u. O. Zinke. 12.
Scheitelspannungsmesser mit Glühkatho-
den-Ventilröhre für Hochfrequenz.
Nach C. L. Fortescue. 66.
Kompensationsverfahren. 84.
Röhrenvoltmeter für Frequenzen bis
1000 MHz. 84.
Strom- und Spannungsmessung bei
Hochfrequenz. 84.
Verlust mehbrücke bis 500 MHz. 88.
Gleichzeitige Bestimmung von Dielek-
trizitätskonstanten und Leitfähigkeit
bei Hochfrequenz. Nach H. Gross
u. I. Hausser. 159.
Ursache und Messung der hochfrequenten
Störfähigkeit von Isolatoren. Nach
Dennhardt. 176.
Messung der Eigenschaften von Hoch-
frequenz-Empfangsröhren zwischen
1,5 und 60 MHz. Nach M. I. O.
Strutt u. A. van der Ziel. 418.
Elektrotechnische Zeitschrift
Meßkunde.
Leistungsmessung, bei Hochspannung,
Hochfrequenz, großer Pharenver-
schiebung und beliebiger Kurven-
form. J. Krutzsch. 439.
Dämpfungsmesser für Fernsprechkabel.
461.
Wellunmesser für 4,5 bis 315 m Wellen-
länge. 467.
— Verschiedene elektr. Größen.
Messung der Dielektrizitätskonstante
wässeriger Lösungen starker Elektro—
lyte. Nach E. Fischer. 97.
Dämpfungsmesser für Fernsprechkabel.
461.
— Mugnetische Messungen.
Ferrometer. 90.
Magnet oelast ische Druckmessung. 93.
Gerät für Magnet- und Eisenprüfung. 293.
Direktzeigendor Flußmesser. 461.
— Zeitmessung (Uhren).
Wettbewerb für eine wissenschaftl. Ar-
beit aus der Zeitmeßkunde und der
Uhrentechnik. 20.
Elektr. Zeit- und Schaltuhren. 67.
Zeitmessung mit Quarzuhren. 89.
Zeitwaage für Uhrenvergleich. 89.
Über elektr. Einheiten nebst einem Bei-
trag zur genauen Bestimmung der
Zeiteinheit auf elektr. Wege. A.
Griesbach. Vortr. *99.
Verbesserung des photoelektromagn. An-
triebes von Präzisionsuhren. Nach
O. Schmücking. 155.
Neues Turmuhrschlagwerk. 258.
Die bisherigen Ergebnisse der Quarz-
uhren. Nach F. Pavel u. W. Uhink.
342.
— Temperaturmessung.
Betriebsmäßige Temperaturüberwachung
elektr. Maschinen, Transformatoren
und Hochspannungskabel. Nach
Täuber-Gretler. 63.
Temperaturmessung auf LZ 129. 366.
Thermoelement ohne Kompensationslei-
tung. 467.
— Schallmessungen.
Neue Messungen über den Schalldurch-
gang bei Wänden. Nach V. L.
Chrisler u. W. F. Snyder. 15.
Eigengeräusche der Verstärkerröhren,
ihre Messung u. Auswirkungen. Nach
W. Jacobi u. W. S. Pforte. 18.
Physikalische Grundlagen und neueste
Ergebnisse der Lärmbekämpfung.
Nach K. W. Wagner. Vortr. 40.
Das „Tonfrequenz- Spektrometer“. Nach
E. Freystedt. Vortr. 41.
Geräusch-Pegelschreiber nach Neumann.
92.
Pegelschnellschreiber für akustische Mes-
sungen. Nach Wente, Bedell u.
Swartzel. 104.
Ein registrierender Analysator für den
Hörfrequenzbereich. Nach H. H.
Hall. 124.
Technische Einrichtung zur Messung der
Verzerrungen elektroakustischer Ge-
räte und zur spektralen Analvse.
Nach C.A.Hartmannu.H. Jacoby.
310.
Integrierender Geräuschmesser.
F. B. Haynes. 417.
— Längenmessung.
Nach
Dieckenmessung mit der „Gummiwaage“.
92;
Messung kleinster Längenänderungen., 92.
Messung rasch verlaufender Längenände-
rungen. Nach K. Löffler. 336.
11
Meßkunde.
Echolot des LZ 129. 361.
Foliendicken-Meßmaschine. 467.
Neuzeitliche Meßmittel im Austauschbau.
Nach Büttner. Vortr. 485.
Elektr. Mikrometer. S. Reisch. 532.
Lotungen mit Wasserschall. 681.
— Verschiedene niehtelektr. Größen.
Elektrodynamische Erschütterungsmeß-
geräte zur Bestimmung von Aus-
schlag, Schnelle und Beschleunigung.
Nach E. Meyer u. W. Böhm. Vortr.
41.
Messung von inneren Spannungen nach
dem röntgenopt ischen Verfahren. 93.
Fernmessung der Feuchtigkeit von Gasen.
Nach F. Lieneweg. 156.
Klein-Feuchtegeber. 255.
Drehzahl- und Fahrtmesser des LZ 129.
365.
Die Elektrotechnik in Prüf- und Ver-
suchsanlagen unter besonderer Be-
rücksichtigung der elektrodynami-
schen Leistungswaage. Nach E. Löt-
terle. Vortr. 573.
Mebwandler s. Transformatoren.
Metalle s. Stoffkunde.
Metallurgie s. Wärmetechnik.
Mikrometer s. Meßkunde.
Mikrophone s. Techn. Akustik.
Mikroskop, Elektronen-, s. Theor. Elektr.
Modulation s. Funkwesen.
Motoren s. Balınbau, Brennkraftmaschi-
nen, Dampfturbinen, Elektr. Ma-
schinen, Kraftfahrzeuge, Maschinen-
antrieb, Schiffahrt, Wasserturbinen.
Motorrad s. Kraftfahrzeuge.
Muffen s. Leitungen.
Münzzähler s. Meßkunde.
Museum.
Die Elektrotechnik im Deutschen Mu-
seum zu München. L. Steinhauser.
729.
Musik s. Techn. Akustik.
Nachrlehtenteehnik s. Bildtelegraphie,
Fernsprech-, Funk-, Signal-, Tele-
graphenwesen. Hochfrequenztelepho-
nie, Leitungen, Röhren, Verstärker-
technik.
Nachwirkung s. Magnetismus, Theoreti-
sche Elektrotechnik.
Nebenstellen s. Fernsprechwesen.
Netze s. Leitungen.
Niekel s. Magnetismus.
Normale s. Meßkunde.
Normen.
VDE. Best innnungen u. Normblätter s.
Abt. A IV, Verbandsnachrichten.
Einführung zu „VDE 0555/1936, Regeln
für die Bewertung und Prüfung von
Stromrichtern‘“. M. Schenkel. *57.
Bericht über die Vorschriften für Hoch-
spannungskabel. Nach Bakker. 121.
Normung nichtkeramischer, nichtmetal-
lischer Werkstoffe. 134.
Einführung in VDE 0670 „Regeln für
Wechselstrom - Hochspannungsgeräte
R. E. H.“ E. Krohne. *649.
Neue schwedische Normalien. 682.
Einführung in die „Vorschriften für die
Errichtung elektr. Anlagen in gefähr-
deten Räumen von Sprengstoffbetrie-
ben.“ E. Reimann. 697.
Vorschriften für den Betrieb elektr.
Anlagen in Bergwerken unter Tage.
W. Philippi. 742.
Notstrom S. Brennkraftmaschinen.
12
Obbus s. Bahnbau.
Oberleltung s. Bahnbau.
Oberleitungs fahrzeuge s. Bahnbau.
Oberwellen s. Theoret. Elektrot.
Öfen s. Wärmetechnik.
Öl s. Stoffkunde, Theoret. Elektrot.
Ölsehalter s. Schaltgeräte.
Opernhaus s. Theater.
Optik, Elektronen-, s. Theor. Elektrot.
Oszlllographen s. Mı Bkunde.
Ozon s. Elektr. Masch., Elektrochemie.
Papier s. Theoret. Elektrotechn.
Parallelbetrieb s. Elektrizitätswerke.
Patente s. Rechtspflege.
Pegelschreiber s. Meßkunde.
Permeabilität s. Magnetismus.
Persönliches s. Abt. A II.
Pfelien s. Installationswesen.
Phasenverschiebung s. Elektrizitätswerke,
Kondensatoren.
Phonoteehnik s. Techn. Akustik.
Photographie.
Photozellen s. Lichttechnik.
Tonfilm s. Techn. Akustik.
Belichtungs- und Entfernungsmesser. 468.
Photometrle s. Lichttechnik.
Photozellen s. Lichttechnik.
Physik (s. a. Lichttechnik, Magnetismus,
Techn. Akustik, Theoret. Elektrot.).
Elektrotechn. Betrachtungen der Sonnen-
strahlung und der Vorgänge auf der
Sonne. Nach K. Stöckl. Vortr. 28.
Zum Ultrastrahlungsproblem. Nach P.M.
S. Blackett. Vortr. 39.
Arten und Wege der künstlichen Atom-
umwandlung. Nach W. Bothe.
Vortr. 40.
Beobachtungen über den Durchgang von
Ultrastrahlungskorpuskeln durch Ma-
terie. Nach H. Kulenkampff.
Vortr. 40.
Die für den Bau des Atomkerns maß-
gebenden Kräfte. Nach C. F. v. Weiz-
8 ä cker. Vortr. 40.
Messung der Ultrastrahlung mit Zählrohr-
koinzidenzen in der Stratosphäre.
Nach E. Regener u. G. Pfotzer.
Vortr. 40.
Zum Richtungseffekt der Ultrastrahlung.
Nach A. Ehinert. Vortr. 40.
Radioaktivität durch Beschießung mit
Wasserstoffionen. Nach J. Livin-
good. 445.
Die Rückwirkung einer umgebenden
Flüssigkeit auf die Schwingungen
einer Quarzplatte. Nach H. E. R.
Becker. 658.
Piezoelektrizität s. Theor. Elektrot.
Plan s. Karten.
Plättgerät s. Wärmetechnik.
Porzellan s. Isolatoren, Stoff kunde.
Potentlalschutz s. Erdschluß.
Preisausschreiben.
Wettbewerb für eine wissenschaftl. Arbeit
aus der Zeitmeßkunde und der Uhren-
technik. 20.
Pressen s. Maschinenantrieb.
Preßstoffe s. Stoffkunde.
Prüfämter.
Neues Zählereichwerk der Hamburgischen
Hlectricitäts-Werke. Nach J. Schnei—
der. Vortr. 112.
Elektrotechnische Zeitschrift
Prüfämter.
Elektr. Prüfamt 8. 156.
Elektr. Prüfamt 39. 336.
Elektr. Prüfamt 40. 589.
Elektr. Prüfamt 27. 713.
Prüfungen u. Beglaubigungen. 15. 588.
657.
Prüfeinrichtungen (s. a. Meßkunde).
Über Erzeugung und Anwendung kurzer
Stromstöße mittels Röhrenschaltung.
Nach P. Drewell. Vortr. 42.
Prüfung der Spannungsfestigkeit von
Hochspannungs-Apparaten durch
selbsttätige Aufzeichnung des Verlust-
faktors. Nach Keinath. 64.
Besondere Probleme der Stoßfestigkeit
von Transformatoren. Nach Früh-
auf. 64.
Zur Erzeugung von Stoßprüfspannungen.
Nach C. S. Sprague. 65.
Dielektr. Verlust messung als Hochspan-
nungsprüfung. 85.
Ein magnetisches Prüfverfahren für
Werkstoffe. 98.
Ein neues Hochspannungsversuchsfeld.
Nach Lusignan u. Rorden. 120,
Die zerstörungsfreie Schweißnahtprüfung.
Nach R. Berthold. 184.
Werkzeuge und Prüfeinrichtungen auf
der Automobil-Ausstellung 1936. 278.
Auto-Starter-Prüfer. 293.
Gerät für Magnet- und Eisenprüfung.
293,
Prüfung von Meßwandlern. Nach W.
Geyger. 335.
Elektrostatischer Trockenprüfer. 335.
Wechselstromverfahren zur Bestimmung
des Ortes von Paarzerreißungen in
Fernsprechkabeln. E. Widl u. F.
Dorfler. 409.
Eine Ersatzschaltung für die Prüfung von
Hochleistungsventilen und Hochlei-
st ungsschaltern. E. Marx. 583.
Prüffelder s. Meßkunde.
Prüfstelle des VDE s. Abt. A IV, Ver-
bandsnachr.
Pumpen s. Maschinenantrieb.
Quartik s. Mathematik.
Quarzelektrizität s. Theoret. Elektrot.
Quarzglas s. Stoffkunde.
Quarzlampen s. Lichttechnik.
Quarzsteuerung s. Funkwesen.
Quarzuhren s. Meßkunde.
Quecksilberdampfgefüße s. Stromrichter.
Queeksilberlampen s. Lichttechnik.
Quletschgeräusch s. Techn. Akustik.
Radiatoren 8. Wärmetechnik.
Radioaktivität s. Physik.
Radium 8. Medizin.
Ratier schwingungen s. Schwingungen.
Rauhrelf s. Leit ungen.
Raumakustik s. Techn. Akustik.
Raumheizung s. Wärmetechnik.
Rechenschleber s. Mathematik.
Rechtspflege.
— Gewerblicher Rechtsschutz.
Angestelltenerfindungen. K. Kahle. 481.
Vergebung von gewerblichen Schutz-
rechten an Devisenausländer. Kahle.
539.
Die Elektrotechnik in der Statistik des
Reichspatentamts für das Jahr 1935.
K. Kahle. 596.
1936
Rechtspilege.
Patentverletzung durch Ausführungen
eines Hochschullehrers im Hörsaal Y
K. Kahle. 596.
Das neue Patentgesetz vom 5. Mai 1936.
K. Kahle. *715.
— Verschledenes.
Gesetz zur Förderung der Energiewirt -
schaft (Energiewirtschaftsgesetz) vom
13. Dezember 1935. 21.
Eine Gerichtsentscheidung über unvor-
schriftsmäßige Sicherungen. 295.
Die Zuständigkeit des Reichswirtschafts-
ministers nach «dem Energiewirt.-
schaftsgesetz vom 13. Dezember 1935
und ihr Verhältnis zu den ordentlichen
Gerichten und Verwaltungsbehörden.
G. ABmann. *367.
Neue Anordnungen für unedle Metalle.
398.
Anordnung Nr. 32 der Überwachungs-
stelle für Kautschuk u. Asbest. 534.
Die französische Gerichtsbehörde ist nicht
bevollmächtigt, eine öffentl. Gas- oder
Elektrizitätsverteilung in der Form
einer Zwangsverwaltung zu organi-
sieren. Nach H. Pangon. 539.
Gesetzliche Verordnungen in Frankreich.
662.
Reflexionsmesser s. Lichttechnik.
Regeln s. Abt. A IV, Verbandsnachr.
Regelung und Widerstände (s. a. Anlasser,
Funkwesen, Maschinenantrieb, Trans-
formatoren).
— Spannungsregelung.
Parallelbetrieb, Stabilität, Frequenz- und
Spannungsregelung (CIGRE-Bericht).
63.
Spannungsregelung mit Leistungsum-
spannern. W. Thießen. *113.
Über einen magnetischen Netzspannungs-
regler. R. Greiner. *489.
— Frequenz- und Leistungsregelung.
Frequenz- und Leistungsregelung in Netz-
verbänden (CIGRE-Bericht). 64.
Erhöhte Wirtschaftlichkeit der Lastver-
teilung durch selbsttätige Frequenz-
und Leistungsregolung. Nach F. Jä-
gor. Vortr. 484.
— Festwiderstände.
Tropenfeste Widerstände. 257.
Emaillierte Widerstände. 257.
Wasserwiderstand aus Porzellan für
Senderöhren. 475.
Ohmscher MeßBwiderstand für Hochspan-
nung. Nach K. Kuhlmann u. W.
Mecklenburg. 590.
— Regelwiderstände.
Gittergleitwiderstand. 243.
Mehrfach-Gleitregler. 294.
— Verschled. Regeleinriehtungen.
Ein neuartiges Gerät zur Amplituden-
überwachung im Rundfunkboetrieb
und anderen elektroakust ischen An-
lagen. W. Nestel u. H. G. Thilo.
197.
Elektro-hydraulische Regler. 254.
Brückenregler. 255.
Wärmeregler für Bahnen. 255.
Kesselregelanlage. 467.
Regler s. Regelung.
Reichsbahn s. Bahnbau, Fernmessg.
Reklame s. Liehttechnik.
Relais s. Schaltgeräte.
Relaissehutz s. Erdschluß, Uberstrom—
schutz.
Resonanz s. Theoret. Elektrot.
Rezensionen s. Abt. A Ill, Schrifttum.
ier RE
1936
Elektrotechnische Zeitschrift
13
Röhren (s. a. Funkwesen, Gleichrichter,
Lichttechnik, MeßBkunde, Röntgen-
technik, Theoret. Elektrotechn., Ver-
stärkertechnik).
Eigengeräusche der Verstärkerröhren,
ihre Messung u. Auswirkungen. Nach
W. Jacobi u. W. S. Pforte. 18.
und Elektro-
Nach A.
Glühelektronen-Emission
nenleitung fester Körper.
Gehrts. Vortr. 39.
Ein Doppelgitterdynatron mit Rückkopp-
lung. Nach F. M. Gager. 67.
Messung des Sättigungsstromes von hoch-
emittierenden Glühkathoden. Nach E.
Patai u. G. Frank. 184.
Wahl des Einschaltaugenblickes bei Siche-
rungsversuchen mit Wechselspannung.
O. Schwenk. 642.
Ein Röhrengerät zur Messung kleiner,
hochfrequenter Wechselströme. Nach
H. E. M. Barlow. 711.
Röhrenvoltmeter s. Meßkunde.
Rohrpost s. Signalwesen.
Rohstoffe s. Stoff kunde.
Röntgenteehnik.
Messung von inneren Spannungen nach
dem röntgenopt ischen Verfahren. 93.
Die zerstörungsfreie Schweißnahtprüfung.
Nach R. Berthold. 184.
Röntgen-Kraftwagenstation für Werk-
stoffprüfung. 468.
Nudermasehine s. Schiffahrt.
Rundfunk s. Funkwesen.
Sammelschienen s. Schaltanlagen.
Sammler s. Akkumulatoren.
Sättigung s. Magnetismus, Röhren.
Sehachtförderung s. Maschinenantrieb.
Sehall s. Techn. Akustik.
Sehallmessung a. Meßkunde.
Sehaltanlagen und Sehalttafeln.
Kritische Betrachtung der Bauformen
und Baumittel neuzeitlicher Innen-
raum-Schaltanlagen. I. Sihler. *58.
Sammelschienensystem nach dem Ein-
heitsprinzip. Nach Schmitz. Vortr.
133.
Brandschutz in elektr. Kraft- und Unter-
werken. Nach Koechlin. 204.
Wirtschaftl. Bauformen für Schaltanlagen
hoher Kurzschlußbeanspruchung. I.
Sihler. *227.
Die elektr. Einrichtungen des Luft-
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt.
354.
Richtlinien für den Bau von Ortsnetz-
Transformatorenstationen. 425.
Niederspannungs-Schaltanlagen auf der
Leipziger Messe. 459.
Stromversorgung und -verteilung im
Deutschen Opernhaus. W. Kültzau,
A. Kolbe u. P. Müller. *547.
Die neue Bühnen -Regel- und Schaltanlage
im Neuen Theater in Leipzig. Nach
Johannsmevyer. 571.
Anpassung veralteter Hochspannungs-
Schaltanlagen an die Betriebserforder-
nisse. Nach Schwenk. Vortr. 574.
Schaltanlagen des Boberkraftwerks. 704.
Schaltgeräte (s. a. Funkwesen).
Fornschaltung s. Fernmessung.
Lichtbogen s. Theoret. Elektrotechnik.
— Allgemelnes.
Das Schaltproblem der Hochspannungs-
technik. Nach F. Kesselring u. F.
Koppelmann. 311.
Sehaltgeräte.
Die Materialwanderung in elektr. Aus-
schaltkontakten, besonders mit Lösch-
kreis. Nach R. Holm u. F. Gülden-
pfennig. 335.
Form veränderungen hochbelasteter Sil-
berkontakte von Fernmeldegeräten.
Nach W. Krüger. 443.
Hochspannungsschalter auf der Leipziger
Messe. 458.
Schaltstücke mit Sondermetallauflage
für Ölschütze. K. Meier. *493.
— Trennschalter.
Trennschalter mit hoher elektrodyna-
mischer und thermischer Festigkeit.
238.
Kondensator-Erdungsschalter. 239.
Mastköpfe mit Trennschalter. 316.
— Ölsehalter.
Hochspannungsschalter für große Schalt-
leistungen mit kleinen Ölmengen.
Nach Schmid. 14.
Hochspannungs-Schaltgeräte
Bericht). 119.
Neuere Niederspannungs-Schaltgeräte.
F. Schoof. *225.
Ölarme Leistungsschalter mit reiner Öl-
strömung. O. Schwenk. *229,
Freiluft-Mastölschalter. 239.
Ölarmer Druckausgleichschalter. 239.
Ölarmer Leistungsschalter. 290.
Eine Ersatzschaltung für die Prüfung
von Hochleistungsventilen und Hoch-
leistungsschaltern. E. Marx. *583.
— Öllose Hoehsp.-Lelstungsschalter.
Hochspannungs-Schaltgeräte (CIGRE-
(CIGRE-
Bericht). 119.
Eigenfrequenz und Abschaltvermögen
von Hochleistungsschaltern. Nach
Kesselring. 119.
Schaltwagen mit Druckgasschalter. 238.
Kompressionsschalter. 239.
Spitzenleistungen im Bau von Expan-
sionsschaltern. L. Heinemeyer.
281. `
Eine Ersatzschaltung für die Prüfung
von Hochleistungsventilen und Hoch-
leistungsschaltern. E. Marx. *583.
— Luft-Selbstsehalter. l
Neuere Niederspannungs-Schaltgeräte.
F. Schoof. *225.
Dreipolige Motorschutzschalter.
Klein-Motorschutzschalter. 242.
Überstromschalter auf der Leipziger
Messe. 459.
— Relais und Schütze.
Über ein einfaches Relais für Greinacher-
sche Funkenzähler. Nach H. Teich-
mann. Vortr. 40.
Technik der schnellarbeitenden Relais in
Hochspannungsnetzen. Nach Sporn
und Müller. 204.
Neue Überstromschutz-Relais. 240.
242.
Neue Luft- und Ölschütze. 241. 242.
Neue Relais für Netzschutz. Fr. Par-
schalk. 278.
Erdschlußrelais. 293.
Präzisions-Vielfachzeitrelais. 293.
Untersuchung über Beeinflussung von
Erdschlußrelais beim Einschalten von
Erdschlüssen. W. Koch. “329. 385.
Piezoelekt r. Anziehungskräfte. Nach J.
Gruetz macher. 339.
Schütze auf der Leipziger Messo. 459.
Höchstempfindliches Spulenrelais. 468.
Schaltstücke mit Sordermetallauflage
für Ölschütze. K. Meier. *493.
Schaltgeräte.
Schalten von Relais oder Schaltern in
einem vorbestimmten Punkt der
Wechselstromkurve. Nach J. J.
Ruiz. 533.
Leitungsschutz beim Außertrittfallen der
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598.
— F. Cornelsen. Brf. 599.
Ein Entwicklungsweg der Relaistechnik
in Starkstromanlagen. R. Schimpf.
5645.
Vorschlag einer Rückkopplungssperrung
mit sprachgesteuertem Relais für
drahtlosen Gegensprechverkehr. Nach
R. Koll. 713.
— Installationssehalter.
Druckknopfsammelkästen. 2
Installationsselbstschalter. 2
Unterputz-Serie. 292.
— Verschiedene Schaltgeräte.
Elektr. Zeit- und Schaltuhren. 67.
Die Anwendung der Photozelle als Däm-
merungsschalter. H. Richter. 152.
Kombinierte Schaltplatte für Regel-
transformatoren. 238.
Geräte in Isolierstoffkapselung. 241.
Schlagwettergeschützte Geräte. 242.
Nockenschalter. 243.
Elektrostatisches Synchronoskop. 335.
Ein neuer vielstufiger Fahrschalter.
Nach H. Uhlig. 442.
Ein neuer Vakuumschalter.
Kling. 499.
0
50.
51.
Nach A. J.
Schaltung s. Elektr. Maschinen.
Schaltvorgänge s. Theoret. Elektrot.
Schaufenster s. Lichttechnik.
Scheldung s. Elektrochemie.
Sehelnleistung s. Meßkunde.
Schelnwerfer s. Lichttechnik.
Schellen s. Installationswesen.
Schiebewlderstand s. Regelung.
Schiffahrt (s. a. Funkwesen).
36. Hauptversammlung der Schiff bau-
techn. Gesellschaft 1935. 20.
Die elektr. Einrichtungen des Luft-
schiffes „LZ 129“. E. Hilligardt.
9354.
Rudermaschinen des LZ 129. 358.
Kreiselkompaß des LZ 129. 362.
Rekordfahrt des turboelektr.
„Potsdam“. 714.
Schiffes
Schlrmung s. Funkwesen.
Schlagwetterschutz s. Schalt geräte.
Schleudern s. Maschinenant rieb.
Schmelzöfen s. Wärmetechnik.
Schmelzsicherungen s. Überstromschutz.
Sehnellbahnen s. Bahnbau.
Schönheit der Arbelt. 98. 160.
Sehrlittum s. Meßkunde und Abt. A III.
Schulen s. Unterricht.
Schulung s. Unterricht und Abt. A IV,
Vereinsnachrichten.
Schütze s. Schaltgeräte.
Schutzelnrichtungen s. Erdsehluß, Schalt-
geräte, Überspannung, Überstrom.
Schutzrechte s. Rechtspflege.
Sehutzschalter s. Schaltgeräte.
Schutzwundler s. Transformatoren.
Schunchstromtechnik s. Bildtelegraphie,
Fernsprech-, Funk-. Signal-, Tele-
graphenwesen, Hochfrequenztele-
phonie, Leitungen, Röhren, Ver-
St ürkert echnik.
Sehweißen s. Transform.. Wärmetechn.
Sehwinggleiehrichter s. Stromrichter.
Schwingungen, elektr., s. Funkwesen,
Theoret. Elektrotechnik.
14
Schwingungen, mechanische.
Fahrbahn- und Gebäudeerschütterungen.
Nach H. Bausch. Vortr. 41.
Eine neue Erscheinung an erwärmten
Drähten mit Koronaentladung. Nach
A. Günthorschulze u. H. J. Hesse.
126.
Mechanische Leitungsschwingungen
(CIGRE- Bericht). 174.
Das Auftreten von Ratterschwingungen
in der Elektrotechnik. Th. Buch-
hold. *625.
Sehvermögen s. Lichttechnik.
Seilpost s. Signalwesen.
Seitenbänder s. Funkwesen.
Selbstanschluß s. Fernsprechwesen.
Selbsterregung s. Elektr. Maschinen.
Selbstschalter s. Schaltgeräte.
Sender s. Funkwesen, Techn. Akustik.
Sicherungen s. Überstromschutz.
Signalwesen.
— Feuermelder.
Stadt-Feuermelder-Anlagen. 250.
Feuermeldeanlagen auf der Leipziger
Messe. 462.
Signal- und Fernsprechanlagen im
Deutschen Opernhaus. C. Kuhrke.
5562.
— Rohr-, Seil- und Bandpost.
Neue Rohrpost- Systeme. 288.
Aktenseilpost-Anlagen. 288.
Kleinförderanlagen in gewerblichen Be-
trieben. Nach Rjos k. Vortr. 349.
— Sirenen.
Sirenen- Fernsteuerung.
Neue Kleinsirenen. 249.
— Verschiedenes.
Selbsttätige Verkehrsregelungssysteme,
insbesondere das Elektromatik-
system. Nach H. Küster. 96.
249.
Praktische Anwendungen von licht-
elektr. Steuerungen. F. Tuezek.
141.
Lichtrufanlagen. 250.
Klingelkontaktplatten. 252.
Maschinentelegraphen. 254.
Eisenbahnsignalanlagen auf der Leip-
ziger Messe. 462.
Lichtrufanlagen auf der Leipziger Messe.
462.
Signal- und Fernsprechanlagen im
Deutschen Opernhaus. C. Kuhrke.
*562.
Richtungszeichen an Straßenbahnwagen.
Nach W. Bennighoff. 714.
Sirenen s. Signalwesen.
Sitzungen s. Abt. A IV, Verbandsnachr.
Skala s. Meßkunde.
Sonne s. Physik.
Spanntafeln s. Leitungen.
Spannungen, mechanische s. Meßkunde.
Spannungsmessung s. Meßkunde.
Spannungsregelung s. Regelung.
Spannungssehwankung s. Elektrizitätsw.
Spannweite s. Leitungen.
Sparlampe s. Lichttechnik.
Spelcher s. Wärmetechnik.
Speisepunkte s. Installationswesen.
Spektrometer s. Meßkunde.
Sprungwellen s. Überspannung.
Spulen s. Funkwesen, Magnetismus,
Theoret. Elektrot.
Stabilität s. Elektrizitätswerke.
Stabol s. Leitungen.
Stahl s. Hütte. Magnetismus, Stoff kunde,
Wärmetechnik.
Stahlband s. Installat ionswesen.
Elektrotechnische Zeitschrift
Ständ. Aufbau u. Neuordnung d. Arbeit.
Schulungs veranstaltungen des NSBDT.
53. 80. 133. 165. 216.
Schönheit der Arbeit. 98. 160.
Das Soldatische im Ingenieur. v. Arnim.
341.
Die Organisation der Gemeinschafts-
arbeit in der Technik. G. Müller.
9503.
Das Elektromaterial-Abkommen zur Be-
reinigung des Elektromarktes. E.
Matthies. 717.
Stanzen s. Maschinenantrieb.
Starter s. Akkumulatoren.
Stationen s. Funkwesen.
Staubsauger s.. Maschinenantrieb.
Steekvorriehtung s. Installationswesen.
Steigeleltungen s. Installat ionswesen.
Steuerung s. Fernmessung, Funkwesen,
Stromrichter.
Stoflkunde und Stoffwirtschaft (s. a.
Leitungen, Magnetismus).
— Metalle, Allgemelnes.
Neue Anordnungen für unedlo Metalle.
398.
Röntgen-Kraftwagenstation für Werk-
stoffprüfung. 468.
— Eisen und Stahl.
Stahl und Eisen als magnetische Werk-
stoffe in der Meßtechnik. 81.
Ein magnetisches Prüfverfahren
Werkstoffe. 98.
Die neuere Entwicklung der Werkstoffe
für Dauermagnete. Nach F. Pölz-
guter u. W. Jellinghaus. 398.
Dauermagnetstähle. 468.
— Kupfer.
Auswirkungen der Rohstoffrage auf die
Gestaltung und Herstellung elektr.
Maschinen und Apparate. Nach
Bobeck. Vortr. 55.
— Aluminlum.
Die Eigenschaften, die Bearbeitung sowie
Verwendung von Reinaluminium und
seinen Legierungen. Nach Wunder.
Vortr. 28. N
Auswirkungen der Rohstoffrage auf die
Gestaltung und Herstellung elektr.
Maschinen und Apparate. Nach
Bobeck. Vortr. 55.
50 Jahre Aluminium. K. Arndt. *199.
Aluminiumlegierungen. 256.
Elektr. Oberflächenbehandlung von Alu-
minium und Aluminiumlegierungen
(Eloxieren). Nach H. Fischer. Vortr.
728.
— Versch. Metalle u. Leglerungen.
Wolframkontakte. 257.
— Korrosion.
5. Korrosionstagung 1935. 68.
Chemische Arbeit in der Korrosions-
forschung. Nach P. Duden. 68.
Zur Theorie der Metallkorrosion. Nach
Müller. 68.
— Kohle und Treibstoffe.
Mineralöltagung 1935. 206.
Elektrizität als Treibstoff im Verkehrs-
wesen. Nach Kern. Vortr. 408.
— Isolierstofie, Allgemeines.
Auswirkungen der Rohstoffrage auf dio
Gestaltung und Herstellung elektr.
Maschinen und Apparate. Nach
Bobeck. Vortr. 55.
Die Bearbeitung von Isolierstoffen. Nach
A. Krüger. 126.
Normung nichtkeramischer, nichtmetalli-
scher Werkstoffe. 134.
für
1936
Stofikunde und Stoffwirtschaft.
— Keramische Isolierstoffe (s. a. Iso-
latoren).
Glas als Baustoff für Heißwasserspeicher
und Rohrleitungen. Nach H. Muth-
reich. 16.
Glasverschmelzung keramischer Stoffe.
257.
Stromeinführung in Quarzglas. 257.
Keramische Hochfrequenz-Isolierstoffe.
462.
Die Herstellung dos Elektroporzelluns. R.
Rio ke. Vortr. 469.
Die Verwendung von Porzellan und
anderen keramischen Isolierstoffen in
der Elektrotechnik. W. Steger.
Vortr. *47l.
— PreßBstoffe.
Untersuchungen über den Temperatur-
einflußB auf die Verformung von
Isolierprehstoffen. Nach M. Thomas.
120.
Schnellpreßmasse. 256.
Kunstharzpreßstoffe für Gleitlager.
Sonderpreßmassen. 256.
Plattform-Haltestangen. 256.
100 Jahre Kunstharz. 420.
Isolier-Preßstoffe in der Installations-
technik. L. Roos. Vortr. 447.
Preßstoffe auf der Leipziger Messe. 462.
— Verschiedene feste Isollerstofie.
Garantator-Plastik-Imprägnierverfahren.
236.
Teile aus Hartgummi. 256.
Veredlung von Kunststoffplatten. 256.
Wahnerolschläuche und Wahnofildrähte.
257.
Hartleinen-Zahnräder. 257.
Anordnung Nr. 32 der Überwachungs-
stelle für Kautschuk und Asbest. 534.
Untersuchungen an vergießbaren Isolier-
stoffen. R. Vieweg u. G. Pfestorf.
9632.
— Isolieröl.
Öluntersuchungen (CIGRE.- Bericht). 119.
Pyranol- Transformatoren. 711.
256.
Störschutz s. Funkwesen.
Störungen s. Brand, Erdschluß, Fern-
sprechwesen, Funkwesen, Über-
spannung, Uberstrom, Unfälle.
Stoßströme s. Moßkunde.
Strahlung s. Funkwesen, Physik.
Strahlungsschutz s. Isolatoren.
Straßenbahnen s. Bahnbau.
Straßenbeleuchtung s. Lichttechnik.
Stratosphäre s. Physik.
Strommessung s. Meßkunde.
Strompreise s. Elektrizitätswerke.
Stromrichter (s. a. Funkwesen).
— Allgemeines.
Einführung in VDE 0555 „Regeln für
die Bewertung und Prüfung von
Stromrichtern.‘“‘ M. Schenkel. *57.
— Queeksilberdampf-Gefäße.
Gleichrichter zum Laden alkalischer
Batterien. KR. Landsmann. 271.
Gleichrichter für Elektro-Tankstellen.
290.
Fernsteueranlage Priesterweg der Deut-
schen Reichsbahn- Gesellschaft. K.
Keller. 5304.
Stromrichtgefäße für den Starkstrom-
betrieb. Nach A. Gaudenzi. 392.
— 6Giühkathoden- (iefälle.
Neuentwickelte Glühkathoden-Gleich-
richter. 290.
Hochspannungs-Glühkathodenröhren mit
Quecksilberdampffüllung ohne und
mit Gittersteuerung. W. Kluge.
5301. *333.
ie K
1086
Elektrotechnische Zeitschrift
15
1 Stromrichter.
u. Stromrichtgefäßo für den Starkstrom-
betrieb. Nach A. Gaudenzi. 392,
Trocken- Gleichrichter.
Kupferoxyd-Vollweg-Vorschaltgleich-
richter. 291.
— Verschiedene Stromrlehter.
Der Wellenstrahlkommutator als Mittel
' zur Erzeugung und Umformung star-
ker Gleichströme, großer Leistung u.
hoher Spannung. Nach J. Hart-
mann. l4.
Schwinggleichrichter in der Meßtechnik.
83.
Forschungsarbeiten des Hochspannungs-
institutes auf dern Gebiete der Strom-
richter. Nach E. Marx. Vortr. 430.
Stromrichter auf der Leipziger Messe.
459.
Eine Ersatzschaltung für die Prüfung von
Hochleistungsventilen und Hoch-
leistungsschaltern. E. Marx. *583.
— Steuerung von Stromrichtern.
Wirkungsweise und Schaltung von gitter-
gesteuerten Stromrichteranlagen. E.
Kübler. *16l.
Hochspannungs-Glühkathodenröhren mit
Quecksilberdampffüllung ohne und
mit Gittersteuerung. W. Kluge.
*301. *333.
Die Gittersteuerung von Gasentladungen.
A. Glaser. *399.
Gittergesteuerte Cleichrichtoranlagen.
Nach Lebrecht. Vortr. 574.
Vorstrommessungen an einem gas-
gefüllten Entladungsgefäß mit zwei
Gittern. Nach K. Mahla. 588.
- F KE.
Stromsehlene s. Bahnbau.
Stromstöße s. MeBkunde.
Stromtarif s. Elektrizitätswerke.
Stromversorgung s. Enorgiewirtschaft.
Stromwendung s. Elektr. Maschinen.
Stromwirtschaft s. Energie wirtschaft.
Stützer s. Isolatoren. i
Supraleitung s. Theoret. Elektrot.
Synchronmasch. s. Elektr. Maschinen.
Synchronoskop s. Schaltgeräte.
Tagungen (s. a. Abt. A IV, Vorbands-
nachr.)
Das Programm der 2. Energiotagung:
„Elektrizität“ im Essener Haus der
Technik. 20.
11. Physikor- und Mathemat ikertag in
Stuttgart, 22. bis 28. Sept. 1935.
E. Lübeke. 39.
Die 8. Tagung der Intornationalon Hoch-
spannungskonferenz in Paris 1935.
P. Jacottet. 63. 119. 174. 200.
5. Korrosionstagung 1935. 68.
Dritte Weltkraftkonferenz. 160.
Mineralöltagung 1935. 206.
Deutsches Nationales Komitee der Welt-
kraftkonferenz. 312.
Verkehrswissenschaftl. Tagung 1936. 446.
9. Tagung der Internationalen Hoch-
spannungskonferenz 1937 in Paris.
452.
Congrès International pour les Applica-
tions Electrocalorifiques et Electro-
chimiques (CIAEE). 590.
Tankstellen s. Stromrichter.
Tarife s. Elektrizitätswerke.
Technlsehe Akustik (s. a. Fernsprech-
wesen, Meßkunde ).
— Lautsprecher.
Untertöne (Subharmonische) bei erzwun-
genen Schwingungen. Nach P. O.
Pedersen. 159.
Technische Akustik.
Die neuen tragbaren Übertragungsgeräte
der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. K.
Hoffmann u. U. Tuchel. *514.
— Verschiedene Sehallgeber.
Verzerrungen der Schwingungen und
Klangfarbe von Musikinstrumenten.
Nach O. Vierling. 41.
Zur Entstehung des Quietschgeräusches
bei Bremsen. Nach G. Buchmann.
Vortr. 41.
— Mikrophone.
Versuche zur Verbesserung von Tele-
phonie anlagen für geräuscherfüllte
Räume. Nach K. Krüger u. W.
Willms. Vortr. 41.
Mikrophone für kleinsten Schalldruck. 92.
Die elektroakust ische Anlage im Deut-
schen Opernhaus und ihre Aufgaben
im neuzeitlichen Theater. I. Kir-
staedter. 5558.
— Schallaufzeichnung.
Über photoelektr. Steuerung von Kino-
verstärkern. R. Seidelbach. 148.
Tonfilmgeräte neuester Konstruktion.
258.
Schallaufzeichnung auf der Leipziger
Messe. 467.
Tonfilmtechnik auf der Leipziger Messe.
468.
— Raumakustik.
Verständigung in geräuschvollon Räu-
men. Nach C. A. Hartmann u. W.
Junovsky. Vortr. 40.
Neuere raum- und bauakustische Lö-
sungen bei Rundfunkbauten. Nach
H. J. v. Braunmühl. Vortr. 40.
Die elektroakustische Anlage im Deut-
schen Opernhaus und ihre Aufgaben
im neuzeitlichen Theather. I. Kir-
staedter. 5558.
— Lärmbekämpfung.
Neue Messungen über den Schalldurch-
gang bei Wänden. Nach V. L. Chris-
ler u. W. F. Snyder. 15.
Die Mehrfachwand als mechanisch. akusti-
sche Drosselkette. Nach E. Meyer.
Vortr. 40.
Physikalische Grundlagen und neueste
Ergebnisse der Lärmbekämpfung.
Nach K. W. Wagner. Vortr. 40.
Geräuschbildung und Geräuschminderung
bei elektr. Energieumsetzung. Nach
E. Lübcke. Vortr. 40.
Fortschritte in der Theorie der Schall-
absorption. Nach L. Cremer. 397.
— Verschiedenes.
Ausgleichsvorgänge in elektroakustischen
Übertragungsanlagen. Nach W.
Bürck. Vortr. 41.
Untersuchungen an schnellveränder-
lichen Schallvorgängen. Nach F.
Trendelenburg. Vortr. 41.
Die Hörbarkeit von Knacken und kurz-
dauernden Tönen. Nach H. Lichte.
Vortr. 41.
Die physikalische Natur von Sprache und
Musik als Grundlage der Fernsprech-
technik. Nach Busch. Vortr. 54.
Ein neuartiges Gerät zur Amplituden-
überwachung im Rundfunkbet rieb
und anderen elektroakustischen An-
lagen. W. Nestel u. H. G. Thilo.
*197.
Schaltung für die Klangfärbung. 248.
Piezoelektr. Kristall mit Ultraschall-
konvergenz. Nach J. Gruetz-
macher. 419.
Technische Akustik.
Über die Addition von Geräuschspan-
nungen. Nach P. Oehlen. 500.
Telegraphenwesen (s. a. Bildtelegraphie,
Funkwesen, Leitungen, Signalwesen).
Die neueste Entwicklung der Nach-
richtentechnik bei der Deutschen
Reichspost. Nach Clouth. Vortr.
133.
Eintontelegraphie (ETT). Nach A. Arz-
maier u. H. Rudolph. 158.
Über Versuche und Erfahrungen mit
Uberlagorungstelegraphie auf Fern-
sprechfernleitungen. Nach H. Noack
u. W. Schallerer. 418.
Teiephonie s. Fernsprechwesen, Funk-
wesen, Hochfrequenztelephonie, Loi -
tungen, Verstärkertechnik.-
Temperaturmessung s. Meßkunde.
Tempern s. Wärmetechnik.
Theaterwesen.
Zur Neugestaltung des Deutschen Opern-
hauses. Bühnentechnik und Bühnen-
betrieb. K. Hemmerling. *545.
Stromversorgung und -verteilung im
Deutschen Opernhaus. W. Kültzau,
A. Kolbe u. P. Müller. *547.
Bühnenbeleuchtung und Leit ungsinstalla-
tion im Deutschen Opernhaus. E.
Thormann u. W. Wahl. 553.
und Horizont beleuchtung
Opernhauses. H.
Vorbühnen-
des Deutschen
Hasso. *555.
Die elektroakustische Anlage im Deut-
schen Opernhaus und ihre Aufgaben
im neuzeitlichen Theater. I. Kir-
staedter. 5558.
Signal- und Fernsprechanlagen im Deut-
schen Opernhaus. C. Kuhrke. 562.
VDE. Vorschriften für Bühnenanlagen.
Th. Teinert. 566.
Allgemeine Richtlinien für die Planung
und Ausführung von Theater-Iu-
stallationen. Die Installation des
Staatlichen Schauspielhauses zu
Berlin. W. Siefert. 5567.
Die neue Bühnen-Regel- und Schalt-
anlage im Neuen Theater in Leipzig.
Nach Johannsmeyer. 571.
Theoretische Elektrotechnik (s. a. Magne-
tismus, Physik).
— Elektrisches Feld.
Der Einfluß eines elektr. Feldes auf dio
Viskosität von Flüssigkeiten. Nach
S. Dobinski. 45.
Erzeugung hoher Spannungen mit Hilfe
eines monopolar geladenen Luft-
st romes. Nach E. Burkhardt. 160.
Betrachtungen über die Verfahren zur
Messung des elektr. Feldes bei Hoch-
spannungsisolatoren unter Betriebs-
bedingungen. Nach Drewnowski.
176.
Otto von Guerickes elektrische Unter-
suchungen. H. Schimank. *525.
— Durehschlag von (Gasen.
Eine neuartige, abgeschirmte Spitzen—
entladung mit Übergang einer strom-
starken Entladungsform in eine strom-
schwächere. Nach P. A. Thiessen u.
H. Bartel. 19.
Untersuchung von Gasentladungsvor-
güngen in der Nebelkammer. Nach
E. Flegler u. H. Raether. Vortr. 41.
16
Theoretische Elektroteehnik.
Beitrag zur Kenntnis der Vorprozesse bei
Funken- und Koronaentladungen mit
Hilfe der Nebelkammer. Nach H.
Kroomer. 46.
Indirektes Verfahren zur Bestimmung
des Entladeverzugs mittels geeichter
Funkenstrecken. Nach Bogdano-
witch. 176.
Kathodenoszillographische Untersuchung
des Luftdurchschlages bei großen
Schlagweiten. Nach M. Meßner.
339.
Untersuchungen über elektr. Gleitfunken.
Nach E. Klug. 501.
Zur Thoorie der Zündspannungssenkung
einer bestrahlten Funkenstrecke. Nach
W. Fucks. 534.
Elektr. Durchschlag zu Flüssigkeits-
oberflächen im homogenen Feld. Nach
L. Tonks. 682.
— Durchschlag von Flüssigkeiten.
Raumladungen und Ionisiorungsvorgänge
in Öl. Nach K. Christ. 340.
— Durchschlag fester Isolierstoffe.
Das Verhalten der getränkten Papier-
isolation bei hoher Gleichspannung
unter besonderer Berücksichtigung
der Kabelisolation. Nach Kirch. 120.
Durchschlagkurve für foste Isolatoren.
W. Weicker. 450.
Untersuchungen an vorgießbaren Isolier-
stoffen. R. Vieweg u. G. Pfestorf.
632.
— Dielektrisehe Verluste.
Der Einfluß der relativen Luft feuchtig-
keit auf den Verlustwinkel von Isolier-
stoffen bei Hochfrequenz. H.
Schwarz. *7.
Die Eigenschaften einiger Isolierstoffe bei
hohen Frequenzen. Nach Sharpe u.
O'Kane. 19.
Prüfung der Spannungsfestigkeit von
Hochspannungs-Apparaten durch
selbsttätige Aufzeichnung des Ver-
lustfaktors. Nach Keinath. 64.
Dielektr. Verlustmessung als Hochspan-
nungsprüfung. 85.
Unstetigkeiten bei der Umelektrisierung.
Nach H. Schönfeld. 160.
Physikalische Struktur und
Verluste fester Isolierstoffe.
nius. 519.
Thermostat ische Vorlust messung, ins-
besondere an Starkstromkonden-
satoren. H. Gönningen. 523.
— Dielektrizitätskonstante.
Die Eigenschaften einiger Isolierstoffe
bei hohen Frequenzen. Nach Sharpe
u. O' Kane. 19.
Messung der Dielektrizitätskonstante
wässeriger Lösungen starker Elektro-
lyte. Nach E. Fischer. 97.
Gleichzeitige Bestimmung von Dielektri-
zitätskonstanten und Leitfähigkeit
bei Hochfrequenz. Nach H. Gross
u. I. Hausser. 159.
Rutilhaltige Kondensatorbaustoffe.
Röhrenkondensatoren aus keramischen
Massen mit großer Dielektrizitäts-
konstante. 474.
— Elektrizitätsdurehgang dureh Gase.
Raumladungen und Ionisierungsvorgänge
in Ol. Nach K. Christ. 340.
Die Technik der elektr. Gasentladungen.
Nach W. Estorff. Vortr. 350.
Eine neue Glimmentladungserscheinung
und ihre Anwendungsmöglichkeit für
zruunsche Rohren init niedrigen Ka-
thodenspannungen. Nach W. Krug.
144.
dielektr.
P. Ju-
257.
Elektrotechnische Zeitschrift
Theoretlsche Elektrotechnik.
— Elektronentheorie.
Elektrotechn. Betrachtungen der Son-
nenstrahlung und der Vorgänge auf
der Sonne. Nach K. Stöckl. Vortr.
28.
Untersuchungen an Zählrohren mit der
Braunschen Röhre. Nach A. Trost.
Vortr. 40.
Gleichgewichtspotential einer isolierten
Platte im Hochvakuum bei Beschie-
Bung mit Elektronen. Nach M. Knoll.
Vortr. 41.
Einige Grundlagen der Elektrizitäts-
leitung und der Stromquollen, er-
läutert durch einfache Schauversuche.
R. W. Pohl. Vortr. *321.
Elektronenver vielfacher. Nach Zwory-
kin. 656.
— Lichtbogen.
Über Sondermessungen in zeitlich ver-
änderlichen Entladungen. Nach W.
Koch. Vortr. 41.
Freier Lichtbogen in Wechselstrom-
anlagen. Nach Tretyak, Kaplan,
Kender, Smouroff. 204.
Das Schaltproblem der Hochspannungs-
technik. Nach F. Kesselring u. F.
Koppelmann. 311.
— Elektronenoptik.
Ionenoptische Abbildungen mit elektr.
Linsen. Nach J. Koch u. W.
Walcher. 126,
— Weehselstromtechn.u.elektr.Schwingg.
Symmetrische Komponenten für Mehr-
phasensysteme. Nach W. Wanger.
19.
Einphasenlast in Drehstromnetzen. Nach
Fricke. Vortr. 28.
Die Symmetrierung unsymmetrisch be-
lasteter Drehstromnetze durch ruhen-
de Ausgleichkreise. Nach V. Aigner.
Vortr. 29.
Resonanzerscheinungen in eisenhaltigen
Stromkreisen. Nach E. Rouelle. 45.
Mehrere stabile Gleichgewichtszustände
bei Reihenschaltung von Eisendrossel
und Kondensator. E. Aretz. *305.
Das Wechselfeld im gesättigten, massiven
Eisen. Nach G. u. F. Haberland.
312.
Oberwellen in Starkstromnetzen.
E. Hueter. Vortr. 407.
Die Konstruktion des singulären Punktes
der bizirkularen Quartik und der
durch ihn gehenden Tangentialkreise,
Nach W. Michael. 502.
Schalten von Relais oder Schaltern in
einem vorbestimmten Punkt der
Wechselstromkurve. Nach J. J.
Ruiz. 533.
Schwingungsvorgänge im Hochspan-
nungsstromkreis von Leuchtröhren-
anlagen. 687.
— Sehaltvorgänge.
Nach
Das Schaltproblem der Hochspannungs-
technik. Nach F. Kesselring u.
F. Koppelmann. 311.
— Induktivität.
Magnetfeld und Induktivität von zylin-
drischen Spulen. Nach K. Foelsch.
419.
— Leitung und Leitfähigkeit.
Die Leitfähigkeit des Kupferoxyduls
im Gleichgewicht mit seinen Nachbar-
phasen. Nach F. Waibel. Vortr. 39.
Beitrag zur Elektrizitätsleitung in Halb-
leiterwerkstoften. Nach E. Meyer.
Vortr. 39.
1936
Theoretische Elektrotechnik.
Elektronen in Alkali-Halogenid- Kri-
stallen. Nach R. Pohl. Vortr. 39.
Probleme der Elektronen- und Ionen-
leitung in festen Körpern. Nach B.
Gudden u. W. Schott kv. Vortr. 39.
Versuche zur Supraleitung. Nach J.
Stark. W. Meißner, K. Steiner
u. P. Graßmann. 125.
Die Wechselstromausbreitung im Erdreich
unterhalb einer einseitig offenen und
unendlich langen, senkrechten Leiter-
schleife im Luftraum. Nach H. Bu cli -
holz. 159.
Gleichzeitige Bestimmung von Dielck-
trizitätskonstanten und Leitfähigkeit
bei Hochfrequenz. Nach H. Gross
u. I. Hausser. 159.
Bodenleitfähigkeit und geologischer Auf-
bau. Nach R. H. Card. 181.
Bestimmung von einschlaggefährdeten
Leitungsabschnitten mit Hilfe von
Luſtleitfähigkeits-Messungen. Nach
Viel. 202.
Einige Grundlagen der Elektrizitäts-
leitung und der Stromquellen, er-
läutert durch einfache Schauver-
suche. R. W. Pohl. Vortr. *321.
Der Wien-Effekt bei Elektrolyten, unter-
sucht mit den Kathodenoszillogra-
phen. Nach W. Hüter. 501.
— Thermoelektrizität (s. a. Meßkunde).
Volumen- und Grenzflächenanteile bei
den thermo- und lichtelektr. Effekten
am Element Metall-Halbleiter-Metall.
Nach G. Mönch. 39.
— Piezoelektrizität.
Ein neues Zerstäubungsgerät. Nach B.
Claus. 45.
Piezoelektr. Anziehungskräfte. Nach J.
Gruetzmacher. 339.
Piezoelektr. Kristall mit Ultraschall-
konvergenz. Nach J. Gruetz-
macher. 419.
Die Rückwirkung einer umgebenden
Flüssigkeit auf die Schwingungen
einer Quarzplatte. Nach H. E. R.
Becker. 658.
Thermoelektrizltät s. Theoret. Elektrot.
Thermoelement s. Meßkunde.
Thermogeräte s. Meßkunde.
Töne s. Techn. Akustik.
Tonfilm s. Bildtelegr., Techn. Akustik.
Tonfrequenz s. Meßk., Techn. Akustik.
Trägerfrequenz s. Funkwosen.
Transformatoren.
Öl s. Stoffkunde, Theoret. Elektrot.
— Allgemeines.
Transformatoren (CIGRE-Bericht). 64.
— Leistungstransformatoren.
Betriebsmäßige Temperaturüberwachung
elektr. Maschinen, Transformatoren
und Hochspannungskabel. Nach
Täuber-Gretler. 63.
Besondere Probleme der Stoßfestigkeit
von Transformatoren. Nach Früh-
auf. 64.
nose Hochspannungstransformatoren
mit Klotzwieklung. 237.
Wärimedifferentialschutz für Öltransfor-
matoren., 237.
Schweißtransformator. 246.
Kleintransformatoren. 252.
Gleichstrom-Schutzwandler. 290.
Transformatoren auf der Leipziger Messe.
459.
Pyranol-Transformatoren. 711.
1936 Elektrotechnische Zeitschrift 17
Transformatoren. Überspannungssehutz. Unterrleht.
— — Reyeltransformatoren. Überspannungen (CIGRE-Bericht). 203. Die Elektrotechnik in Darmstadt. W.
Spannungsregelung mit von Überspannungs- Petersen. *602.
Leistungsum-
spannern. W. Thießen.
Induktionsregler. 236.
Kegelumspanner. 237.
Über das Verhalten des einphasig be-
lasteten Drehstrom-Drehtransforma-
tors. Nach G. Hauffe. 417.
Die Bühnenschalt- und Regelanlage des
Deutschen Opernhauses. 548.
— Meßwandler.
Der Gleichstrom-Meßwandler. O. E.
Nolke. 737.
Genauigkeitssteigerung der Meßwandler.
*113.
Wandlerprüfung durch dielektr. Verlust-
messung. 85.
Prüfung von Meßwandlern. Nach W.
Geyger. 335.
Transformatorenstatlon s. Elektrizitäts-
werke.
Treibhäuser s. Wärmetechnik.
Trelbstoffe s. Stoff kunde.
Trennschalter s. Schaltgeräte.
Trennschärfe s. Funkwesen.
Triebfahrzeuge s. Bahnbau, Kraftfahr-
zeuge, Schiffahrt.
Troekengleichriehter s. Stromrichter.
Troekenprüfer s. Prüfeinrichtungen.
Troeknung s. Wärmetechnik.
Turbinen s. Dampfturbinen,
turbinen.
Turbogenerat. s. Elektr. Maschinen.
Wasser-
Überspannung.
— Allgemeines.
Überspannungen (CIGRE-Bericht). 203.
— Blitz und (iewitter.
Amerikanische Gewitteruntersuchungen
an Hochspannungsleitungen. Nach
W. W. Lewis u. E. M. Foust. 43.
Gewitterbeobachtungsstelle in Pittsfield.
Nach A. Smith. 43.
Blitze und Blitzableiter (CIG RE. Bericht).
202.
Bestimmung von einschlaggefährdeten
Leitungsabschnitten mit Hilfe von
Luftleitfähigkeits-Messungen. Nach
Viel. 202.
Bestimmung der Einschlagsstellen und
der Stromverteilung bei Blitzein-
schlägen in Eisenmasten und Erdseilo.
Nach Grünewald. 202.
Erfahrungen über Gewittereinflüsse in
Mittelspannungsnetzen und Aus-
wirkung ergriffener Maßnahmen. O.
Kautzmann. *387. B. 432.
Blitzströme. Har. Müller. 415.
Kritische Betrachtung und Auswertung
von Gewitterstörungsstatistiken für
Freileitungsnetze. B. Koetzold.
2433.
Messung von Stoßströmen.
Zaduk. 443.
— Woanderwellen.
Nach H.
Wirkung von atmosphärischen Uber-
spannungswellen auf Apparate. Iso-
lierung dieser Apparate. Nach
Barrere. 203.
Ununterbrochene Reflexionen in nicht-
eusgeglichenen Leitungen. Nach W.
I. Ilschenko. 397.
Überspannungssehutz.
Blitze und Blitzableiter
richt). 202.
(CIGRE-Be-
Die Bemessung
ableitern und ihre Bedeutung für den
elektr. Sicherheitsgrad. Nach Müller-
Hillebrand. 203.
Kathodenfallableiter. 240.
Überspannungsableiter auf der Leipziger
Messo. 458.
Unerstrom und Kurzschluß.
Symmetrische Komponenten für Mehr-
phasensysteme. Nach W. Wanger.
19.
Beitrag zur Frage der Frequenz der
wioderkehrenden Spannung bei Kurz-
schlußabschaltungen. Nach Krohne.
119.
Einige Gesichtspunkte zur Frago der
Berechnung der wiederkehrenden
Spannung in Netzen. Nach M.
Cassie. 119.
Experimenteller Beitrag zur Frage der
wiederkehrenden Spannung im Wech-
selstromschalter nach Unterbrechung
eines Netzkurzschlusses. Nach Juil-
lard. 119.
Wirtschaftliche Bauformen für Schalt-
anlagen hoher Kurzschlußbean-
spruchung. I. Sihler. *227.
Ein Entwicklungsweg der Relaistechnik
in Starkstromanlagen. R. Schimpf.
*645.
Überstromschutz (s. a. Schaltgeräte).
Schutz der Netze (CIGRE-Bericht). 204.
HH-Sicherungen für Hochspannung. 239.
Eine Gerichtsentscheidung über unvor.
schriftsmäßige Sicherungen. 295.
Neuzeitlicher Relaisschutz in Hoch-
spannungsanlagen. Nach Stark. Vor-
trag. 484.
Leitungsschutz beim Außertrittfallen der
Kraftwerke. H. Titze. Brf. 598.
— F. Cornelsen. Brf. 599.
Wahl des Einschaltaugenblickes bei
Sicherungsversuchen mit Wechsel-
spannung. O. Schwenk. 642.
Übertragung s. Leitungen.
Überwachung s. Elektrizitätswerke, Fern-
messung, Lichttechnik, Prüfeinrich-
tungen, Regelung.
Überzüge s. Elektrochemie.
Uhren s. Meßkunde.
Ultrastrahlung s. Physik.
Umelektrisirung s. Kondensatoren,
Theoretische Elektrotechnik.
Umformer s. Elektr. Maschinen.
Umspanner s. Transformatoren.
Unfälle.
Kritische Betrachtung der Bauformen
und Baumittel neuzeitlicher Innen-
raum-Schaltanlagen. I. Sihler. *58.
Universalmotoren s. Elektr. Maschinen.
Unterrieht.
— Hochschulen (s. a. Abt. A II, Persönl.)
Jubiläum des Instituts für Schwach-
stromtechnik der T. H. Dresden. 420.
Jubiläumsausschuß der Techn. Hoch-
schule Darmstadt. 488.
Patentverletzung durch Ausführungen
eines Hochschullehrers im Hörsaal?
K. Kahle. 596.
100 Jahre Techn. Hochschule Darmstadt.
Hübener. *b6Vl.
Das neue Institut für Fernmeldetechnik
der Techn. Hochschule Darmstadt.
H. Busch. *603.
Elektrowärme an der Techn. Hochschule
Dresden. L. Binder u. O. Zdralek.
650.
— Lersehledenes.
Lehr- und Experimentiermit tel der Physi-
kalischen Werkstätten AG. 294.
Hundert jahrfeier der Staatl. Akademie
für Technik, Chemnitz. 590.
Auslese und Schulung der Konstrukteure
der Elektroindustrie. 637.
Maschinentechn. u. elektrotechn. Ferien-
kurse an der Bergakademie Clausthal.
714.
Untersuchungen s. Prüfeinrichtungen.
Untertöne s. Techn. Akustik.
Unterwerke s. Elektrizitätswerke.
VDE s. Abt. A IV, Verbandsnachr.
Ventllator s. Maschinenantrieb.
Verbünde s. Abt. AIV.
Verbindungen s. Leitungen.
Verbrennungsmotor s. Brennkraft masch.
Verbundbetrieb s. Elektrizitätswerke.
Vereine s. Abt. AIV.
Verkehr s. Bahnbau, Fernsprechwesen,
Funkwesen, Kraftfahrzeuge, Licht-
technik, Schiffahrt, Signalwesen, Tele-
graphen wesen.
Verlegung s. Installationswesen,
tungen.
Verluste s. Elektr. Maschinen, Konden-
satoren, Meßkunde, Theor. Elektrot.
Vermittlungsschrank s. Fernsprechwesen.
Versammlungen s. Tagungen und Abt.
AIV, Verbandsnachr.
Lei-
Verstärkertechnik (s..a. Röhren).
Eigengeräusche der Verstärkerröhren,
ihre Messung u. Auswirkungen. Nach
W. Jacobi u. W. S. Pforte. 18.
Hörbarkeit von Regelvorgängen in dy-
namikgeregelten Verstärkern. Nach
P. Kotowski. Vortr. 41.
Ein neuer elektr. Kompensations-Meß-
verstärker. Nach W. Geyger. 124.
Praktische Anwendungen von licht-
elektr. Steuerungen. F. Tuczek.
9141.
Uber photoelektr. Steuerung von Kino-
verstärkern. R. Seidelbach. 148.
Neue Verstärker. 248.
Fernsprech-Verstärkerstelle. 462.
Die neuen tragbaren Übertragungsgeräte
der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. K.
Hoffmann u. U. Tuchel. *514.
Lichtelektr. Verstärkung kleiner Galvano-
meterausschläge. Nach R. W. Gil-
bert. 713.
Versuchsfelder s. Meßkunde.
Verteilung s. Installationswesen, Leitun-
gen.
Verzinnung s. Elektrochemie.
Viskosität s. Theoret. Elektrotechn.
Vorsehriften s. Normen u. Abt. AIV,
Verbandsnachrichten.
Vorträge s. Unterricht u. Abt. AIV,
Verbandsnachrichten.
Waage s. Meßkunde.
Mahnerol s. Stoffkunde.
Walzwerk s. Hütte.
Wände s. Techn. Akustik.
Wanderwellen s. Überspannung.
18
Wandler s. Transformatoren.
Wärmekraft s. Dampfkessel, Dampf-
turbinen, Elektrizitätswerke. Energie-
wirtschaft.
Wärmemessung s. Meßkunde.
Wärmeteehnik (s. a. Meßkunde).
— Aligemelnes.
Chromnickel-Heizdrähte. 258.
Elektrowärme auf der Leipziger Messe.
460.
Die Verwendung von Porzellan und an-
deren keramischen Isolierstoffen in
der Elektrotechnik, W. Steger.
Vortr. *471.
Elektrowärme an der Techn. Hochschule
Dresden. L. Binder u. O. Zdralck.
*650.
— Kochgeräte und elektr. Küche.
Neuer Elektroden-Kochkessel für Groß-
küchen. Nach K. Bleckmann. *116.
Elektro-Kohle-Herd. 246.
Eltron-Großkaffeemaschinen. 247.
Glühkochstelle. 247.
Stilherd. 289.
Drakodyn-Kochplatte. 289.
Flektr. Küche des LZ 129. 359.
Erwärmungsvorgang, Energiebilanz und
Wärmedurchgang beim Ankochen auf
elektr. Kochplatten. Nach K. Meyer.
395.
Neuzeitliche Gesichtspunkte für Anlage
und Betrieb elektr. Großküchen.
Nach F. Linke. Vortr. 408.
25 000 Elektroherde in Berlin. 420.
Elektr. Brathaube aus Porzellan. 475.
Die Wirtschaftlichkeit elektr. Herde und
Heißwasserspeicher. Nach F.
Mörtzsch. 662.
Gütegrad für elektr.
Dittrich. *673.
— Warmwasserbereiltung.
Glas als Baustoff für Heißwasserspeicher
u. Rohrleitungen. Nach H. Muth-
reich. 16.
Ein neuer schnurloser Heißwasserbereiter.
A. Käppelo. 157.
Leimkocher. 289.
Der heutige Stand der elektr. Heiß-
wasserbereitung. Nach F. Mörtzsch.
Vortr. 349.
Die Wirtschaftlichkeit elektr. Herde und
Heißwasserspeicher. Nach F.
Mörtzsch. 662.
— Raumhelzung.
Elektr. Raum- und Behälterheizung. 246.
Warmwasser- Radiatoren. 289.
— Kühlanlagen.
Elektro-Kühlherd. 246.
Elektr. Kühlschränke. 247.
Eloktrokühlung auf der Leipziger Messe.
466.
— Troeknungsgeräte.
Neuer Haartrockner.
Die
Brat röhren. F.
288.
Induktionsheizung bei niedrigen
Temperaturen. Nach E. L. Bailey.
394.
Verschiedene Heizeinrichtungen.
Elektroheizungen für Sonderzwecke. 246.
Ein neues Bügelgerät. Ph. Woll. *285.
Neuer Zigarettenanzünder für Wechsel-
strom. 289.
Elektr. Heizung in Gewächstreibanlagen.
Nach C. Strobel. 395.
— Elektrische Öfen.
— — Allgemeines.
Anwendung und Ausnutzung der Elek-
trowärme in der Nichtersenmotall-
Industrie. Nach Veltmann. Vortr.
408.
Elektrotechnische Zeitschrift
Wärmetechnik.
Elektrowärmetechnik auf der Leipziger
Messe. 465.
Elektrowärme an der Techn. Hochschule
Dresden. L. Binder u. O. Zdralek.
*650.
Die elektrochemische Industrie Bayerns.
K. Arndt. *732.
— — Sehmelzöfen.
Der Wert eines Betriebsdiagrammes
für elektr. Schmelzöfen. Nach E.
Decherf. 96.
Elektr. Schmelzöfen in einer belgischen
Stahlgießerei. Nach R. Sevin. 157.
Elektr. Hochöfen. Nach Léonhard.
Vortr. 158.
Aus dem elektr. Stahlwerksofenbetrieb.
Nach A. Clergeot. 312.
Die Erzeugung von Schwarzguß nach dem
Verbundverfahren. Nach A.Clergeot.
395.
Bau und Anwendung der Elektrostahl-
Schmelzöfen, insbesondere in Quali—
tätsstahlwerken. Nach Pölzguter.
Vortr. 407.
Über die Wahl eines elektr. Schmelz-
ofens in der Nichteisenmetallgießerei.
Nach M. Deribere. 419.
Fortschritte in der Elektrochemie und
Elektrometallurgie. Nach P. Bunet.
740.
— — (ilüh- und Härteöfen.
Elektr. Rinnen-Durchstoßofen. 246.
Kammerglühofen. 289.
Elektrisch geheizte Nitrieröfen zur Ober-
flächenhärtung von Stahl. H. Zerp-
ner. *326.
Der elektr. Ofen für die Wärmebehand-
lung von Metallen. Nach A. Sourdil-
lon. 395.
Verarbeitung der Leichtmetallegierungen
im Elektroofen. Nach Fr. Knoops.
397.
Die Wirtschaftlichkeit des Schnelltem-
perns im elektr. geheizten Temper-
ofen. Nach R. Buchkremer. 417.
Die Heizelemente der elektr. Glühöfen.
Nach W. Rohn. 682.
— Schweißen.
Einige theoretische Probleme der Wider-
standsschweißung. NachM. Mathieu.
16. .
Die zerstörungsfreie Schweißnahtprüfung.
Nach R. Berthold. 184.
Vollselbsttätige Stumpfschweißmaschi-
nen. H. Wilbert. *234.
Elektr. Schweißmaschinen. 246.
Die Stickstoffaufnahme von Stahl bei der
Lichtbogen-Schweißung. 311.
Ein neuer Schweißautomat für Kohle-
lichtbogen-Schweißung mit relaisloser
Steuerung. 338.
Der Anschluß von Lichtbogen-Schweiß-
maschinen. Nach W. Werdenberg.
384.
Bogenschweißung in Argongas. Nach G.
E. Doan u. W. C. Schulte. 419.
Schweißtechnik auf der Leipziger Messe.
466.
— Löten.
Lötverbindungen in Aluminiumkabeln.
G. Kramer. 675.
Aluminium-Lötverfahren. Nach F.
Brinkmann. Vortr. 683.
Wärmewirtschaft s. Energiewirtschuft.
Warmwasserbereitung s. Wärmetechn,
Unsserturbinen.
Turbinen des Kraftwerks an der Ödertal-
sperre. 2.
Turbinen des Boberkraftwerks. 701.
1936
Wasserwiderstand s. Regelung.
Wasserwirtschaft s. Energiewirtsch.
Wechselströme s. Theoret. Elektrot..
Wellen s. Funkwesen.
Wellenmesser s. Mehkunde.
Mellenstrahlkommutator s. Stromrichter.
Werbung s. Lichttechnik.
Werkstatt (s. a. Maschinenantrieb).
Die Bearbeitung von Isolierstoffen. Nach
A. Krüger. 126.
Panzer-Schnellflechtmaschine. 258.
Elektrokarren im Werkbetrieb. G.
Lucas. 272.
Werkzeuge und Prüfeinrichtungen auf der
Automobil-Ausstellung 1936. 278.
Werkstoffe s. Stoffkunde.
Werkzeuge s. Werkstatt.
Merkzeugmaschinen s. Maschinenantr.
Mleklungen s. Elektr. Maschinen.
Wiederkehrende Spannung s. Uborst ron.
Widerstand s. Fernmessung, Licht tech-
nik, Meßkunde, Regelung.
Wirkungsgrad s. Elektr.
Funkwesen.
Wirtschaft s. Energiewirtschaft und Abt.
AV, Goschäftl. Mitteilungen.
Wirtschaftlichkeit s. Elektrizität Swe ke,
Lichttechnik.
Wolfram s. Stoffkunde.
Maschinen,
Zähler s. Meßkunde.
Zühlerhauben s. Installationswesen.
Zühlrohr s. Physik, Theor. Elektrot.
Zahnräder s. Stoffkunde.
Zeichengerät s. Mathematik.
Zeiger s. Meßkunde.
Zeitmessung s. Meßkunde.
Zeitnormal s. Meßkunde.
Zeitschriften s. Abt. AIII, Schrifttum.
Zeitwaage s. Mehkunde.
Zentrale s. Elektrizitätswerke,
sprechwesen, Schaltanlagen.
Zentrifugen s. Maschinenantrieb.
Zeppelin s. Flugwesen.
Zerstäubungsgerät s. Theor. Elektrot.
Ziyarettenanzünder s. Wärmetechnik.
Züge s. Bahnbau.
Zugmaschine s. Kraftfahrzeuge.
Zündkerzen s. Kraftfahrzeuge.
Fern-
ll. Persönliches.
Auszeichnungen. 487. 510. 534.
Hochschulnachrichten. 112. 166. 432.
454. 510. 672.
Jubiläum. 112. 134. 192. 216. 296.
Ampere, André Marie. Von H. Schi-
mank. 679.
Barkhausen, H. 420.
Berger, K. 510.
Berndt. 602.
Bödefeld, Th. 454.
Brauns, Otto. f. 320.
Bronk, Otto v. 112.
Clausen, F. 112.
Debve, Peter. 510.
Dießelhorst, Hermann. 432.
Domnick, Reinhold. f. 728.
Flegler, Eugen. 672.
Fölmer, Max. 112.
Guericke, Otto v. 525.
Hall, Charles Martin. 199 (m. Bild).
Hasert, Edgar. 134.
Henkel, Gustav. 728.
Heroult, P. L. T. 200 (m. Bild).
1936
Elektrotechnische Zeitschriit
18
Hillebrandt, W. 216 (m. Bild).
Höchtl, Aloys. f. 451. 454. 486 (m.
Bild).
Jensen, Chr. P. 296.
Karn, Ludwig, 534.
Kiliani, Martin. 200 (m. Bild).
Kittler, Erasmus. 601. 602. 603.
Kohlrausch, Wilhelm. f. 487.
Beckmann. 577 (m. Bild).
Krell, Otto, 431 (m. Bild).
Krieger, Hugo. 487 (m. Bild).
Lenze, Philipp f. 695.
Lübcke, Ernst. 112.
Miller, Oskar v. 602.
Müller, Heinrich. 728.
Neumann, Ernst Paul. f. 134.
Neumann, Hans. 534.
Nobis, Alfred. f. 728.
Noeggerath, Jakob Emil.
Meineke. 30.
Nowotny, Robert. f. 30. B. 112.
Ossanna, Johann. 510.
Petersen, Waldemar. 601.
Probst, Heinrich. 320 (m. Bild).
Rein. 603.
Riedel, Georg. 192 (m. Bild).
Riso, Franz. f. Von C. Kreyssig. 510
(m. Bild).
Scheel, Karl. Von J. Wallot. 320 (m.
Bild).
Sengel. 602.
Stäger, H. 510.
Stiel, Wilhelm. f. 350 (m. Bild).
Stillwell, Lewis B. 487.
Teichmüller, Johannes. 431.
Tesla, Nikola. 590.
Tröger, Richard. 510.
Wechmann, Wilhelm. 672.
Weyers, A. W. f. 320.
Windel, Walther. 166.
Wirtz, K. 602. 603.
Ill. Schrifttum.
Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ).
ETZ-Einbanddecken 1935. 27. 53. 105.
Neue Zeltschriften.
Das Elektrofahrzeug. 296.
Traction Nouvelle. 512.
Eingänge.
Bücher. 56. 136. 168. 352. 376. 408.
456. 488. 512. 544. 576. 600. 696.
728.
Zeitschriften. 352.
Doktordissertat ionen.
456. 512. 696.
Sonderdrucke. 456. 600.
168. 192. 376.
Buehbespreehungen.
Aluminium-Freileitungen. Von H. Lang-
rehr. 55.
Annuaire de l'Union des Syndicats de
l’Electricitö. Von H. Wagner. 511.
Hundert Jahre deutsche
Von H. Tetzlaff. 695.
Röhren A—Z. Von K. Mühlbrett.
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praktische Elektro- Installateur. Von
K. Krohne. 30.
Sinner, G., s. Säuborlich, C.
Späth. W., Theorie und Praxis der
Schwingungsprüfmaschinen. Von K.
W. Wagner. 135.
Steppes, O., s. Ludwig, E.
Stockhusen, E. W., Neuzeitliche Reise-
empfänger. Von K. Mühlbrett. 31.
Stückle, R., Uhlands Ingenieur- Kaloen-
der 1936. Von A. Przygode. 376.
20
Tretjakoff, Woronoff u. Masch-
kilejson, Hochspannungsapparate-
bau. Von H. Schmidt. 351.
Turner, H. C., u. E. H. W. Banner,
Electrical Measurements in Prin-
ciple and Practice. Von A. Palm. 455.
Vedder, E. H., s. Gullikson, F. H.
Walter, M., Kurzschlußströme ın Dreh-
stromnetzen. Von L. Binder. 351.
Weber, W., s. Braunmühl, H. J. v.
Weihe, C., Kultur und Technik. Von
G. Stein. 488.
Werr, Th., Elektrotechnik. Herausg. v.
G. Bolz, F. Moeller u. Th. Werr.
Von C. Trettin. 55.
Winckelmann, J., Fernseh-Fibel. Von
K. Mühlbrett. 488.
Woronoff s. Tretjakoff.
Young, P., s. Kemp, P.
Zeman, J., Zweitakt-Dieselmaschinen
kleinerer und mittlerer Leistung. Von
K. Neumann. 455.
Ziem, G., s. Ludwig, E.
IV. Verbandsnachrichten.
Verband Deutscher
Elektrotechniker.
Ausschüsse.
(And. = Änderungen und Nachtrüge zu früheren
Fassungen und bestehenden Bestimmungen.
Entw. = vollständiger Abdruck von Entwürfen.)
Verzeichnis der VDE-Arbeiten. 345.
Aussch. f. Bergwerksanlagen.
VDE 0119/1936 „Vorschr. f. d. Betr.
elektr. Anl. in Bergwerken unt. Tage
(B. u. T.)“. Entw. 747.
— Einführung. W. Philippi. 5742.
Ausschuß f. Betriebs vorschriften.
VDE 0105/1932 „Vorschr. nebst Aus-
führungsreg. f. d. Betr. v. Starkstrom-
anl. V. B. S.“. And. 752.
VDE 0425/1936 „ Vorschr. f. Spannungs-
sucher bis 1000 V.“ 343. And. 427.
Aussch. f. Drähte u. Kabel.
VDE 0280 „Merkbl. z. Herst. v. Ver-
bindungsstellen bei Aluminiumleitern
i. Starkstromanl.“ 451.
VDE 01250/1936 „Umstellvorschr. f.
isolierte Leit. in Starkstromanl.“.
Entw. 721.
Ausschuß für Erdung.
VDE 0141/1924 „Leits. f. Schutz-
erdungen in Hochsp.-Anlagen.“ 259.
Ausschuß für Explosionsschutz.
VDE 0166/1936 „Vorschr. f. d. Errich-
tung elektr. Anl. i. gefährdeten Räu-
men v. Sprengstoff betriehen“. Entw.
105. Endgültige Fassung. 720.
— Einführung. E. Reimann. 697.
Ausschuß f. Fernmeldetechnik.
VDE 0800/1935 „Vorschr. u. Reg. f. d.
Errichtg. el. Fernmeldeanl. V. E. F.“
And. 430.
Ausschuß für Freileitungen.
VDE 0210/1934 „Vorschr. f. d. Bau v.
Starkstrom- Freileitungen V. S. F.“
And. 427.
VDE 0215/1927 „Merkbl. üb. d. Zer-
störg. v. Holzmasten durch Käfer-
larven“. And. 429.
Ausschuß f. Hochfrequenztechn.
VDE 0855 ,‚Vorschr. f. Antennenanlagen“.
Entw. 213.
Elektrotechnische Zeitschrift
Aussch. f. Hochsp.-Schaltgeräte.
VDE 0670/1937 „Reg. f. Wechselstrom-
Hochsp.-Geräte R. E. H.“. Entw.
665. 689.
— Einführung. E. Krohne. 649.
Aussch. f. Installationsmaterial.
Normblatt DIN VDE 450 „Gewinde für
Schutzgläser und Kappen“. Entw.
404.
Normblatt DIN VDE 451
lehren‘. Entw. 405. 406.
Ausschuß für Isolierstoffe.
VDE 0320/1936 „Leits. f. d. Prüfg. v.
gummifreien Isolierpreßstoffen‘‘. And.
403.
Ausschuß für Klein- und Klein-
spannungs-Transformatoren.
VDE 0550/1936 „Vorschr. f. Bau u.
Prüfg. v. Schutz-, Netzfernmelde- u.
sonst. Transf. f. Kleinspannung u.
Kleinleistung‘‘. Endgültige Fassung.
105. 107.
Ausschuß für Leuchtröhren.
VDE 0128/1933 „Reg. f. Leuchtröhren-
anl. u. Leuchtröhrengeräte‘. And.
344.
Aussch. f. Sicherungswesen.
VDE 0641 „Leits. f. Leitungsschutz-
schalter bis 15 A, 380 V“. Entw. 669.
Ausschuß für Stromrichter.
VDE 0555/1936 „Reg. f. d. Bewert. u.
Prüf. v. Stromrichtern‘‘. Entw. 75.
— Einführung dazu. M. Schenkel. 57.
„ Gewinde-
Normblätter.
DIN VDE 450 „Gewinde für Schutzgläser
und Kappen“. Entw. 404.
DIN VDE 451 „Gewindelehren“.
405. 406.
Neu erschienene DIN VDE. Normblätter.
295.
Neue Normblätter der Lichttechnik. 53.
Normung von Hartgummi. 695.
Prüfstelle des VDE.
Installations-Selbstschalter. 27.
Eine Gerichtsentscheidung über unvor-
schriftsmäßige Sicherungen. 295.
Zurückziehung von Prüfzeichengenehmi-
gungen. 406.
Unberechtigte
Zeichens.
Entw.
Benutzung des VDE-
483. 542.
Mitgliederversammlung.
VDE-Fachborichte 1936.
— Aufforderung zur Anmeldung. 33.
75. 105.
— Übersicht und Zeitplan. 541.
— Programmänderung. 719. 752.
38. Mitgliederversammlung des VDE in
München. 406. 427. 483. 509. 648.
665. 689. 719.
Einladung zur 38. Mitgliederversammlung
des VDE in München. 513.
Gesellschaftsfahrt zur VDE-Mitglieder-
versammlung. 672.
Vorschau auf die 38. Mitgliederversamm-
lung des Verbandes Deutscher Elek-
t rotechniker in München vom 2. bis
4. Juli 1936. 719.
1936
Verschledenes.
Die 8. Tagung der Internationalen Hoch-
spannungskonferenz in Paris 1935.
P. Jacottet. *63. 119. 174. 5200.
Zur Wahl am 29. 3. Todt. 373.
Verzeichnis der VDE-Arbeiten. 406.
Arbeiten des VDE. Nach Bohnhoff.
Vortr. 407.
Deutscher Ausschuß der Internationalen
Hochspannungskonferenz (DA der
CIGRE). 452.
Übersetzungen von VDE-Arbeiten. 483.
Die Organisation der Gemeinschafts-
arbeit in der Technik. G. Müller.
*503.
Neue VDE-Sonderdrucke. 542.
VDE-Vorschriften für Bühnenanlagen.
Th. Teinert. *566.
Das VDE- Haus am 1. Mai 1936. 573.
Die Elektrotechnik auf der 3. Reichs-
nährstands-Schau, Frankfurt a. M.
1936. W.Wegener, J. Lengsfeld u.
Th. Teinert. *733.
Gau Berlin- Brandenburg
(vormals Elektrot. Verein).
Einladungen.
Gauversammlung. 111 (Jahresversaınm-
lung). 215. 373. 484.
Fachgruppe: Elektr. Antriebe und In-
dustrieanlagen. 215. 453.
Fachgruppe: Elektr. Bahnen. 573.
Fachgruppe: Elektrizitätswerke und Un-
terwerke. 484.
Fachgruppe: Elektromaschinenbau. 133.
Fachgruppe: Elektrophysik. 406. 509.
Fachgruppe: Eloktrowärme. 259.
Fachgruppe: Funktechnik und Ver-
stärkertechnik. 80. 165. 319. 430.
543.
Fachgruppe: Hochspannungsgeräte. 53.
Fachgruppe: Installationstechnik. 453.
542.
Fachgruppe: Leitungstelegraphie und
-telephonie. 165. 373.
Fachgruppe: Meßtechnik. 191.
Fachgruppe: Röhrentechnik. 295. 509.
Arbeitsgemeinschaften der Jungingeni-
eure. 27. 53. 79. 111. 133. 165.
191. 216. 259. 296. 319. 374. 407.
430. 453. 484. 510. 543. 573. 597.
648. 672. 694. 727. 752.
für alle
453.
Rundfunksenders in
Gemeinschaftsabend Berliner
Jungingenieure.
Besichtigung des
Tegel. 80.
Besichtigung der Lokomotiv-Versuchs-
anstalt Grunewald. 165.
Besichtigung des Staatl. Matorial-
prüfungsamtes Berlin-Dahlem. 215.
Besichtigung der Lehrschau des Atelier-
betriebes Neubabelsberg der Ufa. 319.
Besichtigung des Deutschen Opernhauses
Charlottenburg. 345. 374.
Schulungsveranstaltungen des NSBDT.
53. 80. 133. 165. 216.
Gesellschaftsabend. 27.
Sommerausflug mit Damen.
648.
573. 597.
Sitzungsberichte.
17. XII. 1935. 111.
28. I. 1936. 345 (Jahresversamml.).
25. II. 1936. 371.
31. III. 1936. 453.
28. IV. 1936. 597.
1986
Elektrotechnische Zeitschrift
21
Vorträge.
Vortragsreihe „Neues über Wahrschein-
lichkeiten und Schwankungen“. 27.
54.
Griesbach, A., Über elektr. Einheiten
nebst einem Beitrag zur genauen Be-
stimmung der Zeiteinheit auf elektr.
Wege. *99.
Keinath, G., Spitzenleistungen der neu-
zeitlichen Meßtechnik. “81.
Pohl, R. W., Einige Grundlagen der
Elektrizitätsleitung und der Strom-
quellen, erläutert durch einfache
Schauversuche. *321.
Roos, L., Isolier-Preßstoffe in der In-
stallationstechnik. *447.
Werrmann, H., Trägerfrequente Rund-
funkübertragung über Freileitungen.
9707. *735.
Verschiedenes.
Gesellschaftsfahrt zur VDE-Mitglieder-
versammlung. 672.
Andere Gaue des VDE.
Gau Braunschweig. 191. 430. 694.
Gau Danzig. 30. 484.
Gau Düsseldorf. 133. 573.
Gau Halle. 349.
Gau Hansa. 112.
Gau Köln. 349.
Gau Kurpfalz. 28.
Gau Magdeburg. 407.
Gau Mittelhessen. 54.
Gau Niederrhein. 55.
Gau Niedersachsen. 349. 694.
Gau Niederschlesien. 28.
Gau Nordbayern. 28.
Gau Nordhessen. 133.
Gau Nordsachsen. 29.
Gau Oberschlesien. 28. 166. 349.
Gau Ostpreußen. 484.
Gau Ostsachsen. 728.
Gau Ruhr-Lippe. 29. 407.
Gau Saar. 574.
au Südbaden. 485.
Gau Südbayern. 29. 133. 350.
Gau Südsachsen. 296. 485. 574.
Gau Württemberg. 431. 575.
Sitzungskalender. 28. 55. 80. 112.
134. 166. 192. 216. 259. 296. 319.
350. 374. 408. 431. 453. 485. 510.
543. 575. 508. 672. 728.
Fremde Vereine und Verbände.
36. Hauptversammlung der Schiffbau-
techn. Gesellschaft 1935. 20.
Schulungsveranstaltungen des NSBDT.
53. 80. 133. 165. 216.
Verein zur Überwachung der Kraftwirt-
schaft der Ruhrzechen Essen. Jahres-
bericht 1934/35. 420. |
Veranstaltungen verschiedener Vereine.
32. 168. 192. 216. 259. 320. 512.
544. 576. 600. 696. 728.
V. Geschäftliche Mitteilungen.
Außenhandel.
Kanadas Außenhandel. 74. R
Welt-Elektro-Ausfuhr Januar—Septem-
ber 1935. 132; 1935. 540.
Deutsche Lieferungen für ein Filmatelier
in Ägypten. 160.
Deutscher Elektroaußenhandel 1935. 189;
Januar — März 1936. 595.
Elektroaußenhandel 1934 von Rumänien,
Jugoslawien, Bulgarien. 371.
Neue Auslandsaufträge. 420.
UdSSR: Elektroaußenhandel 1935. 482.
Deutsche Lieferungen für das Ausland.
534.
Elektroindustrie (s. a. Außenhandel,
Jahresberichte).
— Amerika.
Kanadas Elektroindustrie. 74.
Westinghouse Electrie u. Manufacturing
Co., 50jähriges Bestehen. 132.
Weiter wachsender Auftragseingang der
amerikanischen Elektroindustrie. 318.
Radio Corporation of America 1935. 426.
General Electric u. Westinghouse im
Jahre 1935. 718.
— Deutschland.
Beschäftigung der deutschen Elektro-
industrie im dritten Vierteljahr 1935.
26; im 1. Vierteljahr 1936. 718.
Herstellung u. Absatz elektr. Glüh-
lampen in Deutschland. 26.
Norddeutsche Kabelwerke AG, 25 jähri-
ges Jubiläum. 132.
Bestand an Elektrofahrzeugen in Deutsch-
land. 132.
Das Wirtschaftsjahr 1935. 190.
Amerika-Studienfahrt der Elektroin-
dustrie. 319.
Beschäftigung der deutschen Elektro-
industrie 1935. 371.
Handelsregistereintr. 372. 482. 540.
Hans Meyer, 30jähriges Bestehen. 372.
Voigt & Haeffner, 50jähr. Bestehen. 425.
Wagner G.m.b.H., 400 jähriges Bestehen.
426.
Die Löhne in der deutschen Elektro-
industrie. 426.
Elektro-Investitionen in der deutschen
Volkswirtschaft. Winkler. 479.
Garbe, Lahmeyer & Co., 50jähriges
Bestehen. 481.
Osmose-Holzimprägnierung G. m. b. H.
482.
Quarzlampen-Ges. m. b. H., Hanau,
30 jähriges Jubiläum. 540.
Clemens Humann, 30jähriges Bestehen.
540.
Deutsche Lieferungen für das Ausland,
714.
Das Elektromaterial-Abkommen zur Be-
reinigung des Elektromarktes. E.
Matthies. 717.
Die elektrochemische Industrie Bayerns
K. Arndt. 732.
— England.
Der Konjunkturanstieg der englischen
Elektroindustrie. 540.
Elektroindustrle.
— Frankreich.
Verbreitung von Elektrowärmegeräten
und el. Haushaltkühlschränken in
Frankreich. 26.
— Holland.
Erzeugung der holländischen Elektro-
industrie. 318.
— Tschechoslowakei.
Haushaltelektrisierung in der Tschecho-
slowakei. 718.
Fernsprechbetrieb, Selbstanschlüsse im
europäischen —. 132.
Gesehäftswelt, Aus der —. 73.
Jahresabschlüsse deutseher Aktiengesell-
schaften der Elektroindustrie.
Accumulatorenfabrik AG., Berlin. 664.
Allgemeine Elektricitäts - Gesellschaft,
Berlin. 664.
Bergmann - Elektricitäts - Werke AG.,
Berlin. 664.
C. J. Vogel, Draht- und Kabelwerke AG.,
Berlin. 664.
Deutsche Kabelwerke AG., Berlin. 664.
Deutsche Telephonwerke und Kabel-
industrie AG. (DeTeWe), Berlin.
664.
Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG.,
Hannover. 664.
Himmelwerk AG., Tübingen. 664.
Ideal-Werke Aktiengesellschaft für draht-
lose Telephonie, Berlin. 664.
Kabelwerk Duisburg AG., Duisburg. 664.
Kabelwerk Vacha AG., Vacha. 664.
Langbein-Pfanhauser-Werke AG., Leip-
zig. 664.
Mix & Genest AG., Berlin. 664.
Norddeutsche Kabelwerke AG., Berlin.
664.
Siemens-Schuckertwerke AG., Berlin.
664.
Siemens & Halske AG., Berlin. 664.
Telephonfabr. Berliner AG., Berlin, 664.
Verein. Isolatorenwerke AG., Berlin. 664.
Jahresberiehten, Aus den — deutseher
Elektrizitäts-Holdinggesellschaften.
AG. Thüringische Werke, Weimar. 317.
Elektra AG., Dresden. 317.
Elektrizitäts-AG. vorm. Schuckert & Co.,
Nürnberg. 317.
Elektrizitäts-A G. vorm. W. Lahmeyer
& Co., Frankfurt a. M. 317.
Jahresberichten, Aus den — deutscher
Elektrizitätswerke.
Amperwerke Elektricitäts-AG. 128.
Berliner Kraft und Licht (BEWAG)
AG. 128.
Elektricitätswerk Unterelbe A.G. 128.
Elektrizitätswerke der Stadt Leipzig.
128.
Großkraftwerk Mannheim AG. 128.
Hamburg. Electricitäts-Werke AG. 128.
Kraftwerk Thüringen AG. 128.
OEW Oberschwäbische Elektrizitäts-
werke. 128.
Städtisches Elektrizitätswerk Stuttgart.
128.
Metallpreise im 4. Vierteljahr 1935. 663.
B. Namenverzeichnis.
Die Verfasser von Büchern sind nicht in.diesem Verzeichnis, sondern unter Abteilung A III des Sachverzeichnisses aufgeführt.
Persönliche Nachrichten siehe unter Abteilung A II des Sachverzeichnisses.
Zeichenerklärung: * = größerer Aufsatz. — Brf. = Brief an die Schriftleitung. — B. = Berichtigung. — Vortr. = Vortrag.
Bespr. = Besprechung. — Alle Zeichen stehen vor der Seitenzahl.
Die Umlaute ä, ö, ü und ae, oe, ue sind wie die einfachen Laute a, o, u behandelt; Worte mit Umlauten sind den gleichartigen Worten mit
Adam, M., Der neue Pariser Fernseh-
sender auf dem Eiffelturm. 183.
Aigner, V., Die Symmetrierung un-
symmetrisch belasteter Drehstrom-
netze durch ruhende Ausgleichkreise.
Vortr. 29.
Andronescu, Pl., Das Problem der Di—
mensionen der Einheiten elektr. u.
magn. Größen. 122.
Angelini, Spannungsänderungen in
Wechselstromnetzen. 120.
Aretz, E., Mehrere stabile Gleichge-
wichtszustände bei Reihenschaltung
von Eisendrossel und Kondensator.
*305.
Armbruster, G., s. Graf, L.
Arndt, K., 50 Jahre Aluminium. *199.
— K., Die elektrochemische Industrie
Bayerns. 7732.
— W., Neue Beobachtungen beim sub-
jektiven Photometrieren. 589.
Arnim, v., Das Soldatische
genieur. 5341.
im In-
Arz maier, A., u. H. Rudolph, Einton-
telegraphie (ETT). 158.
All mann, G. (Rezens.), F. Heß, Das
Enteignungsrecht des Bundes. 136.
— G. (Rezens.), Hans Müller, Gesetz
zur Förderung der Energiewirtschaft
v. 13. 12. 1935. 351.
— G., Die Zuständigkeit des Reichswirt-
schaftsministers nach dem Energie-
wirtschaftsgesetz vom 13. Dezember
1935 und ihr Verhältnis zu den ordent-
lichen Gerichten und Verwaltungs-
behörden. 7367.
Augustin, K., Osterreichs Elektrizitäts-
wirtschaft im Jahre 1934. 313.
Auwers, G. v., u. H. Neumann, Hohe
Anfangspermeabilität von Eisen-
Nickel- Kupfer. 68.
Bader, W., Fehlerfreie thermische Lei-
stungsmesser. 43.
Badkas, D. J., s. Rudra, J. J.
Bailey, E. L., Die Induktionsheizung
bei niedrigen Temperaturen. 394.
Bakke-Fagerberg, Kraftleitung mit
3683 m Spannweite in Schweden. 20.
B. 320.
Bakker, Bericht über die Vorschriften
für Hochspannungskabel. 121.
Baltz, W. E., Drehstrom-Nebenschluß-
motor und Arbeitsmaschine. *233.
einfachen Lauten nachgestellt.
Barlow, H. E. M., Anordnung zur Er-
zielung einer gleichmäßigen Skalen-
teilung bei Wechselstrom-Moßge-
räten. 681.
— H. E. M., Ein Röhrengerät zur
Messung kleiner, hochfrequenter
Wechselströme. 711.
Barrere, Wirkung von atmosphärischen
Überspannungswellen auf Apparate.
Isolierung dieser Apparate. 203.
Bartel, H., s. Thiessen, P. A.
Bauer, W. (Rezens.), P. Debye, Kern-
physik. 32.
— W. (Rezens.), F. Kohlrausch, Prak-
tische Physik. 454.
Bausch, H., Fahrbahn- und Gebäude-
erschütterungen. Vortr. 41.
Becker, F. A., Ein abgeschmolzener
Kult kathodenoszillograph für niedrige
Erregerspannung. 66.
— H. E. R., Die Rückwirkung einer
umgebenden Flüssigkeit auf die
Schwingungen einer Quarzplatte. 658.
Beckmann, E., Wilhelm Kohlrauschf.
577.
Bedell s. Wente.
Beers, G. L., Selbsttätige Trennschärfen-
regelung. 445.
Bennett, E., u. G. Fredendall,
Potentialsteuerung auf Isolatorober-
flächen. 65.
Bennighoff, W., Richtungszeichen an
Straßenbahnwagen. 714.
Berthold, R., Die zerstörungsfreie
Schweißnahtprüfung. 184.
Bianchi, 2 Bo-Bo 2-Gleichstrom-
Schnellzugslokomotiven für 3000 V
der italienischen Staatsbahnen. 17.
Bingel, R., Durchdringung der Indu-
strie mit Elektrizität. Vortr. 407.
Binder, L. (Rezens.), M. Walter, Kurz-
schlußströme in Drehstromnetzen.
351.
— L., u. O. Zdralek, Elektrowärme an
der Techn. Hochschule Dresden. *650.
Blackburn, A., Elektrokarren mit Hub-
vorrichtungen. *265.
Blackett, P. M. S., Zum Ultrastrah—
lungsproblem. Vortr. 39.
Blamberg, E., Einiges über die Ent-
wicklung des Isolationsmessers. *643.
Bleekmann, K., Neuer Elektroden-
Kochkessel für Großküchen. *116.
Bloch, A., Über Selbsterregung und
deren Verhütung bei Drehstrom-
Reihenschlußmaschinen. Brf. 432.
Bobek, Auswirkungen der Rohstoffrage
auf die Gestaltung und Herstellung
elektr. Maschinen und Apparate.
Vortr. 55.
Bogdanovitch, Indirektes Verfahren
zur Bestimmung des Entladeverzugs
mittels geeichter Funkenstrecken. 176.
Böhm, W., s. Meyer, E.
Bohnhoff, Arbeiten des VDE. Vortr.
407.
Boros, P., Steuerung für Drehstrom-
Hebezeuge mit zwei Hubgeschwindig-
keiten. 657.
Börresen, J. E., Die öffentl. Elektrizi-
tätswirtschaft Dänemarks im Be-
richtsjahre 1933. 421.
Bothe, W., Arten und Wege der künst-
lichen Atomumwandlung. Vortr. 40.
Braunmühl, H. J. v., Neuere raum-
und bauakustische Lösungen bei
Rundfunkbauten. Vortr. 40.
Breetz, Elektr. Sicherungseinrichtungen
an Stanzen, Pressen und ähnlichen
Werkzeugmaschinen. Vortr. 485.
Breitenstein, Ch. (Rezens.), E. Lud-
wig, Taschenbuch für Schiffs-
ingenieure und Seemaschinisten. 32.
Brinkmann, F., Aluminium-Lötver-
fahren. Vortr. 683.
— F., Aluminiumkabelschuhe und ab-
zweigungen. Vortr. 683.
— F., Endverschlüsse für Aluminium-
leiter. Vortr. 684.
— F., Aluminium in der Kabeltechnik.
Vortr. 694.
Brown jr., R. B., s. Little, W. F.
Brownlie, D., Die Verwertung der
Energiequellen der Erde. 370.
Brückmann, L. (Rezens.), Mügge,
Kurze Elektrotechnik für Funker und
Fernsprecher. 135.
Brüderlink, R., Der heutige Entwick-
lungsstand großer Motoren. *579,
Buch, W., Zuckerschleudern. 42.
Buchhold, Th., Das Auftreten von
Ratterschwingungen in der Elektro-
technik. *625.
Buchholz, H., Die Wechselstromaus-
breitung im Erdreich unterhalb einer
einseitig offenen und unendlich langen,
senkrechten Leiterschleife im Luft-
raum. 159.
1936
Elektrotechnische Zeitschrift
23
Buchkremer, R., Die Wirtschaftlich-
keit des Schnelltemperns im elektr.
geheizten Temperofen. 417.
Buchmann, G., Zur Entstehung des
Quietschgeräusches bei Bremsen.
Vortr. 41.
Bunet, P., Fortschritte in der Elektro-
chemie und Elektrometallurgie. 740.
Bürck, W., Ausgleichsvorgänge in elek-
troakustischen Übertragungsanlagen.
Vortr. 41.
Burkhardt, E., Erzeugung hoher Span-
nungen mit Hilfe eines monopolar-
geladenen Luftstromes. 160.
Busch, Die physikalische Natur von
Sprache und Musik als Grundlage
der Fernsprechtechnik. Vortr. 54.
— H., Das neue Institut für Fernmelde-
technik der Techn. Hochschule Darm-
stadt. *603.
Büttner, Neuzeitliche Meßmittel im
Austauschbau. Vortr. 485.
Cabanes, Erfahrungen beim Betrieb des
150 und 220 kV-Netzes der Société
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mit Widerstandsgebern; Strommesser-
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Elektrotechnische Zeitschrift
(Zentralblatt für Elektrotechnik)
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9
57. Jahrgang
Berlin, 2. Januar 1936
Heft 1
Das Kraftwerk an der Odertalsperre.
Von Dipl.-Ing. K. Pauck, Osterode (Harz).
Übersicht. Nach kurzer Schilderung des bisher durch-
geführten Bauplanes wird das im Herbst 1934 in Betrieb ge-
nommene Spitzenkraftwerk an der Odertalsperre im Südwest-
harz beschrieben. Durch Einbau einer Rückpumpanlage wird
eine von wasserwirtschaftlichen Bindungen freie Energie-
bewirtschaftung erreicht. Das wegen der ungünstigen Rohr-
leitungsverhältnisse erforderliche erhebliche Schwungmoment
wird zwecks Kostenersparnis erstmalig in Deutschland durch
einen Wasserwiderstand für 6kV ersetzt.
Durch das Westharz-Talsperrengesetz wurde es der
Provinz Hannover ermöglicht, mit der Durchführung einer
planmäßigen Wasserwirtschaft im Harz!) zu beginnen.
Zur Durchführung dieser Aufgaben, die Hochwasserschutz
und Landeskultur, Versorgung der Provinz Hannover und
benachbarter Gebiete mit Trink- und Nutzwasser sowie
Erzeugung elektrischer Energien vorsehen, wurde eine
besondere Provinzialanstalt mit eigener Rechtsfähigkeit
— die Harzwasserwerke der Provinz Hannover — ge-
gründet.
Als erste Anlage, die alle drei Zwecke gleichzeitig
erfüllen sollte, wurde in den Jahren 1927 bis 1931 ober-
halb der Stadt Osterode a. Harz die Sösetalsperre mit
25 Mill m? Fassungsraum bei 35 Mill m? mittlerem Jahres-
zufluß erbaut.
Im Sommer 1932 kam das am Fuße des Sperrdammes
errichtete Kraftwerk?) mit 1600kVA Maschinenleistung
in Betrieb. Der Hauptzweck der Sösetalsperre, die Trink-
und Nutzwasserversorgung der teilweise unter unhaltbaren
Zuständen leidenden Landkreise des Leinetals und Harz-
vorlandes, konnte erst im Sommer 1933 mit dem Bau einer
200 km langen Fernwasserleitung vom Harz über Hildes-
heim nach Bremen und einer am Fuße der Sperre errich-
teten Aufbereitungsanlage für 45 000 m? Tagesleistung ver-
wirklicht werden. Dieses Werk?) ist seit Anfang 1935 im
Vollbetrieb.
Als zweite Anlage des Bauprogramms wurde in den
Jahren 1928 bis 1934 die Odertalsperre bei Bad
Lauterberg i. Harz erbaut. Da eine Trinkwasserversor-
gung aus dieser Sperre nicht vorgesehen war, wurde auf
bessere Energieausnutzung Wert gelegt. Die Odertalsperre
hat ein Fassungsvermögen von 30 Mill m? bei einem mitt-
leren Jahreszufluß von 66 Mill m?. Als Abschlußbauwerk
für das Sperrenbecken wurde ähnlich wie an der Sösetal-
sperre ein geschütteter Erddamm ausgeführt, der aus drei
Teilen besteht, dem Betonkern in der Mitte und den Damm-
schüttungen auf der Wasser- und der Luftseite. Die Höhe
des Sperrdammes beträgt rd. 58m bei rd. 310 m Kronen-
länge.
Die Entnahme des Betriebswassers aus der Sperre er-
folgt durch zwei voneinander unabhängige Leitungsstränge
2) S. a. F. Collorio, Gas- u. Wasserfach 77 (1934) S. 725.
2) S. a. K. Pa uc k, Escher Wyss. Mitt. 6 (1933) H. 4, S. 99.
3) F. Collorio, Gas- u. Wasserfach 78 (1935) H. 24, S. 470.
621. 311. 21
von je 2,50 m Dmr. Diese sind am südlichen Hang des
Sperrenbeckens angeordnet worden. Die beiden verschie-
den hoch liegenden Einläufe sind trompetenartig auf 3 m
Dmr. erweitert und können durch zwei auf schräger Roll-
bahn laufende Schützen abgeschlossen werden. Auf der
gleichen Rollbahn können auch die vor den Einläufen
sitzenden Rechen durch
eine sinnreiche Greifer-
konstruktion an den
Schütztafeln zu Kon-
troll- und Reinigungs-
zwecken herausgezogen
werden. Die Bedienung
des Windwerkes erfolgt
vom Windenhaus aus,
während ein Notschluß
der Schützen durch
Fernsteuerung vom
Kraftwerk aus erfolgen
kann (Abb. 1).
Die Entnahme-
leitungen sind im was-
serseitigen Dammteil
als Eisenbetonstollen,
im luftseitigen Teil als
Betonstollen mit 7 mm
Blechauskleidung aus-
geführt. An der Stelle,
an der die Leitungen
den Dammkern durch-
dringen, sind zwei
Schieberkammern mit
Drosselklappen von
2500 mm lichtem Durch-
messer als Schnell-
schlußglied angeordnet,
Die Drosselklappen sind
mit selbsttätiger Schließung ausgerüstet, die in Tätig-
keit tritt, sobald die Wasserdurchfluß-Geschwindigkeit
das normale Maß überschreitet oder die Schieberkam-
mern sich infolge Undichtigkeiten über ein bestimmtes
Maß mit Wasser füllen. Außerdem können die Drossel-
klappen ebenfalls vom Krafthaus aus ferngesteuert ge-
schlossen werden. In einem Schacht am luftseitigen Damm-
fuß vereinigen sich die beiden Rohrleitungen in einem
Hosenrohr von 3350 mm lichtem Durchmesser, an das die
Verteilrohrleitung mit zwei Turbinenabzweigen von je
Abb. 1.
Einlaufbauwerk und Winden-
haus vor Beginn des Einstaus.
2150 mm, einem Pumpenabzweig von 1450 mm und dem
Grundablaßabzweig von 1600 mm Dmr. bis zu den Maschi-
nendrosselklappen bzw. dem Grundablaß-Regelschieber an-
schließt. Die Gesamtanordnung ist aus dem Lageplan
(Abb. 2) ersichtlich.
Die Größenbestimmung der Kraftanlage erfolgte auf
Grund der Abflußverhältnisse der Oder an der Sperrstelle
2 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
aus 10 früheren Beobachtungsjahren. Es stand von vorn-
herein fest, daß die Ausnutzung des gespeicherten Was-
sers nur zur Spitzenstromerzeugung in Frage kam, da sich
an der Gewinnungsstelle des Bodenmaterials für die luft-
seitige Dammschüttung günstige Abmessungen für ein
Unterwasser- bzw. Ausgleichsbecken von selbst ergaben,
und auch die Rohrleitungen bereits durch die von
der Aufsichtsbehörde festgesetzte Grundablaßleistung
solche Abmessungen erhielten, daß ohne Kosten-
erhöhung die Entnahme und der Ausgleich einer Spit-
zenwassermenge möglich waren. Nach dem Westharz-
Talsperrengesetz steht die gesamte gewonnene Energie
der Preußischen Elektrizitäts AG. zur Verfügung. Diese
verlangte eine möglichst gleichbleibende Garantieleistung
in den acht Hauptbelastungsmonaten (Januar bis März und
Wasserseite
A FEinlaufbauwerk, a, b Betriebseinläufe, e Grundeinlauf
B Kernschleberkammer, d, e Drosselklappen
C Mecel- und Stopfbuchsschacht
D Krafthaus, f Maschinen, g Grundablaß
Abb. 2. Lageplan der Odertalsperre.
August bis Dezember) für etwa 6h je Werktag, insgesamt
für mindestens 1000 Betriebsstunden in dieser Zeit. Bei
dem sehr stark schwankenden Sperrengefälle von 22 bis
60 m stand die Forderung nach einer gleichbleibenden
Leistung mit den Erfordernissen des nach rein landes-
kulturellen Gesichtspunkten aufzustellenden und zu be-
treibenden Wasserwirtschaftsplanes im Widerspruch. Die
für eine günstige Energiebewirtschaftung erforderliche
Freiheit und Unabhängigkeit von wasserwirtschaftlichen
Bindungen ließ sich nur durch den Einbau einer Rück-
pumpanlage schaffen, die aus einem entsprechend großen
Unterwasserbecken und einer Pumpenanlage besteht. Da —
wie oben erwähnt — ein großes Unterwasserbecken be-
reits vorhanden war, entstanden lediglich Mehrkosten aus
der maschinellen Pumpenanlage selbst.
Unter diesen Gesichtspunkten wurden mehrere Ener-
giewirtschaftspläne für verschiedene Ausbaugrößen auf-
gestellt, die als zweckmäßigste Ausbaugröße eine Installa-
tion zwischen 6000 und 8000 kW ergaben. Damit war die
Aufgabe für den Turbinen- und Pumpenkonstrukteur fest-
gelegt, Maschinen dieser Größenordnung zu schaffen, die
bei einer Gefälleschwankung von 60 bis 22m brutto eine
möglichst gleichbleibende Generatorleistung bei gleicher
Drehzahl, besten Wirkungsgraden, geringster Baulänge
und günstigsten Preisen abgeben. Die Pumpe muß den
gleichen Gefällebereich möglichst weit beherrschen, wobei
die Leistung der Pumpe entsprechend der längeren Pump-
zeit gegenüber der Turbinenarbeitszeit geringer ausgelegt
werden kann.
Aus der großen Zahl der vorgeschlagenen Ausfüh-
rungsmöglichkeiten blieben zur eingehenden Untersuchung
drei Vorschläge:
a) 2 Turbinen und 1 Pumpe mit Drehzahlregelung,
b) 2 Turbinen und 1 Pumpe mit gleichbleibender Dreh-
zahl,
c) 1 Turbine mit Wechselrad und 1 Pumpe.
Der Vorschlag c) bedeutete eine Beschränkung der
Volleistung auf den am häufigsten vorkommenden Ge-
fällsbereich von 30 bis 55 m netto. Der Vorschlag a) hatte
gegenüber dem Vorschlag b) den Vorteil, daß die Pumpe
im gesamten Gefällebereich arbeitet, die Drehzahlrege-
lung ergab jedoch erhebliche Mehrkosten in der elektri-
schen Maschine und Ausrüstung. Die energiewirtschaft-
lichen Untersuchungen zeigten, daß eine Begrenzung des
Pumpenarbeitsbereiches in Kauf genommen werden
konnte, so daß die Mehrkosten für die Drehzahlregelung
im vorliegenden Fall nicht vertretbar waren. Auch die zu
jener Zeit gemachten Vorschläge über die Zusammenfas-
sung von Turbine und Pumpe in einer Maschine mußten
wegen der an die Turbine gestellten weitgehenden Forde-
rung ausscheiden.
Die Entscheidung fiel dann für einen Maschinensatz,
bestehend aus zwei Turbinen, einer Pumpe und einem
Motorgenerator für gleichbleibende Drehzahl auf gemein-
samer Welle mit einer Generatorleistung von 6000 kW.
Die Maschinen wurden von den Firmen I. M. Voith und
Siemens-Schuckertwerke AG. geliefert.
Durch das Vorhandensein von zwei Turbinen konnte
eine günstige Anpassung an die Gefälleschwankung er-
zielt werden. Bei niedrigem Gefälle werden zur Errei-
chung der Vollast beide Turbinenlaufräder beaufschlagt,
und zwar bei steigendem Gefälle so lange, bis die Beauf-
schlagung etwa auf die Hälfte zurückgegangen ist. Von
hier ab (etwa 37 m Nettogefälle) kann bei weiter steigen-
dem Gefälle die Volleistung mit nur einem Laufrad er-
zeugt werden, welches zuerst voll und dann immer mehr
teilbeaufschlagt betrieben wird. Eine starke Überschrei-
tung des Konstruktionsgefälles eines Laufrades nach oben
oder unten bringt eine Wirkungsgradverschlechterung
durch falsches Anströmen des Laufrades mit sich und
setzt das Laufrad der Korrosionsgefahr aus. Um diese
Nachteile zu vermindern, wurden die Laufräder zunächst
aus Bronze hergestellt und die eine Turbine mit einen
Hochgefälle-Laufrad (Konstruktionsgefälle 45m), die an-
dere Turbine mit einem Niedergefälle-Laufrad (Konstruk-
tionsgefälle 28 m) ausgerüstet. Sollten die Maschinen län-
gere Zeit im Gefällebereich unter 37 m arbeiten müssen,
so kann das Hochgefälle-Laufrad in Turbine J ebenfalls
gegen ein Niedergefälle-Laufrad ausgewechselt werden.
Hierdurch ergeben sich etwas bessere Wirkungsgrade
(Zahlentafel 1).
Zahlentafel 1. Turbinendaten.
2 Turbinen 2 Turbinen | 1 Turbine
Nieder- und | Niedergefalle- Hochgefälle-
Hochgefälle-Rad Rad | Rad
Nettogefälle ....m 25 37 i 25 37 37 60
Wassermenge. mis 33,6 22,6 31,6 22,1 21,4 14,5
Drehzahl . .» 2 220.2. i 30 30 30
ILeis tung.. S 88005) 8800 % 8800%0 8800 % 8800%0 8S00**)
Wirkungsgrad. . % 78,5 79 83, 80,5 83 76
höchst. Wirkungsgrad % 84 88 88,5
bei Gefälle m 27 | 27,5 42
e) bei voller ) bei teilweiser Beaufschlagung.
Die Pumpe ist eine einstufige Doppelpumpe mit fest—
stehendem Leitapparat. Da die Pumpe im Hinblick auf
das große Netz mit Volleistung (4300 PS) eingeschaltet
werden kann, konnte auf den beweglichen Leitapparat ver-
zichtet werden. Zum Abschließen dient ebenso wie bei den
Turbinen eine Drosselklappe, die wie die übrigen hydrau-
lischen Hilfsgeräte mit Öldruck betätigt wird und als
Schnellschlußteil ausgebildet ist. Um einen dichten Ab-
2. Januar 1936
schluß der Drosselklappen zu erreichen, haben diese eine
besondere Schlauchdichtung erhalten.
Die Kennzahlen für die Pumpe sind:
Höchste Förderhöhe. m 50 27
Fördermenge . . . . m?/s 5.1 8,5
Drehzahl . U/min 300
Kraftbedarf . . . PS 4070 4160
Wirkungsgrad % 83 73,5
Die Synchronma-
schine leistet als Gene-
rator 7900kVA bei
cos ¢ = 0,78 und 300
U/min (Durchgangs-
drehzahl + 143 %). Die
Spannung beträgt
6300 V, das Schwung-
moment 137tm?. Als
Motor leistet die Ma-
schine im Pumpbetrieb.
3500 kW (max. 5500
kW bei cos = 1). Die
Erregermaschine ist
teilweise in den Läufer
eingebaut, wodurch
eine weitere Verkür-
zung der Maschinen-
baulänge erreicht
wurde (Abb. 3).
Auf den Einbau
einer unter Last
schaltbaren Kupplung
wurde verzichtet. Er-
forderlichenfalls kön- —
N „„
j u 1 N 2— .
en
ä
, freiluft - Schaltanlage
2— 7 A
r
ee
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 3
licher Verluste. Auf Grund der Erfahrungen, die mit
einem ähnlichen Regler einfacher Form für 8000kW und
4000 V in Südamerika gemacht wurden und der überschlä-
gigen Preisermittlungen, die einen Minderpreis von
12 000 RM für den Wasserwiderstand gegenüber einem
besonderen Schwungrad für 350 tm? ergaben, wurden fol-
gende drei Lösungen eingehend untersucht:
a) Schwungmoment im Generator 110 tm? (normal) mit
elektrischem Wasserwiderstandsregler für 6000 kW
bei 6000 V. 3 La-
he) ger, Baulänge des
Maschinensatzes
L=18m,
b) Schwungmoment
im Generator 200
tm? und getrenn-
tes Schwungrad
für 260 tm?. 4 La-
ger, L=20m,
c) Schwungrad-
generator für
460 tm?, 3 Lager,
L = 18,7 m.
Unter Berücksichti-
gung der baulichen
Kosten sowohl für die
Unterbringung des
Wasserwiderstandes
wie für die Verlänge-
rung des Maschinen-
hauses in den Fällen
b) und c) ergaben
nen Turbine II und a 6 kV-Schaltanlage c Schalttafel e Wasserwiderstand diese beiden Vor-
Pumpe von Generator b Relaistafel d Steuerpult f Grundablaßschleber schläge Mehrkosten
und Turbine I mecha- Abb. 3. Grundriß des Kraftwerks. von etwa 40000 RM ge-
nisch getrennt werden.
Um die Verluste durch die leer mitlaufenden Turbinen-
bzw. Pumpenlaufräder möglichst gering zu halten, wer-
den die Spiralgehäuse der nicht in Betrieb befindlichen
Maschinen belüftet, so daß die betreffenden Laufräder
in Luft laufen. Diese Einrichtung hat sich sehr gut be-
währt. Bei den Abnahmeversuchen wurden die Verluste
für die leer in Luft mitlaufenden Turbinenräder zu je
33 PS, für das Pumpenrad zu 66 PS ermittelt. Die bei den
Versuchen erreichten höchsten Wirkungsgrade betrugen
bei Turbine 7 89,4%, bei Turbine II 91,7 %, d. i. eine
nicht unbedeutende Verbesserung gegenüber den Garan-
tiewerten.
Die im Verhältnis zum Gefälle sehr lange Rohrleitung
(L:H=6--14) ergibt ungünstige Vorbedingungen für
die Regelung der Turbinen. Zur Erzielung einer steten
Geschwindigkeitsregelung wären unverhältnismäßig große
Schwungmassen von rd. 460 tm? .nötig gewesen; das
Schwungmoment des Generators beträgt aber nur 110 tm?
und konnte auf höchstens 200 tm? gebracht werden. Diese
erheblichen Schwungmassen bedeuten große Mehrkosten
im maschinellen wie auch im baulichen Teil wegen der
größeren Baulänge des Maschinensatzes. Es wurde daher
nach einer anderen Möglichkeit gesucht.
Da das Kraftwerk gewöhnlich mit dem großen Netz
der Preußenelektra über eine eigene 60 kV-Leitung pa-
rallel arbeitet und damit die Maschine durch das Netz
in Takt gehalten wird, hätte auf eine eigene Geschwindig-
keitsregelung notfalls verzichtet werden können, wenn
nicht die Forderung bestanden hätte, daß das Kraftwerk
in Störungsfällen einen bestimmten Netzteil selbständig
versorgen muß. So kam es zu dem Vorschlag, einen elek-
trischen Wasserwiderstandsregler zu verwenden. Der-
artige Regler waren bisher nur für kleine Leistungen und
vor allem nur für niedrige Spannungen verwendet wor-
den. Außerdem besitzen diese Regler den Nachteil zusätz-
genüber Vorschlag a).
Der Kühlwasserbedarf für den Wasserwiderstand be-
trägt 861 /s (nach Messungen bei den Abnahmeversuchen),
was bei mittlerem Gefälle einen Leistungsverlust von rd.
35 PS bedeutet. Da der Wasserwiderstand im allgemeinen
nur bei dem sehr seltenen selbständigen Betrieb des
Kraftwerkes benötigt
wird, sind diese zusätz-
= lichen Verluste verhält-
nismäßig klein. Dagegen
& treten die Verluste
durch das zusätzliche
20 Schwungmoment, die
etwa 25 bis 30 PS betra-
gen, dauernd bei je-
dem Betrieb, auch beim
Pumpenbetrieb auf. Da-
8
&
a
mit Geschwindigkeitsregler
GD* == 460 tm’, T. = 6,7 8
Drehzahlstelgerung in %
N
a b b mit elektrischem Widerstands-
8 regler GD'=110 tm}, T,=2,5 8
C, c mit elektrischem Widerstands-
j * regler GD'=200 tm}, T. 2, 58
x Abnahmeversuch
GD? = 137 tm’, T7. = 3 8
0 2000 4000 6000 8000 PS Abb. 4. Regler-Kennlinlen.
mit fiel die Entscheidung zugunsten des Vorschlages mit
Wasserwiderstandsregelung, da diese als „nicht wasser-
sparende Regeleinrichtung“ bezeichnete Regelung neben
dem Unterschied in den Anlagekosten auch geringere Be-
triebsverluste ergab. Die Wartung ist die gleiche wie an
anderen elektrischen und hydraulischen Geräten.
4 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
Es sei schon an dieser Stelle erwähnt, daß dieser
Wasserwiderstandsregler nach einigen anfänglichen
Schwierigkeiten bei den Versuchen und der Einstellung
die an ihn gestellten Erwartungen bisher voll erfüllt hat.
Da diese Art der Regelung von den Rohrleitungsverhält-
nissen unabhängig ist, waren die Ergebnisse sehr günstig
(Abb.4). Zu bemerken ist noch, daß die Drehzahlände-
rungen infolge Verwendung des Wasserwiderstandes im
Gegensatz zum Geschwindigkeitsregler für Ent- und Be-
lastungen und bei allen Gefällen gleich sind.
Der Wasserwiderstandsregler besteht aus einem dop-
pelten Hebel, auf dessen einer Seite der Elektrodenappa-
rat und die Stromzuführung angebracht sind. Auf seiner
anderen Seite befindet sich ein Gegengewicht. Der Elek-
trodenapparat (Abb.5) besteht aus vier verzinkten Eisen-
blechplatten, parallel mit 50cm Plattenabstand angeord-
net. An den Elektrodenspitzen sind kugelig gerundete
Stäbe aus Reinnickel angeschraubt, die mit Rücksicht auf
die hohe Spannung dauernd in das Wasser eintauchen.
Die Bewegung des Hebelarms erfolgt durch einen nor-
malen hydraulischen Geschwindigkeitsregler. Das Pen-
del dieses Reglers wird mittels eines kleinen Synchron-
motors von 5 PS angetrieben, der über einen Transforma-
tor von dem zu regelnden Netz gespeist wird und prak-
tisch mit diesem synchron läuft (Abb. 6).
Abb. 5.
Elektroden-Apparat des Wasserwiderstandes.
Bei einer plötzlichen Entlastung im Netz vernichtet
der Widerstandsregler durch Eintauchen der Elektroden
in einen Wasserbehälter die überschüssige Energie. Der
umgekehrte Vorgang tritt bei einer zusätzlichen Be-
lastung im Netz ein, indem die Eintauchtiefe des Elektro-
denapparates entsprechend verringert wird. Durch eine
elektrische Nachführung der Turbinenleitapparate in Ab-
hängigkeit von der Widerstandsreglerstellung ist jedoch
die zur Vernichtung kommende Energiemenge auf ein be-
stimmtes, von den Netzverhältnissen abhängiges Mindest-
maß begrenzt. Der Widerstandsregler ist in die gesamte
Steuerung so eingeordnet, daß er im normalen Betrieb nur
in Bereitschaft liegt, bei einem Störungsfall aber die
selbständige Geschwindigkeitsregelung für den abgetrenn-
ten Netzteil übernimmt (Abb.7). Außerdem ermöglicht
der Widerstandsregler ein leichtes und sicheres Parallel-
schalten, das im vorliegenden Fall nach Ablauf der An-
laufvorgänge durch schlupfunabhängige Parallelschalt-
einrichtung durchgeführt wird und wodurch gleichzeitig
eine tägliche Überprüfung des Wasserwiderstandes auf
seine Betriebsbereitschaft gewährleistet ist.
Der Wasserwiderstandsregler verdient wegen seiner
günstigen Arbeitsweise und der unter bestimmten Vor-
aussetzungen zu erzielenden Kostenersparnis die größte
Beachtung.
|
|
— —
—
s — =
Abb. 6. Regler für den Wasserwiderstand.
Die Steuerung des Maschinensatzes ist zur Erzielung
einer möglichst einfachen Betriebsführung so durchgebil-
det, daß der Anfahrbefehl den selbsttätigen Ablauf der
Anlaßvorgänge auslöst, sobald die Betriebsbereitschaft
hergestellt ist. Diese und die übrige Bedienung des Ma-
A d2 C d 67
a Turbinen i, k Reglerölpumpe
b Motor-Generator l Synchronmotor
c Pumpe m Überwachungs-Relais
d Maschinenschalter n Transformator
e Schalter für Wasserwider- o elektrische Drehzahlver-
stand stellung
f Überstrom-Relais
g Woasserwiderstand
h Regler
p, q Kontaktwerk zur Nach-
steuerung der Turbinen
r Endschalter
Abb. 7. Steuerungs-Schaltbild.
schinensatzes erfolgt von Hand, die Handbedienung ist
jedoch im Steuerpult auf der Schaltbühne zusammenge-
faßt. Diese Steuerung ist von uns als „Zentrale Hand-
bedienung mit Selbstanlauf“ bezeichnet und stellt eine
Verbindung von normaler Handbedienung mit neuzeit-
licher Automatik in einer der Größe des Werkes entspre-
2. Januar 1936
2. Januar 19386
chenden Form dar. Auf diese Art kann der Maschinen-
satz vom Stillstand (Drosselklappen geschlossen) von
einem einzigen Mann in 2 bis 3 min auf das Netz parallel-
geschaltet sein. Das Steuerpult enthält sämtliche Steuer-
geräte für den elektrischen und hydraulischen Teil, die
elektrischen und hydraulischen Meßinstrumente sowie ein
Leuchtbild, das gestattet, den ganzen Ablauf der Inbetrieb-
setzungs- wie der Stillsetzungsvorgänge zu verfolgen und
zu überprüfen.
Außerdem hat die Anlage Selbstüberwachung, so daß
während des Laufs auftretende Unstimmigkeiten recht-
zeitig gemeldet werden und, wenn nötig, der Maschinen-
satz selbsttätig ab-
geschaltet wird. In
diese Überwachung
sind die Rollschützen
an den Einläufen so-
wie die Drosselklap-
pen im Dammkern
einbezogen.
Hinter dem
Steuerpult ist die Be-
dienungsschalttafel
aufgestellt, die neben
den schreibenden In-
strumenten die
Schalter und Meß-
instrumente für den
Eigenbedarf und die
Abzweige enthält
(Abb. 8). Gleichzei-
tig schließt die Tafel
den Raum für die
6kV-Schaltanlage
nach dem Maschinen-
raum hin ab. Da für
die Schaltanlage nur ölfreie Schalter (Expansionsschalter),
Wandler und Endverschlüsse verwendet wurden, konnte
erheblich an Raum gespart werden, außerdem konnte in
diesem Raum auch noch die Relaistafel (Schlitztafel) für
die gesamte Schutzeinrichtung und die Steuerung auf-
gestellt werden. Die Apparate sind auf der Vorderseite
aufgebaut, die Rückseite dient als Schaltfläche. Der große
Vorteil dieser Bauart für umfangreiche Steuerungen hat
sich auch an dieser Stelle wieder bewiesen.
Die Maschinenspannung von 6kV wird in der hinter
dem Krafthaus errichteten Freiluftschaltanlage auf die
Leitungsspannung von 60 kV gebracht. Erfahrungen über
die Bewährung der Freiluftanlagen in dem schnee- und
kältereichen Harz konnten in diesem milden Winter noch
nicht gesammelt werden.
Um die an sich abweichenden Forderungen der Wasser-
wirtschaft und der Kraftwirtschaft möglichst auszu-
gleichen, liegt die gesamte Betriebsleitung in den Händen
der Harzwasserwerke. Dabei wird der Kraftbetrieb je-
doch voll nach den Anordnungen der Netzkommandostelle
der Preußenelektra in Kassel geführt, mit der das Kraft-
werk durch leitungsgerichtete Hochfrequenztelephonie in
Verbindung steht. Außer dem normalen Einsatz in den
Abb. 8. Blick in den Steuerstand.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 5
sogenannten Garantiemonaten steht das Kraftwerk der
Preußenelektra auch zum außerfahrplanmäßigen Einsatz
sowie als Augenblicksreserve jederzeit zur Verfügung.
Diesen Anforderungen kann entsprochen werden, da die
früher erwähnte Rückpumpanlage gestattet, den Kraft-
betrieb gegebenenfalls unabhängig von den wasserwirt-
schaftlichen Bindungen und trotzdem ohne Beeinträch-
tigung des nach landeskulturellen Gesichtspunkten aufge-
stellten Wasserwirtschaftsplanes zu führen, indem die
zeitweise zusätzlich aus der Sperre entnommenen Wasser-
mengen in belastungsschwachen Stunden aus dem Unter-
wasserbecken in die Sperre zurückgepumpt werden.
Bei der Söse- und
Odertalsperre liegt
im Gegensatz zu der
meist geübten Ge-
pflogenheit die
wasser wirtschaft-
liche und kraftwirt-
schaftliche Betriebs-
führung in ein und
derselben Hand. Da-
durch ist vom Stand-
punkt des Allgemein-
interesses aus ge-
sehen die Vorbedin-
gung für die gün-
stigste Ausnutzungs-
möglichkeit der An-
lagen geschaffen.
Trotzdem stehen die
Kraftwerke der
Netzkommandostelle
des Stromabnehmers
praktisch in gleicher
Weise zur Verfügung
wie unter eigener Leitung stehende Werke. Bisher haben
sich sachliche Schwierigkeiten aus dieser Zusammenarbeit
nicht ergeben, sie setzt jedoch eine entsprechende Ab-
fassung der Strombezugs- und Betriebsverträge voraus.
Zusammenfassung.
Bei der beschriebenen Odertalsperre, die nicht der
Trinkwasserabgabe dient, konnte eine weitgehende Kraft-
ausnutzung erzielt werden, wobei es gelang, die viel-
seitigen, sich teilweise widersprechenden Einzelforderun-
gen an eine wasser wirtschaftliche Anlage zu einem gün-
stigen Gesamtergebnis zu vereinen. Durch die Rückpump-
anlage wurden die wasserwirtschaftlichen und energie-
wirtschaftlichen Forderungen an die Anlage weitgehend
voneinander unabhängig gemacht. Ein Wasserwiderstand
als Regeleinrichtung ergab eine Senkung der Maschinen-
und Betriebskosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Regler-
genauigkeit. Auch für ein mittleres Wasserkraftwerk
bringen die für Großanlagen entwickelten selbsttätigen
Kraftwerkssteuerungen betriebliche und finanzielle Vor-
teile, wenn sie in einem den Wert und der Größe der je-
weiligen Anlage entsprechend beschränkten Maße ange-
wandt werden. Das Kraftwerk Odertalsperre arbeitet seit
einem Jahr einwandfrei.
Herstellung der Aluminiumleiterverbindungen bei Kabeln.
Bei allen Verbindungsverfahren für Aluminiumleitun-
gen in Kabeln sind deren besondere Werkstoffeigenschaften
zu beachten: Weichheit, Neigung zur Oxydation und Kor-
rosion sowie die Veränderung der Festigkeit mit der Tem-
peratur. Für die Herstellung der Leiterverbindungen kom-
men Klemm- und Quetschverfahren, Lötung und Schweiß-
verfahren in Betracht!).
Soll eine Verbindung durch Klemmen hergestellt wer-
den, so ist auf große Übergangsflächen und ausreichen-
..» K.Tonnemacher, VDE-Fachberichte 1935, S. 57. — Elektr.-
Wirtsch. 34 (1935) H. 28, S. 633.
621. 315. 687 : 621. 315. 53
den Anpressungsdruck zu achten, und es empfiehlt sich,
nach Ablauf einiger Zeit die Verbindungsstellen nach vor-
herigem Anwärmen noch einmal nachzuziehen. Soweit
derartige Verbindungsstellen im Freien liegen, erscheinen
sie unbedenklich, da sie beobachtet und jederzeit nachge-
zogen werden können. Liegen die Verbindungsstellen je-
doch in Erde, so ist die Maßnahme des Nachziehens der
Klemmstelle im Anschluß an die Montage zwar auch mög-
lich, jedoch besteht stets eine gewisse Unsicherheit über
ihren Zustand. Ein Beispiel hierfür ist die Tatzenklemme,
mittels deren es bei Kupferkabeln möglich war, einen Ab-
6 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
zweig an ungeschnittene Leiter anzuschließen. Verwendet
man die gleichen Klemmen auf Aluminiumleitern, so muß
man unter dem Einfluß der Belastung bzw. der damit ver-
bundenen Erwärmung mit einer allmählichen Verschlech-
terung des Übergangswiderstandes rechnen. Dies läßt
Abb.1 (Kurve A) erkennen, die das Ergebnis eines Ver-
C
OO "O00-0=-F000 AAV
0 7% 20 5 70 [77 60 Dave
A Al-Leiter, Erwärmung bis auf 55°C B Al-Leiter, unbelastet
C Cu-Leiter, Erwärmung bis auf 55° C
Übergangswiderstand an einer Tatzenklemme in Abhängigkeit
von der Zeit.
Abb. 1.
suchs widergibt und zeigt, daß das Nachziehen der Ver-
bindung in diesem Falle keine Besserung brachte. Kurve B
dieser Abbildung zeigt einen gleichbleibenden Übergangs-
widerstand bei unbelastetem Leiter, Kurve C bei einem
belasteten Kupferleiter. Neuere Versuche mit breiteren
und kräftigeren Tatzenklemmen scheinen übrigens zu
einem brauchbaren Ergebnis geführt zu haben.
Abb. 2.
Lötverbindungen an Aluminiumseilen.
Beim Löten handelt es sich vor allem um die Zer-
störung der Oxydhaut auf den Aluminiumdrähten. Dies
gelingt, indem man ein Aluminiumlot unter Erwärmung
auf sie aufreibt und durch Bürsten zur Bindung bringt.
Dazu müssen die einzelnen Drähte des Leiterseils ent-
weder aufgebogen werden, um sie auf ihrem ganzen Um-
fang bearbeiten zu können, oder sie werden abgestuft
und nur auf der Außenseite vorbehandelt (Abb. 2). Über
die vorbehandelten Enden wird eine Schraubhülse oder
ein Kabelschuh gebracht und mit Aluminiumlot ausge-
füllt. Bringt man auf den vorbehandelten Drähten noch
eine Schicht normalen Kupferlots auf, so können die Gar-
Abb. 3. Schweißverbindungen nach dem Gießverfahren.
niturteile auch mit Kupferlot ausgefüllt werden. Durch
derartige Lötverbindungen ist auch die Verbindung von
Aluminiumleitern und Kupferleitern möglich. Das Ver-
fahren hat den Vorteil, daß zu seiner Ausführung beson-
dere Montagegeräte nicht erforderlich sind; es bedingt
jedoch sehr viel Sorgfalt und einen gewissen Mehrauf-
wand an Zeit.
Die Gasschweißung bietet bei Aluminiumkabeln keine
Schwierigkeiten. Sie wird meist mittels Wasserstoff-
Sauerstoff- oder Benzol-Sauerstoff-Flammen bei Verwen-
dung eines Flußmittels ausgeführt. Die Anfertigung der-
artiger Verbindungen setzt gewisse handwerkliche Fertig-
keiten voraus.
Mit Vorteil wird auch die elektrische Schweißung an-
gewandt, die den Vorteil hat, daß man dabei kein Fluß-
mittel benötigt, und daß die Ausführung verhältnismäßig
einfach ist. Als Nachteil ist der hohe Preis der aus einem
Stromerzeuger und einem Transformator bestehenden Ein-
richtung zu erwähnen.
Neu ist das Verfahren der Schweißung mittels Über-
gießens der Verbindungsstelle mit flüssigem Aluminium
von etwa 850°C. Das in einem einfachen Holzkohleofen
in einem Graphittiegel geschmolzene Aluminium wird in
eine Form gegossen, die um die Verbindungsstelle gesetzt
ist. Dort schmilzt es die Leiterenden bei Anwesenheit
eines Flußmittels; nach Abkühlung sind sie zu einem
Block zusammengeschweißt, an dem jeder einzelne Draht
gebunden hat (Abb. 3). Das Verfahren eignet sich sowohl
für Leiterverbindungen, wie auch zum Anschweißen von
Kabelschuhen und zur Herstellung von Abzweigen, die
auch unter Spannung und Belastung ausgeführt werden
können. Die für die Ausführung derartiger Schweißungen
erforderlichen Kenntnisse sind leicht zu erwerben. Die
Kosten für die erforderlichen Geräte sind nicht hoch und
erstrecken sich auf die Beschaffung geeigneter Öfen,
Gießßformen und Tiegel. Ksr.
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 7
Der Einfluß der relativen Luftfeuchtigkeit auf den Verlustwinkel von Isolierstoffen
bei Hochfrequenz.
Von H. Schwarz VDE, München.
Übersicht. Die Einwirkung der relativen Luftfeuchtig-
keit auf den Verlustwinkel verschiedener Isolierstoffe wird im
Frequenzgebiet von 105 bis 107 Hz näher untersucht“).
Die in den letzten Jahren von verschiedenen Stellen
veröffentlichten Tafeln über die Hochfrequenzverluste von
Isolierstoffen geben an einem Stoff ermittelte Bestwerte
an. Oft weichen aber die an verschiedenen Instituten ge-
messenen Werte beträchtlich voneinander ab, und auch in
der Anwendung ergeben sich manchmal größere Verluste,
als nach den vorhandenen Tafeln zu erwarten wäre.
Die Hauptursache dieser Unterschiede dürfte wohl in
der Verschiedenheit der äußeren Bedingungen zu suchen
sein, unter denen der Verlustfaktor bestimmt wurde. Ober-
fläche der Meßprobe, Elektrodenform, Temperatur, rela-
tive und absolute Luftfeuchtigkeit sind von maßgebendem
Einfluß auf den ermittelten Wert. Über die Größe des
Einflusses liegen wenig Ergebnisse vor. Nach bisherigen
Erfahrungen!) ist zum größten Teil die relative Luft-
feuchtigkeit der Grund für die vielfach auftretenden
Differenzen im Verlustwinkel ein und desselben Stoffes.
Natürlich fallen die Veränderungen um so mehr auf, je
kleiner die Verluste der Isolierstoffe an sich sind. Die
Wirkung dieses Einflusses kann man in einfacher Weise
zeigen. Nimmt man z.B. eine geschliffene Platte aus
Quarzglas oder aus einer hochwertigen keramischen Masse
als Kondensatordielektrikum eines Resonanzkreises, dessen
induzierte Spannung mit einem Röhrenvoltmeter gemessen
wird, und haucht aus einer Entfernung von etwa einem
halben Meter auf das Dielektrikum, so sinkt durch die Er-
höhung der Kreisdämpfung die angezeigte Spannung um
einen erheblichen Betrag. In dem Maße, wie sich die ver-
mehrte relative Luftfeuchtigkeit gegen die Umgebung
wieder ausgleicht, steigt dann auch wieder die Spannung,
und nach einer Zeit von etwa 5 Minuten ist der alte Wert
erreicht. Zur quantitativen Untersuchung des Einflusses
der relativen Luftfeuchtigkeit auf den Verlustwinkel
wurde ein bereits an verschiedenen Stellen beschriebenes,
nach dem Substitutionsverfahren arbeitendes Gerät be-
nutzt?), wobei der Meßkreis im Vakuum arbeitete. Über
die Vorrichtung, in welche das zu untersuchende Dielek-
trikum eingespannt wurde, konnte eine Glasglocke gesetzt
werden, unter der verschiedene relative Luftfeuchtigkeiten
in bekannter Weise?) erzeugt wurden. Zur Messung diente
ein Haarhygrometer, das mit bekanntem Schwefelsäure-
gemisch geeicht wart). Die Temperatur war bei allen
Untersuchungen 20% C. Gleichzeitig mit der Verlust-
winkelmessung konnte auch eine Bestimmung des Gleich-
stromwiderstandes vorgenommen werden. Um zur Fest-
stellung des reinen Materialverlustes die letzte Spur von
Feuchtigkeit aus der Probe zu entfernen, wurde die Glocke
luftleer gepumpt. Dabei war darauf zu achten, daß die
beiden Verbindungsleitungen von der Einspannvorrichtung
zur Meßapparatur luftdicht und verlustarm durch die
metallische Grundplatte führen. Kleine, durch den Aufbau
hervorgerufene Verschiedenheiten der beiden Einspann-
vorrichtungen wurden teils ausgeglichen, teils bei den
Meßergebnissen durch Korrektur berücksichtigt. Der Kor-
) Mitteilung aus dem Physikalisch-technischen Entwicklungslabora-
korlum, München.
Arch. techn. Messen (1935) V 3447—2.
2) L. Rohde u. J. W. Schlegelmilch, ETZ 54 (1933) S. 581.
2) VDE 0308; ferner F. Moench, ETZ 50 (1929) S. 929.
4) Friedrich Kohlrausch: Lehrbuch der prakt. Physik, 17. Aufl.,
S. 233; Leipzig-Berlin: B. G. Teubner 1935.
537. 311. 312 : 621. 315. 61. 029. 5
rekturwert wurde versuchsweise für jede Kapazität durch
Vergleich mit Luft als Dielektrikum bestimmt. Die Meß-
genauigkeit des Tangens des Verlustwinkels betrug etwa
0,5. 10—.
Als erstes wurde der Wert tg einiger keramischer
Proben in Abhängigkeit von der Frequenz sowohl im Va-
kuum als auch nach dreitägiger Lagerung in 90 rela-
a in 90% relativer Luftfeuchtigkeit
b im Vakuum
Abb. 1. Verlustwinkel einiger keramischer Proben in Abhängigkeit
von der Frequenz.
tiver Luftfeuchtigkeit aufgenommen (Abb. 1). Bemerkens-
wert ist, daß nicht alle Proben eine gleiche Erhöhung des
Verlustwinkels aufweisen. Aus einer großen Anzahl von
Messungen, die im Laufe eines halben Jahres durchge-
führt wurden, deren Ergebnisse hier aber nur zum Teil
gebracht werden können, Tafel 1, hat sich ergeben, daß
Tafel 1. Einfluß der Feuchtigkeit auf den Tangens
des Verlustwinkels verschiedener Isolierstoffsorten bei
der Meßfrequenz 10° Hz.
Meran 24 h 00% rel. Luft
eferungs- 9% rel.
Stoff zustand unter Vakuum feuchtigkeit
104 tg ô 104 tg ô 104 tg ô
Keramische Proben:
I. natürliche Brenn-
haut
„„ 8 6 9
N 4 25 | 13
. 12 9 | 18
II. natürliche Brenn-
haut m. Zinkbelag |
B) 0 5 2 7
F 20 15 28
III. natürliche Brenn-
haut m. Paraffin-
überzug
F 3 2 5
B eur G 4 3 11
IV. Oberfläche ge-
schliffen:
RN 5 2 20
P 12 5 | 60
Quarzglas geschliffen:
NF RR 2 1,5 | 10
D) Se ana ag 3 | 1,5 | 12
Glimmer 2 1,7 | 4
Kunststoffe: |
BD). rar 2 2 | 6
DJ: 2022 8 e& 16 | 15 24
Hartpapier: | i
R 250 230 | 330
P 430 | 420 | 460
8 Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
je nach Zusammensetzung und Beschaffenheit der Meß-
proben der tg nach Lagern in 90 % relativer Luftfeuch-
tigkeit sich ebensogut um 10 % als auch um eine Zehner-
potenz vergrößern kann. Von ausschlaggebender Bedeu-
tung sind dabei natürlich die hygroskopischen Eigen-
schaften. Dieselben treten auch je nach Beschaffenheit
der Oberfläche mehr oder weniger in Erscheinung. Proben
mit geschliffener Oberfläche sind allgemein viel anfälliger
als solche mit natürlicher Brennhaut oder belegter Ober-
fläche.
Wie auch aus Abb. 1 zu ersehen ist, ist der Verlustanstieg
aller Proben bei langen Wellen stets größer als bei kurzen.
Zur näheren Untersuchung wurden Messungen des Ver-
lustwinkels in Abhängigkeit von der relativen Luft-
feuchtigkeit an einer keramischen Probe mit geschliffener
Oberfläche bei vier verschiedenen Wellen vorgenommen
(Abb.2). Während bei einer Welle von 900 m der Tangens
1
2 — 0 5 0h
rel. Luftfeuchtigkeit —
Abb. 3. Zusammenhang zwischen
Gleichstromwiderstand (a) und Ver-
lustwinkel (b).
0 20 „ 0 8 100%
rel. Luftfeuchtigkeit —e
Abb. 2. Verlustwinkel einer ge-
schliffenen keramischen Probe bei
4 Wellenlängen, aufgenommen in
Abhängigkeit von der relativen
Luftfeuchtigkeit.
des Verlustwinkels bei 90 % relativer Luftfeuchtigkeit auf
den siebenfachen Wert gestiegen ist, beträgt die Erhöhung
bei 30 m nur etwa den fünffachen Betrag. Dieser Unter-
schied nimmt mit abnehmender relativer Feuchtigkeit sehr
rasch ab. Schon bei 80 % ist bei allen Wellen eine gleiche
prozentuale Erhöhung festzustellen. Eine Erklärung hier-
für findet man bei gleichzeitiger Messung des Gleichstrom-
widerstandes der untersuchten Probe (Abb. 3). Die Feuch-
tigkeitshaut auf der Oberfläche der Probe bildet gleichsam
einen Parallelwiderstand W zum Kondensator und ergibt
einen Verlustwinkel, der sich aus der Beziehung
1
IT Wo C
errechnet und sich dem Verlustwinkel des Stoffes
addiert. Da W und C konstant sind, nimmt tgö mit ab-
nehmendem w linear zu. Bei den in Frage stehenden
hohen Frequenzen wird der durch diesen Effekt hervor-
gerufene Anstieg des Wertes tgö jedoch erst bei Luft-
feuchtigkeiten über 80 % wirksam (Abb. 5 b). Der weitaus
größte Teil der Verluste muß demnach rein dielektrischer
Art und in den an der Oberflache haftenden oder in die
Poren des Stoffes eingedrungenen Wasserteilchen zu
suchen sein. Daß es tatsächlich die zwischen den Elek-
troden sitzenden Flüssigkeitsteilchen sind, die den hohen
Verlust erzeugen, ergibt folgender Versuch. Eine beider-
seits planparallel geschliffene keramische Probe wird
zwischen die ebenfalls geschliffenen Metallelektroden der
Einspannvorrichtung gebracht und ohne Luftfeuchtigkeit
gemessen. Dann wird die Umgebung plötzlich auf 90 %
relative Feuchtigkeit gebracht und das Ansteigen des Ver-
lustwinkels als Funktion der Einwirkungszeit bestimmt
(Abb.4). Nach achtstündiger Einwirkung ist der Ver-
lustwinkel nur um 30 % gestiegen, wie die Kurve J zeigt.
Dann wurde die Elektrode von der Probe genommen und
die Probe eine Stunde lang freigelegt. Die nachfolgende
Messung ergab den fünffachen Verlustwinkel. Wurde die
Probe von Anfang an frei der Einwirkung ausgesetzt
I Elektroden
dauernd fest
aufgepreßt
II Elektroden
nachträglich
aufgelegt
j Abb. 4. Verlust-
U winkel einer ge-
j schliffenen kera-
l mischen Probe
in Abhängigkeit
von der Einwir-
kungszeit feuch-
ter Luft (90%).
O 2 / 6 8 0 2 W 6 8 Uid
ee
(Kurve II), so stieg bereits nach einer Stunde der Ver-
lustwinkel auf den vierfachen Betrag an. Diese unmittel-
bar zwischen den Elektroden haftende Feuchtigkeitshaut
darf auch als Ursache dafür angesehen werden, daß selbst
metallisierte und mit Paraffin überzogene Proben bei Mes-
sungen, die ohne Berücksichtigung der äußeren Verhält-
nisse vorgenommen werden, von der reinen Material-
konstante abweichende Werte ergeben. Die außerordent-
lich kurze Zeit, in der das Ansetzen einer Feuchtigkeits-
haut vor sich geht, macht jede Bestimmung der reinen
Materialkonstanten fehlerhaft, die nicht im Trockenraum
oder unter Vakuum erfolgt. Bei hoher Luft-
feuchtigkeit ist selbst der Zeitraum zwi-
schendem Herausnehmeneiner Platte aus
dem Trockenofen und der Messungin der
offenen Apparatur von merkbarem Ein-
fluß.
Für den Verbraucher von Isolierstoffen ist natürlich
die Angabe der bei verschiedenen Luftfeuchtigkeiten mög-
lichen Verluste mindestens ebenso wichtig wie die Kennt-
nis der reinen Materialkonstante. Wie ja aus den mitge-
teilten Meßergebnissen zu ersehen ist, gibt der Bestwert
des Verlustfaktors noch keineswegs ein Kriterium für das
Verhalten des Stoffes unter äußeren Einflüssen. Ver-
änderungen der Oberfläche durch nachträgliches Schlei-
fen, feine Haarrisse, die oft erst nach der Bearbeitung
an Kunststoffen auftreten, führen bei größeren Luft-
feuchtigkeiten vielfach zu einer beträchtlichen Steigerung
des Verlustfaktors. All diese Tatsachen lassen es wün-
schenswert erscheinen, daß von den Herstellerfirmen nicht
nur die unter allen Vorsichtsmaßregeln bei pfleglichster
Behandlung der Meßproben bestimmten reinen Material-
konstanten angegeben werden. Auf jeden Fall sollte zur
Vermeidung von ungewollten Irreführungen immer genau
angegeben werden, unter welchen Bedingungen der Ver-
lustfaktor ermittelt wurde.
Vakuum“, „Reine Materialkonstante“, „Gemessen bei 70 %
relativer Luftfeuchtigkeit, Oberfläche der Meßprobe ge-
schliffen“ usw. geben für den Verbraucher erst das rich-
tige Bild für die Güte und Eigenschaften des anzuwen-
denden Isolierstoffes.
Zusammenfassung.
Verlustfaktormessungen an verschiedenen Isolier-
stoffen ergeben bei Vorhandensein einer mehr als 50%
betragenden relativen Luftfeuchtigkeit höhere Werte als
die allgemein bekannten Verlustfaktoren. Die zusätzlichen
Zusätze wie „Gemessen unter
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 8
Verluste steigen mit zunehmender Luftfeuchtigkeit und
abnehmender Frequenz verschieden stark an. Leitfähig-
keitsmessungen ergeben, daß nur ein geringer Teil der
Zusatzverluste durch Oberflächenleitung der Meßproben
erklärt werden kann. Es handelt sich vielmehr hauptsäch-
lich um rein dielektrische Vorgänge. Von wesentlichem
Einfluß ist auch die Oberflächenbeschaffenheit der Meß-
proben. Verfasser regt an, daß bei allen Angaben von
Verlustfaktoren die äußeren Verhältnisse, unter denen die
Messung erfolgt, gekennzeichnet werden.
Berücksichtigung mechanischer Vorspannungen im Elektromaschinenbau.
Von Dr.-Ing. Karl. Waimann, Nürnberg.
Übersicht. Vergleiche mit einfachen Federsystemen er-
geben, daß mechanische Vorspannungen, besonders im Elektro-
maschinenbau, bei der Ermittlung der betriebsmäßig auftre-
tenden Gesamtspannungen nicht unberücksichtigt bleiben dür-
fen. An einigen grundlegenden Beispielen aus der Praxis wird
die Größe der entstehenden Spannungsbeeinflussung gezeigt.
In der Praxis besteht vielfach die irrtümliche An-
sicht, daß mit einer Vorspannung versehene Konstruk-
tionsteile von äußeren
Kräften weder zusätzlich NN SNN
beansprucht, noch zusätz- N N
lich gedehnt werden kön- N N
nen, wenn diese für sich N
Spannungen hervorrufen, N
die kleiner als die Vor- J
spannung sind!). Als N N
Erklärung dafür dient RER
meist der Vergleich mit
einer nach Abb. 1 vor-
gespannten Feder, bei = Er
der tatsächlich erst dann Abb. 1. Modell der Vorspannung bei
eine weitere Dehnung unelastischer Unterlage.
und damit eine weitere
Beanspruchung dieser auftritt, wenn Gewichte G ange-
hängt werden, deren Größe die Federvorspannung über-
schreitet.
Diese Uberlegung stimmt jedoch nur dann, wenn der
vorgespannte Maschinenteil gegen eine absolut unelasti-
sche Unterlage drückt, bzw. praktisch auch dann, wenn die
Elastizität der Unterlage gegenüber der der Feder ver-
nachlässigbar klein ist. Ist dies aber nicht der Fall, ist
z. B. der Fall nach Abb.2 gegeben, dann ist selbst die
kleinste äußere Kraft im-
stande, die bestehenden \ n
F N N
Spannungen noch weiter-
hin zu vergrößern.
Hat die Zugfeder die
Federkonstante C, und
haben die beiden Druck-
federn zusammen die Fe-
derkonstante Ca, so er-
gibt sich das in Abb. 3
dargestellte Schaubild. 7
Aus diesem erhellt ohne ID
weiteres, daß beim An- Abb. 2. Vorspannung bei elastischer
hängen eines noch so Unterart:
kleinen Gewichtes G die
Gleichgewichtslage verschoben, die Zugfeder also weiter
gedehnt und beansprucht wird.
Bedenkt man nun, daß es im Maschinenbau üblich ist,
Vorspannungen zu wählen, die nahe an der Streckgrenze
des betreffenden Werkstoffes liegen, so erkennt man ohne
weiteres, welch große Gefahr die eingangs erwähnte irr-
tümliche Auffassung in sich birgt. An Hand von Beispie-
ID
N
1) Vgl. Rziha u. Seidener: Starkstromtechn. 6. Aufl.,
1. Bd.,
S. 424 u. 431; Berlin: Wilhelm Ernst u. Sohn.
621. 313-2 : 531. 8
len aus der Praxis wird später noch gezeigt werden, daß
gerade im Elektromaschinenbau dieser Fall an wichtigen
Bauteilen ziemlich häufig vorkommen kann. Aber auch
für den allgemeinen Maschinenbau ist diese Erkenntnis
von nicht geringer Bedeutung.
Unter Spannung stehendes Federnsystem.
Abb. 3 zeigt den Spannungsverlauf der nach Abb. 2
angeordneten Federn. Die ungespannte Länge der Zug-
feder ist !,, die der Druckfedern Ia. Unter der gegenseiti-
gen Einwirkung der Federn ergibt sich im Punkte / eine
Gleichgewichtslage, in der die Federn stehen bleiben. In
dieser Stellung ist die Zugfeder um den Betrag f, gedehnt
und die Druckfedern sind um den Betrag f, zusammenge-
drückt. Die Kraft, mit der die Zugfeder an dieser Stelle
auf die beiden Druckfedern einwirkt, sei P,. Sie ist na-
türlich gleich jener Kraft, mit der die Druckfedern auf
die Zugfeder einwirken.
Die am Ende der Zug-
feder angebrachte Waag-
schale ist dabei unbe-
lastet angenommen.
> Legt man jedoch das
Gewicht G in die Schale,
so wirkt dieses im Sinne
der Zugfeder, und dem P,
der Druckfedern wirkt
eine Kraft P, G ent-
gegen, was die Einstel-
lung einer neuen Gleich-
gewichtslage zur Folge
hat. Dies erfolgt im
Punkt II; die Dehnung
der Zugfeder an dieser
Stelle sei f, und die
Zusammendrückung der
Druckfedern fa. Die
Kraft, die hier die Zug-
feder hat, sei P} und die,
mit der die Druckfedern gegendrücken, sei Pa. Dann be-
stehen folgende Beziehungen:
EIERN
Abb. 3. Spannungsverlauf der
Federanordnung Abb. 2.
P,=Pa+G; P. = C: F:; Pa=Cafa;
Aus diesen Beziehungen ergibt sich:
Cz
= „„ 1
F *
Man ersieht hieraus, daß die Spannung der Zugfeder
durch Auflegen von Gewichten bis zur Höhe der Feder-
vorspannung nur dann nicht vergrößert wird, wenn
Ca / C: œ ist, der Fall Abb. 1 also vorliegt. Für den Fall
Abb. 2 dagegen ist je nach der Größe von Ca / C: stets mit
einer mehr oder weniger großen Spannungssteigerung zu
rechnen.
10 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
Werkstücke verhalten sich wie Federn.
Mit einigen wenigen Ausnahmen zeigen die im Ma-
schinenbau gebräuchlichen Werkstoffe alle die Eigen-
schaft, daß ihre Längenänderungen den sie erzeugenden
Spannungen proportional sind. Es sind bei gleichbleiben-
dem Querschnitt F daher auch die absoluten Längenände-
rungen 4 L den sie hervorrufenden Kräften P proportio-
nal. Das Verhältnis P/4 L ist also konstant, es ist die
Federkonstante des Werkstückes. Es ist aber:
E ist die Elastizitätszahl. Damit ergibt sich ganz all-
gemein für ein Werkstück von gleichbleibendem Quer-
schnitt und von gleichartiger Beschaffenheit die Feder-
konstante
„ (2)
AL L
Ferner ergibt sich aus Gleichung (1) durch Division mit
F die Gleichung:
C
e er 0 t)
wenn o, die Gesamtspannung des mit Vorspannung oo auf-
gezogenen Konstruktionsteiles ist und o, die betriebs-
mäßig auftretende Spannung bedeutet.
Das Vorstehende hat aber auch für jene Stoffe mit
großer Annäherung Gültigkeit, für die das Hookesche Ge-
setz nicht zutrifft. Bei diesen Stoffen ist das C als ver-
änderliche Größe anzusehen und in die Rechnung ist
jener Größenwert von C einzusetzen, der der betreffenden
Spannung entspricht. Je genauer dieser geschätzt wird,
desto weniger weicht das Rechnungsergebnis von der
Wirklichkeit ab.
Unterlagen von un einheitlicher
Beschaffenheit.
Liegt ein Maschinenteil auf einer Unterlage von un-
einheitlichem Querschnitt (z. B. Schrumpfring auf ver-
dübelter Radnabe) oder von uneinheitlichem Werkstoff
(z. B. Schrumpfring auf Kommutator-Stegpaket oder
Bandagen auf Läufer- oder Ankerwicklung) mit Vorspan-
nung auf, so kommt dies, mit Abb. 2 verglichen, einer An-
ordnung mit beiderseits mehreren hintereinander geschal-
teten Druckfedern gleich. Diese verhalten sich aber be-
kanntlich wie eine einzige Feder, deren Federkonstante
der Bedingung genügt, daß ihr reziproker Wert gleich ist
der Summe der reziproken Werte der einzelnen Druck-
federn. Es ist also:
1 1
1 1
„ C
Ca,
+
Anwendungsbeispiele.
Berechnung von Wicklungsbandagen.
Der außerhalb des Eisens liegende Teil einer Anker-
wicklung hat ein Gewicht von 2% kg und einen Schwer-
punktradius von 7,75cm. Er wird durch eine Stahldraht-
bandage von i = 30 Windungen von der Stärke d = 0,8 mm
zusammengehalten. Der Bandagendraht, der eine Streck-
grenze von 120 kg/mm? besitzt, wird beispielsweise mit
einer Vorspannung von 70 kg/mm? aufgezogen. Würde
man ihn bis zur Höhe der Vorspannung belasten, so würde
sich damit eine höchstzulässige Ankerdrehzahl von n =
5500 U/min errechnen. Wir wollen diesen Fall einmal an-
nehmen und prüfen, um wieviel diese Vorspannung durch
die Fliehkraft überschritten wird.
Für die Bandage gilt: F = ìi- a d?/4 und L= D. a;
D = 17,5 cm = mittlerer Schwerpunktsdurchmesser der
Bandage, E = 2,2. 106 Kg / emz. Daher ist nach Gl. (2)
die Federkonstante der Bandage C. = 6000. Die Feder-
konstante der Wicklung ist nicht. so einfach zu rech-
nen, da diese aus Kupfer, Isolation und der Verkeilung
besteht. Dem Vorstehenden gemäß ist für jedes Material
die zugehörige Federkonstante zu rechnen, womit sich
sn
so (4) -
dann die resultierende Federkonstante Ca nach Gleichung
(4) ergibt.
Der Querschnitt des ausgekeilten Teiles der Wick-
lung (eines Ringes von D, = 15, 5 em) beträgt F = 5 cm?.
In diesem Ring beträgt der Kupferanteil 51 %, der Anteil
der Isolation 31% und
= der der Verkeilung 18 %
Ah seines Schwerkreisum-
fanges. Die Werte L
haben daher die Größen:
25cm für den Kupfer-,
15 em für den Isolations-
und 9 cm für den Verkei-
lungsanteil. Die Werte E
betragen für das Kupfer
1,15 - 106, für die Isolation
bei der vorliegenden
Pressung von 270 kg/cm?
jy (siehe Abb. 4) 2830?)
E enne Nne und für die Verkeilung
= 140000 Kg / em? (im Labora-
2 für das gebrachte Beispiel 5
in Frage kommender Wert torium gemessene Werte).
Abb. 4. Abhängigkeit des Elastizität- Damit ergibt sich für
wertes E von imprägnierter Stabisolation den Kupferanteil eine
von der Pressung p, nach Messungen mit Federkonstante 230 000,
für den Isolationsanteil
950 und für den Verkei-
lungsanteil 78000 und es ist daher nach Gleichung (4)
Cd = 940. Die Gesamtspannung ergibt sich nach Glei-
chung (3) zu
Oz = 7000 +
einer Sondervorrichtung.
6000
u PR
6000 J 940 7000 = 13 100 kg/ em.
S
6 l * 4
„e i |
M£ 2 m
Bi
> k -
u
d —
un en — RE
Abb. 5. Ankerbandagiervorrichtung mit einstellbarer Drahtspann-
einrichtung.
Bei jedem Anlauf bis zur Höchstdrehzahl wächst die
Zugspannung in dem Bandagendraht daher von 7000 bis
zu 13 000 kg/cm? an. Zu dieser Spannung kommt die be-
triebsmäßig auftretende Wärmespannung noch hinzu. Es
ergibt sich bei dieser Belastung also ein über der Streck-
grenze liegender Wert, und ein allmähliches Lockerwerden
der Wicklung verbunden mit Schwerpunktsverlagerung
wäre die Folge. Die Erfahrung lehrt nun tatsächlich, daß
man Bandagen nicht entfernt bis zur Größe der Vorspan-
nung belasten darf. Dies lediglich mit dem (neben dem
elastischen gleichzeitig auch noch vorhandenen) plasti-
schen Verhalten der Isolation sowie mit deren Schwind-
fähigkeit zu erklären, gelingt nicht ausreichend. Das vor-
stehend gebrachte Beispiel zeigt aber, daß die nur auf das
elastische Verhalten aufgebaute Theorie diese Erfahrung
bereits bestätigt.
Man sieht vor allem auch, welch große Wichtigkeit
der richtig gewählten Vorspannung in solchen Fällen zu-
2) Isolierstofſe zeigen bekanntlich gleichzeitig ein elastisches und ein
plastisches Verhalten; bei den vorstehenden Uberlegungen ist jedoch nur
das elastische zu berücksichtigen.
3. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 11
kommt. Es ist daher notwendig, ihre Größe auch tat-
sächlich genau einhalten zu können. Abb. 5 und 6 zeigen
Vorrichtungen, die es gestatten, beim Aufziehen der Ban-
dagen die Größe der Vorspannung genau einzustellen und
laufend zu überprüfen. Die Vorrichtungen werden seit
Jahren mit bestem Erfolg gebraucht. Der Anker 4 wird
durch ein Drehwerk in Drehung versetzt und muß die
Drahttrommel 7, die durch die Bremse B entsprechend
gebremst wird, mittels des Bandagendrahtes nachziehen.
Der Reaktionsdruck der Trommellager wird gemessen.
M ist eine Meßg vorrichtung zum Ablesen der eingestellten
Vorspannung. H ist ein Handrad zum Einstellen der ge-
wünschten Vorspannung und F eine Hilfsrolle, über die
der Draht läuft.
r
ri F
N
toran
<
Abb. 6. Ankerbandaglervorrichtung mit einstellbarer Drahtspann-
vorrichtung.
Berechnung einer am Ankereisen lie-
genden Wicklungsbandage. Würde man die
gleiche Bandage auf einen im Ankereisen liegenden Teil
einer Wicklung von sonst gleichen Abmessungen auf-
ziehen, so würde sich nur der Wert Ca ändern. Man muß
nun folgendes beachten: Soll die Bandage ihren Zweck,
die Wicklung unveränderlich festzuhalten und eine
Schwerpunktsverlagerung dieser zu verhindern, erfüllen,
so darf sie nicht am Ankereisen, sondern muß auf der
Stabisolation selbst aufliegen. Der isolierte Stab muß vor
dem Aufziehen der Bandagen also etwas über das Eisen
herausstehen. Beim Bandagieren wird die Isolation dann
gestaucht, und da die Stäbe stets gut passend in die Nuten
eingetrieben werden, wird sie dadurch gegen deren Seiten-
wände fest angedrückt. So entstehen folgende zwei elasti-
sche Systeme: 1. ein geschlossener Ring, bestehend aus
etwa 31 % Kupfer, 55 % Eisen und 14 % Isolation, und 2.
ein System von radial gedrückten Elementen von 9 em
Länge, bestehend aus 22% Kupfer, 71% % Eisen und
6½ % Isolation.
Im ersten Falle ist die gedrückte Fläche etwa eben-
so groß wie bei der Außenbandage in Rechnung zu setzen.
Damit ergibt sich für den Kupferanteil ein Ca = 390 000,
für den Eisenanteil (mit E = 2,2 106 kg/cm?) ein Ca. =
405 000 und für die Isolation ein Ca. = 2000, daher nach
Gl. (4) ein Ca = 1990 und nach Gl. (3)
6000 x
oz = 7000 + 6000 + 1990 7000 = 12 300 kg/cm?.
Dies ist ein ebenso hoher Wert wie im vorhergebrach-
ten Beispiel.
Im zweiten Falle ist die gesamte radiale Druckfläche
147cm?. Da die Bandage eine Tangentialkraft ausübt,
ist jedoch nur der (2 r)-te Teil von dieser in Rechnung zu
stellen. Es ergibt sich damit für den Kupferanteil Ca, =
13,1. 106, für den Eisenanteil Ca, = 7,9 106 und für den
Isolationsanteil (p =60 kg / em) Ca, = 23 800 = Cd und
o,= 8400 kg / em. Praktisch wird je nach Ausbildung’ der
Nut und Größe der Eintreibkraft für den Stab entweder
der eine oder der andere Fall auftreten. Da der erste
einen größeren Wert liefert, wird man bei Bemessung der
Bandage zweckmäßig diesen zugrunde legen.
Der Leser wird bei der Nachrechnung der Werte Ca
bemerkt haben, daß diese fast nur von der Federkonstan-
ten der Isolation abhängen. Man erkennt daraus, welch
großen Wert das vorstehend Entwickelte für den Elektro-
maschinenbau hat, da hier vorgespannte Zugteile fast
immer auf Isolation aufliegen. Hier wächst also die be-
triebsmäßig auftretende Spannung stets beträchtlich über
die vorgesehene Vorspannung hinaus.
Ganz ähnliche Ergebnisse erhält man z. B. auch bei
Schrumpfringen, die zum Zusammenhalt von Stromwen-
dern mit hoher Drehzahl dienen. Diese liegen nicht nur
immer auf einer Mikanitunterlage auf, sondern halten
auch das Stegpaket zusammen, dessen einzelne Kupfer-
stege durch Mikanitzwischenlagen isoliert sind. Da die
Vorspannung von der Größe des verwandten Schrumpfes
abhängt, muß für
peinliche Einhaltung
des genau gerechne-
ten Schrumpfmaßes
Vorsorge getroffen
werden.
Fundament-
schrauben. We-
sentlich anders verhält
es sich aber, wenn
solche nachgiebigen
Zwischenlagen nicht
vorhanden sind und
außerdem der Quer-
schnitt des gedrückten
Teils im Verhältnis zu
dem des gezogenen
groß und seine Länge
klein ist, wie dies z.B.
bei Fundamentschrau-
ben oder in anderen
Fällen des allgemeinen Maschinenbaues zutrifft. Wir
greifen ein Beispiel aus der Praxis heraus. Der Fuß eines
Magnetgestelles wird durch eine %"-Schraube, die mit
etwa 3000 kg/cm?, also fast bis zur Streckgrenze des Werk-
stoffes vorgespannt ist, am Fundament festgehalten. Der
Querschnitt des Fußes ist 5,75cm?. Damit ergibt sich
C/ (C: + Ca) = 0,12, und da solche Schrauben so bemessen
werden, daß sich beim Auftreten der größten Zugkraft
auf den Fuß eine Beanspruchung von 480 kg/cm? ergibt?),
wächst die Vorspannung von 3000 auf 3060 kg/cm?, also
nur ganz unwesentlich an. In diesem Falle besteht die
allgemein verbreitete, eingangs erwähnte Anschauung
also praktisch zu Recht.
Abb. 7. Spannungsverlauf der Feder-
anordnung Abb. 2 bei Erwärmung.
Wärmespannungen. Werden vorgespannte Sy-
steme, deren auf Zug beanspruchte Teile eine kleinere
Wärmedehnung als die auf Druck beanspruchten besitzen,
betriebsmäßig heiß, so treten Wärmespannungen auf,
deren Größe ermittelt werden soll. Auch dieser Fall
kann an Hand eines einfachen Federsystems klargestellt
werden.
Abb.7 zeigt das Schaubild eines solchen Systems.
Durch die Erwärmung hat sich l, in L., und la. in La.
verwandelt. Der Gleichgewichtszustand, der vor der Er-
wärmung in Punkt J bestand, hat sich nach Punkt II
2) 8. Hütte Bd. 2, 25. Aufl., S. 9; Berlin: Wilh. Ernst u. Sohn 1926.
12 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
verschoben. Die Kraft, mit der die Federn an dieser
Stelle aufeinander wirken, sei PI. P ist der gesuchte Un-
terschied zwischen P, und Po. Die elastische Dehnung der
Zugfeder in Punkt II sei Tan und die der Druckfeder Pi,-
Die Verlängerung von l, sei y, die von la. sei x. Dann
gelten folgende Bedingungsgleichungen:
Pi = C. Pz, = Ca Pa, °) und Po = C, fa = Ca fa
Wäre keine VorspanÆ DN
nung, sondern lediglich
die Wärmedehnung vor-
handen, so würde sich
das in Abb. 8 gebrachte
Schaubild ergeben. Die |
elastische Verlängerung $
der Zugfeder sei hier mit Y |
b, die Zusammendrückung
der Druckfeder mit c be- /
zeichnet, a sei der Län-
genunterschied im heißen
8
4) Genau genommen ändern
sich bei der Erwärmung stabför- EN
miger Körper um Grad dle Feder- N
konstanten C, und Ca um den
Betrag ta (a = Wärmedehnungs-
ziffer) und es wird
P= PT P. at.
Diese Anderung ist jedoch
praktisch fast immer so klein, daß
sie vernachlässigt werden kann.
Abb. 8. Spannungsbild bei Erwärmung
ohne Vorspannung.
Fehler technischer Hochfrequenz-Strommesser.
621. 317. 71. 029. 5
Infolge der lebhaften Entwicklung der Ultrakurz-
wellentechnik besteht ein erhöhtes Interesse für die
Frage der genauen Strommessung bei Höchstfrequenz-
zen. Es wurden daher die Fehler der auf dem deutschen
Markte befindlichen Strommesser mit Meßbereichen zwi-
schen 10 mA und 20 A bei kurzen Wellen bis zu å = 3 m
(f 100 MHz) untersucht!) . Die zu prüfenden Meßgeräte
wurden einseitig geerdet, damit keine zusätzlichen Fehler
durch Erdkapazitäten auftreten konnten. Die Eigen-
frequenz handelsüblicher Thermo-Strommesser wurde bei
600 MHz festgestellt, sie erwies sich also für den unter-
suchten Frequenzbereich bis 100 MHz als bedeutungslos.
Auch die Eigenwelle von Hitzdraht- und Hitzband-Strom-
messern mit einem Heizelement liegt im Dezimeter-
wellengebiet. Somit ist in dem untersuchten Frequenz-
bereich der in das Meßsystem hineinfließende Strom gleich
dem Strom im Heizdraht. Der Meßfehler infolge der
Widerstandserhöhung runder Heizdrähte durch Stromver-
drängung wächst mit der Quadratwurzel aus der Wider-
standserhöhung. An Hand einiger Formeln und Schau-
bilder vergleichen H. Kruse und O. Zin k e die zu erwar-
tenden Frequenzfehler bei runden Heizdrähten, bei Heiz-
bändern und bei Heizrohren. In dem praktisch wichtigen
Gebiet kleiner Fehler ist das Heizband dem Draht unter-
legen, dagegen ist der Bandheizer im Gebiet großer Fehler
günstiger. Bei Heizrohren ist die Wandstärke möglichst
gering zu halten, jedenfalls kleiner als die Eindringtiefe
der elektromagnetischen Wellen in den Heizerstoff bei der
höchsten Betriebsfrequenz. Zur Eichung wurden die Strom-
messer mit einem optischen Strommesser verglichen. Der
zu messende Strom heizt einen im Vakuum eingeschmolze-
nen, stromverdrängungsfreien Draht auf Glühtemperatur.
Die Lichtstrahlung wurde durch Photozelle und Galvano-
meter gemessen. Geprüft wurden Thermostrommesser,
Heizband- und Hitzedrahtgeräte. Auf Grund der vom Her-
steller angegebenen Abmessungen und Eigenschaften des
Heizgliedes wurden die Frequenzfehler berechnet. Die ge-
messenen Fehlerkurven stimmten im wesentlichen mit den
3 H, T u. O. Zinke, Arch. techn. Messen V 324—2 (1935).
Zustand. P sei die Kraft, mit der die beiden Federn auf-
einander einwirken. Dann gilt für diesen Fall:
a=x—y; P,=C,b=Cgc;a=b+rec.
Aus allen diesen Gleichungen ergibt sich: P. = P,
bzw. wiederum durch Division durch F: o =o, d.h. die
Gesamtspannung eines vorgespannten Systems der vor-
genannten Art ist gleich der Vorspannung im kalten Zu-
stand vermehrt um jene Spannung, die in einem vor der
Erwärmung spannungslosen System durch Erwärmung
entsteht. Letztere tritt zu der Vorspannung also in voller
Größe hinzu. Ein solcher Fall ist z. B. bei Stromwender-
schrauben gegeben oder bei Anker- und Läuferwicklungen
aus Kupfer, die durch Stahldrahtbandagen zusammenge-
halten werden.
Zusammenfassung.
Maschinenteile, die auf elastischer Grundlage mit Vor-
spannung aufliegen, sind immer höher beansprucht als
solche, die auf ganz- oder fast unnachgiebiger Grundlage
aufgebracht sind. Die stets über die Vorspannung hinaus-
gehende Gesamtbeanspruchung ist um so größer, je elasti-
scher die Unterlage ist. Wärmespannungen kommen prak-
tisch sogar in ihrer vollen Größe zur vorgesehenen Vor-
spannung hinzu. Da vorgespannte Teile im Elektromaschi-
nenbau fast immer auf Isolation, also auf sehr elastischem
Stoff aufliegen, ist bei der Berechnung hierauf besonders
zu achten.
gerechneten überein. Thermische Strommesser zwischen
10 mA und 20 A haben somit, wenn das Meßgerät keine
Spannung gegen die Umgebung besitzt, bis zu 100 MHz
einen Frequenzfehler, der nur durch Stromverdrängung be-
dingt ist. Eine Übersicht über die Anzeigefehler von Hoch-
frequenz-Strommessern gibt Abb. 1. Zur Abschätzung der
y
.
A B C
5
.
HH
Anzegefehler
w € U
-
i
/
20 30 99 O 70 W0
Anzeigefehler von Hochfrequenz-Strommessern.
5 bis 10 A. (TA. U. Therinoumformer- Gerit.)
7
2 3 45 7 9%
Abb. 1.
200 IOM
MeBbereich
Fehler von Thermostrommessern mit gewöhnlichem Heiz-
draht geben die Verfasser die bequeme Faustformel an:
„Multiplikation des Meßbereiches in Ampere mit 4 ergibt
die Welle in Metern, bei der der Meßfehler höchstens 5 %
wird.“ Diese Fehler infolge Stromverdrängung können
bei Geräten höheren Meßbereichs durch rohrförmigen Auf-
bau des Meß:gliedes oder innerhalb eines begrenzten Fre-
quenzbereiches durch Verwendung von Hochfrequenz-
Stromwandlern herabgesetzt werden. Rsk.
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 13
RUNDSCHAU.
Elektrizitätswerke und Kraftübertragung.
621. 315. 62 : 621. 3. 015. 34 Wirkung tonhaltiger Staub-
niederschläge auf die Stoßüberschlagspannung
von Isolatoren. — Isolatoren, die mit tonhaltigem
Staub bis zu 12 mg/cm? bedeckt waren, wurden mit Stoß-
spannungen von 8,5/50 us untersucht. Bei geringer Feuch-
tigkeit wurde die Überschlagspannung der Isolatoren um
etwa 20 % herabgesetzt. Mit zunehmendem Feuchtigkeits-
gehalt verringerte sich die Stoßüberschlagspannung stark,
jedoch weniger stark als bei Wechselspannung technischer
Frequenz. Die Abnahme der Überschlagspannung war be-
sonders ausgeprägt für negative Stoßwellen, auf die posi-
tive Stoßwellen folgten, und bei gedämpften Hoch-
frequenzschwingungen. Mit Verstärkung des Staubnieder-
schlages auf der Unterseite jedes Gliedes einer Hänge-
kette wurde bei niedrigen Feuchtigkeitsgraden eine nur
geringfügige Minderung der Überschlagspannung beob-
achtet, wogegen sich diese im Nebel merkbar erhöhte.
Die Erklärung der beobachteten Erscheinungen ergibt
sich daraus, daß die größere Leitfähigkeit des eine Hoch-
spannungselektrode umgebenden Mittels den kapazitiven
Widerstand verringert und die Verluste vergrößert. Da-
durch wird einerseits die Stirn der Stoßwelle abgeflacht
und ihre Dämpfung erhöht; anderseits verschwinden dabei
die Oberflächenladungen, die während jedes Richtungs-
wechsels der gedämpften Hochfrequenzspannung durch die
Korona verursacht werden, und hierdurch vermindert sich
die speichernde Wirkung jedes Wechsels, die dem Über-
schlag den Weg bahnt. [V. Satoh u. K. Murakoshi,
J. Inst. electr. Engr., Japan, 54 (1934) S. 967.] O. N.
Leitungen.
621. 315. 21: 621. 315. 53 Über Aluminiumkabel. — In
letzter Zeit sind mehrfach Arbeiten über Bleikabel mit
Aluminiumleitern erschienen, in denen besonders die physi-
kalischen Eigenschaften des Leiters und seine zweck-
mäßigste Verbindung behandelt wurden!). Es besteht
kein Zweifel, daß mit Gasschweißung oder elektrischer
Schweißung sehr gute Verbindungsstellen erzielt werden
können. Bei Abzweigen (Hausanschlüssen), die von Vier-
leiterkabeln unter Spannung hergestellt werden müssen,
wäre es immerhin zur Beibehaltung einfacher Arbeitswei-
sen erwünscht, wenn man wie bei Kupferkabeln eine
Tatzenklemme, aber mit breiterer Klemmfläche, verwen-
den könnte. Hiergegen sprachen die Erfahrungen mehre-
rer Beobachter, die unter Strombelastung eine wesent-
liche Verschlechterung des Kontaktwiderstandes feststell-
ten und die Behauptung, daß bei Aluminiumleitern die
Einzeldrähte des Seiles nicht gleichmäßig an der Strom-
leitung teilnehmen. Demnach befürchtete man eine Strom-
überlastung bei den äußeren Drähten des Leiterseiles. Im
Jahre 1935 wurden nun an hergestellten Aluminiumkabeln
Versuche mit Gleich- und Wechselstrom von etwa 6V
Spannung gemacht, die ergaben, daß der Strom ohne
merkliche Widerstandserhöhung an der äußeren Lage der
Leiterlitze zugeführt und von den inneren Drähten ab-
genommen werden kann. Auch Messungen mit der Meß-
brücke zwischen Drähten der äußeren Lage und Drähten
inmitten der Litze ergaben einen sehr guten Kontakt der
Drähte untereinander. Messungen des Leiterwiderstandes
mit der Doppelbrücke ergaben kaum Unterschiede, ob man
die Meßleitungen am Kernleiter oder den äußeren Draht-
lagen der Litze oder beide Lagen parallel anschloß. Die
Versuche wurden auch mit größeren Stromstärken durch-
geführt; z. B. konnte man bei 35 mm? Gesamtquerschnitt
bei einem meterlangen Kabelstück den Wechselstrom von
etwa 20 A durch einen Litzendraht an einem Ende zu- und
durch einen anderen Litzendraht am anderen Ende ab-
führen, ohne daß eine merkliche zusätzliche Erwärmung
auftrat. Hierdurch ist erwiesen, daß bei Aluminiumkabeln
mit sauberen und metallisch blanken Einzeldrähten das
etwa vorhandene nicht leitende Oxydhäutchen so dünn ist,
1) Alum.-Zentrale, Aluminium für Elektrotechnik, 1935.
daß es einen guten Stromübergang von einem Draht zum
anderen nicht hindert.
Die zweite Frage ist die des Kontaktübergangs-Wider-
standes, der in dankenswerter Weise von anderen Beob-
achtern!) unter Strombelastung längere Zeit gemessen
wurde. Es fragt sich nur, ob der auf ein Vielfaches
des Anfangswertes gestiegene Übergangswiderstand einer
Klemme unter Strombelastung nicht immer noch niedrig
genug ist, um einen einwandfreien Stromübergang zu er-
möglichen. Der Berichter hat an etwa 50 vor 12 Jahren
hergestellten Kabelanschlüssen mit Aluminiumleitern fest-
gestellt, daß in keinem Falle der Kontakt sich übermäßig
gelockert hatte oder gar Schmorstellen aufgetreten waren.
Messungen an einer hochbelasteten Speiseleitung mit
Klemmkontakten zeigten, daß sich der Widerstand in
25 Jahren nur unwesentlich verändert hatte. Verwendet
waren Deckelklemmen und U-förmige Schlitzklemmen. Die
an Aluminiumkabel zu stellenden Anforderungen müßten
sich noch auf folgende Punkte erstrecken:
1. Alle Einzeldrähte des Leiters müssen vom Hersteller
gut geschweißt und sauber blank verseilt werden.
2. Sehr ungleiche Drähte in einem Leiter sind zu ver-
meiden.
3. Es müssen Klemmen, deren Druck nicht erlahmt und
die auch für längere Zeit guten Kontakt geben, ver-
wendet werden.
4. Eine Oxydation darf im Kabelleiter nicht stattfinden,
wodurch eine Widerstandserhöhung eintreten könnte.
A. Kastalski VDE, Leipzig.
Elektromaschinenbau.
621. 313. 334 Theorie, Wirkungsweise und Berech-
nung eines Mehrphasen-Kapazitätsmotors. — ].
Rudra und J. Badkas beschreiben eine besondere
Schaltung eines kompensierten Asynchronmotors (Abb. 1).
Im Ständer ist zur eigentlichen mehrphasigen Arbeits-
Welzanschluß
Schaltbild des Mehrphasen-Kapazitätsmotors.
Abb. 1.
wicklung (Pp) gleichachsig in den gleichen Nuten eine
zweite Mehrphasenwicklung untergebracht (Cc). Diese
Hilfswicklung wird in Verbindung mit Kondensatoren in
der Anlaufschaltung mit der Hauptwicklung in Reihe ge-
schaltet, nach erfolgtem Anlauf wird mittels eines Um-
schalters auf die Hauptwicklung umgeschaltet, so daß
Haupt- und Hilfswicklung in der Schaltung eines Auto-
transformators arbeiten. Durch diese Schaltung werden
besondere Sterndreieckschalter oder Anlaßtrafos für den
Anlauf erspart.
Der Vorteil dieser Schaltung besteht darin, daß die
kompensierende Wirkung der Kondensatoren verstärkt
wird und der Ständerstrom stark verringert wird, ohne
daß der Läuferstrom sich erhöht, zum Unterschied von
läuferkompensierten Motoren. Der geringere Ständer-
strom und die damit geringeren Kupferquerschnitte für
1) ETZ 56 (1935) H. 30, S. 839; Elektr.-Wirtsch. 34 (1935) S. 633.
14 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1
2. Januar 1936
die Hauptwicklung ermöglichen eine leichtere Unterbrin-
gung der Hilfswicklung. Der Läufer ist als gewöhnlicher
Schleifring- oder Kurzschlußläufer ausgeführt.
In der theoretischen Behandlung wurde auf eine
strenge Lösung verzichtet, indem der Spannungsabfall
der Ständerwicklung im Ersatzbild in den Läuferzweig
gelegt wurde. Die vereinfachte Rechnung gewinnt da-
durch an Übersichtlichkeit und gibt genügend gute Über-
einstimmung mit durchgeführten Messungen. Vergleichs-
messungen mit gleichen, unkompensierten Motoren zeigen
besonders die starke Verringerung des Ständerstromes bei
Leerlauf. Die Wirkungsgrade sind in beiden Fällen prak-
tisch gleich groß. [J. J. Rudra und D. J. Badkas,
J. Instn. electr. Engr. 77 (1935) S. 420.] Fel.
Apparate und Stromrichter.
621. 316. 57. 064.25 Hochspannungsschalter für
große Schaltleistungen mit kleinen Ölmengen. —
Nach einer Betrachtung über Hochleistungsschalter mit
und ohne Öl beschreibt Schmid die Wirkungsweise der
Schalter mit kleinen Ölmengen und die vier Grundlagen, die
in diesen Schaltern verwirklicht werden müssen, nämlich:
1. schnelle Entfernung der beiden Elektroden, um Rück-
zündung zu vermeiden (starker Spannungsabfall im
Lichtbogen und große Trenngeschwindigkeit).
2. Wenn die Abreißent-
| | fernung erreicht ist,
muß der Lichtbogen
durch eine zusätzliche
Energie beim Durch-
gang der Spannung
durch Null gelöscht
werden. Bei den vom
Verfasser beschrie-
benen Schaltern wird
’
N
rr
z die zusätzliche Kraft
7 vom Lichtbogen selbst
= geliefert. Durch den
e; Lichtbogen wird Öl ver-
17 dampft und in Richtung
0 des Lichtbogens ent-
spannt.
1 Isoliersockel
2 Mantelisolator
3 Löschkammer
4 rohrförmiger, beweglicher
Kontakt
5 Führungsachse
6 Kontaktfinger
7 fester Kontakt
8 Isolierzylinder
9 Düse
10 feste Leitachse
11 Kolben
12 Düse des beweglichen
Kontaktes
Abb. 2. Schematische Dar-
stellung des wirksamen Teiles
eines Schalters mit kleinem
Ölinhalt.
3. Da die Erzeugung der zusätzlichen Energie zur Lö-
schung des Lichtbogens von der Stromstärke ab-
hängt, die den Schalter durchfließt, so muß beim Ab-
schalten von schwachen Strömen eine Hilfseinrich-
tung die Löschung des Lichtbogens unterstützen.
4. Weil die für die Lichtbogenlöschung erforderliche Öl-
menge äußerst gering ist und nur einen Bruchteil der-
jenigen gewöhnlicher Ölschalter beträgt, so wird die
zur Isolierung dienende Ölmenge durch besonders ge-
formte Porzellanisolatoren ersetzt. In einem isolie-
renden Gefäß beschränkter Abmessungen wird der
aktive Teil des Unterbrechers mit seiner nur zur Lö-
schung des Lichtbogens nötigen Ölmenge unterge-
bracht.
Die Abb. 2 zeigt die Verwirklichung dieses Grundprin-
zips!). In dem Mantelisolator befindet sich die aus Isolier-
stoff bestehende Löschkammer (3). Durch die Führungs-
stangen (5) gleitet der bewegliche Kontakt (4), dessen
Stromzuführung durch die Kontaktfedern (6) erfolgt, senk-
recht nach unten in die Kontaktfinger (7). Im Augen-
blick der Unterbrechung entsteht der Lichtbogen zwischen
(4) und (7) und bildet sich frei in dem Zylinder (8) aus,
in dem das Öl verdampft und unter Druck durch die Düse
(9) entweicht. In der Löschkammer (3) dehnt sich das
Gas aus, kühlt zusätzlich den Lichtbogen und entionisiert
damit die Lichtbogenstrecke. Durch Erhöhung der dielek-
trischen Festigkeit zwischen den Elektroden ist eine Wie-
derzündung des Lichtbogens nach Durchgang der Span-
nung durch Null nicht möglich. Eine zusätzliche Blaswir-
kung wird durch folgende Einrichtung erreicht: Der be-
wegliche Kontakt (4) ist hohl und beim Hinaufschnellen
drückt der in ihm befindliche Kolben (11) einen Luftstrom
aus der Düse (12). Durch dieses zusätzliche Gebläse wird
eine genaue und konstante Abreißdauer des Bogens er-
zielt, die unabhängig von der Schaltstromstärke ist. — Der
Verfasser beschreibt noch die Bauart mehrphasiger Schal-
ter und weist rechnerisch nach, daß der Ölverbrauch in-
folge Verkohlung nicht höher ist wie bei Schaltern mit
großen Ölmengen. Bis jetzt sind Schalter für Spannungen
bis 200 kV ausgeführt, die keinerlei Anstände ergeben ha-
ben, aber wirtschaftliche Vorteile wegen der geringen Öl-
menge haben; hinzu kommt das geringe Gewicht und der
kleinere Platzbedarf. [Energia elettr. 12 (1935) S. 195.]
Ritz.
621. 314. 623 Der Wellenstrahlkommutator als Mittei
zur Erzeugung und Umformung starker Gleich-
ströme, großer Leistung und hoher Spannung’). —
Zweck eines Aufsatzes von J. Hartmann ist es, zu er-
klären, worauf es beruht, daß man unter Anwendung des
sogenannten Quecksilber-Wellenstrahles imstande ist, rein
mechanische Synchronkommutatoren mit nur einem Queck-
silberstrahl für Ströme bis über 1000 A, Leistungen bis
über 100 kW und für Spannungen von einigen hundert Volt
zu bauen. Die Antwort liegt hauptsächlich darin, daß der
Wellenstrahlkommutator einen in der Elektrotechnik ganz
neuen Grundsatz verwirklicht: dasPrinzipderfun-
kenunabhängigen Kummutation. Im Gegen-
satz zu der gewohnten mechanischen Kommutierung, auf
der die Erzeugung und Umformung von Gleichstrom seit
den Tagen Faradays hauptsächlich beruht, kann man
beim Wellenstrahl den Kommutierungsfunken vernach-
lässigen. Dies ist durch eine Reihe von Maßnahmen und
Umständen ermöglicht worden, die in dem Aufsatz einzeln
erläutert werden:
1. die Anwendung eines Quecksilberstrahles als beweg-
tes Element des Kommutators, wodurch sich die sehr
große Strombelastungsfähigkeit erklärt;
2. die Einführung der translatorischen Bewegung des
Wellenstrahles in den Kommutatorbau, die in Ver-
bindung mit dem Quecksilberstrahl das Vorhanden-
sein von neuen Elektroden für den Kommutierungs-
funken bei jeder neuen Kommutation bedingt;
3. die Verwendung eines Messers aus leitendem Stoff
für das Durchschneiden des Wellenstrahls, wodurch
erreicht wird, daß der Kommutierungsfunke das
Messer nicht beschädigt, die Kommutierungsvorrich-
tung somit vollständig abnutzungsfrei, wird;
4. die Anwendung von Wasserstoff als umgebendes Gas;
Wasserstoff kann wegen der Dissoziation seiner
Moleküle in Atome die Funkenenergie genügend
schnell aufnehmen, selbst bei einer sehr großen
Gleichstromleistung von z. B. 50 bis 100 kW je Messer
und bei sehr großen zu kommutierenden Wechsel-
spannungen von z.B. 200 V je Messer;
5. die durch die Erfahrung festgestellte Tatsache, daß
man trotz des durch den Kommutierungsfunken be-
dingten Verlustes doch einen genügend großen Wir-
kungsgrad des Kommutators in Verbindung mit voll-
nn Stabilität der Kommutation erreichen
ann.
Schließlich werden die Verwendungsgebiete des Kom-
mutators oder richtiger des neuen Kommutierungsprin-
zipes erörtert. Es wird gezeigt:
1. daß im Niederspannungsgebiet 50 bis 200 V (elektro-
chemisches Gebiet) funkenunabhängige Gleichrichter
1) Vgl. a. Rev. gen. Electr. 35 (1934) S. 815.
2) Siche u. a. ETZ 53 (1932) S. 98 u. 260.
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 15
in bezug auf Wirkungsgrad allen anderen Gleich-
stromquellen überlegen sind;
2. daß im Mittelspannungsgebiet, 220 bis 1500 V (Mo-
torengebiet), funkenunabhängige Gleichrichter und
Umformer in bezug auf Wirkungsgrad allen anderen
Systemen ebenbürtig sind;
3. daß das Prinzip funkenunabhängiger Kommutation
es ermöglichen wird, alle Geräte verhältnismäßig
einfach herzustellen, die für eine Kraftübertragung
auf große Entfernung mit hochgespanntem Gleich-
strom notwendig sein werden. [Jul. Hartmann,
Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 12, S. 853.]
621. 319. 45 Elektrolytkondensatoren. — Im Rahmen
eines Aufsatzes über Kondensatoren für die Rundfunk-
Empfangstechnik geht L. Linder näher auf die Eigen-
schaften der Elektrolytkondensatoren ein, deren Kapazität
und Verlustwinkel in erster Linie interessieren. Bekannt
ist die Erscheinung, daß sich die spezifische Kapazität und
stärker noch der Verlustwinkel durch die Bedingungen be-
einflussen lassen, unter welchen der Elektrolyt auf die
Oxydschicht aufgebracht wird. Man nimmt an, daß die
Oxydschicht teilweise für den Elektrolyt durchlässig ist,
man also zwischen einer an das Ventilmetall sich unmittel-
bar anschließenden, im wesentlichen von Elektrolyt freien
Schicht und einer äußeren, durchsetzten Schicht zu unter-
scheiden hat. Die innere Schicht ähnelt einer Isolierschicht
mit der Maßgabe, daß infolge der verschiedenen Elektro-
nenkonzentrationen im Metall bzw. Elektrolyt unter dem
Einfluß der hohen Feldstärke vom Metall aus mehr emit-
tiert wird als vom Elek-
trolyt aus, wodurch die
Gleichrichterwirkung be-
dingt ist. Die Kapazität
bzw. die Verluste der
äußeren Schicht sind
durch das eingelagerte 7 ER
Lösungmittel und durch "7 e
die von der Ionisation be-
stimmte Raumladung ge- Abb.3. Kennlinien eines Kondensators.
geben. An die äußere
Schicht kann sich noch eine poröse Vorschicht anschließen,
die lediglich ihrer homogenisierenden Wirkung wegen
zwecks besserer Formierung aufgebracht wird.
Die auf Grund dieses Schichtaufbaues zu erwartende
Ersatzschaltung ist eine verhältnismäßig verwickelte Rei-
hen-Parallel-Schaltung von Kapazitäten und Widerstän-
den. An Hand dieses Schemas werden zwei Erscheinungen
erklärt, nämlich daß einerseits die aus dem gemessenen
Kapazitätswert errechnete Schichtdicke und damit das
Oxydgewicht zu klein sein werden, und daß anderseits bei
Kondensatoren mit kleinerer Spitzenspannung sich stets
ein größerer Verlustwinkel ergibt, was auf einen größeren
Einfluß der Kapazität der äußeren Schicht zurückgeführt
wird. Außerdem läßt sich über den zu erwartenden Ver-
lauf der Kennnlinien des Kondensators aussagen, daß die
Kapazität mit steigender Temperatur wachsen wird. Der
Verlustwinkel nimmt mit steigender Temperatur ab, um
später wegen der zunehmenden Verluste in der äußeren
Schicht wieder etwas anzuwachsen (vgl. Abb. 3). In Ab-
hängigkeit von der Frequenz nimmt er dagegen dauernd
und annähernd linear zu, hauptsächlich unter dem Einfluß
der Vorwiderstände in der porösen Vorschicht und im Elek-
trolyt. Nur unwesentlich wirken sich im allgemeinen die
Größe der Wechselspannung bzw. der überlagerten Gleich-
spannung auf die Kapazität der Elektrolytkondensatoren
aus. Betrachtet man die Kapazität über einen längeren
Zeitraum, so sind als wesentliche Faktoren zu berücksich-
tigen, ob der Kondensator an Gleichspannung gelegen hat
oder nicht und welcher Temperatur er dabei ausgesetzt
war. Je mehr sich die aufgedrückte Spannung der ur-
sprünglichen Formierungsspannung nähert, um so stärker
wird der dabei fließende Reststrom eine weitere, wenn auch
geringe Formierung, d. h. aber Kapazitätsabnahme ver-
ursachen. Man rechnet mit einem Kapazitätsschwund von
etwa 5 bis 8% im Jahr. Die Temperatur ist dabei insoweit
von Einfluß, als die Oxydschicht etwas in Lösung zu gehen
vermag, und zwar offenbar um so mehr, je höher die Tem-
peratur ist. Bei Trocken-Elektrolytkondensatoren ist die-
ser Auflösungsprozeß jedoch äußerst gering.
Nach einem kurzen Ausblick auf die zu erwartende
Entwicklungslinie kommt der Verfasser zu dem Schluß,
daß Trocken-Elektrolytkondensatoren schon heute ein be-
triebssicheres Bauelement in der Rundfunkempfangstech-
nik darstellen und ihr Anwendungsgebiet nicht nur behaup-
ten, sondern weiter vergrößern werden. [L. Linder,
Veröff. Nachr.-Techn. 1935, 2. Folge.] VV. Schr.
Meßgeräte und Meßverfahren.
621. 317. 785 Prüfungen und Beglaubigungen. — Die
Physikalisch - Technische Reichsanstalt erläßt folgende
„Bekanntmachung Nr. 3931).
Auf Grund des $ 10 des Gesetzes vom 1. Juni 1898,
betreffend die elektrischen Maßeinheiten, ist die folgende
Elektrizitätszählerform zur Beglaubigung durch die Elek-
trischen Prüfämter im Deutschen Reiche zugelassen und
ihr das beigesetzte Systemzeichen zuerteilt worden.
System ug‘ die Form W 12, Induktionszähler für
einphasigen Wechselstrom, hergestellt vonden Siemens-
Schuckertwerken, Aktiengesellschaft in
Nürnberg.
Berlin-Charlottenburg, den 18. Oktober 1935.
Der Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
Stark.“
Beschreibung?).
1. Meß bereich. — Die Zähler der Form W 12 sind
zur Messung des Verbrauchs in einphasigen Wechselstrom-
anlagen bestimmt. Sie können als Zwei- und Dreileiter-
zähler für Nennstromstärken von 1,5 bis 30 A, für Nenn-
spannungen bis 500 V bzw. 2 X 250 V und für Nennfre-
quenzen von 40 bis 60 Hz beglaubigt werden.
2. Wirkungsweise. — Der als Induktionsmotor
ausgebildete Zähler besitzt einen durch einen Dauermagne-
ten gebremsten Anker aus Aluminium. Das dreizinkige
Spannungseisen ist unterhalb und das zweizinkige
Stromeisen oberhalb der Aluminiumscheibe angeordnet.
Die Phasenverschiebung zwischen den wirksamen Feldern
ist bei den Zählern für Nennstromstärken bis 15 A nicht
regelbar. Ihre Abgleichung auf 90° bei induktionsloser
Belastung erfolgt im Lieferwerk. Die Zähler über 15 A
besitzen zur Phasenabgleichung eine regelbare Vorrich-
tung. Kleine Bleche, an die Außenzinken des Spannungs-
eisens angebracht, heben infolge ihrer von der Temperatur
abhängigen magnetischen Durchlässigkeit den Einfluß von
Temperaturänderungen auf die Meßgenauigkeit nach Mög-
lichkeit auf.
3. Eigenschaften. — Die Zähler haben bei Nenn-
last ein Drehmoment von 5, 1 cmg. Bei induktionsfreier
Last laufen sie bei 0,3 % des Nennstromes an. Der Eigen-
verbrauch im Spannungskreis betrug bei der Prüfung
etwa 0,66 W bei 110 V Nennspannung und etwa 0,76 W bei
500 V Nennspannung, und zwar bei der Frequenz 50 Hz.
Der Eigenverbrauch im Stromkreis belief sich auf etwa
0, 49 W bei 5A Nennstrom und der Frequenz 50 Hz und
auf etwa 1,54 W bei 30 A Nennstromstärke und der Fre-
quenz 60 Hz.
621. 317. 39: 534. 83 Neue Messungen über den
Schalldurchgang bei Wänden. — Für die Messungen
des Bureau of Standards wurden besondere Räume aus
Eisenbeton mit 15 em Wandstärke geschaffen. Der Sende-
raum hatte vom Gesamtbau abgetrennte Wände und war
außerdem noch durch 7,5 em starke Luftschichten von dem
daneben und darüber liegenden Empfangsraum getrennt
(Abb. 4). Der Lautsprecher im Senderaum S wurde einmal
in der Sekunde auf einem Kreise von 3m Dmr. bewegt.
Die Mikrophone im Senderaum S und im Empfangsraum
R, konnten auf der Mittelachse der Räume senkrecht zur
Meßwand bewegt werden, um auf diese Weise aus dem
Bereich von Schwingungsknoten und -bäuchen zu kommen.
Die Kondensatormikrophone arbeiteten über einen Ver-
stärker im Beobachtungsraum L auf ein Thermoelement,
um dessen Trägheit zur Mittelbildung des Anzeige-
gerätes ausnutzen zu können. Vor Überlastungen wurde
das Thermoelement durch eine selbsttätige Verringe-
rung der Verstärkung des Ausgangsrohres geschützt.
1) Reichsministerialblatt 1935, S. 825.
2) Auszug aus dem Sonderdruck über die Bekannt machung Nr. 393
der PTR. Zu beziehen durch die Franckh'sche Verlagshandlung, Berlin.
16 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1
Zuerst wurde der Ausschlag im Empfangsraum bestimmt
und nach dem Umschalten auf das Mikrophon im Sende-
raum durch Einschalten von Dämpfungsgliedern vor
dem Verstärker auf denselben Ausschlag eingestellt. Der
in dieser Weise bestimmte Wert der Schalldämpfung
für eine Frequenz wird unter Berücksichtigung der
Größe der Trennwand und der Schallabsorption bei die-
ser Frequenz im Empfangsraum auf die Dämmzahl für
die Flächeneinheit der Meßwand und die Absorption 1
im Empfangsraum nach bekannten Gleichungen umgerech-
net. Die Größe der Meßwand ist für die Trennwand
1,95 X 1,50 m und für die Decke 2,30 X 1,80 m. Diese
Größen weichen bedauerlicherweise von den sonst für die
Trennwand benutzten Größen von 2 X 2m ab. Nach Ber-
ger ergeben kleinere Trennwände systematisch zu große
ee] &
7
2
S Senderaum L Beobachtungsraum
R, Empfangsraum R, Vergleichsraum
Abb. 4. Schallmeßräume des Bureau of Standards.
Dämmzahlen. Die Heultöne wurden sechs- bis achtmal in
der Sekunde um etwa 10% der angegebenen Mittelfre-
quenz geändert. Die Meßfrequenzen waren: 128, 192, 256,
384, 512, 768, 1024, 2048 und 4096. Aus den bei diesen Fre-
quenzen gemessenen Dämmzahlen wurden die Mittelwerte
gebildet. Diese Art der Berechnung weicht von der in
Deutschland üblichen ab, hier ist es üblich, den Mittelwert
für im logarithmischen Maßstab äquidistante Frequenzen
oder über dieselbe Abszisse durch Planimetrieren zu bil-
den. Außerdem reicht der Frequenzbereich von 100 bis
3000 Hz. Bei den hohen Frequenzen übersteigt die Schall-
dämmung häufig 80 db. Dann ist die Messung erschwert.
Das Bureau of Standards bricht bei diesem Wert die
Messung ab und setzt für die Mittelwertbildung die Zahl
80 db ein. Dies Verfahren liefert für dieselbe Wand höhere
Dämmzahlen als in Deutschland und enthält außerdem
eine Willkürlichkeit. Hierauf ist bei einem Vergleich ver-
schiedener Messungen zu achten. Zur Messung von Tritt-
schall wird ein Fallhammerwerk benutzt, welches in Ab-
ständen von 0,2s auf den Fußboden aufschlägt. Es wird
jetzt der Luftschall in dem oberen Raum R, und in dem
unteren Raum S in der üblichen Weise miteinander ver-
glichen. Die Verhältniszahl beider Schallenergiedichten
ergibt die Dämpfung der Deckenkonstruktion für Tritt-
schall. Eine Angabe der Meßwerte einzelner Wand- und
Deckenkonstruktionen erübrigt sich. [V. L. Chrisler
und W. F. Snyder, Bur. Stand. J. Res. 14 (1935) S. 749.]
Lü.
Beleuchtung.
621. 32: 629. 139 Die Beleuchtungsanlage auf dem
Flughafen Croyden. — Der Flughafen Croyden hat
eine neue Beleuchtungsanlage erhalten, die vor allem die
Sicherheit der Nachtlandungen erhöhen soll. Die Anlage
weist folgende interessante Merkmale auf:
Landebahnbeleuchtung. Auf einem Kreis
rund um den Flughafen sind in gleichen Abständen
8 Landebahnleuchten aufgestellt. Da die Flugzeuge gegen
die Windrichtung landen müssen, werden jeweils die
2 Scheinwerfer eingeschaltet, die entgegen der Windrich-
tung leuchten. Der Flugzeugführer kann dann die Lande-
2. Januar 19868
bahnleuchten von hinten anfliegen und die Landung vor-
nehmen, ohne geblendet zu werden. Jedes Landebahnge-
leucht besteht aus 3 übereinander angeordneten Leuchten,
die mit je zwei 1000 W-Lampen ausgerüstet sind. Die hori-
zontale Streuung der Scheinwerfer beträgt 150 °. Um auch
bei Nebel ein sicheres Landen zu ermöglichen, hat man von
der Mitte des Flughafens strahlenförmig nach allen Seiten
Neon-Röhren ausgelegt. Die Röhren befinden sich unter-
halb des Bodens und werden durch eine dicke Glasplatte
geschützt. In den Fällen, in den die Landebahnbeleuch-
tung infolge atmosphärischer Bedingung unwirksam wird,
sollen diese Leuchtröhren noch gut zu erkennen sein und
eine leichte Landung ermöglichen.
Umrandungsfeuer. Die Umrandungsfeuer be-
stehen aus orangefarbenen Glocken, die ungefähr 70 cm
über dem Boden aufgestellt sind. Als Lichtquelle dienen
Niedervolt-Glühlampen für 6,6 V. Der Träger der Glocken
weist an seinem unteren Ende eine Stelle schwächeren
e auf, die bei einem evtl. Zusammenstoß durch-
bricht.
Kennung. Die Kennung wird durch im Rhythmus
von Morsezeichen aufleuchtende Neon-Röhren gegeben.
Windrichtungsanzeiger. Der Windrich-
tungsanzeiger in T-Form ist mit 40 Stück 15 W-Lampen
ausgerüstet, die mit Klarglasglocken versehen sind. Unter-
suchungen hatten ergeben, daß die Anordnung von Lam-
pen in bestimmten Abständen eine bessere Erkennbarkeit
gestattet, als sie durch Anbringung von linienförmigen
leuchtenden Röhren auf den Windrichtungsanzeiger zu er-
zielen ist. [Electr. Rev. 117 (1935) S. 439.) M. W.
Elektrowärme.
621. 367. 001 : 621. 791 Einige theoretische Probleme
der Widerstandsschweißung. — Der Verfasser stellt
die Rechnungsgrundlagen für die Bemessung der Maschi-
nen auf, und zwar für die mittlere erforderliche Leistung
bei gegebenem Schweißquerschnitt, gibt Formeln über
Schweiß- und Ruhezeit, über Stromdurchgang und -vertei-
lung durch den Schweißquerschnitt, über den Leistungs-
faktor und über die sonstigen Transformatorgrößen. Ob-
gleich die Rechnungsgrundlagen rein theoretisch aufge-
baut, sind sie wohl brauchbar, denn die Ergebnisse nähern
sich den durch praktische Versuche gewonnenen ziemlich
gut. [M. Mathieu, Bull. Soc. franc. Electr. 5 (1935)
S. 941.] J. C. F.
621. 364. 5: 691. 6 Glas als Baustoff für Heif wasser-
speicher nnd Rohrleitungen. — In dem Bestreben,
für den Bau und die Montage elektrischer Heißwasser-
speicher für Kupfer einen Austauschstoff zu verwenden,
sind bei der Berliner Kraft und Licht AG. nunmehr auch
Versuche mit Glas als Baustoff für Heißwasserspeicher
und Rohrleitungen gemacht worden, über die H. Muth-
reich berichtet. Die Forderungen nach Unempfindlich-
keit gegenüber Temperaturschwankungen und gegenüber
mechanischen Beanspruchungen wurden von Sondergläsern
erfüllt. Die Verbindung zwischen den Zubehörteilen und
den Glasröhren des Speichers wurden mit Hilfe eines
in die Stoffburchsenverschraubung der Mischbatterie
eingeführten kurzen Stück Kupferrohrs von gleichem
Durchmesser wie das Glasrohr bewerkstelligt. Beide
wurden dann mit einer Gummimuffe verbunden und
zwischen beiden Rohrenden ein Abstand von etwa 10 mm
gelassen; somit wurde eine elastische Verbindung er-
reicht. Verbindungen von Glasröhren größerer Längen
wurden durch üÜberschieben einer erwärmten Metall-
muffe und Ausfüllen des Hohlraumes durch Fadenzinn
hergestellt. Bei den eigentlichen Speicherbehältern aus
Glas befindet sich der Heizflansch oben. Ein Heizring-
körper hängt an einem langen Stiel im unteren Teil des
Glasbehälters. Als Wärmeschutz wurde an Stelle des bis-
her verwendeten Korkschrotes ein dünnwandiges Holzfaß
aus Fournierholzlagen mit zwischengelegter Wellpappe be-
nutzt. (Wärmeleitzahl bei 60° Wassertemperatur 0,037
kcal/mh C.) Vermerk d. Ber.: Um ein endgültiges Urteil
über die Bewährung dieser Konstruktion abgeben zu kön—
nen, wird man noch weitere praktische Untersuchungen,
die sich über längere Zeit erstrecken, abwarten müssen.
H. Muthreich, Z. VDI 79 (1935) H. 39, S. 1169.
La.
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 17
Verkehrstechnik.
621. 335. 2. 024 (45) 2 BOBO 2. Gleichstrom -Schneil-
zugslokomotiven für 3000 W der italienischen
Staatsbahnen. — Anschließend an die hier schon be-
sprochene Veröffentlichung von Dr. Bianchi über die
Vereinheitlichung der elektrischen Lokomotiven bei den
italienischen Staatsbahnen!) bringt der gleiche Verfasser
eine genaue Beschreibung der großen 2 Bo—Bo 2-Schnell-
zuglokomotive, die z. Z. der ersten Veröffentlichung noch
in der Entwicklung stand. Von den mitgeteilten zahl-
reichen Einzelheiten des sehr eingehenden Aufsatzes sei
nur das Wichtigste erwähnt:
Zweck der Lokomotive ist die Beförderung schwerer
Schnellzüge zwischen Bologna, Florenz, Rom und Neapel
auf Steigungen bis zu 12 °/oo, Bogenhalbmesser herab bis
600 m, und auf der Strecke Neapel-Reggio auf Stei-
gungen bis 25% ü bei kleinstem Bogenhalbmesser bis zu
300 m. Auf ersterer Strecke sollen 650 t, auf letzterer
360 t Anhängelast mit 80 km/h gefahren werden. Die
Höchst geschwindigkeit von 130 km/h kann bei Bedarf
durch Auswechselung der Getriebeübersetzung verändert
werden. Die wichtigsten Zahlen über die neue Lokomotive
sind folgende:
Gesamtdienstgewicht . . . 2 2 2 2 2 2 2 200. 130 t
Gewicht des Fahrzeugteils . . . . 2 2 2 2 2.0. 83,6 t
Gewicht der elektrischen Ausrüstung 46,4 t
Treibachsdruck . kk. 18,7t
Treibraddurchmesser . . . . 2 2 2 2 2 2 2 2 2. 1880 mm
Dauerleistung der 8 Motoren je 315 kW zusammen 2520 kW
Stundenleistung der 8 Motoren je 350 kW BE 2800 kW
Länge der Lokomotive . . » 2 2 2 2 2 a 22 0. 19 m
Kleinster Bogenhalbmesser . . . . 2 2 2.20. 120 m.
Abweichend von der ursprünglich geplanten Fahrzeug-
anordnung (2Bo + Bo2) ist ein durchlaufender Haupt-
rahmen vorhanden, der auf zwei vierachsigen Unter-
gestellen ruht, gestützt durch zwei große kuglige Dreh-
zapfen und vier seitliche Stützfedern. Durch Umsetzen
der Hauptzapfen in den Rahmen läßt sich die Achsdruck-
verteilung zwischen Lauf- und Treibachsen in gewissen
Grenzen verändern, was jedoch nicht während des Be-
triebes geschehen kann. Die Untergestellrahmen (Barren-
rahmen mit Stahlgußquerverbänden) sind in der Mitte
durch einen Kugelgelenkzapfen unmittelbar verbunden.
Seitlich von diesem sind zwei Reibungsbremsen zur
Dämpfung von Schlingerbewegungen angebaut. Beide
Untergestelle tragen zwei festgelagerte Treibachsen und
zwei je in einem Drehgestell vereinigte Laufachsen. Die
Laufdrehgestelle haben durch Wickelfedern und Wälz-
hebel bewirkte Rückstellung. Bemerkenswert ist die sta-
tische Durchbildung des Oberkastens, der als Brücken-
träger gebaut ist. Fachwerkartige senkrechte Winkel-
eisen liegen in den Außenwänden. Die Obergurtung ist
durch ins Dach eingebaute 10 m lange walzenförmige Luft-
dehälter gründlich versteift. Man ging zu dieser einge-
häusigen Bauart über, um die elektrischen Ausrüstungs-
teile bequemer miteinander verbinden und günstiger an-
ordnen zu können, obgleich das Gesamtgewicht dadurch
größer wurde. Bei der großen Länge des Fahrzeugs
konnten große Führerräume von 2130 mm Länge ausge-
führt werden. Die zu je zweien eine Achse antreibenden
Motoren wirken mit einseitiger Zahnradübersetzung auf
eine die Achse umschließende Hohlwelle. Diese greift mit-
tels Blattfedern zwischen den Speichen an den Treib-
rädern an. Beachtenswert ist besonders im Vergleich zum
Federtopfantrieb bei der Deutschen Reichsbahn, daß keine
Gleitreibung von Druckflächen vorkommt, sondern aus-
schließlich Rollen- und Zapfenreibung sowohl bei radialen
Bewegungen zwischen Rad und Hohlwelle als auch bei
Querbewegungen des Achssatzes gegen den Antrieb.
Diese Stellen sind durch Staufferbuchsen geschmiert. Diese
etwas verwickelte Anordnung soll sich betrieblich sehr be-
währt haben. Besonders soll der Bruch einzelner Feder-
blätter sehr selten sein und keine Betriebsstörung ver-
ursachen. Zur leichten Auswechselung der Übersetzungs-
räder sind diese zweiteilig auf der Hohlwelle befestigt.
Zur Schmierung der wichtigsten Zapfen und Lager dient
eine gemeinsame Ölpumpe. Die Druckluftbremse wirkt
je nach Einstellung der Fahrrichtung der Lokomotive nur
auf an Treibachsen und das jeweilige hintere Laufdreh-
gestell.
1) ETZ 56 (1935) H. 26, S. 727.
dem von der Kammer aus nachgesehen werden.
Die elektrischen Schaltvorrichtungen befinden sich in
einer Hochspannungskammer zwischen den beiden Führer-
räumen, die einen seitlichen Durchgang freiläßt. Der Zu-
tritt zu dieser Kammer ist gegen die Stromabnehmer ver-
riegelt. Steuerschützen (elektropneumatisch), Wider-
stände und sonstige von beiden Seiten zugänglich zu hal-
tende Teile stehen in einer Reihe an der Gangseite der
Kammer. Sie können durch Klappen vom Gang und außer-
Längs
der Außenwand der Kammer stehen Ausrüstungsteile, die
nicht von beiden Seiten zu überwachen sind, unter anderm
die zwei Motorgebläse zur Kühlung der Fahrmotoren.
Über den vierpoligen Fahrmotoren ist der Boden der Appa-
ratekammer hochgezogen. Durch seitliche Nischen ge-
langt man vom Gang her zu den Stromwendern. Die
Reihenparallelschaltung in Gruppen durch besondere mit
Druckluft getriebene Nockenschalter weist zur Festhaltung
in drei Stellungen je einen einfachen Kolbenantrieb auf,
der in einem einfachen Zylinder mit Differentialkolben
untergebracht ist. Auch die Richtungswender mit Messer-
kontakten werden durch Druckluftkolben betätigt. Diese
beiden Vorrichtungen unterscheiden sich von den Schützen
für die Fahrwiderstandsstufen dadurch, daß stets eine
Gruppe von mehreren Schaltern gemeinsam von einem
einzigen Luftzylinder gesteuert wird, während jedes
Stufenschütz einen eigenen Druckluftkolben hat. Der
Motorgruppenschalter hat Druckkontakte mit Funken-
blasung. Der Richtungsschalter ist nur für stromlose Be-
tätigung bestimmt. Die Vorschaltwiderstände sind aus
Gußeisengittern zusammengesetzt. Beachtung verdient,
daß die Hintereinanderschaltung zweier Fahrmotoren zu
je 1500 V Klemmenspannung grundsätzlich nicht in einem
zweimotorigen Treibachsblock vorgenommen worden ist.
Es werden vielmehr stets je zwei auf verschiedene Treib-
achsen wirkende Motoren in Reihe gelegt. Man erhält da-
durch regelmäßig bei Schäden eines einzelnen Motors noch
sämtliche Achsen, wenn auch mit teilweise verminderter
Leistung, arbeitsfähig.
Die Hilfsmotoren sind für unmittelbaren Betrieb mit
Fahrdrahtspannung (3000 V) gebaut unter Vorschaltung
eines unveränderlichen Widerstandes. Die Lichtdynamo
wird durch Keilriemen von einem Lüftermotor mitge-
trieben.
Alle sonstigen Einzelteile der Steuerung und elek-
trischen Nebenausrüstung wie: Magnetventile, Führer-
schalter, Batterieregler, Feldschwächungswiderstände,
Lüftermotoren, Umformer, Stromabnehmer usw. ent-
sprechen den im ersten Aufsatz über die Vereinheitlichung
behandelten Regelbauformen. [Bianchi,Riv. teen. Fer-
rov. Ital. 47 (1935) S. 255 u. 48 (1935) S.48.] Tz.
621. 317. 39: 656. 22 Elcktrisches Fahrschaubild-Zei-
chengerät. — An der Universität New York wurde ein
Gerät gebaut, mit dem oszillographisch die bei der Be-
stimmung von Zugbewegungen üblichen Fahrschaubilder
(v über t) aufgezeichnet werden. Die Wirkungsweise be-
ruht auf der Ähnlichkeit der Differentialgleichung der
Zugbewegung:
d
24047 + Wo + Mur + Ws
mit der eines elektrischen Stromkreises in der Form:
E L d + Ep Er- + Es.
Unter Berücksichtigung von Umrechnungswerten ent-
spricht der vom Oszillographen angezeigte Strom d der
Geschwindigkeit v des Zuges, wenn die Motorzugkraft Z
und die Fahrwiderstände W (Bewegungs-, Krümmungs-
und Steigungswiderstand) durch Spannungen dargestellt
werden und an Stelle der Masse des Zuges aQ eine In-
duktivität L tritt. Da die Krümmungs- und Steigungs-
widerstände Wg, + Ws von der Geschwindigkeit unab-
hängig sind und nur von den Streckenverhältnissen ab-
hängen, haben positive oder negative feste Spannungen
in dem „Ersatzkreis“ die gleiche Wirkung. Der von der
Geschwindigkeit abhängige Bewegunswiderstand W wird
durch Vakuumröhren ersetzt, deren Anodenstrom-Kenn-
linien durch geeignete Schaltungen der Kurve des Be-
wegungswiderstandes angeglichen wird. Auch die Zug-
kraft (Z)-Kurve wird durch eine solche Röhrenschaltung
18 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
dargestellt, bei der Strom über Spannung der Arbeits-
kennlinie v über Z der Motoren angeglichen ist.
Das Gerät, dessen grundsätzliche Schaltung in der
Abb. 5 dargestellt ist, hat zwei Satz feste Kontaktstege K,
über die eine Bürste B läuft und dabei die verschiedenen
Stromkreise schließt. Die unteren Stege können mit Span-
nungsteilern verbunden werden und dienen zur Einstellung
des Krümmungs- und Steigungswiderstandes (Ex + Es,
im Bilde durch positive oder negative Spannungen dar-
gestellt). Über die vier oberen Stege werden verschiedene
Zugkräfte eingeschaltet, und zwar: Über Steg 1 eine der
Anfahrzugkraft entsprechende Spannung Eza, auf Steg 2
eine Spannung E und der Röhrenkreis R,, mit einer Kenn-
linie entsprechend der Arbeitskennlinie der Motoren; es
folgen der Auslaufsteg 3 ohne Spannungsquelle, auf dem
K Kontaktstege
B Bürste
L Induktivität
O Oszillographenschleife
R, Röhren mit Kennlinie entsprechend dem Bewegungs-
widerstand
R, Röhren mit Kennlinie entsprechend Motorkennlinie
Abb. 5. Grundsätzliche Schaltung des Zeichengerätes.
der Strom i langsam abklingt, und der Bremssteg 4, mit
einer negativen Spannung Egr. Die beiden Stegreihen sind
ringförmig nebeneinander angeordnet und die einzelnen
Stege weitgehend unterteilt, so daß ihre Länge durch
Stöpsel verändert werden kann. Wenn die Bürste im
Synchronismus mit dem Oszillographen (Stromschleife O
im Belastungskreis) über die Stege läuft und dadurch die
Stromkreise in der beschriebenen Folge schließt, erhält
man auf dem Schirm ein feststehendes Fahrschaubild.
Dieses kann natürlich photographisch festgehalten werden.
Ein Milliamperemeter in Reihe mit der Oszillographen-
schleife zeigt den jeweiligen Mittelwert des Stromes, der
als Fläche f v-dt des Fahrschaubildes den zurückgeleg-
ten Weg darstellt. Mit Hilfe dieses Strommessers wird bei
dem Arbeiten mit dem Gerät das Fahrschaubild Stück für
Stück ergänzt, wobei den Streckenverhältnissen entspre-
chend die unteren Steigungs- und Krümmungsstege und
die oberen Überwachungsstege verlängert oder hinzugefügt
werden, bis der Strommesser anzeigt, daß der ganze Halte-
abstand durchlaufen wurde. Durch einen zweiten Strom-
kreis, ebenfalls mit einer Oszillographenschleife, wird
gleichzeitige Aufnahme des Motorenstromes über der Zeit
ermöglicht. An Meßgeräten in diesem Kreise kann der
Arbeitsverbrauch und die Motorbelastung abgelesen wer-
den. Bei Eichung aller Instrumente in den Einheiten des
Zugbetriebes soll es möglich sein, Fahrschaubilder in 10
bis 15 min fertigzustellen, für die bei den üblichen graphi-
schen oder rechnerischen Punkt-für-Punkt-Verfahren 6 bis
7h benötigt werden. Die Einstellung der Röhrenschaltun-
gen gilt natürlich immer nur für eine bestimmte Motor-
ausrüstung.
Mit dem Gerät dürfte sich eine Zeitersparnis erzielen
lassen, wenn bei gegebener Ausrüstung die Fahrschau-
bilder für eine Strecke mit vielen fast gleich langen Halte-
abständen aufgezeichnet oder nur die Fahrzeiten ermittelt
werden sollen. Durch die Größe der Schirme gebräuch-
licher Oszillographen ist der Maßstab der Fahrschau-
bilder begrenzt; Höhenprofile und Maßstäbe müssen nach-
träglich in die Oszillogramme eingetragen werden. Da der-
artige Fahrschaubilder für lange Strecken nur selten auf-
gezeichnet werden, ist es fraglich, ob das Gerät Eingang
in die Praxis finden wird. Immerhin zeigt es, daß sich
mechanische Vorgänge aller Art nicht nur formelmäßig,
sondern auch praktisch durch elektrische Vorgänge dar-
stellen lassen, wenn Vakuumröhren zur Nachbildung be-
liebiger Kennlinien verwendet werden. [P. C. Crom-
well, Electr. Engng. 54 (1935) S. 923.] Dtt.
Fernmeldetechnik.
621. 394. 645: 621. 385.1 Eigen geräusche der Ver-
stärkerröhren, ihre Messung und Auswirkungen).
— Die kleinste Leistung, bis zu welcher herab ein ankom-
mendes Zeichen noch wirksam verstärkt werden kann, ist
absolut begrenzt infolge des Zusammentreffens verschie-
dener unvermeidbarer physikalischer Effekte, die in der
Verstärkerröhre und den notwendigerweise mit ihr verbun-
denen Schaltmitteln wirksam werden und auf die ato-
mistische Natur der Elektrizität zurückgehen. Sie wirken
sich aus als Rauschen und lassen sich nach ihren Ursachen
unterteilen in den Schroteffekt, den Funkeleffekt, das
Ionisationsrauschen, das Isolationsrauschen und das Wider-
standsrauschen. Die Tatsache, daß der in der Röhre über-
gehende Strom durch zur Anode fliegende Elektronen ge-
bildet wird, macht sich bemerkbar im Schroteffekt. Hierbei
überlagert sich dem im Mittel fließenden Gleichstrom ein
Wechselstrom verschiedenster Frequenzen. Die Schrot-
spannung kann für bestimmte Anpassungsfälle nach
Schottky berechnet werden, für Betrieb im Sättigungs-
bereich ergibt sich eine einfache Formel. Bei neuzeitlichen
Verstärkerröhren bleibt der Anodenstrom unter allen Um-
ständen nur ein Bruchteil desjenigen, den die Kathode bei
ihrer Betriebstemperatur auszusenden vermag. Infolge
der Raumladung wird der Stromübergang ausgeglichener,
der Schroteffekt also kleiner. Der Funkeleffekt, welcher
in der bei niederen Frequenzen von der Theorie abwei-
chenden Amplitude des Röhrenrauschens in Erscheinung
tritt, muß mit der Art der Kathode wesentlich zusammen-
hängen und wird erklärt durch die Annahme des Auf-
tretens veränderlicher Emissionsstellen der Kathode. Bei
heutigen Röhren praktisch bedeutungslos ist das durch
Restgas hervorgerufene Ionisationsrauschen, welches nach
Messungen nennenswert erst bei einem Druck von etwa
10— Tor festzustellen ist. Ungleich wichtiger und stören-
der kann das Isolationsrauschen werden, welches bei Röh-
ren mit Isolationsfehlern in Prasseln übergeht. Wie
alle dünnen Schichten ergeben endliche Isolationswider-
stände zwischen den Einschmelzdrähten im Quetschfuß
der Röhre beim Anlegen von Gleichspannung Stör-
geräusche, deren Frequenz und Amplitude sich weder vor-
aussehen noch berechnen läßt. Außerdem können sich die
abgegebenen Störspannungen zeitlich sehr stark ändern.
Zu den inneren Störquellen gesellt sich eine äußere. Nach
Schottky müssen an den Enden eines nicht stromdurch-
flossenen Leiters infolge der Bewegung der Leitungselek- -
tronen Störspannungen auftreten, welche als Wärme-
geräusch aufzufassen sind. Die kritischste Stelle bei einem
empfindlichen Verstärker ist hierfür der Gitterkreis der
Eingangsröhre.
In der hier besprochenen Arbeit von W. Jacobi und
W. S. Pforte wurde auf die Ausbildung einer hoch-
empfindlichen eichbaren Meßeinrichtung zur einwand-
freien Bestimmung des Gesamtrauschens besonderer Wert
gelegt. Die zu untersuchende Röhre in Verstärkerschal-
tung ist auf das sorgfältigste abgeschirmt und dient als
Vorsatz für einen widerstandsgekoppelten Vierröhrenver-
stärker mit einem Frequenzgang von 2% im Bereich von
50 bis 10 000 Hz. Die Ausgangsspannung der letzten Stufe
wird über Gleichrichter wahlweise durch einen unmittel-
bar in Mikrovolt der Eingangsspannung geeichten Effek-
tivwertzeiger bzw. -schreiber angezeigt. Zum Heraus-
schneiden einzelner Frequenzbereiche aus dem gesamten
Frequenzband sind Oktavfilter vorgesehen, deren Loch-
dämpfung durch einen Zusatzverstärker wieder aufgehoben
werden kann. Für die Anzeige von Spannungsspitzen ist
die Meßapparatur ergänzt durch einen Impulsmesser, der
wieder unmittelbar in Mikrovolt (Spitzenwert) geeicht ist.
Auch hier ist neben dem Anzeigeinstrument ein Schreib-
gerät vorgesehen. — So einfach nun die oben wieder-
gegebene Unterteilung der Störungsquellen nach ihren
physikalischen Ursachen ist, so schwierig wird die Angabe,
welcher Anteil jeder dieser Störungsquellen am Gesamt-
rauschen zukommt. Auf diese Fragen gehen die Verfasser
unter gleichzeitiger Untersuchung der Betriebsbedingun-
gen für das Rauschen in einer längeren Betrachtung ein.
[W. Jacobi u. W. S. Pforte, Veröff. Nachr.-Techn.
(1935) 2. Folge.] W.Schr.
1) Vgl. hierzu den Bericht „Grenzen der Verstärkung“, ETZ 56 (1935)
H. 45, S. 1231.
2. Januar 1936
Physik und theoretische Elektrotechnik.
537. 523 Eine neuartige, abgeschirmte Spitzen-
entladung mit Übergang einer stromstarken Ent-
ladungsform in eine stromschwächere. — Im Zu-
sammenhang mit Untersuchungen über Gasreaktionen in
der stillen Entladung bei Atmosphärendruck fan-
den die Verfasser eine neuartige Form der Spitzenent-
ladung, die entsteht, wenn man eine positiv geladene
Spitze durch eine Öffnung in das praktisch homogene Feld
eines Kreisplattenkondensators längs dessen Achse ein-
führt. Die Strom-Spannungs-Kennlinie zeigt schleifen-
förmigen Verlauf mit einem Ast abnehmender Strom-
stärke bei steigender Spannung und läßt sich in drei
Teile gliedern: 1. Nach dem Zünden der Entladung ein
20 _ Alatinspitze gegen Platinkathode
sà Alottenabstand comm
AUA
18
80V 11
8 75k Spannung |
9 700 ” s
10 725 ” á
i 1 0 P
%
Ju. 10
7
0 ö Ss 6 7mm
Lu
Abb. 6. Abhängigkeit der Stromstärke i von der Spitzenlänge L
bei verschiedenen konstanten Spannungen.
steiler Stromanstieg, bei dem eine bisher nicht beobachtete
Entladungsform entsteht, die sich von der positiven Spitze
bis zur negativen Gegenplatte erstreckt und die kennzeich-
nenden Entladungsteile (positive Säule, Kathodenlicht,
Dunkelräume) einer Vakuumglimmentladung zeigt; 2. mit
weiter zunehmender Spannung ein Gebiet abnehmender
Stromstärke, verbunden mit einem Abbau der beschriebe-
nen Entladungsform, und 3. ein Gebiet wieder zunehmen-
der Stromstärke, wie sie formelmäßig und dem Aussehen
nach der normalen Spitzenentladung entspricht. Da sich
die Kennlinien für verschiedene Spitzenlängen überschnei-
den, zeigen auch die Kurven der Stromstärke in Abhängig-
keit von der Spitzenlänge bei konstanter Spannung den
kennzeichnenden Verlauf mit den entsprechenden Ent-
ladungsteilen (s. Abb. 6). Die Kennlinien sind von der
Plattengröße und vom Werkstoff der Spitze und der Platte
unabhängig und ändern sich mit der Schärfe der Spitze
und mit dem Druck und der Temperatur des Gases, zeigen
aber den beschriebenen Entladungsverlauf. In reinen
Gasen tritt die Erscheinung nicht auf. Am ausgepräg-
testen ist sie bei einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch mit
etwa 15% O,. Bei anderen Gasgemischen ist sie ange-
deutet. [P. A. Thiessen u. H. Bartel, Z. techn.
Physik 16 (1935) S. 285.] Sb.
621. 3. 012. I Symmetrische Komponenten für
Mehrphasensysteme. — Das Verfahren der symmetri-
schen Komponenten, das für Dreiphasennetze seit Jahren
bekannt ist!) und namentlich bei der Berechnung von ein-
und zweipoligen Erd- und Kurzschlüssen gute Dienste
leistet, kann auch auf Netze von anderer Phasenzahl über-
tragen werden. Bei Dreiphasennetzen läßt sich bekannt-
) Vgl. z. B. Oberdorfer, ETZ 50 (1929) S. 265.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 19
lich ein System von beliebigen, unsymmetrischen Phasen-
spannungen darstellen als Resultierende von 3 symmetri-
schen Spannungssystemen, nämlich dem mitläufigen, dem
gegenläufigen und dem Nullsystem. Entsprechend läßt
sich nun bei einem m-Phasennetz ein beliebiges, unsymme-
trisches Spannungssystem darstellen durch m symmetri-
sche Systeme. Unter einem symmetrischen Spannungs-
system sind dabei m Spannungsvektoren — jeder zu einer
Phase gehörig — zu verstehen, die. alle gleich lang sind
und lauter gleiche Winkel miteinander einschließen, also
einen regelmäßigen Stern bilden (vgl. Abb.7 und 8). Der
Winkel zwischen den Spannungsvektoren zweier aufein-
anderfolgenden Phasen beträgt beim ersten symmetrischen
System (der ersten symmetri-
1 schen Komponente) y, beim
zweiten 2y, .. beim (m-1) ten
(m-1) y, wobei 7 = 22 / m ist.
Schließlich gibt es noch ein null-
tes symmetrisches System, bei
dem die Spannungsvektoren
aller Phasen gleichgerichtet
sind.
Abb. 7. Unsymmetrisches, vier- 1
phasiges Spannungssystem.
20
2 4 2 D. j-
(2)
(0) (4) (3)
Abb. 8. Die vier symmetrischen Komponenten (0) bis (3)
der unsymmetrischen Spannungen von Abb. 7.
Auf ähnliche Art kann man auch m beliebige, unsym-
metrische Ströme durch m symmetrische Stromsysteme
darstellen. Es läßt sich zeigen, daß in einer m-Phasen-
maschine, die gewisse Symmetriebedingungen erfüllt, von
allen m symmetrischen Systemen nur 2 eine räumlich
grundharmonische MMK erzeugen, und zwar das erste
System eine mitläufige, das (m-1)te eine gegenläufige
Dreh-MMK. Alle übrigen symmetrischen Stromsysteme
erzeugen nur räumlich höhere Harmonische.
Wenn das unsymmetrische System infolge besonderer
Schaltungen gewisse Bedingungen erfüllt, so können sich
wesentliche Vereinfachungen ergeben. Sind z. B. (bei ge-
rader Phasenzahl) die Ströme in je 2 diametral gegen-
überliegenden Phasenwicklungen entgegengesetzt gleich,
so kommen nur die symmetrischen Komponenten ungerader
Ordnungszahl vor. Da das alte Zweiphasensystem eigent-
lich ein Vierphasensystem ist, das die genannte Bedingung
erfüllt, so lassen sich in einem Zweiphasennetz beliebige
Stromsysteme durch nur 2 symmetrische Systeme, nämlich
ein mitläufiges und ein gegenläufiges, darstellen. [W.
Wanger, Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 10, S. 683.]
621. 315. 61. 029. 5 Die Eigenschaften einiger Isolier-.
stoffe bei hohen Frequenzen. — An Gläsern, Por-
zellan, Kunststoffen und verschiedenen Gummi- und
Faserstoffarten werden Messungen des Verlust faktors und
der Dielektrizitätskonstante in Abhängigkeit von der Fre-
quenz vorgenommen. Als weitere veränderliche Größen
kommen noch Temperatur und Feuchtigkeit hinzu. Die
Verfasser geben eine eingehende Beschreibung der Ver-
suchseinrichtung, die im wesentlichen auf dem bekannten
Widerstandssubstitutionsverfahren begründet ist. Als Meß-
proben dienen dünne Platten mit aufgeklebten Zinnfolie-
elektroden. Der Meßkondensator befindet sich zwecks
Untersuchung der Temperaturabhängigkeit in einem abge-
schlossenen Metallgefäß. Die Anordnung der Heizspirale
im Innern des Gefäßes ist so gewählt, daß eine direkte Be-
strahlung des Prüfkörpers vermieden wird. Zur Tempe-
raturmessung dienen Thermoelemente.
In einem Frequenzbereich von 10 bis 10000 kHz wer-
den Höchstwerte des Verlustfaktors gefunden. Diese liegen
für Porzellan bei 16 kHz, für Ebonit bei 100 kHz und für
reinen Gummi bei 3000 kHz. Diese ausgeprägten Höchstwerte
bei hohen Freauenzen und auch die großen Verlustwerte
von Hartgummi stehen etwas im Gegensatz zu den bei uns
bekannten Verlustfaktortafeln. Mit zunehmender Tem-
peratur bis 110° C wird bei Tulpenbaum-Holzpapier und
20 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
Paxolin, einem Hartpapier, ein Steigen des Verlustfaktors
bis zum siebenfachen Betrag festgestellt. Der Anstieg des
Verlustes ist um so steiler, je niedriger die Frequenz ist.
Bei reinem Gummi sind die Verhältnisse gerade um-
gekehrt. Im untersuchten Frequenzbereich ist die Dielek-
trizitätskonstante der gemessenen Stoffe nahezu konstant.
Mit steigender Temperatur wird bei Paxolin die Dielek-
trizitätskonstante größer.
Der Feuchtigkeitseinfluß wird nur an einem hygro-
skopischen Faserstoff, der bis zu 11 % Wasser aufnimmt,
untersucht. Dielektrizitätskonstante und Verlustfaktor
steigen mit zunehmendem Wassergehalt, wobei der Effekt
nn’ größer ist, je niedriger die Meßfrequenz gewählt
wird.
Abschließend vergleichen die Verfasser ihre Ergebnisse
mit den bestehenden Theorien und stellen fest, daß unter-
halb 2.105 Hz die Leitfähigkeit von maßgebendem Einfluß
ist, während bei höheren Frequenzen innere Molekül-
verluste die Kurvenform bestimmen. Angaben über die
Genauigkeit der mitgeteilten Meßergebnisse enthält die
Arbeit nicht. Desgleichen vermißt man etwas die Ver-
bindung mit den bereits bestehenden Arbeiten über das be-
handelte Gebiet. [Sharpe u. O’Kane, Engineering
140 (1935) S. 403.] rz.
Verschiedenes.
529. 7 (079) Wettbewerb für eine wissenschaft-
liche Arbeit aus der Zeitmeßkunde und der Uhren-
technik. — Die Gesellschaft für Zeitmeßkunde und
Uhrentechnik E. V. schreibt einen Wettbewerb für eine
wissenschaftliche Arbeit aus. Zugelassen sind wissenschaft-
liche Arbeiten von Wert aus den Gebieten der Zeitmeß-
kunde und Uhrentechnik. Ein festes Thema wird nicht vor-
geschlagen. Jeder Bewerber kann sich das besondere Thema,
das er bearbeiten will, selbst auswählen. Besondere Themen
werden aber angeregt. Auskunft erteilt Regierungsrat Dr.
A. Repsol d, Hamburg 3, Deutsche Seewarte.
Jahresversammlungen, Kongresse, Ausstellungen.
629. 12 (063) 36. Hauptversammlung der Schiff-
bautechnischen Gesellschaft 1935. — Auf dieser
Tagung, die unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. E.h.
Schütte vom 20. bis 23.11 1935 in Berlin stattfand, fan-
den vor allem die vier Vorträge (Dr. Schnadel, Dr.
Horn,Dr. Weinblum, Obering. Weiß) zu dem wis-
senschaftlichen Ergebnis der Hochseemeßfahrt, die im No-
vember/Dezember 1934 mit M.S. „San Francisco“ der Hapag
durchgeführt wurde, lebhaften Beifall. Diese Messungen
zu den Beanspruchungen des Schiffs im Seegang werden für
die weitere Entwicklung deutscher Schiffsbaukunst von
größtem Wert sein, da nunmehr zutreffendere Berechnun-
gen durchgeführt werden können. Die Hauptschwierig-
keit bei der Durchführung der Messungen bestand in dem
sicheren Anzeigen der empfindlichen Meßgeräte mit elek-
trischem Antrieb zur Fernaufzeichnung. Zu den Messun-
gen der Wellenform am Schiffskörper hatte Obering. Weiß
eine völlig neuartige Wellenmeßeinrichtung entworfen. An
mehreren Querschnitten des Schiffs wurden an der Außen-
bordseite Bänder von besonders ausgebildeten elektrischen
Kontakten in kurzen Abständen voneinander angeordnet;
ihr Kontaktschluß bewirkt das Seewasser, so daß Licht-
stromkreise geschlossen und die je nach der Höhe des
Wasserspiegels aufleuchtenden Lampen auf Filmen auf-
gezeichnet werden können. Dem Vortrage von Herrn
Dir. Bleicken von der Hapag war zu entnehmen, daß
die erste Ausfahrt der „Potsdam“ mit elektrischem
Schraubenantrieb und Hochdruckdampf!) anstandslos ver-
laufen ist und keine Bedenken bestehen, auf diesem Wege
fortzuschreiten. Betriebssicherheit und Manövrierfähig-
keit sind bei dem turboelektrischen Betrieb auf jeden Fall
gewährleistet. Man wird sich auch nunmehr dem diesel-
elektrischen Betrieb zuwenden. Wurdel, Berlin,
berichtete über ein neues Mikrophontelephon, das infolge
richtiger Anwendung der akustischen Gesetze ein siche-
res Telephonieren in geräuschgestörten Räumen, insbe-
sondere in den Dieselmotorräumen von Schiffen, er-
möglicht. Pge.
1) ETZ 56 (1935) H. 29, S. 809.
Das Programm der 2. Energietagung: „Elek-
trizität‘“ im Essener Haus der Technik.
1. Tag: 16.1. (Do), 19h, im großen Saal des Städt.
Saalbaues, Essen:
1. „Einleitende Ausführungen“ Staatssekretär Dr.-Ing.
E. h. Ohnesorge VDE, Berlin.
2. „Die Aufgaben der deutschen Elektrizitätswirtschaft“
Direktor Dr.-Ing. E. h. Ko e pehen VDE, Essen.
3. „Die Arbeiten des VDE“ Dr.-Ing. Boh nhoff VDE,
Dortmund.
4. „Die Verbundwirtschaft in der deutschen Elektrizi-
tätsversorgung“ Direktor Dipl.-Ing. Zschintzsch
VDE, Berlin.
Film „Urkraft des Weltalles“.
6. Schlußwort.
2. Tag: 17.1. (Fr), 9 bis 13h, im großen Saal des
Städt. Saalbaues, Essen:
1. „Durchdringung der Industrie mit Elektrizität“ Di-
rektor Dr.-Ing. E.h. Bingel VDE, Berlin.
2. „Über Bau und Anwendung der Elektrostahl-Schmelz-
Öfen, insbesondere in Qualitätsstahlwerken“ Dr.-Ing.
Pölzguter, Bochum.
3. „Die Anwendung der Elektrowärme bei der Verarbei-
tung von Stahl“ Dr.-Ing. Hougardy, Bochum.
4. „Anwendung und Ausnutzung der Elektrowärme in
der Nichteisenmetall-Industrie“ Dr.-Ing. Veltman,
Finow (Mark).
5. „Wasserkraftausnutzung“ Regierungsbaurat a. D.
Henninger, Freiburg i. Br.
nachmittags von 15 bis 18h 30 m:
6. „Die vollkommene Wohnung im Zeitalter der Elek-
trizität“ Architekt Berchem, Essen.
7. „Neuzeitliche Gesichtspunkte für Anlage und Betrieb
elektrischer Großküchen“ F. Linke, Berlin.
8. „Die Bedeutung der Elektrizität als Licht-, Kraft-
und Wärmequelle im Handwerk und Kleingewerbe“
Dipl.-Ing. S. Hutt, Düsseldorf.
9. „Elektrizität als Treibstoff im Verkehrswesen“ Di-
rektor Dr.-Ing. E.h. Kern, Essen.
10. „Schlußwort“ Dipl.-Ing. Seebauer, München.
Der Elektrotagung voraus gehen Versammlungen der
Bezirksgruppe Westfalen der Wirtschaftsgruppe für Elek-
trizitätsversorgung und des Verbandes Deutscher Elektro-
techniker, Gau Ruhr-Lippe. Die Eintrittsgebühr für den
16. 1. beträgt 0,30 RM und für den 17. 1. 0,50 RM. Anforde-
rungen über das ausführliche Programm sowie Anmeldun-
gen sind rechtzeitig an die Geschäftsstelle des Hauses der
Technik, Essen, Postfach 254, zu richten.
a
AUS LETZTER ZEIT.
Neuer Fernsehsender Witzleben. — Der Brand
auf der Berliner Funkausstellung 1935 hatte auch den
Fernsehsender Witzleben vollkommen vernichtet. Der
Sender ist jedoch bereits neu aufgebaut und am 23. 12. 1935
dem Betrieb übergeben worden. Die Eröffnungsfeier wurde
auf 8 öffentliche Fernsehstellen in Berlin und Potsdam
übertragen.
Kraftleitung mit 3683 m Spannweite in
Schweden. — Uber Mifjord zwischen Alesund und
Molde hat die Tafjord Kraftselskap eine Kraftleitung mit
3683 m Spannweite gebaut!). Die Landfesten liegen auf
535 bzw. 178 m, der tiefste Punkt der Leitung auf 60 m ü. M.
Der Baustoff ist Stahl von 200 kg/mm? Bruchfestigkeit. Die
Leitung ist aus Stücken von 215 bis 193 mm? Querschnitt
zusammengesetzt. Vorläufig ist nur einphasiger Betrieb
vorgesehen, die See soll die Rückleitung besorgen.
Fernsprechkabel Australien—Tasmanien. —
Am 25. 11. 1935 ist die Auslegung eines 250 km langen
Fernsprechkabels durch die Baßstraße vollendet worden,
durch das Tasmanien an das Weltfernsprechnetz ange-
schlossen wird. Das Kabel ist als koaxiales Einleiterkabel
mit Paraguttaisolation gebaut; wenigstens 5 Fernsprech-
kreise und 7 Telegraphierkanäle können gleichzeitig be-
trieben werden. Bm.
1) B akke-Fagerberg, Elektrotekn. T. (1935) Nr. 34, S. 504.
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 21
WIRTSCHAFTSTEIL.
Gesetz zur Förderung der Energiewirtschaft (Energiewirtschaftsgesetz)
vom 13. Dezember 1935.
Um die Energiewirtschaft als wichtige Grundlage des wirt-
schaftlichen und sozialen Lebens im Zusammenwirken aller
beteiligten Kräfte der Wirtschaft und der öffentlichen Ge-
bietskörperschaften einheitlich zu führen und im Interesse des
Gemeinwohls die Energiearten wirtschaftlich einzusetzen, den
notwendigen öffentlichen Einfluß in allen Angelegenheiten der
Energieversorgung zu sichern, volkswirtschaftlich schädliche
Auswirkungen des Wettbewerbs zu verhindern, einen zweck-
mäßigen Ausgleich durch Verbundwirtschaft zu fördern und
durch all dies die Energieversorgung so sicher und billig wie
möglich zu gestalten, hat die Reichsregierung das folgende
Gesetz beschlossen, das hiermit!) verkündet wird:
$ 1.
(1) Die deutsche Energiewirtschaft (Elektrizitäts- und
Gasversorgung) untersteht der Aufsicht des Reiches.
(2) Die Aufsicht übt der Reichswirtschaftsminister aus,
und zwar, soweit Belange der Energieversorgung der Ge-
meinden und Gemeindeverbände berührt werden, im Einver-
nehmen mit dem Reichsminister des Innern in seiner Eigen-
schaft als Kommunalaufsichtsbehörde.
$ 2.
(1) Energieanlagen im Sinne dieses Gesetzes sind An-
lagen, die der Erzeugung, Fortleitung oder Abgabe von Elektri-
zität oder Gas dienen. Zu den Energieanlagen gehören solche
Anlagen nicht, die lediglich der Übertragung von Zeichen oder
Lauten dienen.
(2) Energieversorgungsunternehmen im Sinne dieses Ge-
setzes sind ohne Rücksicht auf Rechtsformen und Eigentums-
verhältnisse alle Unternehmen und Betriebe, die andere mit
elektrischer Energie oder Gas versorgen oder Betriebe dieser
Art verwalten (öffentliche Energieversorgung). Unternehmen
und Betriebe, welche nur teilweise oder im Nebenbetrieb
öffentliche Energieversorgung betreiben, gelten insoweit als
Energieversorgungsunternehmen. Der Reichswirtschafts-
minister entscheidet endgültig darüber, ob und inwieweit ein
Unternehmen Energieversorgungsunternehmen im Sinne dieses
Gesetzes ist.
33.
Der Reichswirtschaftsminister kann von den Energiever-
sorgungs unternehmen jede Auskunft über ihre technischen
und wirtschaftlichen Verhältnisse verlangen, soweit der Zweck
dieses Gesetzes es erfordert. Er kann auch bestimmte tech-
nische und wirtschaftliche Vorgänge und Tatbestände bei die-
sen Unternehmen mitteilungspflichtig machen.
94.
(1) Die Energieversorgungsunternehmen sind verpflichtet,
vor dem Bau, der Erneuerung, der Erweiterung oder der Still—
legung von Energieanlagen dem Reichswirtschaftsminister An-
zcige zu erstatten.
(2) Der Reichswirtschaftsminister kann den Bau, die Er-
neuerung, die Erweiterung oder die Stillegung von Energie-
anlagen der Energieversorgungsunternehmen innerhalb einer
Frist von einem Monat nach Eingang der Anzeige beanstanden.
Beanstandete Vorhaben kann er innerhalb einer weiteren
Frist von zwei Monaten nach der Beanstandung untersagen,
wenn Gründe des Gemeinwohles es erfordern. Der Unter-
sagung geht ein Untersagungsverfahren voraus.
(3) Der Reichswirtschaftsminister bestimmt den Umfang
der Anzeigepflicht nach Abs. 1. Er erläßt die Vorschriften
über Formen und Fristen für die Anzeige und das Unter-
sagungsverfahren. Er kann die in Abs. 2 bezeichnete Frist für
die Untersagung verlängern.
(4) Der Reichswirtschaftsminister kann die Auskunfts-
und Mitteilungspflicht nach $ 3 sowie die Anzeigepflicht nach
Abs. 1 auch auf Energieanlagen erstrecken, die zum Betriebe
a Unternehmen als Energieversorgungsunternehmen ge-
ören.
1) Vgl. Deutschen Reichs- und Preuß. Staatsanzeiger vom 16. De-
zember 1935.
620. 9: 34 (43)
$ 5.
(1) Wenn Unternehmen und Betriebe, die nicht Energie-
versorgungsunternehmen sind, die Versorgung anderer mit
Energie aufnehmen, so bedürfen sie hierzu der Genehmigung
des Reichswirtschaftsministers.
(2) Vor der Errichtung oder Erweiterung einer Energie-
anlage zur Erzeugung von Elektrizität oder Gas, die zur
Deckung des Eigenbedarfs bestimmt ist, hat der Unternehmer
dem Energieversorgungsunternehmen, welches das Gebiet, in
dem die Anlage errichtet werden soll, mit Energie versorgt,
hierüber Mitteilung zu machen.
$ 6.
(1) Versorgt ein Energieversorgungsunternehmen ein be-
stimmtes Gebiet, so ist es verpflichtet, allgemeine Bedingun-
gen und allgemeine Tarifpreise öffentlich bekanntzugeben und
zu diesen Bedingungen und Tarifpreisen jedermann an sein
Versorgungsnetz anzuschließen und zu versorgen (allgemeine
Anschluß- und Versorgungspflicht).
(2) Die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht be-
steht nicht,
1. wenn der Anschluß oder die Versorgung dem Versor-
gungsunterneh men aus wirtschaftlichen Gründen, die auch
in der Person des Anschlußnehmers liegen können, nicht
zugemutet werden kann,
2. wenn der Anschlußnehmer die Mitteilung nach $ 5 Abs. 2
unterlassen hat, es sei denn, daß die Mitteilung ohne
sein Verschulden unterblieben oder seit Errichtung oder
Erweiterung der Energieerzeugungsanlage ein Zeitraum
von 10 Jahren verstrichen ist. l
(3) Wer selbst eine Energieanlage zur Erzeugung von Elek-
trizität oder Gas oder eine andere gleich zu achtende Energie-
erzeugungsanlage betreibt, kann sich für das Grundstück, auf
dem die Anlage sich befindet, und für andere eigene Grund-
stücke, die von der Anlage aus versorgt werden können, nicht
auf die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht nach
Abs. 1 berufen. Er kann aber Anschluß und Versorgung in dem
Ausmaß und zu Bedingungen verlangen, die dem Energiever-
sorgungsunternehmen wirtschaftlich zumutbar sind. Verträge
werden durch die Bestimmungen der Abs. 2 und 3 nicht be-
rührt.
(4) Der Reichswirtschaftsminister kann Anordnungen
treffen, die von den Vorschriften der Absätze 1 bis 3 ab-
weichen, wenn ein wichtiges öffentliches Interesse vorliegt.
Solche Anordnungen binden Gerichte und Verwaltungs-
behörden.
(5) Wird ein Energieversorgungsunternehmen nach $ 17
der Deutschen Gemeindeordnung als öffentliche Einrichtung
einer Gemeinde (eines Gemeindeverbandes) betrieben, so fin-
den im Streitfalle über die Anschluß- und Versorgungspflicht
(Abs. 1 bis 3) die Verfahrensvorschriften der $$ 29 und 30
der Deutschen Gemeindeordnung Anwendung; auf Antrag einer
Partei entscheidet das Verwaltungsgericht auch über Ausmaß
und Bedingungen von Anschluß und Versorgung, die nach
Abs. 3 Satz 2 dem Energieversorgungsunternehmen zumutbar
sind.
3 7.
Der Reichswirtschaftsminister kann durch allgemeine
Vorschriften und Einzelanordnungen die allgemeinen Bedin-
gungen und allgemeinen Tarifpreise der Energieversorgungs-
unternehmen ($ 6 Abs. 1) sowie die Energieeinkaufspreise der
Energieverteiler wirtschaftlich gestalten. Die Entscheidungen
des Reichswirtschaftsministers sind für Gerichte und Verwal-
tungsbehörden bindend.
$ 8.
(1) Zeigt sich ein Energieversorgungsunternehmen außer-
stande, seine Versorgungsaufgaben, insbesondere die ihm auf
Grund dieses Gesetzes auferlegten Pflichten, zu erfüllen und
können zur Beseitigung der das Energieversorgungsunterneh-
men an der Erfüllung seiner Versorgungsaufgaben hindernden
Umstände ausreichende Maßnahmen nicht getroffen werden,
22 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1
2. Januar 1936
so kann ihm der Reichswirtschaftsminister nach Durchführung
eines Untersagungsverfahrens den Betrieb ganz oder teilweise
untersagen. Er kann ein anderes Energieversorgungsunter-
nehmen mit der Übernahme der Versorgungsaufgaben beauf-
tragen. Der Auftrag kann mit Auflagen verbunden werden.
Soweit der Betrieb eines Energieversorgungsunternehmens
einer oder mehrerer öffentlicher Gebietskörperschaften unter-
sagt wird, soll tunlichst ein Energieversorgungsunternehmen
einer anderen öffentlichen Gebietskörperschaft mit der Über-
nahme der Versorgungsaufgaben beauftragt werden, sofern
diese nicht besser und wirtschaftlicher durch ein anderes
Unternehmen erfüllt werden können (vgl. $ 67 der Deutschen
Gemeindeordnung). Das Unternehmen soll nur beauftragt
werden, wenn ihm die Übernahme der Versorgungsaufgaben
zugemutet werden kann. Das Unternehmen ist verpflichtet,
dem Auftrage nachzukommen. Der Reichswirtschaftsminister
kann auch ein anderes Unternehmen als ein Energieversor-
gungsunternehmen beauftragen, wenn dieses zur Übernahme
des Auftrages bereit ist.
(2) Das beauftragte Unternehmen tritt in die Rechte und
Pflichten aus den Energieversorgungsverträgen ein. Inwie-
weit hiernach Rechte und Pflichten übergegangen sind, wird
im Streitfalle vom Reichswirtschaftsminister endgültig fest-
gestellt.
(3) Der Reichswirtschaftsminister kann das beauftragte
Unternehmen in den Gebrauch der Energieanlagen, soweit dies
für die Erfüllung der Versorgungsaufgaben notwendig ist,
vorläufig einweisen. Dem beauftragten Unternehmen kann ge-
stattet werden, die zur Sicherstellung der Energieversorgung
erforderlichen Änderungen an den Anlagen vorzunehmen.
3 9.
(1) Der Reichswirtschaftsminister kann auf Antrag des
mit der Übernahme der Versorgungsaufgaben nach $ 8 beauf-
tragten Unternehmens die Zulässigkeit der Enteignung der
von der Entziehung betroffenen Energieanlagen und Rechte
am Grundeigentum anordnen. Der Antrag muß gestellt wer-
den, wenn das Unternehmen, dem der Betrieb nach $ 8 unter-
sagt worden ist, dies verlangt.
(2) Auf das Enteignungsverfahren finden die Vorschriften
des $ 11 dieses Gesetzes Anwendung mit der Maßgabe,
1. daß eine angemessene Entschädigung gewährt wird,
2. daß die Entschädigung in einer Beteiligung an dem
Unternehmen, zugunsten dessen die Enteignung erfolgt,
gewährt wird, sofern die Einweisung in die Rechte eines
Unternehmens geschieht, das sich im Besitze des Reiches,
der Länder oder der Gemeinden (Gemeindeverbände) be-
findet oder an dem Reich, Länder oder Gemeinden (Ge-
meindeverbände) mit mehr als der Hälfte des Kapitals
unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind, und wenn
Reich, Länder oder Gemeinden (Gemeindeverbände) die
Beteiligung beantragen. Der Reichswirtschaftsminister
kann anordnen, daß von der Anwendung dieser Bestim-
mung abgesehen wird.
3. daß der Reichswirtschaftsminister, wenn das zur Ent-
eignung berechtigte Unternehmen das Enteignungsver-
fahren nicht betreibt, auf Antrag des von der Enteignung
betroffenen Unternehmens anordnen kann, daß die Ent-
scheidungen im Enteignungsverfahren von Amts wegen
ergehen. In diesem Fall kann die Enteignungsbehörde das
zur Enteignung berechtigte Unternehmen anhalten, die
erforderlichen Unterlagen vorzulegen. $ 15 Abs. 1 findet
sinngemäß Anwendung.
(3) Für die Übertragung von Rechten aus den Energie-
versorgungsverträgen und für die Gebrauchseinweisung nach
$ 8 werden von der Enteignungsbehörde nach den Bestimmun—
gen über das Entschädigungsfeststellungsverfahren der Ent-
eignungsgesetze der Länder und nach Inkrafttreten eines
Reichsenteignungsgesetzes dieses Gesetzes Entschädigungen
festgesetzt. Abs. 1 und 2 Ziffer 1 finden entsprechende An-
wendung.
(4) Die Durchführung der Maßnahmen nach $8$ 8 und 9
ist frei von öffentlichen Abgaben und Gerichtsgebühren.
$ 10.
Die Einfuhr von Elektrizität oder Gas auf festen Lei-
tungswegen sowie der Abschluß von Verträgen hierüber be-
dürfen der Genehmigung des Reichswirtschaftsministers.
$ 11.
(1) Soweit für Zwecke der öffentlichen Energieversorgung
die Entziehung oder die Beschränkung von Grundeigentum oder
Rechten am Grundeigentum im Wege der Enteignung erforder-
lich wird, stellt der Reichswirtschaftsminister die Zulässigkeit
der Enteignung fest.
(2) Für das Verfahren gelten die Landesgesetze mit der
Maßgabe, daß die endgültige Entscheidung über die Zulässig-
keit der Inanspruchnahme der Grundstücke zur Ausführung
von Vorarbeiten und über die Art der Durchführung und den
Umfang der Enteignung, soweit sie nicht in einem Verwal-
tungsstreitverfahren ergeht, der Reichswirtschaftsminister
trifft.
(3) Nach Inkrafttreten eines Reichsenteignungsgesetzes
gelten für das Verfahren die Vorschriften des Reichsenteig-
nungsgesetzes; die Entscheidungen nach Abs. 1 und 2 trifft
dann der nach dem Reichsenteignungsgesetz zuständige
Reichsminister.
$ 12.
Soweit von Energieversorgungsunternehmen für Benutzung
von Straßen und Verkehrswegen jeder Art Benutzungsgebüh-
ren oder sonstige Entschädigungen zu entrichten sind, kann
der Reichswirtschaftsminister allgemeine Vorschriften oder
Einzelanordnungen über deren Zulässigkeit und Bemessung
erlassen.
$ 13.
(1) Der Reichswirtschaftsminister kann Vorschriften und
Anordnungen über die Erhaltung vorhandener und die Er-
richtung zusätzlicher Energieanlagen sowie über die Abgabe
von Energie erlassen, soweit solche zur Sicherstellung der
Landesverteidigung erforderlich sind und den Unternehmen
zugemutet werden können. Werden über das wirtschaftlich
Zumutbare hinaus Auflagen gemacht, so ist dem Unternehmen
eine angemessene Entschädigung zu gewähren, die der Reichs-
wirtschaftsminister festsetzt. Die Entscheidungen des Reichs-
wirtschaftsministers sind für Gerichte und Verwaltungsbehör-
den bindend.
(2) Der Reichswirtschaftsminister erläßt Vorschriften
und Anordnungen über die technische Beschaffenheit, die
Betricbssicherheit, die Installation von Energieanlagen und
von Energieverbrauchsgeräten sowie deren Überwachung.
$ 14.
Die Personen, deren sich der Reichswirtschaftsminister
zur Erfüllung seiner Obliegenheiten bedient, und deren Ge-
hilfen dürfen vorbehaltlich der dienstlichen Berichterstattung
die bei Wahrnehmung ihres Dienstes erlangten Kenntnisse
von Geschäfts- und Betriebsverhältnissen nicht unbefugt ver-
werten oder an andere mitteilen. Über andere Tatsachen, an
deren Nichtbekanntwerden ein öffentliches Interesse oder ein
berechtigtes Interesse der Betroffenen besteht, haben sie die
Verschwiegenheit zu wahren. Angestellte sind auf gewissen-
hafte Erledigung ihrer Obliegenheiten durch Handschlag zu
verpflichten. Diese Pflichten werden durch Ausscheiden aus
dem Dienst oder Beendigung der Tätigkeit nicht berührt.
$ 15.
(1) Der Reichswirtschaftsminister kann die Unternehmen
und die verantwortlichen Leiter der Unternehmen durch Er-
zwingungsstrafen, deren Höchstmaß unbeschränkt ist, oder
durch unmittelbaren Zwang zur Befolgung seiner Anordnun-
gen oder von Anordnungen der Stellen, welchen er Befugnisse
aus diesem Gesetz übertragen hat, anhalten. Die Erzwingungs-
strafen werden auf Ersuchen des Reichswirtschaftsministers
von den Finanzämtern nach den Vorschriften der Reichs-
abgabenordnung und der zu ihrer Durchführung ergangenen
und noch ergehenden Bestimmungen beigetrieben. Soweit Ge-
meinden (Gemeindeverbände) oder deren Beamte zur Befol-
gung von Anordnungen angehalten werden sollen, richtet sich
das Verfahren nach den hierfür geltenden verwaltungsrecht-
lichen Vorschriften.
(2) Mit Gefängnis und mit Geldstrafe oder mit einer die-
ser Strafen wird bestraft, wer $ 14 zuwider seine Pflicht zur
Verschwiegenheit verletzt oder die Kenntnisse von Geschäfts-
oder Betriebsverhältnissen unbefugt verwertet.
(3) Mit Geldstrafe wird bestraft:
1. wer die nach $$ 3 und 4 angeordneten Auskünfte, An-
zeigen und Mitteilungen unterläßt oder sie unrichtig oder
unvollständig erstattet.
wer vor Ablauf der im $ 4 bezeichneten Fristen ohne
Genehmigung des Reichswirtschaftsministers oder nach
der Untersagung durch den Reichswirtschaftsminister
den Bau, die Erneuerung, die Erweiterung oder die Still-
legung von Energieanlagen in Angriff nimmt,
3. wer entgegen der Vorschrift des $ 5 Abs. 1 ohne Geneh-
migung des Reichswirtschaftsministers die Energiever—
sorgung anderer aufnimmt,
ro
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 23
4. wer ohne die Genehmigung des Reichswirtschafts-
ministers nach $ 10 Elektrizität oder Gas in das Reichs-
gebiet einführt oder die Genehmigung des Reichswirt-
schaftsministers für Verträge über die Einfuhr von Elek-
trizität oder Gas nicht einholt,
5. wer Vorschriften oder Anordnungen des Reichswirt-
schaftsministers nach $ 13 nicht befolgt.
(4) Die Strafverfolgung nach Abs. 2 und 8 tritt nur auf
Antrag des Reichswirtschaftsministers ein. Der Strafantrag
kann zurückgenommen werden.
$ 16.
(1) Zur Vorbereitung der Entscheidungen und Anordnun-
gen aus diesem Gesetz kann der Reichswirtschaftsminister den
Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft mit Aufträgen ver-
sehen. Er kann ferner Befugnisse aus den $$ 3 und 4 Absatz 1
auf den Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft übertragen.
(2) Der Reichswirtschaftsminister kann Befugnisse aus
$8 3, 4 Absatz 1 und Absatz 2 Satz 1, $ 5 Absatz 1 und $ 13 Ab-
satz 2 dieses Gesetzes auf nachgeordnete Behörden übertragen.
$ 17.
(1) Das Gesetz betreffend Sozialisierung der Elektrizitäts-
wirtschaft vom 31. 12. 1919 (Reichsgesetzbl. 1920, S. 19) und
die Bekanntmachung über Elektrizität und Gas sowie Dampf,
Druckluft, Heiß- und Leitungswasser vom 21. 6. 1917 (Reichs-
gesetzblatt 1917, S. 543) werden aufgehoben. Die Verordnung
über Mitteilungspflicht in der Energiewirtschaft vom 30. 7.
1934 (Reichsgesetzbl. I, S. 765) tritt zu einem von dem Reichs-
wirtschaftsminister zu bestimmenden Zeitpunkt außer Kraft.
(2) Mit Ablauf des 31. 3. 1936 tritt die Verordnung über
die schiedsgerichtliche Erhöhung von Preisen bei Lieferung
von elektrischer Arbeit, Gas und Leitungswasser in der Fas-
sung vom 16. 6. 1922 (Reichsgesetzbl. I, S. 509 ff. — Schieds-
gerichtsverordnung) außer Kraft. Die im Zeitpunkt des Außer-
krafttretens der Verordnung anhängigen Verfahren können
nach den bisher geltenden Vorschriften weitergeführt wer-
den; der Reichsjustizminister wird ermächtigt, die Verfahren
auf andere Stellen überzuleiten.
$ 18.
Wegen eines Schadens, der durch Maßnahmen entsteht,
die in Durchführung dieses Gesetzes oder seiner Durchfüh-
rungsvorschriften getroffen werden, wird eine Entschädigung
nicht gewährt, es sei denn, daß dieses Gesetz ausdrücklich
etwas anderes bestimmt.
$ 19.
(1) Der Reichswirtschaftsminister erläßt im Einverneh-
men mit den beteiligten Reichsministern die zur Durchführung
dieses Gesetzes erforderlichen Rechtsverordnungen und all-
gemeinen Verwaltungsvorschriften.
(2) Der Reichswirtschaftsminister kann hierbei Landes-
gesetze und landesrechtliche Vorschriften über die Energie-
versorgung ändern oder außer Kraft setzen.
§ 20.
Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in
Kraft.
Berlin, den 13. Dezember 1935.
Der Führer und Reichskanzler
gez.: Adolf Hitler.
Der Reichswirtschaftsminister
Mit der Führung der Geschäfte beauftragt:
gez.: Dr. Hjalmar Schacht,
Präsident des Reichsbank-Direktoriums.
Der Reichsminister des Innern
gez.: Frick.
Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber
der Wehrmacht
gez.: v. Blomberg.
Begründung.
Die Aufgabe der Energiewirtschaftsführung besteht in der
Erfüllung von drei Grundforderungen der Volkswirtschafts-
politik:
möglichst wirtschaftliche Produktion,
möglichst soziale Verteilung des Produktionsertrages und
möglichste Sicherstellung der Energieversorgung.
Diese Forderungen umfassen zunächst die technische Aus-
gestaltung der Elektrizitäts- und Gasversorgung. Die tech-
nische Leistungsfähigkeit der deutschen Energieerzeugung
und -verteilung hat von jeher auf anerkannter Höhe gestan-
den. Zumal auf dem Gebiet der Elektrizitätswirtschaft kann
Deutschland als das Mutterland der zentralen Versorgung gel-
ten. Die deutsche elektrotechnische Industrie ist die Schöpfe-
rin eines großen Teiles der Elektrizitätswirtschaft der Welt.
Im Hinblick auf den technischen Aufbau hat es sich für die
Energieversorgung zunächst als nützlich erwiesen, daß sie
sich ohne besondere gesetzliche Regelung frei entwickeln
konnte. Die technischen Möglichkeiten für Veränderungen und
Verbesserungen sind zwar auch heute noch keineswegs er-
schöpft, so daß eine Ordnung der Energiewirtschaft im Wege
der Gesetzgebung behutsam darauf Bedacht nehmen muß, eine
Einengung von Entwicklungsmöglichkeiten zu vermeiden. Eine
gesetzliche Ordnung kann aber technische Leistungsfähigkeit
fördern, wenn sie unter Wahrung der freien und selbständi-
gen Verantwortung der energiewirtschaftlichen Unternehmun-
gen einer Erstarrung der Energieversorgungswirtschaft, die
als Folge der monopolartigen Stellung der einzelnen Unter-
nehmen denkbar wäre, den Widerstand einer rein nach
volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitenden übergeord-
neten Stelle entgegensetzt. Dabei ist für die technische Fort-
entwicklung besonders auch die Hauptforderung nach Sicher-
stellung der deutschen Energieversorgung unter allen mög-
lichen Umständen zu beachten, zu der es gehört, daß nach
Lage der gesamten deutschen Rohstoffwirtschaft diejenigen
Energiearten zu bevorzugen sind, die der deutsche Boden am
günstigsten zur Verfügung stellt.
Der wirtschaftliche Stand der deutschen Elektrizitäts- und
Gasversorgung zeigt die Vorzüge, aber auch die Mängel einer
freien und raschen Entwicklung. Der Wettbewerbskampf zwi-
schen den einzelnen Energiewirtschaftsunternehmen und den
verschiedenen Energiearten hat zur Ausdehnung und Ver-
besserung der Anlagen und zu wertvollen Bemühungen auf
dem Gebiet der Tarif- und Preisgestaltung einen Antrieb ge-
geben. Er hat andererseits eine uneinheitliche und ungleich-
mäßige Behandlung der Versorgungsgebiete und eine Reihe
der Gesamtwirtschaft und den Einzelunternehmen schädlicher
Fehlinvestitionen zur Folge gehabt, so daß das volkswirt-
schaftliche Gesamtergebnis der Energieversorgung hinter den
Erwartungen zurückgeblieben ist, die man angesichts des
technischen Fortschritts hegen durfte. Dabei hat sich auch
nachteilig geltend gemacht, daß die Energiewirtschaft ver-
“möge ihrer Abhängigkeit von den Wegerechten der öffent-
lichen Straßeneigentümer — einem Umstand, der sonst auch
wieder eine wertvolle ordnende Bedeutung hat — stärker als
irgendein anderer Wirtschaftszweig von der Wirtschafts- und
Finanzpolitik, ja auch von der Parteipolitik, beinflußt wurde.
So war die Versorgungswirtschaft stark durch wirtschafts-
fremde Bedingtheiten gebunden, ohne daß sie als Gegen-
gewicht eine einheitliche Führung besaß. Das Ergebnis ist
das Vorhandensein einer großen Summe wirtschaftlicher und
finanzieller Fehlleitungen, eine absatzhemmende Uneinheit-
lichkeit der Tarife und Preise sowie nicht unerhebliche
Mängel in der Sicherheit der Versorgung. Es bleibt jedoch
anzuerkennen, daß die Energiewirtschaft bis auf ganz wenige
Ausnahmen das gesamte Reichsgebiet jedenfalls mit einer der
Energiearten Elektrizität oder Gas ausgestattet hat, wobei die
Förderung durch Reich, Länder und Gemeindeverbände für
die dünn besiedelten Gebiete eine unentbehrliche Unter-
stützung gewährt hat.
Das vorliegende Gesetz soll unter Wahrung der freien
Entfaltungsmöglichkeit für die wertvollen Kräfte selbständi-
ger Unternehmerverantwortung bei den Trägern der Energie-
wirtschaft darauf hinwirken, daß die geschilderten Mängel
behoben werden. Damit wird zugleich einem Wunsche ent-
sprochen, den die deutsche Energiewirtschaft selbst ohne
Rücksicht auf damit möglicherweise verbundene Benachteili-
gung einzelner Unternehmerinteressen aus dem Willen nach
einer gemeinnützigen Wirtsthaftsgestaltung zum Ausdruck
gebracht hat. Einen Antrag auf Erlaß eines Energiewirt-
schaftsgesetzes, das sowohl die Elektrizitäts- wie die Gas-
versorgung umfaßt, hat der Leiter der Reichsgruppe Energie-
wirtschaft der Organisation der gewerblichen Wirtschaft ge-
stellt. Das Verlangen nach einer gesetzlichen Neuordnung der
Energiewirtschaft ist auch das Ergebnis sowohl des im Auf-
trag des Reichswirtschaftsministers erstatteten Gutachtens
„über die in der deutschen Elektrizitätswirtschaft zur Förde-
rung des Gemeinnutzes notwendigen Maßnahmen“ als auch
des Berichtes „über die Aufgaben in der Elektrizitätswirt-
schaft“, der von der Unterkommission für Wirtschaftspolitik
der politischen Zentralkommission der NSDAP, Abteilung
Elektrizität, eingereicht wurde. Dieselbe Forderung kommt
ferner zum Ausdruck in den Vorschlägen des Deutschen Ge-
24 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
meindetages über „die Neugestaltung der deutschen Elektri-
zitätswirtschaft“ sowie in einer Reihe von Einzelvorschlägen
von Volksgenossen, die in Verwaltung und Wirtschaft Erfah-
rungen gesammelt haben. Es kann festgestellt werden, daß
die freiwillige Mitarbeit zahlreicher Sachkenner wertvolle An-
regungen vermittelt hat. Trotz mancher Abweichungen in
dem Bilde der künftigen materiellen Gestaltung sowie in den
Vorschlägen über das Maß der vorzunehmenden Eingriffe und
den erforderlichen organisatorischen Aufbau stimmen doch
die Vorschläge in den Grundforderungen überein.
Die Bestrebungen nach einer gesetzlichen Regelung in
der Energiewirtschaft, insbesondere in der Elektrizitätswirt-
schaft, reichen weit in die Vorkriegszeit zurück und sind
schon damals in der Literatur eingehend behandelt worden.
Nach Beendigung des Krieges wurde das Gesetz betreffend
die Sozialisierung der Elektrizitätswirtschaft vom 31. De-
zember 1919 erlassen. Entsprechend den damals herrschenden
Anschauungen zielte es auf die Übertragung der Elektrizitäts-
versorgungsunternehmen in den Besitz der öffentlichen Hand
hin. Dieser staatskapitalistische Aufbau der Elektrizitätsver-
sorgung kam jedoch vermöge der wirtschaftlichen und poli-
tischen Verhältnisse der Wirklichkeit nicht zustande, so daß
das Gesetz praktische Bedeutung nicht erlangte. Es steht im
Widerspruch zu dem Grundgedanken nationalsozialistischer
Wirtschaftsauffassung, nach dem es auf die Erfüllung der
wirtschaftlichen Funktionen im Interesse des Volkes an-
kommt, nicht auf die Überführung des privaten Kapitals in
den Staatsbesitz. Dabei ist aber nicht zu verkennen, daß die
Beteiligung der öffentlichen Hand an der Elektrizitäts- und
Gaswirtschaft nicht als ein Übergriff in einen der privaten
Wirtschaft vorbehaltenen Aufgabenkreis angesehen werden
kann, sondern in der Besonderheit der Versorgungsaufgaben
sehr wohl begründet ist.
Das vorliegende Gesetz beseitigt diese alte, formal bisher
noch bestehende Gesetzgebung. In den Jahren 1922 und 1923
fanden eingehende Beratungen über den Entwurf eines
Elektrowirtschaftsgesetzes statt, das eine umfangreiche Ver-
waltungsorganisation unter Anlehnung an das damalige par-
lamentarische System sowie ein zentrales Finanzierungsinsti-
tut für die Elektrizitätswirtschaft schaffen wollte. Wertvolle
Vorarbeiten für das vorliegende Gesetz haben die statistischen
und allgemeinen wirtschaftlichen Erhebungen des Enquête-
Ausschusses geliefert, in denen unter anderem die Verschie-
denheiten und Mängel der Elektrizitätstarife eingehend be-.
handelt worden sind. Die Frage des zweckmäßigen künftigen
Ausbaues der Elektrizitätserzeugung und -großverteilung be-
handelte der Elektrizitätsversorgungsplan, den Oskar von
Miller in den Jahren 1928/29 im Auftrage des Reichswirt-
schaftsministers ausarbeitete. Praktische Bedeutung konnte
der Plan nicht erlangen, weil er nach seiner Fertigstellung
teilweise durch die Tatsachen überholt war, ihm zum anderen
Teil aber durch den inzwischen zutage tretenden wirtschaft-
lichen Niedergang vorläufig die Grundlage entzogen wurde.
Auf dem Gebiet der Energietarife sammelte das Reichs-
wirtschaftsministerium wichtige Erfahrungen aus der Tätig-
keit des Reichskommissars für Preisüberwachung, der Ende
1931 eingesetzt wurde. Die Befugnis zu Eingriffen in die
Energiepreise allein erwies sich nicht als ausreichend, eine
endgültige Besserung herbeizuführen. Es konnte damit ledig-
lich eine jeweilige Anpassung der Energiepreise an die Kauf-
kraft der Bevölkerung in den Grenzen der vorliegenden Vor-
aussetzungen erreicht werden.
Die von dem Ministerium selbst gemachten Erfahrungen
sowie die vorerwähnten Gutachten und Berichte erwiesen
übereinstimmend, daß es notwendig ist, durch eine Energie-
wirtschaftsführung auf lange Sicht
1. den Bau und Ausbau der Energieerzeugungsanlagen und
auch der Verteilungsanlagen in der Richtung einer ratio-
nellen, die billigste, aber auch sicherste Bereitstellung
der erforderlichen Energien gewährleistenden Weise zu
lenken,
2. die Energietarife dahin zu beeinflussen, daß sie sowohl
den besonderen Bedürfnissen der Verbraucher angepaßt,
als auch zunächst in einzelnen Wirtschaftsgebieten und
weiterhin im gesamten Reichsgebiet möglichst ange-
glichen und volkswirtschaftlich zweckmäßig gestaltet
werden.
Beide Bestrebungen dienen zugleich der zweckmäßigen
Lenkung der künftigen Kapitalinvestitionen sowohl der Werke
als der Verbraucher. Sie sind auch von einander abhängig;
die Produktionspolitik beeinflußt die Möglichkeiten der Tarif-
und Preisgestaltung; die Tarifpolitik ermöglicht durch ihre
absatzfördernde Wirkung die Ausnutzung der Produktions-
anlagen. Zugleich kann damit den vordringlichen Erforder-
nissen der industriellen Standortspolitik, der Siedlung und der
Rohstoffwirtschaft sowie der Sozialpolitik stärker als bisher
nach übergeordneten Gesichtspunkten Rechnung getragen
werden.
Das Gesetz sucht diese Aufgaben im einzelnen in folgen-
der Weise zu lösen:
Die Energieversorgungsunternehmen werden verpflichtet,
dem Reichswirtschaftsminister vor der Stillegung, dem Bau.
der Erneuerung oder Erweiterung von Energieanlagen Anzeige
zu erstatten ($ 4). Der Reichswirtschaftsminister wird ermäch-
tigt, den Unternehmen derartige Maßnahmen zu untersagen,
Im Interesse der Betroffenen wird der Entscheidung des
Reichswirtschaftsministers ein Untersagungsverfahren vorge-
schaltet. Das Untersagungsrecht wird nur für solche Elektri-
zitäts- und Gasversorgungsunternehmen geschaffen, die andere
versorgen. Auch ist vorgesehen, daß der Kreis der anzeige-
pflichtigen Vorgänge im Wege der Durchführungsverordnung
auf den für Wirtschaft wie Verwaltung unerläßlichen Umfang
beschränkt wird.
Die Eigenanlagen werden der Anzeigepflicht und dem
Untersagungsrecht nicht allgemein unterstellt, um Gewerbe
und Industrie in ihrer eigenen Betriebsführung die volle
Selbstverantwortung zu belassen und entbehrlich erscheinende
Hemmungen zu vermeiden. Jedoch wird den Unternehmern
solcher Eigenanlagen die Verpflichtung auferlegt, vor Er-
richtung oder Erweiterung der Eigenanlage dem öffentlichen
Versorgungsunternehmen Mitteilung zu machen ($ 5). Das
Versorgungsunternehmen soll also jeweils Gelegenheit be-
kommen, in Verhandlungen einzutreten und zu prüfen, ob es
den Unternehmer günstiger beliefern kann, als dessen eigene
Anlage zu erzeugen imstande wäre, damit auch hier Kapital-
fehlleitungen möglichst vermieden werden. Diesem Vorver-
handlungsrecht wird die allgemeine Anschluß- und Versor-
gungspflicht des Energieversorgungsunternehmens gegenüber-
gestellt ($ 6). Verbraucher, welche die Verpflichtung zur
Mitteilung an das öffentliche Versorgungsunternehmen vor
Aufstellung von Eigenanlagen nicht erfüllen, verlieren hier-
durch den Rechtsanspruch auf Versorgung durch das Energie-
versorgungsunternehmen. In engem Zusammenhang mit der
allgemeinen Anschluß- und Versorgungspflicht stehen auch
die Bestimmungen über die Frage der Reserve- und Zusatz-
stromlieferung.
Der Gesetzgeber kann sich aber nicht damit begnügen,
die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht nur formal
festzusetzen. Er muß vielmehr auch materiell auf die Ver-
sorgungsbedingungen Einfluß nehmen können, um dafür Sorge
zu tragen, daB der Gedanke der Versorgungspflicht durch ab-
nehmerorientierte Fassung der Bedingungen auch verwirklicht
wird. Diejenigen Abnehmergruppen, die auf die allgemeinen
Versorgungsbedingungen angewiesen sind, stehen zum weit-
aus größten Teil einem Versorgungsmonopol gegenüber. Sie
sind vor Mißbrauch der wirtschaftlichen Machtstellung des
Unternehmens zu schützen. Auch kommt dem inneren Aufbau
der Versorgungsbedingungen hohe wirtschaftliche Bedeutung
zu. Die Erfahrungen der Praxis haben gezeigt, daß auf diesem
Gebiet noch erhebliche Mängel bestehen. Daher muß dem
Reichswirtschaftsminister eine Eingriffsmöglichkeit gegeben
werden ($ 7). Zu dem Gebiet der Einflußnahme auf die Tarife
gehört auch die Ermächtigung zum Erlaß von Vorschriften
über Wegebenutzungsgebühren (§ 12).
Die Bestimmungen über die Tarifüberwachung sowie über
die allgemeine Anschluß- und Versorgungspflicht wären unvoll-
ständig, wenn eine Einwirkungsmöglichkeit nicht auch für den
Fall gegeben wäre, daß sich das einzelne Unternehmen, sei
es aus eigener Schuld oder infolge besonderer Verhältnisse,
außerstande zeigt, überhöhte Tarife abzubauen oder der An-
schluß- und Versorgungspflicht zu genügen. Auch sonst kann
es vorkommen, daß ein Unternehmen seine Versorgungsauf-
gaben nicht erfüllt, so z. B. die Sicherheit der Versorgung
seines Gebietes vernachlässigt und sich gegen Vorhaltungen
mit dem Hinweis auf mangelnde finanzielle Leistungsfähigkeit
zu verteidigen sucht. Es entspricht der Wirtschaftsauffassung
im neuen Staat, daß in solchen Fällen die Notwendigkeiten
des Gemeinwohles den Interessen einzelner voranzustellen
sind. Demgemäß sicht das Gesetz vor (§ 8), daß einem Ener-
gieversorgungsunternehmen, das sich außerstande zeigt, seine
Versorgungsaufgaben zu erfüllen, vom Reichswirtschafts-
minister der Betrieb untersagt werden kann. Um dann die
Versorgung des Gebietes sicherzustellen, erhält der Reichs-
wirtschaftsminister die Möglichkeit, ein geeignetes leistungs-
fähiges Unternehmen mit der Übernahme der Versorgungs-
aufgaben zu beauftragen und in die vorhandenen Anlagen ein-
zuweisen. Von den Versorgungsunternehmen, die hierzu im-
2. Januar 1986
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 25
stande sind, wird verlangt, daß sie sich einer Aufforderung
des Reichswirtschaftsministers zur Übernahme der Versor-
gungsaufgaben nicht entziehen. Die hieraus gegebenenfalls
folgende Enteignung von Energieanlagen hat gegen ange-
messene Entschädigung nach den Vorschriften des Enteig-
nungsrechtes zu geschehen ($ 9). Zum Schutz des Besitz-
standes der öffentlichen Hand dient die weitere Sonder-
bestimmung, daß die Entschädigung in einer Beteiligung an
dem Unternehmen, zugunsten dessen die Enteignung erfolgt,
zu gewähren ist, wenn sich das entegnete Unternehmen im
Besitz von Reich, Ländern oder Gemeinden befindet.
Um einer mißbräuchlichen Anwendung der weitgehenden
Vorschriften der $$ 8 und 9 vorzubeugen, ist vorgesehen, daß
der Untersagung des Geschäftsbetriebes ein Untersagungs-
verfahren vorangeht. Die Vorschrift über die Untersagung des
Geschäftsbetriebes kann weiterhin in der Richtung von Nutzen
sein, daß schlecht geleitete, mangelhafte Versorgungsunter-
nehmen mit Rücksicht auf die Gefahr, die bei der Unter-
sagung des Geschäftsbetriebes auch die Gläubiger trifft, in
Zukunft mangels hinreichender Kreditwürdigkeit nicht mehr
mit fremdem Geld ausgestattet werden dürften. Es ist selbst-
verständlich, daß der Reichswirtschaftsminister von seinem
Recht erst dann Gebrauch machen wird, wenn alle anderen
Möglichkeiten zur Besserung der Verhältnisse bei dem Unter-
nehmen erschöpft sind. Es sei im übrigen darauf hingewiesen,
daß diese Vorschrift eine Parallele in der englischen Elektri-
zitätsgesetzgebung findet, die vorsieht, daß Werke, deren
Stromerzeugungskosten höher sind als die Stromverkaufs-
preise des öffentlichen Elektrizitätsamtes, geschlossen werden
können. Auch Frankreich hat kürzlich eine ähnliche Gesetz-
bestimmung getroffen.
Zur Sicherstellung der Landesverteidigung wird dem
Reichswirtschaftsminister schließlich noch ein allgemeines
Recht gegeben, Vorschriften und Anordnungen über die Er-
haltung vorhandener und die Errichtung zusätzlicher Energie-
anlagen zu erlassen ($ 13 Abs. 1). Weiter ist vorgesehen, daß
Vorschriften und Anordnungen über die technische Beschaf-
fenheit, Betriebssicherheit usw. erlassen werden können, wo-
mit sowohl auf den Schutz der Gefolgschaft als der Strom-
abnehmer und aller Bevölkerungskreise Bedacht genommen
wird ($ 13 Abs. 2).
In einer Reihe weiterer Bestimmungen schafft das Ge-
setz eine weitgehende Auskunfts- und Offenlegungspflicht für
die Energieversorgungsunternehmen ($$ 3, 4). Es knüpft fer-
ner die Energieeinfuhr an die Genehmigung des Reichswirt-
schaftsministers ($ 10). Von der Regelung des Gesetzes ab-
weichende landesrechtliche Vorschriften werden nach dem all-
gemeinen Rechtsgrundsatz, daß Reichsrecht Landesrecht
bricht, insoweit aufgehoben, als sie im Widerspruch zu dem
vorliegenden Gesetz stehen. Darüber hinaus wird der Reichs-
wirtschaftsminister ermächtigt, Landesgesetze und landes-
rechtliche Vorschriften auf dem Gebiete der Energieversor-
gung zu ändern oder außer Kraft zu setzen, eine Bestimmung,
die im Interesse der einheitlichen Führung der Energiewirt-
schaft unerläßlich ist ($ 19). Dem gleichen Zweck dient die
Befugnis des Reichswirtschaftsministers, die zur Sicherstel-
lung der Energieversorgung erforderlichen Rechte am Grund-
eigentum zu verleihen ($ 11). Darüber hinaus wird die ge-
samte Energieversorgung der Reichsaufsicht unterstellt ($ 1).
Die Bestimmung, daß der Reichswirtschaftsminister zur
Vorbereitung der Entscheidungen und Anordnungen aus die-
sem Gesetz den Leiter der Reichsgruppe Energiewirtschaft
mit Aufträgen versehen kann ($ 16), ist besonders hervorzu-
heben. Es gehört zu den Grundgedanken des Gesetzes, den
Aufbau eines bürokratischen Verwaltungsapparates unbedingt
zu vermeiden und die Handhabung so beweglich als möglich
zu gestalten. Das Gesetz geht davon aus, daß die energie-
wirtschaftlichen Unternehmen in erster Linie selbst dazu be-
rufen sind, die vorbezeichneten Aufgaben aus eigener Kraft
zu lösen. Der Reichswirtschaftsminister will sich grundsätz-
lich darauf beschränken, nur da einzugreifen, wo die Wirt-
schaft selbst die gestellte Aufgabe nicht zu meistern vermag.
Aus diesem Grunde ist ja auch die Stillegung und der Bau
der Energieanlagen nicht genehmigungspflichtig gemacht wor-
den, sondern es wird nur ein Untersagungsrecht vorbehalten.
Die Vorbereitung der erforderlichen Maßnahmen soll
soweit als möglich von der Wirtschaft selbst getroffen werden.
Bei der Festsetzung des Rechts zur Übertragung von Befug-
nissen aus dem Gesetz ist diesem Sinne gemäß in erster
Linie daran gedacht, die Reichsgruppe Energiewirtschaft der
Organisation der gewerblichen Wirtschaft als deren Selbst-
verwaltungskörper mit vorbereitenden Aufgaben zu betrauen
und sie instandzusetzen, auch einen großen Teil der Einzel-
fälle des Gesetzes auf gütlichem Wege zu erledigen, so daß
ein Einschreiten des Reichswirtschaftsministers entbehrlich
wird. Die Regelung des Geschäftsganges unter diesen Ge-
sichtspunkten wird in einer Durchführungsverordnung er-
folgen. In der Verordnung ist zugleich zu bestimmen, welche
Energieanlagen bis auf weiteres von der neugeschaffenen
Aufsicht freigestellt werden.
Zu der verwaltungsmäßigen Behandlung ist noch folgen-
des zu bemerken:
In einzelnen Gesetzesbestimmungen ist ausdrücklich die
Beteiligung anderer Minister vorgesehen; im übrigen ist es
eine selbstverständliche Folgerung aus dem Aufbau der Mi-
nisterien, daß erforderlichenfalls mit den jeweils beteiligten
Behörden bei der Ausführung des Gesetzes in Verbindung ge-
treten wird.
Die Beteiligung des Reichsministers des Innern an den-
Angelegenheiten, die den Bereich der in der deutschen Ge-
meindeordnung neu geregelten Kommunalaufsicht berühren,
ist ausdrücklich im Gesetz hervorgehoben, damit bei Gemein-
den und Gemeindeverbänden Zweifel über die einheitliche
Linie der Energiepolitik des Reiches von vornherein ausge-
schlossen werden. Diese notwendige Zusammenarbeit auf der
ganzen Linie der Wirtschaftspolitik läßt es im übrigen neben
den vorerörterten Gesichtspunkten der Einspannung der vor-
handenen Selbstverwaltung und der Einsparung neuer Ver-
waltungsstellen nicht zu, daß der von verschiedenen Seiten
gegebenen Anregung, einen besonderen Generalinspektor für
die Energiewirtschaft einzusetzen, entsprochen wird. Durch
die Schaffung einer solchen Sonderbehörde würde die Einheit-
lichkeit und damit die durchgreifende Wirksamkeit der Ener-
giewirtschaftspolitik abgeschwächt.
Durch den Aufbau des Gesetzes, das grundsätzlich von
Verfahrens- und Einzelvorschriften absieht und den Reichs-
wirtschaftsminister ermächtigt, die Durchführungsbestim-
mungen zu erlassen, wird die Notwendigkeit einer schritt-
weisen Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse der Rechts-
und Wirtschaftsentwicklung Rechnung getragen. Auch be-
schränkt sich das Gesetz auf das der Elektrizitäts- und Gas-
wirtschaft eigene Gebiet; auf den die Energiewirtschaft stark
berührenden Gebieten der Wasserwirtschaft, Verkehrswirt-
schaft, des Wegerechts und des Enteignungsrechts wird künf-
tig gesetzlichen Regelungen nicht vorgegriffen.
Für die öffentliche Energieversorgung aber schließt das
Gesetz einen Entwicklungszeitraum ab, in dem die Erwartung
einer gesetzlichen Neuregelung manche notwendigen Ent-
schlüsse der Wirtschaft zu hemmen drohte.
—— ——— —
Energie wirtschaft.
621. 311. 1.003 (43) Erzeugung und Verbrauch elek-
trischer Arbeit in Deutschland!). — Die Statistik er-
gibt für den Oktober 1935 eine Zunahme der Erzeu-
gung um 179,1 bzw. arbeitstäglich 1,9 Mill kWh (11 bzw.
3%) gegen den Vormonat und um 196,5 bzw. 7,3 Mill kWh
(12%) gegenüber dem Oktober 1934. Der Verbrauch
war im September insgesamt um 15 Mill kWh (2,4 %)
geringer als im August, übertraf dessen Konsumziffer
arbeitstäglich aber um 1,3 Mill KWh (5,5 %). Verglichen
mit dem Parallelmonat des Vorjahrs stellte er sich um 66
bzw. je Arbeitstag um 2,6 Mill kWh (beidemal 12 %) höher.
In den ersten drei Vierteljahren haben die 103 Werke nach
Mitteilung des Statistischen Reichsamts 14 % mehr Strom
an gewerbliche Verbraucher abgegeben als in der gleichen
1) Vgl. ETZ 55 (1934) S. 1281; 56 (1935) H. 47, S. 1285.
Zeit von 1934; der Anschlußwert ist dieser gegenüber u
4% gewachsen. fm.
Verbrauch der
von 103 Elektrizitätswerken direkt
von 122 Elektrizitäts-
werken selbst erzeugte
1 $
Monat ins- arbeits- Gesamt- 5 =
gesamt täglich verbrauch kWh/kW
Insgesamt ln
Mill kwh Mill kWh wert
1935 1934 1935 | 1934 | 1935 1934 1935 1934 | 1935 1934
| | i |
VII.) 1519,0; 1307,3! 56,3 | 50,3
611,7 536,0 22,7 | 20.6 | 4,42 PA
VIII. 1586,8 1399,0 58,8 51,8 | 630.3 552,9 23,3 | 20,5 4.56 4,18
IX. |1602,9. 1410,2 64,1 | 56,4 615,3 549,3 24,6 | 22,0 | 4,76 4,45
X. | 1782,0| 1585,5! 66,0 587 | 579,8 21,5 4.36
1) Die Angaben für die ersten 6 Monate 1935 sind in ETZ 56
(1935) S. 1285 veröffentlicht.
26 Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heit 1
2. Januar 1936
WIRTSCHAFTSSTATISTISCHE MITTEILUNGEN
(Mitgeteilt von der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie.)
Beschäftigung der deutschen Elektroindustrie
im dritten Vierteljahr 1935. — Nachdem sich der Be-
schäftigungsgrad der deutschen Elektroindustrie seit Ende
1934 im allgemeinen auf gleichem Stande gehalten hatte, ist im
dritten Vierteljahr 1935 eine erneute Steigerung eingetreten.
Der bisherige Höchststand des Herbstes 1934 wurde somit erst-
malig wieder überschritten. Gegenwärtig sind 73,9 % der ver-
fügbaren Arbeiterplätze und 81,5 % der verfügbaren Ange-
stelltenplätze besetzt. Damit werden insgesamt in der elektro-
technischen Industrie gegenwärtig rd. 277000 Menschen be-
schäftigt.
Beschäftigung!) der deutschen Elektroindustrie im dritten
Vierteljahr 1935.
Zahl der be- | Zahld.geleiste-
ann schäftigtenAn- | ten Arbeiter- ern
Arbeiter in % | gestellten in % stunden in % | Arbeitszeit
Monat | der Arbeiter- der An- der Arbeiter- je Arbeiter
platzkapazität | gestellten- stunden-
_platzkapazität kapazität h
1934 1935 | 1934 | 1935 1934 | 1935 1934 | 1935
1. V.-J.) 55.5 67,9 | 62.5 ih 75,6 49,3
2. V. . 99 60.3 69,4 66.6 78,6 54,9
u 63,4 | 7,08 | 7,47_
50.3 64.4 | 7,29 | 7,39
VIL | 650 | 72,2 69,1 | 80,6 | 58,6 | 66,2 | 720 7,30
VII | ers 74,2 70,5 81,6] 61,7 | 692 | 728 7,43
= IX 70.3 75,2 | 718 | 824 | 647 71, 9 | 7,38 | 7,81
3. V. J. | 67,7 | 73,9 | 70,6 | 81,5 | 61,7 i 69,1 | 7,29 7,48
Jan./Sep.| 61,2 | 70.4 | 66,6 | 78,6 | 55,3 | 65,6 7,22 | 7,44
1) Nach der Industrieberichterstattung des Statistischen Reichsamte.
2) 8. a. ETZ 56 (1935) H. 24, S. 688.
2) 8. a. ETZ 56 (1935) H. 37, 8. 1034.
l Hersteilung und Absatz elektrischer Glühlam-
pen in Deutschland. — Als Ergebnis der zu Steuerzwecken
durchgeführten Ermittlungen veröffentlicht „Wirtschaft und
Statistik“ 1935, Nr. 21 Angaben über Herstellung und Absatz
von steuerpflichtigen Leuchtmitteln. Elektrische Leucht-
mittel wurden von folgenden Betrieben hergestellt:
Zahl der Betriebe
Art der Leuchtmittel — — —
1932/33 1933/34 1934/35
Nur Glühlampen (u. Nernstbrenner) . . 20 22 29
„ Leuchtröähr enn A 35 40 30
„ Quecksilberdampflampen (u. ähn- ,
liche Lampen). . . . . 2 2 2.0. 3 3 3
„ Brennstifte BE een te k 3 3 3
Zusaun men | 61 68 t 74
Mit Ausnahme der Brennstifte EE PE fung) ist
die Herstellung während der beiden letzten Jahre in sämt-
lichen Gruppen gestiegen (Zahlentafel 1). Für Glühlampen
allein ist 1934/35 gegenüber dem Vorjahr eine Erzeugungs-
Zahlentafel 1. Herstellung steuerpflichtiger elektrischer
Leuchtmittel.
Rechnungsjahr z
1932/33 | 1933/34 1934/35
Art der Leuchtmittel Einheit
Metallfadenglühlampen!) und 1000 |
Nernstbrennen . Stek. 61 367 67 478 82 368
Leuchtröhren ?) . . )))) Stck. 25 747 24 098 34389
m 6 010 9 657 9 758
Quecksilberdampflampen ?) Stck. 189 7 189 9 932
Brennstifte zu elektr. Bogen-
lampen dz 7322 6 543 5 514
Zahlentafel 2. Verbrauch?) steuerpflichtiger elektrischer
Leuchtmittel.
Art und Herkunft Einheit — Rechnungsjahr 2
der Leuchtmittel 1932/33 | 1933/34 | 1033135
Metallfadenglühlampen!) inl. 1000 | 47 939 55 589 68 419
u. Nernstbreuner , ausl. 6 516 7 281 7 090
zus. | Stck. 534 455 6287 75 509
inl. 19641 20 124 29 380
Leuchtröhren :) . .. auel. | Stek. 4727 2191 2165
zus. | 24 368 | 22315 31 545
inl. | 218 3776 4484
Quecksilberdanipf- ausl. Stck. | 27 106 | 19
lampen) zus. 245 | 3882 4503
inl. ' 1672 1716 | 2 064
Brennstifte zu elektr. ausl. dz 86 63 81
Bogenlampen zus. | 1758 1779 | 2 145
1) Kohlenfadenlampen und Metallfadenlampen für Spannungen unter
20 V und Energieverbrauch unter 15 Watt sind steuerfrei.
1) Neon- und Argkon-Leuchtröhren.
) Einschl.Moorelichtanlagen und ab1933/34 auch Natrinmdampflampen.
) = versteuerte Menge, die jedoch annihernd dem deutschen Ver-
brauch entspricht,
steigerung um 22% zu verzeichnen. Hier äußert sich die
starke Belebung der Bautätigkeit, die Erneuerung und Ergän-
zung von Fabrikanlagen sowie die verschiedenen Instand-
setzungsarbeiten und die Wohnungsteilungen. Der vermehrte
Glühlampenbedarf wurde ausschließlich durch die Inlands-
fabriken gedeckt (Zahlentafel 2). Gleichlaufend zu der Be-
lebung des Binnenmarktes konnte die deutsche Glühlampen-
industrie eine leichte Ausfuhrbesserung erzielen, so daß im
Rechnungsjahr 1934/35 12,4 Mill Glühlampen unversteuert aus-
geführt wurden gegenüber 11,5 Mill i. v.
Verbreitung von Elektrowärmegeräten und el.
Haushaltkühlschränken in Frankreich“). — Die
Société pour le Développement des Applications de l’Electricite
(AP EL) und die Société pour le Perfectionnement de l’Eclai-
rage führen seit einigen Jahren Erhebungen durch über die
Verbreitung von Elektrowärmegeräten und elektrischen Kühl-
anlagen in Frankreich ung Nordafrika. Die Erhebungen er-
strecken sich seit 1934 auf 210 Gesellschaften der Elektri-
zitätsversorgung, während in früheren Jahren nur 180 Unter-
nehmungen an der Umfrage beteiligt waren. Die Vergleich-
barkeit mit den Vorjahren ist jedoch dadurch gewahrt, daß
bei den bisher nicht beteiligten Elektrizitätsgesellschaften
auch keine Neuanschlüsse zu verzeichnen waren. Wenngleich
die hier genannten Zahlen nicht alle in Frankreich vorhan-
denen Geräte umfassen, zumal verschiedentlich ohne Wissen
der Elektrizitätswerke Neuanschlüsse vorgenommen werden,
so geben sie doch ein zuverlässiges Bild über die Zunahme
der Elektrizitätsanwendung im Haushalt. So hatte sich bei-
spielsweise die Zahl der el. Haushaltherde (Zahlen-
tafel 1) Ende 1934 gegen das Vorjahr mehr als verdoppelt,
und auch bei den el. Großküchen (Zahlentafel 2) in ge-
werblichen Unternehmungen wurden weitere Fortschritte er-
zielt, wobei die Kasinobetriebe die stärkste Zunahme zu ver-
zeichnen haben. Geringer ist der Zuwachs an el. Backöfen
(Zahlentafel 3), da hier der Übergang zur Elektrizität
meist nur bei sowieso notwendigen Neueinrichtungen vorge-
nommen wird. Über die Verbreitung der Heißwasserspeicher
und el. Haushaltkühlschränke gibt Zahlentafel 4 Auf-
schlug. Dabei ist begreiflicherweise mehr als die Hälfte
aller Heißwasserspeicher in der Provinz in Gebrauch.
Zahlentafel 1. Elektrische Haushaltküchen.
Art der Geräte FR nn wert in kW
1932 1933 13934 1934
Backöfen 5 048 6981 10 588 11 090
Kochplatten 18 118 28 475 43 655 84 923
Selbstkocher. . . . . 4875 5 749 6 207 7415
Herde. 3 168 8 861 21234 92 053
zusammen. . 31209 50 066 81684 195 481
Zahlentafel 2. Elektrische Küchen in gewerblichen
Unternehmen.
Anzahl Anschlußwert
Küchen in f [[in kX
1932 1933 1934 1933 1934
Oust stätten 54 129 | 272 5 335 6712
Kasinobetrieben . . 2 2 2 2 2 2. 29 41 7 2 832 4 348
Heilstätte n. 12 23 35 4 364 4 999
Fleischereien und Bäckereien. — 23 45 344 744
Zusammen 95 216 | 430 | 12875 16 803
Zahlentafel 3. Elektrische Backöfen.
Anzahl?)
Backöfen in = 5 o ERLEEN je
1932 1933 1934
Fleischereien. 501 742 | 87
Bäckereien . . . 2 2 2.0. e e 390 430 355
Gaststätten (u. Hotels) . . . . . 177 194 256
Konditoreien en y 12 | 12 51
Zusammen. 1170 1378 1519
Zahlentafel 4.
Haushaltkühlschränke und Heißwasserspeicher.
Anzalıl
1932 | 1933 1934
t
Haushaltkühlsehränke?) ))): | 11 276 16 992 23 800%
Heißwasserspeicher . . .» 2... 20 573 29 667 36 9035)
) Einschl. der französischen Besitzungen in Nordafrika.
1) Außerdem 1934: 141 Häuser mit 3896 elektrischen Küchen, deren
Anschlußwert 11853 KW beträgt.
2) Anuschlußwert insgesamt 1933: 10 380 kW u. 1934: 11563 kW.
3) Anschlußwert 1953: 4285 KW, 1934: 7000 KW.
4) Außerdem 1934: 202 Häuser mit 1786 Kühlschränken, deren
Anschlußwert 349 KW beträgt.
5) Außerdem 1934: 574 Häuser mit 7696 Apparaten.
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1 27
VERBANDSTEIL.
VDE
Verband Deutscher Elektrotechniker.
(Eingetragener Verein.)
Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus.
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631.
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 213 12.
ETZ-Einbanddecken 1935.
Für den Jahrgang 1935 stellen wir den Beziehern der
ETZ wiederum Einbanddecken zur Verfügung. Der Preis
beträgt 2,20 RM für den Halbjahrsband einschließlich Ver-
sandkosten. Die Bestellung kann erfolgen durch Einzah-
lung auf das Postscheckkonto des VDE: Berlin 21312
(Versandanschrift genau aufgeben, ebenso Vermerk hin-
zufügen: „ETZ-Einbanddecken“). Bei schriftlicher Be-
stellung erfolgt der Versand unter Nachnahme zuzüglich
der Unkosten hierfür.
Verband Deutscher Elektrotechniker.
Der Geschäftsführer:
Blendermann.
VDE Gau Berlin-Brandenburg e.V.
vormals Elektrotechnischer Verein e.V.
(Gegründet 1879)
Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33 II, VDE-Haus.
Fernspr.: C 4 Wilhelm 8885 und 8886.
Postscheckkonto : Berlin 133 02.
Einladung
zum Gesellschaftsabend des VDE Gau Berlin-Brandenburg
im Marmorsaal (mit Nebenräumen) des Zoologischen
Gartens am Freitag, dem 17. 1. 1936.
19.30 Uhr: Versammlung der Gäste, zwanglose Begrüßung.
. 00 Uhr: Gemeinsames Abendessen (an kleinen Tischen). Anschließend
Tanz. Dunkler Anzug erbeten.
Der Preis für Eintritt und Teilnahme am Abendessen (ohne Getränk)
beträgt 3,50 RM.
Gäste, die nicht an dem gemeinsamen Essen teilnehmen wollen,
können das Fest ab 21.30 Uhr zum Elntrittsgeld von 1 RM besuchen.
Die Karten sind nur in der Geschäftstelle des VDE Gau
Berlin- Brandenburg. Berlin-Charlottenburg 4, Bismarck-
straße 33 II, erhältlich. Sie werden den Teilnehmern auch bei
Voreinsendung des Betrages auf das Postscheckkonto: Elek-
trotechnischer Verein e. V., Berlin Nr. 133 02 (aus postalischen
Gründen 2. Z. noch die alte Bezeichnung) durch die Post zu-
gestellt.
Vorbestellungen auf Tische werden in der Geschäftstelle,
in der ein Plan ausliegt, entgegengenommen.
VDE Gau Berlin- Brandenburg e. V.
Matthias.
Arbeits gemeinschaften der Jungingenieure.
Sämtliche nachstehenden Zusammen-
künfte finden jeweils um 18 Uhrim Land-
wehrkasino, Jebensstraße 2 (hinter dem
Bahnhof Zoologischer Garten) statt.
Arbeitsgemeinschaft Elektromaschinenbau. Leiter: Bätz, Berlin-Wilhelms-
hagen, Fahlenbergstr. 27, Fernr.: D 4 0011, App. 159
6. 1. 36 „Der Drehstromkollektormotor“ (Vortragender: Zapf)
Arbeitsgemeinschaft Installationstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Bernhard
Schmidt, Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 87, Fernr.: D2 0011,
App. 136
7. Te nn in der Installatlonstechnik“ (Vortragender: Ing.
008
Arbeitsgemeinschaft Meßtechnik. Leiter: Dr. Boekels, Berlin-Wannsee,
Am Sandwerder 8, Fernr.: F 8 0014, App. 184
8. 1. 36 „Fehlermessungen an Kabeln“
Arbeitsgemeinschaft Hochfrequenztechnik. Lelter: Dr. Allerding, Berlin-
Fried richshagen, Bruno-Wille-Str. 51, Fernr.: E 9 8501, App. 86
9. 1. 36 „Fragen aus dem Antennenbau“ (Vortragender: Dipl.-Ing. Klein-
steuber)
Arbeitsgemelnschaft Hochspannungstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Remde,
Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstr. 39, Fernr.: C 1 0011, App. 128
10. 1. 36 „Neuere Relais und Schutzschaltungen in elektrischen Netzen“
(Vortragender: Dipl.-Ing. Schultheiss VDE)
Bekanntmachung.
Der VDE Gau Berlin-Brandenburg e. V. wird in Ge-
meinschaft mit dem Außeninstitut der Technischen Hoch-
schule eine Vortragsreihe veranstalten über das Thema:
„Neues über Wahrscheinlichkeiten und
Schwankungen.“
Vortragsfolge:
1. Vortrag
13.1.1936 „Grundbegriffe und Gesetze der Wahr-
scheinlichkeiten und Schwankungen.“ Dr.
M. Czerny, Professor a. d. Universität
Berlin.
2. Vortrag
20.1.1936 „Wahrscheinlichkeit in der Fertigungsüber-
wachung.“ Obering. K. Franz, Siemens-
stadt.
3. u. 4. Vortrag
27. 1. u. 3. 2. 1936 „Beobachtungen, Vorschriften und Theorie
der Schwankungen im Fernsprechverkehr.“
Dr.-Ing. Lub berger, Prof. a. d.
T. H. Berlin.
6. Vortrag
10. 2. 1936 „Verborgene periodische Erscheinungen.“
Dr. J. Bartels, Professor a. d. Forst-
lichen Hochschule Eberswalde.
6. u. 7. Vortrag
17. u. 24. 2. 1936 „Das Auftreten von Wahrscheinlichkeits-
gesetzen und Schwankungserscheinungen in
der Physik.“ Dr. R. Becker, Professor
a. d. T. H. Berlin.
Zeit: Montag, abends pünktlich 18 h 30 m bis 20 Uhr.
Ort: Technische Hochschule Charlottenburg, Hör-
saal EB 301.
Teilnehmerkarten sind zu haben:
a) beim VDE Gau Berlin-Brandenburg e.V., Berlin-
Charlottenburg 4, Bismarckstraße 33 II; Postscheck-
konto (aus postalischen Gründen 2. Z. noch alte Be-
nung): Berlin 133 02, Elektrotechnischer Verein
e. V.; |
b) in der Technischen Hochschule, Zimmer 235 (Haupt-
gebäude).
Der Preis für sämtliche Vorträge be-
trägt:
a) für VDE-Mitglieder 8,— RM
b) für deutsche Studenten 4,.— „
c) für andere Teilnehmer . 12, — „
Karten für einzelne Vorträge werden nicht ausgegeben.
VDE Gau Berlin- Brandenburg e. V.
Der Geschäftsführer:
Bur ghoff.
Prüfstelle des Verbandes Deutscher Elektrotechniker.
Berlin- Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus.
AN
Beer
Betr.: Installations-Selbstschalter.
Lt. Mitteilung des Elektrischen Prüfamts 3 in Mün-
chen entsprechen die nachstehend aufgeführten Installa-
tionsselbstschalter den seit dem 1. 7. 1930 geltenden Leit-
28 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 1
2. Januar 1936
sätzen des VDE für Installationsselbstschalter (VDE
0640/1930):
Sockel-IS-Schalter der Firma AEG, Fabriken Anna-
berg, für 6A, 250V Gleichspannung, 380 V Wechsel-
spannung, für rückseitigen Bolzenanschluß oder vorder-
seitigen Klemmenanschluß (letzterer durch plombier-
bare Kappe zu verschließen), mit Wärme-, hiervon un-
abhängiger elektromagnetischer und Frei-Auslöseein-
richtung, Sockel aus keramischem Baustoff, Kappe aus
Preßstoff, Betätigung durch Druckknöpfe.
Prüfzeit: November 1935.
Für Installationsselbstschalter wird bekanntlich die
Genehmigung zur Benutzung des VDE-Zeichens noch nicht
erteilt. Installationsselbstschalter, welche lt. Gutachten
des Elektrischen Prüfamtes 3 in München den obenerwähn-
ten Leitsätzen entsprechen, können aber ebenso als ver-
bandsmäßig angesehen werden wie andere Geräte, deren
Übereinstimmung mit den VDE-Vorschriften von der
VDE-Prüfstelle durch Erteilung der Zeichengenehmigung
anerkannt worden ist.
Prüfstelle des Verbandes Deutscher Elektrotechniker.
Zimmermann.
Gau-Veranstaltungen.
VDE, Gau Niederschlesien, Breslau. 7.1. (Di),
20 h, T. H.: „Elektrochemie im Rahmen der Elektrotechnik“.
Prof. Dr. G. Masing.
VDE, Gau Ostpreußen, Königsberg. 6. 1. (Mo),
20 h, 1. Phys. Inst.: „Neue Anschauungen über Kontakte“.
Dr.-Ing. L. Schmitz VDE.
VDE, Gau Südbayern, München. 8. 1. (Mi), 20 h,
T. H.: „Die elektrische Gasentladung und ihre Anwendung
in der Technik“ (m. Vorführ.). Dr.-Ing. W. Es tor ff VDE.
VDE, Gau Mittelhessen, Frankfurt a. M. 8. 1.
(Mi), 20h, Kunstgewerbeschule: „Ersatz ausländischer Be-
triebstoffe durch einheimische, insbesondere für Akkumu-
latoren-Fahrzeuge.“ Baurat Dipl.-Ing. W.WegenerVDE.
Aus dem Gau Oberschlesien.
Über „Die Eigenschaften, die Bearbeitung sowie Ver-
wendung von Reinaluminium und seinen Legierungen“
sprach am 23. 9. 1935 Herr Obering. Wunder. Aus-
gehend von den Urstoffen des Aluminiums, seiner Ge-
winnung und Herstellung, schilderte der Vortragende an
zahlreichen Lichtbildern die Eigenschaften und Ver-
wendung des Aluminiums in der Technik. Dabei ging er
ausführlich auf die einzelnen Aluminiumlegierungen ein,
wie sie sich unter den verschiedenen Namen auf dem
Markt befinden. Des weiteren wurden die spanlose For-
mung, die lösbaren und nichtlösbaren Verbindungen, die
Oberflächenbehandlung und die Oberflächenveredelungs-
verfahren geschildert.
Aus dem Gau Nordbayern.
Am 11. 10. 1935 hielt Herr Prof. Dr. Karl Stöckl vor
dem Gau Nordbayern einen Vortrag, über „Elektrotechni-
sche Betrachtungen der Sonnenstrahlung und der Vor-
gänge auf der Sonne“. Die neuzeitliche Atomphysik lehrt,
daß in hocherhitzten Körpern die Atome und Moleküle
weitgehend ionisiert sind. Die Sonne und die Fixsterne
mit ihren hohen Temperaturen haben also beträchtliche
freie Elektrizitätsmengen, die den Ablauf von verschie-
denen elektrischen und magnetischen Erscheinungen bedin-
gen. Ein besonders lehrreiches Beispiel hierfür sind die
Sonnenflecken. Mit den großen Hilfsmitteln des Sonnen-
observatoriums auf dem Mount Wilson hat Hale durch
genaue Untersuchung der Veränderungen, die die Frauen-
hoferschen Linien in der Nähe von Sonnenflecken er-
fahren, Magnetfelder nachgewiesen und ihre Stärke zu
mehreren tausend Gauß gemessen. Er konnte auch fest-
stellen, daß in den meisten Fällen zwei benachbarte Flecken
entgegengesetzte Polarität zeigen. Zur Zeit des Minimums
der Sonnenflecken (also ungefähr alle 11 Jahre) wechselt
die Polarität der Wirbel einer Gruppe.
Aus dem Gau Kurpfalz.
Am 25. 10. 1935 hielt Herr Dipl.-Ing. Fricke vor
dem Gau einen Vortrag über „Einphasenlast in Drehstrom-
netzen“.
Bei einphasiger Belastung zwischen zwei Außenleitern
tritt nur ein gegenlaufendes System auf. Dieses gegen-
laufende System ist die Ursache für Rückwirkungen, die
sich in den Dämpferwicklungen der Generatoren und in
den geschlossenen Rotorwicklungen der Drehstrommotoren
zeigen. Bei unzureichenden Dämpferwicklungen der Gene-
ratoren können Verzerrungen der Spannungsform auf-
treten. Die Beseitigung des gegenlaufenden Systems in
der Spannung erfolgt durch Kurzschließen dieser zusätz-
lichen Spannung, ohne daß hierbei das mitlaufende System
beeinträchtigt wird, in einer guten Dämpferwicklung.
Über Versuche mit Einphasenlast im 100 kV-Netz des
Badenwerkes wurde berichtet; zwischen den Außenleitern
des Drehstromsystemes wurden Einphasenlasten bis zu
15 250 kW ohne Nachteile erreicht. Bei Einphasenlast
zwischen einem Außenleiter und dem Nulleiter genügt
schon eine verhältnismäßig kleine Last, um die in den
Normen gesetzten Grenzen zu überschreiten, und eine Null-
punktsverschiebung von 5% wird sehr schnell erreicht.
Abhilfe bildet auch hier der Kurzschluß der im Nullpunkt
auftretenden zusätzlichen Spannung.
Aus dem Gau Niederschlesien.
Obering. Otten sprach am 5. 11. 1935 vor dem Gau
über „Aluminiumkabel, deren Verwendung und Verlegung
unter besonderer Berücksichtigung der Herstellung ihrer
Verbindungsstellen“. Die Leitfähigkeit für das für Ka-
bel verwendete mittelharte Aluminium beträgt im verseil-
ten Zustande etwa 34,5. Das Leitfähigkeitsverhältnis von
Kupfer zu Aluminium ist also 56: 34,5, das ist 1,63. Um
also auf die gleiche Leitfähigkeit eines Kupferkabels zu
kommen, muß man den Kupferkabelquerschnitt mit 1,63
multiplizieren. Um dagegen auf die gleiche Belastungs-
möglichkeit zu kommen, genügt ein Umrechnungsfaktor
von nur 1,45, weil durch die größere Oberfläche des Alu-
miniums eine bessere Abkühlung erzielt wird. Der Be-
rechnung von Al Kabeln sind die folgenden elektrischen
Werte zugrunde zu legen: Leitfähigkeit 34,5, spezif. Wi-
derstand 0,029, Temperaturkoeffizient 0,004. Die Werte
für die Belastung sind VDE 0255/1934 (V. S. K.) zu
entnehmen und betragen 80 % der darin angegebe-
nen Werte für Kupferkabel. Alle Werte, die nur von
den Abmessungen abhängen, wie Induktivität, Kapazität,
Durchschlagfestigkeit und dielektrische Verluste bei Al-
Kabeln sind praktisch gleich denen der querschnittgleichen
Kupferkabel. Die mechanischen Eigenschaften des Al-Ka-
bels kommen denen des Kupferkabels nahe. Für die Ver-
legung gelten also auch die gleichen Regeln. Durch die
ungünstige Lage des Aluminiums in der elektrischen
Spannungsreihe kann bei Verbindung mit einem anderen
Metall bei Zutritt von Feuchtigkeit Elementbildung ein-
treten, wodurch das Aluminium zerstört wird. Deshalb
muß man die Übergangsstelle vom Aluminium zu einem
anderen Metall vor Feuchtigkeitszutritt schützen. Die nor-
malen für Kupferkabel gebräuchlichen Kabelgarnituren
wie Muffen und Endverschlüsse lassen sich ohne weiteres
verwenden, da hierin die Verbindungsstellen, bei denen
das Aluminium eventuell mit einem anderen Metall in Be-
rührung kommt, unter Feuchtigkeitsabschluß liegen. Um
bei Anschluß eines Al-Kabels an eine Kupfersammel-
schiene oder Messingklemme keine elektrolytische Korro-
sion zu bekommen, sollte man auf dem Al-Leiter einen
Kupferkabelschuh auflöten und die Übergangsstelle zwi-
schen Leiter und Kabelschuh durch eine feuchtigkeits-
dichte Bandage schützen. Der Anschluß einer Al-Freilei-
tung an einen Freiluftendverschluß mit Messing oder
Kupferanschlußbolzen muß durch Al-Cu-Klemmen er-
folgen.
Die Verbindung der Kabelleiter kann durch Lötung
oder Schweißung erfolgen!). Eine normale Lötung ist
nicht möglich, da die Oxydhaut auf dem Aluminium, die
sich auch nach dem Entfernen sofort wieder bildet, eine
Bindung mit dem Lot verhindert. Es müssen deshalb so-
1) Siche S. 5 dieses Heftes.
|
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft! 29
genannte Reibelote verwendet werden, mit denen jeder
einzelne Draht des Leiters metallisiert werden muß. Die
Reibelote müssen, wie der Name schon sagt, während der
Erwärmung mittels Lötlampe aufgerieben werden, wobei
die Oxydhaut zerrieben wird und eine Bindung des Alumi-
niums mit dem Lot eintritt. Sind die Einzeldrähte so me-
tallisiert, so kann die weitere Lötung in der bei Kupfer-
kabeln üblichen Weise erfolgen. Während die Lötung sich
von jedem Kabelmonteur nach kurzer Unterweisung oder
auch nach Montagevorschrift ausführen läßt, ist für die
Schweißung unbedingt eine gründliche Sonderausbildung
notwendig. Die Schweißung muß sehr schnell ausgeführt
werden (Sonderbrenner, Schweißzeit 1 bis 2 min), damit
durch die zugeführte Wärme nicht die Isolation beschädigt
wird (Kühlbacken). Sehr vorteilhaft ist das Gießverfah-
ren, bei dem die Leiter durch flüssiges Aluminium unter
Anwendung einer Form zusammengegossen werden.
Klemmverbindungen sollten nur für Abzweige von un-
geschnittenen Leitern angewendet werden, z. B. in Haus-
anschlußmuffen. Hierfür sind aber besonders ausgebildete
Tatzenklemmen notwendig, die einen hohen Kontaktdruck
gewährleisten und bei denen die spezifische Stromdichte
gering ist. Mit Klemmverbindungen bei Kabeln darf nicht
mehr Strom abgenommen werden als die oberste Draht-
lage führen kann (für Freileitungen gelten andere Re-
geln). Wenn die Verbindungsstellen bei Al-Kabeln rich-
tig hergestellt sind und durch richtige Montage elektro-
lytische Korrosion verhindert wird, ist ein Al-Kabel dem
Kupferkabel gleichwertig.
Aus dem Gau Ruhr-Lippe.
über „Betriebsverhalten von Kondensatoren in Stark-
stromnetzen“ sprach Dipl.-Ing. Moser vor der Mitglieder-
versammlung des Gaues am 13. 11. 1935. Die Verbreitung
des Kondensators zur Verbesserung des Leistungsfaktors
ist hauptsächlich gefördert worden durch seine sehr ge-
ringen Verluste und den Wegfall jeder Bedienung und
jeder Wartung. Der Kondensator wird aus Wickeln zu-
sammengebaut, die aus Metallfolie und Papier hergestellt
werden!). Der Kondensator kann am billigsten für die
Spannungen von 500 bis 6000 V erstellt werden, und zwar
gewöhnlich in Einheiten von 10 bis 400kVA. Für größere
Leistungen werden aus den Einheiten Batterien zu-
sammengestellt?). Das Zu- und Abschalten der Einheiten
oder Gruppen derselben je nach dem Bedarf an Blindstrom
kann selbsttätig erfolgen. Hierbei ist nur eine stufen-
weise Regelung möglich, während die synchronen Phasen-
schieber den Leistungsfaktor vor- und nacheilend stufen-
los regeln können. Bei Einzelkompensierung der Motoren
wird der Kondensator für den Leerlauf bemessen, dann
beträgt bei Vollast der Leistungsfaktor etwa 0,9. Eine
höhere Kompensierung ist unwirtschaftlich. In dem Span-
nungsbereich zwischen 500 und 6000 V und bei einer Pha-
senverbesserung bis zu coso = 0, 9 arbeiten die Konden-
satoren in den meisten Fällen wirtschaftlicher als die
übrigen Phasenregler.
Aus dem Gau Nordsachsen.
Am 19. 11. 1935 hielt Dr.-Ing. V. Aigner vor
dem VDE Gau Nordsachsen einen Vortrag über „Die
Symmetrierung unsymmetrisch belasteter Drehstrom-
netze durch ruhende Ausgleichkreise“. In neuerer Zeit
wird häufiger die Frage des Anschlusses größerer Ein-
phasenlasten an die Drehstrom- Landesversorgung er-
wogen und damit die Frage nach der Auswirkung der un-
symmetrischen Belastung auf die Stromquellen einerseits
und die Stromabnehmer anderseits gestellt. Zur Herbei-
führung einer symmetrischen Belastung des Drehstrom-
netzes genügt es nicht, Umspannerschaltungen zu ver—
wenden, die trotz einphasiger Belastung in allen drei Lei-
tern des Drehstromnetzes gleiche Ströme bedingen, es
läßt sich vielmehr zeigen, daß die Unsymmetrie der
Ströme auf der Drehstromseite von der Umspannerschal-
tung völlig unabhängig ist. Die Symmetrierung läßt sich
vielmehr nur durch die Verwendung von Energiespeichern
erreichen, die entweder in Form umlaufender Maschinen
1) Val. a. G. Nauk, ETZ 56 (1935) H. 13, S. 371, H. 19, S. 539.
2) ETZ 56 (1935) H. 18, S. 501.
oder elektrischer bzw. magnetischer Speicher, d. h. Kapa-
zitäten bzw. Induktivitäten, auftreten.
Wird die einen Ausgleichblindwiderstand speisende
Spannung in Abhängigkeit vom Leistungsfaktor der Ein-
phasenlast in geeigneter Weise hinsichtlich ihrer vekto-
riellen Lage geregelt, so gelingt es, vollständige Symmetrie
im Drehstromnetz mit dem Geringstwert an Ausgleich-
blindleistung zu erreichen, der der Scheinleistung der
Einphasenlast entspricht. Im praktischen Betrieb kommt
es aber weniger auf eine vollständige Symmetrie als viel-
mehr auf die Gewährleistung an, daß eine vereinbarte
Abweichung von der vollständigen Symmetrie, die durch
die Abweichung der Phasenströme voneinander oder durch
einen nicht symmetrierten Lastanteil ausgedrückt werden
kann, nicht überschritten wird. Unter solchen Voraus-
setzungen genügt eine stufenweise Einstellung der Aus-
gleichkreise, die naturgemäß eine um so bessere Annähe-
rung an die vollständige Symmetrie ergibt, je größer die
Stufenzahl ist. Die Symmetrie eines Drehstromnetzes
läßt sich einerseits dadurch erreichen, daß die im Netz
verteilten, an verschiedene verkettete Spannungen ange-
schlossenen einphasigen Belastungen je für sich symme-
triert werden, wobei insgesamt günstigstenfalls eine Aus-
gleichblindleistung erforderlich ist, die zahlenmäßig der
Summe der Einphasenscheinleistungen entspricht. Da die
verschiedenen Einphasenbelastungen durch ihr Zusam-
menwirken zwar nicht an der Anschlußstelle der einzelnen
Last, wohl aber an dem allen Einphasenlasten voraus-
setzungsgemäß gemeinsamen Speisepunkt einen teilweisen
Ausgleich ergeben, reicht man anderseits bei einer Symme-
trierung am Speisepunkt mit einem Bruchteil der bei Ein-
zelsymmetrierung erforderlichen Ausgleichblindleistung
aus. Die Größe und Regelung der erforderlichen Aus-
gleichblindleistung richtet sich nach dem am Speisepunkt
gemessenen Gegensystem der aus den Einzellasten resul-
tierenden Phasenströme.
Aus dem Gau Südbayern.
Im Verband Deutscher Elektrotechniker Gau Südbayern
e.V. München sprach am 20.11.1935 Herr Dr. H. Roth
VDE über „Neue elektrische Meßinstrumente und Meßver-
fahren“. Der Vortragende behandelte dabei vorwiegend
den Einfluß, den die Einführung neuer Werkstoffe auf die
Entwicklung der elektrischen Meßgeräte und Meßver-
fahren ausgeübt hat. Zunächst hat sich das Äußere, be-
sonders der tragbaren Geräte, durch die Verwendung von
Preßstoffen vollkommen gewandelt, aber auch das Innere
hat durch die Möglichkeit des Einpressens von Metallteilen
einen gänzlich anderen Aufbau bekommen, so daß sich
für die Herstellung, insbesondere für die Montage, neue
Wege eröffneten. Die neuen Magnetstähle brachten Lei-
stungssteigerung und durch die Möglichkeit, sie zu gießen,
Vorteile für die Formgebung. Die Geräte mit Dauer-
magneten, wie Drehspulsysteme, Magnetinduktoren, konn-
ten daher in ihrer Leistung gesteigert oder bei gleicher
Leistung verkleinert und leichter gemacht werden. Die
hohe Koerzitivkraft der hochlegierten Kobaltstähle ließ
weiterhin zu, kurze Stäbchen dauerhaft, sogar quer, zu
magnetisieren, was den Bau eines neuen Vibrationsgal-
vanometers mit einer um eine Zehnerpotenz gesteigerten
Empfindlichkeit ermöglichte. Diese Empfindlichkeits-
steigerung des Vibrationsgalvanometers als Nullinstru-
ment, die wesentlich durch den Werkstoff bedingt ist,
führte wiederum zum Bau einer neuen sehr einfachen
tragbaren Einrichtung, zur Prüfung von Meßwandlern,
wie sie zum Anschluß von Zählern und Meßgeräten ge-
braucht werden. Die Eisennickellegierungen brachten in
der Reihe der Werkstoffe mit besonderen Permeabilitäts-
eigenschaften große Umwälzungen, was sich besonders
im Meßwandlerbau und bei der Herstellung von magneti-
schen Abschirmungen gegen Fremdfelder, z. B. bei Dreh-
eiseninstrumente und Vibrationsgalvanometer, auswirkte;
die kleine Koerzitivkraft dieser Legierungen brachte Fort-
schritte im Bau von Dreheiseninstrumenten und sogenann-
ten eisengeschlossenen Instrumenten. Ein Federbaustoff
mit besonderen elastischen Eigenschaften ermöglichte den
Bau eines neuen Hochspannungsvoltmeters. Neue Bau-
elemente, wie Trockengleichrichter und Photoelemente,
. brachten neue Meßverfahren und führten dadurch zur Her-
stellung neuartiger Geräte.
30 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
Aus dem Gau Danzig.
In der Versammlung am 25. 11. sprach Herr Dr.
Vogel, Köln-Mülheim, über „Fortschritte der Höchst-
spannungskabeltechnik“:
Die zunehmende Ausdehnung der elektrischen Ener-
gieversorgung, die sich in ihrem Hauptverteilungsnetz
bisher auf Hochspannungsfreileitungen stützt, hat auch
an die Kabeltechnik zunehmende Anforderungen dahin-
gehend gestellt, in besonderen Fällen Freileitungen auch
für die höchsten Spannungen sicher zu verkabeln. Wir
kennen heute zwei Kabelsysteme, die bis 220 000 V tech-
nisch zuverlässig und wirtschaftlich tragbar sind. Der
Grundgedanke dieser Erfindungen, des Ölkabels und
des Druckkabels, läuft darauf hinaus, die Alterungs-
erscheinungen des Isolierstoffes der Kabel, die vor allem
durch Temperaturschwankungen verursacht werden, zu
verhindern oder zu beseitigen, denn diese lockern infolge
der Verschiedenheit der Ausdehnungskoeffizienten im
Kabel die Isolation allmählich auf. Im Laufe der Jahre
kann die Isolation dann den Glimmerscheinungen in den
2. Januar 1936
durch die Auflockerung entstandenen Hohlräumen zum
Opfer fallen.
Beim Öölkabel!) wird die Hohlraumbildung dadurch
beseitigt, daß das Kabel mit dünnflüssigem Isolieröl ge-
füllt wird, während an bestimmten Punkten der Kabel-
strecke Behälter aufgestellt sind, die bei Temperatur-
schwankungen das überschüssige oder benötigte Öl auf-
nehmen oder hergeben.
Beim Druckkabel?) dient ein Stahlrohrsystem als
Grundlage, in das das Hochspannungskabel eingezogen
wird. Das Stahlrohr wird mit Stickstoff unter einem
Druck von 15at gefüllt, und dieser Stickstoffdruck ver-
hindert jedwede Hohlraumbildung. Beide Kabel bringen
durch erhebliche Verbesserung der Isolationsgüte große
technische und wirtschaftliche Vorteile; nach beiden Sy-
stemen sind in verschiedenen Ländern bereits beachtliche
Kabelanlagen ausgeführt. Ausführung und Verlegung des
Druckkabels wurden in einem Film vorgeführt.
1) Vgl. ETZ 53 (1932) S. 87.
2) ETZ 53 (1932) S. 145, 169, 186.
VERSCHIEDENES.
PERSÖNLICHES.
(Mitteilungen aus dem Leserkreis erbeten.)
J. E. Noeggerath 7. — Dr.-Ing. Jakob Emil
Noeggerath, der aus einer alten Gelehrtenfamilie
stammt, wurde in New Vork am 4. 10. 1877 geboren, be-
suchte das humanistische Gymnasium in Wiesbaden und
studierte Elektrotechnik an der T. H. Hannover. Im Jahre
1901 ging er zur General Electric Co. in Schenectady und
baute dort die erste Unipolarmaschine, die er schon als
Student entworfen hatte. Er löste damit ein Problem,
mit dem sich schon Faraday und Siemens beschäftigt
hatten. Nach vierjähriger Tätigkeit machte er sich als
Zivilingenieur selbständig und lebte von 1910 ab in Zürich
und München. Der Weltkrieg bot ihm unter Ausnutzung
seiner amerikanischen Beziehungen die Gelegenheit, im
Auswärtigen Amt tätig zu sein. Nach dem Kriege
wandte er sich mit seinem Studienfreunde Lawaczek
der Elektrolyse unter Hochdruck zu. Auf diesem Gebiete
hat er viel und erfolgreich geforscht, aber die technischen
und wirtschaftlichen Probleme erforderten Anstrengun-
gen, denen er allein nicht gewachsen war. Er verzehrte
sich an ihnen, und am 27. 11. 1935 wurde er von langen
Leiden erlöst.
Dr. Noeggerath war ein höchst gedankenreicher und
vielseitiger Ingenieur, dessen Pläne wohl oft seiner Zeit
vorausgeeilt sind. Mit Schwung und zäher Energie strebte
er seinen Zielen zu; daß sie zu weit gesteckt waren, ist
die Tragik seines Lebens gewesen. Seine Arbeit braucht
deshalb nicht vergeblich gewesen zu sein, sondern kann
künftig von Nutzen werden. F. Meineke.
R. Nowotny 7. — Am 30. 11. 1935 nahm der Tod
in Wien den Hofrat Ing. Robert Nowotny im Alter von
71 Jahren hinweg. Von Hause aus Chemiker, trat Nowotny
vor über 40 Jahren in den Dienst der österreichischen Tele-
graphenverwaltung ein, und wir finden ihn zuletzt als
Direktor des Chemischen Laboratoriums der Post. Ihm
dankt Österreich besonders die neuzeitliche Ausgestaltung
der Konservierung der Leitungsmasten. Durch sorgfältige
Statistiken und Versuche wirkte Nowotny an der Ausge-
staltung der Imprägnierverfahren mit; auch das jüngste
Holzschutzverfahren von Bedeutung, das Ösmosever-
fahren, verdankt ihm wertvolle Anregungen. Als das alte
Österreich zusammenbrach, übernahm Nowotny das
schwere und undankbare Amt des Handelsministers, bis
ihn endlich dauernde Kränklichkeit zwang, in den Ruhe-
stand zu treten. Aber bis zum letzten Tage beschäftigten
ihn wissenschaftliche Probleme, die Statistiken und ihre
Auswertung und die Weiterentwicklung der Imprägnie-
rung. Wer das große Glück hatte, mit ihm zusammen zu
arbeiten, der weiß, was für ein unbedingt lauterer Cha-
rakter, ernster Forscher und aufrichtiger Freund der Ver-
storbene war.
SCHRIFTTUM.
Besprechungen.
7 Formeln genügen. Vorbereitung zur Gesellen- und
Meisterprüfung im Elektrohandwerk. Von B. Gru-
ber. 2. Aufl. Mit 395 Abb., XII u. 346 S. im Format
105-170 mm. Verlag R. Oldenbourg, München u. Berlin
1935. Preis geb. 4,50 RM.
Wenn bei der Fülle des elektrotechnischen Fachschrift-
tums ein Buch in zweiter Auflage erscheint, so zeigt dies,
daß in dem Buch der richtige Weg eingeschlagen wurde.
Um mit der Entwicklung der Elektrotechnik Schritt
zu halten, wurden gegenüber der ersten Auflage durch
neue Kapitel wesentliche Erweiterungen eingefügt. Es
werden behandelt:
Kondensatorenschaltungen und Elektrolytkondensa-
toren. Blindleistung, Wechselrichter, Dauerladung, Akku-
mulatoren mit alkalischem Elektrolyt, Walzenschalter.
Die lichttechnische Einheiten-Ausführung von Beleuch-
tungsberechnungen, die Natriumdampflampe, die Queck-
silber-Hochdruckdanmpflampe. Der Elektroherd, Schutz
gegen Rundfunkstörungen (Entstörungsmaßnahmen). Die
Zahl der bildlichen Darstellung wurde wesentlich vermehrt,
desgleichen die Zahl der Rechenbeispiele.
Die Auszüge aus den VDE-Vorschriften wurden dem
heutigen Stand angeglichen. Änderungen im Text geben
dem Inhalt des Buches eine noch klarere Linie. Im Inhalts-
verzeichnis wurde der Stoff für die Gesellenprüfung be-
sonders gekennzeichnet. Dies wird allen, die sich zur Ge-
sellenprüfung vorbereiten wollen, ein wertvoller Anhalt
sein. Aloys Höchtl VDE.
DerpraktischeElektro-Installateur. Hand-
buch f. d. Elektro-Installateur. Von P. Seeger f u.
H. LippOI d. (Illustr. Handwerker-Bibl. Bd. 10.) 3.,
erw. u. verb. Aufl. Mit 1 Taf.-Beil., 443 meist Original-
abb., zahlr. Tab. u. Aufg. aus der Praxis, XII u. 372 S.
in 40. Verlag Ernst Heinrich Moritz (Inh. Franz Mittel-
bach), Stuttgart 1934. Preis geh. 13,50 RM, geb. 18 RM.
Das umfangreiche Lehrbuch bringt auf 370 Seiten mit
mehr als 440 Abbildungen und 66 Tabellen einen erheb-
lichen Teil des Wissensgebietes, das der praktische Elek-
tro-Installateur beherrschen muß. Das Buch ist als Hilfs—
mittel für den praktischen Elektro-Installateur gedacht,
dem es ein wirklicher Ratgeber sein soll. Nach kurzer
Einleitung über die Grundlagen der praktischen Elektro—
technik wird ganz besonders eingehend die Beleuchtungs-
technik und ihre praktische Anwendung sowie die Lei—
tungsberechnung behandelt. Praktische Rechenbeispiele
machen die theoretischen Darlegungen verständlich. In
besonderen Kapiteln werden Meßinstrumente, Koch- und
Heizapparate, Zähler, Apparate für besondere Beleuch-
tung, Sicherungen, Schutz der Motoren und Leitungen
durch Selbstschalter, Isolationsmessungen und Fehler-
bestimmungen besprochen. Ein Anhang bringt einen Hin-
2. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1 31
weis auf die Elektromeisterkurse, welche die Vereinigte
Technische Staatslehranstalt für Maschinen- und Berg-
maschinenwesen in Köln zu dem Zwecke abhält, tüchtige,
praktisch gut vorgebildete Elektro-Installateure so weit
auszubilden, daß sie befähigt sind, ihr Gewerbe in einer
den neuzeitlichen Anforderungen entsprechenden Weise
selbständig auszuüben. Das vorliegende Buch scheint den
Lehrinhalt dieser Kurse darzustellen. K.Krohne VDE.
A symposium on illumination. Herausg. v.
C. J. Webber Grieveson, mit einem Vorwort von
Lt.-Col. Kenelm Edgcumbe. Mit 109 Abb., XV und
229 S. in 8°. Verlag Chapman & Hall, Ltd., London 1935.
Preis geb. 13/6 s.
In dem 229 Seiten umfassenden Buch hat der Verfasser
eine Folge von Vorträgen zusammengestellt, die von ver-
schiedenen Fachleuten der englischen lichttechnischen Ge-
sellschaft und des englischen nationalen Beleuchtungsaus-
schusses im Jahre 1933 gehalten wurden. Die Vorträge
umfassen Theorie und Praxis der gesamten Leucht- und
Beleuchtungstechnik und sind für allgemeine Kreise be-
stimmt. Sie behandeln daher sowohl die Grundlagen der
Lichttechnik als auch praktische Erfahrungen im Gebrauch
der verschiedenen Lichtquellen. Neue theoretische Be-
trachtungen und auf Einzelheiten eingehende Berichte über
die praktische Beleuchtungstechnik können von dem Buch
nicht erwartet werden.
Die Vortragsfolge gibt aber einen brauchbaren Über-
blick über die wichtigsten Zweige der Lichttechnik, wenn
auch in der Hauptsache nur auf englisches Material Bezug
genommen ist. Der in der Praxis stehende Beleuchtungs-
techniker wird genauere Angaben vermissen.
Die — wie im Vorwort betont — kein geschlossenes
Ganze darstellenden Vorträge behandeln im einzelnen fol-
gende Gebiete:
Paterson: „Das Licht im Dienste der Menschheit“
Walsh: „Licht und Auge“
Jones: „Elektrische Lichtquellen und ihre Eigenschaften“
Smith: „Leuchtgaslampen und ihre Eigenschaften“
Walsh: „Tageslicht, farbiges Licht“
MacGregor-Morris: „Photometrie“
Wilson: „Die Lenkung und Verteilung des Lichtes“
Read: „Licht und Raumgestaltung“
Colquhoun: „Öffentliche Beleuchtung“
Weston: „Das Licht als Werkzeug und als Mittel zur Unfall-
verhütung“. E. Summerer VDE.
Neuzeitliche Reiseempfänger. Von E. W.
Stockhusen. Mit 60 Abb. u. 118 S. im Format A 5.
Verlag Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1935. Preis
geh. 2,40 RM.
Ein Teilgebiet des Rundfunks, das bisher vernach-
lassigt wurde, ist der Reiseempfänger. Der Verfasser hat
sich seit Jahren mit diesem Stoff befaßt und setzt dem
Leser aus dem Schatz seiner Erfahrungen drei Reisegeräte
vor: Einen Taschenempfänger mit einer Doppelgitter-
röhre in rückgekoppelter Audionschaltung, der mit zwei
Taschenlampenbatterien von je 4,5 V betrieben wird, 0,41
Inhalt hat und 400 g wiegt. Die beiden anderen Geräte
sind für Lautsprecher eingerichtet; der Dreiröhrenempfän-
ger besitzt ein rückgekoppeltes Audion, eine Tonfrequenz-
verstärker- und eine Endröhre, alle für 2V, einen Ab-
stimmkreis, 81 Rauminhalt, 6kg Gewicht, davon die Bat-
terien etwa die Hälfte. Die Leistungsfähigkeit kommt
der des Volksempfängers gleich. Das Vierröhrengerät ist
ähnlich aufgebaut, aber es besitzt noch eine Hochfrequenz-
Vorröhre und zwei Abstimmkreise, die die Empfindlich-
keit und Trennschärfe merklich erhöhen. Gewicht und
Raumbedarf sind nur wenig größer.
Sehr wertvoll sind die Hinweise, wie man das Gerät
für den Gebrauch zu Hause mit Netzanode betreiben oder
gleich als Allstromempfänger bauen kann, wie man einen
Kurzwellenteil einbaut usw. Für alles werden gute und
ausführliche Bauanweisungen gegeben, so daß das
schmucke Werkchen eine wertvolle Bereicherung jeder
Funkbücherei darstellt. K. Mühlbrett.
Rundfunk! Wer lernt mit? Von G. Büscher.
(Telefunken- Buchreihe Bd. 2.) Mit 220 Abb. u. 79 S. im
Format A5. Union Deutsche Verlagsgesellschaft Ber-
lin 1935. Preis kart. 1,40 RM.
Im Vorwort heißt es: „Dies ist keine wissenschaftliche
Abhandlung, dies ist kein technisches Lehrbuch. Der Ver-
fasser will nur die Tore vor der Wunderwelt der Rund-
funktechnik ein klein wenig öffnen.“ Das ist ihm mit Hilfe
teils lustiger und teils lehrreicher Bilder und Vergleiche
ausgezeichnet gelungen. Es ist sehr zu begrüßen, daß auf
diese unterhaltsame Weise kindlichen Gemütern kleiner
und großer Leute die immerhin schwierige Funktechnik
spielend näher gebracht wird. Der Fachmann hat seine
Freude daran, zu sehen, daß man die trockene Technik
auch ohne Formeln, Kurven und Tabellen darstellen kann.
K. Mühlbrett.
Funktechnische Schaltungssammlung. Die
Schaltungen der deutschen Rundfunkempfänger mit
allen für die Prüfung und Instandsetzung notwendigen
technischen Daten. Für die Verwendung in Funkwerk-
statt, Prüffeld u. Laboratorium herausgegeben von E.
Schwandt. Mit 150 doppelseitigen Schaltungskarten
in Leinenmappe u. einem Textbogen. Verlag Weidmann-
sche Buchhandlung, Berlin 1935. Preis 22 RM.
Der Verfasser des „Funktechnischen Praktikums“ ist
mit der Herausgabe der „Funktechnischen Schaltungs-
sammlung“ einem großen Bedürfnis aller Funktechniker
und jedem technisch am Empfangswesen Interessierten ge-
recht geworden. Der vorliegende Stammband dieser Samm-
lung umfaßt 150 Schaltungen aller deutschen Erzeug-
nisse nach einheitlichen Gesichtspunkten bearbeitet und
geordnet. Widerstände, Kondensatoren und Drosselspulen
sind mit ihren elektrischen Daten bezeichnet. Angaben
über die Wellenbereiche, die Lautstärke- und Klangfarben-
regelung, die Zwischenfrequenz, die Röhren, Skalenlam-
pen, Sicherungen usw., die Netzspannungen und den Lei-
stungsverbrauch, vor allem aber eine ausführliche Tabelle
aller an den Röhren liegenden Spannungen und der Ströme
geben bei jedem einzelnen Empfänger ein klares Bild sei-
ner Arbeitsweise und ermöglichen ein schnelles Auffinden
von Fehlern.
Angaben über Trennschärfe, Empfindlichkeit und an-
dere für eine Gütebeurteilung notwendigen Daten sind
nicht gemacht. Zweimal jährlich wird die Sammlung
durch 50 bis 75 Karten ergänzt, so daß die „Funktechni-
sche Schaltungssammlung“ zu einem wertvollen Archiv
der deutschen Rundfunkempfänger werden wird.
G. Müller VDE.
John I. Carty. Das Leben eines Pioniers.
50 Jahre Fernsprecher in den Vereinigten Staa-
ten von Amerika im Frieden und im Krieg. Von F. L.
Rhodes, übersetzt von C. A. Kruckow. Mit VIII
u. 264 S. im Format 150 X 225 mm. Verlag für Wissen-
schaft und Leben, Georg Heidecker, Berlin 1935. Preis
geb. 7 RM.
Staatssekretär Dr. Kruckow hat sich ein großes Ver-
dienst dadurch erworben, daß er dieses wertvolle Buch
durch seine ausgezeichnete Ubersetzung dem allgemeinen
deutschen Leserkreis zugänglich gemacht hat. Wenn
irgend jemand, so kann Carty mit vollem Recht als Pio-
nier in seinem Wirkungskreis bezeichnet werden. Nach
beendetem Besuch der Lateinschule in seiner Heimatstadt
Cambridge (Ma) begann er 1879 als Verkäufer in einem
Laden für elektrische Artikel, trat aber noch im gleichen
Jahr als Gehilfe in den Dienst der Bostoner Fernsprech-
gesellschaft, die in Cambridge eine kleine Fernsprechzen-
trale betrieb. Nun folgte ein schneller Aufstieg. 1884 war
Carty schon zum Leiter der Fernsprechzentrale in Boston
aufgerückt. Von da ging er 1889 zur Telephone Company
in New Vork, bei der er bis zum Jahre 1907 als Ingenieur
tätig war. In diese Zeit fallen seine bahnbrechenden Er-
findungen auf dem Gebiet des Fernsprechwesens, die in
einer großen Anzahl von Patenten ihren Niederschlag
fanden. Wichtiger und umfassender als die Erfindertätig-
keit waren die organisatorischen Leistungen Cartys, die
er entfalten konnte, als er im Sommer 1907 zum Chef-
ingenieur der American Telephone and Telegraph Com-
pany ernannt wurde. Der im Jahre 1909 entworfene Plan
des großen amerikanischen Fernkabelnetzes war Cartys
Werk. Ebenso die 1915 eröffnete große transkontinentale
Fernsprechlinie von New York nach San Franzisko in einer
Länge von mehr als 5000 km.
Wenn das Fernsprechwesen in den Vereinigten Staaten
sich in der Folge zu einer Mustereinrichtung entwickelt
hat, so ist das Verdienst daran hauptsächlich Carty zuzu-
schreiben. Während des Weltkrieges gehörte er dem
Signalkorps der Vereinigten Staaten an und betätigte sich
32
vom Juli 1918 bis Mai 1919 im Stabe des Generals Russel
auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Nach dem Kriege
setzte Carty noch zwölf Jahre seine erfolgreiche Tätig-
keit bei der American Telephone and Telegraph Company,
zuletzt als deren Vizepräsident, fort. In diese Jahre fällt
u. a. die Vorbereitung und schließlich (Januar 1927) die
Eröffnung des transatlantischen Funksprechverkehrs
zwischen New York und London, an dessen Zustandekom-
men Carty führend beteiligt war. Diese erste Stammlinie
des Weltfernsprechverkehrs bildete gewissermaßen die
Krönung seiner Tätigkeit. 1930 trat Carty von seinem
Posten zurück. Ende 1932 ist er gestorben.
Die Schilderung der beruflichen Laufbahn Cartys ist
zugleich eine Darstellung der Entwicklung des Fernsprech-
wesens der Vereinigten Staaten, zwar nicht in systema-
tischer Folge, sondern mehr episodenhaft, aber doch so,
daß ein anschauliches Bild dieser Entwicklung entsteht.
Dadurch erhält das Buch seine besondere Bedeutung für
den deutschen Fachmann, der immer wieder zum Vergleich
angeregt wird. Auch die Darstellung des allgemein Mensch-
lichen von Cartys Persönlichkeit fesselt den Leser. Wir
sehen, wie der von der Pike auf dienende Autodidakt und
Selfmademan im wahrsten Sinne des Wortes von einer
leidenschaftlichen Liebe zu den Wissenschaften erfüllt ist,
und zwar nicht nur zu den angewandten Wissenschaften
seines Faches, sondern zur reinen Wissenschaft als solcher,
in der er die letzte Grundlage alles menschlichen Fort-
schrittes sieht. Deshalb hat er die wissenschaftliche For-
schung nicht nur innerhalb seines Tätigkeitsbereiches, son-
dern überall mit seinem Ansehen und durch Zuwendung
reicher Mittel unterstützt. Seine Förderung der Wissen-
schaften ist denn auch durch Verleihung zahlreicher Ehren-
grade und sonstiger Auszeichnungen von Universitäten
und anderen Forschungsinstituten usw. gewürdigt worden.
In der Beurteilung der Verdienste an der Entwicklung
des Fernsprechwesens war Carty ganz einseitig auf den
amerikanischen Standpunkt eingestellt. So, wenn er von
Bell sagt: „Er war der erste, der das Grundgesetz ent-
deckte, die Sprache auf elektrischem Wege zu übertragen,
und die Apparate entwarf, mit denen dieses Wunder zum
erstenmal erfüllt wurde.“ Oder an anderer Stelle, wenn er
seinen Stolz darin setzt, „daß die wissenschaftliche Seite
der Telephonie ganz amerikanisch ist“. Ferner, wenn er
in einem Vortrag erzählt, er habe vor Jahren es abgelehnt,
einige der deutschen Wissenschaftler zu gewinnen, in der
Überzeugung, daß der Verstand des „Yankee boy“, auf
wissenschaftliche Probleme gelenkt, sicherlich die Deut-
schen übertreffen würde. Daß nicht Bell, sondern der
Deutsche Philipp Reis, auf dessen Schultern Bell stand,
den Fernsprecher erfunden hat (vgl. Feyerabend:
Fünfzig Jahre Fernsprecher in Deutschland. Berlin 1927),
auch daß die deutsche Wissenschaft an der Entwicklung
des Fernsprechwesens nicht unbeteiligt gewesen ist und
noch ist, bedarf vor der Weltöffentlichkeit keines Nach-
weises mehr.
Solche Entgleisungen halten wir dem leidenschaftlichen
Patrioten zugute. Möge das Buch viele Leser finden und,
wie der Übersetzer in seinem Vorwort wünscht, Anregung
dazu geben, daß bald eine vergleichende Geschichte des
Fernsprechers erscheint. P. Craemer VDE.
Taschenbuch für Schiffsingenieure und
Seemaschinisten. Von Obering. E. Ludwig unt.
Mitwirk. v. Obering. Dipl.-Ing. W. Brose, Ing. G.
Dräger u. Ing. G. Ziem, m. einem Beitrag üb. Nau-
tik v. Prof. O. Steppes. 5. Aufl. Mit 571 Abb., XII
u. 633 S. im Format 110. 175 mm. Verlag R. Olden-
bourg, München u. Berlin 1935. Preis geb. 12 RM.
Ein Buch, das auf engem Raum in verständlicher Form
eine Menge Wissenswertes über Schiffsmaschinenanlagen
vermittelt. Daß nicht alles gebracht werden konnte, ist
erklärlich, es sollte ja auch kein Lehrbuch werden. Immer-
hin ist soviel und auch schon soviel Neues, z. B. über
Kohlenstaubfeuerungen oder über Hochdruckkessel, ent-
halten, daß wohl kaum etwas auf dem Gebiete des Schiffs-
maschinenbaues vermißt werden wird. Ob man die Ab-
schnitte über Turbinenstopfbuchsen, Flüssigkeitsgetriebe,
Ausführung von Abdampfturbinen, über Brennstoffein-
spritzung beim Diesel oder beim Ölkessel nachliest, immer
freut man sich über die erschöpfende Unterrichtung. Es
ist alles, ob neu oder alt, beschrieben. Ja, man könnte so-
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 1
2. Januar 1936
gar fragen, ob nicht manches Alte der Platzersparnis
wegen noch mehr zu kürzen oder wegzulassen sei.
Etwas zu knapp ist allerdings die Elektrotechnik weg-
gekommen. Während beim Maschinenbau die einzelnen
Bauelemente ausführlich mit Zeichnungen behandelt wur-
den, muß sich die Elektrotechnik für die Beschreibung z. B.
des gesamten elektrischen Propellerantriebes mit etwa dem
gleichen Platz begnügen wie er für Zylinder oder Kolben
einer Dampfmaschine zur Verfügung stand. Derartige
Beispiele lassen sich noch mehr anführen.
Über die konstruktive Ausführung elektrischer An-
lageteile ist, während dem Buche sonst eine große Zahl
guter Zeichnungen beigegeben ist, wenig zu sehen. Auch
Kabel, Leitungen, die Art der Verlegung an Bord, Schott-
durchführungen, Abzweig- und Sicherungskästen, die
Frage der Dichtung bei wasserdichter Ausführung, die
Baustofffrage dabei usw. usw.: alles das ist nur ganz kurz
angedeutet oder überhaupt unberücksichtigt geblieben.
Knapp und treffend ist das, was vom Schiffbau gesagt
ist: Die Erläuterungen, die hier gegeben werden, genügen
für die praktischen Bedürfnisse an Bord durchaus.
Auch das Zahlen- und Tabellenmaterial ist gut aus-
gewählt und handlich zusammengestellt.
Alles in allem: ein wertvolles Handbuch für den
Schiffsmaschineningenieur, das zweifellos trotz der er-
wähnten Mängel, die hoffentlich in der nächsten Auflage
abgestellt werden, seinen Zweck erfüllt und sich seine
Freunde erwerben wird. Ch. Breitenstein.
Kernphysik. Von P. Debye. Mit 7 Textabb. u. 34 S.
im Format 150. 223mm. Verlag von S. Hirzel, Leipzig
1935. Preis kart. 1,60 RM.
Die Schrift stellt die erweiterte Ausarbeitung eines
Vortrages dar, der auf der 13. Jahrestagung der Freunde
der Technischen Hochschule in München gehalten wurde.
Sie behandelt nach einem Überblick über die Größenord-
nung von Atom, Elektron und Kern und über die nach den
Astonschen Versuchen bekannten Kerne die Kernreaktio-
nen, die bei den Rutherfordschen Versuchen der Beschie-
Bung mit a-Strahlen und den Versuchen von Cockroft
und Walton der Beschießung mit Kanalstrahlen auf-
treten. Dann wird die Entdeckung der Protonen und Posi-
tronen besprochen und anschließend die Erzeugung künst-
licher radioaktiver Elemente durch Beschießung mit
Protonen nach Curie-Joliot, Neutronen nach Fermi
und Deutonen nach Lawrence. Das Schriftchen zeigt
alle Vorzüge der bekannten klaren und anschaulichen Dar-
stellungsweise seines Verfassers und ist warm zu emp-
fehlen. W. Bauer.
Veranstaltungen anderer Vereine.
Ingenleurschule Ilmenau. 20.1. (Mo), Beginn eines
8wöchentlichen Ausbildungskursus in der Preßstofftechnik.
(Theoretische und praktische Ausbildung: Technologie der
Kunstharzstoffe, Bau von Preßwerkzeugen, Übermittlung
praktischer Erfahrungen in einer für diesen Zweck einge-
richteten Presserei.) Auskunft erteilt die Direktion der In-
genieurschule Ilmenau.
Amt für Technik, Essen. 16. u. 17.1. (Do u. Fr): Elek-
trotagung. Ausführliches Programm siehe S.20 dieses Heftes.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure,
Dortmund. 7., 14., 21., 28.1. u. 4., 11.2.: Ver. Techn. Staats-
lehranst., Sonnenstr. 98: Vortragsreihe „Die komplexe Rech-
nung in der Wechselstromtechnik“ . Dr.-Ing P. Werners.
Wissenschaftliche Leitung: Harald Müller VDE
Stellvertretung Walther Windel VDE
Technisch- wen hali iche? Teil: Harald Müller mit
H. Winkler VDE und H. Hasse VDE
Wirtschaftsteil: Walther Windel
Zuschriften an die Wissenschaftliche Leitung der ETZ, Berlin-Charlotten-
burg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus, Fernsprecher C4 (Wilhelm) 1955/56.
Abschluß des Heftes: 24. Dezember 1935.
Für den Textteil verantwortlich Harald Müller VDE in Berlin.
Verlag der ETZ-Verlag G. m. b. H., Berlin.
Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9.
33
Elektrotechnische Zeitschrift
(Zentralblatt für Elektrotechnik)
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9
57. Jahrgang
Berlin, 9. Januar 1936
Heft 2
Fachberichte zur VDE-Mitgliederversammlung 1936.
Während der 38. Mitgliederversammlung des VDE im September 1936 sollen wieder wie bisher
Fachberichte gehalten werden.
Anmeldungen von Berichten mit einer kurzen Inhaltsangabe (etwa 15 Zeilen) bitten wir unter
Bekanntgabe von Namen und Anschrift des Vortragenden bis spätestens zum 10. Februar 1936 ein-
zusenden.
Bei der Auswahl der Berichte wird bei sonst gleicher Eignung die Mitgliedschaft der Vor-
tragenden beim VDE berücksichtigt.
Es ist damit zu rechnen, daß die VDE-Fachberichte 1936 schon vor der Tagung, etwa ım
August erscheinen und den Teilnehmern an der Tagung zur Vorbereitung der Aussprachen zugestellt
werden.
den rechtzeitig zu.
Weitere Angaben über die Ausgestaltung der diesjährigen Fachberichte gehen den Anmelden-
Verband Deutscher Elektrotechniker E.V.
Der Geschäftsführer:
Blendermann.
Die Fernsteuereinrichtung für die Stromversorgung der Stadt Mailand.
Von L. Völker, Berlin.
Übersicht. Die Stadt Mailand bezieht ihre elektrische
Energie mit 23 kV Spannung aus weit entfernten Wasserkraft-
werken und formt sie in mehreren Umspannwerken auf 6,5 kV
um. Um die Unterhaltungskosten zu senken, wurden die Werke
mit einer Fernsteuereinrichtung versehen, so daß nur noch
zwei Umspannwerke besetzt sind. Die Arbeit gibt nähere Ein-
zelheiten über die Wirkungsweise und die Ausführung der
Fernsteuereinrichtungen.
Mailand wird aus den Wasserkräften der Alpen mit
Strom versorgt; der mit 23 kV angelieferte Strom wird,
wie aus Abb.1 hervorgeht, über einen äußeren Frei-
leitungs- und einen inneren Kabelring den Umspannwerken
zugeleitet, die den zugehörigen Netzteil mit einer Span-
nung von 6,5 kV speisen.
Bei der Planung der Werke Acquabella, Savona, Sta-
zione Centrale und Mose Bianchi im Jahre 1929 war man
sich darüber klar, daß sich die Bedienungskosten dieser
Umspannwerke ziemlich hoch stellen würden, zumal die
Bedienungsmannschaft fast keine Tätigkeit auszuüben ge-
habt hätte. Anderseits konnte man aber die Unter-
werke, obwohl nur verhältnismäßig wenig Schalthandlun-
gen auszuführen sind, nicht vollkommen unbedient lassen,
weil sie dann ihre Bedeutung für gelegentlich notwendige,
aber sehr wichtige Umschaltungen verloren hätten. Man
plante daher, die vier neuen Werke von den beiden bereits
vorhandenen Umspannwerken Volta und Vigentina aus
fernzusteuern.
Da es zur Zeit der Planung noch kein Fernsteuerungs-
system gab, das den Ansprüchen auch in preislicher Hin-
621. 398 : 621. 316. 26. 072
sicht entsprochen hätte, entschloß sich die Allgemeine
Italienische Edisongesellschaft, die Mailand mit Strom
versorgt, die neuen Werke zunächst nicht fernzubedienen.
Die oberspannungsseitigen Transformatorenumschalter
wurden mit einer Selbststeuerung versehen, die auf ein
zweites Sammelschienensystem umschaltet, sobald das
erste spannungslos geworden ist. Die beiden Sammel-
schienensysteme werden nach Möglichkeit von zwei ver-
schiedenen Stromquellen gespeist, so daß das Umspann-
werk auch dann noch in Betrieb bleibt, wenn eine Speisung
ausgefallen ist. Diese Anordnung hat unbedingt den gro-
ßen Vorzug, sehr schnell zu arbeiten, schneller als jede
Fernsteuerung es vermag, was mit Rücksicht auf eine
unterbrechungslose Stromversorgung des betreffenden
Stadtteils von großer Wichtigkeit ist. Gegenüber einer
Fernsteuerung hat sie jedoch den Nachteil, daß sie stets
nach dem vorgeschriebenen starren Plan arbeitet und den
Leiter des Netzes im unklaren läßt, wie die Speisever-
hältnisse in dem Unterwerk überhaupt liegen. Zweifellos
ist das Gegebene in diesem Fall eine Verbindung der
Selbststeuerung mit einer Fernsteuerung, die der Zentrale
jederzeit ein klares Bild über die Stellung der Schalter
vermittelt und neben der Selbststeuerung auch noch andere
beliebige Schalthandlungen zuläßt. Beim Bau der neuen
Umspannwerke wurden daher von vornherein auf den
späteren Einbau einer Fernbedienungseinrichtung Rück-
sicht genommen, und bei der Verlegung der Hochspan-
nungskabel wurden die Übertragungskabel bereits mitver-
legt. Jedoch während die Unterwerke noch im Bau waren,
34 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2
entschloß sich der Auftraggeber, die Fernsteuereinrich-
tung zu bestellen.
Die Werke Mosè Bianchi und Stazione Centrale sollten
von Volta und die Werke Via Savona und Acquabella von
Vigentina aus gesteuert werden. Abb.2 zeigt die Schal-
tung der Stazione Centrale; die übrigen sind ganz ähnlich
ausgeführt. Im vollen Ausbau sind in jedem Unterwerk
ungefähr 18 Ölschalter ein- und auszusteuern sowie ihre
beiden Stellungen fernzumelden. Ferner ist das An-
sprechen des Differentialschutzes jedes der drei im vollen
Ausbau vorhandenen Umspanner zu melden. Die von
jedem Unterwerk abgegebene Leistung sowie zwei Span-
nungswerte auf der Ober- und zwei auf der Unterspan-
nungsseite sollen in der Steuerstelle auf Instrumenten ab-
gelesen werden können.
aai S
— Freileitung 23 kV `
— Kabel ZI kV
—.—- Fernbedienungskabel
Conca Fallata
Abb. 1. 23 kV-Netzplan von Mailand.
Die Fernbedienungseinrichtung nach dem hier ver-
wendeten Schrittschaltersystem ist aus Bauelementen der
vom Fernsprechverkehr her bekannten Selbstanschluß-
technik aufgebaut!). Die Schaltung wurde jedoch grund-
sätzlich anders ausgeführt. Beim Fernsprechen richtet
eine Fehlverbindung keinen Schaden an. Bei einer Fern-
steuereinrichtung aber können durch die Steuerung eines
falschen Schalters erhebliche Sachschäden entstehen und
sogar Menschenleben in Gefahr kommen. Eine Fern-
steuereinrichtung muß also unbedingt sicher gegen Fehl-
schaltungen sein, gleichgültig ob diese durch Fehlver-
bindungen oder durch störende Einflüsse auf der Fern-
leitung, z.B. durch Schaltstöße auf benachbarten Hoch-
spannungsleitungen, entstehen. Diese Sicherheit gegen
Fehlschaltungen wird dadurch erreicht, daß man den
Steuervorgang in mehrere Teilvorgänge zerlegt, die sich
gegenseitig überwachen. Die Steuerung eines Ölschalters
des Unterwerkes spielt sich folgendermaßen ab: Nach Be-
tätigung des Kommandoschalters in der Zentrale wird an
den zugeordneten Stromsteg eines Wählers Spannung ge-
legt. Drückt man jetzt auf die Starttaste, so schaltet sich
der Wähler selbsttätig Schritt für Schritt fort, unter gleich-
zeitiger Aussendung von Wechselstromimpulsen an den
Wähler des Unterwerks, der sich im gleichen Schrittmaß
mitbewegt?). Kommt der Wählerarm jetzt an die Stelle,
1) Vgl. ETZ 54 (1933) S. 1171.
2) Vgl. a. G. August, ETZ 56 (1935) S. 1363
an die Spannung gelegt wurde, so zieht ein Relais an, das
den Wählerarm an dieser Stelle etwas länger verweilen
läßt, dementsprechend wird auch die Fortschaltung des
Wählers in dem Unterwerk an dieser Stelle verzögert, so
daß ein hier angeschlossenes Relais Zeit findet, anzuziehen.
Beide Wähler laufen jetzt bis auf eine der letzten Strom-
stege. Damit ist der erste Vorgang, nämlich das Aus-
suchen des Steuervorbereitungsrelais des betreffenden öl-
schalters, beendet.
— Fontana
Acquabe/is 7
po, kY
5000 kVA 5000 kVA
14
6,5 &
Abb. 2. Schaltbild der Stazione Centrale.
Jetzt vollzieht sich vollkommen unabhängig von die-
sem Vorgang das gleiche mit einem zweiten Wählerpaar
in umgekehrter Richtung. Der gleichmäßige Durchlauf des
Wählers des Unterwerkes wird, verursacht durch das er-
regte Steuervorbereitungsrelais, auf kurze Zeit unter-
brochen. Der Wähler der Zentrale bleibt ebenfalls an der-
selben Stelle stehen und prüft gleichzeitig, ob das erregte
Steuervorbereitungsrelais des Unterwerks mit dem durch
den Kommandoschalter gegebenen Befehl übereinstimmt.
Ist dies der Fall, so wird durch die letzten Schritte des
zuerst genannten Wählerpaares das vorbereitete Kom-
mando ausgeführt. Damit sind die beiden nächsten Teil-
vorgänge, der Vergleich des von der Einrichtung aus-
gewählten Schalters mit dem gegebenen Befehl und die
Ausführung dieses Befehls, vollzogen.
In der Zentrale beginnt im selben Augenblick die
Meldelampe des betreffenden Ölschalters zu flackern bei
gleichzeitigem akustischen Alarm. Stellt der Schaltwärter
daraufhin den Rückmeldeschalter in die der neuen Stellung
entsprechende Lage, so brennt die Meldelampe wieder mit
ruhigem Licht, gleichzeitig geht ein Impuls zum Unter-
werk, der bewirkt, daß das zweite Wählerpaar wieder in
die Ausgangsstellung geht. Jetzt ist auch der letzte Vor-
gang, die Rückmeldung der vollzogenen Schalthandlung,
erledigt.
Man kann natürlich auch mehrere Steuerbefehle in
einem Wählerumlauf vorbereiten, sämtliche Befehle wer-
den dann nach Beendigung des Umlaufs gleichzeitig aus-
geführt. Die Zeit eines vollkommenen Steuervorganges
vom Start der Wähler bis zum Einlauf der Rückmeldungen
9. Januar 1936
9. Januar 1936
hängt natürlich von der Anzahl der auszuführenden Be-
fehle und von der Schaltzeit des ferngesteuerten Schalters
ab, diese kann manchmal z. B. bei motorangetriebenen
Trennern recht erheblich sein. Im allgemeinen dauert der
gesamte Steuervorgang bei großen Anlagen und bei gleich-
zeitiger Steuerung von 3 bis 4 Schaltern ungefähr 8s.
Bei der Entwicklung des Schrittschaltersystems war
man sich von vornherein darüber im klaren, daß auf der
Fernleitung nur mit Impulsen gearbeitet werden darf. Man
kann sich auf diese Weise unabhängig von den Einflüssen
der Fernleitung machen, und für die Übertragung läßt sich
jede beliebige Stromart verwenden. Da die Übertragung
nichts anderes als einen Telegraphiervorgang darstellt,
können auch sämtliche Übertragungsmittel der Telegraphie
angewendet werden. Bei dem bereits früher entwickelten
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Abb. 3. Fernsteuereinrichtung im Unterwerk Savona.
Impulsfrequenz-Fernmeßverfahren?) waren die gleichen
Überlegungen maßgebend, so daß es, da dieselbe Ubertra-
gungstechnik vorliegt, keine Schwierigkeiten bereitet, eine
Fernsteuereinrichtung mit Meßwertübertragungen zu ver-
binden.
Die Übertragung der Meßwerte wurde in diesem Fall
mit 100 Hz-Impulsen auf denselben Adern vorgenommen,
auf denen die Fernsteuereinrichtung bereits mit 50 Hz-
Impulsen arbeitet. Es wurde als ausreichend erachtet, wenn
von den 5 Meßwerten eines Unterwerkes immer nur einer
beliebig übertragen werden kann. Die klare Unterschei-
dung der Fernsteuer- und Fernmeßimpulse geschieht durch
elektrische Weichen in der Zentrale und dem Unterwerk.
Bereits oben wurde erwähnt, daß das Übertragungs-
kabel mit dem Hochspannungskabel parallel verläuft; es
wurde daher an den Enden durch Schutzübertrager ab-
geschlossen, damit die fernmeldemäßig ausgeführten Ge-
räte nicht durch hohe Spannungen, die durch Kurzschlüsse
oder Schaltstöße induziert sein können, gefährdet werden.
Außerdem wurde noch an beiden Enden ein vollständiger
Schutz gegen den unmittelbaren Übertritt von Hochspan-
nung durch Berührung vorgesehen. Mit dieser Möglich-
3) M. Schleicher, Siemens-Z. 9 (1929) S. 157 und S. 225.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 35
keit mußte bei dem geringen Abstand der beiden Kabel
gerechnet werden.
Die montagemäßige Ausführung einer Einrichtung für
eines der Unterwerke zeigt Abb.3. In der Mitte befin-
det sich der Schrank mit den Wählern und Relais. In den
Gehäusen daneben sind die Relais untergebracht, welche
die Verbindung der Fernsteuereinrichtung mit den Hoch-
spannungsschaltern herstellen. Diese Verbindung ist ein
wichtiger Punkt, dem bei der Konstruktion besondere Be-
achtung zukommen muß. Von den mit Starkstrom be-
tätigten Schalterantrieben oder Meldekontakten darf keine
elektrische Verbindung zu den gering isolierten Schwach-
stromeinrichtungen stattfinden. Eine elektrisch vollstän-
dige Trennung wurde dadurch erzielt, daß man hochiso-
lierte Starkstromrelais zwischenschaltete (Abb. 4). Die
Rückmelderelais wurden als Kipprelais ausgeführt, die
nur während ihrer Betätigung die Hilfsbatterie des Um-
spannwerkes belasten.
a Hochspaunungs-Samnıel- f Fernsteuereinrichtung im Unter-
schienen werk
b Antrieb g Fernleitung
c Hilfskontakt h Hilfsbatterie
d Hochspannungsschalter i Rückmelde-Kipprelais
e Steuerrelals k Hilfsspannung
Abb. 4. Die elektrische Trennung von Schwachstrom- und Starkstrom-
elnrichtungen.
Von großer Bedeutung für eine Fernsteueranlage ist
auch die klare und übersichtliche Anordnung der Bedie-
nungsorgane. Aus der Abb. 5 geht hervor, wie diese vor-
genommen wurde. Auf Blechtafeln wurden die Schalt-
anordnungen der Unterwerke aus Metalleisten nachge-
bildet. Die Steuer- und Quittungsschalter*) wurden im
Zuge der Leitung angeordnet. Die Trenner werden nur
sehr selten betätigt; es wurde daher davon abgesehen,
diese fernzusteuern und ihre Stellung rückzumelden. Auf
der Bedienungstafel wurden sie als einfache Stecker aus-
geführt. Die Umspannerzeichen leuchten auf, sobald der
Differentialschutz angesprochen hat.
Die bereits oben erwähnten selbsttätigen Umschalter
der Umspanner können mit Hilfe der Fernsteuereinrich-
tung von der Zentrale aus ferngeschaltet werden. Die
Stellung der Umschalter wird, ebenso wie die der übrigen
Schalter, in jedem Falle rückgemeldet.
Der Betrieb des Netzes erfordert häufig das Parallel-
schalten der beiden oberspannungsseitigen Sammelschie-
nensysteme. Es wurde zu dem Zweck in jedem Unterwerk
ein Kuppelschalter vorgesehen, der ebenfalls ferngesteuert
werden sollte. Nun ist es immerhin ein Wagnis, einen der-
artigen Schalter ferneinzuschalten, von dem man womög-
lich nur auf telephonischem Wege erfahren hat, daß auf
seinen beiden Seiten synchrone Spannungen vorhanden
sind. Die Übertragung der Meßwerte, welche den Bedie-
nungsmann der Zentrale in den Stand setzen würde, sich
4) M. Schleicher, Siemens-Z. 7 (1927) S. 589.
36
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2
9. Januar 1936
selbst von dem Vorhandensein der Parallelschaltbedingun-
gen zu überzeugen, wäre zu umständlich und kostspielig
und würde Irrtümer der Bedienungsperson auch dann noch
nicht ausschließen. Es wurde daher eine selbsttätige Sam-
melschienenkupplung vorgesehen, welche nur aus einer
sinnreichen Anordnung von einigen Relais besteht®). Der
Einschaltbefehl für den Kuppelschalter geht auf alle Fälle
zuerst an diese Einrichtung, welche dann nach Prüfung
der Parallelschaltbedingungen die Kupplung vornimmt. Die
Schaltung wurde so getroffen, daß die Kupplung sofort
erfolgt, wenn eine der beiden Sammelschienen oder beide
spannungslos sind.
ACQUABELLA
X zn
Abb. 5. Schalttafeln in der Befehlsstelle Vigentina.
Diese Art der Sammelschienenkupplung ist ein be-
merkenswertes Beispiel für die Verbindung einer selbst-
tätigen Einrichtung mit einer Fernsteuerung. In diesem
Fall wäre keine andere Lösung besser gewesen. Eine
vollselbsttätige Kupplungseinrichtung ist zu starr in
ihrer Verwendungsmöglichkeit, und gegenüber der Lösung,
welche die Übertragung der Meßwerte vorsieht, besteht
der Vorteil größerer Preiswürdigkeit und größerer Sicher-
heit, außerdem wird der Übertragungskanal, die Fern-
steuereinrichtung und vor allem auch die Bedienungsperson
von Vorgängen entlastet, die mit dem Einschalten des
Kuppelschalters an sich nichts zu tun haben.
Bereits oben wurde erwähnt, daß mit der Fernsteuer-
einrichtung mehrere Schalter gleichzeitig eingeschaltet
werden können. Dieses kann von Nutzen sein, wenn z.B.
bei irgendeiner vorübergehenden selbsttätigen Abschaltung
des einen Umspanners auch der andere wegen Überlastung
herausfällt, so daß sämtliche Abnehmer spannungslos sind
und man sie nacheinander zuerst ab- und dann wieder ein-
schalten müßte. Mit Hilfe der Fernsteuerung lassen sich
5) M. Schleicher, CIGRE-Bericht Nr. 329 von 1935.
beide Umspanner praktisch gleichzeitig wieder zuschalten,
so daß sie ihren Lastanteil im gleichen Augenblick wieder
aufnehmen.
Die von der Siemens & Halske AG. erstellte Anlage ist
jetzt über 3 Jahre in Betrieb; sie hat sich gut bewährt,
auch ihr Besitzer hat sich sehr zufriedenstellend geäußert®).
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß die Bedie-
nungsmannschaft, der auch die Wartung der Geräte ob-
liegt, sich sehr rasch mit den ungewohnten Wählern und
Relais der Schwachstromtechnik vertraut gemacht hat.
Kontaktauswechslungen und ähnliche Überholungsarbeiten,
die sich auf Teile erstrecken, welche dem normalen Ver-
schleiß unterworfen sind, konnten ohne Schwierigkeiten
ausgeführt werden.
Zusammenfassung.
Beschrieben wurden der Aufbau und die Wirkungs-
weise der Einrichtungen, mit denen in Mailand vier neue
Umspannwerke von zwei bereits vorhandenen ferngesteuert
und fernüberwacht werden. Die Geräte arbeiten nach dem
Schrittschaltersystem und sind aus Bauelementen der
Selbstanschlußtechnik aufgebaut. Ferngesteuert werden
im vollen Ausbau in jedem Umspannwerk 18 Ölschalter,
außerdem wird das Ansprechen des Differentialschutzes
gemeldet, ferner werden Leistung und vier Spannungs-
werte ferngemessen. Jedes Umspannwerk erhielt auch
eine selbsttätige Sammelschienenkupplung, deren Befehls-
impuls die Zentrale veranlaßt.
6) Guastalla, Ing. der Soc. Cen. Ital. Edison di Elettr: „Cabine
non presidiate con segnalazioni ecomandi riportati alle cabine presidiate
sezione Tecnologica“ Unione Nat. Fasch. Ind. Elettr. 10 (1933) H. 11.
Ein neuer Reflektionsmesser.
627. 383. 08 : 676. 2
Dieses Instrument wurde für die Papierindustrie ge-
schaffen!), nachdem sich herausgestellt hatte, daß die Re-
flektionsmessung zur Klassifizierung der verschiedenen
Papiersorten am besten bei der Wellenlänge 450 uu vor-
genommen wird. Es arbeitet mit zwei in Reihe geschalte-
ten Photozellen. Die eine Zelle wird unmittelbar von einer
Lichtquelle unter Vorschaltung eines veränderlichen Spal-
tes (1) belichtet, der eine Anpassung an die zweite Photo-
zelle gestattet. Auf diese zweite Zelle fällt ein gefiltertes
Strahlenbündel derselben Lichtquelle, nachdem es von der
zu untersuchenden Probe bzw. einem Normalpapier re-
flektiert wurde und durch ein Linsensystem mit zwischen-
geschaltetem veränderlichen Spalt (2) hindurchgegangen
ist. Dieser zweite Spalt ist mit einer Teilung von 0 (ganz
geschlossen) bis 1 (ganz geöffnet) versehen. Der Gang
der Messung ist folgender: Die Papierprobe wird auf die
Öffnung des Gerätes gelegt, und nun wird bei ganz ge-
öffnetem Spalt (2) der verstärkte Zellenstrom mit Hilfe
des als Kompensator dienenden Spalts (1) so eingestellt,
daß an beiden Zellen etwa der gleiche Spannungsabfall be-
steht; dies ist der Fall bei einer Stromstärke von 400 bis
500 mA. Darauf kommt an die Stelle der Probe das be-
kannte Normalpapier, und nun wird der Spalt 2 so einge-
stellt, daß der Strom gleich stark ist wie vorher. In diesem
Falle liest man an der Teilung des Spalts einen Wert ab,
welcher die Reflexier fähigkeit der Probe im Verhältnis
zu derjenigen des Normals angibt. — Ein Filter hält alle
Strahlen von größerer Wellenlänge als 700 uu von der
Zelle fern; im übrigen sind 9 Filter vorgesehen, mit deren
Hilfe man das Reflexionsvermögen an jeder Stelle des
Spektrums messen kann. Das Gerät, das auch zur Mes-
sung der Oberflächeneigenschaften vieler anderer Körper
dienen kann, hat folgende Vorzüge:
Die Messungen sind unabhängig 1. vom Auge des
Beobachters, 2. von der Empfindlichkeitskurve der Zelle,
3. von der Intensität der Beleuchtung der Probe, 4. von
der Empfindlichkeit des Verstärkers, 5. von der Durch-
lässigkeit der optischen Teile, 6. von der Batteriespannung.
Die Empfindlichkeit des Gerätes ist sehr groß, die An-
gaben sollen bis auf 0,1 % genau sein. Vg.
1) J. I.. Michaelson, Gen. electr. Rev. 38 (1935) S. 194.
— æ „a
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 37
Der Gleichstrom-Meßwandler.
Arbeitsweise und Anwendungsgebiet.
Von O. E. Nölke VDE, Dresden.
Übersicht. Für die Messung starker Gleichströme wer-
den die bei der bisher meist üblichen Messung mit Neben-
widerständen auftretenden Fehlerquellen besprochen. Ein
neues Meßgerät, der Gleichstrom-Meßwandler, wird in seiner
Arbeitsweise geschildert. Das Verhalten des Gerätes bei ver-
schiedenen Betriebszuständen wird näher beschrieben.
Mit der fortschreitenden Entwicklung der elektro-
metallurgischen Industrie macht sich das Bedürfnis nach
Geräten zur genauen Messung von hohen Gleichstrom-
stärken immer mehr geltend. Die bisher verwendeten
Nebenwiderstände (Shunts) haben hauptsächlich folgende
unangenehme Eigenschaften:
Hoher Eigenverbrauch und daher große Wärmeent-
wicklung bei verhältnismäßig kleinem Spannungsabfall
und damit kleiner zur Verfügung stehender Meß-
leistung.
Hohe Gleichströme erzeugen große Fremdfelder, die
störend die Meßinstrumente beeinflussen. Verlegt man
zur Vermeidung dieser Störung lange Instrumenten-
zuleitungen, so steigt die ohnehin schon große
Temperaturabhängigkeit der gesamten Meßanord-
nung.
L Leiter W, Sekundärwicklung M Motor
E Eisenkern 4 Anker I, MeßBinstrument
Abb. 1. Grundsätzliche Anordnung eines Gleichstrom-Meßwandlers.
Diese Nachteile werden bei Verwendung eines Gleich-
strom-Meßwandlers vermieden. Er vermag einen Gleich-
strom beliebiger Größe in einen proportionalen, für die
Messung bequemeren Gleichstrom zu verwandeln. Primär-
und Sekundärstromkreise sind wie beim Wechselstrom-
wandler galvanisch getrennt, und der Sekundärstrom ist
dem Primärstrom nicht nur proportional, sondern auch
formgetreu, denn im Primärstromkreis etwa vorhandene
Wechselstromüberlagerungen werden wie beim Wechsel-
stromwandler mit transformiert.
Die Wirkungsweise des Gleichstrom-Meßwandlers sei
mit Hilfe der Abb. 1 erläutert: Der den zu messenden Pri-
märstrom führende Leiter L wird von dem Eisenkern E
umgeben, welcher in einer Aussparung den Gleichstrom-
anker A aufnimmt, der von einem Motor M angetrieben
wird. Der Eisenkern E trägt eine Sekundärwicklung W.,
die mit dem Gleichstromanker A und dem Mehinstrument
I, in Reihe geschaltet ist. Der im Primärleiter L fließende
Primärst rom erregt den Eisenkern E, so daß an den Kol-
lektorbürsten des vom Motor M angetriebenen Ankers A
eine EMK auftritt.
621. 317. 311. 022 : 621. 314. 224. 024
Der von dieser Anker-EMK in der Sekundärwicklung
hervorgerufene Strom durchfließt diese in einem solchen
Sinne, daß er das vom Primärstrom herrührende Feld auf-
zuheben trachtet. Im Beharrungszustand ist die primäre
AW.-Zahl gleich der Summe aus Sekundär-AW.-Zahl und
der zur Aufrechterhaltung des Restfeldes erforderlichen
Ri, R. Präzisionswiderstände
W, Meßschleife
. Sekundärwicklung
A Gleichstromanker
Abb. 2. Eichschaltung.
M Motor
I, MeßBinstrument
Galvanometer
Magnetisierungs-AW.-Zahl. Bei 10 000 A Primärstrom und
einem Durchgang durch das Kernfenster E ist die pri-
märe Amperewindungszahl 10000. Soll ein Sekundär-
strom von 5 A erzeugt werden, so muß die sekundäre Win-
dungszahl 10000 :5= 2000 sein, abzüglich der für die
Aufrechterhaltung des Restfeldes erforderlichen Magneti-
sierungs-AW.-Zahl, entsprechend der Überhöhung beim
Wechselstromwandler. Es ergeben sich mithin dem Wech-
selstrom-Meßwandler entsprechende Verhältnisse. Wäh-
rend jedoch beim Wechselstrom-Meßwandler die den Se-
kundärstrom hervorrufende EMK in der Sekundärwick-
lung selbst infolge der Änderung des Feldes induziert
wird, wird diese EMK beim Gleichstrom-Meßwandler nur
in dem Gleichstromanker induziert, wenigstens soweit es
sich um die Wandlung von Gleichstromgrößen handelt.
Dieser Umstand ist besonders für den Temperaturfehler
des Gleichstromwandlers wichtig, und es wird deshalb wei-
ter unten noch näher auf ihn eingegangen. Änderungen
der Drehzahl des Motors haben auf das Übersetzungsver-
hältnis denselben geringen Einfluß wie Änderungen der
Frequenz auf das Übersetzungsverhältnis eines Wechsel-
stromwandlers.
Da der Sekundärstrom des Gleichstrom-Meßwandlers
induktiv vom Primärstrom bzw. der primären AW.-Zahl
beeinflußt wird, kann der Wandler ohne große Primär-
stromstärken geeicht werden, indem man die Nenn-AW.-
Zahl durch kleinere Stromstärke bei entsprechend größe-
rer Windungszahl herstellt. Abb.2 zeigt das Schaltbild
der Eicheinrichtung. Der Primärstrom durchfließt den
Präzisionswiderstand R, und eine Meßschleife mit W,-
Windungen, die das Fenster des zu eichenden Gleichstrom-
Meßwandlers durchsetzt. Der vom Anker A gelieferte
Sekundärstrom durchfließt die Sekundärwicklung ., den
Stromzeiger J, (Bürde) und den Präzisionswiderstand R,.
Die Spannungsabfälle von R, und R, werden mit einer
Spannungsteilerschaltung und einem Gleichstrom- Galva-
nometer gegeneinander kompensiert, ähnlich wie in der
für die Messung von Wechselstrom-Meßwandlern ge-
bräuchlichen Schaltung nach Schering und Alberti.
38
Für die Eichung hat der Primärstrom die Größe
I, In / Wi, worin I„ den primären Nennstrom des Wand-
lers bedeutet. Man wählt W, gewöhnlich so groß, daß I,
meßtechnisch bequem zu erfassen ist.
Der Fehler des Gleichstrom-Meßwandlers ist durch
die Größe der erforderlichen Magnetisierungs-AW.-Zahl
bedingt. Der dem Primärstrom proportionale Anteil der
Magnetisierungs-AW., der lediglich den Abstand der
Stromfehlerkurve von der Nullinie hervorruft, kann durch
eine entsprechende Verminderung der sekundären Win-
dungszahl ausgeglichen werden. Der dem Primärstrom
nicht proportionale Anteil der Magnetisierungs-AW. be-
TIP EM
20 30 40 30 60 70 & 100 m 120
-488 2
a kalt ohne Bürde b betriebswarm ohne Bürde
c betriebswärm mit Bürde (1,2 Q)
Abb. 3. Stromfehler eines Gleichstrom-Meßwandlers 30 000/5 A
ohne Temperaturkompensation.
dingt die Krümmung der Stromfehlerkurve (Stromfehler
als Funktion des Primärstromes). Um diese Krümmung
möglichst klein zu halten, muß man durch entsprechende
Wahl von Ankerwindungszahl und Ankerdrehzahl dafür
sorgen, daß der Eisenkern im Nennbereich des Wandlers
eine möglichst konstante Permeabilität aufweist. Er-
% Siromfehler
b betricbswarm ohne Bürde
c betriebswarm mit Bürde (1, 2 Q)
Abb. 4. Stromfehler eines Gleichstrom-Meßwandlers 30 000/5 A
mit Temperaturkompensat ion.
a kalt ohne Bürde
schwert wird die Erfüllung dieser Forderung einmal durch
die Ankerrückwirkung: durch sie werden beim Gleich-
st romgenerator die ablaufenden Polkanten gesättigt, wo-
durch der magnetische Widerstand der Polschuhe und
Ankerzähne erhöht wird; zum anderen durch die Wirkung
der Erwärmung des Wandlers: bei großen Übersetzungs-
verhältnissen pflegt der Eigenwiderstand der Sekundär-
wicklung das Vielfache der an den Wandler angeschlosse-
nen Bürde zu betragen. Für das kalte und erwärmte Ge-
rät muß man mit einer Widerstandsänderung der Sekun-
därwicklung von etwa 30 % rechnen. Schon diese Ände-
rung pflegt die Bürde noch wesentlich zu übersteigen und
den Induktionsbereich des Eisenkernes beträchtlich zu ver-
größern.
Die durch die Ankerrückwirkung hervorgerufenen
Schwierigkeiten lassen sich durch eine vom Ankerstrom
durchflossene und in den Nuten der Polschuhe angeord-
nete Kompensationswicklung beseitigen. Der durch die
Widerstandsänderung der Sekundärwicklung hervorge-
rufene Fehler läßt sich dadurch vermindern, daß man die
Abgleichung des Wandlers nicht durch eine Verringerung
der sekundären Windungszahl, sondern durch einen der
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
9. Januar 1936
Sekundär- und Kompensationswicklung parallel geschal-
teten temperaturunabhängigen Widerstand vornimmt. Die
Stromaufnahme dieses Parallelwiderstandes ist propor-
tional dem Spannungsabfall an Sekundär- und Kompen-
sationswicklung und ist bei warmer Sekundärwicklung im
Verhältnis der Widerstandszunahme größer. Die Meß-
instrumente werden von der Summe der in der Sekundär-
wicklung und im Parallelwiderstand fließenden Ströme
durchflossen und erhalten daher bei erwärmter Sekundär-
wicklung einen etwas größeren Strom. Da aber die er-
wärmte Sekundärwicklung eine Erhöhung der Induktion
des Eisenkernes und somit eine Vergrößerung des Magne-
tisierungsstromes zur Folge hat, würde durch sie der
Sekundärstrom verringert werden. Durch entsprechende
Wahl der Abgleichung (Verminderung der sekundären
Windungszahl oder Parallelwiderstand zur Sekundär- und
Kompensationswicklung oder beides) hat man es in der
Hand, den durch die Erwärmung der Wicklungen hervor-
gerufenen Fehler sehr stark zu verringern. Infolge der
Remanenz des Eisenkernes ist der Stromfehler bei steigen-
dem und bei fallendem Primärstrom etwas voneinander
verschieden. Die Eichkurven in Abb. 3 und 4 sind sowohl
von 0 bis 120 % Nennstrom als auch von 120 bis 0 % auf-
genommen!). Die Kurven sind durch eingezeichnete Pfeile
gekennzeichnet. Das eingeschlossene Fehlerband ist so
schmal, daß es für die Praxis keine Rolle spielt.
Gleichstrom-MeßBwandler 30 000/5 A.
Abb. 5.
Die in der Abb. 4 gezeigten Stromfehlerkurven gelten
für einen Gleichstromwandler mit einem Nennüber-
setzungsverhältnis 30 000/5 A, wie er in Abb. 5 dargestellt
ist. Das Spiel des Übersetzungsverhältnisses bei den ver-
schiedenen Belastungszuständen ist durch die Kompen-
sation so gering, daß es wohl kaum bei diesen hohen
Stromstärken durch eine Messung mit Nebenwiderständen
erreicht oder gar unterboten werden kann. Hinzu kommt
der Vorteil, daß der Gleichstrom-Meßwandler zufolge sei-
ner großen Sekundärleistung lange Instrumentenzuleitun-
gen ohne weiteres zu speisen vermag, ohne daß die durch
Temperaturerhöhung bedingte Widerstandszunahme dieser
Leitungen das Übersetzungsverhältnis merkbar ändert.
Da sämtliche Meßinstrumente in Reihe geschaltet werden,
ist außerdem nur eine Hin- und Rückleitung zu verlegen.
Demgegenüber pflegt bei Messung mit Nebenwiderständen
die Widerstandszunahme der Zuleitungen das Ergebnis
stark zu fälschen, wenn man sich nicht zur Verlegung
übermäßig großer Zuleitungsquerschnitte entschließt.
Wechselströme oder dem Gleichstrom überlagerte
Wechselströme oder schnelle Änderungen des Primär-
gleichstromes werden vom Gleichstromwandler hauptsäch-
lich transformatorisch übertragen. Bei dem Baumuster
nach Abb.5 wurden bei Betrieb mit Nenngleichstrom und
einer 50periodigen Wechselstromüberlagerung von 10 %
1) Aus dem Meßwandler-Laboratorium der Koch und Sterzel AG.
mitgeteilt.
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2 39
ein Wechselstromfehler von — 1% und ein Fehlwinkel von
— 45’ gemessen, wobei der Gleichstromfehler der gleiche
wie in Abb. 4 war. Für Sonderfälle hat man es in der
Hand, etwa vorhandene Wechselstromüberlagerungen der
Primärseite durch entsprechend angebrachte Kurzschluß-
wicklungen zu unterdrücken, so daß der Wechselstrom im
Sekundärstrom nicht in Erscheinung tritt. Solche Wand-
ler ergeben einen Sekundärstrom, der proportional dem
arithmetischen Mittel des Primärstromes ist. Der normale
Wandler liefert sekundärseitig ein getreues Abbild des
Primärstromes, und ein sekundär angeschlossenes Dyna-
mometer, Weicheisen- oder Hitzdrahtinstrument, zeigt den
effektiven Mittelwert, ein Drehspulinstrument den arith-
metischen Mittelwert an.
Zusammenfassung.
Der Gleichstrom-Meßwandler ermöglicht eine bisher
nicht erreichte Genauigkeit in der Messung hauptsächlich
großer Gleichstromstärken. Er eignet sich zur Messung
nicht nur reiner Gleichströme, sondern auch schnell sich
ändernder Gleichströme bzw. von Gleichströmen mit Wech-
selstromüberlagerung.
11. Physiker- und Mathematikertag in Stuttgart, 22. bis 28. Sept. 1935.
Auf Einladung der veranstaltenden wissenschaftlichen
Gesellschaften hatten sich mehr als 750 Teilnehmer aus
dem ganzen Reiche und auch aus dem Auslande zusammen-
gefunden, um im Rahmen von 3 Hauptthemen: Elek-
tronen- und Ionenleitung in festen Kör-
pern, Ultrastrahlung und Kernphysik,
mechanische Schwingungen einschließ-
lich Lärmbekämpfung, die Fortschritte der Physik
im letzten Jahre kennen zu lernen, wozu über 100 Vorträge
mehr als reichlich Gelegenheit boten!). Bei der Fülle des
Stoffes kann nicht über alle Vorträge berichtet werden.
Es werden deshalb im folgenden nur die hervorgehoben,
die für die Elektrotechnik im umfassenden Sinn Bedeu-
tung haben oder erlangen können?).
In der Eröffnungssitzung konnte K. Mey, Berlin,
Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
und der Deutschen Gesellschaft für technische Physik, die
Vertreter des Staates und der Behörden sowie eine Reihe
ausländischer Mitglieder begrüßen. Der Gedankenaus-
tausch mit ausländischen Gelehrten müsse um der Wissen-
schaft willen eifrig gepflegt werden. Die führende Stel-
lung der deutschen Wissenschaft müsse auch durch den
Ausbau der wissenschaftlichen deutschen Zeitschriften
und Forschungen gestützt und gefestigt werden. In den
„Physikalischen Berichten“, die seit 15 Jahren sämtliche
in der Welt erscheinenden wissenschaftlichen Veröffent-
lichungen auf dem Gebiete der Physik und ihrer Grenz-
bereiche kurz besprechen, waren im letzten Jahre von 9500
Arbeiten etwa ein Drittel deutschen Ursprungs, vor zehn
Jahren bei 5500 Arbeiten noch die Hälfte. Wenn auch bei
dieser Statistik nicht gewogen, sondern nur gezählt wurde,
so muß die deutsche physikalische Forschung durch schar-
fen Kampf ihre Führerstellung erneut unter Beweis stel-
len. — Diesen Gedanken unterstützte auch der Rektor der
Technischen Hochschule, Prof. Stortz; die leitenden
Männer seien sich heute voll bewußt, daß man das Gebiet
der reinen Forschung mit allen Mitteln unterstützen und
darüber hinaus Wege für die Auswertung der wissen-
schaftlichen Ergebnisse ausbauen müsse.
IJ. Hauptthema: Elektronen- und Ionen-
leitung fester Körper (Leiter: P. P. Ewald,
R. W. Pohl, W. Schott k y).
B. Gudden, Erlangen, und W. Schottky, Berlin: Pro-
bleme der Elektronen- und Ionenleitung
in festen Körpern. Kurze Übersicht über das ganze
Gebiet, wobei die Grenzflächen außer Betracht blieben. Bei
der Ionenleitung hat man strukturempfindliche und struk-
turunempfindliche Stoffe zu unterscheiden. Hauptsächlich
sind Störstellen im Gitter hierfür verantwortlich. Bei der
Elektronenleitung wird zwischen einer Überschuß- und
einer Mangelleitung unterschieden. Die Verhältnisse sind
verwickelt, die Fragen nach den Energiezuständen und
dem Leitungsmechanismus noch unbefriedigend beantwor-
tet, so daß noch lohnende theoretische und experimentelle
Arbeit zu leisten ist.
R. Pohl, Göttingen: Elektronen in Alkali-
Halogenid- Kristallen, mit Vorführungen. In Ka-
liumbromid kann man Halogen-Anionen durch Elektronen
ersetzen und erhält dann neben Ionen- auch Elektronen-
1) Bericht über die Tagung des Vorjahres: ETZ 55 (1934) S. 1151.
. :) Die Vorträge werden ausführlich in der Z. techn. Physik ver-
6ffentlicht [vgl. Bd. 16 (1935) H. 11 u. 12].
53 + 51 (063)
leitung. Der Einbau der Elektronen ist verschieden. Ent-
weder im Ultraviolett (Auftauchen einer neuen Absorp-
tionsbande) oder im Sichtbaren durch Temperaturerhöhung
oder Lichteinstrahlung. Eine Blaufärbung des Kristalles
zeigte den Lauf der Elektronen im Kristall im elektrischen
Feld. Diesem Strom ist noch ein lichtelektrischer Primär-
strom überlagert. Die Vorführungen waren in der be-
kannten Weise sehr eindrucksvoll.
E. Meyer, Berlin: Beitrag zur Elektrizitäts-
leitung in Halbleiterwerkstoffen. Unter-
suchungen an Kupferjodid und Titandioxyd zeigten, daß
geringe Änderungen im chemischen Gefüge den Leitwert
der Stoffe stark beeinflussen. Aus der Bestimmung der
Elektronenkonzentration in verschiedenen Halbleiterwerk-
stoffen ergab sich, daß der Sitz der Elektronenquelle von
der kristallinen Beschaffenheit des Versuchskörpers un-
abhängig ist.
G. Mönch, Erlangen: Volumen- und Grenz-
flächenanteile bei den thermo- und licht-
elektrischen Effekten am Element Me-
tall—Halbleiter— Metall. Bei Erwärmung von
Kuprit-Metall tritt eine Thermospannung auf. Bei Belich-
tung tritt beim Kuprit, dem mineralischen Kupferoxydul,
eine der Thermospannung entgegengesetzte Spannung auf.
Beim chemischen Kupferoxydul ist dieser Effekt nicht
vorhanden; er tritt erst auf, wenn man den Stoff bei Be-
lichtung abkühlt. Die beiden gleichzusammengesetzten
Stoffe verhalten sich also verschieden.
F. Waibel, Berlin: Die Leitfähigkeit des
Kupferoxyduls im Gleichgewicht mit sei-
nen Nachbarphasen. Im Bereich von 200° bis
1000 ° C wurde Kupferoxydul mit der Kupferphase in ther-
misches Gleichgewicht gebracht. Dabei ergab sich die
größte Leitfähigkeit zwischen 400° und 500°. Auch der
Gehalt an gelöstem Sauerstoff wurde bei den im Gleich-
gewicht befindlichen Kupferoxydulproben bestimmt. Die
Untersuchung ist für Trockengleichrichterplatten sehr
wichtig.
A. Gehrts, Berlin: Glühelektronen-Emis-
sion und Elektronenleitung fester Kör-
per. Faßt man die Glühelektronen-Emission als eine
Elektronenabspaltung von einem Oberflächenatom auf,
dann wird sie durch eine Energieanhäufung in diesem Atom
bewirkt. Diese Energieanhäufung setzt einen Energieaus-
tausch zwischen den Atomen voraus. Für homogene Me-
talle kann die Glühelektronen-Emission eine reine Grenz-
flächenerscheinung sein.
II. Hauptthema: Ultrastrahlung und
Kernphysik (Leiter: W.Bothe, H. Geiger,
E. Regener).
P. M. S. Blackett, London: Zum Ultrastrah-
lungsproblem. Der Vortragende gab einen ausführ-
lichen Bericht über die experimentellen Tatsachen, die bis-
her über die Ultrastrahlung vorliegen, wie man jetzt die
kosmische Höhenstrahlung allgemein nennt. Das Durch-
dringungsvermögen der Strahlung ist sehr groß. Gemessen
wird mit Nebelkammer und Zählrohr. Durch Messungen
in starken Magnetfeldern will man die Energie der Ultra-
strahlung bestimmen. Daraus ergeben sich dann Anhalte,
ob die beobachteten Teilchen primären oder sekundären
40
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
9. Januar 1936
Ursprungs sind. Dies würde erst Schlüsse auf die Natur
der Strahlung erlauben, von der 90 % aus geladenen Teil-
chen, und zwar positiven und negativen Elektronen be-
steht. Der Einfluß des Magnetfeldes der Erde wird ein-
gehend diskutiert. Zeitliche Abhängigkeiten ergeben sich
nicht, aber solche von der magnetischen Breite derart, daß
die Strahlung am Pol am größten ist und am Äquator nur
die schnellsten Teilchen zur Erde gelangen. Es ergeben
sich zwei Komponenten, von denen die weiche den Elek-
tronen und die harte wahrscheinlich Protonen zuzuschrei-
ben ist. Beim Zusammenstoß der Strahlung mit Atom-
kernen werden die Atome zertrümmert und positive und
negative Elektronen paarweise herausgeschleudert. Auch
Garben der Korpuskeln bis zu 90 Teilchen sind beobachtet
worden.
H. Kulenkampff, München: Beobachtungen
überdenDurchgangvon Ultrastrahlungs-
korpuskeln durch Materie. Beim Einbau einer
Absorberschicht vor oder zwischen Zählrohren läßt sich
der Anteil der Strahlung feststellen, der in der Materie des
Absorbers ausgelöst wird. Es ergeben sich zwei Kompo-
nenten verschiedener Härte.
E. Regener und G. Pfotzer, Stuttgart: Messung
der Ultrastrahlung mit Zählrohrkoin-
zidenzen in der Stratosphäre. Die bei den un-
bemannten Ballonaufstiegen in die Stratosphäre bis 24 km
Höhe benutzte dreifache Koinzidenzapparatur lieferte ein
Maximum der Koinzidenzen für 14km Höhe. Die Vertei-
lung auf die Winkel um den Zenith zeigte für geringe
Höhen eine Kosinusabhängigkeit, dagegen für große Höhen
ein ausgesprochenes Maximum.
A. Ehmert, Stuttgart-Friedrichshafen: Zum Rich-
tungseffekt der Ultrastrahlung. Die Regi-
strierkurve von Koinzidenzmessungen wird nach einem
Rechenschema in einen kontinuierlichen Untergrund und
darauf aufgesetzte Maxima zerlegt, die sich teilweise über-
decken, aber doch einen Richtungseffekt erkennen lassen.
Man findet täglich vier Maxima, die deutlichen Gang mit
der Sternzeit aufweisen.
Die Nachmittagssitzung, welche dem jüngsten For-
schungsgebiete, der sog. Kernphysik, d.h. der Physik des
Kernes der Atome gewidmet war, wurde durch einen aus-
führlichen zusammenfassenden Bericht eingeleitet:
W. Bothe, Heidelberg: Arten und Wege der
künstlichen Atomumwandlung. Der Kern be-
steht aus Protonen (dem Massenkern des Wasserstoff-
atoms) und Neutronen). Der Kerndurchmesser hat etwa
10— der Elektronenhülle. Durch Beschießen mit Protonen,
a-Teilchen, y-Strahlen, Neutronen und den Kernen des
schweren Wasserstoffs gelang es, eine große Zahl von
Elementen umzuwandeln, wobei auch Trans-Urane, künst-
lich radioaktive Elemente, wie Aluminium, Magnesium,
Natrium und Isotope vom Wasserstoff mit der Masse 3
und solche von Helium mit der Masse 2 + 3, erzeugt wur-
den. Die Kernbestandteile sind austauschbar, bei Anlage-
rungen am Atomkern wird die Bindungsenergie als
y-Strahl bemerkbar.
Weiter seien noch erwähnt: O. Haxel, Tübingen:
Das Protonenspektrum der Elemente Ma-
gnesium, Silizium und Schwefel bei Be-
schießung mit raschen a-Strahlen, und
R. Fleischmann, Heidelberg: Erzeugung von se-
kundärer y-Strahlung durch Neutronen.
H. Teichmann, Dresden: Über ein einfaches
Relais für Greinachersche Funkenzähler
(mit Vorführung). Statt der hydrodynamischen Vorrich-
tung wird die elektrostatische Kraft zwischen einer Kon-
taktfeder und einer Metallfläche als Relais ausgenutzt.
Bei Spannungen über 2kV schließt das Relais und öffnet
z.B. beim Funkenübergang. Durch Vorwiderstand und
Parallelkapazität wird die Zeitkonstante des elektrischen
Kreises der Eigenschwingung der Kontaktfeder ange-
glichen.
Grundsätzliches zum Verständnis der Kernphysik
brachte in sehr ansprechender Weise und Form der zu-
sammenfassende Vortrag:
C. F. von Weizsäcker, Leipzig: Die für den Bau
des Atomkerns maßgebenden Kräfte. Die
3) Vgl. hierzu ETZ 56 (1935) H. 37, S. 1017.
Annahme Heisenbergs, daß die Atomkerne aus Pro-
tonen und Neutronen bestehen, aber keine Elektronen als
Bausteine enthalten, erscheint bestätigt. Als wichtigste
Aufgabe gilt es, die Wechselwirkungskräfte zwischen den
Bestandteilen der Atomkerne kennenzulernen, also zwi-
schen den Protonen und Neutronen und den Protonen allein
und den Neutronen allein. Wege zur Kenntnis der Kern-
kräfte wurden gewiesen. Kerne mit geraden Teilchen-
zahlen erweisen sich als ausgezeichnet stabil, so ist z. B.
das a-Teilchen das stabilste Gebilde — im Kern können
aber a-Teilchen nicht ohne weiteres bestehen —, während
Kerne mit einer ungeraden Zahl von Protonen und Neu-
tronen sich als wenig stabil erweisen, wie z. B. das schwere
Wasserstoffatom Hz. Bisher ist als Höchstzahl für Pro-
tonen und Neutronen je 7 gefunden.
A. Trost, Stuttgart: Untersuchungen an
Zählrohren mit der Braunschen Röhre (mit
Vorführungen). Impulsform und Glimmzeit von Zählrohren
wurden bestimmt. Letztere beträgt etwa 10 ms. Bei-
mengungen sind von großem Einfluß, am günstigsten ver-
hielt sich Alkohol.
III. Hauptthema: Mechanische Schwin-
gungen einschließlich Lärmbekämpfung.
Der Abschnitt über Lärmbekämpfung wurde einge-
leitet durch einen zusammenfassenden Bericht mit einer
Fülle bemerkenswerter Versuche:
K. W. Wagner, Berlin: Physikalische Grund-
lagen und neueste Ergebnisse der Lärm-
bekämpfung. Nach einem Hinweis auf die gesund-
heitlichen Schädigungen durch Lärm wurden die für eine
Lärmmessung erforderlichen Bestimmungsgrößen ange-
geben: Lautstärke, spektrale Verteilung, allgemeiner Pe-
gel, Rhythmus, subjektive Empfindlichkeit. Im Anschluß
an die Richtlinien der Physikalisch-Technischen Reichs-
anstalt wurden verschiedene Geräuschmesser vorgeführt.
Die Behandlung der Gesichtspunkte für Lärmabwehr er-
1 sich auf Straßenlärm, Wohnlärm und Betriebs-
ärm.
Erwin Meyer, Berlin: Die Mehrfachwand als
mechanisch- akustische Drosselkette. Schal-
tet man mehrere Wände durch Luftschichten getrennt
hintereinander, dann kann die Wand als Masse und die
Luftschicht als Elastizität aufgefaßt werden. Man erhält
eine Drosselkette, die Schwingungen oberhalb einer be-
rechenbaren Grenzfrequenz sehr stark dämpft, wenn
Schwingungen der Luft senkrecht zur Fortpflanzungsrich-
tung durch Einbringen einer losen Watteschicht usw. ver-
mieden werden.
H. J. von Braunmühl, Berlin: Neuereraum-und
bauakustische Lösungen bei Rundfunk-
bauten. Um die Schallübertragung von Raum zu Raum
so niedrig wie möglich zu halten, wurden Fußboden, Wände
und Decken mit elastischen Zwischenlagen an die normal-
gebauten Bauteile angehängt. Die Wände usw. bestanden
aus mit Zement verputztem Streckmetall. Die Schalldämp-
fung konnte so um 30 db vermehrt werden. Um in Sende-
räumen keinen dumpfen Schalleindruck hervorzurufen,
wurde eine mit der Frequenz ansteigende Nachhallzeit
durch Watte mit Wachstuchverkleidung geschaffen. Durch
Einbau von 24 auf der Innenseite mit Absorptionsstoffen
verkleideten Klappen konnte durch stückweises Umlegen
der Klappen die Nachhallzeit beliebig eingestellt werden.
E. Lübeke, Berlin: Geräuschbildung und Ge-
räusceh minderung bei elektrischer Ener-
gie umsetzung. Die Mittel zur Untersuchung und
Festlegung der Geräuschursache sind Ausmessen des
Schallfeldes und Geräuschanalysen. An Beispielen wurden
Sirenengeräusche, magnetische Geräusche und Luftraum-
schwingungen behandelt. Die Berechnung der äquivalen-
ten Schalleistung einer Maschine führt zu dem Ausbrei-
tungsgesetz der Geräusche. Unter der Annahme vorherr-
schenden Luftgeräusches werden der Geräuschleistungs-
grad und die Gesetzmäßigkeiten angegeben, nach denen
sich die Lautstärke einer Maschine vorgegebener Leistung
und Drehzahl in beliebiger Entfernung bestimmen läßt.
C. A. Hartmann und W. Janovsky, Berlin: Ver-
ständigungin geräuschvollen Räumen. Die
Silbenverständlichkeit ist sehr von der Raumlautstärke
abhängig. Die Verständlichkeitsmessungen wurden in
9. Januar 1936
Räumen mit Geräuschpegeln von 60 bis 106 Phon vorge-
nommen. Dabei zeigte es sich, daß die Silbenverständlich-
keit und Abhängigkeit von der Wiedergabelautstärke ein
Maximum durchläuft, das mit steigender Pegellautstärke
immer kleiner wird. Es ist also sehr wesentlich, die
Wiedergabelautstärke innerhalb dieses schmalen Bereiches
zu halten.
K. Krüger und W. Willms, Berlin: Versuche zur
Verbesserung von Telephonieanlagen für
geräuscherfüllte Räume. Nachteile des Berüh-
rungsmikrophones sind, daß es keine Flüstersprache über-
trägt und daß die Formanten an Kehlkopf und Wange
fehlen. Vorteile besitzt ein elektrodynamisches Berüh-
rungsmikrophon. Beim Sprechen aus geräuscherfüllten
Räumen sind Luftschallmikrophone wegen des auftreten-
den Verdeckungseffektes wenig geeignet. Beim Hören in
geräuscherfüllten Räumen nützt eine Abschirmung des
Ohres durch Kappen nur für die hohen Frequenzen.
Im Abschnitt über die mechanischen Schwin-
gungen, der von zwei zusammenfassenden Berichten
der Herren A. Thum, Darmstadt, und K. Klotter,
Karlsruhe, eingeleitet wurde, sprachen u. a.:
H. Bausch, Stuttgart: Fahrbahn- und Ge-
bäudeerschütterungen. Bei Erschütterungen tie-
fer Frequenz werden Beschleunigungen über 15 cm/s? als
lastig empfunden. Um diesen Wert in Häusern nicht zu
überschreiten, müßte die Fahrbahn mindestens 12m Ab-
stand haben. Durch Einschalten eines Grabens geht die
Senkrechtkomponente auf die Hälfte zurück.
G. Buchmann, Berlin: Zur Entstehung des
Quietschgeräusches bei Bremsen. Bei lang-
samer Drehung der Bremstrommel wird beim Vorhanden-
sein einer Flüssigkeitsschicht zwischen Bremsbelag und
Trommel durch Änderung der Reibungskräfte die Trom-
mel zu Schwingungen ähnlich denen einer Glocke an-
geregt.
E. Meyer und W. Böhm, Berlin: Elektrodyna-
mische Erschütterungsmeßgeräte zur Be-
stimmung von Ausschlag, Schnelle und
Beschleunigung. Um Einschwingvorgänge sicher
erfassen zu können, wird ein auf 1 Hz abgestimmtes
Schwingungsgebilde mit elektrodynamischem System be-
nutzt. Als Maß für die Erschütterung wird die Schnelle
gewählt; Beschleunigung und Ausschlag kennzeichnen die
Energie weniger. Die Hauptfrequenz läßt sich an einem
Zeigerinstrument ablesen.
Außer den vorgenannten Vorträgen, welche sich den
Hauptthemen eingliedern, verteilten sich über 50 Vorträge
noch auf Parallelsitzungen. Auch an den Abenden fanden
noch Vorträge und Besprechungen in größeren und klei-
neren Kreisen statt. Die Vorträge betrafen hauptsächlich
Gegenstände der Akustik, Gasentladung, Hochfrequenz,
Spektraluntersuchung, Röntgeninterferenzen und Elek-
tronenoptik.
Im Rahmen einer Sondersitzung sprachen:
A. Sommerfeld, München: Über die Dimen-
sionen der elektromagnetischen Größen.
Zu den drei mechanischen Einheiten cm, g, s soll noch
eine vierte, davon unabhängige elektrische Größe, am
besten wohl die Ladung, eingeführt werden. Damit ent-
fiele die jetzt künstliche Dimensionierung der elektrischen
und magnetischen Größen.
F. Emde, Stuttgart: Über die beabsichtigte
Änderung der elektrischen Einheiten. Es
besteht die Absicht, die elektrischen Maßeinheiten so ab-
zuändern, daß ihre zahlenmäßige Beziehung zum elektro-
magnetischen Maßsystem streng in der ursprünglich ge-
planten Weise wieder hergestellt wird, daß also 2. B.
l Volt- 1 Ampere genau gleich 107 erg würde. Ein solcher
Beschluß erscheint mit Rücksicht auf die schwerwiegenden
Folgen für die Präzisionsmeßtechnik nicht ratsam.
Die Mehrzahl der Vorträge aus dem Gebiete der
5 war den Ausgleichs vorgängen ge-
widmet.
E. Freystedt, Berlin: Das ,Tonfrequenz-
Spektrometer“, ein Frequenzanalysator mit extrem
hoher Analysiergeschwindigkeit und unmittelbar sicht-
barem Spektrum. Die zu analysierende Spannung wird
emer Anzahl Bandfiltern gleichzeitig zugeführt, die im
Bereich von 30 bis 5000 Hz ein Frequenzband von je 14 Ok-
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 41
tave durchlassen. Über Gleichrichter wird von jedem Fil-
ter ein Kondensator aufgeladen, dessen Spannung mit
einem umlaufenden Schalter alle 0,1 s abgetastet und einer
Braunschen Röhre zugeführt wird. Man erhält auf dem
Schirm ein stehendes Klangspektrum. So wurden gespro-
chene Worte und Geräusche mit einer Schmalfilmkamera
aufgenommen und vorgeführt.
F. Trendelenburg, Berlin (nach Versuchen gemeinsam
mit E. Franz): Untersuchungen an schnell-
veränderlichen Schallvorgängen. Die Tren-
nung von periodischen und unperiodischen Vorgängen, das
Studium des Verhaltens der Grund-, Obertöne und For-
manten bei Einschwingvorgängen gelingt in sehr anschau-
licher Weise durch Einschalten von Oktavsieben. Daß der
zeitliche Verlauf im Einsatz und den einzelnen Oktaven
für Sprachlaute und Musikklänge das Kennzeichnende wie-
dergeben, wird gezeigt.
O. Vierling, Berlin: Verzerrungen der
Schwingungen und Klangfarbe von Mu-
sikinstrumenten. Bei den mechanischen Musik-
instrumenten ist die kennzeichnende Klangfarbe von dem
zeitlichen Verlauf der Schwingungen abhängig. Will man
z. B. Saitenschwingungen für elektrische Musikinstru-
mente benutzen, kann man unter Ausnutzung dieser Er-
kenntnisse die altbekannten Klangfarben hervorrufen oder
bewußt zu ganz neuartigen übergehen.
H. Lichte, Berlin: Die Hörbarkeit von
Knacken und kurzdauernden Tönen. Das
Ohr wird als linearer, abgestimmter Empfänger im aperio-
dischen Grenzzustand entsprechend den Kurven gleicher
Lautstärke aufgefaßt, der auf einen Effektivwertanzeiger
mit einer Zeitkonstanten von etwa 50 ms einwirkt. Es er-
gibt sich dann für Knacke eine Lautstärkeabhängigkeit,
wie sie von U. Steudel empirisch aufgestellt war. Aus
diesen Beziehungen ergeben sich Gesetzmäßigkeiten für die
Erkennbarkeit eines Tones aus der Zahl seiner Perioden.
W. Bürck, Berlin: Ausgleichsvorgänge in
elektroakustischen Übertragungsanlagen.
Mit einem Übertragungssystem mit einer Mehrzahl von Re-
sonanzspitzen lassen sich die Ausgleichsvorgänge für die
einzelnen Frequenzen bestimmen. Sie können elektrisch die
in Hallräumen beobachteten akustischen Ausgleichsvor-
gänge nachbilden. So werden auch Einschwingvorgänge
von Lautsprechern untersucht. Hierbei stellen sich die Ein-
8 in der Frequenzkurve störender als die Spitze
eraus.
P. Kotowski, Berlin: Hör barkeit von Regel-
vorgängen in dynamik geregelten Verstär-
kern. Da die Höhe der Dynamik einer Schallaufzeich-
nung ein bestimmtes Mehrfaches des Geräusches nicht
überschreiten kann, werden kleine Amplituden, die sonst
unter Störspannung sinken würden, für die Ubertragung
hochgeregelt. Im Anschluß an die physiologische Ein-
schwingzeit des Ohres ergibt sich die Einregelzeit zu
0,3 ms. Die Herabregelung soll mit der Erholung des
Ohres von 65 ms Dauer übereinstimmen. Sie kann zu nicht-
linearen Verzerrungen führen.
Aus der Reihe der Vorträge über Gasentladun-
gen seien aus Platzmangel nur folgende genannt:
W. Koch, Berlin: über Sondenmessungen in
zeitlich veränderlichen Entladungen. Bei
Wechselstrombögen in Quecksilberdampf werden Sonden-
messungen nach dem Langmuirschen Verfahren mit einem
Kathodenstrahl-Oszillographen durchgeführt. Es gelingt
so, den Verlauf der Entionisierung innerhalb einer Zeit
von 10— s zu verfolgen.
E. Flegler und H. Raether, München: Unter-
suchung von Gasentladungsvorgängen in
der Nebelkammer. Wanderwellen von 0 bis 2. 10—7 s
Dauer werden an Elektroden in der Nebelkammer gelegt.
Die sich bildenden Entladungskanäle haben je nach der
Polarität verschiedene Längen, die positiven sind die
längeren. Der Durchbruchkanal kann von der Kathode
oder beiden Elektroden ausgehen. Beim Auftreten von
Nebelspuren wurde stets ein Leuchten, wenn auch nur ein
schwaches, beobachtet.
M. Knoll, Berlin: Gleichgewichtspotential
einer isolierten Platte im Hochvakuum
bei Beschießung mit Elektronen. Aus Unter-
suchungen der Sekundäremission von verschiedenen Me-
*
42
tallen wurde ein Verfahren zur Sichtbarmachung der Se-
kundäremission ähnlich dem Fernsehen entwickelt. Der
abtastende Elektronenstrahl läuft synchron mit dem Strahl
einer Braunschen Röhre, dessen Intensität durch die Se-
kundärstrahlung gesteuert wird. So lassen sich Stoff-
unterschiede, Unterschiede in der Oberflächenbearbeitung
und -gestaltung herausarbeiten, die zur Abbildung der Se-
kundäremission an Glasfluß-Einschmelzungen führten.
P. Selenyi, Budapest: Methoden und Ergeb-
nisse des elektrostatischen Aufzeich-
nungsverfahrens (Elektrographie)®.
4) val. ETZ 56 (1935) S. 961.
Zuckerschleudern.
621. 34: 664. 1
Händende Schleudern mit oben auf das Traggerüst
auf gebautem Antriebsmotor benötigen beim Anlauf eine
hohe Leistung, um die großen Schwungmassen in der
gewünschten Zeit zu beschleunigen!). Während des eigent-
lichen Schleudervorganges ist bei voller Drehzahl nur
die Luft- und Lagerreibung zu überwinden. Die Schleu-
derleistung beträgt daher nur einen geringen Bruch-
teil der Anlaufleistung. Die sonst übliche Angabe
der Dauerleistung für den Antriebsmotor ist daher
hier nicht möglich, denn er läuft ja nie im Dauer-
betrieb. Man muß vielmehr aus der Spielzahl je Stunde,
Schwungmoment und Anlaufzeit die Anlaufleistung und
die mittlere quadratische Leistung berechnen, die zum
Antrieb der Schleuder notwendig sind. Nach diesen Werten
muß ein Motor ausgewählt werden. Auch die Art der ver-
wendeten Kupplung (schlupflos oder beweglich) ist für
die Bemessung des Motors wichtig. Bei Schleudern, die
während des Laufes gefüllt werden, ist zu beachten, daß
die Füllmasse nur bei einer bestimmten für diese günstig-
sten Drehzahl ordnungsgemäß in die Schleuder eingegeben
werden kann. Wird daher das Motordrehmoment zu hoch
gewählt, so wird im Anlauf diese Fülldrehzahl zu schnell
140 a
120 TRS
2 DNE
70001 100 N P
Abb. 1. Stromaufnahme, Motor- und Schleuderdrehzahl ohne und mit
Füllwiderstand eines schleifringlosen Schleudermotors mit Klotzkupplung.
durchlaufen (Abb. 1, Linie b). Diese Fülldrehzahl kann
mit einem Füllwiderstand einwandfrei eingehalten werden,
der sich mit gleichem Erfolg bei Schleifringläufer- und
schleifringlosen Motoren wie auch bei schlupfloser und be-
weglicher Kupplung verwenden läßt. i
Die auf Grund von Meßergebnissen ermittelten Dreh-
zahlen und Stromstärken für einen schleifringlosen Motor
mit beweglicher Kupplung ohne Füllwiderstand zeigen die
Schaulinien a, b und c der Abb. 1. Es ist deutlich zu er-
kennen, daß die Motordrehzahl a infolge Schleifens der
Kupplung im Anlauf höher liegt, als die Schleuderdreh-
zahl ö, da die Kupplung bei etwa 400 U/min eingreift und
nun Motor und Schleuder gleichzeitig hochlaufen. Der
Strom c klingt während des Anlaufes von der Einschalt-
spitze gleichmäßig auf einen geringen, der Leistung zur
Überwindung der Luft- und Lagerreibung entsprechenden
Wert ab. Die strichpunktierten Schaulinien (as, bf, ei)
gelten für den gleichen Motor bei Verwendung eines ein-
1) W. Buch, AEG-Mitt. (1935) S. 406.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
9. Januar 1936
P. Drewell, Berlin: Über Erzeugung und An-
wendung kurzer Stromstöße mittels Röh-
renschaltung (mit Vorführung). Mit wasserstoff-
gefüllten Entladungsröhren werden Stromstöße großer
Intensität erzeugt, welche für stroboskopische Zwecke und
zur Erregung eines Induktoriums beim Netzanschluß gut
geeignet sind.
Einige Vorträge betrafen die Elektronenoptik; den
Beschluß bildete eine Reihe von Berichten über hoch-
frequente Schwingungen, ihre Übertragung durch Kabel
und das Verhalten von Isolierstoffen bei Hochfrequenz.
E. Lübcke, Berlin.
phasigen Ständerwiderstandes. Der Motor wird zunächst
normal ohne Widerstand angelassen. Näch 20 s wird der
Widerstand in eine Phase gelegt. Der Strom c, in dieser
Phase und dementsprechend das Drehmoment des Motors
sinkt ab. Gleichzeitig sinkt die Motordrehzahl a, und es
wird erreicht, daß die Schleuderdrehzahl b, auf dem für
die Füllung günstigsten Wert von etwa 200 U/min ver-
harrt. Die Füllmasse kann also ordnungsgemäß einge-
geben werden. Nach Kurzschließen des Widerstandes geht
der weitere Hochlauf, wie sonst üblich, vor sich. Der
schleifringlose Kurzschluß- bzw. Doppelnutmotor entspricht
durch Einfachheit des Aufbaues, der Bedienung und der
Wartung den hier vorliegenden rauhen Betriebsbedingun-
gen am besten. Für Nach- und Mittelproduktschleudern
sollte man daher, wenn nicht ganz besondere Gründe da-
gegen sprechen, schleifringlose Motoren bevorzugen. Auch
für Hochleistungsschleudern wurden schleifringlose Dop-
pelnutläufer-Motoren in mehreren Anlagen mit gutem
Erfolg genommen. Daneben werden auch Motoren mit
Abb. 2. Hochleistungsschleuder mit Regel- Schleifringläufermotor für
vollselbsttätigen Betrieb einschl. elektrischer und mechanischer Bremsung.
Schleifringläufer als Antrieb verwendet; die Abb. 2 stellt
eine Schleuder für 30 Spiele dar, die mit einem regelbaren
Schleifringläufer-Motor für vollselbsttätigen Betrieb aus-
geführt wurde einschließlich Schlupf- Füll- und Brems-
widerstand für elektrische Bremsung, mit einer zusätz-
lichen mechanischen Bremse, die selbsttätig von einem
Elektroantrieb betätigt wird. In Verbindung mit einem
Kommandoschalter und einem Zeitrelais kann der Antrieb
nach Beendigung der Füllung durch Schließen des Füll-
schiebers vollkommen sich selbst überlassen bleiben. Die
Schleuder läuft selbsttätig hoch, schleudert aus, wird elek-
trisch und im Anschluß daran mechanisch bis zum Still-
stand gebremst, entleert sich selbst und ist nach Einstel-
lung des Kommandoschalters auf „Bremse lösen“ für das
neue Arbeitsspiel bereit. Sb.
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
43
RUNDSCHAU.
Elektrizitätswerke und Kraftübertragung.
621. 315. 1.015. 34: 551.59 (7) Amerikanische Gewitter-
untersuchungen an Hochspannungsleitungen!). —
W. W. Lewis und C. M. Foust haben, wie bisher in
jedem Jahr, nunmehr den fünften Bericht über ihre Ge-
witteruntersuchungen an 220-, 132- und 110 kV-Freileitun-
gen veröffentlicht, der auch wegen seiner guten Überein-
stimmung mit den deutschen Untersuchungen der Studien-
gesellschaft für Höchstspannungsanlagen?) Beachtung
verdient. Mit Stahlstäbchen sind Blitzstromstärken in
Freileitungsmasten bis 100kA gemessen worden, jedoch
liegen nur etwa 10 % aller gemessenen Ströme über 60 kA.
(Diese Werte decken sich völlig mit den entsprechenden
deutschen Ergebnissen.) Da bei den Leitungen mit Erd-
seil keine Stahlstäbchen an den Erdseilen eingebaut waren
(wie dies in Deutschland mit großem Erfolg geschehen
ist), können die Stromstärken im Blitzkanal nur geschätzt
werden. Sie werden zwischen 2,5 und 200kA angenom-
men, davon nur 20 % über 65 kA. Bemerkenswert ist, daß
man zur Untersuchung der Wirkung von Bodenseilen (die
in Amerika in den letzten Jahren bevorzugt zur Verbesse-
rung schlechter Masterdungswiderstände verlegt worden
sind) an diesen in etwa 30, 60 und 90 m Abstand vom Mast-
fuß Stahlstäbchen eingebaut hat, die eine allmähliche Ab-
nahme der Stromstärke mit zunehmender Entfernung vom
Mastfuß ergeben müßten. Ergebnisse scheinen aber noch
nicht vorzuliegen. Das außerordentlich starke Überwiegen
der Blitzschläge in Leitungsanlagen aus negativen Wolken-
teilen, das in einem gewissen Widerspruch zu der von
anderen Seiten festgestellten Verteilung der „negativen“
und „positiven“ Blitzschläge steht, wird damit erklärt,
daß das Leitungsgebilde als Ganzes über der Erde wie
eine vorgeschobene positiv geladene Elektrode wirkt. Bei
der Besprechung einiger Beispiele von Blitzeinschlägen
wird nach einem Kathodenstrahloszillogramm der Über-
spannung bei einem unmittelbaren Einschlag in einen
Leiter für den Anstieg des Blitzstromes die Formel
i=0,3 ed! angegeben, in der i der Strom in kA und t die
Zeit in us ist. Danach würde der Scheitelwert einer Strom-
stärke von 200 kA in etwa 8 us erreicht werden. (Es han-
delt sich hier aber um eine reine Annahme, die allein durch
wirkliche Stromoszillogramme bestätigt werden könnte.)
An einzelnen Masten sind auch die Spannungen längs
des Mastes bei Blitzstromdurchgängen gemessen worden.
Dabei hat man Werte zwischen 1 und etwa 50 kV erhalten.
Spannungen dieser Größe würden bei stromstarken Ein-
schlägen in Masten mit ungünstig hohen Erdungswider-
ständen gegenüber den sehr hohen Spannungen, die dabei
der Mastkopf gegen Erde annimmt, keine Rolle spielen.
Über die Wirkung der Bodenseile sind keine besonders
bemerkenswerten Feststellungen gemacht worden. Es
wird angegeben, daß bei einer 220 kV-Leitung an Masten
mit über 80 Q Widerstand vor Verlegung von Bodenseilen
rückwärtige Überschläge vorgekommen sind, nachher
aber nicht mehr, obwohl nach den Stahlstäbchenmessungen
ziemlich hohe Stromstärken in den Masten abgeflossen
sind. (Auch das stimmt gut mit den entsprechenden deut-
schen Meßergebnissen überein.) Über die Schutzwirkung
von Erdseilen werden Angaben nur auf Grund der an zwei
verschiedenen Leitungen vorgekommenen Einschläge in
einzelne Leiterseile gemacht. Aus ihnen ergibt sich, daß
Erdseile eine ausgezeichnete Schutzwirkung haben. Bei
einer Einfachleitung mit waagerecht angeordneten Leiter-
seilen werden zwei Erdseile zwischen den Leiterseilen und
3 bis 6 m darüber, bei Doppelleitungen ebenfalls zwei Erd-
seile 3 bis 4,5 m über den Leiterseilen für zweckmäßig er-
achtet. Niedrige Masterdungswiderstände sind außerdem
Voraussetzung. Für die 220 kV-Leitung werden 12 Q, für
die 132 kV-Leitung 7 als höchstzulässig angegeben‘).
[W. W. Lewis u. C. M. Foust, Electr. Engng. 54 (1935)
8. ..] Gd.
1) Vgl. hierzu ETZ 56 (1935) S. 108.
2?) ETZ 55 (1934) S. 505 u. 536. Elcktr.-Wirtsch. 33 (1934) S. 265.
ETZ 56 (1935) S. 475.
3) Elektr.-Wirtsch. 34 (1935) S. 454.
551. 59. 006. 2 (73) Gewitterbeobachtungsstelle in
Pittsfield. — Die General Electric hat auf ihrem größ-
ten Gebäude in Pittsfield eine Gewitterbeobachtungsstelle
eingerichtet, die wegen ihrer Anlage und Ausrüstung be-
merkenswert ist. Die Beobachtungsstelle von etwa 4,3 m
Dmr. hat rundum Glasfenster; sie ist außen mit Alu-
minium beschlagen und innen mattschwarz gestrichen.
Durch schwarze Vorhänge kann innen ein Raum von rd.
2m 2m vollkommen verdunkelt werden. In dieser
Dunkelkammer befindet sich das Okular eines Sehrohres,
das über das Dach hinausragt. Über dem Objektiv sitzt
eine silberverspiegelte Kristallglaskugel von 20cm Dmr.,
in der alle Blitze in einem Umkreis bis zu 30 km Entfer-
nung sichtbar werden. (Anm. des Berichters: Eine ver-
spiegelte Glaskugel ist zu dem gleichen Zweck auch schon
in der Gewitterbeobachtungsanlage der Studiengesell-
schaft für Höchstspannungsanlagen in Wünsdorf bei
Zossen vor Jahren verwendet worden. Auch gibt es
Lichtbildaufnahmegeräte mit so großem Bildwinkel, daß
man mit ihnen die Wolkendecke ringsum bis fast zum Ge-
sichtskreis in einer Aufnahme erfaßt.) Weiter ist ein
Lichtbildaufnahmegerät mit 12 auf den Umfang verteilten
Linsen vorhanden, in dem ein motorangetriebenes Film-
band umläuft. Auf diese Weise können von allen in der
Umgegend niedergehenden Blitzen auseinandergezogene
Aufnahmen erhalten werden, die hauptsächlich zur Erfor-
schung von Mehrfachblitzen dienen sollen. Das Aufnahme-
gerät ist durch einen umgelegten Ring, aus dem Preßluft
entströmt, vor dem Auftreffen von Regentropfen ge-
schützt. Die Beobachtungsstelle ist gegen unmittelbare
Blitzeinschläge durch Blitzableiter und gute Erdung ge-
schützt. Weitere Beobachtungsgeräte sollen eingebaut
werden. Die Anlage soll gesicherte Unterlagen über natür-
liche Blitze und damit weitere Anhaltspunkte für Ge-
witterschutzmaßnahmen und für die künstliche Nach-
bildung von Blitzentladungen geben. [A. Smith, Gen.
electr. Rev. 38 (1935) S.441.] Gd.
Meßgeräte und Meßverfahren.
621. 317. 38. 082.6 Fehlerfreie thermische Leistungs-
messer. — Wenn die Leistung bei Wechselstrom mit
dem Dynamometer nicht mehr gemessen werden kann, weil
ihr Betrag zu klein, die Frequenz zu groß oder ungewöhn-
lich niedrig (Schlupffrequenz) ist, kommt der unmittelbar
Tı, fs Heizdrähte, je mit dem Widerstand r
Abb. 1. Drei Schaltungen für fehlerfreie Leistungsmessung;
links Netz, rechts Verbraucher.
anzeigende thermische Leistungsmesser zu seinem Recht.
Seine Wirkung beruht auf der folgenden Überlegung, die
erstmals von Bauch!) im Hitzdrahtwattmeter nutz-
bringend verwertet wurde: Durch eine geeignete Schal-
tung sei dafür gesorgt, daß die Heizströme ù und i, zweier
Thermoelemente mit der Verbraucherspannung u und dem
Verbraucherstrom i durch die Beziehungen
11 = CU f ei; i: = ci u - ci (1)
verknüpft sind. Dann liefern bekanntlich die beiden ein-
ander entgegengeschalteten Thermoelemente für das Dreh-
spulmeßgerät eine der Leistung proportionale Span-
nung. — Bei den bisher gebrauchten Anordnungen sind
aber die Gl. (1) nur annähernd erfüllt:). Die Messung
ist mit einem Fehler behaftet, der u. U. zu lästigen Berich-
1) ETZ 24 (1903) S. 530.
2) G. Zickner u. G. Pfestorf, ETZ 51 (1930) S. 1681.
44 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2
tigungen nötigt und insbesondere die Ausnutzung hoher
Empfindlichkeit vereitelt. W. Bader entwickelt nun
drei Schaltungen, Abb. 1, welche die Voraussetzungen für
fehlerfreie Leistungsmessung in Strenge erfüllen. Man
überzeugt sich leicht, daß im Sinne der Forderungen (1)
die beiden Heizdrähte im Leerlauf (i=0) gleiche und
gleichgerichtete, im Kurzschluß (u = 0) gleiche, aber ent-
gegengerichtete Ströme führen, wenn man r, = r, voraus-
setzt. Aber auch bei ungleichen Thermoketten ist fehler-
lose Leistungsmessung möglich. An Stelle der beiden
Thermoketten kann jede andere Einrichtung benutzt
werden, die eine dem Stromquadrat proportionale Wir-
kung auslöst. Vertauscht man in Abb. 1 den Verbraucher
mit dem Netz, so wird dessen Leistungsabgabe fehlerfrei
ermittelt.
Eine ausführliche Untersuchung über Meßbereich,
Empfindlichkeit und Eigenverbrauch liefert für Meß- und
Heizdrahtwiderstände günstigste Werte und beantwortet
die Frage nach der kleinsten noch nachweisbaren Leistung.
Spannungs- und Strommeßbereiche können vielfach um-
geschaltet werden. Mit den beiden Heizdrähten kann man
nach Umschalten auch Spannung und Strom messen, ohne
daß die äußeren Eigenschaften der Meßschaltung (des
Vierpols) angetastet werden, so daß entgegen bisherigem
Verfahren dem Prüfling immer die nämliche Spannung zu-
geführt wird und die gemessenen Werte von Leistung,
Spannung und Strom wirklich aufeinander bezogen werden
dürfen. Weiterhin wird die Frage aufgeworfen, ob mit
zwei Heizdrähten, einem besonderen Spannungs- und
Strommesser die für den Verbraucher oder das Netz gül-
tigen Werte von Leistung, Spannung und Strom in einer
einzigen Meßschaltung gleichzeitig und fehlerfrei sich er-
mitteln lassen; aus der Fülle möglicher Lösungen der ge-
stellten Aufgabe wird ein Beispiel herausgegriffen!). Die
theoretischen Entwicklungen werden durch Versuche be-
legt. Der Vollausschlag eines Lichtmarkengalvanometers
wird bei einem, den bisherigen Schaltungen ganz unzu-
gänglichen Meßbereich von 1V, 60 mA, cosp =1, also
60 mW, erzielt. [W. Bader, Arch. Elektrotechn. 29 (1935)
H. 12, S. 807.]
621. 317. 39. 082. 61 : 621. 317. 088 Feuchtigkeitsein-
fluß bei Hitzdrahtmessungen. — Gas- bzw. Wind-
geschwindigkeiten kann man bekanntlich dadurch elek-
trisch messen, daß man die Abkühlung eines stromdurch-
flossenen Drahtes aus seiner Widerstandsänderung be-
stimmt. Nach Untersuchungen von W. Paeschke hat
die relative Luftfeuchtigkeit einen Einfluß auf die Mes-
sung, und zwar ist der Wärmeverlust des Hitzdrahtes um
rd. 2% höher, wenn die relative Feuchtigkeit um 50 %
steigt. [W. Paeschke, Physik. Z. 36 (1935) S. 564.] Br.
621. 317. 723 Ein transportables Quadrantelektro-
meter. — J. Frank beschreibt ein Instrument, das sei-
nem Aufbau, seinen Schaltungsmöglichkeiten sowie der
objektiven Ablesung nach zu den Quadrantelektrometern,
seiner Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten nach
aber zu den Saitenelektrometern zu rechnen ist. Die Qua-
dranten sind einfache Stäbe von einigen Zentimeter
Länge, I mm Dicke und einem diagonalen Abstand von
etwa 10 mm. Das Meßsystem ist ein Aluminiumblättchen
von 4 em Länge, 6 bis 7 mm Breite und 3 u Dicke, dessen
Längsachse mit der Aufhängung zusammenfällt. Das
Blättchen ist oben mit einem Platindraht von 10 u Dmr.,
unten mit einem dünnen Kokonfaden an einer Blattfeder
befestigt. In das Blättchen ist ein Spiegel von 3:5 mm
eingebaut. Die Kapazität ist derjenigen der Saiteninstru-
mente vergleichbar; die Schwingungsdauer ist etwa 0, 2 s,
das Dämpfungsverhältnis ist 2 bis 3. Das Instrument
kann ohne weiteres um 180° gekippt werden; es braucht
für den Transport weder arretiert noch nach der Aufstel-
lung neu eingestellt zu werden. [J. Frank, Physik. Z. 36
(1935) S. 647. Br.
Fernmeldetechnik.
621. 396. 84 Rundfunk mit unsymmetrischen Seiten-
bündern. — Die gegenwärtigen Rundfunkempfangsver-
hältnisse in Europa stehen im Zeichen der großen Leistun-
gen und des geringen Frequenzabstandes der Sender. Sie
sind vom Standpunkt einer hohen Wiedergabegüte aus
1) Vgl. hierzu Bader, ETZ 56 (1935) S. 889.
9. Januar 1936
recht ungünstig, besonders nach Einbruch der Dunkelheit,
wenn die Raumwellen auftreten. Infolge der Überlappung
der Seitenbänder ist die Gefahr einer Beeinträchtigung des
Empfangs durch frequenzbenachbarte Sender gegeben. Um
sie zu vermeiden, ist man häufig gezwungen, im Empfän-
ger das wiedergegebene Niederfrequenzband am oberen
Ende stark zu beschneiden. Damit wird die Güte der
Wiedergabe natürlich herabgesetzt. Das Bedürfnis, hier
Abhilfe zu schaffen, hält Eckersley unbedingt für
vorliegend. Er glaubt daran, daß der Durchschnittshörer
einen größeren Genuß am Rundfunk haben würde, wenn
die Wiedergabe, wie sie heute üblich ist, verbessert würde.
Eine Möglichkeit, ohne Herabsetzung der Zahl oder der
Leistung der vorhandenen Sender weiterzukommen, sieht
er in der Anwendung unsymmetrischer Seiten-
bänder bei den Sendern. In diesem Fall läßt sich auch
die Forderung erfüllen, die bei jedem Eingriff in die bis-
herige Sendetechnik gestellt werden muß, daß der Emp-
fang mit den vorhandenen Empfängern nicht verschlechtert
wird.
Am naheliegendsten ist es, die Überlappung der Seiten-
bänder frequenzbenachbarter Sender unter Beibehaltung
des Frequenzabstandes der Trägerwellen ganz zu ver-
meiden oder einzuschränken, indem man eines der bei der
Modulation entstehenden beiden Seitenbänder unterdrückt.
Hierbei würden nun nach Ansicht von Eckersley am Sen-
der verschiedene Schwierigkeiten technischer und wirt-
schaftlicher Natur auftreten. Um diese zu umgehen,
schägt er ein Verfahren vor, bei dem ein mehr oder weni-
ger großer Teil des einen Seitenbandes, das den höheren
Modulationsfrequenzen entspricht, ganz und der übrige
Teil nur teilweise unterdrückt wird. Auf diese Weise
sollen sich sowohl lineare als auch nichtlineare Verzerrun-
gen der Modulation im gewünschten Übertragungsbereich
weitgehend vermeiden lassen. Ferner soll sich dieses Ver-
fahren nicht nur bei Vorstufenmodulation („Modulation
bei kleiner Leistung“), sondern auch bei Endstufenmodu-
lation („Modulation bei großer Leistung“) anwenden las-
sen. Es wurden Abhörversuche angestellt, bei denen im
Empfänger das eine Seitenband eines normal modulierten
Senders in der vorgeschlagenen Weise beschnitten wurde,
unter Beibehaltung des ursprünglichen Modulationsgrades
von max. 100 %. Sie haben ergeben, daß mit dem Ohr kein
Unterschied gegen normale Modulation wahrzunehmen
war. Die Vorteile, die die Annahme des Vorschlages von
Eckersley bringen würde, sind, daß trotz Beibehaltung des
bisherigen Frequenzabstandes der Träger und trotz Über-
tragung eines breiten Niederfrequenzbandes die Überlap-
pungen der Seitenbänder frequenzbenachbarter Sender
weitgehend vermieden und die Vorbedingungen für hohe
Güte der Wiedergabe am Empfänger verbessert werden.
[P. P. Eckersley, J. Instn. electr. Engr. 77 (1935)
S. 517.] H. Bkm.
621. 397. 26: 621. 395. 625 Rundfunkheimdrucker.
— Drei verschiedenartige Bildgeräte werden beschrieben,
in denen die Aufzeichnung der Helligkeitswerte auf ver-
schiedene Weise erfolgt. In dem Gerät von C. J. Young
wird mittels einer Schreibspirale ähnlich wie bei dem Hell-
schreiber!) dünnes Kohlepapier gegen ein Blatt Schreib-
papier gedrückt. Durch mehr oder weniger starken Druck
können verschiedene Tönungen wiedergegeben werden, so
daß neben reinen Schwarzweißbildern auch Halbtonbilder
aufgenommen werden können. In dem Gerät von Ful-
ton wird imprägniertes Papier unter dem Einfluß des
Stromes elektrochemisch verändert. Da die elektrochemi-
sche Wirkung der Stromstärke proportional ist, soll auch
nach diesem Verfahren die Aufnahme von Halbtonbildern
möglich sein. Mit dem Gerät von I. V.LHogan,in dem
zur Aufzeichnung eine Feder verwendet wird, gelingt da-
gegen nur die Aufnahme von Schwarzweißbildern. Die
Synchronisierung der Geräte erfolgt entweder vom Stark-
stromnetz oder mittels Synchronisierimpulsen, die zusam-
men mit dem Bildstrom zum Empfänger übertragen wer-
den. Die Geräte sollen als Rundfunkheimdrucker ins-
besondere nachts verwendet werden und hierbei einen dop-
pelten Zweck erfüllen. Erstens sollen die Rundfunksender,
die nachts völlig brachliegen, auf diese Weise besser aus-
genutzt werden. Zweitens soll der Besitzer eines Rund-
funkheimdruckers gegenüber einem Zeitungsleser in
die glückliche Lage gebracht werden, daß er früh-
1) Telegr. u. Fernspr.-Techn. 22 (1933) S. 291.
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 45
morgens noch neuere Neuigkeiten (hot news) vorfindet.
[R.H. Ranger, Fulton u. J. V. L. Hogan, Electro-
nies 7 (1934) S. 336.] Hd.
Physik und theoretische Elektrotechnik.
538. 24 Magnetische Nachwirkung. — Nach Jor-
dan soll bei ferromagnetischen Stoffen die Magnetisie-
rung der Feldstärke nicht trägheitslos folgen, sondern
soll sich zeitlich noch merklich ändern, wenn das Feld
praktisch schon konstant geworden ist. Um zu prüfen, ob
eine derartige Nachwirkung vorhanden ist, benutzt H.
Wittke Schaltversuche, bei denen mit Hilfe eines Pen-
delunterbrechers ein ballistisches Galvanometer bestimmte
Zeit nach Öffnung des Stromkreises in der Primärspule
an die Sekundärspule gelegt wird. Es wird so die Diffe-
renz n der jeweiligen Induktion B gegen ihren Endwert
B gemessen. Diese Differenz läßt sich in drei Exponen-
tialfunktionen zerlegen:
be te tree,
(ie * jst die Hauptfunktion. Sie stellt den magnetisch
reversiblen Anteil des Vorgangs dar, der im wesentlichen
durch Widerstand und Induktivität des Meßkreises bedingt
ist. C. e t ist der Hysteresisanteil, Cs e' der freie
Nachwirkungsvorgang, der für große Zeiten allein übrig-
bleibt. y ist unabhängig von der Geschwindigkeit der Feld-
änderung und vom Felde selbst; jeder Schaltvorgang klingt
also ohne Rücksicht auf seine Vorgeschichte schließlich
nach einer nur von Stoffkonstanten bestimmten Exponen-
tialfunktion ab.
Ahnliche Versuche führt F. Preis ach aus, wobei
durch eine motorgetriebene Nockenwelle geschaltet wird.
Untersucht wird sowohl das Ansteigen der Induktion nach
dem Einschalten als auch das Abklingen, wenn der Pri-
märstrom bestimmte Zeit nach dem Einschalten wieder
ausgeschaltet wird. Es ergibt sich, daß dieses Abklingen
der Induktion nach dem Ausschalten von der Einschaltzeit
unabhängig ist. Dies zeigt, daß das Superpositionsgesetz
bei der magnetischen Nachwirkung nicht anwendbar ist.
Zur Deutung der Schaltversuche wird angenommen, daß
die Nachwirkung durch das allmähliche Umklappen von
Barkhausen-Bezirken bedingt ist. Die Statistik der um-
klappenden Bezirke kann so gewählt werden, daß die Feld-
stärkenabhängigkeiten sowohl der Hysterese wie der Nach-
wirkungserscheinungen des Schaltversuchs zwanglos er-
klärt werden können. [H. Wittke, Ann. Physik 23 (1935)
S. 442. — F. Preis ach, Z. Physik 94 (1935) S. 277.] Br.
621. 319. 7: 532.5 Der Einfluß eines elektrischen
Feldes auf die Viskosität von Flüssigkeiten. —
S. Dobinski untersucht die Viskosität von Flüssig-
keiten, indem er die Durchflußzeiten durch ein dünnes
Metallrohr mißt, während an diesem Rohr und einem
koaxialen Draht eine elektrische Spannung liegt. Er fin-
det bei reinen Flüssigkeiten keinen Einfluß des elektri-
schen Feldes, während Verunreinigung mit Wasser oder
Kaliumjodid bei polaren Lösungsmitteln die Viskosität
ändert, und zwar nimmt sie bei aliphatischen Lösungs-
mitteln im elektrischen Felde zu, bei aromatischen ab. In
nichtpolaren Lösungsmitteln ist kein Einfluß vorhanden;
ebenso fehlt er in Wechselfeldern. [S. Dobins ki, Phy-
sik. Z. 36 (1935) S. 509.] Br.
537. 228. 1: 621. 6499 Ein neues Zerstäubungsgerät.
— Für wissenschaftliche und technische Zwecke lassen
sich die hochfrequenten mechanischen Schwingungen von
Piezoquarzplatten zur Zerstäubung ausnutzen. Ein sol-
ches Zerstäubungsgerä‘, zunächst für eine Flüssigkeits-
menge von 31 berechnet, beschreibt B. Claus. Eine An-
zahl auf Gleichton abgestimmter Quarzresonatoren wird
nebeneinander, ohne feste mechanische Berührung ange-
ordnet, elektrisch parallel geschaltet und durch einen
Teslatransformator zum Schwingen erregt. Ein flüssiger
Übertrager (Paraffinöl) überträgt die Schwingungen auf
den Boden des Emulsionsgefäßes. Flüssigkeiten können so
unmittelbar zerstäubt werden, andere Körper, indem sie
chemisch oder elektrolytisch auf einer Platte niederge-
schlagen werden, die während der Abscheidung in hoch-
frequente Schwingungen versetzt wird. [B. Claus, Z.
techn. Physik 16 (1935) S. 202.] Br.
538. 551 Resonanzerscheinungen in eisenhaltigen
Stromkreisen. — Wird der Widerstand eines aus der
Kapazität C und der Induktivität L = f (i) bestehenden
Stromkreises nicht berücksichtigt, so erhält man die mög-
lichen Stromwerte als Schnittpunkte der Drosselkennlinie
(Abb. 2) mit den Geraden g und g’, die der Gleichung
Abb. 2. Ermittlung der stabilen Dauerstromwerte. Geraden g und g’
beim nichtberücksichtigten Widerstand, Ellipse e bei Berücksichtigung
des Widerstands.
U = Ilw C Ł U}, entsprechen. Bei Berücksichtigung des
Stromkreiswiderstandes R sind die Geraden durch eine
Ellipse U = I/ C 7⁰ -RPP zu ersetzen!). Es sind
im allgemeinen drei Lösungen (Punkte 1, 2, 8) vorhanden,
von denen allerdings nur die zwei extremen Werte (1 und
2) gewöhnlich beobachtet und untersucht worden sind. Mit
Hilfe einer Versuchsanordnung, in der die Kapazität C,
die Frequenz f, der Widerstand R des Stromkreises, die
Spannung U, und die Kennlinie der Stromquelle beliebig
verändert werden können [für Untersuchung der Ein-
schaltvorgänge treten noch hinzu die Anfangsladung v,
des Kondensators, die Anfangswerte der Magnetisierung
(Remanenz) g, der Drossel und der Augenblick des Ein-
schaltens r], kann der Einfluß aller dieser Parameter auf
die sehr verwickelten Vorgänge untersucht werden. Neben
den Meßgeräten ist noch ein dreifacher Oszillograph zur
Aufnahme der Stromkurve und der Spannungskurve der
Quelle, der Drossel oder des Kondensators erforderlich.
Statt der gewöhnlichen Strom-Spannungs-Kennlinie des
Stromkreises erhält man für verschiedene Werte von R,
C und f Kurvenscharen, so daß man die Kippspannung U,
als Funktion von C, f oder R verfolgen kann. Der Einfluß
der Impedanz der Wechselstromquelle äußert sich durch
eine Verschiebung der Kippgrenzen; für eine bestimmte
Widerstandskennlinie der Quelle können alle zwischen 1
und 2 liegenden Punkte der Strom-Spannungs-Kennlinie
erhalten werden. Zur Ermittlung der Stabilitätsbedingun-
gen muß also die Kennlinie der Wechselstromquelle be-
rücksichtigt werden. Zur Vorausberechnung der Strom-
Spannungs-Kennlinie ist die Kennlinie Us=f(Is) der
Eisendrossel (im Versuch aufgenommen) von Vorteil.
Sind Us und IS die entsprechenden Werte für die Drossel,
so hat man für den Stromkreis mit der Kapazität C
U= yu? Et (Us— Ilo c) N
wobei U, Is cos y = P/I; und U, Us sin „ sind
(P Drosselleitung: p Leistungefaktor): Diese Berech-
nung ergab Werte, die besser mit den Versuchsergebnissen
übereinstimmten als die Berechnung nach Martiens-
sen?). Oszillographische Aufnahmen für den Dauer-
zustand bei schwachem oder starkem Strom (Punkt 1 oder
2) bestätigen die Anwesenheit von ungleichen höheren
Harmonischen in der Stromkurve sowie eine Abflachung
der Kondensatorspannungskurve. Die harmonische Ana-
Ir läßt den Einfluß von C und R auf die einzelnen
1) Bethenod, 1 electr. 53 (1907) 8
Rev. gen. Electr. 9 (1921) 8 . 63
2) Martienssen, Physik. Z. 11 (1910) S. 448.
. 289; Margand,
46 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2
9. Januar 1936
höheren Harmonischen verfolgen. Je größer C oder R
sind, desto kleiner ist im allgemeinen der Anteil der
höheren Harmonischen. Für Werte von U, die die Kipp-
spannung U, bedeutend überragen, zeigt die Strom-Span-
nungs- Kennlinie (Abb. 3)
eine Stelle (a), die einer
grundsätzlichen Ände-
rung der Form der
Stromkurve entspricht
(Änderung des Tons).
An dieser Stelle werden
die 3., 5. usw. Harmo-
nische sehr klein, da-
gegen die 2., 4. usw. wer-
den größer. An einer
noch weiteren Stelle (b)
tauchen die unteren Har-
monischen, 2/5, 2/9 usw.
auf (nochmalige Ände-
rung des Tons). Die har-
monische Analyse (rech-
nerisch und nach dem Re-
sonanzverfahren durch-
geführt) ergab den in
der Abb.4 angedeuteten
Verlauf‘ der Harmo-
nischen.
Zur Untersuchung der Einschaltvorgänge wurde der
Augenblick r des Einschaltens, d. h. die Anfangsspannung,
mit Hilfe eines von einem Synchronmotor betriebenen
Sonderschalters geändert, außerdem konnten die Re-
manenz 9, und die Anfangsspannung des Kondensators vo,
beide mit Hilfe von Gleichstromquellen, verändert werden.
Die möglichen Fälle sind sehr zahlreich. Es zeigt sich,
daß bei v,=0, r = O und beim Einschalten im Augen-
blick r = T/2 (Nullspannung) der starke oder der schwache
Dauerstrom erhalten werden können, wenn die aufge-
Abb. 3.
des Stromkreises;
a höhere Harmonischen gerader Ord-
nung; b untere Harmonischen.
Strom- Spannungs - Kennlinie
1, 2’ Kippgrenzen;
A
6
5
.
fr, nel 7
F 3
; g 7 i
0 1 2? 3 1, SE TE I
Abb. 4. Anteil der höheren Harmonischen.
wie Abb. 3.)
(Derselbe Sonderfall
drückte Spannung in der Nähe der Kippspannung liegt.
Wird g, positiv oder negativ gemacht, so ändert sich sehr
bedeutend die zwischen U, und U, liegende mittlere cha-
rakteristische Spannung U, die eine Grenze zur Erhaltung
des schwachen oder des starken Dauerstroms vorstellt.
Auch die Anfangswerte der aufgedrückten Spannung
haben auf U; einen Einfluß, dieselbe Spannung der Quelle
führt also je nach den Werten von t und 9, zu schwachem
oder zu starkem Strom. Der Wert von o, hat großen
Einfluß besonders auf den Verlauf der ersten Perioden der
Stromkurve, er ändert ihren Höchstwert und ihre Form.
Bei den Versuchen mit verschiedenen Werten von v, zeigt
die Stromkurve einen in einigen Perioden verklingenden
aperiodischen Anteil, der dem Entladen des Kondensators
entspricht. In jedem Falle kann man eine sofortige Ein-
stellung des Dauerzustandes erreichen, wenn man den Ver-
änderlichen U, vo und g, entsprechende Werte gibt. Die
Stromkurve zeigt dann einen sehr kurzen oder gar keinen
Einschaltvorgang. Für sehr hohe Werte von v, erreicht
man nach einigen Perioden den schwachen Dauerstrom,
obzwar die ersten Perioden ein hohes Maximum von i be-
sitzen. Durch entsprechende Wahl der Anfangswerte kann
auch, während einiger Perioden, der mittlere unstabile Zu-
stand (Punkt 8) beobachtet werden, jedoch geht dann i
in den schwachen oder den starken Strom über. Der Wert
von vo hat ähnlich wie g, einen großen Einfluß auf die
mittlere charakteristische Spannung U.. Je nach dem
Augenblick des Einschaltens kann bei verschiedenen Wer-
ten von v, der schwache oder der starke Dauerstrom er-
halten werden. Gleichzeitige hohe Werte von v, und von
r ergeben, auch für niedrige Quellenspannung U, den
starken Dauerstrom (was man auch bei der gewöhnlichen
Versuchsanordnung mit einem einfachen Taster beob-
achtet). [E. Rouelle, Rev. gen. Electr. 36 (1934) S.715,
763, 795 u. 841.] —ak.
Hochspannungstechnik.
537. 523 Beitrag zur Kenntnis der Vorprozesse bei
Funken- und Koronaentladungen mit Hilfe der
Nebelkammer. — In Fortführung früherer Versuche
des Verfassers!) werden in vorliegender Arbeit Ent-
ladungskanäle positiver und negativer Koronaentladungen
mit der Wilsonschen Nebelkammer sichtbar gemacht, wo-
bei besondere Beachtung auf Anwendung sehr kurzer und
oszillographisch meßbarer Spannungsstöße gelegt wird.
Der Einfluß von Stoßhöhe, Stoßdauer, Gasart und Ober-
flächenbeschaffenheit auf den Charakter der Kanäle wird
untersucht. Die Kanäle sind als Stereoaufnahmen sehr
eindrucksvoll in ihrem räumlichen Verlauf zu verfolgen.
Die positiven Kanäle (in Luft) sind langgestreckt, teil-
weise stark verästelt und erinnern in ihrer Zickzackform
an die bekannten Strahlen der positiven Lichtenbergschen
Figur. Negative Spannungsstöße verursachen kurze,
gerade Kanalformen. Die Kanäle entstehen in Zeiten von
der Größenordnung 10-7s bei Feldstärken von etwa
330 kV / em an der Oberfläche des positiven Drahtes
(Durchmesser 0,1 mm). Bei höheren Feldstärken
wachsen die Kanäle weiter in den Raum vor. Ihre Länge
nimmt auch mit der Stoßdauer zu. Die Vorwachs-
geschwindigkeit ließ
sich so der Größenord-
nung nach zu 107 em /s
bestimmen. Da dieser
Wert der Wande-
rungs geschwindigkeit
von Elektronen bei
vergleichbaren elek-
trischen Verhältnissen
entspricht, wird die
Auffassung vertreten,
daß die beobachteten
Kanäle durch Stoßioni-
sation von Elektro-
nen entstanden sind.
Es gelang, die stehengebliebene Raumladung im Kanal
durch elektrische Beeinflussung nachzuweisen.
Die Kanalformen ändern ihre Gestalt sehr erheblich
mit Änderung des Gasinhalts der Nebelkammer. Änderung
der Oberflächenbeschaffenheit des Drahtes hatte auf die
positiven Figuren keinen Einfluß. Bei dernegativen
Figur gingen Zahl und Länge der an oxydiertem Draht
entstandenen Kanäle erheblich zurück. Eine ähnliche Wir-
kung (Altern) ist schon länger für das Einsetzen der An-
fangsspannung bei Spitzen bekannt; der Theorie nach ist
das Ergebnis zu erwarten, da die Entladung auf Änderung
der Kathodenoberfläche wegen Vergrößerung der Aus-
trittsarbeit der Elektronen stärker reagieren muß.
Weiterhin ist es mit der Nebelkammer gelungen, Ent-
ladungskanäle eines unvollkommenen Durchbruchs sicht-
bar zu machen. Abb. 5 läßt die Nebelspuren in der Mitte
zwischen zwei 5,5 mm voneinander angeordneten Glas-
platten erkennen. An der Außenseite der Glasplättchen
befinden sich die metallischen Elektroden. Die räumliche
Ausbildung der Lawinenkanäle, die auch teilweise vom
Rand der Glasplatten, wahrscheinlich als Fortsetzung einer
Oberflächengleitentladung in den Raum hineinwachsen,
ist in der Originalarbeit durch stereoskopische Betrachtung
noch wesentlich besser zu verfolgen. Die Bedeutung dieser
Aufnahmen liegt darin, daß hier eine Entladungsform der
Beobachtung zugänglich gemacht wird, für die keine licht-
elektrisch an der Kathode ausgelösten Elektronen wie
üblich angenommen werden dürfen. [H. Kroemer,
Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 11, S. 782.]
Abb. 5.
Nebelaufnahme einer dunklen
Entladung zwischen Glasplatten.
1) H. Kroemer, Arch. Elektrotechn. 28 (1934) S. 703; Z. Physik 95
(1935) S. 647, s. a. ETZ 56 (1935) S. 1218.
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 47
FUR DEN JUNGINGENIEUR.
Mechanische und elektrische Bremsung bei Hebezeugen.
Von C. Schiebeler VDE, Berlin.
Übersicht. Rückblickend wird eine 40jährige Entwick-
lung der mechanischen und elektrischen Bremseinrichtungen
für Hebezeuge geschildert. Bei der Fülle des Stoffes er-
schien es geboten, vor allem die Triebkräfte darzustellen, die
jeweils den technischen Fortschritt hervorriefen, und dabei
zu zeigen, wie die mechanischen Bremsen und ihre Lüfter so-
wie die der Regelbremsung dienenden Motorbremsschaltun-
gen den mannigfachen Anforderungen der verschiedenen
Schaltbetriebe angepaßt wurden.
Die Bremsung elektrischer Antriebe bildet, wenigstens
bei Hebezeugen, den wichtigsten Teil der Steuerung.
Dreierlei Arten von Bremsung sind auszuführen: Die
Stoppbremsung, die Regelbremsung und die Verzögerungs-
bremsung. Die Stoppbremsung hat bei Hubwerken
die Aufgabe, durch die mechanische Bremse, die Halte-
bremse, die Last festzuhalten, wenn der Strom ausge-
schaltet ist. Die Haltebremse bewirkt zugleich eine Ver-
zögerungsbremsung. Die Regelbremsung dient da-
zu, Lasten mit einer regelbaren Geschwindigkeit zu senken
und auch beim Heben oder Fahren auf den ersten Stellun-
gen des Steuergerätes zusätzlich zu bremsen, um bei klei-
ner Belastung die Regelfähigkeit des Widerstandes im An-
kerkreis zu erhöhen. Die Regelbremsung kann auch als
„statische“ Bremsung bezeichnet werden, da das Brems-
moment für eine gegebene Last gleich bleibt, mit welcher
Geschwindigkeit auch die Last gesenkt wird. Die Regel-
bremsung kann sowohl mechanisch als auch elektrisch er-
folgen, wird aber überwiegend elektrisch ausgeführt. Die
für die Regelbremsung vorgesehenen Bremsmittel und
Schaltungen bewirken beim Zurückschalten des Steuer-
gerätes die Verzögerungsbremsung, die das
Triebwerk aus großer auf kleine Geschwindigkeit ver-
zögert, also dynamische Kräfte abbremst, bevor die Stopp-
bremse stillsetzt.
Aufgabe der Steuertechnik ist es nun, eine richtig ab-
gestimmte Zusammenarbeit der elektrischen und mecha-
nischen Bremseinrichtungen zur statischen und dynami-
schen Bremsung herbeizuführen und jede Bremsart in
ihrem günstigsten Arbeitsbereich anzuwenden.
Abb. 1. Gleichstrom-Magnetbremslüfter mit Bandbremse, Baujahr 1898.
1. Die Stoppbremse und ihre Betäti-
gung: Bei Einführung des elektrischen Antriebs be-
gnügte man sich zunächst damit, die Bremse vom Steuer-
gerät aus durch ein Gestänge mechanisch zu lüften. Ende
der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts gelangte zugleich
mit dem Mehrmotorenkran, dessen Hubmotor auf der
Katze durch Fernsteuerung über Schleifleitungen von dem
Führerkorb am Kran geschaltet wurde, der „Brems-
magnet“ zur elektrischen Lüftung der Bremse zur Ein-
führung. Der Gleichstrommagnet mit einer runden Spule
und massivem Ankerkern oder der Drehstrommagnet in
rechteckiger Form mit 3 Spulen und dreiarmigem, ge-
blättertem Kern ziehen den Anker zum Gegenpol des
Magnetgehäuses hin, sobald der Magnet erregt wird. Der
621. 34-59 : 621. 87
Anker ist mit dem Bremsgestänge verbunden, lüftet also
beim Einschalten des Spulenstromes die Bremse (Abb. 1).
Die Abb. 2 zeigt einen Gleichstrommagnet neuerer Bauart.
Die Hubwerksbremsen waren bis zum Ausgang des
ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts fast ausschließlich
Bandbremsen, die durch ein Belastungsgewicht ge-
schlossen wurden. Dies ergab eine
gute Bremskraft gegen das Absin-
ken, aber keine befriedigende Ver-
zögerungsbremsung des aufwärts-
gehenden leeren Hakens. Band-
bremsen waren auch für Fahr-
werke, die gleichbleibende Brem-
sung nach beiden Fahrtrichtungen
erfordern, nicht geeignet. Sie wur-
den deshalb allmählich durch Bak-
kenbremsen verdrängt. Da die
Stoppbremse für das sichere Fest-
halten der schwersten Last aus-
reichend bemessen werden mußte,
diese Bremskraft sich aber auch
bei der Verzögerung auswirkte, so
machte sich bereits bei Einführung
des Bremsmagneten das Bedürfnis
nach einer Dämpfung der Schlag-
wirkung des herunterfallenden
- Bremsgewichts geltend, denn das
Abb. 2. Gleichstrom- Magnet- unverzögerte Einfallen der Bremse
bremslüfter, Baujahr 1920. hatte große Stöße im Triebwerk
und sogar Reißen der Bremsbän-
der zur Folge gehabt. Deshalb wurden die Magnete mit
einem Luftpuffer versehen, der die lebendige Kraft
des herabfallenden Bremsgewichts, die sich in einen un-
erwünschten zusätzlichen Bremsdruck umsetzt, und den
dadurch hervorgerufe-
nen Stoß milderte. Der
Luftpuffer hatte auch
noch die zweite Auf-
gabe, das Schlagen des
Ankers beim Anziehen
des Magneten zu dämp-
fen. Während des An-
ziehens hat die mit Ver-
ringerung des Polab-
standes stark wachsende
Zugkraft eine immer
stärkere Beschleuni-
gung des Ankers zur
Folge. Bei den Gleich-
strommagneten konnte
man den Schlag beim
Aufeinanderprallen der
Polflächen durch koni-
sche Ausbildung des
Ankerkernes, d. h. durch
starke Streuung, dämp-
fen. Der Kniehebel-
Bremsmagnet (Abb. 3)
löste die Aufgabe, in-
dem er den Hebelarm,
an dem das Bremsge-
stänge angreift, während des Hubes vergrößerte.
Beim Drehstrom-Bremslüftmagneten ist man allein auf
die Dämpfung angewiesen (Abb. 4), die besonders gut sein
muß, weil der Drehstrommagnet durch seine geblätterten
Pole viel empfindlicher gegen ein hartes Aufeinander-
schlagen der Polflächen ist als der massive Gleichstrom-
anker. Dies zeigte sich besonders bei größeren Magneten
und führte neben anderen Gründen zur Entwicklung des
später behandelten Motorbremslüfters.
Abb. 3. Kniehebel-Bremsmagnet,
Baujahr 1900.
48 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
9. Januar 1936
Bei den Bremsen der Brückenfahrwerke von Verlade-
brücken, die mit Rücksicht auf den Winddruck kräftig zu
bemessen waren, zeigte es sich, daß die Luftdämpfung des
Magneten nicht genügte, die Bremse so sanft zu schlie-
Ben, daß die Räder auf
feuchten Schienen oder
Glatteis nicht rutschten.
Die Luftdämpfung hat
den grundsätzlichen
Nachteil, daß sie erst
einsetzt, wenn der
Dämpfungskolben einen
Teil des Hubes zurück-
gelegt und die Luft
zusammengepreßt hat.
Dann sind aber die
Bremsbacken, bei nicht
sehr sorgsamer Einstel-
lung, meist schon zum
Anliegen gekommen.
Deshalb verwendet man
bei Triebwerken, bei
denen ein weiches Brem-
sen erforderlich ist,
statt der Luftdämpfung
die Öldämpfung, die so-
fort und gleichmäßig
verzögernd wirkt. Ein
weiteres sehr wirksames
Mittel, den Ruck beim
Einsetzen der Bremsung zu verkleinern, besteht in der
Benutzung von Federbremsen statt der Gewichtsbremsen.
Die elektrischen Eigenschaften der Gleich- und Dreh-
strommagnete mögen nun kurz behandelt werden. Bei
Gleichstrom erhielt der Magnet zunächst eine vom
Motorstrom erregte Hauptstromspule, später eine Neben-
schlußspule, die an das Netz angeschlossen, auch bei star-
ker Entlastung oder negativer Belastung des Motors beim
Lastsenken die Bremse gelüftet hielt. Die Selbstinduk-
tion des Nebenschluß-
magneten wurde durch
parallel zur Spule ge-
schaltete Widerstände
in zulässigen Grenzen
gehalten, die Verzöge-
rung beim Abfallen
durch Vorschaltwider-
stände und Vergröße-
rung der Polflächen-
entfernung (durch
Zwischenlegen von
Messingscheiben) so-
wie durch Benutzung
von remanenzschwa-
chem Eisen und Schlit-
zen der Messingspu-
lenhalter auf einen
geringen Wert herun-
tergedrückt. Bei gro-
ßen Magneten werden
Sparschalter aufge-
baut, die der Spule in
der Lüftlage des Ankerkernes einen Widerstand vorschal-
ten, um an Kupfer und Strom zu sparen.
Abb. 4. Magnetbremslüfter mit Luft-
dämpfung.
Abb. 5. Drehstrom-Motorbremslüfter,
Baujahr 1913.
Der Drehstrom- Bremslüftmagnet weist gegen-
über dem Gleichstrommagneten den Nachteil eines sehr
hohen Einschaltstromes, bis zum 30fachen des Haltestro-
mes, auf. Dies bedingt bei großen Schalthäufigkeiten zur
Vermeidung übermäßiger Spulenerwärmung eine starke
Herabsetzung der Hubarbeit. Die Gefahr des Durchbren-
nens der Spulen bei nicht vollständigem Durchziehen des
Ankers bis zur Berührung der Polflächen machte den
Drehstrommagneten empfindlich gegen Überlastung und
Spannungsabfall. Auch die bereits oben behandelte Schlag-
wirkung beeinträchtigte die Betriebssicherheit insbeson-
dere der großen Magnete, in schwerem Betrieb.
Dies führte zur Entwicklung von Motorbrems-
lüftern. Abb.5 zeigt die Bauart eines Motorbremslüf-
ters, bei dem ein Käfigläufermotor über ein Vorgelege
eine Kurbelwelle antreibt, deren Zapfen von der Ruhelage
aus nach beiden Seiten um etwa 120 schwingt und da-
durch die Bremse lüftet. Diese Motorbremslüfter weisen
einen wesentlich kleineren Einschaltstrom auf als Ma-
gnete und sind gegen nicht völliges Durchziehen unemp-
findlich. Da der Motor längere Zeit unter Strom still-
stehen muß, wird zur Vermeidung unzulässiger Erwär-
mung bei großen Motorbremslüftern ein Schleifringmotor
benutzt, an dessen Schleifringe ein Schlupfwiderstand an-
geschlossen ist, der die zugeführte Energie zum größten
Teil außerhalb des Motors in
Wärme umsetzt. Durch einen An-
schlag am Ende des Lüftweges
wird der Motoranker stillgesetzt.
Um hierbei einen Ritzelbruch oder
eine sonstige Beschädigung des
Triebwerkes zu verhindern, wurde
dem Anker eine Nachlaufmöglich-
keit gegeben. Die Kurbel schlägt
zu diesem Zweck gegen eine starke
Spiralfeder, oder es ist eine Rutsch-
kupplung vorgesehen. Daneben ist
auch noch eine Luftdämpfung ein-
gebaut, um die Bremse gedämpft
zu schließen und ein Durchschwin-
gen der Kurbel über die Ruhelage
hinaus zu verhindern. -
Der nicht gerade einfache und
billige Motorbremslüfter mit Vor-
gelege und Kurbel wurde durch
den in Abb. 6 dargestellten, elek-
trohydraulischen Bremslüfter ver-
drängt. Hier treibt ein kleiner
zweipoliger Käfigläufermotor von
weniger als 1 PS-Leistung eine
Flügelrad-Ölpumpe an und bewirkt
durch Heben eines Kolbens und daran befestigter Stoß-
stangen die Lüftung der Bremse. Durch die Öldämpfung
arbeitet das Gerät völlig stoßfrei.
2. Die mechanische Senkbremsung: Bei
Einführung des elektrischen Einzelantriebes senkte man
ausschließlich mit der mechanischen Bremse. Bei orts-
fester Anordnung des Führerstandes zum Hubwerk ergab
das Senken mit der Handhebelbremse eine vortreffliche
Steuerfähigkeit. Der gleiche Steuerhebel bewirkte Stopp-
bremsung, Regelbremsung und Verzögerungsbremsung.
Wurde ein vom Steuergerät unabhängiger Bremsbeihebel
benutzt, so konnte dieser auch noch auf den ersten Hub-
stellungen die Bremse mehr oder weniger stark anziehen,
um leichte Lasten langsam anzuheben und das Absinken
schwerer Lasten, das „Lastsacken“, zu verhindern. Zum
Senken des leeren Hakens und Beschleunigen leichter
Lasten dienen ein oder zwei Kraftstellungen (Stromstoß-
stellungen). Um beim plötzlichen Ausbleiben des Stro-
mes unabhängig von der Achtsamkeit des Kranführers
die Bremse zu schließen, wurde ein Bremsmagnet vorge-
sehen. Die Konstruktion wurde nach Abb. 7 so getroffen,
Abb. 6. Elektrohydrauli-
scher Breinslüfter „Eldro“.
Abb. 7.
Bremsbeihebel in Verbindung mit Bremslüft magnet
für Gleichstrom-Hafenkrane.
daß die Bremse durch den Bremsbeihebel festgezogen wer-
den konnte, ohne daß der angehobene Magnetanker her-
untergezogen wurde. Die Steuerung mit Handhebelbrem-
sung zeichnete sich auch noch durch geringen Stromver-
brauch aus. Die Handhebelbremsung wurde, seit sie Ende
der 90er Jahre im Hamburger Hafen eingeführt wurde,
bis in die letzten Jahre bei Hafen-Stückgutkranen mit Lei-
stungen bis etwa 40 PS in großem Umfange benutzt und
hat den Anforderungen des Betriebes in jeder Weise ent-
sprochen.
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 49
Die Handhebelbremsung war an die ortsfeste Anord-
nung des Führerstandes zur Bremse gebunden und konnte
ohne umständliche Seilführungen, die wenig betriebssicher
waren und eine genaue Einstellung der Last nicht ermög-
lichten, für Fernsteuerung nicht benutzt werden. Man baute
deshalb für Laufkranhubwerke Drucklagerbremsen, die als
Senksperrbremsen ohne oder mit Lüftspiel in mannig-
fachen Bauarten auf den Markt kamen. Sie arbeiteten in
der Weise, daß Reibscheiben gegen ein Sperrad gedrückt
wurden, das beim Senken festgehalten, beim Heben aber
mitgenommen wurde. Die Drucklagerbremse ohne Lüft-
spiel wurde beim Schneckenvorgelege benutzt, wobei das
Lastmoment durch die Schnecke einen Axialdruck auf die
Reibscheibe ausübte, der sich mit der Lastgröße ver-
stärkte. Bei den für Räderwinden benutzten Senksperr-
bremsen mit Lüftspiel wurde der Lastdruck, z. B. durch
ein Ritzel, das auf der Antriebswelle mit Flachgewinde
axial bewegt wurde, auf die Sperrbremsscheibe übertra-
gen. Diese Bauarten ließen an Regelfähigkeit viel zu
wünschen übrig und versagten schon bei mittleren Lei-
stungen und gewöhnlichem Betrieb, weil sie für die
Wärmeabfuhr ungünstig gebaut waren. Die Notwendig-
keit eines Ersatzes wurde um so dringender, als der Bau
von Tag und Nacht betriebenen Stahlwerks- und Hütten-
kranen an die Bremsen besonders große Anforderungen
stellte und sich eine Betriebsstörung an nur einem Kran
auf die Erzeugung des ganzen Hüttenwerkes auswirkte.
Jetzt mußte die Elektrotechnik helfen, und es entstanden
Motorbremsschaltungen, die „Senkschaltungen“, bei denen
die beim Senken freiwerdende Energie durch den Motor
und die Widerstände aufgenommen und in diesen in
Wärme umgesetzt wird.
3. Die Senkschaltungen: Die Entwicklung der
Senkschaltungen zu verfolgen, ist für den Steuerungs-
techniker sehr lehrreich. Eine Unsumme von Arbeit ist
darauf verwendet worden, um dieselbe Steuerfähigkeit zu
erreichen wie bei der Handhebelbremsung. Zahlreiche Pa-
tente verzeichnen die kleineren oder größeren Fortschritte
auf dem Entwicklungsweg der elektrischen Senkschaltun-
gen.
Die gleiche Aufgabe, Lasten durch Bremsschaltung
des Motors zu senken, führte im Laufe der Entwieklung
des elektrischen Kranbaues und dem Eindringen in neue
Verwendungsgebiete mit veränderten Arbeitsbedingungen
zu verschiedenartigen Lösungen, die dem Betriebsfall an-
zupassen waren. Eine klare Erfassung der Arbeitsbedin-
gungen war jedoch bei Beginn der Entwicklung nicht mög-
lieh. Erst nach dem Vorliegen vieljähriger Erfahrungen
hat der VDE im Jahre 1926 in seinen „Regeln für die Be-
wertung und Prüfung von Steuergeräten, Widerstandsge-
räten und Bremslüftern für aussetzenden Betrieb (R.A.B.
1926)“ die Anforderungen an die Geschwindigkeitsrege-
lung, Beschleunigung, Schalthäufigkeit und Bedienungs-
weise als bestimmend für die Auslegung der Steuerung er-
kannt und für die Verwendung drei Arten von Schaltbe-
trieben, den gewöhnlichen Betrieb, den Anlaufregelungs-
betrieb und den Beschleunigungsbetrieb unterschieden.
Diese Begriffe sollen nun helfen, den Entwicklungsgang
zu erläutern.
3a. Die Gleichstrom-Senkschaltungen.
Der Hauptstrommotor, später als „Reihenschlußmotor“
bezeichnet, setzte sich als Kranmotor sehr bald durch. Er
wurde dem Nebenschlußmotor nicht nur wegen der Un-
empfindlichkeit der Hauptstrom-Feldspulen und der ge-
drängteren Bauart der gekapselten Motoren, die durch den
kleineren Raumbedarf der Hauptstrom-Feldspulen bedingt
war, vorgezogen, sondern vor allem wegen der Drehzahl-
steigerung bei Entlastung. Leichtere Lasten werden
schneller gehoben, der leere Haken sogar mit der etwa
zweifachen Vollastgeschwindigkeit. Dies Drehzahlverhal-
ten gilt jedoch nicht für das Senken. Beim Senken ist die
Motorbelastung einem Richtungswechsel unterworfen. Der
leere Haken fordert ein positives Motormoment und Kraft-
strom, leichte, das Hubwerk kaum durchziehende Lasten
müssen mit Kraftstrom beschleunigt werden, mittlere und
schwere Lasten dagegen erfordern ein mit der Lastgröße
wachsendes Bremsmoment. Dieser mit dem Lastwechsel
verbundene Richtungswechsel des Bremsmomentes er-
Schwerte die Aufgabe der elektrischen Senkschaltung, be-
sonders bei Benutzung von Reihenschlug motoren. Ein gro-
ber Teil der Entwieklungsarbeit galt der Verbesserung
der Betriebssicherheit des Reihenschlußmotors beim Sen-
ken durchziehender Lasten.
Bei der zunächst ausschließlich benutzten, als
„Sen kbrems schaltung“ bezeichneten, Genera-
torbremsschalt ung werden auf den Senkbremsstel-
lungen, vom Netz abgetrennt, Anker, Feld und Wider-
stände in Reihe geschaltet und die durchziehenden Lasten
auf der ersten Stellung langsam, auf den weiteren durch
. der Widerstände schneller gesenkt (siehe
8).
—*
Senken-Bremse
—7*
Senken- uin
1. 7, Feldverstärkungs- Widerstand
b --- ba Nebenschluß-Magnetbrems-
lüfter mit Vorschalt- und
Schutzwiderstand
Heben
A— B Motoranker
E— F Motorfeld
NR.. R, Anlaßwiderstand
ri Ts Bremsschutzwiderstand
Abb. 8. Gleichstrom-Senkbremsschaltung (Generatorbremsschaltung).
Gleich bei Einführung dieser Bremsschaltung zeigte
sich, daß die Eigenerregung des Reihenschlußgenerators
beim Senken schwerer Lasten nicht schnell genug vor sich
ging; die Last sackte (stürzte) erst ein Stück frei ab, ehe
die Erregung einsetzte. Dies geschah dann unter einem
kräftigen Ruck mit Spritzfeuer am Stromwender, weil
plötzlich mit dem Einsetzen der Erregung aus großer
Geschwindigkeit scharf auf kleine abgebremst wurde. Die-
ser, auch den Kran selbst gefährdende Ruck war um so
größer, je schwerer die Last, je höher die Geschwindigkeit,
und um so besser der Hubwerkswirkungsgrad waren. Man
wurde dieser Schwierigkeit durch eine Fremderregung des
Feldes auf den ersten Senkbremsstellungen Herr. Das
„Lastsacken“ zeigte sich auch beim Stillsetzen schwerer
Lasten, die auf der ersten Senkbremsstellung langsam ge-
senkt worden waren. Eine besondere Stellung „Senken—
Absetzen“ wurde vorgesehen, auf der das Bremsmoment
gleich stark wie in Senken 1 aufrecht erhalten, der Brems-
magnet jedoch abgeschaltet wurde.
Bei der Senkbremsschaltung ist das Drehzahlver-
halten umgekehrt wie beim Heben. Leichtere Lasten wer-
den nicht schneller, sondern langsamer gesenkt als schwere,
weil die Einschaltung eines bestimmten Widerstandes in
den Ankerbremskreis eine um so höhere Spannung und
Drehzahl ergibt, je größer der Generatorstrom ist. Man
ist also bei der Senkbremsschaltung in der Ausnutzung
größerer Senkgeschwindigkeiten bei mittleren und leichter
durchziehenden Lasten dadurch gehemmt, daß beim Sen-
ken der schwersten Last keine unzulässig hohe Genera-
torspannung entstehen darf. Diesem Mangel der Gene-
ratorbremsschaltung versuchte man durch zusätzliche
Schalteinrichtungen abzuhelfen, indem man durch Relais
und Schütze in Abhängigkeit von Strom oder Spannung
eine Anpassung der Widerstandsgröße an die Last her-
beiführte. Bei Beschränkung auf nur zwei Lastgrößen, z.B.
dem vollen und leeren Greifer, ergab dies eine Steigerung
der Förderleistung. Eine völlige Betriebssicherheit gegen
zu hohe Senkgeschwindigkeiten wurde jedoch bei der ein-
fachen Generatorbremsschaltung deshalb nicht erreicht,
weil auf die Bremsstellungen Kraftstellungen folgten, in
denen der Reihenschlußmotor mit Kraftstrom betrieben
50 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2
9. Januar 1936
wurde. Dort durften zwar noch leicht durchziehende
Lasten durch einen kurzen Stromstoß beschleunigt,
schwere Lasten aber keinesfalls gesenkt werden, weil dann
der Reihenschlußmotor sehr schnell eine die Bandagen ge-
fährdende hohe Drehzahl erreichte. Nur bei achtsamer
Bedienung, wie sie bei gewöhnlichem Schaltbetrieb von
Werkstätten- und Lagerplatzkranen zu erwarten ist, kann
die einfache Generatorbremsschaltung als betriebssicher
gelten, nicht jedoch für das bei Hüttenkranen unvermeid-
liche rücksichtslose Schalten des Beschleunigungsbetriebes.
Die zur statischen Bremsung dienenden Regelbrems-
stellungen bewirken zugleich die Verzögerungsbremsung,
das Abbremsen des Motors aus der größten Senkgeschwin-
digkeit auf die kleinste vor dem Einfallen der Stoppbremse.
Werden die im Ankerbremskreis eingeschalteten Wider-
stände bei der Verzögerungsbremsung in der richtigen
Zeitfolge kurzgeschlossen, wie dies beim gewöhnlichen
Schaltbetrieb der Fall ist, so bleiben die Ankerbremsströme
in zulässigen Grenzen, geschieht dies jedoch so schnell,
wie es z. B. der Beschleunigungsbetrieb des Stahlwerks-
kranes verlangt, so treten hohe Bremsstromspitzen auf, die
um so schädlicher auf den Stromwender und die Kontakte
des Steuergerätes einwirken, je größer die Drehzahlsteige-
rung ist, bei der die Generatorbremsung, mit entsprechend
der Drehzahl gesteigerter Spannung, einsetzt, und je klei-
ner der Bremsschutzwiderstand gehalten wird, der auf der
ersten Senkstellung eingeschaltet bleibt und die kleinste
Regelgeschwindigkeit bestimmt. Die Forderung einer Fein-
regelbremsung ließ also zunächst eine betriebssichere Ver-
zögerungsbremsung nicht zu. Diese Aufgabe, einerseits
beim Einschalten des Steuergeräts statisch mit genügend
kleinen Geschwindigkeiten zu regeln, anderseits beim Aus-
schalten aus großer Geschwindigkeit dynamisch zu brem-
sen, wurde durch folgende Verbesserung der Senkbrems-
schaltung gelöst. Die Verzögerungsbremsung wurde für
schnelles Überschalten der Bremsstellungen dadurch be-
triebssicher gestaltet, daß man dem Bremsschutzwider-
stand im Ankerkreis beim Zurückschalten von den Strom-
stoßstellungen auf die Bremsstellungen einen wesentlich
größeren Ohmwert gab als beim Einschalten von der Null-
lage aus. Diese Regelung des Bremsschutzwiderstandes
verbesserte die Generatorbremsschaltung sehr wesentlich;
sie brachte eine Schonung des Stromwenders der im ersten
Jahrzehnt noch hilfspollosen Kranmotoren und setzte den
Verschleiß des Steuergerätes herunter.
Wenn die Generatorbremsschaltung trotzdem bei den
Hüttenkranen noch nicht voll befriedigte, so lag dies an
folgendem. Bei dem ganz auf hohe Erzeugung eingestell-
ten Beschleunigungsbetrieb dieser Krane schaltet der
Kranführer auch bei schweren, stark durchziehenden
Lasten auf die letzte Kraftstellung durch. Die Folge war
ein Platzen der Bandagen des durchgehenden Ankers. Das
Reihenschlußverhalten auf den Kraftstromstellungen war
somit für den Beschleunigungsbetrieb unbrauchbar.
Dies führte Ende des ersten Jahrzehnts zur Entwick-
lung der zweiten Gleichstrom-Senkschaltung, der Senk-
kraftschaltung. Bei dieser wird auch ein Reihen-
schlußmotor benutzt, um leichtere Lasten schneller zu
heben. Auf der Senkseite ist jedoch der Motor als Neben-
schlußmotor geschaltet, d. h. das über die Anlaßwider-
stände erregte Feld liegt parallel zum Anker am Netz und
zwar auf allen Senkstellungen (Abb.9). Das Anlassen und
die Drehzahlsteigerung gehen in der Weise vor sich, daß
durch Verschiebung des einen Ankerpunktes am Wider-
stand mit fortschreitender Einschaltung die dem Anker
vorgeschalteten Widerstände verringert, die ihm parallel
geschalteten vergrößert werden. Alle Senkstellungen sind
gleichzeitig Brems- und Kraftstellungen, je nachdem, ob
die am Haken hängende Last das Triebwerk durchzieht
oder nicht. Die Senkkraftschaltung weist neben der Sicher-
heit gegen das Durchgehen einen weiteren Vorteil gegen-
über der Generatorbremsschaltung auf; bedingt durch den
Netzanschluß, kann die Spannung beim Senken der schwer-
sten Last mit der größten Geschwindigkeit keine unzu-
lässig hohen Werte annehmen, und die Verzögerungsbrem-
sung wird ohne Gefährdung des Stromwenders und der
Kontakte ausgeführt. Die Senkkraftschaltung hat des-
halb bei Hüttenkranen die Generatorbremsschaltung völlig
verdrängt.
Die Senkkraftschaltung zeigte sich aber auch noch
beim Anlaufregelungsbetrieb der Gießerei- und Montage-
krane der Generatorbremsschaltung überlegen. Um kleine
Wege zurückzulegen, muß der Motor bei jeder Last be-
reits auf der ersten Senkstellung anlaufen, dann aber so-
fort wieder ausgeschaltet werden. Diese Forderung konnte
von der Generatorbremsschaltung nicht erfüllt werden,
weil sich bei ihr nur die durchziehenden Lasten auf Sen-
ken 1 in Bewegung setzen, während bei den nicht durch-
ziehenden erst über alle Bremsstellungen hinweg auf die
Stromstoßstellungen geschaltet werden muß. Dies macht
ein Stromspritzergeben unmöglich. Dagegen erlaubt die
Senkkraftschaltung ebenso den leeren Haken wie die volle
Last auf der ersten Senkstellung zu senken und durch Ver-
ringerung der Ohmzahl des dem Anker auf „1“ parallel
geschalteten Widerstandes, selbst bei der schwersten Last,
kleine Geschwindigkeiten zu erreichen. Auch auf Heben 1
wurde dem Anker ein Widerstand parallel geschaltet, um
leichte Lasten langsam zu heben.
4—DB Motoranker
E—F Motorfeld
b Ni. R. Anlaß-
ò, widerstand
b, 71.12 Senkwider-
stand
b-b, Neben-
schluß magnet -
bremslüfter
mit Vorschalt-
und Schutz-
widerstand
Abb. 9. Gleich-
strom-Senkkraft-
schaltung.
Senken- Bremse - Araff
Heben
Die Senkkraftschaltung besaß jedoch gegenüber der
Generatorbremsschaltung den Nachteil eines wesentlich
größeren Stromverbrauchs auf den ersten Senkstellungen
für geringe und mittlere Geschwindigkeit. Dieser Mehr-
verbrauch tritt bei Gießerei- und Montagekranen sowie bei
Hüttenkranen hinter den oben geschilderten Vorteilen der
Senkkraftschaltung zurück, dagegen waren die Strom-
kosten bei Greiferkranen von einer wesentlich größeren
Bedeutung. Da sowohl der leere wie der gefüllte Greifer
das Triebwerk gut durchziehen, stand nichts im Wege, die
stromsparende Generatorbremsschaltung für kleine und
mittlere Geschwindigkeiten auf den ersten Stellungen an-
zuwenden und auf den letzten Senkstellungen die Senk-
kraftschaltung zu benutzen, die bei großer Geschwindigkeit
bei Halblast nur noch wenig Strom braucht und bei Vollast
sogar Strom ins Netz zurückliefert. Das Nebenschlußver-
halten gab Sicherheit gegen das Durchgehen des Ankers.
Bei dieser Senkbremskraftschaltung wurde nun
auch die Freifallstellung ausgemerzt, die bei der Genera-
torbremsschaltung zwischen den Senkbrems- und den
Kraftstellungen vorhanden war. Durch Veränderung des
Parallelwiderstandes beim Fin- und Ausschalten des
Steuergerätes oder durch Feldteilung wurde eine sehr gute
Geschwindigkeitsregelung erzielt.
Die letzte vom Hafenkran beeinflußte Entwicklung
ging dahin, den Reihenschlußmotor durch den Neben-
schlußmotor zu ersetzen, dessen Feld geregelt wird, um
einmal den Stromverbrauch beim Senken zu verringern
und ferner durch die Feldregelung leichtere Lasten noch
5 zu heben, als es beim Reihenschlußmotor mög-
lich ist.
3b. Drehstrom-Senkschaltungen. Wäh-
rend bei Gleichstrom die Regelung auf kleine Geschwin-
digkeit leicht, die Beherrschung größerer Geschwindigkei-
ten dagegen schwierig war, verhielt es sich bei Drehstrom
gerade umgekehrt. Der Drehstrom-Asynchronmotor ver-
wandelt sich bekanntlich beim Überschreiten seiner syn-
chronen Drehzahl in einen Generator, so daß alle durch-
ziehenden Lasten übersynchron gesenkt werden. Die
Steuerwalze für einfache Umkehrschaltung ist zugleich
eine solche fürübersynchrone Senkschaltung;
sie erzeugt auf der Senkseite Drehzahlen, die bei nicht
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Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 | 51
durchziehenden Lasten wenig unter, bei durchziehenden
über der synchronen liegen, wobei die Drehzahl um 80
höher wird, je größer die Last und der ihr entsprechende
Generatorstrom sind.
Da unzulässig hohe Geschwindigkeiten auch bei voller
Einschaltung des- Anlaßwiderstandes nicht entstehen
können, ist die übersynchrone Senkschaltung betriebs-
sicher. Sie genügt für gewöhnlichen Schaltbetrieb, bei
dem die Anforderungen an die Geschwindigkeitsregelung
keine großen sind. Da dies erst recht für den Beschleu-
nigungsbetrieb gilt, so wird auch dort die einfache Um-
kehrschaltung in großem Umfang angewendet. Allerdings
müssen hier die mechanischen Bremsen viel reichlicher als
bei den Gleichstromkranen mit elektrischer Bremsschal-
tung bemessen werden, weil die Verzögerungsbremsung
ausschließlich von der mechanischen Bremse zu leisten ist.
Dies gilt um so mehr, als sich beim Zurückschalten von
den letzten auf die ersten Stellungen die Geschwindigkeit
der durchziehenden Lasten infolge Wiedereinschaltung der
Anlaßwiderstände steigern, so daß die Bremse bei der
größten Senkgeschwindigkeit einfällt. Durch Verringe-
rung des Ohmwertes (verkürzte Senkschaltung) wird nur
eine geringe Verbesserung erreicht. Mehr bringt eine
Schaltung, bei der die Anlaßwiderstände, nachdem sie auf
der letzten Stellung kurzgeschlossen waren, beim Zurück-
schalten nicht wieder eingeschaltet werden. Öldämpfung
des Bremslüfters mildert den Ruck beim Einfallen der
Bremse. Steigt die lebendige Kraft der sinkenden Last
jedoch über ein bestimmtes Maß, so muß auch beim Be-
schleunigungsbetrieb durch Bremsschaltung des Motors
verzögert werden, bevor die mechanische Bremse sich
schließt. Dies gilt zugleich dann, wenn infolge großer
Schalthäufigkeit bei schwerem Betrieb eine zu starke Er-
wärmung der mechanischen Bremse ohne vorherige Mo-
torbremsung eintreten würde.
Die Motorbremsschaltungen wurden aber zunächst nicht
zur Verzögerungsbremsung, sondern zur Regelbremsung
entwickelt, weil mit der einfachen Umkehrschaltung eine
Regelung auf untersynchrone Geschwindigkeit bei durch-
ziehenden Lasten nicht möglich war. Heute stehen drei
Motorbremsschaltungen zur Verfügung. Zunächst entstand
die Gegenstrom-Senkschaltung; später kam die, als „eh“-
Schaltung bezeichnete, Einphasen-Generatorbremsschal-
tung heraus, zu der sich in neuerer Zeit die Bremsschal-
tung mit Umkehrphase gesellte.
Bei der Gegenstrom-Senkschaltung wer-
den durchziehende Lasten auf den Stellungen „Senken—
Bremse“ mit Hubstrom gesenkt; die Größe des Gegenstro-
mes wird durch mehrstufige Vergrößerung der Wider-
stände im Läuferkreis geschwächt und dem Lastwechsel
angepaßt. Bei entsprechender Bemessung des Ohmwertes
läßt sich eine unzulässig hohe Senkgeschwindigkeit auch
bei schwerster Last vermeiden. Zum Senken nicht durch-
ziehender Lasten schließen sich an die Stellungen „Sen-
ken—Bremse“ mehrere Kraftstellungen an, auf denen die
Widerstände zum größten Teil kurzgeschlossen werden.
Auf diesen Stellungen können durchziehende Lasten über-
synchron unter Stromrückgewinnung gesenkt werden.
Beim Übergang von der letzten Gegenstrom- auf die
erste Kraftstellung muß eine Vertauschung der Netz-
phasenanschlüsse vorgenommen werden. Die beim Um-
schalten der Ständerwicklung an den Kontakten des
Steuergerätes auftretenden Lichtbögen benötigten zu ihrer
Abschaltung einen Schaltweg, der bei unmittelbarer Schal-
tung durch Starkstromkontakte des Steuergerätes einen
nicht kleinen Abstand der Umschaltsegmente und dadurch
eine schädliche Freifallstellung bildet. Schaltet man den
Motor nicht unmittelbar, sondern durch Schütze, so kann
der Unterbrechungswinkel am Steuergerät sehr klein ge-
halten und die Freifallstellung unterdrückt werden. Da
jedoch die besonders bei größeren Motorleistungen be-
trächtlichen Lichtbogen nunmehr an den Schützkontakten
auftreten, so bestand beim schnellen Umschalten von
Bremse auf Kraft und zurück die Kurzschlußgefahr wei-
ter. Erst durch die Erfindung der Lichtbogensperrung
(Abb. 10) wurde dieser Mangel behoben und die Gegen-
strom-Senkschaltung betriebssicher gemacht. Bei der
Lichtbogensperrung wird ohne weitere Mittel, lediglich
durch zweckentsprechenden Anschluß der Erregerspulen an
die geeigneten Ständerpunkte, erreicht, daß das Senkschütz
erst anspringen kann, nachdem der Lichtbogen am Hub-
schütz erloschen ist. Die Umschaltung erfolgt in der kür-
zesten Zeit, jedoch immer mit einer den Bruchteil einer
Sekunde dauernden Pause, die zur Löschung des Licht-
bogens erforderlich ist.
Der Gegenstrom-Senkschaltung haftete der Mangel
an, daß leichtere Lasten und der leere Haken auf den Ge-
genstromstellungen nicht gesenkt, sondern unerwünschter-
weise gehoben wurden. Dies führte zur Entwicklung von
Sperrbremsen, Schleppwalzen und Drehrichtungsschaltern,
die zwar die ungewollte Hubbewegung verhinderten, aber
nicht einfach und billig waren.
A Hubschüfz
S Dh
Abb. 10. Gegenstrom-Senkschaltung mit Lichtbogensperrung.
Das Streben, mit einfachen Mitteln eine der Gleich-
strom-Generatorbremsschaltung gleichwertige Schaltung
für Drehstrom zu entwickeln, schuf die „eh“-Schal-
tung. Der Ständer wird mit einphasigem Wechselstrom
erregt, wobei zwei der für Sternschaltung gewickelten Mo-
torphasen parallel und mit der dritten hintereinander ge-
schaltet werden (Abb. 11). Der Motor läuft in dieser Schal-
tung nicht von selbst an (so daß eine ungewollte Hub-
bewegung nicht auftritt), wird er aber von der durch-
ziehenden Last angetrieben, so bremst er als einphasig
erregter Asynchronmotor. Auf die untersynchronen
Bremsstellungen folgt eine Kraftstellung für den leeren
Haken und leichte Lasten.
A A
S S
7 7
Heben Senken- Bremse
Abb. 11. Ständerschaltung der untersynchronen Senkschaltung „eh“.
Die „eh“-Schaltung ist einfach und genügt, falls keine
größeren Anforderungen an die Geschwindigkeitsregelung
bei schweren Lasten gestellt werden. Dann muß allerdings
als erste Stellung eine Gegenstrom-Senkstellung vorge-
sehen werden; denn durch die Einphasen-Bremsschaltung
kann die Geschwindigkeit bei Vollast (bei einem Hub-
werkswirkungsgrad von 80%) nur auf etwa 70% der
vollen Hubgeschwindigkeit vermindert werden. Die Ge-
genstromschaltung auf Senken 1 hat aber wieder die un-
erwünschte Hubbewegung leichter Lasten zur Folge.
Die Bremsschaltung mit Umkehrphase
(Abb. 12) arbeitet wie die „eh“-Schaltung mit verzerrten
Feldern, womit allerdings der Nachteil einer größeren
Stromaufnahme verknüpft ist.
Für den Anlaufregelungsbetrieb der Gießerei- und
Montagekrane waren alle drei Schaltungen insofern nach-
teilig, als die leichten, nicht durchziehenden Lasten (Mo-
delle, Kerne), die sich erst nach Überschalten der z. T.
eine Hubbewegung hervorrufenden Bremsstellungen auf
den Kraftstellungen in Bewegung setzen, dort allzu
stark beschleunigt werden. Daß sich die mechanische
Bremse infolge des längeren Schaltweges beim Zurück-
schalten über die Bremsstellungen verspätet schließt, er-
schwert ebenfalls das Zurücklegen kleinster Wege. Um
52 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
8. Januar 1936
die Regelung bei leichten Lasten zu verbessern, wurde die
Zweimotoren-Senkschaltung entwickelt, bei der die beiden
auf der Hubseite gleichgerichteten Motoren von der hal-
ben Leistung auf den Senkstellungen zunächst gegenein-
ander geschaltet wurden, so daß eine ungewollte Auf-
wärtsbewegung vermieden werden konnte. Durch Schwä-
chen des im Hubsinne bremsenden Momentes in dem einen
Motor, und Stärken des im Senksinne treibenden Momentes
im anderen, erreichte man eine gute Anpassung an den
Lastwechsel. Aber der bauliche Aufwand, die Verteue-
rung der Anlagekosten und der große Energieverbrauch
waren der Anwendung der Zweimotoren-Senkschaltung
hinderlich.
A R
S S
7 7
à
Ss
SS
N
Heben Senken -Bremse
Abb. 12. Ständerschaltung der untersynchronen Senkbremsschaltung
mit Umkehrphase.
Man hatte schon bei der einfachen Umkehrschaltung
davon Gebrauch gemacht, kleine Wege durch Stromsprit-
zergeben, d. h. kurzes Ein- und sofortiges Wiederaus-
schalten des Steuergerätes zwischen der ersten Stellung
und der Nullage, zurückzulegen. Dies ging bei leichten
Lasten, schwere zogen jedoch bei Kraftstrom-Einschaltung
zu stark durch und legten zu große Wege zurück. Man
benutzte dann bei Steuerwalzen mit Gegenstrom-Brems-
schaltung einen besonderen Wahlschalter mit den beiden
Stellungen „leichte“ und „schwere Last“. In der ersteren
wurden die Bremsstellungen unwirksam gemacht, so daß
auch bei leichten Lasten Stromspritzer gegeben werden
konnten. Dabei wurde aber immer der Bremsmagnet mit
ein- und ausgeschaltet. Hierbei entstehen Stöße, die
empfindlichen Lasten, z. B. Formkästen, schaden, während
sich die Kontakte des Steuergerätes durch die hohen Ein-
schaltströme des Drehstrom-Bremslüftmagneten bei der
gesteigerten Schalthäufigkeit stärker abnutzen. Auf die
Schädigung des Magneten selbst wurde schon oben hinge-
wiesen.
Abb. 13. Fußschalter für Tippschaltung.
Diese Mängel beseitigte die in Verbindung mit Gegen-
strom-Senkschaltung entwickelte Tippschaltung
durch Fußschalter nach Abb. 13. Dieser Fußschalter hat
drei Schaltstellungen: die durch Rückschnellfeder einge-
stellte Ruhelage, in der die Gegenstromstellungen zum
Senken schwerer Lasten wirksam sind, die durch Nieder-
drücken des linken Hebels bewirkte Ausschaltung des Ge-
genstromes für schwächer durchziehende Lasten und die
durch tieferes Niederdrücken des rechten Hebels erfol-
gende Ausschaltung des Gegenstromes und Einschaltung
des Kraftstromes für nichtdurchziehende leichte Lasten.
Der Fufßlschalter schaltet die Spulen des Hub- und Senk-
schützes in Lichtbogensperrung. Durch den Fußschalter
wird nur der Motor ein- und ausgeschaltet, die Bremse
bleibt gelüftet. Durch kurzes Drücken und Loslassen der
leicht beweglichen Fußschalterhebel vermag ein geschick-
ter Kranführer bei allen Lasten kleine Wege zurückzu-
legen und die ungewollte Hubbewegung zu verhindern. Bei
der Bremsschaltung mit Umkehrphase wird eine Fein-
steuerung mit Wahlschalter angewendet, bei der durch ein
Zeitschütz begrenzte und durch einen Drehrichtungsschal-
ter gesteuerte Stromimpulse gegeben werden. Die neueste
Entwicklung hat Fußschalter und Wahlschalter beseitigt
und ermöglicht durch eine sich selbst regelnde elektro-
hydraulische Steuerung der mechanischen Bremse, alle
Lasten auf der ersten Senk- und Hubstellung mit kleiner
Geschwindigkeit zu bewegen.
4. Fahrwerksbremsung. Bei Fahr- und Dreh-
werken beschränkt sich die Aufgabe der Bremsung darauf,
die Verzögerung stoßfrei auszuführen und den Lasthaken
möglichst ohne Pendelung über die Stelle zu bringen, von
der die Last angehoben oder auf die sie abgesetzt werden
soll. Bei ortsfester Anordnung des Führerstandes zum
Triebwerk geschieht dies am besten durch die Fußbremse,
deren Wirkung durch das Gefühl des Kranführers fein
gestuft werden kann. Bei Fernsteuerung wird eine durch
Bremslüftmagnet betätigte mechanische Bremse benutzt,
wenn genau gehalten und durch Endschalter selbsttätig
stillgesetzt werden muß. Bremsmagnete sind auch dann
erforderlich, wenn Windkräfte treibend wirken können,
wie z.B. bei Verladebrücken-Fahrwerken. Hier muß eine
sanft einsetzende Bremsung das Rutschen der Räder ver-
hindern.
Motorbremsschaltungen (ohne Magnet) werden ver-
wendet, wenn es bei mäßigen Geschwindigkeiten auf ein
genaues Halten nicht so sehr ankommt, mit Magneten
dann, wenn bei schnellfahrenden Katzen oder Kranen eine
große lebendige Kraft durch die mechanische Bremse
allein nicht schnell genug vernichtet werden kann, oder
eine starke Abnutzung der Bremsbacken eintreten würde.
Man verzögert dann mehrstufig durch Bremsschaltung den
Motor, bevor man die mechanische Bremse einfallen läßt.
Bei Gleichstrom steht die Generatorbremsung
(Fahrbremsschaltung) des Reihenschlußmotors zur Ver-
fügung; sie weist allerdings den Mangel auf, daß die
5 mit abnehmender Drehzahl immer schwächer
wird.
Am wirksamsten bremst man große Massen mit Gegen-
strom ab. Dies konnte jedoch erst betriebssicher bewirkt
werden, nachdem Schützensteuerungen mit Wächtern zur
Verfügung standen, bei denen der Gegenstrom so lange
durch einen Zusatzwiderstand in zulässigen Grenzen ge-
halten wird, bis der Motor stillsteht, wobei also ein Kurz-
schließen der Anlaßwiderstände bei gegenläufigem Motor
verhindert wird.
Sobald die Abbremsung großer lebendiger Kräfte mit
der Forderung verknüpft ist, selbsttätig an den Fahrbahn-
enden stillzusetzen, wie dies bei schnellfahrenden Katzen
auf Verladebrücken der Fall ist, kann die Gegenstrom-
bremsung in der Endstrecke nicht mehr benutzt werden.
Der Endschalter muß für die mit voller Geschwindigkeit
fahrende Katze eingestellt werden. Fährt jedoch die Katze
langsam in die Endstrecke ein, so kommt sie nicht mehr bis
zum Ende; denn hierzu muß der Motor treibend wirken.
Durch eine elektrohydraulische Regelung der mechanischen
Bremse läßt sich erreichen, daß bei treibendem Motor und
vorgeschalteten Anlaßwiderständen die Endstrecken-
geschwindigkeit durch die Schleifbremse auf ein Drittel
oder weniger eingestellt wird.
Bei Drehstrom wird, wie bei der untersynchronen
Senkschaltung, in Einphasen-Generatorbremsung oder aber
mit Gegenstrom gebremst. Erstere Schaltung weist, wie
die Gleichstrom-Fahrbremsschaltung, den Nachteil auf,
daß die Bremskraft mit der Drehzahl immer mehr bis auf
Null abnimmt, so daß nicht genau gehalten und bei großen
Massenwirkungen auch nicht kräftig genug gebremst
werden kann. Bei der Gegenstrombremsung ist auch bei
stillstehendem Motor noch ein Bremsmoment vorhanden,
so daß das mittlere Bremsmoment größer ist. Der Kran-
führer muß allerdings die ungewollte Umkehr der Be-
wegung durch rechtzeitiges Ausschalten des Steuergerätes
nach Null verhindern, oder es muß ein Sperrgerät vorge-
sehen werden, das bei Umkehr der Bewegung den Motor-
strom abschaltet.
Für Triebwerke, bei denen die Verzögerungsbremsung
weich einsetzen muß, wie z.B. bei den Wippwerken von
Hafenkranen, wird mehrstufig mit Gegenstrom gebremst.
Vorher läßt man das Triebwerk stromlos auslaufen, indem
man in der Nullage der Steuerwalze durch einen Druck-
knopf oder Fußschalter die Bremse gelüftet hält.
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 53
VERBANDSTEIL.
VDE
Verband Deutscher Elektrotechniker.
(Eingetragener Verein.)
Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus.
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631.
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 218 12.
ETZ-Einbanddecken 1935.
Für den Jahrgang 1935 stellen wir den Beziehern der
ETZ wiederum Einbanddecken zur Verfügung. Der Preis
beträgt 2,20 RM für den Halbjahrsband einschließlich Ver-
sandkosten. Die Bestellung kann erfolgen durch Einzah-
lung auf das Postscheckkonto des VDE: Berlin 21312
(Versandanschrift genau aufgeben, ebenso Vermerk hin-
zufügen: „ETZ-Einbanddecken“). Bei schriftlicher Be-
stellung erfolgt der Versand unter Nachnahme zuzüglich
der Unkosten hierfür.
Neue Normblätter der Lichttechnik.
Folgende von der Deutschen Lichttechnischen Gesell-
schaft e. V. (DLT G) ausgearbeiteten Normblätter sind im
November 1935 erschienen und können von der Beuth-
Verlag G. m. b. H., Berlin SW 19, Dresdener Str. 97, oder
durch den Buchhandel bezogen werden:
DIN 5031: Grundlagen, Bezeichnungen und Einheiten
in der Lichttechnik,
Photometrische Bezeichnung und Messung
von Lampen und Beleuchtung,
Bewertung und Messung von Farben,
Leitsätze für Tagesbeleuchtung,
Leitsätze für die Beleuchtung mit künst-
lichem Licht,
Bewertung und Messung von Beleuchtungs-
gläsern,
DIN 5037: Bewertung von Scheinwerfern.
Die bisherigen VDE-Bestimmungen
VDE 0480/1928 (früher 425) „Regeln für die Bewertung
von Licht, Lampen und Beleuchtung“ und
VDE 0482/1928 (früher 426) „Regeln für die Photo-
metrierung elektrischer Lampen“
sind durch den Vorsitzenden des VDE außer Kraft gesetzt
und durch DIN 5031 bzw. DIN 5032 ersetzt worden.
Verband Deutscher Elektrotechniker.
Der Geschäftsführer:
Blendermann.
DIN 5032:
DIN 5033:
DIN 5034:
DIN 5035:
DIN 5036:
Aus den VDE-Gauen.
VDE Gau Berlin-Brandenburg e. V.
vormals Elektrotechnischer Verein e. V.
(Gegründet 1879)
Geschäftsstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33 II, VDE. Haus.
Fernspr.: C4 Wilhelm 8885 und 8886.
Postscheckkonto: Berlin 133 02.,
Arbeitsgemeinschaften der Jungingenieure.
Sämtliche nachstehenden Zusammenkünfte finden je-
weils um 18h im Landwehrkasino, Jebensstraße 2 (hinter
dem Bahnhof Zoologischer Garten) statt.
Arbeitsgemeinschaft Hochspannungstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Remde
VDE, Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstr. 39, Fernr.: C 1 0011, App. 128
10. 1. 38 „Neuere Relais und Schutzschaltungen in elektrischen Netzen“
(Vortragender: Dipl.-Ing. Schultheiss VDE)
14. l. 36 Teilnahme am Vortrag der Fachgruppe „Hochspannungsgeräte“
in der Technischen Hochschule, Hörsaal EB 301, um 20 Uhr:
„‚Leistungstrennschalter“ (Leiter Dr. Krohne VDE). Aussprache für
ee e iaeempinichaft unter Leitung von Dr. Krohne folgt am
Arbeitsgemeinschaft Kabeltechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Kaiser, Berlin-
Neukölln, Wildenbruchplatz 9, Fernr.: F2 3141
13. 1. 36 „Kabelkorrosionen“ (Vortragender: Dipl.-Ing. Roggau)
Arbeitsgemeinschaft Fernmeldetechnik. Leiter: Wagner, Berlin-Char-
lottenburg, Horstweg 4, Fernr.: C 4 0011, App. 3013
14. 1. 36 „Oberflächenschutz auf Aluminium (Vortragender: v. Uslar)
Arbeitsgemeinschaft Elektrophysik. Leiter: Dr. Hauffe, Berlin-Friedenau,
Cäciliengärten 4, Fernr.: D 9 2101
15. 1. 36 „Gittersteuerung von Gasentladungen“, 2. Teil (Vortragender:
Dr. A. Glaser)
Arbeitsgemeinschaft Theoretische Elektrotechnik.
Aigner VDE, Berlin-Charlottenburg 2, Grolmannstr. 12,
D 1 0014, App. 404
16. 1. 36 „Ausgleichvorgänge bei Betriebs- und Fehlerschaltungen in
Drelistromnetzen“ (Vortragender: Dipl.-Ing. Herbert Baatz VDE)
Leiter: Dr.-Ing. Viktor
Fernr.:
Einladungen
Fachgruppe: Hochspannungsgeräte.
Fachgruppenleiter: Herr Dr. Krohne VDE.
Fachversammlung
am Dienstag, dem 14. Jamuar 1936, 20 Uhr,
in der Technischen Hochschule zu Charlottenburg,
Hörsaal EB 301.
Drei Kurzvorträge über das Thema:
„Leistungstrennschalter“
mit nachfolgender Aussprache.
1. Vortrag
des Herrn Dr. Krohne VDE über das Thema:
„Leistungstrennschalter“.
Inhalt: Begriffserklärung. Hinweis auf die Prüfbestim-
mungen in den in Vorbereitung befindlichen neuen R.E.H.
Nennspannungs- und Schaltleistungsbereich.
2. Vortrag
des Herrn Dipl.-Ing. Klostermann über das Thema:
| „Bauformen
von Leistungstrennschaltern“.
Inhalt: Beschreibung der auf dem Markt befindlichen
Konstruktionen hinsichtlich Aufbau, Löschprinzip, Abschalt-
leistung, Nennspannung, Isoliervermögen, Antrieb, Platz-
bedarf und Preiswürdigkeit. Kritik vom Standpunkt eines
Elektrizitätswerkes aus.
3. Vortrag
des Herrn Dr.-Ing. Estorff VDE über das Thema:
„Anwendungsgebiete
für Leistungstrennschalter“.
Inhalt: Verwendung in Kleinschaltanlagen, Orts- und Ring-
Netzstationen, Industrieanlagen in Verbindung mit Siche-
rungen. Verwendung in Großschaltanlagen. Betriebserfah-
rungen.
Im Anschluß an diese Kurzvorträge werden folgende
besonderen Fragen zur Aussprache gestellt werden:
1. Wann ist durch Einführung der Leistungstrennschal-
ter eine Vereinfachung der Schaltanlage möglich ?
2. In welcher Reihenfolge müssen Leistungstrennschal-
ter und zugehörige Sicherungen angeordnet werden?
3. Ist es ratsam, Leistungstrennschalter nur für die
Unterbrechung des Betriebsstromes zu entwickeln ?
4. Wie soll der Leistungstrennschalter künftig in den
R.E.H. berücksichtigt werden?
Eintritt und Garderobe frei!
Schulungsveranstaltungen des NSBDT.
Unter Hinweis auf die in der RTA vom 11. Dezember
1935 veröffentlichte Bekanntmachung über die Gemein-
schaftsarbeit des NSBDT und der RTA machen wir unsere
Mitglieder auf die nachstehenden Schulungsveranstaltun-
gen des NSBDT aufmerksam:
54 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
Kreis III.
13. 1. 1936: Pg. Prof. v. Arnim, Rektor der T. H. Berlin:
„Technik und Krieg unter besonderer Berücksichtigung
der Luftwaffe und der Luftabwehr“. 20.15 Uhr Park-
restaurant Südende, Steglitzer Straße 13/14, am Bf. Süd-
ende;
Kreis VI, VII und VIII.
15. 1. 1936: Reichsschulungsobmann Pg. Dr. Stäbel
MdR.: „Nationalsozialistische Technik“. 20.15 Uhr Deut-
sches Vereinshaus (P. Kunze), Berlin NO 18, Lands-
berger Straße 89;
Kreislund Il.
16. 1. 1936: Pg. Prof. v. Arnim, Rektor der T. H. Berlin:
„Technik und Landesverteidigung. Die drei Arten des
modernen Krieges“. 20.15 Uhr „Schillersäle“, Charlotten-
burg, Bismarckstraße 110, Nähe Knie;
Kreis IV und V.
16. 1. 1936: Stadtbaurat Pg. Dr. Kö Iz ow: „Die Rolle der
Technik im Kampf um Deutschlands wirtschaftliche
Freiheit“. 20.15 Uhr „Kammersäle“ Adolf Schinkel, Ber-
lin SW 61, Teltower Straße 1/4.
Vortragsreihe.
Nachstehend wird die Inhaltsangabe der vom VDE
Gau Berlin-Brandenburg e. V. in Gemeinschaft mit dem
Außeninstitut der Technischen Hochschule veranstalteten
Vortragsreihe bekanntgegeben.
1. Vortrag (13. 1. 1936): „Grundbegriffe und
Gesetze der Wahrscheinlichkeiten und
Schwankungen“ Dr. M. Czerny, Professor a.
d. Universität Berlin.
Inhalt: Begriff der Wahrscheinlichkeit. Die Gesetze
der elementaren W.-Rechnung. Mittelwertsbildungen. Defi-
nition und Berechnung mittlerer Abweichungen (Streuung).
Statistische Verteilungsgesetze. Newtonsche und Poissonsche
Formeln. Gaußsche Verteilung. Über das praktische Arbeiten
mit diesen Formeln. Die wesentlichen Gesetze werden durch
Zahlenbeispiele und Versuche am Daltonschen Brett veran-
schaulicht.
2. Vortrag (20. 1. 1936): „Die Wahrscheinlich-
keit in der Fertigungs überwachung“.
Obering. K. Franz, Siemensstadt.
In halt: 1. Graphische Darstellung von Häufigkeits-
beobachtungen. 2. Beurteilung von Fertigungsmengen auf
Grund von Stichproben. 3. Aufstellung von Lieferungs- und
Abnahmebedingungen. 4. Anwendung der Großzahlforschung
zur Klärung von Fertigungsschwierigkeiten. 5. Grenzen für
die Anwendung der Großzahlbeobachtungen im praktischen
Betrieb.
3. Vortrag (27.1.1936): „Beobachtungen, Vor-
schriften und Theorie der Schwankun-
gen im Fernsprechverkehr“ Dr.-Ing. Lub-
berger, Professor a. d. T.H. Berlin.
Inhalt: Fernsprechverkehr als „statistisches Gesetz“.
Gauß nicht anwendbar. Aufgabenstellung: Betriebsgüte, Ver-
luste, Wartezeiten, Gleichzeitigkeit. Gleichungen von Ber-
nouilli, Poisson, Erlang. Vorschriften in Deutschland, Eng-
land, Frankreich, Dänemark, V.S. Amerika. Große Verluste,
Linien-Gauß, Flächen-Gauß, Raum-Gauß. Vielsprecher, Ka-
belvorrat, Gruppenzuschläge, Streuungen um Mittelwerte.
4. Vortrag (3. 2. 1936): „Beobachtungen, Vor-
schriften und Theorie der Schwankun-
gen im Fernsprechverkehr“ Dr.-Ing. Lub-
berger, Professor a. d. T. H. Berlin.
Inhalt: Aufgaben, die mit besonders abzuleitenden
Gleichungen zu lösen sind: Sprechhäufigkeit der Teilnehmer,
rückwärtige Sperrungen, Leistungen einzelner Leitungen, Be—
rechnung gemischter Felder, Stufenbreiten, Wartezeiten im
Orts- und Fernverkehr. Verwendung dieser Gesetze in ande-
ren technischen Zweigen.
5. Vortrag (10. 2. 1936): „Verborgene periodi-
sche Erscheinungen“. Dr. J. Bartels, Prof.
a. d. Forstlichen Hochschule, Eberswalde.
Inhalt: 1. Das Fehlerfortpflanzungsgesetz bei zufälli—
ger Aufeinanderfolge (Beobachtungsfehler). 2. Erhaltungs—
9. Januar 19868
tendenz oder Wahrscheinlichkeitsnachwirkung und ihr Ein—
fluß auf die Fehlerfortpflanzung (Registrierungen). 3. Perio-
dische Erscheinungen, die von unperiodischen überlagert sind
(Mondeinfluß auf die Atmosphäre, Ebbe und Flut). 4. Persi-
stente und quasi-persistente Perioden (Beziehungen zwischen
Sonnenflecken, erdmagnetischen Schwankungen und dem elek-
trischen Zustand der Ionosphäre oder Heaviside-Schicht). 5.
Harmonische Analyse und Sinuswellen; Irrfahrt.und Perioden-
uhren (Beispiele aus der Geophysik).
6. Vortrag (17. 2. 1936): „Das Auftreten von
Wahrscheinlichkeitsgesetzen und
Schwankungserscheinungenin der Phy-
sik“. Dr. R. Becker, Professor a. d. T. H. Berlin.
Inhalt: Infolge der atomaren Struktur der Materie
haben viele allgemeine Gesetze der makroskopischen Physik
einen statistischen Charakter. Einteilung der physikalischen
Erscheinungen nach Mittelwert, Breite und Ausläufer der Ver-
teilungskurven. Gasdruck, Brownsche Bewegung, Schrot-
effekt. Verdampfung. Keimbildung und Kristallwachstum.
7. Vortrag (24. 2. 1936): „Das Auftreten von
Wahrscheinlichkeitsgesetzen und
Schwankungserscheinungenin der Phy-
sik“. Dr. R. Becker, Professor a. d. T. H. Berlin.
Inhalt: Wahrscheinlichkeit und Kausalität in der
modernen Physik. Radioaktivität. Die statistische Auffassung
der Quantenmechanik. Heisenberg Ungenauigkeitsrelation,
kontinuierlicher Ubergang vom statistischen Charakter der
Grundgleichungen zur praktisch strengen Kausalität bei meB-
baren Vorgängen.
Zeit: Montag, abends pünktlich 18.30 bis 20 h.
Ort: Technische Hochschule Charlottenburg, Hör-
saal EB 301.
Teilnehmerkarten sind zu haben:
a) beim VDE Gau Berlin-Brandenburg e. V., Berlin-
Charlottenburg 4, Bismarckstraße 33, II; Postscheck-
konto: Elektrotechnischer Verein e. V., Berlin 133 02;
b) in der Technischen Hochschule, Zimmer 235 (Haupt-
gebäude).
Der Preis für sämtliche Vorträge be-
trägt:
a) für VDE-Mitglieder 8,— RM
b) für deutsche Studenten 4.— „,
c) für andere Teilnehmer . 12,— „
Karten für einzelne Vorträge werden nicht ausgegeben.
Garderobe frei!
VDE Gau Berlin-Brandenburg e.V.
Der Geschäftsführer:
Burghoff.
Gau Mittelhessen.
In Darmstadt hielt am 21. 9. 1935 Prof. Dr. Busch
einen Experimentalvertrag über „Die physikalische
Natur von Sprache und Musik als Grund-
lage der Fernsprechtechnik“. Der Vortragende
zeigte zunächst an Hand eindrucksvoller Versuche, welche
Frequenzen für die verschiedenen Sprachlaute kennzeich-
nend sind und wie daraus die bekannte Abhängigkeit der
Übertragungsgüte (Silbenverständlichkeit, Klangcharak-
ter) von der Breite des übertragenden Frequenzbandes
folgt. Prof. Busch zeigte sodann, wie die daraus sich er-
gebende Forderung nach Übertragung einer gewissen
Mindestbandbreite die Grundlage bildet sowohl für den
Bau der Fernsprechapparate (Mikrophon, Telephon, Laut-
sprecher) als auch für die Auslegung der Übertragungs-
einrichtungen (Pupinleitungen, Radioempfänger). Eine
besondere Rolle spielt diese Forderung bei der zur Zeit
im Vordergrund des interesses stehenden Trägerstrom-
telephonie auf Leitungen — die früher nur auf Freileitun-
gen betrieben wurde, sich neuerdings aber in immer zu-
nehmendem Maße auch die Kabelleitungen erobert —, weil
hier, ähnlich wie in der Rundfunktechnik, die geforderte
Bandbreite die Zahl der innerhalb eines gegebenen Fre-
quenzbandes unterzubringenden Übertragungskanäle be-
stimmt. Die Tatsache, daß man heute ernsthaft daran
denkt, auf Sonderkabeln!) („Breitbandkabeln“) über einen
gemeinsamen Leitungsweg gleichzeitig bis zu 100 Träger-
1) Vgl. ETZ 56 (1935) S. 1245.
9. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 2 55
frequenzgespräche zu übertragen, beleuchtet eindrucksvoll
die Größe und die Schwierigkeit der Fragen, mit denen die
heutige Fernmeldetechnik sich befaßt.
Gau Niederrhein.
Herr Dipl.-Ing. Bobeck hielt am 10. 10. 1935 in Kre-
feld einen Vortrag über „Auswirkungen der Roh-
stofffrage auf die Gestaltung und Her-
stellung elektrischer Maschinen und Ap-
parate“. Bei der Beurteilung von Werkstoffen sind
heute nicht nur ihre Eigenschaften und ihr Preis, sondern
auch ihr Devisenanteil zu berücksichtigen. Die Einsparung
von Devisen ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen
notwendig, sondern es sind gleichzeitig Überlegungen über
die Möglichkeit des Baues der Maschinen bei Mangel an
gewissen Werkstoffen notwendig. Für den ersten Fall
muß volle Güte und volle Wettbewerbsfähigkeit der Er-
zeugnisse gewahrt bleiben. Die Grundlage aller Über-
legungen ist die Sparbeiwerttabelle, wonach eine elektrische
Maschine auf Preisaufbau untersucht wurde. Aus dieser
Untersuchung ergab sich ein Devisenaufwand von 14 %
vom Herstellungspreis der Maschine. Den größten Anteil
haben das Kupfer und die Isolierstoffe. Die erste Aufgabe
gilt daher der Untersuchung, ob allgemein an Stelle von
Kupfer Aluminium für Wicklungen verwendet werden
kann. Bei Aluminiumwicklungen vergrößern sich die Ab-
messungen der Maschinen, und es ergibt sich daraus eine
Verteuerung von 16 bis 30 %. Außerdem sinkt der Wir-
kungsgrad. Diese Wirkungsgradverschlechterung würde
bei allen in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands
laufenden Motoren einen jährlichen Mehrverbrauch an
Strom bedingen, dessen Wert den der in allen Maschinen
untergebrachten Kupferwicklungen erheblich überschreiten
würde. Entscheidend für die allgemeine Einführung der
Aluminiumwicklungen ist aber der Umstand, daß für Aus-
landslieferungen nach wie vor Kupfermaschinen gebaut
werden müßten. Das würde die Führung zweier Reihen
von Maschinen bedeuten, was für den Maschinenerzeuger
wirtschaftlich untragbar wäre. Die technische Frage der
Ausführung von Aluminiumwicklungen kann als gelöst be-
zeichnet werden. Bei Kurzschlußläufern ist für die Stab-
wicklung Aluminium längst eingeführt und hat sich
bestens bewährt. Auch durch Verwendung von Stahlblech
statt Gußeisen kann der Devisenbedarf gesenkt werden.
Auch im Gleichstrommaschinenbau kann für Wendepole
häufig ohne Nachteile Aluminium verwendet werden. Nicht
möglich ist dies bei Erregerpolen für Synchronmaschinen.
Bei den Isolierstoffen werden fast ausschließlich auslän-
dische Rohstoffe genommen. Aber auch dafür werden
gleichwertige Austauschstoffe geschaffen werden. An
Stelle von Naturseide und Baumwolle soll Kunstseide
treten. Glimmer soll durch Zellophanstoffe ersetzt wer-
den. Stromwender müssen nach wie vor aus Kupfer ge-
baut werden. Bei kleineren Typen kann an Stelle des
Glimmers Preßmaterial verwendet werden. Bei Bürsten-
haltern kann durch reichlichere Verwendung von Stahl-
blech und Spritzguß ebenfalls an Kupfer und Messing ge-
spart werden. Die Einschränkung des Devisenbedarfs bei
Lagern ist möglich durch größere Verwendung von Wälz-
lagern oder geringprozentigen Weißmetallen. Beim elek-
trischen Apparatebau ist bei den stromführenden Teilen
Kupfer nicht auszuschalten, während für alle übrigen
Teile Gußeisen, Stahl und Siluminspritzguß mit Vorteil
dort zu nehmen ist, wo heute noch gedankenlos Messing-
guß verwendet wird. Aluminium und seine Legierungen
bilden die wichtigsten Austauschstoffe. Der Ingenieur
muß daher lernen, auch diesen Werkstoff in seiner Ver-
wendung gefühlsmäßig zu beherrschen und insbesondere
die Technik der stromleitenden Verbindungen sich anzu-
eignen.
Sitzungskalender.
Gau Aachen. 15.1. (Mi), 20h. T.H.: „Der gewitter-
feste Transformator“. Dr.-Ing. Frühauf.
Gau Danzig. 13. 1. (Mo), 20h, T. H.: „Neuere
Entwieklung der Elektrochemie“ (m. Lichtb.). Prof. Dr.
G. Masing.
Gau Niederrhein, Krefeld. 11 1. (Sa), 19h, Kre-
feld, Hotel Europäischer Hof: Jahres-Hauptversammlung.
Gau Niedersachsen, Hannover. 14. 1. (Di),
20h 15m, T.H.: „Aus der Praxis des Luftschutzes der
Elektrizitätswerke“. Obering. Dr. Sommer VDE.
VERSCHIEDENES.
SCHRIFTTUM.
Besprechungen.
Elektrotechnik. Ein Leitfaden für Studium und
Praxis. Herausg. v. Dr.-Ing. G. Bolz, Dr.-Ing. F.
Moelle ru. Dipl.-Ing. Th. Werr. Bd. 2, Teil 4: Wech-
selstrommaschinen. Von Dipl.-Ing. Th. Werr. Mit
111 Abb., VI u. 130 S. in gr. 80. Verlag B. G. Teubner,
Leipzig u. Berlin 1935. Preis kart. 4,60 RM.
Im vierten, augenscheinlich dem letzten Teile der
Teubnerschen Leitfadenreihe geben die Verfasser einen
gedrängten, aber doch hinreichenden Überblick über den
Aufbau und die Wirkungsweise der Wechselstrommaschi-
nen. In fünf Kapiteln werden der Reihe nach die Trans-
formatoren, die gemeinsamen Erscheinungen in Wechsel-
strommaschinen, der Asynchronmotor, die Synchron-
maschine und die Kommutatormaschinen behandelt; in
einem Schlußabschnitt werden, allerdings sehr knapp, die
Stromrichter in ihren wichtigsten Ausführungsformen be-
schrieben. Auf die Berechnung und Konstruktion wird
nur andeutungsweise eingegangen, desto gründlicher aber
auf die Erklärung der inneren Vorgänge und des Betriebs-
verhaltens, die sich überall, auch in den schwierigeren
Kapiteln, durch Klarheit und Leichtverständlichkeit aus-
zeichnen. Die Verfasser haben die Aufgabe, die verwickel-
ten Zusammenhänge der verschiedenartigen Wechsel-
strommaschinen mit einfachen Mitteln, fast ohne Mathe-
matik, aber doch in ausreichender Strenge darzustellen,
mit großem Geschick gelöst. Zum Verständnis des physi-
kalischen Inhaltes der Formeln tragen in erster Linie die
vielen, zweckmäßig gewählten und gewissenhaft durchge-
rechneten Zahlenbeispiele bei, außerdem aber auch der
Mehrfarbendruck der Diagramme, der in diesem (und dem
vorhergehenden Teil II) Leitfaden wohl erstmalig ange-
wandt wird und wegen seiner Übersichtlichkeit nach-
ahmenswert erscheint. Das Heft ist offenbar für den Ge-
brauch an technischen Mittelschulen bestimmt; es wird
sich aber auch unter den in der Praxis tätigen Fachge-
nossen viele Freunde erwerben, da es sich als Vorberei-
tung zu weitergehenden Studien und als kurze, zuverläs-
sige Führung durch das vielseitige Gebiet der Wechsel-
strommaschinen vorzüglich eignet. C. Trettin VDE.
Aluminium-Freileitungen. Ein Hilfsbuch für
die Planung und den Bau von Starkstrom-Freileitungen.
Herausg. von Vereinigte Aluminium-Werke AG., Lauta-
werk (Lausitz) und J. Wilhelm Hofmann, Radebeul-
Kötzschenbroda bei Dresden. 2. erweiterte Aufl. Mit
86 Abb., XX u. 266 S. im Format A5. Verlag Alumi-
nium-Zentrale G. m. b. H., Berlin 1935. Preis geb.
2,50 RM.
Die Verfasser haben sich die Aufgabe gestellt, die
physikalischen und technischen Eigenschaften des Alu-
miniums in einem gemeinsam von den Vereinigten Alu-
miniumwerken A.-G. Lautawerk und J. Wilhelm Hofmann,
Radebeul-Kötzschenbroda, herausgegebenen Handbuch nie-
derzulegen, so daß der Praktiker alles das übersichtlich
geordnet vorfindet, dessen er für Planung, Bau und Be-
trieb von Aluminium- und Stahlaluminiumfreileitungen
bedarf.
Die physikalischen Eigenschaften von Aluminium-
seilen werden sinnfällig an Hand einer vergleichenden
Gegenüberstellung von Kupfer, Bronze, Aluminium, Stahl-
aluminium und Aldrey erläutert und dargelegt, wie das
Verhalten der verschiedenen Leitungsbaustoffe je nach
den Betriebsbedingungen (Betriebsspannung, übertragene
56
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 2
9. Januar 1936
Leistung und Klima) zu beurteilen ist. Selbstverständlich
werden auch die nach heutigen Erfahrungen günstigen
und empfehlenswerten Zugspannungen, Spannweiten und
dergl. behandelt. Es gehört zum Thema der Aufgabe, auf
die Gesichtspunkte nachdrücklich aufmerksam zu machen,
die bei Behandlung, Verarbeitung und Unterhaltung von
Aluminiumseilen insofern besonders beachtet werden
müssen, als diese zum Teil bei Kupfer- und Bronzeleitun-
gen von untergeordneter Bedeutung sind und daher we-
gen des früher geringeren Verwendungsumfanges von
Aluminium für Leitungszwecke bisher vielfach wenig be-
kannt waren.
Die jetzt erreichte Güte der Aluminiumherstellung im
Verein mit sachgemäßer Verarbeitung wird aber mit
Sicherheit dazu führen, daß Aluminiumleitungen trotz
mancher früher geltend gemachter Nachteile, wie teuerer
Bauweise, die naturgemäß von dem Preisverhältnis Kup-
fer/Aluminium weitgehend abhängt, in Zukunft auch tech-
nisch allen berechtigten Anforderungen entsprechen wer-
den. In diesem Sinne aufklärend zu wirken, ist der Zweck
des wichtigen Kapitels: Verlegung der Aluminiumleitun-
gen; hier werden durch Wort und Bild besonders emp-
fohlene Hilfsvorrichtungen und ihre Handhabung beschrie-
ben. Der Ortsnetzbau ist etwas kürzer behandelt als der
Freileitungsbau, da man sich hier auf die zweckmäßige
Bundherstellung, Abspannung und Verbindung solcher
Leitungen beschränken konnte. Im übrigen ist gerade der
Befestigung und Verbindung von Aluminiumleitungen ein
besonderes Kapitel gewidmet, in dem alle Einzelheiten
eingehend erörtert werden, und zwar unterteilt nach Stüt-
zen- und Hängeisolatoren, zugfesten und entlasteten Ver-
bindungen und Stromklemmen. Neben der Befestigung
der Seile werden auch die heute gebräuchlichen Schutz-
vorrichtungen gegen Schwingungen besprochen.
Bemerkenswert ist noch der Anhang, welcher die all-
gemein gehaltenen Ausführungen durch physikalische und
technische Zahlenwerte unterbaut; hier findet man Ta-
bellen über betriebswichtige Kennziffern der Baustoffe,
Formeln für Festigkeitsberechnung von Seilen und für
Durchhangsbestimmung, Daten über den Aufbau von ge-
normten Seilen, Belastbarkeit von Seilen und einen Aus-
zug aus den zugehörigen VDE-Vorschriften. Den Ab-
schluß bildet eine Zusammenstellung des Schrifttums.
Also mit einem Wort: Das Handbuch für den Praktiker.
H. Langrehr VDE.
Lehrbuch zur Vorbereitung für die Ablegung der Ge-
hilfen- u. Meisterprüfung im Elektro-Installateur-Ge-
werbe. Von F. Bode. 16. Aufl. Mit 351 Abb. u. 467 S.
in kl. 80. Verlag der Hauptstelle des V. E. I., Frankfurt
a. M., Mainzer Landstr. 51, 1934. Preis geb. 4,80 RM.
Die 16. Auflage des Buches, das sich von seinem Er-
scheinen an als wirksames Hilfsmittel bei der praktischen
Lehrlingsausbildung und bei der Vorbereitung zur Meister-
prüfung im Elektro-Installateur-Gewerbe bewährt hat,
weist zwar gegenüber den vorangegangenen Auflagen
einige Kürzungen auf; jedoch hat dadurch sein Wert nicht
etwa gelitten. Im Gegenteil wurde damit Raum für neue
wichtige Gebiete gewonnen. So sind z.B. die Leitsätze für
Schutzmaßnahmen des VDE sowie die Anschlußbedingun-
gen der VdEW (REV) erweitert und in neuer, verständ-
licher Form behandelt worden. Ferner wurde das Kapitel
Rundfunktechnik vollständig umgearbeitet und entspre-
chend der auf diesem Gebiete zu verzeichnenden Fort-
schritte vervollkommnet. Die Überarbeitung des Abschnit-
tes 6, der die Leitungsberechnung und die Aufstellung von
Kostenanschlägen betrifft, berücksichtigt die gegenwärti-
gen Verhältnisse und wird dankbar begrüßt werden. Auch
in der 16. Auflage hat sich der Verfasser mit Erfolg be-
müht, seinen seit vielen Jahren bekannten Leitfaden für
eine gleichmäßige Durchbildung der Berufschulung der
Elektroinstallateure praktisch verwendbar zu erhalten.
K. Krohne VDE.
Eingänge.
Bücher.
Nickel-Gußeisen. Nickel-Handbuch. Herausg. v.
Niekel- Informationsbüro G. m. b. H., Frankfurt
a. M. Leitung: Dr.-Ing. M. Wachlert. Mit 61 Abb., 2 Bei-
lagen u. 60 S. im Format A 5. Wird kostenlos abgegeben.
Für den Textteil verantwortlich Harald Müller VDE in Berlin.
Untersuchungen über die Anlauf verhältnisse
von Großmaschinen (Dreschsätze und Ge-
bläse) in der Landwirtschaft im Hinblick auf
die Zulassungsbedingungen von Mehrnutmotoren. Von Dipl.
Ing. Dr. W.Dienst. Schriften des Reichskuratoriums für
Technik in der Landwirtschaft (RKTL), Heft 63. Mit
27 Abb. u. 54 S. im Format A5. Selbstverlag des RKTL,
Berlin SW 11, 1935. Preis kart. 1 RM.
Der Elektromotor für die Werkzeugmaschine.
Von Dipl.-Ing. O. Weidling. (Werkstattbücher für Be-
triebsbeamte, Konstrukteure und Facharbeiter. Herausg.
v. Dr.-Ing. E. Simon, Heft 54.) Mit 64 Abb. u. 57 S. im
Format 155. 225 mm. Verlag Julius Springer, Berlin 1935.
Preis geh. 2 RM.
Mercury are rectifier practice. Von F. Ch. Or-
chard. Mit 105 Abb., XI u. 224 S. im Format A 5. Verlag
Chapman & Hall, London 1935. Preis geb. 15 sh.
Fünfzig- Jahrfeier. 1. Teil: Ein halbes Jahrhundert
Arbeit 1885—1935. Herausg. v. Internationalen Verein der
Straßenbahnen, Kleinbahnen und der öffentlichen Kraft-
fahrunternehmen. Mit 13 S. Abb. u. 198 S. im Format
210. 270 mm.
Elektrowärme. Ein Handbuch für alle. Von Dr.-Ing.
Fr. Mörtzsch. Mit 237 Abb., 390 Zahlentafeln u. 140 S.
im Format A 5. Verlag Dr. Selle-Eysler AG., Abt. Techn.
Verlag, Berlin 1935. Preis kart. 3 RM.
Industrielle Elektrowärme. Teil 1: Entwicklung,
Eigenschaften, Wirtschaftlichkeit, Bedeutung, Bauformen.
Herausg. v. der Wirtschaftsgruppe Elektrizi-
tätsversorgung. Bearb. v. Dipl.-Ing. Masukowitz
unt. Mitarb. v. Prof. Dr.-Ing. Knoops u. der Elektroofen
bauenden Industrie. Mit 99 Abb. u. 64 S. im Format A5.
Verlag: Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Elektro-
wirtschaft AFE, Berlin W 35. 1935. Preis geh. 1 RM. (Bei
Abnahme von mehr als 5 Stück ist der Preis nach unten
gestaffelt.)
[Diese Schrift soll weite Kreise der Elektrizitätswerke.
Elektroofenindustrie, Verbraucher und Öffentlichkeit in all-
gemeinverständlicher Weise auf Eigenarten, Bedeutung und
Bauformen der industriellen Elektrowärme hinweisen.]
Die Lehre vom Wirtschaftsbetrieb. (Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre.) Von Prof. Dr. W. Prion.
1. Buch: Der Wirtschaftsbetrieb im Rahmen
der Gesamtwirtschaft. Mit VIII u. 162 S. im For-
mat B 5. Preis geh. 7,50 RM, geb. 8,50 RM. 2. Buch: Der
Wirtschaftsbetrieb als Wirtschaft (Unt-
ternehmung). Mit IV u. 217 S. im Format B 5. Preis
geh. 9,60 RM, geb. 10,60 RM. Verlag Julius Springer, Berlin
1935.
Technik voran! Jahrbuch mit Kalender für die Jugend.
1936. Herausg. v. Deutschen Ausschuß für technisches
Schulwesen E. V. Mit 115 Abb., 1 Karte u. 240 S. im Format
A6. Verlag B. G. Teubner, Leipzig u. Berlin 1935. Preis
kart. 0,95 RM, ab 25 Ex. 0,85 RM.
Kurze Elektrotechnik für Funker und Fern-
sprecher. Von Mügge. 3. neubearb. Aufl. Mit
47 Textabb. u. 66 S. im Format 125. 190 mm. Verlag E. S.
Mittler & Sohn, Berlin 1935. Preis geh. 1,20 RM, bei
25 Exempl. je 1 RM.
Radio data charts. A series of abacs providing most of
the essential data required in receiver design. Von R. T.
Beatt y. 2. Aufl. Herausg. v. Büro der „Wireless World“.
Verlag Iliffe & Sons, Ltd., London 1935. Preis geh. 4/6 s.
Grundlagen der Quantenmechanik. Von Dr. H.
Dänzer. Bd. 35 der Wissenschaftlichen Forschungs-
berichte, Naturwiss. Reihe. Herausg. v. Dr. Raphael u. Ed.
Liesegang. Mit 11 Abb., XI u. 163 S. im Format A 5. Verlag
Theodor Steinkopff, Dresden u. Leipzig 1935. Preis geh.
12, —, geb. 13, — RM.
Wlis senschaftliche Leitung: Harald Müller VDE
Stellvertretung: Walther Windel VDE
Technisch-wissenschaftlicher Teil: Harald Müller mit
H. Winkler VDE und H. Hasse VDE
Wirtschaftsteil: Walther Windel '
Zuschriften an die Wissenschaftliche Leitung der ETZ, Berlin-Charlotten-
burg 4, Bismarckstr. 33, VDE- Haus, Fernsprecher C 4 (Wilhelm) 1955.56.
Abschluß des Heftes: 3. Januar 1936.
Verlag der ETZ-Verlag G. m. b. H., Berlin.
Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9.
57
Elektrotechnische Zeitschrift
(Zentralblatt für Elektrotechnik)
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 8
57. Jahrgang
Berlin, 16. Januar 1936
Heft 3
INN: in VDE 0555 „Regeln für die Bewertung und Prüfung von Stromrichtern“.
Von Dr.-Ing. E.h. M. Schenkel VDE, Berlin.
Der Stand der Entwicklung auf dem Gebiet der
Stromrichter ließ es gerechtfertigt und notwendig er-
scheinen, Bewertungs- und Prüfungsbestimmungen durch
den Verband Deutscher Elektrotechniker aufzustellen. Zu
diesem Zweck hat der aus maßgebenden Fachleuten der
herstellenden Industrie und der Verbraucherkreise be-
stehende VDE-Ausschuß für Stromrichter nach etwa drei-
vierteljähriger Arbeit in mehrfachen Sitzungen den in
diesem Heft veröffentlichten Entwurf VDE 0555 „Regeln
für die Bewertung und Prüfung von Stromrichtern“ aus-
gearbeitet!).
Für die Ausschußarbeiten standen zum Vergleich die von
Italien, Österreich, Polen, der Schweiz und den V.S. Ame-
rika der Internationalen Elektrotechnischen Kommission
(IEC) vorgelegten Entwürfe von Gleichrichterregeln zur
Verfügung. Ebenso konnte ein von der IEC aufgestellter
Vorschlag für internationale Regeln?) verwertet werden,
an dem der VDE-Ausschuß für Stromrichter gleichfalls
mitgearbeitet hat.
Dem in diesem Heft veröffentlichten Entwurf VDE 0555
seien einige kurze Bemerkungen zur Erläuterung der
wesentlichsten Punkte vorausgeschickt.
I. Gültigkeit.
Nach anfänglicher Neigung, die Regeln auch auf
andere in der Entwicklung begriffene Vakuumapparate?)
zu beziehen, ergaben die eingehenden Überlegungen des
Ausschusses, daß es zweckmäßig sei, zunächst nur
Gleichrichter durch die Bestimmungen zu erfassen.
Die Regeln beziehen sich also auf Gleichrichter in Eisen-
und Glasgefäßen mit flüssiger Quecksilber- bzw. Glüh-
kathode ohne oder mit Gittersteuerung, und zwar für
Nennströme ab 100 A und Nennspannungen bis zu 4000 V.
Die in mancher Hinsicht erforderlichen Sonderbestim-
mungen für andere Stromrichterarten, wie Wechselrichter
und Umrichter, sind mit Rücksicht auf die noch im Fluß
befindliche Entwicklung und noch nicht genügend viel-
seitigen Betriebserfahrungen vorerst nicht aufgenommen
worden. Dex Titel der Regeln, „Stromrichter“, wurde je-
doch absichtlich allgemein gefaßt, um diese Bestimmun-
gen, soweit dies möglich, schon jetzt auf Wechsel- und
Umrichter anwenden zu können.
Es erwies sich als notwendig, die Regeln auf die ge-
samte Gleichrichteranlage, also außer auf das Gleich-
richtergefäß mit seinen verschiedenen Zubehörteilen, u. a.
auch auf Gleichrichtertransformatoren zu beziehen, da für
diese einige gegenüber VDE 0532/1934 „Regeln für die Be-
wertung und Prüfung von Transformatoren R. E. T.“, ab-
weichende Festlegungen erforderlich waren.
1) Siehe 8. 75 dieses Heftes.
2) ETZ 56 (1935) S. 1291.
, ) Val. z. B. „Die Entwicklung der Elektrotechnik in der letzten
„ Abschnitt 8: Stromrichter, ETZ 56 (1935) S. 708.
621. 314. 6
II. Begriffserklärungen.
Ähnlich wie in $ 8 der R. E. T. unter Berücksichtigung
der Erfordernisse des Parallelbetriebs der Transformatoren
eine Einteilung nach oberspannungs- und unterspannungs-
seitigen Schaltgruppen vorgesehen ist, enthält $ 14 der
Stromrichterregeln eine Zusammenstellung der gebräuch-
lichsten Schaltungen für Gleichrichtertrans-
formatoren mit drei- und sechsphasiger Sekundär-
wicklung. Durch Wahl geeigneter Schaltgruppen für die
Transformatoren parallelarbeitender Gleichrichteranlagen
wird die Voraussetzung einer weitgehenden Verminderung
von Oberwellen in der Gleichspannung und im Primärstrom
geschaffen.
III. Bestimmungen.
Im Hinblick auf die besondere Bauart und Wirkungs-
weise der Entladungsgefäße mußte im Gegensatz zu
anderen elektrischen Geräten davon abgesehen werden, die
in den Regeln des VDE sonst üblichen Grenzwerte
der Erwärmungen festzulegen ($ 22), es wurden
lediglich höchstzulässige Bezugstemperaturen für die
Kühlmittel angegeben.
Die in den Vorschlägen einzelner Länder sowie auch
in einem IEC-Entwurf enthaltenen Überlastungs-
bestimmungen, die zum Teil bei mittelschwerem Be-
trieb für Vorort- und Überlandbahnen sowie bei schwerem
Vollbahnbetrieb eine 50prozentige Überlast 2 h lang bzw.
eine 200prozentige Überlast 5 min lang im Anschluß an
Dauerbetrieb mit Nennleistung fordern, erschienen dem
Ausschuß für Stromrichter als zu weitgehend.
Man kam zu dem Schluß, daß diese Überlastungsfähig-
keit nicht im Zusammenhang mit der Festlegung der Nenn-
leistung der Apparate selbst, sondern vielmehr bei der
Planung der Anlage berücksichtigt werden müsse. Ge-
messen am gesamten Absatz sind Gleichrichter mit schwe-
ren und mittelschweren Betriebsbedingungen in der Min-
derzahl, so daß es ungerechtfertigt erschien, ganz allge-
mein derart hohe Leistungsreserven durch Stempelung mit
einer geringeren Nennleistung in den Gleichrichter selbst
zu legen. Aus diesem Grunde hat der Ausschuß nicht nur
Überlastungspunkte, sondern die in $ 23 angegebenen
Überlastungsschaulinien für Eisen- und Glas-
gleichrichter mit Quecksilberkathode vorgeschlagen. Die
etwa weitergehenden Erfordernisse des Bahnbetriebes
werden durch eine zusätzliche Bestimmung berücksichtigt,
daß bezüglich der Überlastung von Gleichrichtern für
mittelschweren Betrieb auf Stadtschnellbahnen, Vorort-
und Überlandbahnen sowie für schweren Vollbahnbetrieb
Sondervereinbarungen zu treffen sind.
Hinsichtlich der Isolationsprüfungen für
Gleichrichter und Gleichrichtertransformatoren gemäß
$ 25 herrscht ziemlich weitgehende Übereinstimmung der
deutschen Regeln mit den ausländischen Vorschlägen und
dem Entwurf der IEC. Mit Rücksicht auf den Gleich-
58 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
16. Januar 19386
richterbetrieb war es erforderlich, für die Sekundärwick-
lungen von Gleichrichtertransformatoren Prüfspannungen
festzulegen, die von denen anderer Transformatoren ent-
sprechend R.E.T. abweichen.
Ebenso mußten für die Kurzschlußmessungen
am Gleichrichtertransformator ($ 28) über die R.E.T.
hinausgehende Bestimmungen getroffen werden. Diese
haben ihren Grund darin, daß bei den Kurzschlußmessun-
gen (Kurzschlußspannung und Kurzschlußverlust) bei
sechsphasiger Sekundärwicklung des Gleichrichtertransfor-
mators jeweils zwei Messungen mit drei um 120 ° phasen-
verschobenen kurzgeschlossenen Sekundärwicklungen er-
forderlich sind. Außerdem sind bei einigen Schaltungen
für die Ermittlung der im Gleichrichterbetrieb auftreten-
den Kurzschlußverluste Zuschläge zu den bei der
Prüfung mit sinusförmigem Strom gemessenen Kurz-
schlußverlusten notwendig. Diese Verlustzuschläge,
welche die unterschiedlichen Stromverhältnisse im Kurz-
schlußversuch und im Gleichrichterbetrieb berücksichtigen,
sind für die einzelnen Schaltungen besonders angegeben.
Leistungsfaktor und Verschiebungs-
faktor können bei durch Gleichrichterlast verzerrter
Primärspannung nicht mehr eindeutig durch die Kenn-
größen der Gleichrichteranlage bestimmt werden, da sie
noch abhängig von den Blindwiderständen des speisenden
Primärnetzes sind. Um eindeutige Meßergebnisse als
Grundlage für die Gewährleistungen zu erhalten, wurden
daher für die Bestimmung von Verschiebungsfaktor und
Leistungsfaktor praktisch sinusförmige symmetrische Pri-
märspannungen vorausgesetzt.
Die Bekanntgabe weiterer Anregungen und Verbesse-
rungsvorschläge für die Bearbeitung der Schlußfassung
von VDE 0555 wird vom Ausschuß für Stromrichter dank-
bar begrüßt werden.
Kritische Betrachtung der Bauformen und Baumittel neuzeitlicher Innenraum-
Schaltanlagen.
Praktische Erfahrungen und Prüffeldversuche.
Von Immanuel Sihler VDE, Berlin.
Übersicht. Das stürmische Schaffen brandsicherer
Schaltgeräte, Wandler und Endverschlüsse in den Jahren
1929/31 führte auch auf dem Schaltanlagengebiet zur Entwick-
lung ganz neuer Bauweisen, über die heute mehrjährige Be-
triebserfahrungen sehr günstiger Art vorliegen. Es dürfte
daher den Betriebsmann interessieren, welche Wege zu den
neuen Bauformen führten. Die vorliegende Arbeit zeigt be-
sonders interessante Teilausschnitte der seinerzeit für diese
Entwicklung gemachten Untersuchungen.
Die Aufgabe sowohl bei der Planung neuer Schalt-
anlagen als auch bei Umbauten lautet, alle Störungsmög-
lichkeiten so zu berücksichtigen, daß die Zahl und die
Zeitdauer von Unterbrechungen in der ordnungsgemäßen
Stromversorgung auf ein Mindestmaß beschränkt wird.
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auf den Stromkreis beschränkt? uur
Gebäudezerstörungen
Abb. 1. Zusammenstellung von Ölschalterschäden nach Ursache
und Auswirkung.
Bei dem Bemühen, dieser Forderung mittels einer all-
gemein gültigen Lösung gerecht zu werden, griff man in
Ermangelung besserer Unterlagen immer wieder zu den
hier und dort gesammelten Einzelerfahrungen. In Wirk-
lichkeit boten diese unter den verschiedensten Bedingungen
gemachten Erfahrungen aber infolge ihrer unmöglichen
Verallgemeinerung keine sichere Grundlage für eine all-
gemeine Lösung.
Um hier eine dringend notwendige Wandlung zu
schaffen, wurden die im einzelnen gemachten Erfahrungen,
621. 316. 268
und zwar besonders solche, die in den Störungsstatistiken
der verschiedensten in- und ausländischen Werke und in
der Unfallstatistik schriftlich genau festliegen, einer
systematischen Auswertung und Ordnung unterzogen!).
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Unfälle %
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bezogen auf: 646 Unt davon 73 töd! CA Bemiebshandung
E5 Fahrlässigkeit
Abb. 2. Störungshäufigkelt und Störungsursachen von Schaltgeräten
in Hochspannungsanlagen.
Einen Teilausschnitt dieser interessanten Unter-
suchungen zeigt z.B. Abb. 1. Hier ist das Verhalten meh-
rerer hundert in- und ausländischer Ölschalter verschiede-
nen Ursprungs in Störungsfällen zusammengestellt. Man
kann daraus erkennen, wo der Apparatekonstrukteur oder
der Betriebsmann oder der für den Schaltereinbau ver-
antwortliche Konstrukteur mit ihren Bemühungen für
Verminderung dieser Störungen einsetzen müssen. Abb. 2
zeigt eine der früher üblichen Schaltanlagenbauweisen. Es
sind darin die Untersuchungen von 646 mit Unfällen ver-
bundenen Störungen eingetragen, und man sieht, welche
Geräte den höchsten Störungsanteil aufweisen, und kann
daraufhin wieder Entscheidungen zur Vermeidung dieser
Störungen treffen. Abb.3 stellt eine auf Grund obiger
Überlegungen geschaffene Hochspannungs-Schaltzelle dar,
1) Siehe VDE- Fachberichte 1934, S. 67. Elektrotechn. u. Maschinenb.
52 (1934) S. 339 u. 306.
16. Januar 1936
bei der Berührungs- und Bedienungsschutz sowie gute
Übersichtlichkeit über die zu einem Abzweig gehörenden
Geräte in einer Lösung vereinigt sind. Um ganz sicher zu
gehen, wurden im Prüffeld der Siemens-Schuckertwerke an
diesen Hochspannungszellen bzw. Teilausschnitten von
solchen noch eingehende Versuche über die mögliche Ent-
stehung und Auswirkung von Fehlern angestellt, um so
eine wirklich zuverlässige und für jeden Einzelfall anwend-
bare Grundlage zu schaffen. Die Versuche umfaßten
die mechanische und elektrische Prüfung jedes Bauteils
für Anlagen bis 30 kV und erstreckten sich über sämtliche
Geräte, angefangen vom Endverschluß bis zur Sammel-
schiene einschließlich des Zellenaufbaustoffes.
ohne Lichtbogenschutz
mit Uchtbogenschutz
d Handschnellantrieb
e Instrumente und Relais
f Querloch-Topfstromwandler
g Schutzplatte
a Expansionsschalter
d Druckluft-Steuerventil
e direkt angebauter Druckluft-
Antriebskolben
Abb. 3. Stahlbinderzelle mit Expansionsschalter Reihe 10.
Das in den letzten Jahren im Schrifttum und in Vor-
trägen so vielfach behandelte Leistungsschalterproblem
ließ die Frage der Kurzschlußfestigkeit der übrigen An-
lagenteile mehr als erwünscht in den Hintergrund treten.
Die Versuche mit Kurzschlußstoß-Beanspruchungen bis
100 KA zeigten aber deutlich, wie notwendig es ist, sich
auch über die Kurzschlußfestigkeit der verschiedenen
Arten von Kabelendverschlüssen, der Anschlußfahnen von
Trennschaltern und Wandlern oder die Umbruchfestigkeit
von Durchführungen an Hand von Versuchen Klarheit zu
verschaffen, und daß zur Erhöhung der Leistungsfähig-
keit einer Schaltanlage mit dem Austausch der Leistungs-
schalter allein noch längst nicht immer alles getan ist.
Bei Berücksichtigung der wirklich möglichen Kurzschluß-
ströme wird man dann des öfteren zur Wahl von Geräten
höherer Stromstärke gezwungen sein, als dem Nennstrom
des Abzweiges selbst entspricht.
Über die Notwendigkeit von Zellentrennwänden sowie
die Art der hierfür verwendeten Baustoffe wurden oft die
widersprechendsten Ansichten geäußert. Ebenso bestand
über die Frage der Zweckmäßigkeit und die Ausgestaltung
von Lichtbogenschutzdecken zwischen Sammelschienen und
Trennschaltern noch keine einheitliche Meinung. Es soll-
ten deshalb durch Versuche folgende Aufgaben geklärt
werden:
1. Zellentrennung, Notwendigkeit einer solchen, Bau-
stoffe dafür.
2. Verhalten von Lichtbögen in Hochspannungszellen.
Wirksamkeit der verschiedenen Mittel zur Stö-
rungsbegrenzung.
3. Einwirkung von Lichtbogenqualm auf die Isolation
der Anlage.
Das Ergebnis dieser umfangreichen Untersuchungen
ist nachfolgend zusammengefaßt. Die einzelnen Fragen
wurden der Klarheit wegen dabei noch weiter unterteilt.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 59
a) Ist eine Zellentrennung überhaupt nötig?
b) Wenn ja, wie wird dieselbe am vorteilhafte-
sten gestaltet?
c) Verhalten verschiedener Baustoffe,
auch Drahtglas.
Frage 1:
U. A.
Zu 1a):
In Innenraum- Schaltanlagen bis 30 kV ergeben wirt-
schaftliche Abzweigteilungen so geringe Abmessungen,
daß die Bedienenden beim Arbeiten in einem Abzweig
durch die nahegelegene Spannung des Nachbarabzweiges
gefährdet sind, sofern nicht ein ausreichender Berührungs-
schutz in irgendeiner Form zwischen den beiden Abzweigen
vorhanden ist. Bei Geländern zwischen eng aneinander-
liegenden Zellen muß peinlich darauf geachtet werden,
daß während der Arbeiten einschiebbare Wände eingesetzt
werden, obwohl solche Wände keine zwangsmäßige Siche-
rung darstellen. Gitter als Abzweigschutz bieten auch nicht
immer ausreichenden Schutz gegen Gefährdung. Man denke
nur an die leichte Möglichkeit des Durchschnellens von Lei-
tungsenden beim Auswechseln von Meß- und Steuerleitun-
gen und dergl. Ferner können Gitter kaum als Mittel zur
Störungsbegrenzung innerhalb der Anlagen angesprochen
werden. Ein Versuch hat gezeigt, daß an Schutzgittern
zwar ein Lichtbogen stehen bleiben kann, daß aber den da-
bei entstehenden heißen Gasen ohne weiteres Durchlaß
nach dem Nachbarabzweig gewährt wird. Gerade durch
heiße Gase aber können, abgesehen von einer möglichen
Personalgefährdung, Überschläge an Isolatoren eingeleitet
werden.
Feste Trennwände zwischen den Abzweigen gewähr-
leisten die weitestgehende Sicherung. gegen ein Weiter-
greifen von Störungen. Die dabei mangelnde Übersicht
über die gesamte Anlage schadet nichts, da auf Grund
einer Gesamtübersicht niemals vom Betrieb Entschlüsse
für Schalthandlungen getroffen werden.
Zu 1b):
In der Zeit der Ölschalter und Ölwandler verwandte
der deutsche Schaltanlagenkonstrukteur als sehr beliebten
Baustoff für die Abzweigtrennung gemauerte Wände oder
Schieferasbest- und Hartgipsplatten verschiedener Aus-
führungen. Da bei Platten aus Schieferasbest das Trag-
gerüst für die Platten nicht so einfach durchgebildet wer-
den kann wie für Hartgipsplatten, bevorzugte man in
Deutschland die letzteren besonders. Sie haben den Vor-
teil, selbst lange andauernden
Hitzewirkungen, wie sie bei Öl-
bränden vorkommen, standzuhal-
ten und sind auch mechanisch
recht widerstandsfähig. Unange-
nehm ist allerdings die bei der Er-
stellung der Wände unvermeidliche
Staubentwicklung und Verschmut-
zung. Vor allem aber können
schwere und bewegte Teile, wie
Antriebsgestänge oder ganze Schal-
ter, z.B. solche der neuzeitlichen
öllosen Wandformen, doch nicht di-
rekt an den Wänden befestigt wer-
den, sondern man muß diese wieder
durch besondere Trageisen abfan-
gen. Bei den heute durchweg ver-
wendeten öllosen und ölarmen
Schaltern, Wandlern und Endver-
schlüssen ist mit lange andauern-
den, starken Hitzewirkungen aber
gar nicht mehr zu rechnen, und
man kann daher Zellentrennwände
auch aus doppeltem Stahlblech
mit Luftzwischenraum ausführen.
Durch Ineinanderschachtelung von zwei an den Kanten
umgebogenen Blechen erhält man, wie in Abb.4 ersicht-
lich, ohne jede Profileisenversteifung feste Zellenbinder
von außerordentlicher Steifigkeit, sog. Stahlbinder?).
verschraubt
verschraubt”
Abb. 4. Aufbau einer Zellen-
trennwand in Stahlbinder-
form.
2) DRP Nr. 538 656 u. 565 261.
60
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
16. Januar 1936
Die Aufstellung erfolgt durch den Elektromonteur im
Laufe des übrigen Anlagenaufbaues, also ohne fremde
Kräfte, wie Gipser und Maurer. Die Erdung wird denk-
bar einfach und die Erweiterung einzelner Zellen sehr be-
quem. Der Vorzug einer werksfertigen
Vorbereitungsmöglichkeit vollständiger
Zellen sowie geringes Eigengewicht und
die Befestigungsmöglichkeit von Schalt-
geräten selbst großer Gewichte an belie-
biger Stelle tragen wesentlich zur Ver-
kürzung der Erstellungszeit der Anlage
bei. Es war nur zu untersuchen, ob der-
artige Stahlbinder auch genügend licht-
bogensicher sind.
Zz u 1c):
Eine nach Abb. 5 aufgebaute Anord-
nung zeigt, wie ein normaler Stahlbinder
dem Lichtbogen ausgesetzt wurde. Die
Einleitung des Lichtbogens erfolgte durch
einen Zünddraht, der Stoßkurzschluß-
strom betrug rd. 20000 A ampl. und der
Dauerkurzschlußstrom 6000 Aer bei einer
Spannung von 6kV. Die Platte selbst war
geerdet. Dadurch brannte der Lichtbogen
meist nicht zwischen den beiden Elektro-
den, sondern blieb zwischen der span-
nungsführenden Elektrode und der Platte
stehen. Abb.6 zeigt ein nach dem Ver-
such aufgenommenes Lichtbild. Abge-
sehen vom Anbrennen des Farbanstriches ließen sich an
der dem Lichtbogen zugekehrten Binderseite keine blei-
benden Veränderungen feststellen.
Abb.5. Anordnung
für Lichtbogenver-
suche an Stahlbin-
dern.
Abb. 6. Lichtbogeneinwirkung auf einen Stahlbinder.
Um den bei Störungen sich ergebenden Verhältnissen
näherzukommen, wurden die nächsten Versuche nicht mit
feststehendem Lichtbogen durchgeführt, sondern die Platte
selbst als Elektrode geschaltet und dem Lichtbogen Gelegen-
heit zum Wandern gegeben. Die Belastungszeiten waren
wieder 4,25 bis 6s. Infolge der gleichen Abstände zwi-
schen Stromleiter und Stahlbinder sowie der guten Wärme-
leitfähigkeit des letzteren an den Lichtbogenfußpunkten
bildeten sich an diesen nur kleine Schmorperlen. Die dem
Lichtbogen nicht ausgesetzte Seite der Stahlbinder zeigte
weder ein Abblättern oder Färben des Anstrichs, noch
sonstige Zeichen der Lichtbogeneinwirkung.
Die nächsten Versuche sollten unter noch härteren Be-
dingungen, als sie in der Praxis zu erwarten sind, vor-
genommen werden, und zwar mit feststehendem Licht-
bogen zum Stahlbinder bei einer Steigerung der Be-
lastungsdauer von 4,5 bis zu 7s. Dabei entstand zuletzt
in der vorderen Platte eine Durchbrennung, wogegen die
dem Lichtbogen abgewandte Binderrückseite völlig unbe-
schädigt blieb und keinerlei bleibende Veränderungen
zeigte.
Die Versuche ergaben, daß also auch Stahlbinder den
in der Praxis vorkommenden Beanspruchungen gewachsen
sind, was inzwischen durch die Praxis selbst bestätigt
wurde; denn von den mehreren hundert bisher in Betrieb
befindlichen Platten gab keine einzige der im Störungs-
falle erprobten zu irgendwelchen Beanstandungen Anlaß.
Eine weitere Erkenntnis war, daß Zellenbinder in Form
von U-Eisenrahmen mit beiderseitiger Blechverkleidung
vorteilhafterweise auf der oberen Einfassungsseite mit
Entlüftungsöffnungen versehen werden, da sonst sehr
leicht im Augenblick einer plötzlichen Blecherwärmung die
sich stark ausdehnende Luft nicht aus dem Binder ent-
weichen kann. Infolge des hierdurch entstehenden Über-
drucks muß dann mit einer Ausbeulung und bleibenden
Verziehung der Platten gerechnet werden.
Die ebenfalls werkseitig vorbereiteten Zellenbinder
aus Hartgipsplatten mit Profileiseneinfassung lassen sich,
insbesondere bei Anlagen höherer Spannungen, infolge
der großen Gewichte schwer handhaben.
Mit Rücksicht auf eine Verbesserung der Beleuchtung
der Anlagen ist es manchmal erwünscht, die senkrechte
Trennwand zwischen zwei verschiedenen Sammelschienen-
systemen aus Drahtglas herzustellen. Im Rahmen der be-
schriebenen Versuche wurden auch Drahtglasplatten dem
Lichtbogen ausgesetzt und festgestellt, daß senkrechte
Wände zwischen Doppelsammelschienen und deren Trenn-
schalter ohne weiteres auch aus Drahtglas hergestellt
werden können.
Frage 2: a) Wie bewegt sich ein frei auf der Sammel-
schiene oder an einem senkrechten Abzweig
brennender Lichtbogen ?
b) Sind in wichtigen Anlagen, insbesondere in
solchen hoher Kurzschlußleistung, Licht-
bogenschutzdecken zwischen Trennschaltern
und Sammelschienen überhaupt erforder-
lich und welche Form müssen dieselben er-
halten?
c) Sind zwischen den Sammelschienensystemen
selbst oder zwischen den beiden Sammel-
schienen-Trennschaltern eines Doppel-Sam-
melschienensystems Schutzwände nötig?
Besteht die Möglichkeit, daß ein Lichtbogen
durch die eigene thermische und dynamische
Beweglichkeit ausgeht, oder gibt es einfache
Mittel, um das Ausblasen des Lichtbogens zu
fördern, z. B. Hörner?
In einer nach Abb. 7 aufgebauten Zelle wurde der
Strom dem Trennschalter a zugeführt und über die bei b
miteinander verbundenen Sammelschienen dem Trenn-
schalter c zugeleitet. Bei der ersten Versuchsreihe wur-
den die drei unteren Klemmen des Trennschalters c fest
miteinander verbunden, der Trennschalter geöffnet und
seine Unterbrechungsstellen mit drei dünnen Drähten
überbrückt, was in der Wirkung dem Ziehen des Trenn-
schalters unter Last gleichkommen sollte. Sodann wurde
auf den hinteren Trennschalter und die Sammelschiene der
Prüfgenerator geschaltet. Seine Spannung betrug 6kV,
der Kurzschlußstrom wurde durch Drosselspulen auf
700 Aeff begrenzt. Die Versuche zeigten, daß der Licht-
bogen nicht über die geöffnete Trennstrecke eines ein-
seitig an Spannung liegenden Trennschalters hinweg-
wandern kann.
Bei den nächsten Versuchen wurden an die unteren
Stützer des Trennschalters drei rd. 1,2m lange Flachleiter
d aus Aluminium angeschlossen, von denen zwei mit einem
dünnen Draht überbrückt wurden. Beim Draufschalten
konnte man beobachten, daß der Lichtbogen sofort nach
unten wanderte; nach dem Oszillogramm ging der 2polige
Kurzschluß nach 0,8s in einen 3poligen über. Ferner
machte der Lichtbogen mehrfach den Versuch, von selbst
zu erlöschen, es kam jedoch immer zu Rückzündungen, bis
der Prüffeldschalter abschaltete. Sodann wurden die drei
Flachleiter d zu einem Halbkreis von 50cm Dmr. nach
vorn gebogen und wie vorher ein Lichtbogen zwischen
zwei Polen eingeleitet. Der Lichtbogen wanderte schnell
d
—
16. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 61
nach unten und die Leiter entlang nach vorn. Dort wurde
er entsprechend seiner magnetischen Blasung schräg nach
oben in die Länge gezogen, faßte nochmals am Trenn-
schalter Fuß und wurde wieder nach unten getrieben. Er
erlosch erst infolge Abschaltung durch den Prüffeld-
schalter.
c Trennschalter d Flachleiter
Versuchsanordnung für Lichtbogenversuche in Hochspannungs-
zellen mit waagerechter Schutzdecke.
b Sammelschienen
a Trennschalter
Abb. 7.
Bei der nächsten Versuchsreihe wurde der Strom den
Leitungen d unterhalb der Trennschalter zugeführt und
der Lichtbogen rd. 10 em unterhalb des eingeschalteten
Trennschalters c gezündet. Der Lichtbogen wanderte so-
fort in die Höhe und blieb an den Durchführungen ober-
halb des Trennschalters bis zum Abschalten durch den
Prüffeldschalter stehen. Das Porzellan der Durchführun-
gen sowie der oberen Trennschalterstützer war zum Teil
geschmolzen, zum Teil zersprang es durch den plötzlichen
Temperaturanstieg. Ein Übertritt des Lichtbogens auf
die Sammelschienen trat jedoch nicht ein; auch nicht, nach-
dem der Lichtbogen abgeschaltet und gleich wieder darauf-
geschaltet wurde. Zur Rückprüfung, daß der Lichtbogen
beim Fehlen von Hindernissen tatsächlich nach den Sam-
melschienen wandert, wurde der Zünddraht beim nächsten
Versuch oberhalb der Durchführungen zwischen den drei
Polen angebracht. Der Lichtbogen wanderte sofort nach
oben zu den Sammelschienen und auf diesen weiter über
die Zellentrennwand bis an die Enden der Sammelschienen.
Die Richtung der Lichtbogenwanderung auf der Sammel-
schiene war bei den einzelnen Versuchen verschieden und
ohne Gesetzmäßigkeit, der Lichtbogen lief sowohl nach
rechts als auch nach links. Beim letzten Versuch dieser
Reihe wurde ein Lichtbogen mit 6500 A, von der Sam-
melschiene über die geöffneten Trennschalterkontakte ein-
geleitet, was einem Ziehen des Trennschalters unter Last
bei 6500 A.f entsprach. Abb. 8 zeigt, daß die sechs Por-
zellanstützer des Trennschalters vollkommen zerplatzten.
Die Zugstangen aus Hartpapier waren jedoch nur an ihrer
Oberfläche verkohlt und hielten dadurch die Trennmesser
mit den daran hängenden Flachleitern. Der Schaden blieb
vollkommen auf die Zelle beschränkt.
Bei einer weiteren Versuchsreihe wurde die Licht-
bogenschutzdecke entfernt und die über den Sammelschie-
nen liegende Decke bei dem einen Sammelschienensystem
ganz entfernt, um dem Lichtbogen Gelegenheit zu bieten,
in die Höhe geblasen zu werden. Bei von unten zugeführ-
tem Strom und unterhalb des Trennschalters gezün-
detem Lichtbogen lief letzterer wieder auf den Sammel-
schienen entlang und blieb dort bis zur Abschaltung
Abb. 8. Hochspannungszelle mit waagerechter Lichtbogenschutzdecke.
Einwirkungen des Lichtbogens nach einem Phasenkurzschluß.
durch den Prüfschalter stehen. Die Auswertung der Film-
aufnahme ergab eine Lichtbogengeschwindigkeit von rd.
25 m/s.
Abb. 9. Hochspannungszelle mit senkrechter Lichtbogen-Schutzanordnung
im Zuge der Sammelschienen. Einwirkungen des Lichtbogens nach einen
Phasenkurzschluß.
Im weiteren Verlauf wurde nun zum Vergleich eine
Zellenanordnung gemäß Abb.9 untersucht, bei der die
Sammelschienen mittels Durchführungen durch die Zellen-
wände geführt wurden und kein besonderer Lichtbogen-
schutz zwischen Trennschalter und Sammelschiene ange-
ordnet war. Der Strom wurde mehrfach den Trennschal-
tern von unten zugeführt und der Lichtbogen etwa 1 m
unterhalb der Trennschalter gezündet. Stets lief der
Lichtbogen mit rd. 10 m/s an den Schienen in die Höhe,
blieb kurzzeitig am Trennschalter stehen, um dann sofort
über die Sammelschienen nach den Durchführungen zu
wandern, wo er stehen blieb, bis der Prüffeldschalter ihn
abschaltete. Es gab keinen Fall, bei welchem der Licht-
bogen den Versuch machte, selbst zu erlöschen, und stets
waren die Durchführungen so beschädigt, daß sie ausge-
wechselt werden mußten.
An den Zellenbindern aus Stahl
62 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
16. Januar 1936
konnten immer nur geringfügige Strommarken der Fuß-
punkte des Lichtbogens festgestellt werden. Für den Be-
trieb bedeutet dieser Aufbau wegen der großen Nenn-
stromstärken der Durchführungen stets eine wesentlich
längere Betriebsunterbrechung als die Anordnung nach
Abb.8. Hier bleibt die Sammelschiene weiter betriebs-
bereit, und es genügt, die drei kurzen Verbindungsleitun-
gen zwischen Durchführungen und Sammelschienen her-
auszunehmen, was in wenigen Minuten besorgt werden
kann; wogegen bei der Anordnung nach Abb. 9 in minde-
stens drei Abzweigzellen gearbeitet werden muß.
Interessant war noch der Versuch, an den Sammel-
schienen eine Art Hörner anzubringen zum Zwecke, den
Lichtbogen von den Sammelschienen wegzuleiten und
selbst zum Erlöschen zu bringen. Die Filmaufnahme
zeigte, daß der Lichtbogen tatsächlich mehrmals an diese
Hörner wanderte, jedoch nicht von selbst erlosch, sondern
immer wieder auf die Sammelschiene zurückschlug.
Zusammenfassend kann auf Grund dieser Versuche
die Frage 2 wie folgt beantwortet werden:
Zu 2a):
Der Lichtbogen wandert schon bei einer Stromstärke
von 600 A durch die dynamische Wirkung immer in der
Richtung von der Energiequelle fort, ganz gleichgültig,
ob in einer Zelle die Energie von oben oder von unten zu-
geführt wird. Er wandert auch über Kupplungsschalter
von einem Sammelschienensystem auf das andere, sofern
ihm auf diesem Wege nicht Hindernisse in Form von
Wänden mit Durchführungen entgegenstehen. Die Licht-
bogengeschwindigkeit ist abhängig von der Stromstärke
und der Leiterentfernung. Sie betrug bei 1000 A rd. 10 m / s,
bei 6000 A rd. 20 bis 30 m/s. Der thermische Auftrieb der
heißen Gase hat einen wesentlich geringeren Einfluß auf
die Lichtbogenwanderung, als dies vielfach angenommen
wird.
Zu 2b):
Bei wichtigen Anlagen, also z.B. großen Industrie-
anlagen oder Kraftwerken, sollte entsprechend der zu Be-
ginn des Aufsatzes erwähnten Aufgabenstellung stets ver-
sucht werden, auftretende Störungen auf den betreffen-
den Abzweig zu beschränken. Dies ist nach den gemachten
Versuchen mit einiger Sicherheit durch den Einbau von
Lichtbogenschutzdecken mit Durchführungen möglich.
Dabei muß die Form der Lichtbogenschutzdecke so ge-
wählt werden, daß die unterhalb der Decke entstehenden
heißen Gase von der Sammelschiene ferngehalten werden.
Zu 2c):
In Anlagen ohne Lichtbogenschutz zwischen Sammel-
schienen und Trennschaltern erhöht eine Trennwand zwi-
schen den einzelnen Sammelschienensystemen und eine
solche zwischen den beiden Trennschaltern den Sicherheits-
grad der Anlage beträchtlich. In Anlagen mit Lichtbogen-
schutz zwischen Sammelschienen und Trennschaltern ist
eine Wand zwischen den Trennschaltern beider Systeme
unerläßlich und eine solche zwischen den Sammelschienen
unbedingt zu empfehlen.
Zu 2d):
Bei kleinen Stromstärken erlischt der Lichtbogen
manchmal von selbst, wenn er nämlich die Gelegenheit hat,
sehr lang zu werden. Bei großen Strömen ist das Selbst-
erlöschen sehr unwahrscheinlich, da die erhitzte Gasmenge
zu groß ist, um nach dem Stromnulldurchgang die Span-
nung zu halten. Hörner oder ähnliche Einrichtungen hätten
für das Selbsterlöschen des Lichtbogens nur dann Zweck,
wenn sie ausreichend groß bemessen werden, so daß der
Lichtbogen sehr große Längen erreichen kann. Diese Ver-
hältnisse erfordern jedoch Abmessungen, wie sie sich im
Schaltanlagenbau nur mit erheblichen Mitteln erreichen
lassen.
Die Möglichkeit, daß in einem Kraftwerk die ver-
schiedenen Generatoren infolge des Kurzschlusses außer
Tritt fallen, so daß die Spannung kurzzeitig verschwindet
und der Lichtbogen dadurch erlischt, ist bei vorliegender
Betrachtung absichtlich nicht berücksichtigt.
Frage 3: Einwirkung von Lichtbogenqualm auf die Iso-
lation der Anlage.
Diese Frage sollte klären, in welchem Maße die Über-
schlagspannung von in der Nähe von Lichtbögen befind-
lichen Isolatoren durch den dabei entstehenden Qualm
herabgesetzt wird.
Bei den vorbeschriebenen Versuchen wurden Isolatoren
und Durchführungen in allernächster und in weiterer Ent-
fernung vom Lichtbogenbereich angeordnet und bezüglich
ihrer Spannungsfestigkeit laufend überwacht. Das Er-
gebnis der Prüfung ist folgendes:
Die Niederschläge von Qualm aus Metalloxyden allein
auf der Oberfläche von Isolatoren setzen deren Über-
schlagspannung nicht so weit herab, daß dadurch eine Ge-
fährdung des Betriebes erfolgt. Die im Betriebe des
öfteren beobachteten Überschläge an Isolatoren in der
näheren Umgebung des Kurzschlußlichtbogens sind meist
auf die hohe Temperatur der den Lichtbogen umgebenden
ionisierten Gase zurückzuführen. Nachträglich können
Überschläge an angeblakten Isolatoren nur erfolgen, wenn
die Oberfläche außerdem Feuchtigkeitsniederschlägen aus-
gesetzt ist. Ähnlich wirken unmittelbare Metallspritzer,
die aber nur in nächster Nähe der Kurzschlußstelle zu be-
obachten sind, soweit sie größere Teile der Oberfläche
überbrücken. Es ließ sich auch hier die bereits bekannte
Tatsache feststellen, daß die Lichtbogen-Nebenerscheinun-
gen beim Verbrennen von Aluminium günstiger sind als
bei Kupfer.
Der Verlauf der Versuche bewies, daß derartige
Untersuchungen nicht im kleinen Maßstab oder an Mo-
dellen gemacht werden dürfen, wenn sie die wahren Er-
kenntnisse zeitigen sollen. Wenn bei der Besprechung
über Doppelsammelschienen-Aufbau und ähnlichen Fragen
mehrfach grundsätzliche Forderungen erhoben wurden, so
geschah dies unter der Annahme, daß es sich z.B. um
gleichzeitig im Betrieb. befindliche Schienen handelt. So-
bald beispielsweise stets nur ein Sammelschienensystem im
Betrieb und das zweite als Reinigungssystem gedacht ist,
ändern sich die Betrachtungen sinngemäß, wie überhaupt
die gemachten Ausführungen keinesfalls eine ablehnende
Kritik der bestehenden Bauweisen darstellen sollen, son-
dern nur als Anregung für die Wege technischer Weiter-
entwicklung dienen möchten.
Wenn die Störungen in Schaltanlagen und damit die
jedem Betriebsmann mit allen ihren Folgen bekannten
Stromunterbrechungen vermieden werden, hören auch die
Unfälle auf. Der Weg vom planmäßigen Forschen zur
praktischen Verwirklichung des Erkannten heißt hier
übersetzt:
„Die Gefahr erkannt, ist sie halb gebannt.“
Erstrebenswert wäre, wenn die verschiedenen Ver-
einigungen der Werke in den einzelnen Ländern in Zu-
kunft die wichtigsten Störungsberichte in gleichartiger
Form sammeln und herausgeben würden. Für die Kon-
strukteure wären dies sehr wertvolle Unterlagen und für
den Betriebsmann eine außerordentliche Bereicherung
seiner Erfahrungen.
Zusammenfassung.
An Hand von Versuchen wurde nachgeprüft, ob die
bei Durchsicht der Störungs- und Unfallstatistik gewon-
nenen Erkenntnisse für den Bau neuzeitlicher Schalt-
anlagen richtig verwertet wurden. Die Untersuchungen
zeigten die Notwendigkeit der Verwendung fester Zellen-
trennwände, die Verwendungsmöglichkeit von Stahl als
Baustoff für derartige Wände, die Wirksamkeit richtig
ausgeführter Lichtbogenschutzdecken und den Einfluß der
beim Entstehen von Lichtbögen vorhandenen heißen Gase
auf die Isolationsfestigkeit von Schaltanlagen.
16. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 63
Die 8. Tagung der Internationalen Hochspannungskonferenz in Paris 1935.
Von P. Jacottet VDE, Berlin.
Vom 27. 6. bis zum 6. 7. 1935 fand in Paris die 8.
Tagung der Internationalen Hochspannungskonferenz
(CIGRE) statt.
Aus 46 Ländern waren etwa 750 Delegierte vertreten,
darunter Deutschland unter Führung von Prof. A. Rachel,
dem Vorsitzenden des Deutschen Ausschusses der CIGRE,
mit 39 Herren. An insgesamt 172 zur Tagung eingereich-
ten Fachberichten war der Deutsche Ausschuß (DA) der
CIGRE mit 22 Berichten beteiligt.
Die wesentlichsten Ergebnisse der verwandte Gebiete
behandelnden Fachberichte waren jeweils zu einem Sam-
melbericht zusammengefaßt, der in den Hauptsitzungen
von einem Gruppenberichterstatter vorgetragen wurde,
worauf sich eine allgemeine Aussprache anschloß.
Außerdem fanden noch Sitzungen der zahlreichen Ar-
beitsausschüsse der CIGRE statt, welche die Aufgabe
haben, schwebende technische Fragen durch Aussprache
zwischen den Sachverständigen der einzelnen Länder zu
klären, sowie wissenschaftliche Vorarbeiten für später
durch die Internationale Elektrotechnische Kommission
(IEC) zu erlassende Prüfvorschriften zu leisten.
Den Konferenzteilnehmern war Gelegenheit gegeben,
die Dampfkraftwerke Saint Denis II und Arrighi mit je
etwa 220 MW z.Z. ausgebauter Leistung und das 220kV
Umspannwerk Chevilly, sowie andere bedeutende elek-
trische Anlagen zu besichtigen.
Im folgenden soll ein kurzer Auszug aus einem Teil
der vorliegenden Fachberichte, sowie ein Überblick über
die in den technischen Sitzungen behandelten Fragen ge-
geben werden, wobei der Hochspannungstechnik und dem
Hochspannungsgerätebau als dem eigentlichen Aufgaben-
bereich der CIGRE gegenüber anderen Fachgebieten etwas
mehr Raum gewidmet ist. Dieser Bericht erhebt ent-
sprechend dem hier gegebenen Rahmen keinen Anspruch
auf Vollständigkeit. Wer sich über Einzelheiten unter-
richten will, sei auf die nachstehend unter den einzelnen
Gruppen angeführten im Druck herausgegebenen Fach-
berichte sowie auf die später erscheinenden Gesamt-
berichte!) (einschließlich Aussprache) verwiesen.
L Abteilung. Erzeugung und Umformung der Energie.
Gruppe 11: Generatoren.
Gruppenberichter: Wilczek (Ungarn).
Berichte:
109. Täuber-Gretler (Schweiz): „Betriebsmäßige
Temperaturüberwachung elektrischer Maschinen, Trans-
formatoren und Hochspannungskabel.“
111. Tolwinsky (UdSSR): „Neues Verfahren zur Be-
stimmung der Auslaufkonstante eines Synchrongene-
rators mit Wasserturbinenantrieb.“
141. Siehe Gruppe 17.
144. Wilczek (Ungarn): „Entwieklung und Betriebs-
bedingungen von Turbogeneratoren.“
Die im Bericht 109 beschriebene Einrichtung zur lau-
fenden Überwachung der Wicklungstemperatur von Ma-
schinen und Transformatoren durch Einbau von Wider-
standselementen zwischen Kupfer und Isolation gab An-
lab zu einer ausführlichen Erörterung. Die Aussprache
ergab, daß diese Einrichtung, bei der ein Widerstands-
element über einen Isoliertransformator an einen Meß-
stromkreis in Brückenschaltung angeschlossen ist, mit Er-
folg in verschiedenen Kraftwerken in der Schweiz und in
Italien im Betrieb sei, während andere Länder dem Ein-
bau solcher Temperaturdetektoren ablehnend gegenüber-
stehen. Keinath empfiehlt unter Hinweis auf seinen
Bericht (117 der Gruppe 13) zur Überwachung der Tem-
peratur eine betriebsmäßige Messung und Aufzeichnung
des dielektrischen Verluststromes bzw. des Verlustfaktors.
‚ Tolwinsky (111) schlägt vor, zur Bestimmung der
Einzelverluste von Synchrongeneratoren mit Wassertur-
binenantrieb Auslaufversuche mit kurzgeschlossenem Ge-
nerator vorzunehmen.
Ferner wurde in der Aussprache auf die guten Be-
triebserfahrungen hingewiesen, die mit der für Ständer-
stäbe verwendeten biegsamen Isolation und der Möglich-
nationale des Grands Réscaux Electriques a Haute Tension, 54, Avenue
Paris, herausgegeben.
keit der freien Ausdehnung der Wickelkönfe gemacht
wurden.
Der Bericht 144 von Wilczek gibt einen Überblick
über die Entwicklung der elektrischen Energieerzeugung
in den einzelnen Ländern während der letzten 6 Jahre
sowie über die Grenzleistungen (bis 200 MVA) und Grenz-
spannungen (bis 36kV) von Drehstrom-Turbogeneratoren
verschiedener Herkunft und ihre Kühlungs- und Betriebs-
bedingungen. In der Aussprache berichten Langlois
und Rezelman über Eigenschaften der Generatoren für
Schalterprüffelder (vgl. Bericht 152, Gruppe 16).
Gruppe 12. Parallelbetrieb, Stabilität, Frequenz- und
Spannungsregelung.
Gruppenberichter: Forgeur (Belgien), in Vertretung:
Labouret (Belgien).
Berichte:
110. Shdanow (UdSSR): „Synchronisierung von Ma-
schinen bei Stabilitätsstörungen.“
113. Aigner (Deutschland): „Grenzzustände der Energie-
übertragung mit Rücksicht auf die Stabilität.“
118. Meiners (Deutschland): „Über die schaltungstech-
nischen Aufgaben der Lastverteilerstelle im Störungs-
fall.“
123. Tehernycheva und Lavrov (UdSSR): „Gren-
zen der elektrischen Energieübertragung mit Dreh-
strom vom Standpunkt der Stabilität.“
124. Ramelot (Belgien): „Organisation des Zusammen-
schlusses der Kraft- und Unterwerke in einem 70 kV-
Netz mittels Frequenzregelung.“
125. Fleischer (Deutschland): „Frequenzhaltung in
großen Netzen und Netzverbänden.“
126. Kneller (Deutschland): Über den Ringschluß
großer Netze durch Quertransformatoren.“
128. BarbillonundMontagne& (Frankreich): „Einige
Bemerkungen über die Frequenzregelung großer Netze
vom mechanischen Standpunkt.“
129. Barrère (Frankreich): „Betrachtungen über Fre-
quenz- und Leistungsregelung in zusammengeschlosse-
nen Netzen.“
132. Klöckner (Deutschland): „Frequenz- und Lei-
stungsregulierung im 100 kV-Netz des Bayernwerkes.“
133. Bakker und van Staveren (Holland): „Sta-
bilität der Maschinen beim Parallelbetrieb elektrischer
Kraftwerke.“
135. Keller (Schweiz): „Neuere Fortschritte auf dem
Gebiet der Frequenzregelung.“
146. Stäblein (Deutschland): „Hilfsmittel und Ver-
fahren zur verbundenen Frequenz- und Leistungs-
regelung in großen Netzen.“
Bei der großen Zahl der vorliegenden Berichte muß
an dieser Stelle auf eine auch nur auszugsweise Wieder-
gabe der einzelnen Berichte verzichtet werden. Es seien
lediglich die Hauptgesichtspunkte der behandelten Fragen
kurz erwähnt. Vier Berichte (110, 113, 123, 133) befassen
sich mit numerischen oder graphischen Berechnungsver-
fahren für die an Generatoren, Transformatoren, Leitun-
gen usw. zu stellenden Bedingungen hinsichtlich der sta-
tischen und dynamischen Stabilität des Parallellaufes
bei normalem Betrieb und bei den verschiedensten Stö-
rungsfällen. Als Maßnahmen zur Erhöhung der Stabilität
werden genannt (vgl. Aigner, Bericht 113): Erhöhung
der Betriebsspannung, Vergrößerung des Maschinenein-
satzes, Schnellerregung, Erdschlußlöschung, Schnell-
distanz- und Selektivschutz mit rascher Kurzschluß-
abschaltung, selbsttätige Netztrennung bei dauerndem
asynchronen Lauf der beteiligten Kraftwerke.
In der Aussprache wird über die Möglichkeiten und
Bedingungen für ein sehr schnelles Wiederfangen von
durch lange Fernleitungen gekuppelten Kraftwerken nach
dem Außertrittfallen berichtet. In diesem Zusammenhang
wird auf die günstige Wirkung von Dämpferwicklungen
und vollständigen Dämpferkäfigen hingewiesen und außer-
dem die Notwendigkeit besonderer Maßnahmen zur Netz-
nung im Falle zu lang dauernden asynchronen Laufs
etont.
Die meisten Berichte in dieser Gruppe (118, 124, 125, 128,
129, 132, 135, 146) behandeln sehr eingehend das Gebiet
der Frequenzregelun g sowie der verbundenen
64 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
16. Januar 1936
Frequenz- und Leistungsregelung in Netz-
verbänden. Die an Fliehkraft- und Öldruckregler zu
stellenden Anforderungen werden erörtert. In den Be-
richten und bei der Aussprache über verbundene Leistungs-
und Frequenzregelung werden die verschiedenen Möglich-
keiten der Einwirkung auf die Turbinensteuerung mittels
elektrischer Regeleinrichtungen behandelt. Die Berichte
125 und 132 aus den Kreisen der deutschen Elektrizitäts-
versorgung legen die Anforderungen dar, die an eine ge-
naue Frequenzhaltung in großen Netzen in technischer
und wirtschaftlicher Hinsicht zu stellen sind, und geben
Betriebserfahrungen über die Bewährung bestimmter
Regeleinrichtungen unter Berücksichtigung des Verbund-
betriebes.
Zur Frage der Spannungsregelung sei auf
die im Bericht 126 (Kneller) vorgeschlagene Lösung
verwiesen, indem beim Ringschluß selbständiger Netze be-
sondere Kupplungstransformatoren verwendet werden, mit
denen zur Wirk- und Blindleistungsregelung Zusatz-
spannungsvektoren bestimmter Richtung erzeugt werden
können.
Gruppe 13. Messungen und Meßgeräte.
Gruppenberichter: Barbagelata (Italien).
Berichte:
106. Bajon (Frankreich): „Fortschritte
Meßwandlern für Hochspannung.“
115. Reiche (Deutschland): „Neuere Entwicklung auf
dem Gebiet der Hochspannungs-Prüfeinrichtungen .“
117. Keinath (Deutschland): „Prüfung der Spannungs-
festigkeit von Hochspannungs-Apparaten durch selbst-
tätige Aufzeichnung des Verlustfaktors.“
134. Jakubowski (Polen): „Verfahren für Hochspan-
nungsmessungen mit gleichgerichtetem Ladestrom zur
Verwendung für Industrielaboratorien.“
139. Janvier (Frankreich): „Neue Apparate zur Mes-
sung der Scheinleistung.“
In den Berichten und in der Aussprache wurden vor-
wiegend folgende zeitgemäßen Fragen behandelt: Messung
von Höchstspannungen, Vervollkommnung der Meßwand-
ler, zunehmende Verwendung von Gleichrichtern für Meß-
zwecke und die hiermit erreichbare Meßgenauigkeit.
Besonderes Interesse verdienen die Berichte von
Reiche (115) über neuzeitliche Einrichtungen zur Erzeu-
gung hoher Gleich- und Wechselspannungen mit Angabe
der wichtigsten Kenngrößen neuzeitlicher Hochspannungs-
prüffelder sowie von Jakubowski (134) über Ver-
besserung des Scheitelspannungsmessers nach Haefely
unter Verwendung von Glimmgleichrichtern.
Bajon (106) beschreibt einen Spannungswandler mit
offenem Eisenkern und gesteuerter Spannungsverteilung
zum Anschluß an eine Oberspannung von 220 kV, der sich
durch hohe Meßgenauigkeit auszeichnet. Der von Jan-
vier (139) angegebene Scheinleistungsmesser beruht
auf dem Prinzip eines elektrodynamischen Wattmeter-
systems, dessen Spannungs- und Stromspulen von gleich-
gerichteten, der Wechselspannung bzw. dem Wechselstrom
proportionalen Größen durchflossen werden. Das erzeugte
Drehmoment ist der Scheinleistung proportional und prak-
tisch unabhängig vom Leistungsfaktor. Der Apparat wird
als anzeigendes, registrierendes Meßinstrument und als
Zähler ausgeführt.
Als Ergänzung zur Spannungsprüfung von Maschi-
nen, Transformatoren und Meßwandlern empfiehlt Kei-
nath (117) ähnlich den Gepflogenheiten bei der Prüfung
von Hochspannungskabeln, eine Verlustfaktor- bzw. Ver-
luststrommessung. Durch einen Registrierapparat werden
diese Größen abhängig von der Spannung während der
Spannungssteigerung auf die Prüfspannung und anschlie-
Bend abhängig von der Zeit für die Dauer der Prüfung
(meistens 1 min) aufgezeichnet. Die Einrichtung besteht
aus einem Schwinggleichrichter, Gleichstrominstrumenten
hoher Empfindlichkeit und Koordinatenschreiber. Auf
lichtempfindlichem Papier wird mit Hilfe zweier Gleich-
strominstrumente durch Steuerung eines Lichtstrahles in
zwei zueinander senkrechten Richtungen der Verluststrom
abhängig von der Spannung aufgezeichnet. Die Meßeinrich-
tung bezweckt, das Verhalten des Dielektrikums des unter-
suchten Prüflings im Betrieb sowie bei der Spannungs-
prüfung zu untersuchen und etwaige Schäden während
der Einwirkung der Prüfspannung festzustellen.
Gruppe 14. Transformatoren.
Gruppenberichter: Norris (England).
Berichte:
109. (siehe Gruppe 11).
im Bau von
120. Dubusc (Frankreich):
für Transformatoren.“
121. Karassev (UdSSR): „Überspannungsschutz für
Transformatoren mittels einer teilweisen kapazitiven
Steuerung.“
136. Brand u. Montsinger (V. S. Amerika): „Fort-
schritte beim Bau von Transformatoren unter beson-
derer Berücksichtigung ihrer Gewitterfestigkeit.“
137. Frühauf (Deutschland): „Besondere Probleme der
Stoßfestigkeit von Transformatoren.“
138. Vogel (V. S. Amerika): „Stoßfestigkeit der Trans-
formatorisolation.“
319. (siehe Gruppe 35).
In der Aussprache stand die Frage der betriebsmäßi-
gen Temperaturüberwachung und der Isolationsfestigkeit
der Transformatorwicklung gegenüber atmosphärischen
Überspannungen im Vordergrund der Betrachtungen.
Der bereits in Gruppe 11 (Maschinen) behandelte Be-
richt von Täuber (109) wurde hier nochmals erörtert.
Die deutschen und französischen Vertreter lehnten die im
Schweizer Bericht vorgeschlagene betriebsmäßige Tempe-
raturüberwachung durch Einbau von Widerstandselemen-
ten in die Transformatorwicklung vom Standpunkt des
Herstellers und des Verbrauchers als zu kompliziert ab,
wogegen van Staveren (Holland) eine derartige Be-
triebsüberwachung für sehr zweckmäßig hielt und über
gute Erfahrungen mit einem in Amsterdam eingebauten
Apparat berichtete. Die weitere Aussprache ergab, daß
die Brauchbarkeit und Bewährung des Buchholz-Schutzes
als Gerät, das auf etwaige Fehler im Transformator an-
spricht, allgemein anerkannt wurde.
Der Vorschlag von Keinath (117), eine fortlau-
fende Aufzeichnung der dielektrischen Verluste vorzuneh-
men, fand auch in dieser Gruppe allgemeine Beachtung.
Die in letzter Zeit erzielten Fortschritte und noch in
der Entwicklung begriffenen Maßnahmen zur Erhöhung
der Stoßfestigkeit von Transformatoren werden in den
einzelnen Berichten und auch in der Erörterung hervor-
gehoben. Die Ansicht wurde vertreten, daß es bei Blitz-
einschlägen in die Unterwerke keinen ausreichenden
Schutz gibt. Die betrachteten Schutzmaßnahmen beziehen
sich daher nur auf entferntere Blitzeinwirkungen und
Wanderwellen. Als innere konstruktive Maßnahme zur
Erhöhung der Stoßfestigkeit wird u. a. die lineare Span-
nungsverteilung entlang der Wicklung durch kapazitive
Steuerung mittels metallischer Schilde erwähnt. Früh-
auf (137) zeigt, wie die Vorteile des auf diesem Grund-
satz beruhenden von der General Electric Co. angegebenen
schwingungsfreien Transformators auch für Drehstrom-
netze mit isoliertem Sternpunkt durch Sternpunktserdung
über Kapazität oder ohmschen Widerstand ausgenutzt
werden können. Die Rechenergebnisse werden durch Ka-
thodenstrahloszillogramme belegt.
In der Aussprache wird auf die günstigen Erfahrun-
gen mit geerdeten Seilen und Metallgittern über den Un-
terwerken sowie auf die neuzeitlichen Ventilableiter als
Überspannungsschutz verwiesen.
Die amerikanischen Berichte, Brand und Mont-
singer (136), Vogel (138), behandeln die bekannte
Frage der Abstufung der Isolation zwischen Station und
Freileitung unter besonderer Berücksichtigung der Stoß-
festigkeit von Transformatoren. Einzelheiten über die
vom AIEE-Ausschuß für Transformatoren in Aussicht
genommene Stoßprüfung mit der 1,5/50 us-Stoßwelle bei
gleichzeitiger Erregung des Transformators mit betriebs-
frequenter Nennspannung werden mitgeteilt.
Vorgeschlagen werden Prüfungen mit folgenden durch
Kathodenstrahloszillograph zu messenden Stoßwellen:
1. ausreichend zum Überschlag an der geerdeten Prüf-
funkenstrecke,
2. ausreichend zum Überschlag an der Durchführung,
3. mit 90 % des Scheitelwertes der Stoßwelle nach 2.,
wobei weder an der Durchführung noch an der Prüf-
funkenstrecke Überschläge eintreten dürfen.
Frühauf (137) beschreibt die für Laboratoriums-
untersuchungen benutzten Stoßschaltungen des AEG-
Hochspannungslaboratoriums für einpolige und dreipolige
Stoßprüfung von Transformatoren bei gleichzeitiger Er-
regung durch Netzfrequenz, weist im übrigen auf die
guten Erfahrungen mit der in Deutschland und der Schweiz
eingebürgerten Sprungwellenprüfung als Stückprüfung
für die laufende Fabrikation hin. (Forts. folgt.)
„Differentialschutzsysteme
16. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 65
RUNDSCHAU.
Elektrizitätswerke und Kraftübertragung.
621. 316. 991. 016. 3 Die Belastbarkeit von Erdern. —
Bei der Belastung von Erdern kann man drei Gruppen
unterscheiden:
1. Dauerbelastung, bei der
a) der Strom so klein ist, daß keine Widerstandszu-
nahme auftritt, und l
b) bei der der Widerstand zunimmt, der dem Erder
benachbarte Boden jedoch nicht seine ganze Feuch-
tigkeit verliert und nach einigen Tagen oder
Wochen stabile Verhältnisse eintreten.
2. Kurzzeitige Überlastung, die eine Austrocknung des
dem Erder benachbarten Bodens innerhalb kurzer
Zeit bedingt, wobei eine Wärmeableitung aus der
Erderumgebung vernachlässigt werden kann.
3. Langdauernde Überlastung, bei der sich eine Kruste
trockenen Bodens um den Erder bildet und eine be-
trächtliche Widerstandszunahme eintritt.
Die zulässige Spannung des Erders gegen Erde ist bei
Dauerbelastung der Wurzel aus dem Widerstand
proportional. Da ein geringer Widerstand im Hinblick auf
den Schutz der Anlage und den Schutz von Personen viel
wichtiger ist als der Schutz des Erders gegen Beschädi-
gung, ist unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Ge-
sichtspunkte ein geringstmöglicher Widerstand anzustre-
ben, über den hinaus noch eine möglichst hohe Strom-
belastbarkeit erwünscht ist. Bei langdauernder Belastung
bestimmen die Bodenverhältnisse allein die Belastbarkeit,
so daß der Erder im Hinblick auf den angestrebten Wider-
standswert zu bemessen ist. Bei kurzzeitigen Über-
lastungen wächst die zulässige Spannung mit der Erder-
fläche. Dies gibt die Möglichkeit, einen niedrigen Wider-
stand mit einer hohen Belastbarkeit zu verbinden. Wird
der gewünschte Widerstand durch Verlegung von Band-
erdern oder Mehrfach-Rohrerdern erreicht, so kann die
Belastbarkeit durch Vergrößerung des Bandquerschnittes
oder des Rohrdurchmessers bei gleichzeitiger weiterer
mäßiger Widerstandsherabsetzung vergrößert werden. Bei
langdauernden Überlastungen ist die Widerstands-
zunahme verschiedener Erderformen von Bedeutung. Bei
gleichem Ausgangswiderstand ist anfänglich ein konzen-
trierter Erder (Kugel) einem gestreckten Erder überlegen,
mit zunehmender Krustendicke nähern sich jedoch die
Widerstandswerte einander, wenn sie das Mehrfache der
Ausgangswerte betragen.
Die Tränkung eines Erders mit Salz oder seine Ein-
bettung in Koks, gegen dessen Verwendung in Deutsch-
land starke Bedenken bestehen (schweflige Säure), ver-
ringern seinen Widerstand. Bei langdauernder Belastung
kann die Spannung erhöht werden, wenn infolge der Trän-
kung durch den verringerten Widerstand in der Nähe des
Erders geringere Energiemengen frei werden als ohne
Tränkung. Bei kurzdauernder Überlastung wird gleich-
falls eine Belastungs- und Spannungserhöhung möglich.
Koks und Kohle haben einen negativen Temperaturkoeffi-
zienten; salzgetränkter Boden verhält sich ähnlich, da die
Verdampfung von Feuchtigkeit die Konzentration erhöht
und dadurch den Widerstand herabsetzt. Mit zunehmen-
der Temperatur sinkt also der Widerstand, was der son-
stigen Widerstandszunahme entgegenwirkt und die in der
Nähe der Elektrode entstehende Wärme verringert. [H.G.
Taylor, J. Instn. electr. Engr. 77 (1935) S. 542.] gn.
621. 315. 623 : 621. 396. 82 Potentialsteuerung auf Iso-
latoroberflächen. — Um den Rundfunk störende Bü-
schelentladungen an Leitungsseil und Bindedraht zu un-
terdrücken, ist es üblich, den Kopf von Stützenisolatoren
etwa 2,5cm über die Bundrille hinaus und das Stützen-
loch mit leitendem Überzug zu versehen!), dessen Wider-
stand so niedrig gehalten wird, daß er das Potential des
mit ihm in Berührung stehenden Leitungsseiles oder der
1) Vgl. W. Furkert, ETZ 56 (1935) S. 449.
Stütze annimmt. Damit wird aber die Korona- oder Büschel-
entladung lediglich an den Rand dieses Überzuges ver-
legt. Ohne Minderung der Überschlagspannung kann die
Koronaspannung bedeutend erhöht werden, wenn der Ober-
flächenwiderstand des leitenden Überzuges so hoch ge-
wählt wird, daß der nach seinem Rand vom Leitungsseil
fließende Ladestrom einen möglichst hohen Spannungs-
abfall hervorruft. Abb.1 zeigt die an einem einteiligen
Stützenisolator mit leitendem Stützenloch für 50 kV Be-
triebspannung erhaltenen Versuchsergebnisse. Auf den
Kopf des Isolators wurden nacheinander leitende Überzüge
verschieden großer Leitfähigkeit aufgebracht, und die
Abb. 1. Trockenüberschlag- und
niedrigste Spannung, bei der
y Rundfunkstörungen von einem
N 50 kV-Stützenisolator verursacht
J werden, nach Aufbringen lei-
dv tender Überzüge verschiedenen
Widerstandes (r in Q/cm?) auf
den Isolatorkopf.
Überschlagspannung des Isolators wurde bei verschiede-
nem Durchmesser des leitenden Überzuges gemessen.
Gleichzeitig wurde die niedrigste Spannung bestimmt, bei
der in einem 1,8 m vom Isolator aufgestellten Überlage-
rungsempfänger Rundfunkstörungen durch die am Rand
des Überzugs einsetzende Korona verursacht wurden.
Überzüge mit einem Öberflächenwiderstand von weniger
als 102 N / em? schützten nur wenig gegen Rundfunkstörun-
gen und setzten die Überschlagspannung unzulässig herab,
wenn ihr Durchmesser groß genug gewählt wurde, um ge-
genüber dem unüberzogenen Isolator einen merkbaren
Vorteil zu bieten. Die günstigsten Werte des Widerstan-
des für den Überzug des Isolatorkopfes und des Stützen-
loches liegen zwischen 107 und 109 / em. Die obere Grenze
des Widerstandswertes wird dann erreicht, wenn die Feld-
stärke in der Nähe des Bindedrahtes groß genug ist, daß
Korona auftritt. Bei der unteren Grenze ist die durch den
Überzug bewirkte Herabsetzung des Potentials nicht aus-
reichend, um Korona an seinem Rande zu verhindern. Lei-
der ist noch kein Verfahren bekannt, Überzüge geeigneten
Widerstandes dauerhaft auf die Isolatoroberflächen aufzu-
bringen. Am aussichtsreichsten erscheint hierfür eine lei-
tende Glasur, die den erforderlichen hohen Widerstand hat,
wobei jedoch darauf geachtet werden muß, daß die Glasur
in der Seil- und Bundrille einen bedeutend geringeren Wi-
derstand erhalten muß als auf der Oberfläche des Isolator-
kopfes, um an den Auflagestellen der Leiterteile und ihrer
unmittelbaren Umgebung unzulässige Spannungsabfälle
zu vermeiden!). [E. Bennett u. G. Fredendall,
Electr. Engng. 54 (1935) S. 1084.] O. N.
Apparate und Stromrichter.
621. 313. 12. 015. 33 Zur Erzeugung von Stoßprüf-
spannungen. — C. S. Sprague, der zunächst in
seinem Aufsatz die Fragen, die mit der Stoßspannungsprü-
fung im Zusammenhang stehen, unter Nennung einer grö-
Beren Reihe von Schrifttumsstellen kurz bespricht, betont
dann den Einfluß von nichtstationären Wanderwellen- und
Reflexionserscheinungen, die in jedem Stoßgenerator auf-
treten können. Der Einfluß dieser Reflexionen auf die
Hauptwellenform kann zwar durch kurze Leitungslängen,
durch niedrigen Dämpfungswiderstand und durch große
1) Vgl. G. L. Gilchrest, Electr. Engng. 53 (1934) S. 899 [Bericht
in ETZ 56 (1935) S. 460] sowie engl. Patente 319 620 u. 340 808.
66 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
Lastkapazitäten (Prüfkapazität) 1) klein gehalten werden;
eine große Lastkapazität bedingt aber eine große Stoß-
kapazität zum Zwecke einer guten Spannungshaltung am
Prüfgegenstand, was aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht
immer zweckmäßig ist. Ferner können die Dämpfungs-
widerstände nicht beliebig klein gehalten werden, da sie
quasistationäre Schwingungen des Stoßkreises verhin-
dern müssen. Die Reflexionen treten besonders an der-
artigen Dämpfungswiderständen auf. Der Verfasser un-
terscheidet dabei in Analogie zu einer Übertragungslei-
tung, die an einer Stelle über einen Widerstand an Erde
gelegt ist, positive und negative Reflexionen, je nachdem
ob der konzentrierte Widerstand größer oder kleiner ist als
der Wanderwellenwiderstand der Leitung. Im ersten Fall
ergibt sich ein gedämpfter Schwingungsvorgang, der um
den Hauptwellenvorgang pendelt, unter Umständen also
auch eine Erhöhung des Scheitelwertes der Stoßwelle her-
beiführen kann; im zweiten Falle wird die Spannung am
Widerstand bei jeder Reflexion abgesenkt, steigt dann
ruckweise an und verursacht dadurch einen Treppenstufen-
anstieg der Stoßstirn. Beide Arten von Reflexionen wer-
den an Hand von Kathodenstrahloszillogrammen gezeigt.
In den Marx-Stoßgeneratoren werden häufig konzentrierte
Induktivitäten zur Erzielung einer geeigneten Stoßstirn
benutzt. Unter der Annahme des Verfassers, daß die Stoß-
wellen, die von der Stoßkapazität ausgehen, durch eine
derartige Induktivität hindurchlaufen und erst an dem dar-
auffolgenden Dämpfungswiderstand reflektiert werden,
ist ersichtlich, daß die Drahtlänge der Induktionsspule
möglichst kurz gehalten werden muß, um die Frequenz der
Reflexionsschwingungen möglichst hoch und somit diese
infolge ihres schnellen Abklingens möglichst unwirksam
zu machen. Rechnungsmäßig ergibt sich bei konstanter
Induktivität einer Spule eine minimale Drahtlänge für ein
Verhältnis von Spulenlänge zu Spulendurchmesser von 0,4.
Bei einem Verhältnis von 0,2 bis 1,1 wird die minimale
Drahtlänge nur um 10 % überschritten. Im Hinblick auf
die Überschlagsicherheit der Spule bezeichnet der Verfasser
ein Verhältnis von 1,0 als das geeignetste. [C. S. Spra-
gue, Electr. Engng. 54 (1935) S. 1100.] N.Lb.
621. 383. 2. 018. 41 Frequenzabhängigkeit gasgefüll-
ter Photozellen. — Um die Frequenzabhängigkeit gas-
gefüllter Photozellen auch bei hohen Frequenzen bis
300 kHz zu untersuchen, benutzt A. Roggendorf als
Lichtmodulator eine Kerrzelle, deren Lichtdurchlässigkeit
durch Wechselspannungen einstellbarer Frequenz ge-
steuert wird. Der erzeugte Photostrom ist eine Summe
von Gleichstrom und Wechselstrom. Eine dem Wechsel-
stromanteil proportionale Spannung wird durch einen
aperiodischen Verstärker verstärkt und dann gleichgerich-
tet. Die untersuchten technischen Photozellen zeigten alle
den gleichen Gang, den Abb. 2 darstellt. Bei kleinen Fre-
7
AH
A EER
O 70 20 30 #0 50 60 798v
spannung 2
/requenz des Wechselhchfes
Abb. 2. Frequenzabhängigkeit von Photozellen.
quenzen bis 5000 Hz sind gasgefüllte Zellen frequenz-
abhängig; die Stärke des Photostroms steigt mit der
Saugspannung Upa. Mit steigender Frequenz nimmt der
Photostrom für alle Saugspannungen ab. Alle Kurven für
die verschiedenen Saugspannungen laufen in eine Parallele
zur Frequenzachse zusammen. Bei höheren Frequenzen
sind die Zellen frequenz- und spannungsunabhängig. [A.
Noggendorf, Physik. Z 36. (1935) S. 660.] Br.
1) VDE 045/1933, Leitsätze über die Prüfung mit Spannungsstößen.
ETZ 55 (1934) S. 522.
0 70 20 30 %0 50 60 70 30 NY 102 110 fc
16. Januar 1936
Meßgeräte und Meßverfahren.
621. 317. 72. 029. 5 Scheitelspannungsmesser mit
Glühkathoden-Ventilröhre für Hochfrequenz —
Die aus Glühkathoden-Ventilröhre, Kondensator und Span-
nungsmesser bestehenden Einrichtungen zur Messung von
Scheitelspannungen können bei Frequenzen bis zu etwa
108 Hz ohne besondere Schwierigkeiten angewendet wer-
den. Bei höheren Frequenzen (etwa 107 bis 108 Hz) müssen
jedoch folgende Fehlermöglichkeiten berücksichtigt wer-
den: 1. Der die Kapazität der Röhre und die Induktivität
der Zuleitungsdrähte enthaltende Meßkreis stellt einen
„Spannungsresonanzkreis“ dar, dessen Eigenfrequenz min-
destens 10mal so groß sein muß wie die Frequenz der zu
messenden Wechselspannung, wenn der durch die Re-
sonanzerscheinung hervorgerufene Meßfehler 1% nicht
überschreiten soll. Um auf die sehr hohe Eigenfrequenz
von etwa 109 Hz zu kommen, müssen die Kapazitäts- und
Induktivitätswerte des Scheitelspannungsmessers auf
außerordentlich kleine Beträge herabgedrückt werden.
2. Wenn die Frequenz der zu messenden Spannung in der
Größenordnung der Elektronengeschwindigkeit liegt, kann
es vorkommen, daß der Meßkondensator nicht voll auf-
geladen wird und daß der Spannungsmesser demzufolge
eine zu niedrige Anzeige gibt. 3. In manchen Fällen kön-
nen die Betriebsbedingungen der zu untersuchenden Meß-
anordnung durch das Zuschalten der Röhrenkapazität und
der teilweise geerdeten Zuleitungsdrähte in unzulässigem
Maße beeinflußt werden. Auf Grund dieser Überlegungen
hat C. L. Fortescue einen tragbaren, für Frequenzen
bis zu etwa 108 Hz verwendbaren Scheitelspannungsmesser
entwickelt, bei dem Glühkathoden-Ventilröhre, Meßkon-
densator und Zuleitungen sorgfältig abgeschirmt und auf
einem gemeinsamen Grundbrett mit Hartgummigehäuse
und Handgriff befestigt sind. Zur Speisung der Glüh-
kathode dient eine 2 V-Batterie, zur Spannungsmessung
wird ein an den Meßkondensator angelegtes elektrostati-
sches Voltmeter benutzt. [C. L. Fortescue, J. Instn.
electr. Engr. 77 (1935) S. 429.] Ggr.
621. 317. 755 Ein abgeschmolzener Kaltkathoden-
oszillograph für niedrige Erregerspannung. —
Während für höchste Schreibgeschwindigkeiten bisher nur
der Hochspannungsoszillograph mit kalter Kathode in Be-
tracht kommt, genügt bei geringeren Schreibleistungen
der „Niederspannungsoszillograph“, der in seiner Aus-
führung als abgeschmolzene Glühkathodenröhre heute all-
gemein angewandt wird. Durch einige im folgenden
beschriebene neue Kunstgriffe ist es gelungen, auch
leistungsfähige abgeschmolzene Kaltkathodenröh-
ren für 8 bis 10kV Erregerspannung zu bauen: 1. Durch
eine Hilfsentladung kann nach einem Vorschlag
von Rogowskiund Malsch der Entladungsdruck un-
ter Beibehaltung hoher Schreibleistung bis auf 3-10”?
Torr herabgesetzt werden, so daß Überstrahlungsfreiheit
und Durchschlagsfestigkeit der Ablenkplatten allen An-
forderungen genügen. 2. Weiterhin läßt sich durch eine
von Rogowski angegebene Anordnung die Intensität des
Leuchtflecks auch bei kalter Kathode steuern. 3. Schon
früher wurde eine von Rogowski vorgeschlagene Ausfüh-
rungsform von elektrostatischen Linsen beschrieben, bei der
schädliche Nebenentladungen durch geeignete Ausnutzung
der Gesetze des Nahdurchschlags vermieden werden.
Mit der ersten Versuchsausführung einer nach diesen
Gesichtspunkten gebauten Meßröhre konnte eine Schreib-
geschwindigkeit von etwa 250 km/s bei rd. 10 kV Erreger-
spannung durch Außenaufnahme mit Linse und Kamera
erreicht werden, die durch geeignetes Fluoreszenzmaterial,
geerdeten Metallschirm und lichtstärkere Linsen, sicher
auf 1000 km/s gesteigert werden kann. Durch eine zweite
Versuchsröhre wurde die Brauchbarkeit des Kaltkathoden-
oszillographen als lichtstarke Fernseh-Empfangs-
röhre bewiesen. Die Helligkeit läßt sich mit 35V
von hell auf dunkel ohne Fleckverzerrung oder -verlage-
rung sowohl mit Gleichspannung als auch mit Hochfre-
quenz steuern. Nach Versuchen von W. Schnabel, die
auf Veranlassung von Prof. Rogowski durchgeführt wur-
den, ist die neue Röhre auch als Abtastsender beim
Fernsehen geeignet. Es sei noch hinzugefügt, daß durch
die Anwendung der Hilfsentladung der neue Oszillograph
auch als Registriergerät für unwillkürliche Vorgänge in
Frage kommt. [F. A. Becker, Arch. Elektrotechn. 29
(1935) H.12, S. 871.]
16. Januar 1986
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3 67
Verkehrstechnik.
621. 331. 001. 2 (42) Fünfjahresplan für englische
Bahnelektrisierungen. — Von den Plänen zur Ver-
kehrsverbesserung in und um London wurde bereits be-
richtet!). Hierzu gaben jetzt die vier großen Bahngesell-
schaften die geplanten Arbeiten bekannt. Die zu elektri-
sierenden Strecken der Southern Railway (400 km) sind
in der Übersichtskarte (Abb. 3) dargestellt. Durch die
weitere Umstellung aller Südstrecken wird London mit
allen Küstenplätzen zwischen Portsmouth und Hastings
durch elektrisch betriebene Strecken verbunden sein. Auch
nach Osten wird die Elektrisierung der Linien zu den
ea
—ñññ . *
eee
i) 1.
3 Billingham
7 m
Serenoaks Maidstone
Tonbridge
Abb. 3. Elektrisierungspläne der Southern Railway.
Küsten von Nord- und Ost-Kent fortgesetzt. Die London
& North Eastern (LNER) elektrisiert 67 km der Strecke
Manchester — Sheffield, die besondere Vorteile hierfür
bietet, da sie starken Güterverkehr hat und auf großer
Länge eine mittlere Steigung von 12,5%, aufweist. Die
Fahrzeit soll auf dieser Strecke um etwa 20 min ver-
kürzt werden. Ein Tunnel ließ außerdem seiner schlech-
ten Lüftung wegen die Durchfahrt nur eines Zuges zu.
Die Verkehrsverhältnisse um Manchester sind infolge be-
deutender Siedlungstätigkeit in den letzten Jahren der-
artig schlecht geworden, daß diese Elektrisierung unbe-
dingt erforderlich wurde. Mehrere Strecken der LNER
sollen Lichtsignalanlagen erhalten, und die bisherige Gas-
beleuchtung der Fahrzeuge wird durch elektrische Be-
leuchtungseinrichtungen ersetzt. Bei der London, Mid-
land and Scottish (LMS) wird die Elektrisierung der
Strecke Liverpool, New Brighton und West Kirby fertig-
gestellt. Das Kraftwerk Stonebridge Park für die Lon-
doner Vorortstrecken der LMS wird auf die Frequenz 50 Hz
des allgemeinen Netzes umgestellt. Auch bei der LMS
ist weitere Einführung von Lichtsignalanlagen vorge-
sehen. Die Great Western Railway, als 4. der großen
Bahnen, hat keine bedeutenden Elektrisierungsarbeiten
angekündigt, jedoch sind der Umbau und die Vergröße-
rung mehrerer Personen-, Güter- und Betriebsbahnhöfe
beabsichtigt. Da der Verkehr auf allen diesen Strecken
ständig zunimmt, ist die Verkehrsverbesserung durch die
größeren Geschwindigkeiten, die bessere Anpassungsfähig-
keit und den günstigeren Wirkungsgrad des elektrischen
a 7 großer Bedeutung. [Electrician 115 (1935)
. 569. tt.
Elektrische Antriebe.
621. 34-577. 3: 529. 78 : 621. 313. 323 Elektrische Zeit-
und Schaltuhren. — In den letzten Jahren ist es durch
die Schaffung kleiner, zum Einbau in Zeitlaufwerke ge-
eigneter selbstanlaufender Synchronmotoren möglich ge-
worden, mit verhältnismäßig einfachen Mitteln elektrische
Uhren — Synchronuhren — herzustellen, die an jeder be-
liebigen Stelle eines Wechselstromnetzes angeschlossen
werden können. Voraussetzung für den zeitgenauen Gang
dieser Uhren ist nur, daß das stromliefernde Elektrizitäts-
werk seine Frequenz mittels einer Perioden-Kontrolluhr
1) ETZ 56 (1935) S. 1105.
überwacht. Bei längerer Stromunterbrechung kann eine
mechanische Gangreserve (s. u.) den Antrieb der Uhr
übernehmen.
Überall wo es sich darum handelt, Schaltvorgänge in
regelmäßigen Zwischenräumen oder zu bestimmten Zeiten
auszulösen, sind Schaltuhren ein zuverlässiges Hilfsmittel.
In vielen Fällen ist es z. B. nötig, elektrische Heizungen
schon vor Beginn der eigentlichen Arbeitszeit einzuschal-
ten, damit dem Arbeiter bei Schichtbeginn sofort ver-
arbeitungsfähiger Werkstoff zur Verfügung steht. Neben
der damit erzielten großen Wirtschaftlichkeit im Betrieb
ist eine Sicherheit gegen Brandgefahr gegeben. Auch für
nachtstromverbrauchende Anlagen, wie Heißwasserspei-
cher, Treibbeetheizung
usw., sind Schaltuhren
ein wertvolles Hilfsgerät.
Man unterscheidet im we-
sentlichen drei Ausfüh-
rungsarten: Schaltuhren
mit Handaufzug, mit elek-
trischem Aufzug und mit
Synchronmotorenantrieb.
Die Schaltzeiten stellt
man durch den Schalt-
reiter ein, der auf einer
24 h-Scheibe angebracht
ist. Handaufzug - Uhren
werden heute für 10, 15
und 30 A mit verschiede-
ner Gangdauer bis 35 Tage
AO Spez hergestellt. Bei Schalt-
AH EL uhren mit Ferrarismotor-
aufzug wird das Feder-
werk selbsttätig durch
einen kleinen Motor auf-
gezogen, während bei den
Synchronschaltuhren der
Antrieb der Schaltscheibe unmittelbar durch den Synchron-
motor erfolgt. Bei Synchronschaltuhren ist also kein
Federwerk, keine Unruhe oder Pendel vorhanden.
In Netzen, in denen öfter Stromunterbrechungen auf-
treten, können die Synchronuhren auch mit einer Gang-
reserve, Abb. 4, versehen werden. Solange die Netzspan-
nung vorhanden ist, übernimmt der Synchronmotor un-
mittelbar den Antrieb der Schaltscheibe bzw. der Zeiger
und den selbsttätigen Aufzug eines Reservegangwerkes.
Beim Ausbleiben der Spannung tritt dieses Reservewerk,
das dauernd in Bewegung gehalten wird, sofort in Tätig-
keit. Die Schaltuhren werden auch mit Tarifkontakt ver-
sehen; er dient zum Steuern des Tarifrelais des Elektrizi-
tätszählers. [AEG-Mitt. (1933) H. 11, S. 368.] f.
Abb. 4. Synchronuhr mit Gangreserve.
Fernmeldetechnik.
621. 396. 647. 1 Ein Doppelgitterdynatron mit Rück-
Kopplung. — Die Grenzen der Vergrößerung der Wech-
selstromleistung, die man mit einem Dynatron erzeugen
kann, werden besprochen. F. M. Gager beschreibt auf
Grund von Untersuchungen an einer von Hull ausge-
arbeiteten Schaltung ein neues Verfahren, bei dem die
Betriebsspannungen der Röhre auf den der Röhre zuträg-
lichen Werten festliegen und durch geeignete Schaltungs-
maßnahmen dafür gesorgt wird, daß die Arbeitskennlinie
während der Dauer einer Schwingung fortwährend derart
sich ändert, daß die in dieser Zeit an den Schwingkreis
abgegebenen Leistung größer ist als in dem Falle, wo die
Kennlinie während des Betriebes unverändert bleibt. Die
verbesserte Schaltung ist in Abb. 5a dargestellt, während
der Verlauf des Anodenstromes und der von der Röhre
abgegebenen Leistung in Abb.5c und 5d zu erkennen ist.
Wie man sieht, wird zur Steuerung der Emission ein
Teil der Ausgangsleistung verwendet und durch induktive
Rückkopplung an das dem Heizfaden am nächsten liegende
Gitter gelegt: durch richtige Ankopplung des Steuer-
kreises an den Schwingkreis kann man erreichen, daß z.B.
in einem Punkte der Kennlinie, wo die augenblickliche
Anodenspannung den Wert U + u hat, die Steuergitter-
spannung und damit die Emission größer wird; gleich-
zeitig entstehen dann aber auch mehr Sekundärelektronen,
der Anodenstrom sinkt weiter und die von der Röhre wäh-
rend der positiven Halbperiode an den Schwingkreis ab-
gegebene Leistung [i . u] ist größer geworden. Während
68 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
der negativen Halbperiode wird die Steuergitterspannung
ebenfalls negativ, Emission und Anodenstrom nehmen ab
und die abgegebene Leistung wird kleiner; wegen der
Krümmung der Kennlinie aber ist diese Verminderung der
abgegebenen Leistung gegenüber dem Leistungsgewinn
während der positiven Halbperiode ohne Bedeutung — die
dem Schwingkreis zugeführte Leistung ist im Mittel
größer geworden. Dieser Zuwachs an Wechselstromlei-
stung wird zu 50 % der mit einem gewöhnlichen Dynatron
unter gleichen Betriebsbedingungen erreichbaren Leistung
angegeben. Als besondere Merkmale der verbesserten
Schaltung werden genannt: Der Leistungszuwachs ist sehr
stark vom Kopplungsgrade zwischen Steuerkreis und
Schwingkreis abhängig; dabei gibt es für jede Zusammen-
a) rückgekoppeltes Dynatron
b) Kennlinie, S, und S, Scheitelpunkte
c) Anodenstromverlauf
d) Leistungsaufnahme des Schwingkreises
während einer Periode:
ohne Rückkopplung
---- mit Rückkopplung
Abb. 5. Schaltung und Betriebskurven eines Doppekgitterdynatrons.
stellung von Betriebsspannungen einen ausgezeichneten
Kopplungsgrad. Der Leistungszuwachs ist am größten,
wenn das Steuergitter keine Vorspannung hat. Die Steuer-
spannung, welche den größten Leistungszuwachs bewirkt,
ist um so größer, je größer die Anodenspannung ist. Liegt
am Steuergitter eine negative oder positive Vorspannung,
so kann man beobachten, daß bei loser Kopplung die
Wechselstromleistung zunächst abnimmt und erst bei
festerer Kopplung ansteigt. Schließlich wird hervor-
gehoben, daß es keine Schwierigkeiten bereitet, mit einer
Doppelgitterröhre in der beschriebenen, verbesserten
Schaltung Steuersender mit veränderlicher Frequenz und
fester Ausgangsspannung für den Hörfrequenzbereich so-
wohl wie für Hochfrequenzbereiche herzustellen. [F. Mal-
colm Gager, Proc. Inst. Radio Engr. 23 „
Werkstatt und Baustoffe.
538. 27 Hohe Anfangspermeabilität von Eisen-
Nickel-Kupfer. — G. v. Auwers und H. Neumann
fanden im Gebiete zwischen etwa 80 % Nickel, 20 % Eisen
bis hinab zu 40 % Nickel, 50 % Kupfer und 10 % Eisen ein
Gebiet von hoher Anfangspermeabilität und kleiner Koer-
zitivkraft. Hier kehrt zumeist bei Legierungen mit höch-
ster Anfangspermeabilität die Magnetostriktion ihr Vor-
zeichen um. [Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 14 (1935) H. 2,
S. 93.] K.A.
Jahresversammlungen, Kongresse, Ausstellungen.
620. 19 (063) 5. Korrosionstagung 1935. — Die
Tagung fand in Berlin vom 18. bis 19. 11. 1935 unter Vor-
sitz von Reichsbahndirektor Lindermayer, Berlin,
statt. Prof. Dr. P. Duden, Frankfurt a.M., gab einen
Überblick zur „Chemischen Arbeit in der Korrosionsfor-
schung.“ Aus der Zusammenarbeit mit dem Hütten- und
Metallfachmann und dem Verbraucher sind die durch ver-
schiedene Zusätze gehärteten Aluminiumlegierungen, das
korrosionsfeste Hydronalium, die veredelten Eisen- und
Stahlsorten, die Ferrolegierungen und das durch Tellur
oder Lithium gehärtete Blei hervorgegangen. Auch
selbst so seltene Metalle wie Rhenium und Thor werden
16. Januar 1936
den Aufbau edler Legierungen voraussichtlich ermög-
lichen. Das Hauptverhandlungsthema auf der Tagung
war „Korrosion durch kaltes Wasser“. Diese tritt z.B.
auf bei den Anlagen der Wasserwerke in den Brunnen-
filtern, Rieselern, Rohrleitungen usw., und zwar besonders
durch Kohlensäure und Schwefelwasserstoff im Roh-
wasser, Kohlensäure und Sauerstoff im Reinwasser (Dr.
Wiegand), ferner durch industrielle Abwässer (Dr.
Stoff). Den Einfluß der Dauer- und Wechselbenetzung
von Seewasser auf die Korrosion von ungekupfertem und
gekupfertem Stahl erörterte Dr. Eisenstecken. Da-
mit sich eine gute Schutzschicht, d. h. eine Kupfer-
anreicherung an der Eisenoberfläche ausbilden kann, ist
eine längere Tauchdauer von über 7h täglich erforder-
lich, Dr. Carius hat die Ursache der Rostbildung
bei Porzellan und anderen Stoffen, die auf Eisenblechen
aufliegen, untersucht. An den Verbindungsstellen bilden
sich flüssigkeitsgefüllte feine Spalten, in denen das Metall
seine Passivität verliert, wenn nicht ein Passivierungs-
mittel bestimmter Konzentration verwendet wird. Dies
Rosten tritt in der Praxis auch an Eisenplatten auf, die
mit feuchter Erde u.ä. verschmutzt sind. Ein neues Ver-
fahren zur gleichzeitigen Entsäuerung, Enteisenung und
Entmanganung von Leitungswasser in das „Magno-Ver-
fahren“ (Dr. Naumann), das als Filtermasse gebrann-
ten Dolomit mit bestimmter Korngröße verwendet. Mit
dem Verfahren lassen sich Wässer der verschiedensten Zu-
sammensetzung behandeln. Eine weitgehende Unter-
suchung an verschiedenen Aluminiumlegierungen zu ihrem
Korrosionsverhalten bei verschiedenen Flüssigkeiten, die
Dr. Zurbrügg, Neuhausen (Schweiz), durchführte,
hat den großen Einfluß der Kohlensäure gezeigt. Dr.
Siebel sprach über die Korrosionsfestigkeit von Hydro-
naliumguß- und -walzmaterial gegen Seewasser. Beim
Walzmaterial spielt das Gefüge eine besondere Rolle.
Schon Temperaturen von 60°, die bei Sonnenbestrahlung
auftreten können, stören den stabilen Zustand. Dann ist
schon Neigung zu interkristalliner Korrosion vorhanden.
Mittel hiergegen sind eine geeignete Heterogenisierung
unterhalb der Entmischungsgrenze oder Zusätze kleiner
Mengen von Mn, Ti, Si, Cr, Zn, Ca. H. Walther sprach
über Bitumen und Steinkohlenteerpech als Korrosions-
schutz durch Anstrich und Dr. Schultze über Chlor-
kautschuk, der viele gute Eigenschaften, auch elektrische
Isolationsfähigkeit besitzt, aber Temperaturen über 65 °
bei Flüssigkeiten und über 105° bei trockener Wärme
dauernd nicht zuläßt. Er ist auf Eisen, Stein und Holz an-
wendbar.
Zur Theorie der Metallkorrosion hat Prof. Dr.
Müller, Wien, die Frage untersucht, ob und inwiefern
die „Korrosionspassivität“, wie z.B. von Eisen in Natron-
lauge, und die „elektrochemische Passivität“ zusammen-
hängen. Letztere besteht darin, daß viele Metalle bei
Steigerung der Stromstärke in einer galvanischen Zelle
bis zu einer gewissen Stromdichtegrenze in Lösung gehen,
um dann plötzlich ein „edleres“ Verhalten zu zeigen, also
nicht mehr in Lösung zu gehen. Sie gehen aus dem „ak-
tiven“ in einen „passiven“ Zustand über. Aus den Unter-
suchungen zeigte sich, daß es keine Oxyd-(Schutz-)schicht
gibt, die nicht einen gewissen Anteil, und zwar etwa ein
Tausendstel der Oberfläche an Poren enthält, in denen das
Metall freiliegt. In den Poren fließt ein kleiner Strom
von den freien Metallteilen nach der Oxydschicht hin, der
sich in den Poren wie der oben geschilderte in der galva-
nischen Zelle fließende Strom auswirkt. Der Strom wirkt
in den Poren passivierend, wenn die freie Metalloberfläche
nur etwa ein Tautendstel der Gesamtoberfläche beträgt.
Bei größerem Porenflächenanteil wird das Metall korro-
diert. So ist für den Angriff eines Metalls die Größe der
Porenfläche maßgebend, die anfänglich vorhanden ist und
sich im Verlauf längerer Einwirkung des Mediums auf das
Metall einstellt. Bei Natronlauge verkleinert sich die
Porenfläche, und dieser Zustand bleibt für längere Zeit
bestehen. Bei hochchromigen Stählen ist die natürliche
Oxydschutzschicht so dicht, daß sie durch Medien nicht an-
gegriffen wird. Pge.
Internationale Automobil- und Motorrad-Aus-
steilung Berlin 1936. — Die diesjährige Große Ber-
liner Internationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung
findet in der Zeit vom 15. 2. bis 1. 3. 1936 in sämtlichen
Ausstellungshallen am Kaiserdamm statt.
16. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 69
WIRTSCHAFTSTEIL.
Die Elektrizitätswirtschaft im rechtsrheinischen Bayern.
Von Dipl.-Ing. J. Leonpacher, München.
Übersicht. Der Aufsatz bildet eine Ergänzung zu der
im Rahmen der Aufsatzreihe über die öffentliche Elektrizi-
tätswirtschaft der Versorgungsgebiete Deutschlands erschie-
nenen Darstellung über die Entwicklung und Organisation der
öffentlichen Elektrizitätswirtschaft im rechtsrheinischen
Bayern!). Auf Grund neuen statistischen Materials wird der
seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus er-
zielte Aufschwung der Elektrizitätswirtschaft im rechts-
rheinischen Bayern (öffentlich, nichtöffentlich und Reichs-
bahnversorgung) gezeigt. Durch die fortschreitende Bahn-
elektrisierung spielt der Einphasenstrombedarf der Reichs-
bahn, der zum größten Teil aus den Wasserkraftwerken des
Bayernwerkes gedeckt wird, in der bayerischen Elektrizitäts-
wirtschaft eine immer größer werdende Rolle, er wird deshalb
etwas ausführlicher behandelt. Neben einer kurzen Darstel-
lung der Entwicklungsgeschichte der süddeutschen Bahnelek-
trisierung werden Angaben über die Einphasenstrombeschaf-
fung und -verteilung sowie über den gegenwärtigen Stand der
Bahnelektrisierung in Bayern-Württemberg gemacht.
Die Gesamt-Elektrizitätsversorgung des rechtsrheini-
schen Bayerns kann in drei Abschnitte gegliedert werden:
I. Die öffentliche Elektrizitätsversor-
gung, d. i. die Versorgung aus allen Elektrizitäts-
werken, die gegen Entgelt Strom an die Bevölkerung
für alle Verwendungsgebiete, wie Beleuchtung, Haus-
halt, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft, ab-
geben;
I. die nichtöffentliche Elektrizitätsver-
sorgung, d. i. die Versorgung industrieller Unter-
nehmungen aus eigenen Kraftwerksanlagen ohne
öffentliche Stromabgabe an die Bevölkerung;
III. die Elektrizitäts versorgung der
Reichsbahn für die elektrisch betriebenen
Strecken.
I. öffentliche Elektrizitäts versorgung.
Die öffentliche Elektrizitätsversorgung des Landes
erfolgt durch die zum großen Teil mit überwiegender Be-
teiligung der Kreise (Regierungsbezirke) arbeitenden
Uberlandwerke und durch die gemeindlichen Elektrizitäts-
werke. Beide Gruppen von Werken verfügen zum Teil
über bedeutende eigene Kraftanlagen, insbesondere auch
über Wasserkraftwerke, sie sind unmittelbar oder mittel-
bar an das 110 kV-Netz der bayerischen Landeselektrizi-
tätsversorgung (Bayernwerk) angeschlossen.
Gegenüber dem Ausbauzustand des Bayernwerkes im
Jahre 19331) ist lediglich zu berichten, daß die damals im
Bau befindliche Mainstaustufe Erlabrunn inzwischen den
Betrieb aufgenommen hat und daß in Erlangen zur besse-
ren Energieversorgung Nordbayerns ein 110/15 kV- Um-
spannwerk errichtet wurde, wodurch sich die Zahl der zur
Drehstromabgabe dienenden Bayernwerks-Umspannwerke
auf 17 und ihre installierte Transformatorenleistung auf
543 000 KVA erhöht hat.
Zahlentafel 1 zeigt die Entwicklung der
Stromerzer:gung und der installierten Maschinenleistun-
gen für die öffentliche Elektrizitätsversorgung im rechts-
rheinischen Bayern von 1927 bis 1934 sowie den Teil der
Stromerzeugung, den das Bayernwerk (BW) gedeckt hat.
Den Erzeugungsziffern liegen die vom Statistischen
Keichsamt veröffentlichten Werte der Produktionserhe-
bungen über die Elektrizitätswirtschaft zugrunde. Die
Stromeinfuhr in das rechtsrheinische Bayern wurde zu der
Stromerzeugung hinzugezählt, die Stromausfuhr dagegen
von der Erzeugung abgezogen.
Der rückläufigen Bedarfsentwicklung der Jahre
1929/32 steht eine 7,3 %ige Bedarfssteigerung im Jahre
1933 und eine rd. 12 %ige Bedarfssteigerung im Jahre
1) Val. ETZ 55 (1934) S. 161.
621. 311. 1. 003
Zahlentafel 1. Entwicklung der Stromerzeugung und
installierten Leistungen für die öffentliche Elektrizitäts-
versorgung im rechtsrheinischen Bayern in den Jahren
1927 bis 1934.
insgesamt
Kalender- installierte
ges. Drehstrom-
Davon durch BW Erzeugung,
Strom- gedeckt Bezug u. -Trans-
jahr Leistung | erzeugung oder übertragen port des BW
kW Mill kWh Mill kWh!) % Mill kWh“)
1927 509 000 1006 299 29,9 434
1928 519 000 1 153 445 38,6 615
1929 580 000 1 289 540 41,9 710
1930 691 300 1087 557 51,2 719
1931 703 100 1242 459 37,0 621
1932 688 200 1 171 484 41,3 659
1933 683 200 1257 556 44,3 752
1934 684 000 1 400 709 50,5 888
(geschätzt) |
„) Wie ersichtlich, stimmt der vom Bayernwerk (BW) gedeckte Teil
der Gesamtstromerzeugung für die öffentliche Elektrizitätsversorgung
Bayerns nicht mit der gesamten Drehstromerzeugung des Bayernwerkes
überein. Der Unterschied stellt die nicht unbeträchtlichen Strommengen
dar, die das Bayernwerk an Abnehmer außerhalb des rechtsrheinischen
Bayerns abgibt.
1934 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr gegenüber. Im
bisher abgelaufenen Zeitraum des Jahres 1935 hat sich
die Stromerzeugung gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt
des Vorjahres um etwa 15 % erhöht; sie dürfte für das
Jahr 1935 den Betrag von 1600 Mill kWh erreichen. Der
ab 1932 eingetretene Rückgang der installierten Leistung
dürfte auf die Stillegung von Kraftwerken, bedingt durch
den Übergang von Eigenerzeugung auf Fremdstrombezug,
zurückzuführen sein.
Die Verteilung der Stromabgabe auf die einzelnen
Verbrauchergruppen ergibt unter Zugrunde-
legung der Ergebnisse von 67 öffentlichen Werken (deren
Stromerzeugung rd. 80 % der Erzeugung der gesamten
öffentlichen Elektrizitätswirtschaft des rechtsrheinischen
Bayerns ausmacht) folgendes Bild:
Verbrauchergruppen 1933 | 1934
% 20
1. Industrielle Gro verbraucher 59,2 | 62,6
2. Kleinverbraucher (Haushalt einschl. Beleuchtung,
Gewerbe):
a) ohne nennenswerte Landwirtschaft 21,0 19.5
b) in land wirtschaftlichen Gebieten 10,2 | 9,3
3. Öffentliche Beleuchtung . gas 2,8 2,5
4. Elektrische Bahnen (ohne Reichsbahn 6,8 6,1
Summe | 100,0 100,0
II. Nichtöffentliche Elektrizitätsversorgung.
Die nichtöffentliche Elektrizitätsversorgung, worunter
die in eigenen Anlagen Strom erzeugende und selbst ver-
brauchende Industrie verstanden wird, spielt im
rechtsrheinischen Bayern zahlenmäßig die gleiche Rolle
wie die öffentliche Elektrizitätsversorgung. Der Grund
dafür liegt in dem Wasserkraftreichtum Bayerns. Dieser
hat schon frühzeitig zur Ansiedlung ausgedehnter Indu-
striezweige (Textil- und Papierindustrie) geführt; in der
Kriegs- und Nachkriegszeit setzte aber durch die Ent-
wicklung der chemischen Großindustrie erst der eigentliche
Aufschwung der Wasserkraftnutzung für industrielle
Zwecke ein.
1909 bis 1911 errichteten die Bayerischen Stickstoff-
werke AG. zwei Anlagen an der Alz bei Trostberg und
Tacherting mit einer Leistung von zusammen rd. 10 000 kW
für die Herstellung von Kalziumkarbid in der Fabrik
Schalchen und von Kalkstickstoff in der Fabrik Trostberg.
Der Krieg schränkte die Bautätigkeit stark ein, doch wurde
noch in den Kriegsjahren eine dritte Stufe an der Alz, das
Kraftwerk Margarethenberg (Carowerk) durch die Baye-
rischen Kraftwerke AG., mit einer Ausbauleistung von rd.
17000kW in Angriff genommen, aber erst 1922 vollendet.
70
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
16. Januar 1986
Der erzeugte Strom wird zur Herstellung von Kalzium-
karbid in der Fabrikanlage Steiner am Hart verwendet.
Nach dem Krieg nahm der Wasserkraftausbau für private
Zwecke einen noch größeren Umfang an. Es entstanden
in kurzer Reihenfolge folgende größere Werke:
Das 1922 in Betrieb genommene Kraftwerk Holzfeld
der Alzwerke G. m. b. H. (Überleitung der Alz in die
Salzach) mit einer Leistung von rd. 29000kW und einer
mittleren Jahresdarbietung von 210 Mill kWh zur Beliefe-
rung der „Elektrochemischen Werke Dr. Alexander Wacker,
G. m. b. H.“ und der Kabidfabrik Steiner am Hart, ferner
das Kraftwerk Töging der Innwerk, Bayerische Alumi-
nium-AG. (Leistung rd. 70 000 kW, mittlere Jahresdarbie-
tung 500 Mill kWh, Inbetriebnahme 1924) zum Betrieb der
Aluminiumfabrik Töging. Der steigende Strombedarf die-
ser Industrie kommt auch dadurch zum Ausdruck, daß
das Innwerk den Ausbau von drei weiteren Innstufen zwi-
schen Gars und Attel bei Wasserburg mit einer Ausbau-
leistung von 96 000 KVA und einer mittleren Jahresdarbie-
tung von 430 Mill kWh in Angriff genommen hat.
Zahlentafel 2. Entwicklung der Stromerzeugung und
installierten Maschinenleistungen für die nichtöffentliche
Elektrizitätsversorgung im rechtsrheinischen Bayern in
den Jahren 1927 bis 1934.
Installierte
Kalenderjahr Leistung Stromerzeugung
kw Mill kWh
1927 328 000 1 352
1928 351 000 1 326
1929 360 000 1 307
1930 358 100 1 321
1931 357 400 1155
1932 363 800 1102
1933 378 000 1180
1934 378 000 1 275
(geschätzt)
Aus der Zahlentafel 2 ist ersichtlich, daß auch
in der nichtöffentlichen Elektrizitätsversorgung durch die
Wirtschaftsbelebung der beiden letzten Jahre ein erheb-
licher Aufschwung eingetreten ist, was um so beachtlicher
erscheint im Hinblick darauf, daß andauernd Selbstversor-
ger unter Aufgabe ihrer Eigenerzeugung zum Strombezug
aus öffentlichen Elektrizitätswerken übergehen. Die Strom-
erzeugung des Jahres 1934 wäre sicher noch erheblich
größer gewesen und hätte damit die Erzeugung des Jahres
1930 überschritten, wenn das Jahr 1934 nicht ein ausge-
sprochenes Trockenjahr gewesen wäre.
III. Elektrizitätsversorgung der Reichsbahn.
Der zum Betrieb der elektrisierten bayerischen und
württembergischen Reichsbahnstrecken verwendete Ein-
phasenstrom von 16% Hz wird zum weitaus größten Teil
aus den Großkraftwerken des Bayernwerkes — Walchen-
seewerk und Mittlere Isar — geliefert. Deshalb ist diese
Elektrizitätsversorgung ebenfalls als ein wichtiger Teil der
bayerischen Elektrizitätswirtschaft zu betrachten.
Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) bezieht
heute den weitaus größten Teil des zum Betriebe der elek-
trisierten bayerischen und württembergischen Strecken
verwendeten Einphasenstromes von 16% Hz mit einer
Spannung von 110 kV ab Kraftwerk vom Bayernwerk und
überträgt ihn über ihr eigenes 110 kV-Einphasennetz zu
ihren Unterwerken, in denen die Umspannung von 110 kV
auf die Fahrdrahtspannung von 15 kV erfolgt.
Geschichtliche Entwicklung.
Die Entwicklung der bayerisch-württembergischen
Bahnelektrisierung ging etwa in folgender Weise vor sich:
Schon im Jahre 1908 hat der damalige Bayerische
Staatsminister für Verkehrsangelegenheiten in einer
Denkschrift auf die Bedeutung der bayerischen Wasser-
kräfte für den elektrischen Zugbetrieb hingewiesen. Im
gleichen Jahre wurde auf Antrag des Bayerischen Ver-
kehrsministeriums vom Landtag eine erste Rate von
7 Mill M für die Erbauung des Saalachkraftwerkes und
für die Einführung des elektrischen Betriebes auf den
Bayerischen Staatsbahnen bewilligt. Mit diesen Mitteln
wurde in den Jahren 1910 bis 1913 das Saalachkraftwerk
bei Reichenhall gebaut und die Umstellung der Strecke
Salzburg—Reichenhall— Berchtesgaden auf elektrischen
Betrieb durchgeführt. Die Aufnahme des elektrischen
Zugbetriebes auf dieser Strecke erfolgte erst im Jahre
1915.
Im Jahre 1910 wurde ein weiterer Betrag von 6 Mill M
als erste Rate für den Ausbau des Walchenseekraftwerkes
zum Zwecke der Bahnelektrisierung durch den Landtag ge-
nehmigt. Die Schwierigkeiten, die sich den Bemühungen
des Verkehrsministeriums zur Verwertung der Überschuß-
kraft des Saalachkraftwerkes entgegenstellten, und die da-
durch entstandenen Bedenken über die Wirtschaftlichkeit
des elektrischen Bahnbetriebes hatten zur Folge, daß die
Inangriffnahme neuer Kraftwerksbauten für die Bahn-
elektrisierung verzögert und die bewilligten Mittel für die-
sen Zweck nicht verwertet wurden. Dagegen kam die von
vornherein für elektrischen Betrieb vorgesehene Mitten-
waldbahn, die ihren Betriebsstrom aus dem bei Innsbruck
gelegenen Ruetzkraftwerk erhält, mit den Strecken Gar-
misch—Mittenwald—Innsbruck und Garmisch—Griesen—
Reutte im Jahre 1913 in Betrieb. In diesem Zusammen-
hang sei erwähnt, daß zur gleichen Zeit in Baden die von
— — ä—½— —
Basel ausgehende 48 km lange Wiesen- und Wehratalbahn
für elektrischen Betrieb ausgebaut wurde.
Erst der Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse der
Nachkriegszeit mit ihrer Kohlennot brachte, nachdem der
Bau des Walchenseekraftwerkes und der Mittleren Isar
für die Zwecke der Landeselektrizitätsversorgung durch
den Bayerischen Staat beschlossen worden war, die weitere
Durchführung der Elektrisierung der südbayerischen
Strecken. In den Jahren 1920 bis 1922 wurde für das rechts-
rheinische Bahnnetz südlich der Donau ein großzügiges
Elektrisierungsprogramm aufgestellt, wobei bestimmend
für die Auswahl der Strecken um München die günstige
Lage des Walchenseewerkes und der Mittleren Isar als
Stützpunkte für den Bahnbetrieb war. Der ursprüngliche
Plan des Bayerischen Verkehrsministeriums, eigene Bahn-
kraftwerke zu bauen, war aufgegeben worden. An seine
Stelle trat, da inzwischen die Bayerischen Staatsbahnen
an das Reich übergegangen waren, eine Beteiligung des
Reichsverkehrsministeriums, Zweigstelle Bayern, an der
Walchenseewerk AG. (5 Mill RM Aktienkapital) und Mitt-
lere Isar AG. (27 Mill RM Aktienkapital) mit je ½ des
Aktienkapitals. Außerdem wurde zwischen diesen staat-
lichen Kraftwerksgesellschaften und der DRG ein Dar-
lehensvertrag, nach dem die DRG den Kraftwerksgesell-
schaften die Mittel zur Errichtung der Einphasenstrom-
Erzeugungsanlagen als unverzinsliche und nicht rückzahl-
bare Darlehen zur Verfügung stellte und ein Strom-
lieferungsvertrag, durch den der DRG ein Teil der Jahres-
stromerzeugung der genannten Kraftwerke gesichert
wurde, abgeschlossen.
Kraftwerke.
Das in den Jahren 1910 bis 1913 erbaute Saalachkraft-
werk bei Reichenhall hat eine installierte Leistung von
11 000kW, wovon 3400 kW der Einphasenstromerzeugung
dienen (Stundenleistung der Generatoren 4800 kVA). Die
übrige Leistung dient zur Erzeugung von Drehstrom, der
teils an Überlandwerke, teils an die chemische Großindu-
strie abgegeben wird.
Das Walchenseewerk?) hat in seinem Einphasenstrom-
teil eine installierte Leistungsfähigkeit von 50000 kW
(Stundenleistung der Generatoren 64 000kVA); von seiner
Jahresdarbietung von 180 Mill kWh dienen 60 Mill kWh der
Einphasenstromlieferung für die Reichsbahn. Die Mittlere
Isar?) besitzt in ihrem Einphasenstromteil eine Leistungs-
fähigkeit von 49 000 kW (Stundenleistung der Generatoren
68 000 KVA); von der Jahresdarbietung von 420 Mill kWh
werden 190 Mill kWh zur Einphasenstromerzeugung für
die Reichsbahn verwendet. :
Der Bau dieser staatlichen Kraftwerke erfolgte 1918
bis 1924 im engen Einvernehmen zwischen den Kraftwerks-
gesellschaften und der DRG. Auf Wunsch der DRG wurde
eine am Wasserschloß beginnende Trennung der Dreh-
strom- und Einphasenstrom-Erzeugungsanlagen durchge-
führt, welche die ganze Gestaltung der Kraftwerke und
deren Baukosten wesentlich beeinflußte.
Bemerkenswert ist der im Werk Pfrombach der Mittle-
ren Isar aufgestellte rotierende Umformer zur Kupplung
des 110 kV-Drehstromnetzes der Landesversorgung mit dem
110 kV-Einphasenstromnetz der Reichsbahn. Er besteht
aus einer Synchron-Einphasenmaschine von 20000 kVA
und einer Asynchron-Drehstrommaschine von 17 500 kVA
mit Hintermaschinen zur Regelung des Leistungsübergan-
ges von der Drehstrom- auf die Einphasenstromseite und
s ETZ 46 (1925) S. 605.
3) Elektr. Bahnen 1 (1925) S. 369.
16. Januar 1936
umgekehrt. Das Umformeraggregat sitzt auf einer Welle
mit den Turbinen und kann deshalb neben der Umformung
auch wahlweise zur Drehstrom- oder Einphasenstrom-
erzeugung herangezogen werden!).
Da durch die Weiterführung der Elektrisierung bis
Stuttgart der Strom aus bayerischen Wasserkräften bis
zu 300 km weit übertragen werden muß, entschloß sich
die DRG zum Abschluß eines Stromlieferungsvertrages
mit der Stadt Stuttgart, die zu diesem Zwecke in ihrem
Dampfkraftwerk Münster ein Dampfturbinenaggregat für
Einphasenstromerzeugung von 8500 kW Dauerleistung
(Leistungsfähigkeit des Generators 13 600 kVA) als weite-
ren Energiestützpunkt aufstellte®), das neben dem Stutt-
garter Vorortsbetrieb in Störungsfällen auch einen Teil
der Fernstrecken versorgen soll. Insgesamt steht damit
für den elektrischen Zugbetrieb in Bayern-Württemberg
in den angeführten Kraftwerken eine installierte Einpha-
senstromleistung von 111 000 kW (Stundenleistung der Ge-
neratoren 150 400 kVA) zur Verfügung.
Stromlieferungsvertrag.
Auf Grund eines zwischen den Kraftwerksgesellschaf-
ten Walchenseewerk AG. und Mittlere Isar AG. einerseits
und der DRG anderseits abgeschlossenen Stromlieferungs-
vertrages ist der DRG aus diesen Kraftwerken 110 kV-
seitig auf die Dauer der den Kraftwerksgesellschaften er-
teilten Wasserkonzessionen eine Jahresarbeitsmenge von
250 Mill kWh Einphasenstrom von 16% Hz bereitzustellen.
Der Vollzug dieses Stromlieferungsvertrages zwischen der
DRG und den Kraftwerksgesellschaften wurde im Hinblick
auf das wasserwirtschaftliche Zusammenarbeiten der
Drehstrom- und Einphasenstrom-Erzeugungsanlagen der
Bayernwerk AG. übertragen, in deren Händen auch der
Betrieb der Kraftwerke liegt.
Einphasenstromverteilung.
Die Stromabgabe an die DRG erfolgt 110 V-seitig in
den Kraftwerken. Zur Verteilung des Einphasenstromes
hat die DRG ein rd. 715 km langes 110 kV-Netz errichtet,
das auch von ihr betrieben wird (Abb. 1)®). In Plochingen,
Neu-Ulm, Augsburg, Pasing, Murnau, Rosenheim, Traun-
stein, Landshut und Grönhart sind Umspannwerke (Bahn-
unterwerke) errichtet, in denen von 110kV auf die Fahr-
drahtspannung von 15kV herabtransformiert wird. Im
Umspannwerk Pasing ist eine Hauptschaltstelle eingerich-
tet, die alle Schaltungen und sonstigen Betriebsmaßnah-
men anordnet und auch den Störungsdienst leitet.
Stand der Bahnelektrisierung im baye-
risch-württembergischen Netz im Jahre
1935.
Infolge der Reparationsverpflichtungen der Reichs-
bahn mußten Umfang und Tempo des ursprünglich für
Bayern geplanten und auch dem Stromlieferungsvertrag
mit den staatlichen Kraftwerksgesellschaften zugrunde-
gelegten Ausbauprogrammes bedeutend verringert wer-
den. Nach diesem Ausbauprogramm hätten im Jahre
1930 bereits 1475 km Bahnstrecke elektrisiert sein sollen.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 71
misch sowie die Mittenwaldbahn und die Strecken Salz-
burg — Berchtesgaden verteilen (Abb. 1). Dazu trat An-
fang 1933 die Strecke Augsburg Ulm — Stuttgart einschl.
der Stuttgarter Vorortbahnen mit insgesamt rd. 227 km.
EN | Z eichenerklärung
Abb. 1. Lageplan der clektrisch betriebenen Bahnlinien in Bayern-
Württemberg, der speisenden Kraftwerke und der 110-kV-Einphasen-
stromleitungen.
Da die Bahnelektrisierung den Arbeitsmarkt vielseitig
befruchtet und eine produktive Kapitalsanlage darstellt,
wurde nach der Machtübernahme durch den National-
sozialismus im Rahmen der großzügigen Arbeitsbeschaf-
fungsmaßnahmen auch die Elektrisierung weiterer Reichs-
bahnstrecken in Schlesien, Mitteldeutschland und Süd-
deutschland beschlossen. In Süddeutschland kamen im
Jahre 1934 die Strecken Plochingen— Tübingen, München—
Dachau und einige Güterstrecken mit insgesamt 82 km, im
Mai 1935 nach kaum zweijähriger Bauzeit die Strecke
Augsburg—Nürnberg einschl. Güterbahn mit insgesamt
144 km Streckenlänge in Betrieb. Die Elektrisierung der
Strecke Nürnberg—Probstzella—Halle mit Abzweig Cor-
betha— Leipzig, deren Strombedarf auf dem 157 km lan-
gen bayerischen Streckenabschnitt durch das Bayernwerk
erfolgen wird, ist im Gang; zu diesem Zweck soll in dem
geplanten Reichsbahnunterwerk Nürnberg der vom
Bayernwerk 110kV-seitig gelieferte Drehstrom (50 Hz)
mittels regelbarer rotierender Synchron-Asynchron-Um-
ne in Einphasenstrom von 16% Hz umgewandelt wer-
en.
Die Entwicklung, die der elektrische Zugbetrieb im
bayerisch-württembergischen Netz bis jetzt genommen
hat, zeigt Zahlentafel3.
Zahlentafel 3. Zusammenstellung der von öffentlichen Werken für den Bedarf der elektrisierten Reichsbahn-
strecken in Bayern- Württemberg erzeugten Einphasenstrommengen (162;
Hz) in Mill kWh und Entwicklung des
elektrischen Zugbetriebs im bayerisch-württembergischen Netz der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft seit 1925.
Öffentliche Werke | 1925 1926 1927 1928 1929 | 1830 1031 | 1932 1933 1934 1035
| I f '
Bayernwerk, Walchenseewerk und | | | |
Mittlere Iaar Mu EKW | 25,405 | 47,278 | 81,733 | 110,562 | 135,089 | 131,426 | 130,017 | 129,470 | 169,895 212,090 | 267,5
sulachkraftwerk . . . . . Mill kWh 2,507 ı 342 4,300 3,500 2.952 | 4.766 2.843 2,420, 3,850 4.570 rd. 5,0*)
Ichn. Werke der Stadt Stuttgart | |
ıDampfkraftwerk Münster) MillkWh = | = = ee ee a — 5.240 9.443 ird. 11,0%
Summe Min kun | 27,972 50, 690 | 86,033 120,062 | 138,041 | 136,192 132,860 131,890 | 178,994 226,103 rd. 283,5
klrktrisch betriebene Strecken In | | | | |
Barern-Württenberg . . . ... km | 366,5 430,2 616,25 697,95 ' 697,85 | 697,95 | 728,87 | 728,87 i 955,77 1037,77 | 1181,77
Jahrlicher Strombedarf ab Kraft- | | |
werk je km Streckenlänge kWh’km | 76000 . 118000 139 500 172 000 197 500 | 105000 ' 182000 181 000 187000 218 000 239 000
) Geschätzte Zahlen.
In Wirklichkeit waren Ende 1932 erst rd. 729 km?) elektri-
siert, die sich auf die von München ausgehenden Linien
nach Regensburg, Kufstein, Salzburg, Augsburg, Gar-
3) Z. VDI 74 (1930) S. 827. yon d. Mittleren Isar 1931, H. 5.
5) Elektr. Bahnen 9 (1933) 8
) s. Wechmann, Elektr. Bahnen 9 (1933) S. 74.
den 7) Davon waren 88, 2 km schon vor dem Jahre 1925 elektrisch be-
neben.
IV. Zusammenfassung.
In der Zahlentafel 4 ist die gesamte baye-
rische Elektrizitätserzeugung für die öffent-
liche, nichtöffentliche und Reichsbahn-Elektrizitätsversor-
gung in den Jahren 1927 bis 1934 zusammengefaßt und
angegeben, welcher Teil der Gesamterzeugung aus Was-
serkraft gedeckt wurde.
72
Zahlentafel 4. Gesamte Stromerzeugung ab Kraft-
werke für das rechtsrheinische Bayern in den Jahren
1927 bis 1934 in Mill kWh.
nichtöffentliche
allgemeine El. Versorgung Ein-
5 hasen- Summe
Kalender- öffentliche |(eigenerzeugende Aromen
jahr Elektrizitäts- und eigen- sorgung
5 versorgung | Yerbrauchende | ger DRG Davon a.
Industrie) | Wasser
Mill kWh MillkWh Mill KWh Mill kWh in %
1927 1006 1352 86 2444 | 83,0
1928 1163 1326 120 2599 81,6
1929 1289 1307 138 2734 | 79.5
1930 1087 1321 136 2544 82,2
1931 1242 1155 133 2530 | 87,2
1932 1171 1102 132 2405 86,6
1933 1257 1180 174 2611 85,6
1934*) 1400 1275 217 2892 73,5
(geschätzt |
) Trockenjahr 1934.
Zahlentafel 5 gibt einen Überblick über die
Ende 1934 für die gesamte bayerische Elektrizitätserzeu-
gung installierte Maschinenleistung, unter-
teilt nach Wasser- und Wärmekraftanlagen. ..
Die Zahlentafeln 4 und 5 zeigen die überragende Be-
deutung, die die Wasserkräfte für die Bedarfs-
deckung sowohl in der öffentlichen als auch in der nicht-
öffentlichen Elektrizitätsversorgung des rechtsrheinischen
Bayern einnehmen. Mit Ausnahme des Trockenjahres
1934 wurden mehr als 79,5 % und bis zu 87,2% des Ge-
samtstrombedarfes aus Wasserkräften gedeckt, während
für das gesamte Deutschland der Anteil der Wasserkraft-
erzeugung an der Gesamtstromerzeugung beispielsweise
im Jahre 1932 nur 17,1% erreichte.
Zahlentafel 5. Im rechtsrheinischen
Elektrizitäts-
Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heit 3
Nichtöffentliche
16. Januar 19386
Auf Grund einer Zusammenstellung der Ministerial-
bauabteilung des Bayerischen Staatsministeriums des
Innern nach dem Stande vom 1. 1. 1935 stehen den insge-
samt ausgebauten Wasserkräften von 758300 kW instal-
lierter Leistung und 478 000 kW Mittelleistung mit einer
mittleren Jahresarbeitsmenge von rd. 4,1 Mrd kWh im
rechtsrheinischen Bayern noch erschließbare Wasserkräfte
von 2163 000 kW Ausbauleistung und rd. 10 Mrd kWh mitt-
lerem Jahresarbeitsvermögen gegenüber. In diesen Zah-
len sind nicht enthalten Pumpspeicherwerke, die beson-
ders in den Mittelgebirgen Nordbayerns mit einer Lei-
stung von zusammen mehr als 1 MillkW ausgebaut wer-
den könnten.
Je Kopf der Bevölkerung ergeben sich unter
Zugrundelegung der Bevölkerungszahlen nach der Volks-
zählung vom Jahre 1933 für das rechtsrheinische Bayern
(6,696 Mill Einwohner) die folgenden Ziffern:
Strombedarf ab Kraftwerke in kWh
jeKopfder Bevölkerung.
Kalenderjalır
1932 | 1933 1934
kWh kWh kWh
Allgemeine öffentl. Elektrizitätsvers. einschl. | |
Einphasenstromvers. d. Reichsbahn . . . . 195 214 | 242
Nichtöffentl. Elektrizitätsversn 165 | 177 190
Summe. . . | 360 391 432
Diese Verbrauchsziffern entsprechen ungefähr auch
dem Mittelwerte für ganz Deutschland, der beispielsweise
im Jahre 1932 je Einwohner 372kWh betrug.
Bayern Ende 1934 installierte Maschinenleistung in kW.
Einphasenstrom-
öffentl. Sine
versorgung Elcktrizitätsversorgung versorgung der DRG
kw % kW 0% kW | 0% kW | o,
Wasserkraftanlagen. 410 000 59.9 245 800 65.5 102 500 100 758 300 63.2
Würmekraft anlagen 274 000% 40.1 130 100 | 34.5 — — 404 100 34,3
Summe 684 000 100, | 375 900 100,0 [ 102 500 100 1162 400 100,0
) Davon 28 000 kW Dieselanlagen.
Energiewirtschaft.
621. 311. 1.003 (73) Gefährdung der privaten Elek-
trizitätslieferung in den V. S. Amerika. — Wenn
der Oberste Gerichtshof der nordamerikanischen Union vor
kurzem auch das bekannte Nira-Gesetz für verfassungs-
widrig erklärt hat, so ist es doch von Interesse, aus einer
Ansprache!) des Präsidenten des die Handelsbelange der
privaten Elektrizitätslieferungsindustrie vertretenden E d i-
son Electric Institute, Thomas N. Me Carter,
gelegentlich der dritten Jahresversammlung dieser Or-
ganisation zu erfahren, welche Nachteile einer mit
etwa 30 Mrd RM investiertem Kapital und rd. 4,5 Mrd RM
Jahresumsatz zu den bedeutendsten des Landes zählenden
Industrie aus den wirtschafts- und sozialpolitischen Maß-
nahmen der Rooseveltschen Verwaltung schon erwachsen
sind und möglicherweise noch drohen. Von Anfang an, so
führte McCarter aus, hat die gegenwärtige nationale Re-
gierung in verderblicher Weise gegen die private Elektri-
zitätslieferungsindustrie gearbeitet, um sie auf dem Wege
der Nationalisierung in Bundesbesitz überzuführen. Der
erste Schritt in dieser Richtung war die in der Revenue
Act von 1932 vorgesehene dreiprozentige Steuer auf Strom-
rechnungen der Haushaltungen, die von den Lieferungs-
gesellschaften getragen werden mußte und deren schon
ohnehin sehr hohe Lasten?) weiter — in einem Fall z. B.
um 17% der Roheinnahme — steigerte. Sodann wurde
durch die sog. Johnson Bill der Elektrizitätslieferungs-
industrie allein versagt, bei angeblich zu hoher Preisstel-
lung eine Entscheidung der Bundesgerichte zu erwirken.
1934 hat ferner Präsident Roosevelt Fonds genehmigt, um
der Federal Power Commission die Vornahme einer über
das ganze Land sich erstreckenden Untersuchung der
Stromtarife zu ermöglichen, obgleich die Federal Trade
Commission miteinersolchen bereitsseitJahren befaßt ist?).
1) Edison electr. Inst. Bull. 3 (1935) S. 179.
2) Val. ETZ 55 (1934) S. 798.
3) Über die eigenartigen Methoden dieser Kommission vgl. B. F.
Weadock a. a. O. 8. 204.
Wesentlich schwerwiegender als diese Maßnahmen sind
aber nach Ansicht MeCarters die umfangreichen staat-
lichen bzw. von der Verwaltung unterstützten Werke, von
denen die mächtige Boulder-Damm- Anlage“) allerdings
noch auf das Konto der früheren Regierung geht und über-
dies, da zum erheblichen Teil für Wasserversorgung aus
dem Colorado bestimmt, nicht als direkte Konkurrenz zu
werten ist. Sie hat die neuen Herren indessen zu allen
möglichen ähnlichen, dem Zweck nach aber viel weniger
berechtigten Planungen in verschiedenen Teilen der Union
angeregt. Dahin gehört das von McCarter als „monströs“
bezeichnete Tennessee-Valley- Projekts), das, auf der s. Z.
so heftig umstrittenen Idee der Muscle Shoals beruhend,
einem mit Elektrizität schon überversorgten Gebiet ge-
waltige Strommengen zuführen und anscheinend dazu die-
nen soll, eine Art Maßstab für Stromkosten zu schaffen,
den man den umliegenden Lieferungsgesellschaften mehr
oder weniger aufzuzwingen beabsichtigt. Die Aufwendun-
gen der Regierung für dieses Werk haben übrigens mit
über 250 Mill RM bereits den bewilligten Betrag beträcht-
lich überschritten. Außerdem konnte in Verhandlungen
vor dem Kriegsausschuß des Abgeordnetenhauses erwiesen
werden, daß das Tennessee-Valley-Amt ungesetzlich und
entgegen den Vorschriften des Obersten Rechnungshofs
(Comptroller General’s department) vorgegangen ist.
Staatliche Unternehmen ähnlichen Charakters sind die von
Bonneville (86 400 kW) und Grand Coulee (102 900 kW) am
Columbiafluß im Nordwesten, ferner Fort Peck am Mis-
souri, Casper-Alcova (in Wyoming) sowie Passamaquoddy
im Nordosten, die zusammen mit dem Boulder-Damm
schätzungsweise 1825 Mill RM kosten dürften. Als weite-
ren Anschlag auf die Privatindustrie erwähnte Präsident
McCarter den Versuch der Verwaltung, unter Verwendung
durch den Kongreß für den nationalen Wiederaufbau an-
gewiesener Fonds verstreuten Gemeinden offene, 30 % der
Kosten eines neuen Kraftwerks ausmachende Schenkungen
4) vel. ETZ 56 (1935) S. 512.
5) Vgl. ETZ 55 (1934) S 1014.
16. Januar 1986
sowie ein niedrig zu verzinsendes Darlehen in Höhe des
Restbetrags zu gewähren und die so errichteten Zentralen
nach der Vollendung in direkter Konkurrenz mit den be-
bestehenden Privatanlagen zu betreiben.
Der Verwaltungsrat des Edison-Instituts sah sich
schließlich gezwungen, die Verfassungsmäßigkeit der er-
wähnten Regierungsmaßnahmen durch erste Juristen
prüfen zu lassen. Sie wurde für das 3 %-Steuergesetz und
den Johnson Act zugegeben, hinsichtlich des Vorgehens des
Tennessee-Valley-Amts sowie der genannten Schenkungen
und Darlehen aber abgelehnt. Auch das Bundesgericht in
Alabama hat sich auf Veranlassung durch das TVA ge-
schädigter Aktionäre der Alabama Power Co. gegen dieses
Amt ausgesprochen. Eine der Regierung vorgetragene
Bitte des Präsidenten um Beseitigung des Wettbewerbs
und gemeinsames Handeln zwecks Abstellung etwaiger
Mißbräuche und Fehler hatte lediglich eine ganze Reihe
die Industrie angreifende Behauptungen zur Folge.
Schärfster Kritik des Präsidenten begegneten die
beiden Häusern des Kongresses in etwas voneinander ab-
weichender Fassung unterbreiteten Wheeler-Rayburn-Vor-
lagen, die die 2. Kammer unter dem Namen Public Utility
Act von 1935 in einer abgeänderten Form schon Anfang
Juli angenommen hat. Diese zerfällt in zwei Teile, deren
erster, der Public Utility Holding Company Act, sich auf
die Überwachung mit Elektrizität bzw. Gas arbeitender
Holdinggesellschaften sowie ihrer Zweigunternehmen be-
zieht und praktisch alle diese wie auch die meisten Elek-
trizität liefernden Werke einer strengen Kontrolle der Se-
curities and Exchange Commission oder der Federal Power
Commission unterwirft. Er enthält die als Todesurteil der
Holdinggesellschaften gekennzeichnete Bestimmung, daß
eine solche ihre Tätigkeit auf ein zusammenhängendes
Werksystem beschränken muß, wenn die Kommission ge-
wisse Mängel in der Geschäftsführung oder Finanzgeba-
rung feststellt. Der zweite Teil der Bill bringt unter dem
Titel Federal Power Act Ergänzungen zum Wasserkraft-
gesetz und Vorschriften für die Überwachung von Elek-
trizitätsgesellschaften, die sich mit zwischenstaatlicher
Kraftübertragnug befassen oder Besitzer entsprechender
Betriebe sind. McCarter hält den Federal Power Act für
den gefährlicheren Teil, weil fast alle Elektrizitätsunter-
nehmen der Union innerstaatlich arbeiten, aus betrieblichen
bzw. wirtschaftlichen Gründen aber zwischenstaatliche
Verbindungen geschaffen haben, über die dann und wann
geringe Strommengen von einer Gesellschaft zur andern
fließen, und weil das Gesetz nun versucht, letztere alle
der unmittelbaren Kontrolle der Federal Power Commis-
sion zu unterwerfen, soweit es sich nicht um Kleinhandels-
tarife handelt. Sollte, so meint der Präsident, die Vorlage
in der von der Regierung gewünschten Fassung — diese
hat das Repräsentantenhaus zweimal abgelehnt — durch-
gehen und von den Gerichten unterstützt werden, so würde
das das Ende der privaten Elektrizitätsbetriebe bedeuten,
die sich indessen durch die Maßnahmen der Verwaltung
durchaus nicht abschrecken ließen, nach wie vor ihr Bestes
zu leisten, und in dem Bestreben, am nationalen Wieder-
aufbau mitzuwirken, z. B. die 40 Stunden-Woche ohne
Schmälerung der Löhne trotz der damit verbundenen außer-
ordentlichen Kosten freiwillig fast einstimmig angenom-
men hätten. Nach der Entscheidung des Obersten Ge-
richtshofs bleibt nunmehr abzuwarten, ob und auf welchen
Wegen die Regierung ihre Absichten weiter zu verwirk-
lichen suchen wird®). fm.
621. 311. I. 003 : 631 (42) Das Tarifproblem in der
landwirtschaftlichen Stromversorgung Englands.
— Das Landmaschinen-Institut der Universität Oxford hat
im Jahre 1933/34 wertvolle Untersuchungen über landwirt-
schaftliche Stromtarife in England angestellt. Die Unter-
suchungen gründen sich auf die Auswertung von Frage-
bogen, die den einzelnen Überlandwerken zugeleitet und
von diesen in hinreichender Zahl beantwortet worden sind.
Um einen Vergleichsmaßstab zu erhalten, wurden die Ta-
rife sämtlicher Werke auf eine Farm bezogen, und die
errechneten Strompreise, die diese Farm theoretisch in den
verschiedenen Versorgungsgebieten zu zahlen gehabt hätte,
miteinander verglichen. Die Daten der Farm sind folgende:
5) Wie die Tagespresse berichtet, hat der in Frage kommende
Kongreß den Public Utility Holding Company Act auf Vorschlag des
nate in der Fassung angenommen, daß für jedes abgeschlossene System
von Versorgungsbetrieben künftig nur cine Holdinggesellschaft zugelassen
wird, sofern nicht diese Unternehmungen selbst beweisen, dab sie nach dem
(hetz berechtigt sind, weiterzubestchen.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 78
Installierte Leistung
im Gutsbetrieb kw || im Gutshaus | kW
1. Motoren: Für Melkma- l. Licht ... aa.. 0,50
schine, Zentrifuge, 2. Wärme 1,00
Wasserpumpe und 3. Bügeleisen 0,50
Flaschenspüler insges. 2,4 4. Kühlschrank 0,25
2. Hennen 8 5 0,88 6. Radio. 0,05
3. Strahloſen 1,00
Sa. 4,28 Sa. 2,30
Stromverbrauch 1933/34
im Gutabetrieb | kWh | im Gutshaus kWh
1. Kraft Pos. 1 .. 1 120
a) Melk maschine. | 2500
b) Pumpe 2 500
c) Kleinkraft 240
2. Wꝭir ne 980
3. Licht. 220
Sa. 6 440 Sa. 1120
Benutzungsdauer der installierten Pos. 1. bis 5. 487 h.
Leistung insgesamt 1500 h.
Die Farm verarbeitet die Milch von 40 bis 50 Kühen zu
Vorzugsmilch (in Flaschen). — Zur Tarifeinstufung bei
den verschiedenen Werken sind noch Angaben über den
bebauten Raum, die Zimmerzahl, den Steuerwert und die
Gesamtfläche der Farm gemacht worden.
Auf Grund der Unterlagen aus 25 Werken sind für
diese angenommene Farm die Strompreise nach folgender
Unterteilung errechnet:
1. Feste Kosten für das Gutshaus,
2. Feste Kosten für den Gutsbetrieb,
3. Gesamtkosten,
4. Durchschnittspreise der kWh unter Einrechnung aller
Nebenkosten.
Nach den Angaben von Oxford finden wir auch in England
eine große Anzahl von Tarifformen, die aber im Grunde
nach den gleichen oder ähnlichen Gesichtspunkten wie in
Deutschland aufgebaut sind. Wir finden dort den ein-
fachen und den gestaffelten Zählertarif, Grundgebühren-
tarife, die auf die Fläche oder auf den Anschlußwert be-
zogen sind. Auch der Steuerwert wird verschiedentlich
zugrunde gelegt. Dazwischen finden sich die mannigfaltig-
sten Kombinationen zwischen den genannten Bezugs-
größen. In einer Anzahl von Fällen wird der Gutsbetrieb
und der Gutshaushalt gesondert verrechnet. — Man sieht
also, daß auch in England, genau wie in manchen anderen
Ländern auf dem Gebiet des Tarifwesens noch keine ein-
heitlichen Linien erkennbar sind und daß die Kompliziert-
heit der Tarife es dem Abnehmer oft unmöglich macht,
festzustellen, nach welchem Verteilungsschlüssel er eigent-
lich zur Aufbringung der allgemeinen Unkosten der Strom-
versorgung herangezogen wird.
Die Versuchsansteller in Oxford klagen darüber, daß
hierdurch eine gewisse Unsicherheit entsteht, durch die
die Ausbreitung der Elektrizität auf dem Lande nicht ge-
rade gefördert wird. Immerhin gibt es schon einzelne
Werke, die mit einfachen und übersichtlichen Tarifen ar-
beiten. In diesem Zusammenhang wird besonders Dum-
friesshire County Council genannt, das auch auf die Zah-
lung von Baukostenzuschüssen durch die Abnehmer grund-
sätzlich verzichtet. Die Baukostenzuschüsse werden ge-
radezu als Kinderschreck — bugbears — der Landversor-
gung bezeichnet und als größtes Hemmnis bei der Aus-
breitung der Elektrizität auf dem flachen Lande angesehen.
Die Strompreise liegen relativ niedrig und schwanken,
bezogen auf die oben geschilderte Farm, zwischen 12 und
36 Pf je kWh einschl. Grundgebühr (bei einer Parität von
1£= 2042 RM). Dabei sind naturgemäß die Werke mit
starker Industriedurchmischung in der Lage, besonders
günstige Preise einzuräumen.
Weitere Einzelheiten können der Zeitschrift „Electri-
cian“ vom 12. 7. 1935, S. 34, entnommen werden. v.W.
GESCHÄFTLICHE MITTEILUNGEN.
Aus der Geschäftswelt. — In das Handelsregister
wurden eingetragen: Wärmetechnische Gesell-
schaft Frankfurt a. M. G. m. b. H., Oberursel i. Ts.
(21 000 RM): Ausführung, Handel und Vertrieb wärmetech-
nischer Anlagen, wie überhaupt technischer Spezialappa-
rate; Altophon Tonmöbelbau G. m. b. H., Berlin
(20 000 RM): Herstellung und Vertrieb elektrotechnischer
Artikel, insbesondere Bau von Tonmöbeln und Schallplatten-
spielern; K. T.B. Gesellschaft für Elektro-Aku-
74
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3
16. Januar 1936
stikund Kino-Technik m. b. H., Berlin (20000 RM):
Herstellung und Vertrieb von Apparaten, Maschinen und Ein-
richtungen auf mechanischen, elektrischen, akustischen, photo-
chemischen und verwandten Gebieten.
WIRTSCHAFTSSTATISTISCHE MITTEILUNGEN
(Mitgeteilt von der Wirtschaftsgruppe Elektroindustrie.)
Kanadas Elektroindustrie und -außenhandel.
— In den Nachkriegsjahren hat die kanadische Selbst-
versorgung in elektrotechnischen Erzeugnissen eine beacht-
liche Ausweitung erfahren. DieErzeugungswerte der
Elektroindustrie hatten sich bis 1929 mehr als ver-
doppelt (566,2 Mill RM). Die Krise unterbrach zwar für einige
Jahre die Aufwärtsentwicklung, doch brachte schon das Jahr
1934 einen neuerlichen Anstieg. Mit 239,6 Mill RM (Zahlun-
tafel 1) liegt der Erzeugungswert bereits um 25 % über dem
Stand des Vorjahres, die Beschäftigungszunahme
ist etwas geringer (Zahlentafel 2). Im Vordergrund der ver-
mehrten Herstellung stehen Rundfunkapparate und
Haushaltsgeräte, die allein die Hälfte der Steigerung
ausmachen, während sich die Erzeugung elektrischer Maschi-
nen nur in engen Grenzen veränderte. Im Durchschnitt der
letzten Jahre beträgt der Anteil der Selbstherstellung am Ge-
samtbedarf elektrotechnischer Erzeugnisse rund 90 %.
Zahlentafel 1. Erzeugung!) der kanadischen Elektro-
industrie in 1000 RM?).
Warengruppen 1932 | 1933 | 1934
Generatoren’). . - » 2 2 2 202. 17 918 | 7 123 | 7 766
Motoren 9 602 9 709 12 066
Transformatoren 12 350 7 27 8 795
Akkumulatoren, Elemente 18 236 17 551 18 709
Kabel und Drähte 28 260 21 856 29 829
Zähler und Meßinstrumente 3027 2 470 2 986
Schalttafeln und Schaltschränke. 4 640 1 969 3 262
Schalter aller Art.. 4 476 1645 2 865
Installationsmaterlal. . . . . . . 5 762 5 458 7 891
Fernsprechapparate u. Zubehör 17699 | 7 608 8 044
Rundfunkapparate, e ae
und Zubehör A 35 914 25 575 39 728
davon: Empfün ger 26 922 18 485 32 047
Röhren 6 635 4 598 5 434
Glühlampen 17 733*) 15 608 17 720
Beleuchtungszubehör . . . .. . 4 528 3 751 3 892
Industrielle Wärmeapparatce?) . . 649 456 727
Haushaltapparate . . . 2... 45 534 34 167 44 568
davon: Elektr. Waschmaschinen 13 485 11 440 14 104
Elektr. Kühlschränke 13 472 | 9247 15 378
Staubsauger 10 810 5 443 6 060
Sonstiges. 35512 | 28 657 30 706
Gesamte Erzeugung | 261840 | 190881 | 230554
1) Ohne Reparaturen und nichtelektrotechnische Erzeugnisse der
Elektroindustrie.
1) Umrechnungskurs seit der Währungsentwertung unter Berück-
sichtigung der veränderten Binnenkaufkraft; die Werte für 1933 und 1934
sind also mit denen der Vorjahre vergleichbar.
3) Einschl. Anlaßmotoren für Kraftfahrzeuge.
) Kleinere Werte sind auch in „Sonstiges“ enthalten.
Zahlentafel 2. Beschäftigte Personen und Zahl der
Betriebe.
| 1929 | 1932 | 1933 | 1934
Arbeiter | 15 916 10 373 | 8 329 | 9 950
Angestellte 4 955 3 932 3 438 3 707
Beschäftigte insges. 20 871 14 305 | 11767 | 13657
Zahl der Betriebe . . 139 | 169 174 | 174
Die Elektroeinfuhr Kanadas (Zahlentafel 3a) be-
trug 1934 21,6 Mill RM gegenüber 18,5 und 31,8 Mill RM in den
Jahren 1933 und 1932. Wichtigste Gruppen waren Maschinen
und Radio, die zusammen 1934 über 40 % der Einfuhr be-
stritten. Lieferländer (Zahlentafel 3b) waren fast aus-
schließlich USA und Großbritannien, wobei USA über 80 %,
1934 sogar fast 90 % der Einfuhr lieferten, während Groß-
britannien sich mit dem zehnten Teil des amerikanischen An-
teils begnügen mußte.
Die kanadische Ausfuhr (Zahlentafel 4a) betrug
in den beiden letzten Jahren fast 9 Mill RM, die zu über 50 %
von den Gruppen Koch- und Heizapparate und Staubsauger,
Magnetzündapparate usw. und Elektroden ausgefüllt wurden.
Der Hauptteil dieser Ausfuhr wird in Großbritannien und dem
übrigen englischen Reich abgesetzt (Zahlentafel 4b).
Außerdem spielt Süd- und Mittelamerika eine Rolle als Ab-
nehmer.
Zahlentafel 3a. Kanadische Elektroeinfuhr nach
Warengruppen.
| Anteil an der
1932 1933 | 1934 Gesamt. Elektro-
Warengruppen einfuhr
:.. SOBE REGEN, 1° > Ea 1934
1000RM|1000RM|1000RM| % 0%
Elektrische Maschinen 7184 4077 4535 | 22,6 | 22,0 21.0
Akkumulatoren, Elemente 1355 634 606 4,3 3.1 2.8
Kabel u. isol. Drähte ` 225 263 $ 1,2 1,2
Zählen 498 220 234 1,6 1.2 1.1
Schalt- u. Sicherheitsapp., |
Installationsmaterial . . 2 566 1241 1 534 8,1 6,8 7.1
Telegraphie u. Telephonie
mit Draht . . .... 2 780 768 1 307 8,7 4,1 6,1
Radioapparate, Radio-
röhren 5038 | 3 680 4559 | 15,9 19,9 21.1
Elektr. Lampen 1385 | 1142 1 617 4,2 6,2 7.5
Elektr. Beleuchtungs- |
zubehör 956 446 621 3,0 2,4 2.9
Koch- u. Heizapp., Staub- |
sauger 1423 1211 649 4.5 6,5 3.0
Zünd magnete u. - vorricht. 1069 598 720 3,4 | 3,1 3.3
Kohle f. d. Elektrotechnik 1228 753 942 3,8 4,1 44
Sonstiges 6 345 3532 3973 | 19,9 19,1 185
Insgesamt | 31827 18 522 21 560 | 100 100 100
Zahlentafel 3b. Kanadische Elektroeinfuhr nach
Ländern.
| Anteil an der
1932 1933 | 1934 Gesamt-Elektro-
Herkunftsländer!) | einfuhr
a i 1932 | 1933 1934
1000RM 1000RM 1000RM| % % l o
v. S. Amerika ..... 20844 14941 | 19044 | 84,5 | 80,7 W.
Großbritannien 3841 1698 1753 12,1 9.2 .
Schweden 367 | 798 321 1,1 4,3 1.5
Schweiz 112 835 179 03 45 0.8
Deutschland 173 77 42 | 05 | 0,4 02
Sonstige 490 173 221 1.5 0,9 10
Insgesamt | 31 827 18 522 | 21560 | 100 100 100
1) Geordnet nach der Größe der Einfuhr 1934.
Zahlentafel 4a. Kanadische Elektroausfuhr (kanadische
Erzeugnisse) nach Warengruppen.
Anteil an der
kanadischen
Warengruppen Elektroausfuhr
1932 1933 1934 | 1932 1933 | 1034
1000 RM 1000 RM 1000 RMI % % 0%
|
Elektrische Maschinen . . 122 176 202 0,9 2,0 2,3
Akkumulatoren, Elemente 680 659 707 5,4 7,4 8,3
Isolierter Kupferdraht und
Kabel 500 377 821 4,0 l 4,3 9,5
. Telegraphie und Telephonie |
mit u. ohne Draht . . 959 1105 863 7,6 12,5 | 10,0
Koch- und Heizapparate . 1333 | 2008 1784 | 10,5 22,6 . 20.7
Staubsauger und Teile. . 5 952 1 456 647 | 47,0 | 16,4 | 7.5
Zündkerzen, -magnete,
Apparate 1 179 1 318 1 164 9,3 | 14,9 | 13.5
Elektroden 807 943 1 432 6,4 10,6 16.6
Elektroporzellan 522 294 319 4,1 3,3 3,7
Nicht bes. ben. elektrische i
Apparate 609 530 | 686] 4.8 6.0 7.9
Insgesamt | 12663 | 8866 | 8625 | 100 100 100
Zahlentafel 4b. Kanadische Elektroausfuhr nach
Ländern.
| | Anteil an der
1932 | 1933 | 1934 Gesamt. Elektro-
Absatzländer') | ausfuhr
— 1932 1033 1934
1000 RM 1000 RM 1000 RMI % | % : ®%
l
Nach wichtigen Ländern i | |
des brit. Reiches:
Großbritannien . . . . 7 898 3959 | 2484 62,5 44,6 | 28,8
Brit.-Südafrika 1114 1 465 1 525 88 16,5 17,7
Neuseeland . . . ... 678 628 | 755 5,4 7,1 88
Australlen 217 423 468 | 1,7 | 4,8 5.4
Neufundland . .... 113 97 | 106 | 0,9 LIS N
Brit.-Ind ien 284 98 140] 2.2 1.1 16
Zusammen 6 brit. Länder 10 304 6 668 | 5478 | 81,5 75,2 63,5
Argentin len 380 296 455 3,0 3.3 5.3
Mexiko 196 175 372 1,5 2.0 | 4.3
Brasillleen a.’ 177 181 279 1.4 | 2,0 3.2
China 77 57 114 0,6 O, 6 1,3
V. S. Amerika ..... 138 73 87 1,1 | 0,8 1,0
Japan ....2 2 20200 54 41 68 | 0,4 0,5 0,8
Sonstige 11337 1375 | 1772 10,5 15.6 20.6
Insgesamt. . 12 663 8 866 | 8625 | 100 100
1) Geordnet nach der Größe der Ausfuhr 1934.
16. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 76
VERBAND ST EIL.
VDE
Verband Deutscher Elektrotechniker.
(Eingetragener Verein.)
Geschäftstelle : Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus.
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631.
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 213 12.
Fachberichte zur VDE-Mitgliederversammlung 1936.
Während der 38. Mitgliederversammlung des VDE im
September 1936 sollen wieder wie bisher Fachberichte ge-
halten werden.
Anmeldungen von Berichten mit einer kurzen Inhalts-
angabe (etwa 15 Zeilen) bitten wir unter Bekanntgabe von
Namen und Anschrift des Vortragenden bis spätestens zum
10. Februar 1936 einzusenden.
Bei der Auswahl der Berichte wird bei sonst gleicher
Eignung die Mitgliedschaft der Vortragenden beim VDE
berücksichtigt.
Es ist damit zu rechnen, daß die VDE-Fachberichte
1936 schon vor der Tagung, etwa im August, erscheinen und
den Teilnehmern an der Tagung zur Vorbereitung der Aus-
sprachen zugestellt werden. Weitere Angaben über die
Ausgestaltung der diesjährigen Fachberichte gehen den
Anmeldenden rechtzeitig zu.
Bekanntmachung.
Ausschuß für Stromrichter.
Nachstehend wird ein Entwurf zu VDE 0555/1936
„Regeln für die Bewertung und Prüfung von Strom-
richtern“ veröffentlicht. In diesem Zusammenhang
wird auf die in diesem Heft, S. 57, enthaltene Ein-
führung des Ausschußvorsitzenden, Herrn Dr. Schen-
kel, verwiesen.
Einsprüche und Anregungen sind in doppelter
Ausfertigung bis zum 15. März 1936 an die Geschäfts-
stelle des VDE, Berlin-Charlottenburg 4, Bismarck-
straße 33, einzureichen.
Verband Deutscher Elektrotechniker.
Der Geschäftsführer:
Blendermann.
Ausschuß für Stromrichter.
Entwurf.
VDE 0555.
Regeln für die Bewertung und Prüfung von Stromrichtern.
I. Gültigkeit.
1. Geltungsbeginn.
2. Gültigkeit.
$ 3. Geltungsbereich.
II. Begriffserklärungen.
4. Nennleistung.
5. Nennspannung.
6. Nennstrom.
7. Nennbetrieb.
8. Aussteuerungsgrad.
9. Wirkungsgrad.
0. Leistungsfaktor,
faktor.
3 11. Kurzschlußspannung.
12. Kurzschlußverlust.
f 13. Spannungsänderung.
f 14. Schaltgruppen von Gleichrichtertransformatoren.
mn WE WU A BE A A
Verschiebungsfaktor, Verzerrungs-
III. Bestimmungen.
A. Allgemeines.
15. Sinusform von Spannungskurven.
3 16. Symmetrie von Mehrphasensystemen.
$ 17. Aufstellungsort.
$ 18. Betriebswarmer Zustand.
$ 19. Prüfungen.
$ 20. Dichtheit der Gefäße.
B. Erwärmungen und Überlastungen.
$ 21. Kühlmitteltemperatur.
§ 22. Erwärmungen.
$ 23. Überlastungen.
C. Isolationsprüfungen.
$ 24. Ausführung der Prüfungen.
$ 25. Prüfspannungen für Gleichrichter und Gleichrichter-
transformatoren.
D. Wirkungsgrad und Verluste.
$ 26. Gewährleistungen.
$ 27. Einzelverluste.
5 28. Kurzschlußmessungen am Gleichrichtertransformator.
E. Leistungsfaktor.
$ 29. Gewährleistungen.
$ 30. MeßBverfahren.
F. Spannungsänderung.
$ 31. Gewährleistungen.
G. Ursprungszeichen und Schilder.
$ 32. Hersteller und Firmenzeichen.
$ 33. Leistungsschild.
H. Toleranz.
Zulässige Abweichungen.
I. Gültigkeit.
§ 1.
Geltungsbeginn.
Diese Regeln gelten für die in $ 3 genannten Gleich-
richteranlagen, deren Herstellung nach dem 1. September
1936 begonnen wird.
$ 2.
Gültigkeit.
Diese Regeln gelten allgemein, Abweichungen hiervon
sind ausdrücklich zu vereinbaren. Die Bestimmungen über
die Schildangaben müssen jedoch immer erfüllt sein.
8 3.
Geltungsbereich.
Diese Regeln gelten für folgende Teile sowohl von
ortsfesten als auch auf Fahrzeugen aufgestellten Gleich-
richteranlagen:
1. Gleichrichtergefäße aus Eisen oder Glas mit flüssi-
ger Quecksilber- bzw. Glühkathode.
Gleichrichtertransformatoren.
Stromteiler für Anodenströme.
Einrichtungen zur Verlängerung der Anodenbrenn-
dauer (z. B. Saugdrosseln).
Regeleinrichtungen mittels Stufen- oder Drehregler.
Gittersteuerungseinrichtungen.
Diese Regeln gelten für Gleichrichter mit Nenn-
strömen (s. $ 6) von 100 A aufwärts und Nennspannun-
gen bis zu 4000 V.
Für Gleichrichter zubehör gelten die einschlägigen
VDE- Bestimmungen, sofern nicht im nachstehenden Son-
derbestimmungen festgelegt sind (z. B. für Gleichrichter-
transformatoren).
Für Wechselrichter- und Umrichteranlagen können
diese Regeln sinngemäß angewendet werden.
Nicht unter diese Regeln fallen Gleichrichteranlagen
für besondere Zwecke, wie für Sendeanlagen, elektrosta-
tische Staubniederschlagsanlagen, Flammenbogenöfen für
hochgespannten Gleichstrom, Röntgenanlagen, Laborato-
rien und Prüffelder.
man END
76
Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heit 3
16. Januar 1936
II. Begriffserklärungen.
§ 4.
Nennleistung.
Nennleistung des Gleichrichters ist die
auf dem Schild genannte abgegebene Leistung. Hierunter
ist die höchste Leistung verstanden, die der Gleichrichter
dauernd abgeben kann.
Nennleistung des Gleichrichtertrans-
formators ist die auf dem Schild genannte Schein-
leistung, die der Transformator im zugehörigen Gleich-
richterbetrieb dauernd aufnehmen kann.
8 5.
Nennspannung.
Nennspannung des Gleichrichters ist die auf
dem Schild genannte Spannung auf der Gleichstromseite.
Bei Gleichrichteranlagen ohne Steuer- oder Regel-
einrichtungen ist die Nennspannung die höchste
Gleichspannung bei Nennleistung.
Diese Angaben gelten für den Nennwert der Betriebs-
spannung (vgl. VDE 0176/1932) auf der Primärseite.
Bei Gleichrichteranlagen mit Steuer- oder Regel-
einrichtungen sind zwei Nennspannungen zu
unterscheiden:
a) die höchste Gleichspanung bei Nennleistung,
b) die niedrigste Gleichspannung bei 10 %
Nennstromes.
Bei Schwankungen der Primärspannung gilt im all-
gemeinen für a) die niedrigste, für b) die höchste Primär-
spannung.
§ 6.
Nennstrom.
Nennstrom des Gleichrichters ist der
Strom, den der Gleichrichter dauernd bei seiner Nenn-
spannung [nach $ 5a)] abgeben kann.
§ 7.
Nennbetrieb.
Nennbetrieb ist der Betrieb mit Nennstrom und
der höchsten Gleichspannung bei Nennleistung.
§ 8.
Aussteuerungsgrad.
Aussteuerungsgrad eines gittergesteuerten
Gleichrichters ist das Verhältnis der geregelten Spannung
zur höchstmöglichen Spannung. Der Aussteuerungsgrad
wird für eine Belastung mit 10% des Nennstromes an-
gegeben (vgl. $ 5).
89.
Wirkungsgrad.
Der Wirkungsgrad einer Gleichrichteranlage ist
das Verhältnis der Leistungsabgabe zur Leistungsauf-
nahme der gesamten Gleichrichteranlage.
§ 10.
Leistungsfaktor, Verschiebungsfaktor,
Verzerrungsfaktor.
Der Leistungsfaktor/ der Gleichrichteranlage
ist das Verhältnis von aufgenommener Wirkleistung zu
aufgenommener Scheinleistung. Er ergibt sich als Pro-
dukt des Verschiebungsfaktors cos und des Verzerrungs-
faktors v zu:
des
à = v: cos Q.
Der Verschiebungsfaktor ist der Kosinus des
Phasenwinkels % der Grundwellen von Spannung und
Strom.
Der Verzerrungsfaktor v ist das Verhältnis
des Effektivwertes der Grundwelle des Stromes zum
Effektivwert des gesamten Stromes.
§ 11.
Kurzschlußspannung.
Kurzschlußspannung des Gleichrichtertrans-
formators ist die Spannung, die bei kurzgeschlossener
Sekundärwicklung an die Primärwicklung gelegt werden
muß, damit diese den Nenn-Primärstrom aufnimmt.
Die Nenn-Kurzschlußspannung u, wird
aus der bei der Schaltung auf Normalstufe gemessenen
Kurzschlußspannung berechnet. Sie wird in Prozent der
Nenn-Primärspannung ausgedrückt (s. $ 28).
§ 12.
Kurzschlug verlust.
Kurzschlußverlust des Gleichrichtertransfor-
mators ist die gesamte Stromwärmeleistung bei Nenn-
strom und Nennfrequenz, die in allen Wicklungen und Ab-
leitungen (also zwischen den Klemmen) in betriebs-
warmem Zustand verbraucht wird.
§ 13.
Spannungs änderung.
Die Spannungsänderung einer Gleichrichter-
anlage ist die Erhöhung der Gleichspannung, die sich beim
Übergang vom Nennbetrieb auf 10 % des Nennstromes er-
gibt, wenn die Primärspannung nach Form und Größe
sowie die Regelstufe und der Aussteuerungsgrad unver-
ändert bleiben.
Die Spannungsänderung wird in Prozent der Nenn-
spannung (höchste Gleichspannung bei Nennleistung s.
§ 5) ausgedrückt.
$ 14.
Schaltgruppen von Gleichrichter-
transformatoren.
In Tafel I sind die gebräuchlichsten Schaltungen der
Gleichrichtertransformatoren zusammengestellt. Für drei-
phasigen Gleichrichterbetrieb sind vier Schaltgruppen A,
B, C und D zu unterscheiden, für sechsphasigen Betrieb
zwei Schaltgruppen F und G.
Die Sekundärwicklungen der in Tafel I dargestellten
Gleichrichtertransformatoren sind mit belastbarem Stern-
punktleiter versehen.
Bei den Zickzackschaltungen der Tafel I ist beim Zu-
sammenschluß der beiden Wicklungsenden auf die genaue
Einhaltung des Vektorbildes zu achten.
Für zwölfphasigen Betrieb, der bei großen Leistungen
vielfach vorkommt, ist wegen der Mannigfaltigkeit der
Schaltungen davon abgesehen worden, besondere Schalt-
gruppen festzulegen.
Die Schaltungen einer Gruppe ergeben sowohl in der
Gleichspannung als auch in den Primärströmen gleich-
phasige Oberwellen.
Bei gittergesteuerten Gleichrichtern ist hierbei gleicher
Aussteuerungsgrad vorausgesetzt.
Bei Schaltungen verschiedener Gruppen sind die Ober-
wellen in der Gleichspannung und in den Primärströmen
phasenverschoben. Beim Parallelbetrieb von Gleich-
richtern, deren Transformatoren verschiedenen Schalt-
gruppen angehören (A mit B oder C mit D oder F mit G)
können Ausgleichströme zu einer weitgehenden Verminde-
rung von Oberwellen in den Netzen führen.
Bei den Schaltungen mit Einrichtungen zur Verlänge-
rung der Anodenbrenndauer ergibt sich die Phasenände-
rung der Oberwellen durch eine Verkettung verschieden-
phasiger Anodenströme, die das gleichzeitige Brennen
mehrerer Anoden bewirkt, z. B. bewirkt die Saugdrossel
in Schaltung G2, daß die dem Sechsphasenbetrieb eigen-
tümlichen Oberwellen in Gegenphase kommen zu den ent-
sprechenden Oberwellen der Schaltung F..
Als Beispiel einer solchen Einrichtung zur Verlänge-
rung der Anodenbrenndauer ist in der Tafel I die Saug-
drossel dargestellt.
III. Bestimmungen.
A. Allgemeines.
§ 15.
Sinusform von Spannungskurven.
Die folgenden Bestimmungen gelten unter der An-
nahme einer praktisch sinusförmigen Welle der Primär-
spannungen (s. $ 14 von VDE 0530/1934/R.E.M.).
Für Anlagen, in denen die speisende Primärspannung
stärker von der Sinusform abweicht als in dem oben er-
wähnten $ 14 der R.E.M., sind besondere Vereinbarungen
zu treffen.
Hierbei ist zu beachten, daß die Rückwirkung der
Gleichrichterbelastung auf die Kurvenform der speisenden
Primärspannungen von dem Größenverhältnis der Gleich-
richterleistung zur Nennleistung des Netzes sowie von den
im Netz vorhandenen Blindwiderständen (Induktivitäten
und Kapazitäten) abhängt.
16. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3 77
Tafel I. Schaltungen und Schaltgruppen für Gleichrichter-
Transformatoren.
Bezeichnung |
betriebsfertigen Apparaten
und Hilfseinrichtungen aus-
geführt. Insbesondere sollen
die Spannungsproben in den
I. Dreiphasen-
Gleichrichterbetrieb A; Stern
Schaltgruppe A
A; Dreieck
B, Stern
B, Dreieck
Ci Dreieck
Schaltgruppe D
D, Stern
II. Sechsphasen-
Gleichrichterbetrieb F,
|y,
Dreieck
| v
Doppelstern
| | TAT
Doppelstern 7
mit Saug-
drossel
Stern
Schaltgruppe F
F, Stern Gabel
G. Dreleck Doppelstern
mit Saug-
drossel
Schaltgruppe G
G, Dreieck
§ 16.
Symmetrie von Mehrphasensystemen.
Die folgenden Bestimmungen gelten unter der An-
nahme, daß das speisende Mehrphasenstrom- bzw. -span-
nungssystem praktisch symmetrisch ist (s. $ 15 von VDE
0530/1934/R.E.M.).
§ 17.
Aufstellungsort.
Die folgenden Bestimmungen gelten unter der An-
nahme, daß der Aufstellungsort der Gleichrichteranlagen
nicht höher als 1200 m ü. M. liegt. Für einen höher ge-
legenen Aufstellungsort sind besondere Vereinbarungen
zu treffen.
§ 18.
Betriebswarmer Zustand.
Die folgenden Bestimmungen beziehen sich auf den
betriebswarmen Zustand, sofern die Temperatur von Ein-
flu8 und nichts anderes angegeben ist.
§ 19.
Prüfungen.
Die Prüfungen werden in der Regel und nach Mög-
lichkeit in den Werkstätten der Hersteller an den neuen
Vektorbild Ä Schaltungsbild
er — 8 aal T 5 a
Primär | Sekundär | Primär | Sekundär
mu Kr
Werkstätten des Herstellers
ausgeführt werden. Bei der
Prüfung werden die einzel-
nen Hauptteile einer Gleich-
richteranlage für sich ge-
prüft.
Prüfungen vollständiger
Gleichrichteranlagen und
Prüfungen am Aufstellungs-
ort sind besonders zu verein-
baren.
§ 20.
Dichtheit der
Gefäße.
Eisengefäße von Gleich-
richtern gelten dann als ge-
nügend dicht, wenn der
Druck im nicht in Betrieb
stehenden Gleichrichter bei
nicht laufenden Pumpen und
geschlossenem Vakuumhahn
nach dem Auspumpen auf
kleinsten Druck (etwa 0,003
mm Hg) während eines Zeit-
raumes von mindestens 10h
nicht über 0,02 mm Hg steigt.
B. Erwärmungen und
Überlastungen.
§ 21.
Kühlmitteltempe-
ratur. l
Die Bestimmungen gel-
ten unter der Voraussetzung,
daß die Kühlmittel-
temperatur folgende
Werte nicht überschreitet:
a) bei mittelbarer und un-
mittelbarerLuftküh-
lung 35°, jedoch in
Ländern mit tropischem
oder subtropischem Kli-
ma 40°,
b) bei mittelbarer oder un-
mittelbarer Wasser-
kühlung 25°.
§ 22.
Erwärmungen.
Die höchstzulässige Tem-
peratur des Gleichrichterge-
fäßes und seiner Einbauten
wird nicht festgelegt, da diese vorwiegend von der Art der
verwendeten Baustoffe und der Bauart abhängig ist.
§ 23.
Uberlastungen.
Für Gleichrichter mit Quecksilberkathode in Eisen-
gefäßen bis 4200 A Nennstrom und in Glas-
gefäßen gelten die in Abb. 1 angegebenen Überlastungs-
schaulinien. Uberlastungen von mehr als 1 h bei Gleich-
richtern in Eisengefäßen und von mehr als 10 min bei
Gleichrichtern in Glasgefäßen gelten als Dauerbelastungen.
Die Uberlastungen nach Abb. 1 beziehen sich nur auf
die elektrische Uberlastbarkeit der Gleichrichteranlage
ohne Rücksicht auf die Erwärmung und dürfen im Betrieb
nicht mehrfach aneinander anschließend wiederholt wer-
den, jedoch sind sie anschließend an den Dauerbetrieb
mit Nennleistung zulässig.
Für den Gleichrichtertransformator sind höhere Tem-
peraturen zulässig als nach VDE 0532/1935/R.E.T. für
Dauerbetrieb mit Nennleistung. Hierbei dürfen jedoch
keine die Isolierung beeinträchtigenden Temperaturen auf-
treten.
Bezüglich der Überlastungen von Gleichrichtern für
mittelschweren Betrieb auf Stadtschnellbahnen, Vorort-
| Primär | Sekundär
78 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 3
16. Januar 1936
und Überlandbahnen, sowie für schweren Volbahnbetrieb
sind besondere Vereinbarungen zu treffen.
Ebenso sind die Überlastungen von Glühkatho-
den-Gleichrichtern besonders zu vereinbaren.
% CR EEE
on Eisengefüßen
2 4592004 Meanstram | |
+
| b Gleichrichter m Hache ben
? 2 * S 6 7 28
S
—
Zulässige Überlastungen für Gleichrichter mit Quecksilberkathode
anschließend an Dauerbetrieb mit Nennleistung.
Abb. 1.
C. Isolationsprü fungen.
§ 24.
Ausführung der Prüfungen.
Die Isolationsprüfung der Gefäße gehört nicht zu den
üblichen Abnahmeprüfungen und braucht nicht mit diesen
gleichzeitig stattzufinden. Sie erfolgt bei Eisengleichrich-
tern beim Zusammenbau des Gleichrichters in der Werk-
statt des Herstellers am nicht evakuierten Gleichrichter.
Die Prüfspannung soll praktisch sinusförmig, ihre
Frequenz gleich der Nennfrequenz oder 50 Hz sein.
Bei der Vornahme der Prüfung dürfen höchstens 50 %
der Prüfspannung durch Einschalten mittels Schalter auf
den Prüfling gegeben werden. Die Steigerung der Span-
nung vom halben Wert zum Endwert muß stetig oder in
einzelnen Stufen von höchstens je 5% der Endspannung
erfolgen. Die Zeit der Spannungssteigerung vom halben
Wert bis zum Endwert soll nicht kleiner als 10s sein.
Der Endwert der Prüfspannung ist während 1 min einzu-
halten.
$ 25.
Prüfspan nungen für Gleichrichter und
Gleichrichtertransformatoren.
Die Isolationsprüfung ist mit den in Tafel II und III
angegebenen Prüfspannungen vorzunehmen; hierbei be-
deutet U, den Effektivwert der Prüfspannung und U, (in
Volt) die höchste Gleichspannung bei Nennleistung (s. 8 5).
Tafel II. Prüfspannungen für Gleichrichter.
| Teil Prüfspannung I’,
1. Hauptanoden und damit verbundene An- NR E ;
lagenteile gegen Gefüß (nur bei Eisen- 3 Ug + 2500 \
gleichrichtern) und gegen Erde
=: Erregeranoden, Zündanoden. Zündspulen v
gegen (rfäb (nur bei Eisengleichrichtern) 1000
3. Gefäß gegen Kathode (nur bei Eisengleich- | 100 V
richtern)
4. Gefa und damit ver- ;
bundeneAnlagenteile . 2 Ug + 1000 V,
(nur bei Eisengleich- Kathode mindestens 2500 V
riehtern) gegen
Erde 5
5. Kathode und damit bei
verbundene Anlagen- geerdeter 100 Y
teile Kathode
Tafel III. Prüfspannungen für Gleichrichter-
transformatoren und Zubehör.
Teil Prüfspannung U,
Primärwicklungen gegen Se-
kundärwicklungen und ge-
gen Körper
nach VDE 0532/1934 R. E. T.
§ 47, Tafel VII.
Trans-
for-
mator
Sekundärwicklungen gegen
Körper und wenn möglich
zwischen den einzelnen
Wicklungsteilen
3 Ug + 2500 v
Einrichtungen zur Verlängerung der
Anodenbrenndauer, Stromteiler
3 Ug + 2500
und dgl. gegen Erde
D. Wirkungsgrad und Verluste.
§ 26.
Gewährleistungen.
Gewährleistet wird nur der Gesamtwirkungsgrad der
Gleichrichteranlage, der die Verluste im Gefäß, im Trans-
formator mit Zubehör, in Einrichtungen zur Verlängerung
der Anodenbrenndauer, Stromteilern usw., sowie in den
Regel- und Steuerungseinrichtungen berücksichtigt. Die
Verluste in den Verbindungsleitungen, Glättungseinrich-
tungen und Rückkühleinrichtungen sind im allgemeinen
nicht eingeschlossen. Einzelverluste werden nicht gewähr-
leistet. Die Angaben des Wirkungsgrades beziehen sich
auf den Nennbetrieb.
Vor der Bestimmung des Wirkungsgrades einer
Gleichrichteranlage muß der Gleichrichter gründlich for-
miert und bei der Messung betriebswarm sein. Unterschie-
den werden: |
a) direkt gemessener Wirkungsgrad. Er wird durch
Messung der Leistungsaufnahme und Leistungs-
abgabe der gesamten Gleichrichteranlage ermittelt.
b) indirekt gemessener Wirkungsgrad. Er wird
nur im ganzen aus der Summe der Einzelverluste er-
mittelt, wobei die Stromwärmeverluste auf die Be-
triebstemperatur umzurechnen sind.
Bei Gewährleistungsangaben über den Wirkungsgrad und
die Verluste gilt, sofern nichts anderes vereinbart ist, das
direkte Meßverfahren.
§ 27.
Einzelverluste.
Die Einzelverluste sind:
1. Verluste durch den Spannungsabfall im Lichtbogen des
Gleichrichters.
Zur Bestimmung dieses Spannungsabfalls sind ver-
schiedene Meßverfahren bekannt:
a) Leistungsmessung,
b) Oszillographisches Verfahren,
c) Messung der durch das Kühlwasser abgeführten
Verluste. Bei diesem Verfahren wird die Strah-
lung von Zylinder- und Anodenkühler zu 10 % der
im Wasser abgeführten Leistung angenommen.
2. Verluste im Gleichrichtertransformator.
3. Verluste als Leistungsbedarf für Zubehörteile, näm-
lich:
a) Luftpumpensatz,
b) Vakuummeßeinrichtung,
c) Zünd- und Erregereinrichtung,
d) Gittersteuerungseinrichtung,
e) Einrichtungen zur Verlängerung der Anoden-
brenndauer,
f) Stromteiler für Anodenströme,
g) Lüftung für Glasgleichrichter.
Die Messung der Einzelverluste der Gleichrichter-
transformatoren ist nach VDE 0532/1934/R.E.T., unter Be-
achtung von $ 28 vorzunehmen.
$ 28.
Kurzschlußmessungen am Gleichrichter-
transformator.
Die Messung des Kurzschlußverlustes hat bei betriebs-
warmem Zustand zu erfolgen. Wenn dieser nicht herge-
stellt werden kann, so sind die gemessenen Kurzschluß-
verluste auf 75° umzurechnen.
16. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3 79
Kurzschlußspannung und Kurzschlußverlust werden
mit praktisch sinusförmigem Strom gemessen, wobei der
Effektivwert des Primärstromes gleich dem Effektivwert
des Nenn-Primärstromes des Transformators bei Gleich-
richterbetrieb ist.
Bei Schaltung F, ist das y „ = 1, 23fache des Nenn-
*
Primärstromes einzustellen.
Zur Messung der Kurzschlußverluste und der Kurzschluß-
spannung bei sechsphasiger Sekundärwicklung des Gleich-
richtertransformators müssen zwei Messungen vorgenom-
men werden. Bei der erten Messung werden drei um
einen Phasenwinkel von 120 ° verschobene Sekundärwick-
lungen kurzgeschlossen, bei der zweiten Messung werden
die anderen drei Sekundärwicklungen kurzgeschlossen.
Zur Ermittlung der Kurzschlußspannung und Kurz-
schlußverluste ist der Mittelwert aus diesen beiden Mes-
sungen zugrunde zu legen. ;
Bei den Schaltungen, bei denen die Stromverhältnisse
sekundär im Kurzschlußversuch von denen im Gleichrich-
terbetrieb abweichen, sind zu den so gemessenen Verlust-
leistungen Zuschläge zu machen.
Bei den Dreiphasenschaltungen der Tafel I
ist bei den Primärwicklungen kein Zuschlag zu machen;
auf der Sekundärseite beträgt dieser Zuschlag 3 R, I: ;
hierbei ist /, der Nennstrom und R, der Widerstand eines
Stranges der Sekundärwicklung.
Bei den Sechsphasenschaltungen der TafelI sind Ver-
lustzuschläge für die Schaltungen F, und G, erforderlich.
Diese betragen für beide:
1
3 (R. a + R.) 75
Hierbei sind Ra und R die Widerstände eines Stranges
der sekundären Teilwicklungen.
E. Leistungsfaktor.
§ 29.
Gewährleistungen.
Die Gewährleistungen für Leistungsfaktoren oder
Verschiebungsfaktoren gelten nur unter der Vorausset-
zung praktisch sinusförmiger symmetrischer Spannungen
an den Primärklemmen des Gleichrichtertransformators.
Ob für die Gewährleistungen der Leistungsfaktor oder
der Verschiebungsfaktor zu gelten hat, ist besonders zu
vereinbaren. Im übrigen verstehen sich die Werte bei
Nennfrequenz und Nennspannung an den Primärklemmen
des Gleichrichtertransformators.
§ 30.
Meßverfahren.
Der Leistungsfaktor } wird bestimmt aus der
aufgenommenen Wirkleistung Ny, der primären Nenn-
spannung U und dem primären Nennstrom / für Dreh-
stromnetze nach der Formel:
Ni
V3 UI
Der Verschiebungsfaktor wird bestimmt durch
die Messung der aufgenommenen Wirkleistung Ne und
der aufgenommenen Blindleistung N, nach der Formel:
Nw
2 2
y N? + N?
Übliche Leistungsfaktormesser geben den Verschiebungs-
fuktor an.
tg p = Ki oder cos ¢ =
w
F. Spannungsänderung.
§ 31.
Gewährleistungen.
Die Gewährleistungen für die Spannungsänderung
umfassen die Spannungsänderung in der Gleichrichter-
anlage, und zwar im Transformator, in den Verbindungs-
leitungen, in den Einrichtungen zur Verlängerung der
Anodenbrenndauer, Stromteilern usw. und im Gleichrich-
tergefäß. Sie gelten unter der Voraussetzung praktisch
sinusförmiger Primärspannungen. Die gewährleistete
Spannungsänderung einer Gleichrichteranlage mit Gitter-
steuerung bezieht sich nur auf die Spannungswerte bei
voller Aussteuerung. In der Gewährleistung ist ferner
anzugeben, welche höchste Spannung im Leerlauf auftritt.
G. Ursprungszeichen und Schilder,
§ 32.
Hersteller und Firmenzeichen.
Jeder Gleichrichter muß den Namen des Herstellers
oder dessen Firmenzeichen tragen. Diese Angaben können
auch auf dem Leistungsschild angebracht werden.
§ 33.
Leistungsschild.
Das Leistungsschild des Gleichrichtertrans-
formators muß SS 63, 63a und 64 von VDE 0532/1934/
R.E.T. entsprechen und außerdem mit dem Vermerk
„Gleichrichterbetrieb“ versehen sein.
Das Leistungsschild von Gleichrichtern muß
mindestens folgende Angaben enthalten:
Modellbezeichnung,
Fertigungsnummer,
Nennleistung in kW,
Nennspannung in V,
Nennstrom in A.
H. Toleranz.
§ 34.
Zulässige Abweichungen.
Toleranz ist die höchstzulässige Abweichung des fest-
gestellten Wertes von dem nach den Bestimmungen dieser
Regeln gewährleisteten Werte. Sie soll die unvermeidlichen
Ungleichmäßigkeiten in der Beschaffenheit der Rohstoffe,
Ungenauigkeiten der Fertigung und Meßfehler decken.
Tafel IV. Toleranzen.
I II
Gewährleistungen für Zulässige Abweichungen
1 Gleichspannung nach 5 5 + 1,5 % der Nennspannung
2 Spannungsänderungen nach + 15 % der gewährleisteten
Es Spannungsänderung
3. Wirkungsgrad n nach 55 9, 26 +1%
für 100 %
Nenn- + 2 9 des Sollwertes
leistung
Leistungsfaktor x, Verschiebungs- für 75 90 |
t. faktor cos g nach $$ 10, 29 Nenn- 4 2 % „ »
leistung
für 50%
Nenn- +3 %. „ „
leistung |
Verband Deutscher Elektrotechniker.
Der Geschäftsführer:
Blendermann.
Aus den VDE-Gauen.
Gau Berlin-Brandenburg
vormals Elektrotechnischer Verein e. V.
(Gegründet 1879)
Geschäftstelle: Berlin- Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33 II, VDE-Haus.
Fernspr.: C4 Wilhelm 8885 und 8886,
Postscheckkonto : Berlin 133 02.
Arbeitsgemeinschaften der Jungingenieure.
Sämtliche nachstehenden Zusammenkünfte finden
jeweils um 18h im Landwehrkasino, Jebensstraße 2 (hin-
ter dem Bahnhof Zoologischer Garten) statt.
Arbeitsgemeinschaft Industrieanlagen. Leiter: Dr.-Ing.
W 15, Bleibtreustr. 32, Fernr. C 4 0011, App. 2631.
17. 1. 36 „‚Generatorschutz in Industrienetzen“ (Vortragender: Dipl.-Ing.
Kleiber)
Arbeitsgemeinschaft Elektromaschinenbau. Leiter: Bätz. Berlin-Wilhelms-
hagen, Fahlenbergstr. 27, Fernr.: D 4 0011, App. 159
20. 1. 36 „Belüftung und Kühlung elektrischer Maschinen“ 1. Teil (Vor—
tragender: Herr Gloede)
Göschel, Berlin
80 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 3
16. Januar 1936
Dipl.-Ing. Bernhard
Arbeitsgemeinschaft Installationstechnik. Leiter:
Fernr.: D2 WII,
Schmidt, Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 87,
App. 136
21. 1. 36 „Neues aus dem Gebiet der Leuchtröhrenanlagen“ (Vortra-
gender: Dr. Wiegand)
Arbeitsgemeinschaft Meßtechnik. Leiter: Dr.-Ing. Boekels VDE, Berlin-
Wannsee, Am Sandwerder 8, Fernr.: F8 0014, App. 184
22. 1. 36 „Fehlermessung an Kabeln“, Fortsetzung
Arbeitsgemeinschaft Hochfrequenztechnik. Leiter: Dr. Allerding, Berlin-
Friedrichshagen, Bruno-Wille-Str. 51, Fernr.: E 9 8501, App. 86.
23. 1. 36 „Kapazität und Induktivität als Normale und deren absolute
Eichung“ (Vortragender: Dr. Allerding)
Arbeitsgemeinschaft Hochspannungstechnik. Leiter: Dipl.-Ing. Remde
VDE, Berlin-Mariendorf, Kurfürstenstr. 39, Fernr.: C 1 0011, App. 128
24. 1. 36 Aussprache über den in der Fachgruppe Hochspannungsgeräte
am 14. 1. 36 gehaltenen Vortrag ‚Leistungstrennschalter‘‘ (Leitung:
Dr. Krohne VDE)
Schulungsveranstaltung.
Wir machen unsere Mitglieder auf die nachstehende
Schulungsveranstaltung des NSBDT aufmerksam:
Kreis IX.
23. 1. 1936: Pg. Prof. v. Arnim, Rektor der T. H. Berlin
„Technik und Krieg unter besonderer Berücksichtigung
der Luftwaffe und Luftabwehr“. 20 h 15m Deutsches
Haus, Karlshorst, am Bahnhof, Eing. Stolzenfelsstraße.
Fach versammlung
am Dienstag, dem 21. 1. 1936, 20h, in der Technischen
Hochschule zu Charlottenburg, Alter Physiksaal.
Funktechnik und Verstär-
kertechnik.
Fachgruppenleiter: Herr Prof. Dr. Faßbender VDE.
1. Filmvorführung:
„Das Auge der Welt“ (Fernsehfilm).
Einleitung: Herr Oberpostrat Dr. phil. Banneitz
VDE.
2. Vortrag des Herrn Dr. Helmut Werrmann
über das Thema: „Hochfrequente Rund-
funkprogramm- Übertragung längs
Freileitungen“.
Inhaltsangabe:
Die hochfrequente Übertragung von Rundfunk über Frei-
leitungen, die eine Mehrfachausnutzung dieser Leitungen bei
gleichzeitiger Güteverbesserung der übertragenen Sendung er-
möglicht, hat der Technik mehrere interessante technische
Aufgaben gestellt. Ihre Lösung wird erläutert an Hand einer
in Norwegen erstellten Großanlage (über 2000 km), die sich
im praktischen Betrieb vorzüglich bewährt hat.
Eintritt und Garderobe frei!
Fachgruppe:
Besichtigung.
Am Samstag, dem 25. 1. 1936, um 19h 30 m findet eine
Besichtigung des Rundfunksendersin Te-
gel statt.
Treffpunkt: Eingang zum Sender (etwa 10 min
von der Straßenbahn-Haltestelle „Kolonie Gartenfreunde“
entfernt).
Die Zahl der Besucher ist auf 20 beschränkt. Aus die-
sem Grunde werden für die Teilnehmer besondere Karten
ausgegeben, die in der Geschäftstelle des VDE Gau Berlin-
Brandenburg (Charlottenburg, Bismarckstr. 33 II) kosten-
los erhältlich sind.
Ausländischen Mitgliedern ist die Teilnahme nur ge-
stattet, wenn sie die vorherige besondere Genehmigung des
Reichspostministeriums einholen.
Pünktliches Erscheinen geboten.
VDE Gau Berlin-Brandenburg
vormals Elektrotechnischer Verein e. V.
Der Geschäftsführer:
Burghoff.
Für den Textteil verantwortlich Harald Müller VDE in Berlin.
Sitzungskalender.
Gau Berglsch-Land, Wuppertal-Elberfeld. 21. 1.
(Di), Saal d. Technik: „Rundfunkentstörungstechnik. Post-
rat Ha bi g.
Gau Danzig. 20. 1. (Mo), 20 h, T. H.: „Erhöhte Wirt-
schaftlichkeit der Lastverteilung durch Frequenz- und
Leistungsregelung“ (m. Lichtb.). Herr Jäger.
Gau Düsseldorf. 21. 1. (Di), 20 h, „Gesellschaft Ver-
ein“: „Die Bedeutung der Elektrofahrzeuge mit Strom-
speicherung für die weitere Entwieklung des deutschen
Kraftverkehrswesens“ (m. Film). Dipl.-Ing. W. Rödi ger.
Gau Halle. 20. 1. (Mo), 20h 15 m, Bierhaus Engel-
hardt: „Der heutige Stand der elektrischen Heißwasser-
bereitung“. Dr.-Ing. F. Mörtzsch VDE.
Gau Hansa, Hamburg. 22. 1. (Mi), 20 h, Techn.
Staatslehranstalt: „Über die Technik des Fernsprechens
auf große Entfernungen“. Dr. Mayer.
Gau Köln. 17. 1. (Fr.), 20h, Ver. Techn. Staatslehr-
anstalt für Maschinen- und Bergmaschinenwesen, UÜbier-
ring 48: „Spitzenleistungen der modernen Meßtechnik“.
Prof. Dr.-Ing. G. Keinath.
Gau Magdeburg. 21. 1. (Di), 20h 15m, Ver. Techn.
Staatslehranstalten: „Oberwellen in Starkstromnetzen“.
Prof. Dr.-Ing. E. Hueter VDE.
Gau Mittelbaden, Karlsruhe. 21. 1. (Di), 20 h,
T.H.: „Störungsmessung mit Tintenschreiber und Oszillo-
graph“ (m. Lichtb.). Dr.-Ing. P. M. Pflier.
Gau Niedersachsen, Hannover. 21. 1. (Di), 20h
15m, T.H.: „Aufnahme- und Wiedergabetechnik des Ton-
films“. Dipl.-Ing. Gesebrecht.
Gau Nordbayern, Nürnberg. 17. 1. (Fr), 20h,
Siemens-Haus, Frauentorgraben 35: „Der heutige Stand
der Entwicklung der Photozelle u. ihre Anwendung“.
Dr.-Ing. W. Kluge.
Gau Nordhessen, Kassel (gemeinsam mit dem
VDI). 24. 1. (Fr), 20h, Landesmuseum, Adolf-Hitler-
Platz 5: „Die Erzeugung und Verwendung heimischer
Treibstoffe unter bes. Berücks. d. elektr. Stromes für
Kraftfahrzeuge“. Dipl.-Ing. W.Rödiger. Anschließend
drei Filme über die Verwendung von Elektrofahrzeugen in
Industrie, Handel und Gewerbe sowie in kommunalen Be-
trieben.
Gau Oberschlesien, Gleiwitz. 21. 1. (Di), 17h,
Hindenburg, Büchereisaal der Donnersmarckhütte: „Licht-
technische Fragen in der Industrie“. Dipl.-Ing. W. Kir-
cher VDE.
Gau Ostsachsen, Dresden. 23. 1. (Do), 19h 45m,
T.H.: „Über die Verwendung von Öl in Schaltanlagen und
Schaltern“. Dipl.-Ing. E. König VDE.
Gau Ruhr-Lippe, Essen. 16. 1. (Do), 16h, Essen,
Städt. Saalbau: „Elektrowärmeanwendung in der kera-
mischen Industrie“. Dr.-Ing. Rittgen.
Gau Saar, Saarbrücken. 24. 1. (Fr), 20h, Hand-
werkskammer: „Neuzeitliche Schachtfördermaschinen und
ihre Sicherheitseinrichtungen“ (m. Lichtb.). Dipl.-Ing.
M. Graf.
Gau Südsachsen, Chemnitz. 23. 1. (Do), 20h,
Staatl. Akademie für Technik: „Die Elektrochemie im
Rahmen der Elektrotechnik“. Prof. Dr. G. Masing.
Gau Thüringen, Erfurt. 16. 1. (Do), 20h, Münch-
ner Bürgerbräu: „Kleinförderanlagen in behördlichen und
gewerblichen Betrieben“ (m. Lichtb. u. Film). Dipl.-Ing.
Rjosk VDE.
Gau Württemberg, Stuttgart. 16. 1. (Do), 20h,
T.H.: „Über einige Probleme beim Bau von Hochspan-
nungsmaschinen für Wechselstrom“. Prof. Dr. Ebers-
pächer VDE.
Wissenschaftliche Leitung: Harald Müller VDE
Stellvertretung: Walther Windel VDE
Technisch-wissenschaftlicher Tell: Harald Müller mit
H. Winkler VDE und H. Hasse VDE
Wirtschaftsteil: Walther Windel
Zuschriften an die Wissenschaftliche Leitung der ETZ, Berlin-Charlotten-
burg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus, Fernsprecher C 4 (Wilhelm) 1955/56.
Abschluß des Heftes: 10. Januar 1936.
Verlag der ETZ-Verlag G. m. b. H., Berlin.
Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9.
Elektrotechnische Zeitschrift
81
(Zentralblatt für Elektrotechnik)
Organ des Elektrotechnischen Vereins seit 1880 und des Verbandes Deutscher Elektrotechniker seit 1894
Wissenschaftliche Leitung: Berlin-Charlottenburg 4, VDE-Haus — Im Buchhandel durch Julius Springer, Berlin W 9
57. Jahrgang
Berlin, 23. Januar 1936
Heft 4
Spitzenleistungen der neuzeitlichen Meßtechnik.
Von Prof. Dr.-Ing. Georg Keinath, Berlin.
Übersicht. Der Vortrag!) gibt eine zusammenfassende
Darstellung über den gegenwärtigen Stand der elektrischen
Meßtechnik. Er schildert die Fortschritte, die auf dem Ge-
biete magnetischer Werkstoffe gemacht wurden, sowohl Stahl
als magnetisch weiche Legierungen. Dann wird auf die heu-
tigen Richtlinien für den Bau von Meßgeräten eingegangen,
auf Lichtmarkeninstrumente und Kleininstrumente. Die Mes-
sung kleinster Leistungen ist möglich geworden durch die Aus-
bildung der Meßgleichrichter, insbesondere der Schwinggleich-
richter. Es folgt dann ein kurzer Bericht über die Fortschritte
bei der Messung hochfrequenter Ströme und Spannungen bis
in das Gebiet der Kurzwellen, Fortschritte auf dem Gebiete
der Fernmessung und der Messung kleinster Leistungen, ins-
besondere dielektrischer Verluste in Isolierstoffen. Diese Mes-
sungen, insbesondere die direkte Aufzeichnung der dielektri-
schen Verluste mit Tinte und Feder auf einem Papierstreifen
während der Hochspannungsprüfung, erscheinen von größter
Bedeutung für die Prüftechnik allgemein, weil man mit ihnen
zum erstenmal einen Einblick in die Vorgänge im Dielektrikum
während der Prüfung erhält.
Weitere interessante Neuschöpfungen sind die Zeitwaage
zur Aufzeichnung der Gangdifferenz von Taschenuhren und
Armbanduhren gegenüber einer Normaluhr, das neue Ferro-
meter zur Überprüfung magnetischer Stoffe und aku-
stische Meßgeräte zur direkten Aufzeichnung von Geräusch-
stärken. Schließlich wird noch auf die Messung von Kräften
und kleinen Wegen eingegangen nach induktiven und nach
kapazitiven Verfahren und auf die Messung von Material-
spannungen nach einem röntgen-optischen Verfahren.
Die Meßtechnik ist bisher eigentlich ein Stiefkind der
Technik gewesen; man hat sie als ein Gebiet geringeren
Interesses angesehen. Die jungen Ingenieure haben sich
nicht gern mit ihr befaßt; sie haben sich viel lieber mit den
großen Schwungrädern und Transformatoren beschäftigt.
Das hat sich aber im Laufe der Zeit geändert. Man hat
eingesehen, daß die Meßtechnik die Grundlage aller For-
schung und wirtschaftlicher Betriebsführung ist. Wenn
heute in steigendem Maße Meßgeräte aufelektrischer
Grundlage verwendet werden, so geschieht das deshalb,
weil die elektrischen Meßgeräte den Vorteil haben, daß man
mit ihnen Fernmessungen bis zu beliebigen Entfernungen
ausführen kann, und weil sie weiterhin eine wesentlich
größere Feinfühligkeit besitzen als die meisten mecha-
nischen Meßgeräte.
Meine Ausführungen sollen sich im wesentlichen auf
Meßgeräte der Technik und des Betriebs beziehen. Nur in
Ausnahmefällen will ich auf Erfolge Bezug nehmen, die
man nur laboratoriumsmäßig erzielt hat. Meine Ausfüh-
rungen werden dem reinen Meßtechniker vielleicht nicht
viel Neues bringen. Aber ich glaube, daß die meisten unter
Ihnen nicht Spezialisten der Meßtechnik sind, und daß Sie
wissen möchten, was auf diesem interessanten Gebiet ge-
leistet wurde.
1) Vortrag, gehalten im Elektrotechnischen Verein am 17. 12. 1935.
Eine Aussprache hat nicht stattgefunden.
621. 317
Der Umfang der elektrischen Messungen ist ungeheuer
groß. Ich glaube nicht, daß man mit anderen Meßverfahren
diesen weiten Bereich umspannt. Beispielsweise messen
wir als größte Wechselstromstärke etwa 100 000 A, als
kleinste (ohne Verstärker) etwa 1/1000 HA oder 10 A.
Das ist ein Bereich von 14 Zehnerpotenzen. Wenn man
das auf Längenmessungen überträgt, dann würden die
100 000 A beispielsweise einem Erdquadranten entsprechen
und die 10-9? A — die wir noch unmittelbar, also ohne
Verstärker messen — etwa 1/10 o mm.
Ich will im folgenden einen Überblick über das geben,
was wir in der Meßtechnik als Besonderheit zu verzeichnen
haben.
Baustoffe.
Zunächst muß ich mit einigen Worten auf die Bau-
stoffe und die Grundelemente der Meßtechnik eingehen.
Besondere Baustoffe sind die magnetischen Stoffe Stahl
und weiches Eisen Die Entwicklung des Stahls ist
in den letzten Jahren besonders bemerksenwert gewesen.
Bis um die Jahrhundertwende stand der gewöhnliche Koh-
lenstoffstahl mit einer Koerzitivkraft von etwa 40 Örsted
zur Verfügung. Dann kam der Wolfram- und Chromstahl
mit etwa 60 bis 70, bis schließlich nach dem Kriege (1919)
die Nachricht aus Japan kam, daß auf Grund einer Stiftung
des Baron Sumitomo der Japaner Honda einen Stahl zu-
sammengesetzt hatte, der etwa 50 % Eisen enthielt, ferner
aber bis zu 35% Kobalt, und mit dem die erstaunliche Koer-
zitivkraft von 250 Örsted erreicht wurde. Man hatte schon
damals, soweit Stahl zur Anwendung kam, eine Umwäl-
zung des Meßinstrumentenbaues prophezeit. Die Entwick-
lung blieb jedoch dabei nicht stehen. Wiederum war es der
Japaner Mishima, der vor fünf Jahren einen Stahl mit
einer Koerzitivkraft bis zu 700 Örsted herstellte, und zwar
war es eine bemerkenswerte Legierung Eisen-Nickel-
Aluminium (mit 8 bis 15 % Al) — eine Legierung, von
der man zunächst solche Eigenschaften gar nicht erwartet
hätte. Kurze Zeit darauf hat wiederum Honda den Titan-
Stahl entwickelt mit einer Koerzitivkraft von 900 örsted.
Wir haben also die Koerzitivkraft des Stahls rund auf das
Zwanzigfache gesteigert.
Man kann diesen Stahl mit einer so hohen Koerzitiv-
kraft nicht einfach an Stelle des bisherigen Stahls verwen-
den, sondern man muß ihn sozusagen „mit Verstand“ ver-
wenden; man muß die Meßinstrumente nach dem Stahl
bauen und nicht den Stahl nach den alten Meßgeräten
formen. Wenn früher beispielsweise ein Hufeisenmagnet
mit einer verhältnismäßig großen Länge mit Polschuhen
und Polkern aus weichem Eisen verwendet wurde, dann ist
das heute umgekehrt. Es gibt Meßinstrumente, bei denen
nur der Polkern aus Stahl besteht und der Rückschluß aus
weichem Eisen. Man kann auch allein die Polschuhe aus
Stahl herstellen und damit brauchbare Magnete erzielen.
82 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
23. Januar 1936
Die andere Entwicklung liegt auf dem Gebiet des
magnetischen weichen Werkstoffes. Dasge-
wöhnliche Dynamoblech mit 3,5 % Silizium, das von Gum-
lich eingeführt wurde, war jahrelang auf einem Höchst-
wert der Permeabilität von 5000 bis 6000 und einer An-
fangspermeabilität von etwa 200 bis 300 geblieben. In den
letzten Jahren ist es gelungen, durch Herstellung im
Elektroofen und thermische Behandlung das Blech weit-
gehend zu verbessern: auf einen Höchstwert der Permea-
bilität von 25 000 bis 30 000 und eine Anfangspermeabilität
von 600 bis 800. Allerdings ist auch der Preis dieses Ma-
terials wesentlich höher; er beträgt etwa das Fünffache
des Preises für gewöhnliches Dynamoblech, ungefähr ent-
sprechend dem Permeabilitätsgewinn. Für viele Zwecke,
z.B. für Meßwandler, kann es aber trotzdem wirtschaft-
licher sein, das teure Blech zu verwenden.
Besonders große Fortschritte sind auf dem Gebiete
der Nickel-Eisen-Legierungen gemacht wor-
den. Die erste dieser Legierungen war das Permalloy
(78,5 % Nickel, 21,5 % Eisen), mit dem Permeabilitäten
von 130 000 regelmäßig und bis zu 250000 im Labora-
torium erreicht wurden. Man vergleiche damit die Per-
meabilität des gewöhnlichen Eisens von 5000! Den Welt-
rekord in dieser Beziehung hat der Werkstoff „1040“, den
Dr. Neumann in Forschungslaboratorium der Siemens-
werke entwickelt hat, mit einer Anfangspermeabilität von
40 000 bis 50 000 und einer maximalen Permeabilität von
etwa 100000. Die Koerzitivkraft dieser Stoffe ist auch
sehr viel kleiner geworden; sie beträgt 0,03 und 0,02
gegen etwa 0,5 Örstedt beim besten hochlegierten Eisen.
Man kann deshalb mit diesem Material Meßinstrumente
bauen, die man früher wegen der hohen Koerzitivkraft
nicht mit genügender Genauigkeit herstellen konnte.
Fertigung und Aufbau.
Nun noch etwas Allgemeines über die Entwicklung der
Instrumente selbst. Ich muß leider gestehen, daß wir hin-
sichtlich der Genauigkeit bei unseren anzeigenden
Meßinstrumenten und im allgemeinen heute kaum weiter
sind als vor 20 Jahren. Wir bemühen uns, die Toleranz
von 0,2% auf 0,1 % zu verringern. Aber das macht große
Mühe, und es sind nicht die elektrotechnischen Fragen,
die uns diese Mühe machen, sondern es sind mechanische
Mängel, z.B. Nachwirkungen der Feder und dergl., die
verhindern, daß wir die letzte Genauigkeit herausholen.
Dagegen haben wir große Fortschritte gemacht hin-
sichtlich der mechanischen Widerstandsfähigkeit
der Instrumente. Wahrscheinlich war es das Flugwesen,
das durch seine scharfen Anforderungen den Anstoß ge-
geben hat. Wir prüfen heute die Instrumente auf Schüttel-
maschinen und unterziehen sie Fallproben. Wir gehen
sogar so weit, daß wir ganz empfindliche Präzisionsmeß-
geräte als Typenprobe unverpackt aus einer gewissen
Höhe fallen lassen, um auf diese Weise die schwachen
Teile herauszufinden. Es ist besser, es geht zunächst ein
Muster zugrunde als später die Lieferung.
Eine gewisse Wandlung hat sich hinsichtlich der An-
wendung von Lichtzeigern und Lichtmarken voll-
zogen. Während früher die Lichtmarke auf das Labora-
toriumsinstrument beschränkt war, ist sie heute in die
Technik der Betriebsinstrumente eingeführt worden. Die
Vorteile des Lichtzeiger-Systems sind: schnellste Einstell-
zeit, parallaxenfreie Ablesung, kleinster Verbrauch.
Ein Beispiel für ein Betriebsinstrument: 200 mm
Skalenlänge, 1,5 mW Eigenverbrauch, 300 mg em Dreh-
moment und eine Einstellzeit von 25ms. Man braucht
solche Instrumente in der Rundfunktechnik zur Über-
wachung der Lautstärke. Die Stromempfindlichkeit
der Drehspulinstrumente ist erheblich gesteigert worden.
Wenn beispielsweise früher 50 uA schon eine ganz
achtbare Leistung waren, so erreicht man heute 10 A
für ganz kleine Instrumente. Durch besondere Kunst-
griffe mit Lichtmarkeninstrumenten sind wir auf 0,1l uA
für Endausschlag gekommen, so daß man also noch
0,001 A mit 1% der Skalenlänge ablesen kann. Erreicht
wurde das durch die Einführung sehr dünner emaillierter
Leitungsdrähte. Früher war es nicht möglich, Kupfer-
drähte mit 0,02 oder 0,03mm zu erhalten. Sie müssen be-
denken, daß ein sehr feines Frauenhaar etwa 0,05 mm und
ein robusteres Haar etwa 0,1 mm Dmr. hat. In ein kleines
Instrument von nur 90 mm Dmr. wird eine Spule eingebaut
mit 5800 Windungen, 0,02mm Dmr., 160000 und 380 m
Drahtlänge. Beim schreibenden Gerät haben wir 9000 Win-
dungen, 0,03 mm Dmr., mit 26 000 Q und 1,26 km Draht-
länge. Man ist dazu übergegangen, solche Wicklungen mit
Maschinen herzustellen, denn es wäre eine Qual für die
Wicklerin, den dünnen schwarzen Draht lagenweise zu
Tausenden zu wickeln.
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Abb. 1. Miniatur-Dreheisen-Spannungsmesser, O bis 3 V, Sockel-Dmr. 18 mm.
Der Zug der Technik geht dahin, Kleininstrumente zu
schaffen. Besonders auf dem Gebiet der Drehspul-Instru-
mente ist die Entwicklung sehr weit vorgeschritten. Durch
die Liebenswürdigkeit der Firma Hartmann & Braun kann
ich Ihnen ein Instrument zeigen von nur 35 mm Dmr. Es
ist ein Drehspul-Instrument mit Endausschlag 6A, wie
es in den Zeiß-Ikon-Belichtungsmesser eingebaut wird. Die
Drehspule dieses Instruments hat 1600 Windungen; der
Gütefaktor beträgt 0,25. Ferner darf ich auf eine Sonder-
leistung hinweisen: meine Mitarbeiter haben mir zu mei-
nem 25jährigen Dienstjubiläum ein kleines „Krawatten-
Voltmeter“ hergestellt, das nur die Größe eines Pfennigs
hat und wirklich betriebsfähig ist. Der Endausschlag be-
trägt 3 V, das Drehmoment 1 mg cm und der Gütefaktor
2,5, Abb. 1. Man kann mit diesem Instrument tatsächlich
messen. Für die laufende Fertigung ist dieses Instrument
nicht gedacht, es ist jedoch als besondere Einzelleistung
zu werten.
Verwendung von Gleichrichtern.
Einen weiteren großen Schritt haben wir in der Meß-
technik durch das Messen von Wechselströmen mit Gleich-
strominstrumenten unter Verwendung von Gleichrichtern
gemacht. Alle für unmittelbare Wechselstrommessungen
gebaute Instrumente, wie wir sie bisher kannten, Dynamo-
meter, Hitzdrahtinstrument, Induktionsinstrument usw.,
haben einen Eigenbedarf in der Größenordnung von etwa
1 VA. Man kann deshalb nur Leistungen messen, die min-
destens hundertmal so groß sind, damit nicht die Korrek-
tur durch den Eigenverbrauch zu beträchtlich wird. Könnte
man Gleichstrominstrumente verwenden, dann hätte man
den Vorteil, daß der Eigenverbrauch viel geringer ist. Es
ist nun kein Kunststück, ein Gleichstrominstrument mit
einem Verbrauch von 1uW beim Endausschlag zu bauen,
und mit dem Lichtmarken-Instrument kommen wir so
weit, daß das Spulensystem für sich nur 10— W braucht.
23. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
83
Bei 10% des Ausschlags, also etwa 15mm Zeigerbewe-
gung, haben wir für diesen Ausschlag eine Leistung von
10-1: W.
Als Gleichrichter kommen für Hochfrequenz Röhren-
gleichrichter und für Niederfrequenz Trockengleichrichter
und Schwinggleichrichter in Betracht. Der Trockengleich-
richter, auch Sperrschicht-Gleichrichter genannt, ist als
Kupferoxydul- und Selen-Gleichrichter bekannt. Er zeich-
net sich durch überaus große Einfachheit aus, hat aber
eine merkwürdige Eigenschaft. Die gleichrichtende Wir-
kung setzt allmählich ein, ist gut bei 100 mV und geht
wieder zurück bei Spannungen über 6V. Höhere Spannun-
gen können nicht mehr bewältigt werden, sonst schlägt der
Gleichrichter durch oder geht durch Erwärmung zugrunde.
Es gibt allerdings Verwendungszwecke, z. B. für akustische
Meßgeräte, bei denen man die dem Trockengleichrichter
eigene, quadratische Anfangskennlinie besonders wünscht.
Man kann diesen Gleichrichter nach dem Vorschlag von
Pfannenmüller und Walter auch mit Wechsel-
strom fremderregen und ihm eine Vorspannung geben.
Dann ist die quadratische Anfangskennlinie ausgelöscht,
und wir haben eine lineare Anfangskennlinie und gleich-
zeitig einen phasenempfindlichen Gleichrichter. Von solchen
Gleichrichtern macht man in Brückenschaltungen bei
Mittelfrequenzen von 500 bis 10 000 Hz Gebrauch.
Die zweite Type von Gleichrichtern ist der Schwing-
gleichrichter oder allgemeiner gesagt der mechanische
Gleichrichter. Mechanische Gleichrichter als rotierende
Gleichrichter waren schon durch die Versuche von Jou-
bert am Anfang der achtziger Jahre bekannt. Die Jou-
bertsche Scheibe zur punktweisen Abtastung ist allgemein
bekannt und auch Jahrzehnte hindurch in den physikali-
schen Laboratorien der Technischen Hochschulen der
Schrecken der Studenten und Doktoranden gewesen. Einer
meiner Mitarbeiter hat an der Hochschule München vor
25 Jahren etwa drei Monate zugebracht, um die störenden
Thermospannungen herauszubringen. Damit könnte man
also kein technisches Meßinstrument bauen.
Später, vor etwa 12 Jahren, ist von Janvier und
der Firma Carpentier ein Schwinggleichrichter entwickelt
worden, der mit einem Gleichstrominstrument als Null-
indikator an der Wechselstrombrücke verwendet wurde.
Aber auch dieser Gleichrichter war sehr roh und nicht als
Feinmeßgerät anzusprechen.
Zu einem brauchbaren Hilfsgerät in der Meßtechnik
wurde der mechanische Gleichrichter erst, als Sell vor
10 Jahren den Vorschlag machte, eine schwingende Mem-
brane zum Gleichrichten von Wechselströmen für Meß-
zwecke zu verwenden. Auch mit dieser Membrane sind
wir leider wegen der Temperatureinflüsse nicht zurecht
gekommen. Schließ-
lich hat einer mei-
ner Mitarbeiter,
Herr Pfannen-
müller, einen
Zungengleichrich-
ter entwickelt, der
in seiner heutigen
Gestalt für diese
Zwecke absolut
vollendet ist. Daß
das der Fall ist,
mögen sie daraus
erkennen, daß in
den fünf oder acht Jahren seiner Herstellung an seinem
Aufbau nicht das geringste geändert worden ist. Abb. 2
zeigt den Schwinggleichrichter in der heutigen Form. Auf
der Grundplatte befindet sich ein permanenter Magnet.
Darüber liegt eine schwingende Zunge mit einer Eigen-
frequenz von 3000 bis 5000Hz. Die Zunge wird durch
Wechselstrommagneten erregt. Die Erregerleistung be-
trägt etwa 1 W.
Abb. 2.
Schwinggleichrichter.
Dieser Gleichrichter kann im wahrsten Sinne des Wor-
tes als Spitzenleistung angesprochen werden. Seine Am-
plitude, die maximale Schwingbewegung der Zunge, beträgt
nur 0,02 bis 0,03 mm. Die Genauigkeit der Bewegung er-
folgt mit einer Sicherheit von 0,1 Winkel-Minute, nicht
als Einzelkontakt, sondern im Durchschnitt über eine
Sekunde. Auf den Höchstweg von 0,02 bis 0,03 mm umge-
rechnet, heißt das, daß die Schwingbewegung der Zunge
auf 1 Millionstelmm konstant ist. Diese Genauigkeit ist
nicht nur einmal vorhanden, sondern über eine lange Zeit.
Solche Gleichrichter laufen zum Teil schon ununterbrochen
über zwei Jahre in Dauerversuchen. Man glaubt zunächst
nicht, daß mit einem mechanischen Gleichrichter eine solche
Genauigkeit erreicht werden kann. Wenn Sie an Kontakte
in Meßinstrumenten denken, kann ich das verstehen; denn’
Meßinstrumente mit Kontakten sind immer das Schmer-
zenskind der Meßtechniker gewesen. Aber das sind ver-
schiedene Dinge. Der Meßinstrumentenkontakt ist ein Ver-
stärkerkontakt. Sie haben beispielsweise 1mW Leistung
in dem Spulensystem und wollen 1 W schalten. Das ist
natürlich sehr viel schwieriger, als wenn es umgekehrt ist.
Wir haben auf diesem Schwinggleichrichter 1000 mW Er-
regerleistung und auf dem Kontakt nur 1mW Schalt-
leistung. Wir schalten nur 1 V und1mA. Wir haben auch
keinen Ehrgeiz, diese Schaltleistung höher zu treiben, denn
die Gleichstrominstrumente brauchen nur etwa 1 uW, und
wir wollen uns nicht plagen, 10 oder 20 mW zu schalten.
Nach unten hin ist die Leistungsfähigkeit des Schwing-
kontaktgleichrichters praktisch unbegrenzt, d. h. wir
haben bisher keine Grenze gefunden, wo die Gleich-
richtung aufhört. Man kann uV mit derselben Genauig-
keit wie mV schalten. Wenn es sich darum handelte,
größere Leistungen herauszuholen, sind wir andere Wege
gegangen. Ich werde darauf noch später eingehen.
Man kann solche Schwinggleichrichter in bestimmter
Schaltung — wenn man zwei Gleichrichter in geringer
Phasenverschiebung verwendet — genau so benutzen wie
die alte Joubertsche Scheibe und damit eine Wechselspan-
nung von nur 1mV punktweise abtasten, indem man die
Erregerphase des Gleichrichters durch Drehen eines Pha-
senschiebers um 360 ° dreht.
Meßwandler.
Eine ganz kurze Bemerkung über Strom- und Span-
nungswandler! In den letzten Jahren ist eine ganz be-
trächtliche Steigerung der Genauigkeit der Stromwandler
zu verzeichnen. Während wir vor 10 oder 20 Jahren noch
froh waren, wenn wir eine Toleranz von 0,5 % hatten, kön-
nen wir heute Stromwandler herstellen mit 0,01 % Toleranz
und einem Fehlwinkel von 0,5’, während früher 10 bis
20’ das Erreichbare schienen. Möglich geworden ist das
durch die Verwendung der hochpermeablen Nickel-Eisen-
Legierungen. Wir können jetzt ganz genaue Stromwandler
machen, auch für sehr kleine Nennstromstärken für Meß-
zwecke. Für die Verlustmessung ist es gelungen, Stabwand-
ler oder Einleiter- Stromwandler mit nur 1mA-Windung zu
bauen, während man sonst gewohnt ist, mit 100 oder
1000 AW. zu rechnen; selbstverständlich ist dies nur
unter erheblicher Beschränkung der sekundären Lei-
stung möglich. Wir können mit einem solchen Wandler für
1000 A Nennstrom noch Stromstärken von Milliampere ge-
nau messen. Die Fehlerkurve der Stromwandler geht beim
Strom 0 nicht auf œ, sondern nur entsprechend der klei-
neren Anfangspermeabilität hinauf. Der Minimalfehler
verhält sich zum maximalen wie /nin:!!max- Deshalb sind
solche Stromwandler aus dem erwähnten Werkstoff 1040
für mehrere 1000 A Nennstrom auch für Milliampere genau.
Unsere deutsche Meßtransformatorentechnik ist, soviel
ich feststellen konnte, der amerikanischen weit überlegen.
Für 220kV liefern die Amerikaner wahre Ungetüme an
Kupfer, Eisen und Öl; für einen Drehstrom-Meßsatz ver-
wenden sie bei 220 kV 169t Baustoffe, während wir in
Deutschland mit nur 10t auskommen bei gleicher, wahr-
84
scheinlich größerer Sicherheit, gleicher Genauigkeit und
gleicher sekundärer Leistung.
Meßverfahren.
Strom- und Spannungsmessung: Ich will
einige Aufgaben aus dem Gebiet der Meßverfahren her-
ausgreifen; zunächst die Strom- und Spannungs-
messung bei Hochfrequenz. Diese Messungen
sind sehr wichtig; man verlangt sie bis in das Gebiet der
Ultrafrequenz hinein. Der Thermo-Umformer ist an sich
einwandfrei; man kann ihn aber leider nur für geringe
Stromstärken richtig bauen. Herr Zinke hat für
Thermo-Umformer eine schöne Faustformel gegeben:
der vierfache Nennstrom ist bei 5% Toleranz gleich
der zulässigen Wellenlänge. Für 10A hat beispiels-
weise ein Thermo-Umformer die Grenze seiner An-
wendbarkeit bei 4 mal 10 gleich 40m Wellenlänge Für
hohe Stromstärken muß man zu anderen Mitteln greifen:
zum Stromwandler und Gleichrichter. Mit dem Trocken-
gleichrichter kommen wir unter Zugabe einer größeren
Toleranz (etwa 10 %), wenn wir das Gerät mehr als Strom-
indikator verwenden wollen, bis auf 6m Wellenlänge, also
50 MHz. Für eisenlose Stromwandler und solche mit Hoch-
frequenzeisen kommen wir bis zu der gleichen Grenze von
50 MHz mit nur 5% Toleranz. Diese Stromwandler sind
als Einleiterwandler ausführbar für Nennstromstärken
bis herab zu 0,5 A.
Ii, M, Meßsystene
81, 8, Spiegel
Licht-Koordinatenschreiber, grundsätzlicher Aufbau.
L Lichtquelle
Glasplatte
Abb. 3.
Für die Spannungsmessung bei Hochfrequenz kommt
nur das Röhrenvoltmeter in Betracht, für höchste Fre-
quenz nach einem Kompensations verfahren, das Rohde
angegeben hat. Ich lege von ihm ein kleines Röhrchen mit
nur 1cm Dmr. für ein Röhrenvoltmeter, für Frequenzen
bis zu 1000 MHz, also 30 em Wellenlänge, vor.
Ein anderes Gebiet von allgemeinem Interesse ist die
Fernmessung zum Zwecke der Lastverteilung in gro-
ßen Elektrizitätsbetrieben. In dieser Beziehung war uns
Amerika vor 10 Jahren voraus. Heute haben wir Amerika
weit überflügelt. Es sind schon Hunderte von Fernmeß-
anlagen nach den verschiedensten Systemen in Betrieb,
und zwar für Entfernungen bis zu 500 km. Es ist heute
möglich, 18 Meßgrößen gleichzeitig, also nicht nach-
einander und auch nicht in kurzen Zeiträumen, auf einem
einzigen Kanal zu übertragen. Eine Anlage dieser Art
mit gleichzeitiger Übertragung von 10 Meßgrößen ist beim
Großkraftwerk Franken in Betrieb. In nächster Zeit wer-
den zwei weitere Meßgrößen angeschlossen.
Leistung und Verlustmessung: Ein gro-
Bes und wichtiges Gebiet ist die Leistungsmessung
bei Nie der frequenz. Am wichtigsten ist hier die
Messung kleiner Leistungen. Die Messung großer Leistun-
gen, wie sie in den Kraftwerken vorkommen, bietet keine
Schwierigkeiten. Das klassische Instrument zur Messung
kleiner Leistungen ist seit 20 Jahren oder mehr die Sche-
ringbrücke. Sie läßt hinsichtlich der Genauigkeit absolut
nichts zu wünschen übrig; desgleichen auch nicht hinsicht-
lich der Empfindlichkeit. Wenn man einen Verstärker in
die Diagonale schaltet, kann man die Empfindlichkeit be-
liebig weit treiben, soweit man auch die Störeinflüsse
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
23. Januar 1986
durch elektrostatische Felder und dergl. ausscheiden kann.
Aber sie hat einen Nachteil: sie ist nicht unmittelbar
zeigend und zeichnet nicht auf. Die Elektrotechniker
haben, mindestens für Forschungszwecke, das Verlangen,
stetige Aufzeichnungen der Messungen vorliegen zu haben,
denn die Aufzeichnung eines Vorgangs gibt ganz andere
Aufschlüsse als die punktweise Beobachtung. Eine Ab-
Abb. 4. Licht-Koordinatenschreiber, äußerer Auf bau.
lesung dauert im günstigsten Falle 10 bis 20 s, wenn nur
sehr geringe Anderungen zwischen den einzelnen Punkten
vorhanden sind. Ist aber die Anderung einigermaßen
merklich, dann erfordert das Abgleichen der Widerstände
ungefähr eine Minute, und das ist bei schnell veränder-
lichen Vorgängen sehr lange.
or
E
S
— E
2
& i
| 6 >
z
2:
20 0 0 5 o o w.,
—e / Tamperalur C
Abb. 5. Verlustfaktor in Abhängigkeit von der Öltemperatur bei
neuem und altem Transforniatorenöl.
Wir haben deshalb den Schwinggleichrichter zur Mes-
sung von sehr kleinen Wechselstromleistungen durchge-
bildet. Wenn wir ihn über einen Phasenschieber erregen,
können wir die Wirk- und Blindkomponente des Stromes
beliebig einzeln ausmessen; die Blindkomponente ent-
spricht ja der Kapazität, die Wirkkomponente den dielek-
trischen Verlusten. Zur Aufzeichnung haben wir ein be-
sonderes Werkzeug geschaffen: den Lichtkoordinaten-
schreiber (Abb. 3). Er besteht wie das alte Saladin-Gal-
vanometer, aber in einfacherer Bauweise, aus zwei als
Gleichstromsysteme ausgeführten Meßsystemen mit je
einem Spiegel. Das eine System bewegt einen Licht-
punkt waagerecht und das zweite System senkrecht. Ich
gebe beispielsweise auf das eine System die Spannung und
auf das andere den Strom und erhalte das Strom-Span-
nungs-Diagramm als Funktion der Spannung. Abb. 4 zeigt
das äußere Bild des Lichtkoordinatenschreibers. Auch
23. Januar 1936
sehen Sie hier ein Gerät mit dem Ferrometer ausge-
stellt.
Der Lichtkoordinatenschreiber ist sehr empfindlich.
Wir haben eine reichlich große Lichtzeigerlänge von etwa
60cm. Es ist uns deshalb ohne besondere Mühe möglich,
eine sehr hohe Empfindlichkeit, d. h. einen geringen Eigen-
verbrauch zu erreichen. Das System braucht auch unge-
fähr 10—9 A für den Endausschlag. Wir können damit
die Verluste bei niedriger Spannung auch in Kondensatoren
mit kleiner Kapazität messen.
Die dielektrischen Verluste im Öl sind viel kennzeich-
nender für seine Güte als die Durchschlagsfestigkeit. Es
wird bestimmt die Zeit kommen, wo nicht mehr die Durch-
schlagsfestigkeit von Öl gemessen wird — mindestens
nicht mehr allein —, sondern seine dielektrischen Verluste.
Die Verluste ändern sich beim guten Öl zu schlechtem Öl
im Verhältnis von 1 : 1000, während sich die Durchschlags-
festigkeit höchstens
im Verhältnis 1: 10
andert (25: 250 kV).
Auch ist die Durch-
schlagsmessung ein
außerordentlich rohes o
Verfahren, das keinen
genügenden Aufschluß
über die Güte des
Öles gibt. Man hat
darüber hinaus noch
eine große Zahl phy-
sikalisch - chemischer
——
Abb. 6a.
0 710 20 30 40 50 60 0 70 20 30 40 50 60
Trocken-Spannungswandler, einwandfrei imprägniert.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 86
drei-, vierfachen Spannung aus, also in Deutschland einer
Spannung von 42kV. Ist dabei der Ölschalter des Prüf-
transformators nach Verlauf von einer Minute nicht her-
ausgefallen, dann sagen Sie, daß der Prüfling gut ist. Sie
wissen aber nicht, ob er nicht etwa eine Sekunde später
sein Leben ausgehaucht hätte. Jeder von Ihnen wird wis-
sen, daß mancher von diesen Prüflingen in der Praxis
doch Nein gesagt hat, wenn er einige Wochen die Span-
nung von 10 kV kennengelernt hatte.
Ich bin auf das Steckenpferd der Verlustmessung bei
der Hochspannungsprüfung durch eine trübe Erfahrung
gekommen, die ich vor 10 Jahren gemacht hatte. Wir hat-
ten damals bei einer bestimmten Type von Spannungs-
wandlern die Prüfspannung erhöht und die Imprägnierung
geändert. Trotzdem waren im Betriebe Durchschläge vorge-
kommen, weil in der Imprägnierung Hohlräume vorhanden
waren. Ich habe daraufhin damals die Achtstundenprü-
fung als Typenprü-
fung eingeführt; also
den Prüfling 8h lang
mit 42kV beansprucht.
Diese Prüfung hat
sich ausgezeichnet be-
währt. Aber eine sol-
che Prüfung kann man
nicht als Stückprü-
fung durchführen, ob-
wohl manche Kunden
diese Prüfung für
jedes Stück verlangt
S vb QO S
— tg 6 Yo
— 85
Meßverfahren; aber d haben.
sie sind so langwierig, 3 Z Wir haben deshalb
daß man sie ver- e 2 8 nach einem anderen
hältnismäßig wenig È A Verfahren gesucht,
anwendet. 7 um diese Hochspan-
Wir haben mit 0 nungsprüfung zu über-
einem solchen Meß- nn m 2 30 49 SO 60 0 70 20 30 40 5 60 wachen, und das
kondensator die di- — Ky ne konnten wir mit dem
u Abb. 6b. Trocken-Spannungswandler, schlechter imprägniert. en.
Transformatoröl auf- schreiber. Als Ver-
genommen. Auch hier 4 suchsobjekt wählten
haben wir eine beson- 3 wir einen Trocken-
dere Leistung hin- j io Spannungswandler
sichtlich der Empfind- 8 mit Vakuumimprä-
lichkeit. Unser Meß- 7 gnierung der Wick-
kondensator hat samt 9 lung. Abb. 6 zeigt die
öl (30cm?) eine Ka- 0 70 2 30 %% 50 600 70 20 30 4 50 60 Diagramme für drei
pazität von 400 pF. — ky eg verschiedene Wand-
Wir können mit einer ler; der obere ist ein-
Spannung von nur Abb. 6c. Trocken-Spannungswandler, schlecht imprägniert. wandfrei, die beiden
100V messen und unteren nicht. Wir
haben bei 50 Hz eine Scheinleistung von 1 mVA. Wenn
wir einen Leistungsfaktor von nur 0,1 % haben oder 10%,
dann beträgt die Verlustleistung bei dieser Ölmenge 1 uW.
Das reicht vollkommen aus, um diesen Koordinaten-
schreiber zu betätigen, denn er braucht nur Tausendstel
eines Mikrowatt.
Abb.5 zeigt zwei Kurven; die untere gilt für neues
und die obere für altes Transformatoröl, als Funktion der
Temperatur aufgezeichnet, denn wir können die Bedeutung
der Abszisse und Koordinate beliebig wählen. Sie sehen,
daß bei 20 ° der Unterschied relativ klein ist; das alte Öl
hat nur die doppelten Verluste. Aber bei 120° sind die
Verluste bereits 20mal so groß. Es ist allgemein wichtig,
die Qualitätsbestimmung von Isolierstoffen auch bei höhe-
ren Temperaturen vorzunehmen und nicht nur bei 20°.
Wir haben diesen Lichtkoordinatenschreiber ange-
wendet, um die dielektrischen Verluste bei der Hochspan-
nungsprüfung zu überwachen. Ich muß dazu kurz in das
Gebiet der Hochspannungstechnik und -prüfung gehen.
Wie prüfen Sie ein Hochspannungsgerät für beispiels-
weise 10 kV? Nach den Vorschriften des VDE und aller
anderen Länder setzen Sie diesen Prüfling einer zwei-,
gehen so vor, daß wir die Spannung der als Prüflinge
verwandten 20 kV-Wandler stetig bis auf 64kV steigern.
Ist die Prüfspannung erreicht, die dann eine Minute lang
stehenbleibt, so schalten wir eine Zusatzspannung in den
Koordinatenschreiber mit einem Uhrwerk, das einen Gleit-
kontakt auf dem Widerstand verschiebt, so daß sich der
Lichtpunkt proportional der Zeit weiterbewegt. Den Ver-
lustfaktor können wir aus einem Strahlmaßstab ent-
nehmen. Ist der Wert tg konstant, dann muß der Wirk-
strom proportional der Spannung zunehmen. Wir können
also mit dem Strahlmaßstab aus der Neigung der Zu-
nahme des Stromes mit der Spannung den Wert tgö ab-
lesen. Wir wollen also während der Steigerung der Prüf-
spannung den geradlinigen Anstieg proportional der Span-
nung und während der Einminutenprüfung dann den waa-
gerechten Verlauf sehen. Während der 60 s darf nichts ge-
schehen; sonst ist der Prüfling durch die Prüfung vor-
beschädigt worden.
Bei der obersten Kurve in Abb. 6 ist dieses Ideal fast
erreicht. Es ist nur eine ganz geringe Zunahme kurz vor
Erreichung der Prüfspannung zu sehen. Der erste Teil
dieses Diagrammes muß uns sagen, daß der Ionisierungs-
knick oberhalb der Betriebsspannung liegt. Wenn der
86
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
23. Januar 1936
Wert tg ö schon unterhalb der Betriebsspannung abknickt,
dann ist der Prüfling nicht betriebssicher.
Teil der Kurve muß uns sagen, ob nicht der Prüfling
Schaden gelitten hat. Die Kurve muß also vollkommen
waagerecht verlaufen.
Beim zweiten Prüf-
ling sehen wir bei 30 s
eine geringfügige Zu-
nahme. Beim dritten
Prüfling haben wir
zwei solche Stellen. Er
hat also einen Scha-
den davongetragen.
Abb. 7 zeigt ein
Diagramm, das wir
auf dieselbe Weise
aufgenommen haben,
und zwar handelt
es sich um drei auf-
einanderfolgende Prü-
fungen an einem
schlecht imprägnier-
ten Wandler. Die un-
terste Kurve zeigt die
erste Prüfung. Die
„Sollkurve“ geht bis
auf 2% und dann
waagerecht weiter. Die
Kurve geht aber hier
bis 4% und steigt auf
6 % ohne Durchschlag.
Bei der zweiten Prü-
fung decken sich die
Kurven bis 25kV, die
zweite steigt aber bei
Erreichung von 64 kV
schon auf 6% und
dann auf 8%. Bei der
dritten Prüfung haben
wir bei 64 kV schon
9%. Abb.8 zeigt noch
die vierte und fünfte
Prüfung. Sie sehen,
daß wir Werte von
16% erreichen, und
daß sich die Kurve
schon bei 29kV mit
scharfem Knick von
dem Sollverlaufloslöst.
Abb. 9 zeigt gleich-
falls den Verlauf sol-
cher aufeinanderfol-
gender Prüfungen an
einem anderen schlech-
ten Exemplar. Es ist
bemerkenswert, daß
die erste Prüfung bis
30 s vollkommen in
Ordnung geht; der
Wert tgö steigt auf
2,5 %; dann erfolgt
wiederum nur ein klei-
ner Knick. Man könnte
denken, daß das nichts
ausgemacht hat. Aber
man sieht, daß bei der
zweiten Prüfung schon
bei 50 kV der Strom
sprungweise zunimmt.
So geht es weiter bis
zur sechsten Prüfung.
Der Schwinggleich-
richter und der Ko-
Der zweite
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Abb. 7. Sehr schlecht imprägnierter Spannungswandler; drei aufeinanderfolgende
Prüfungen.
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Abb. 8. Derselbe Wandler, 4. und 5. Prüfung.
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0 70 20 30 40 50 50 l 10 20 30 * 50
Abb. 9. Spannungswandler derselben Type, sechs aufeinanderfolgende Prüfungen.
ordinatenschreiber haben uns wertvolle Dienste geleistet
und werden sie uns noch leisten, wenn es darauf ankommt,
auf verhältnismäßig einfache Weise kleinste Verluste zu
messen. Aber sie haben doch einen gewissen Nachteil ge-
genüber der Schering-
brücke und dem Vibra-
tions - Galvanometer.
Wir erhalten andere
Meßergebnisse, wenn
wir oberhalb des Ioni-
sierungsknicks arbei-
ten. Bis zum Knick ist
der Differenzstrom
annähernd sinusför-
mig; oberhalb des
Knicks kommen die
Oberwellen. Das ist
so ausgeprägt, daß
sogar die Oberwellen
allein als Charakte-
ristikum der tg ò-
Kurve genommen wer-
den können. Da das
Vibrations-Galvano-
meter die Oberwel-
len nicht mißt, wir
aber bei dieser Gleich-
richterschaltung den
arithmetischen Mittel-
wert, also auch die
Oberwellen messen,
so werden wir ober-
halb des Ionisierungs-
knicks höhere Werte
haben als bei der Mes-
sung mit dem Vibra-
tions - Galvanometer.
Man hat verlangt, daß
die beiden Messungen
übereinstimmen. Das
ist aber nicht mög-
lich. Es ist aber ab-
wegig, das Meßver-
fahren zu verwerfen,
weil es nicht nur die
Grundwelle, sondern
auch die Oberwellen
erfasse. Man könnte
diesen Schönheitsfeh-
ler ausmerzen, indem
man die dritte, fünfte
und siebente Ober-
welle aussiebt.
Inzwischen ist ein
anderes Gerät ent-
wickelt worden, das
diesen Fehler nicht
hat. Die bei dem oben
beschriebenen Gerät
verwandte Lichtauf-
zeichnung auf photo-
graphischem Papier
hat den Nachteil, daß
man die Kurve nicht
entstehen sieht, wie
man das im Prüffeld
gern haben möchte.
Wenn man 2. B. einen
Transformator nicht
genügend ausgetrock-
net hat, wird der Ver-
luststrom schneller zu-
nehmen als gewöhn-
lich, und man kann
23. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 87
schon während des Hochfahrens aus dem Diagramm er-
sehen, ob ein gefahrdrohender Zustand erreicht ist, und
kann abschalten, bevor ein größerer Schaden angerichtet ist.
Ich hatte mich
schon seit etwa
zwei Jahren bemüht,
einen Tinten - Koor-
dinatenschreiber zu
schaffen. Das ist nun
auch vor einigen Mo-
naten durch die Ar-
beiten meines Mit-
arbeiters Geyger in
sehr schöner Weise ge-
lungen. Dieses neue
Schreibinstrument ist
im Grundgedanken
auch auf der Schal-
tung der Schering-
brücke oder ihrer Ab-
wandlungen aufge-
baut, nur ist an Stelle
des Vibrations-Galva-
nometers ein Röhren-
verstärker geschaltet
(Abb. 10). Dieser Verstärker arbeitet auf zwei Re-
gistriersysteme, die in Quadratur geschaltet sind. Es
sind Zählersysteme, deren eines Spulensystem fremd-
Abb. 10.
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Abb. 11. Verlustfaktor und Kapazitätsänderung bei einem Querloch-
wandler mit schadhafter Metallisierung.
Abb. 12. Stromwandler mit Porzellan-Kompound-Isolierung für
22 kV Nennspannung.
erregt ist; das eine liegt in der Phase mit der Brücken-
spannung, das zweite senkrecht dazu. Hinter den Ver-
stärker sind die beiden Stromsysteme geschaltet, so daß
Kondensatorprüfeinrichtung mit einer Hochspannungs-Brückenschaltung, die
durch zwei als phasenabhängige Nullmotoren wirkende Induktionszähler-Meßwerke selbst-
tätig abgeglichen wird.
der eine Zählermotor entsprechend der Wirkkomponente
und der andere entsprechend der Blindkomponente, der
Kapazität, losläuft.
Dieser „Nullmotor“
bewegt Schleifkon-
takte, durch die eine
Kompensationsspan-
nung so abgegriffen
wird, daß sie der tat-
sächlich bestehenden
Spannung so lange
entgegenwirkt, bis das
Motorsystem in Ruhe
ist. Auf diese Weise
kann man ein kräf-
tiges Schreibgerät
bauen. Tatsächlich
sind es zwei Geräte,
e) denn wir müssen
bei jeder Messung
zwei Komponenten,
Kapazität und Ver-
luste, abgleichen. Das
Drehmoment, das wir
bei einer Eingangs-
spannung von nur 10 mV bekommen, ist außerordent-
lich groß. Bei voller Aussteuerung bekommen wir auf
dieses Schreibsystem 1000 gem. Die Einstellzeit be-
trägt 1 s. Dieses Gerät zeichnet nicht den Wirkstrom
auf, sondern durch einen Abgriff unmittelbar den Wert
tgö, so daß keine Umrechnung mehr notwendig ist.
Es hat eine gewisse Reizschwelle: bei 3 bis 5% der
vollen Nennspannung. Unterhalb ist die Einstellung un-
sicher; praktisch hat dieses Gebiet keine Bedeutung. Die
2226
Abb. 13. Verlustfaktor und Kapazitätsänderung in Abhängigkeit von
der Zeit bei einem Papierkondensator.
Empfindlichkeit ist sehr hoch; normalerweise wählen wir
3 oder 6% über die ganze Skala. Wir können auch 1%
nehmen, wenn die Meßgröße es erforderlich macht, ja so-
gar 0,2% oder 6’, so daß noch Phasenänderungen von
0,01’ erkennbar sind. Die Genauigkeit hängt allein von
der Genauigkeit des Phasennormals ab. Man kann nicht
verlangen, daß mit unzuverlässigen Phasennormalen durch
die Hinzufügung des „C-tgö“-Schreibers eine genaue
Messung herauskommt,
Abb. 11 zeigt den Verlustfaktor und die Kapazitäts-
änderung bei einem Querlochwandler mit schadhafter
88
Metallisierung. Diese Stromwandlerart hat sonst fast voll-
kommen waagerechten Verlauf von Kapazität und Ver-
lustwinkel. Aus der Kurve kann man ohne weiteres er-
kennen, daß die Metallisierung nicht in Ordnung ist.
Abb. 12 zeigt die Aufnahme von einem Stromwandler
für 20kV Nennspannung und 45kV Prüfspannung. Bei
dem Wandler ist das Dielektrikum aus Porzellan und Kom-
pound geschichtet. Der Wandler ist schon bei seiner Nenn-
spannung von 22kV nicht mehr ganz einwandfrei; die
6
01
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Abb. 14. Normales Massekabel 10/V3 kV, für 200 A Nennstrom, mit 50
Kurve knickt ab, und es setzen Sprühentladungen ein, die
sich als Zacken in der Kurve bemerkbar machen. Auch
der weitere Verlauf während der Prüfung ist nicht ganz
konstant.
Wir verfahren bei diesen Prüfungen so, daß wir die
Spannung proportional der Zeit mit einem Regel-
transformator hochfahren. Wenn wir den Papierablauf
proportional der Zeit wählen, erhalten wir wiederum rela-
tiv den Ablauf proportional der Spannung — das, was wir
beim „echten Koordinatenschreiber“ haben wollen. Bei
einer kleineren Prüfanlage kann man das durch Ver-
wendung geeigneter Regeltransformatoren ohne weiteres
machen. Bei größeren Anlagen wird es etwas schwieriger
sein. Aber wir werden auch diese Aufgabe noch lösen
können.
Abb. 13 zeigt eine interessante Kurve, die wir an
einem Papierkondensator aufgenommen haben für eine
Betriebsspannung von nicht mehr als 100 V. Die Prüf-
spannung beträgt 650 V Gleichspannung. Wir haben den
Kondensator, um ihn durchzuschlagen, mit 850 V Wechsel-
spannung belastet und erreichen den Durchschlag im all-
gemeinen innerhalb 1% h. Ich werde einen Versuch vor-
führen und den Durchschlag in 5 min erzeugen, indem ich
den Kondensator von außen heize. Sie sehen in Abb. 13 den
charakteristischen Verlauf der Kurve. Man gibt eine so
hohe Spannung auf den Kondensator, daß er sich erhitzt;
das Öl wird flüssig, und der Verlustfaktor wird kleiner.
Die tgö-Kurve geht abwärts. Die Kapazität steigt zu-
nächst schnell, weil auch die Dielektrizitätskonstante des
Öles zunimmt, dann aber etwas langsamer. Es ist der
Schmelzvorgang der Füllmasse. Schließlich steigt sie bis
zum Höchstwert an, und es tritt Flüssigkeit aus. Jetzt
sinkt die Kapazität wieder, und es erfolgt der Durch-
schlag. Der Verlustfaktor nimmt sehr rasch zu und er-
reicht in diesem Falle den Wert von 6%. Das ist ein
kennzeichnender Fall für einen Kondensator mit getränk-
tem Papier als Dielektrikum. Ähnliche Kurven erhält
man auch bei Massekabeln. Gewöhnlich hat man nur für
den Verlauf des Wertes tg ö Interesse. Hier ist zu sehen,
daß das Verhalten der Kapazität viel aufschlußreicher als
der Verlustfaktor ist. Ingenieure der Kabelwerke haben
mir bestätigt, daß man aus der Kapazitätsänderung sehr
viel ersehen kann.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
23. Januar 1936
Abb. 14 zeigt die Aufzeichnung für die Durchschlags-
probe an einem Kabel mit etwa siebenfacher Nennspan-
nung und 1,ö5fachem Nennstrom.
Neben dieser Leistungsmessung bei Niederfrequenz
(50 Hz) hat auch die Leistungsmessung bei
Hochfrequenz zur Materialprüfung großes Interesse.
Allerdings sprechen wir hier nicht von Messungen der
Wirkleistung, sondern von der Messung dielektrischer
Verluste. Diese Verluste werden besonders einfach nach
91
91
Prüfung über rd. 15 h bis zum Durchschlag
kV und 300 A belastet.
einem Substitutionsverfahren gemessen, indem man zu-
nächst die Kapazität des Prüflings als Luftkapazität und
dann die Verluste mit Widerständen abbildet, die man
vor den Luftkondensator schaltet. Auch die Empfindlich-
keit dieser Hochfreuqenz- Leistungsmessung ist sehr hoch.
Wir können die Messung ausführen mit einer Spannung
von 0,1 V und 10 pF bei einer Frequenz von 1 MHz. Ist
der Verlustfaktor 0,01 % entsprechend 10—, dann haben
wir eine allerdings mit Verstärker meßbare Leistung von
10—10 W. Diese Messungen sind sehr wichtig für die
Rundfunktechnik bei der Auswahl der Baustoffe. Es gibt
heute keramische Stoffe mit sehr kleinen Verlusten. Ich
kann Ihnen eine solche von Rohde und Schwarz ent-
wickelte Meßbrücke zeigen für die Rekordfrequenz von
500 MHz, also 60cm Wellenlänge (Abb. 15).
Abb. 15. Ver-
lustwinkel- Meß-
gerät für Hoch-
frequenz
(500 MHz).
Ein anderes interessantes Anwendungsgebiet haben
wir in der Medizin. Es mag vielleicht eigenartig klingen,
wenn ich Ihnen mitteile, daß wir sogar die menschliche
Haut auf Verlustwinkel und Dielektrizitätskonstante ge-
messen haben. Es gab schon seit langem Bestrebungen,
die Hautkapazität zu messen; aber man hat meßtechnisch
sehr unsauber gearbeitet. Erst durch die Trennung der
dielektrischen Verluste und der Kapazität ist es gelungen,
medizinisch wertvolle Messungen durchzuführen. Man
braucht sie zur Feststellung der Basedow-Erkrankung.
Man hat festgestellt, daß dabei eine ziemlich starke Ande-
rung der Gewebestruktur eintritt, die bei der Kapazität
etwa 30 % und beim Verlustwinkel 200 % ausmacht. Der
Verlustwinkel ist also bei einer mittelkranken Person etwa
dreimal so groß wie bei einer gesunden. Ich kann nicht
mit Sicherheit sagen, ob sich das Verfahren in der Praxis
allgemein bewähren wird. Aber die ersten Versuche sind
sehr erfolgversprechend. Obwohl Sie keine Mediziner sind,
23. Januar 1936
wollte ich Ihnen diese Anwendungsmöglichkeit unter Vor-
behalt endgültiger Prüfung nicht vorenthalten.
Frequenz- und Zeitmessung: Bei Nieder-
frequenz arbeiten fast alle Frequenzschreiber mit Reso-
nanzkreisen, die wir möglichst genau temperaturunab-
hängig abstimmen. Wir kommen dabei auf eine Höchst-
genauigkeit von 0,02% im günstigsten Falle, also etwa
1/100 Periode bei 50. Das bedeutet eine Zeitdifferenz von
20 8s im Tag. Die Höchstgewähr, die bei normaler Tem-
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 89
geführt. Es war uns von den Uhrenherstellern schon
immer die Aufgabe gestellt worden, Uhren schnell einzu-
regeln. Man wollte nicht Tage und Wochen brauchen,
um zu wissen, welche Gangdifferenz eine Uhr hat. Wir
haben uns jahrelang bemüht, diese Aufgabe zu lösen.
Jetzt ist es gelungen durch den von Dr. Tamm angegebe-
nen Weg. Die Zeitwaage beruht darauf, daß die Schwin-
gungen der unbekannten Uhr, der X-Uhr, mit denen einer
Normaluhr gleicher Schlagzahl verglichen werden. Das
der bei einer Kapazitätszunahme und einem Verlustfaktor von rd. 20 O eintrat.
peratur und normaler Spannung gegeben wird, ist 0,05 %
entsprechend 50 s im Tag.
Bei Hochfrequenz kommen wir zu sehr viel höheren
Frequenzgenauigkeiten. Die höchste Genauigkeit liefert
die Kristalluhr, bei der wir Schwingungen eines Quarz-
kristalls?) haben. Man kommt im äußersten Falle bei ab-
soluter Temperaturkonstanz (auf !/ıoo°) auf eine Ge-
nauigkeit von 108, also ein Millionstel Prozent. Mit diesen
Kristalluhren erreicht man dann Gangdifferenzen von nicht
mehr als !/ıooos je Tag. Das sind 1j s im Jahr. Mit
einer solchen Kristalluhr hat man schon geglaubt, fest-
zustellen, daß auch unsere liebe alte Erde sich manchmal
unregelmäßig dreht. Die Kristalluhr zeigte jedenfalls
Gangdifferenzen, die man sich aus Unregelmäßigkeiten
der Erdumdrehung erklären will.
— Zeil
t, ht t,
Abb. 16. Arbeitsweise der Zeitwaage. Die oberste Reihe zeigt den Verlauf
der Stromimpulse für zwei verschiedene Phasenlagen der X-Uhr gegen die
Normaluhr. Das Anzeigeinstrument zeigt den Mittelwert der Stromimpulse.
Wo liegt die Grenze der Zeitmessung? Lange
Zeiten zu messen, ist kein Kunststück. Anders sind die
Verhältnisse bei kurzen Zeiten. Hier hat man auch schon
Schaltungen erdacht, um beispielsweise Geschoßgeschwin-
digkeiten auf sehr kurzer Laufstrecke zu erfassen.
Steenbeck hat vor zwei Jahren eine sehr nette Schal-
tung angegeben, die er „Zeittransformator“ genannt hat.
Mit diesem Instrument ist es möglich, noch Zeitdifferen-
zen von 0,03 ms zu erfassen.
Für die Uhrentechnik ist ein Gerät bestimmt, das
vollkommen elektrisch arbeitet, die sog. Zeitwaage.
Die Bezeichnung ist nicht ganz genau; man kann die
Zeit nicht wiegen, sie hat sich aber gut ein-
1) Hierzu vgl. auch S. 103 dieses Heftes. — ETZ.
Die Stufen entsprechen der Umschaltung des Meßbereichs.
geschieht in der Weise, daß man das Ticken der Uhr, ent-
weder die Erschütterungen oder die Geräusche in Span-
nungsschwankungen umsetzt. Dann schaltet man z. B. mit
der Normaluhr über ein Stromtor einen Strom ein. Den-
selben Strom schaltet man mit der X-Uhr wieder aus.
Auf diese Weise bekommt man rechteckige Stromstöße,
vergl. Abb.16: Die zweite Zeile entspricht der Normaluhr
und die dritte Zeile der X-Uhr. Man erhält das erste Recht-
eck, das voll schraffiert ist. Wenn man einen Strom-
messer einschaltet, hat man einen gewissen arithme-
tischen Mittelwert, der proportional der Phasendifferenz
zwischen Normal- und X-Uhr ist. Andert sich der Gang
der X-Uhr, läuft sie also z. B. langsamer, dann wird die
Phasendifferenz größer, das Rechteck wird länger, und
das Amperemeter wird einen größeren Strom anzeigen.
Der Strom nimmt also zu. Schalte ich ein Schreib-
gerät ein, so kann ich aus dem Gradienten des An-
stiegs auf den Gang der Uhr je Tag oder Zeiteinheit
schließen. Gehen die Uhren gleich, dann wird die einmal
vorhandene Phasendifferenz konstant bleiben. Gehen sie
ungleich, so wird die Phasendifferenz schnell wachsen.
Das geht so lange, bis das Rechteck voll ist. Dann springt
der Zeiger plötzlich wieder auf Null zurück. Durch ge-
wisse Feinheiten des Uhrenschlags geht er allerdings zu-
weilen in Stufen auf Null zurück.
oder Strom-Schreiber
mit Skala U... 200ms
2m o
Verstärker
Abb. 17.
Ö
Normal -
Uhr
Se \
Verstärker
Zeitwaage, Grundschaltung.
Abb. 17 zeigt die Grundschaltung. Wir sehen die
X-Uhr und die Normaluhr; auf beiden Seiten einen Ver-
stärker, zwei Stromtore, Vorsatzwiderstände, Transfor-
mator, Strommesser. Wir verwenden in Wirklichkeit
nicht zwei, sondern nur einen Verstärker und Normal-
uhren mit Kontakteinrichtung.
90
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
23. Januar 1936
Abb. 18 zeigt das Diagramm. Es fängt links an. Die
Uhr geht zunächst zu schnell. Sie sehen, daß die Nei-
gung immer geringer wird, bis die Kurve schließlich ein
Stück weit waagerecht verläuft. Dann wird die Neigung
entgegengesetzt, die Uhr geht in steigendem Maße lang-
samer. Dieser Kurve sind Schwingungen von einer Mi-
nute Dauer überlagert. Daraus kann man die letzten
Feinheiten des Zahn-Eingriffs ersehen. Aus der Periode
Abb. 18. Zeitwaage.
der Schwankung — ob es z. B. 15s oder 6 min sind usw.
— kann der Uhrmacher genau ersehen, wo es am Eingriff
fehlt. Die Zeitwaage hat uns Aufschluß gegeben über
Feinheiten der Uhr, wie sie bisher nicht zu sehen waren.
Ich habe hier eine solche Zeitwaage aufgestellt. Man
kann die Uhr in jeder Lage prüfen. Sie hat je nach der
Lage einen verschiedenen Gang. (Vorführung.)
Abb. 19. Konstruktion der Hysteresisschleife.
Auf dem Gebiet der Oszillographen sind auch
einige Spitzenleistungen zu verzeichnen. Bei Verwen-
dung von trägheitsbehafteten Schleifen-Oszillographen
für die Aufzeichnung von Netz- und Störungsvorgängen
wird verlangt, daß der ganze Apparat zur Aufzeichnung
der Störungen in einem Netz möglichst schnell anspricht.
Man ist mit der Zeit zum Zünden der Lampe bis zur vollen
Helligkeit und dem Anlauf des Papiers bis auf !/sos her-
untergekommen. Man strebt an, die Zeit noch mehr zu
verkürzen. Auf dem Gebiete der Kathodenstrahl-
Oszillographen ist vor allem an den Technischen
Hochschulen sehr viel Entwicklungsarbeit geleistet wor-
den. Die Technische Hochschule Charlottenburg hat einen
Vierfach - Kathodenstrahl - Oszillographen entwickelt, bei
dem vier Vorgänge gleichzeitig auf den Leuchtschirm auf-
gezeichnet werden. Die Technische Hochschule Dresden
kann durch Einbau eines kapazitiven Spannungsteilers in
das Hochvakuum ihre Oszillographen für die unmittel-
bar anzulegende Spannung von 200kV bauen. Wichtig
ist das bei der Aufnahme unstetiger Vorgänge bei Wan-
© SER 5 =
NR De
VAR RN
derwellen; denn das Verfahren der Spannungsteilung,
das bei Gleichspannung ausgezeichnet arbeitet, versagt
bei Stoßspannungen. Die Schreibgeschwindigkeit der
Kathodenstrahl-Oszillographen auf der photographischen
Schicht ist außerordentlich hoch. Rogowski hat be-
richtet, daß er eine Schreibgeschwindigkeit von 63 000
km/s, also !/s Lichtgeschwindigkeit, erreicht hat. Der
Strahl liefe also in 23 s einmal um den Erdball. Ein sol-
ur
Diagramm einer Armbanduhr für die letzten zwei Stunden vor dem Stillstand.
ches Diagramm vermittelt also wirklich einen Einblick in
die Milliardstel-Sekunden. Aus anderen Quellen ist zu be-
richten, daß man mit dem gewöhnlichen Kathodenstrahl-
Oszillographen, also mit sog. kalter Kathode, Schreib-
geschwindigkeiten von 5000 bis 10 000 km / s ohne weiteres
erreicht. Auch diese Geräte spielen in der ärztlichen Kunst
eine Rolle zur Aufnahme der Herzspannung im Elektrokar-
diogramm. Wir haben auch hier im letzten Jahrzehnt große
Verbesserungen erreicht. Während man früher zufrieden
war, wenn man eine einigermaßen ähnliche Kurve erhielt,
verlangt man heute, die sogenannte Aufsplitterung der
R-Zacke zu sehen. Das ist ein Vorgang, der sich in
1/500 S abspielt. Auch darauf bauen die Ärzte bei ihren
Diagnosen auf.
Abb. 20. Ferrometer.
Das Gebiet der magnetischen Messung hat
uns auch Interessantes beschert. Als besonders bemerkens-
wert führe ich das Ferrometer vor, das mein Mitarbeiter
Thal gelegentlich seiner Doktorarbeit entwickelt hat.
Das Prinzip des Ferrometers ist die Anwendung des
Schwinggleichrichters zur Strom- und Spannungsmessung
an der dem Prüfling übergeschobenen Primär- bzw. Se-
kundärwicklung. Es ist schon seit langem bekannt ge-
wesen, daß man aus der Strom- und Spannungskurve des
Magnetisierungsstroms die Hysteresisschleifen konstru-
ieren kann. Wenn man einen Schreiber verwendet, der
die Spannungs- und Stromkurve punktweise abtastet und
den Phasenschieber kontinuierlich durchdreht, kann man
selbsttätig die Hysteresisschleifen aufzeichnen.
Abb. 19 zeigt die übliche Konstruktion der Hysteresis-
schleife. Ich zeige Ihnen als Versuch mit dem Koordinaten-
schreiber die Aufnahme einer Hysteresisschleife an ge-
wöhnlichem hochsiliziertem Eisen. An sich ist das Ferro-
meter (Abb.20) durch seine hohe Empfindlichkeit im-
U
28. Januar 1936
stande, auch sehr kleine Proben bis zu einigen Zehntel
Gramm Gewicht zu messen. (Vorführung.)
Ich bin der Meinung, daß man durch die Aufzeichnung
der Hysteresisschleife besonders wertvolle Schlüsse für
die Betriebsführung und den Vergleich von Eisenproben
bekommen kann, denn eine solche Flächendarstellung ist
viel wertvoller als die punktweise Aufnahme in Tafeln.
Abb. 21 zeigt eine Anzahl solcher Schleifen, und zwar
_
Doo
R
i 5000
| o J 4
——> ÜDersted
Abb. 21a. Hochlegiertes Dynamoblech, 0,35 mm, Stanz-Ringkern,
Vie = 1,2 bis 1,35 W/kg, Normalqualität, max = 7000.
10009 ’
Abb. 21b. Dasselbe Blech, jedoch aus der Tafel in 30 mm-Streifen ge-
schnitten, die stumpf aneinander geschweißt und zu einem Band-Ringkern
190/120 mm Dmr. aufgewickelt wurden. Aufnahme ohne jede weitere Be-
handlung. Magnetisch vollkommen verdorben. „max = 3000.
steg
Abb. 21c. Derselbe Kern, jedoch thermisch vergütet durch eine Glühung
in getrocknetem Wasserstoff. Die magnetischen Eigenschaften übertreffen
nach der Glühung selbst diejenigen des mechanisch nicht beanspruchten
Ausgangsstoffes. A. nax = 12 000.
wurde aus hochlegiertem Blech ein Kern gewickelt. Der
Werkstoff hatte zunächst gute Eigenschaften. Infolge
der Verformung beim Wickeln traten aber nun schlechte
Eigenschaften auf (s. Kurve 21b). Die Permeabilität ging
stark zurück. Nach sorgfältigstem Ausglühen des Werk-
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 91
stoffes wurde das dritte Bild erhalten, das noch viel bessere
Eigenschaften zeigt als das erste.
In Abb. 22 ist eine Wechselstromschleife für bestes
hochsiliziertes Eisen (3,5 % Silizium) wiedergegeben, das
im Elektroofen hergestellt und einer besonderen ther-
mischen Behandlung unterworfen worden ist. Man kann
aus der Form der Schleife darauf schließen, ob der Anteil
der Wirbelstromverluste groß oder klein ist.
—— —
— Y %
Abb. 22. Siliziertes Bandeisen, 0,5 mm, Band-Ringkern, richtig gewickelt,
gute Lieferung. Das Blech ist einer besonders wirksamen Vergütung unter-
zogen worden. Magnetisch werden beinahe die Werte einer 50prozentigen
Eisen-Nickel-Legierung erreicht. Der Werkstoff ist als Rekordleistung in
der Gruppe der Dynamobleche zu bezeichnen.
Abb. 23 zeigt uns eine interessante Kurve. Ein Nickel-
Eisen-Kern ist zu fest gewickelt. Man glaubt förmlich den
mechanischen Druck auf den Bandkern zu sehen.
E ?
-æ Qerstga
J 4
Abb. 23. Nickel-Eisenkern mit 50 % Nickel, 0,5 mm, Band-Ringkern. Die
Schleife zeigt eine für zu feste Wicklung des Bandkernes kennzeichnende
Verformung.
In Abb. 24 ist eine ganz merkwürdige Hysteresis-
schleife zu sehen, wie man sie auch nur selten sieht. Sie
stammt von einem Mischkern aus hochpermeablem Nickel-
Eisen-Metall mit gewöhnlichem Dynamoblech, etwa halb
und halb. Wenn man den Kern magnetisiert, nimmt das
Nickel-Eisen-Metall mit der hohen Permeabilität zunächst
den ganzen Fluß auf und wird bald gesättigt, weil das
Nickel-Eisen nur einen Sättigungswert von 4000 hat. Nach
der Sättigung geht der Fluß viel stärker in das Silizium-
eisen über. Man sieht geradezu, wie der Fluß in die Kurve
der üblichen Form ausweicht.
Ich möchte dann kurz das Gebiet der akustischen
Messung streifen. Auch hier hat die Meßtechnik be-
sondere Leistungen zu verzeichnen. Für die akustischen
und vor allem die Verkehrsgeräusch-Messungen, für die
sich jetzt das Publikum und die Polizei besonders inter-
essieren, braucht man Meßgeräte. Ich kann nicht auf die
ganze Physik der Geräuschmessung eingehen. Bei dieser
92 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
Geräuschmessung sind zwei Aufgaben gegeben: eine physi-
kalische, die Messung des Schalldrucks, und eine physio-
logische, die Auswertung der Ergebnisse entsprechend den
besonderen Eigenschaften des menschlichen Ohres. Das
menschliche Ohr hat im allgemeinen eine bestimmte
Empfindlichkeitskurve und Einstellzeit. Wir hören nur
innerhalb einer bestimmten Frequenzspanne. Diese Emp-
findlichkeitskurve muß im Geräuschmesser einigermaßen
nachgeahmt werden.
z
.
4
EL
F A fa
2
„ 5 =
Abb. 24. Mischkern aus hochlegiertem Dynamoblech und einer Eisen-
Nickel-Legierung mit 80 % Nickel, gemischt im Verhältnis 1:1. Bei kleiner
Magvetisierung ist nur der Eisen-Nickel-Kern wirksam; erst bei höherer
Feldstärke beteiligt sich das Dynamoblech an der Flußbildung.
Auch hier sind Spitzenleistungen der elektrischen Meß-
technik zu verzeichnen. Die Schallstärke, die das mensch-
liche Ohr gerade nicht mehr empfindet, wird mit null Phon
bezeichnet. 60 Phon, etwa die Stärke der Umgangs-
sprache, entsprechen einem Schalldruck von 0, 3. 10-3
Mikrobar, der Einheit des Schalldrucks. Der Schall-
druck für die Grenze der Reizschwelle des mensch-
lichen Ohres ist 0,001 mg/cm?. Das ist nicht viel. Für
diesen Schalldruck kann man Mikrophone herstellen. Es
ist sogar gelungen, mit Mikrophonen, die noch nicht im
allgemeinen Handel sind, diesen Schalldruck noch zu unter-
bieten, also Geräusche zu messen, die das menschliche Ohr
nicht mehr empfindet.
Gegentakt-
Meß spannung Verstärker Gleichrichter
A 115
Iren aa
m O 1
Abb. 25. Geräusch-Pegelschreiber nach Neumann.
Für solche Schallmessungen hat Georg Neumann,
der schon durch sein Kondensatormikrophon bekannt ist,
einen Geräuschschreiber hergestellt, der unmittelbar die
Schallstärke in Phon bei schnellster Einstellzeit aufzeich-
net. Abb.25 zeigt das Prinzip des Pegelschreibers von
Neumann. Links oben wird die Meßspannung ange-
schlossen. Sie geht auf einen logarithmisch abgestuften
Widerstand. Der Widerstand wird durch die Gabel auf
dem Motor verstellt. Gemessen wird nun folgendermaßen:
Wenn die Einstellung der Schreibfeder nicht richtig ist, er-
hält die Links- oder Rechtswicklung der Kupplung vom Ver-
stärker aus Strom. Der Motor bewegt die Gabel, so daß
die Schreibfeder mit großer Geschwindigkeit nach rechts
23. Januar 1936
oder links läuft, wenn die Einstellung des Potentiometers
nicht der Geräuschstärke entspricht. Die Einstellzeit be-
trägt ½ s für die volle Papierbreite. Die Phonteilung ist
linear, sie umfaßt 40 Phon oder mehr. Man kann den Meß-
bereich in beliebigen Grenzen einstellen: 30 bis 80 oder 50
bis 100 Phon usw. Die Aufzeichnung erfolgt nicht photo-
graphisch, auch nicht mit Tinte oder Feder, sondern die
Kräfte, die der Verstellmotor gibt, sind so groß, daß das
Diagramm auf Wachspapier geschrieben werden kann.
In Abb. 26 ist das Geräusch in einer mittleren Ver-
kehrsstraße dargestellt. Es ist interessant, wenn man
sieht, wie blitzschnell der Geräuschschreiber den Verkehrs-
geräuschen folgen kann, wie es die Einstellzeit des mensch-
lichen Ohres von 0,2s verlangt. Dieser Geräuschschreiber
— |
&0Phon
70
} . * 1 0 1 r
ZUR Be ig
Abb. 26. Geräuschaufnahmen in einer mittleren Verkehrsstraße.
ist wohl zur Zeit das beste auf dem Potentiometerprinzip
beruhende Gerät mit einer so geringen Einstelldauer.
Noch einiges über die Messung sonstiger
nichtelektrischer Größen, ein Gebiet, das auch
allmählich von der elektrischen Meßtechnik erobert wird.
Wir haben Längen-, Dehnungs- und Dickenmessung auf
elektrischem Wege. Dabei handelt es sich nicht um Ab-
solutlängen, sondern um Längenänderungen. Wenn wir
rechnen, daß der Elastizitätsmodul von Stahl 2 - 106 kg/cm?
einer Dehnung von 100 % entspricht, dann sind es bei
2000 kg 0,1%. Ein Stab von 10cm ändert dabei seine
Länge um 0,1 mm. In dieser Größenordnung bewegen sich
die üblichen Dehnungsmessungen. Erstrebt wird eine Deh-
nungsmessung an Strecken von 10 bis 20 mm Länge.
Nun gibt es viele Verfahren zur Messung von kleinen
Änderungen der Länge. Man bevorzugt kontaktlose Ver-
fahren, wie kapazitive, induktive, akustische und das
Bolometer-Meßverfahren. Die kapazitiven Messun-
gen sind besonders empfindlich. Man kann beispielsweise
nach einem Interferenzverfahren, bei dem zwei Schwin-
gungen sehr hoher Frequenz gemischt werden, eine
sehr hohe Empfindlichkeit erreichen. Im Laboratorium
von Rohde und Schwarz (München) sah ich, wie das
Wachstum einer Pflanze auf einem Schreibstreifen
aufgezeichnet wurde. Es ist dabei möglich, die ganze
Breite des Schreibstreifen von 120 mm für eine Län-
genänderung von 3,6 um auszunutzen. Das Wachstum der
Pflanze, einer ganz gewöhnlichen Zimmerschlingpflanze,
betrug 0,4 um / min. Das entspricht einer Abweichung des
Zeigers von 13 mm.
Eine weitere Einrichtung ist die „Gummiwaage“.
In der Gummiindustrie ist die Aufgabe gestellt, die Gum-
mierung von Cordbahnen mit einer bestimmten Menge
von Gummi auszuführen. Das Produkt soll ein gewisses
Gewicht je Flächeneinheit haben. Die Dicke ist 1 mm.
Das Material ist aber klebrig. Deshalb kommt das Durch-
gehen durch die Walzenkontakte eines Meßkondensators
nicht in Frage. Man muß vielmehr wegen der Schwingung
der Stoffbahn Luftkondensatoren mit 100mm Abstand
verwenden, zwischen denen das Imm dicke Gummiband
hindurchgeht. Es ist möglich geworden, einer Dicken-
änderung des Gummibandes von 0,01 mm eine Abweichung
von 30 mm auf dem Schreibstreifen zuzuordnen.
Die induktiven Verfahren sind ebenso zweck-
mäßig, vor allem, wenn man nicht sehr schnelle Änderun-
gen des Druckes oder der Länge verfolgen will.
23. Januar 1936
Zu erwähnen ist noch die akustische Messung
nach Maihak-Schäfer, wonach die Änderung der
Tonhöhe einer Saite zur Wegmessung benutzt wird.
Schließlich wäre zu erwähnen der Bolometer-
Mikrotaster nach Sell, eine Brückenschaltung mit
zwei geheizten Bolometer-Spiralen, die durch eine Fahne
abgedeckt werden. Die beiden Hitzdrähte werden durch
einen Luftstrom gekühlt, der durch zwei enge Schlitze
hindurchgeht. Wenn man mit dem Bolometer einen Weg
messen will, so wird die Fahne durch eine Zeigerbewegung
abgelenkt.
Abb. 27. Tor-
sions - Federwaage
für sehr geringe
Gewichtsbelastung
(Endausschlag
0,1 mg).
Bei der Kraft-Druck-Zug-Messung sind
mechanische Feinwaagen für sehr geringe Gewichts-
belastung bekannt geworden, mit etwa 5 mg Endausschlag,
neuerdings durch Loebe sogar bis 0,1 mg. Wir sehen
in Abb. 27 das Schema einer Torsions-Federwaage, bei der
das zu wägende Stück an einen Arm angehängt wird. Der
Meßbereich von 0,1 mg ist außerordentlich klein, beispiels-
weise wiegt ein Flügel einer mittelgroßen Stubenfliege
nur 0,04 mg.
Bei größeren Kräften geht man auf die elektrischen
Messungen über, wobei besonders die weglose Kraft-
messung angestrebt wird. Wir können beispielsweise
nicht die Kraft dadurch messen, daß wir eine Durchbie-
gung des zu untersuchenden Stückes von 20 mm zulassen.
Wenn auch die Kraftmessungen, die als weglos bezeichnet
werden, nicht vollkommen weglos sind, so setzt doch 2. B.
Abb. 28. Röntgen-Feinstrukturaufnahmen von Eisenblech während der
Verarbeitung (von unten nach oben: vor Beginn der Verarbeitung, nach
dem 4. und nach dem 30. Arbeitsgang). [C. H. F. Müller.)
die magnetoelastische Druckmessung nur den außerordent-
lich kleinen Weg von etwa 0,01 mm voraus. Bei einem In-
dikator einer englischen Firma zum Indizieren von Ver-
brennungsmotoren beträgt die Durchbiegung nur 0,01 mm.
Es handelt sich um einen Telephonempfänger mit einer
Membrane von 0, 75 mm Dicke; der Magnet hat zwei Wick-
lungen, die Eigenfrequenz der Membrane ist groß, etwa
42 500 Hz. Das induktive Verfahren ist an sich ein Weg-
verfahren, in diesem besonderen Fall ist es praktisch weg-
los geworden. Man kann mit dem neuzeitlichen Induktions-
verfahren z. B. auch die Ausbauchung messen, die ein Me-
tallblock von 30 cm Dmr. unter der Last von Hun-
derten von Tonnen erfährt. Solche Messungen der Auf-
stauchung eines Zylinders werden in Walzenstraßen durch-
geführt, damit man die Kaliber richtig einstellen kann.
Man will dabei wissen, wie groß der Lagerdruck ist, da-
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 98
mit die Walzenstraße nicht überlastet wird. In der Schiff-
bautechnik ist es möglich geworden, mit der magneto-
elastischen Messung zum ersten Male eine Fernmessung
des Schraubenschubs durchzuführen; eine solche Einrich-
tung befindet sich auf dem Ostasienfahrer „Potsdam“.
Schließlich wäre die Messung von inmeren Spannun-
gen nach dem röntgenoptischen Verfahren zu erwähnen.
Wenn man einen Röntgenstrahl durch eine enge Blende
auf den Werkstoff fallen läßt und auf einer photographi-
schen Platte die reflektierte Strahlung beobachtet, so
findet man zufolge der Kristallstruktur des aufzunehmen-
den Gegenstandes Interferenzringe mit charakteristischen
Gruppierungen und Durchmessern. Wenn der Stoff, auf
den man den Röntgenstrahl fallen läßt, eine elastische
oder plastische Beanspruchung erfährt, dann treten innere
Spannungen auf, und die Ringe erfahren eine Änderung
des Durchmessers und der Feinheit ihrer Ausprägung.
Treten unregelmäßige innere Spannungen zwischen den
einzelnen Kristalliten auf, z.B. infolge von Kaltverfor-
mung, so wird die Schärfe der Ringe verwischt, wie Abb. 28
erkennen läßt. Das untere Bild zeigt ein Tiefziehblech im
Anfangszustand. Es zeigt scharf ausgeprägte Ringe.
Der Werkstoff wurde dann in vier Arbeitsgängen ver-
arbeitet und dabei stark verformt. Diesen Zustand zeigt
das mittlere Bild. Schließlich sehen wir oben das Er-
gebnis der Verarbeitung in 30 Arbeitsgängen.
In Abb. 29 ist eine Untersuchung auf innere Spannun-
gen an Kupfer wiedergegeben, das zu einem bestimmten
Gegenstand verarbeitet wurde. Links oben ist das dem
Anfangsmaterial entsprechende Bild dargestellt. Es zeigt
zwei scharf ausgeprägte Interferenzringe mit verhältnis-
mäßig großem Burchmesser (rd. 32 mm). Nach dem ersten
Arbeitsgang (Abb. 29 rechts) ist der Durchmesser infolge
Abb. 29. Röntgen-Feinstrukturaufnahmen von Kupfer während der
Verarbeitung. IC. H. F. Müller.]
starker innerer Spannungen auf 23 mm zusammenge-
schrumpft. Durch Unterteilung der Verformung in meh-
rere Arbeitsgänge wurde eine Verringerung der Span-
nungen erzielt (Ringdurchmesser 27 mm). Schließlich
konnte durch geeignete Führung der Verarbeitung er-
reicht werden, daß im Endzustand derselbe Ringdurch-
messer wie beim Ausgangsstoff erscheint, allerdings
mit einer Verwaschung der Ringe durch mikrokristalline
Restspannungen. (Nach Angaben und Unterlagen der
Firma C.H.F. Müller in Hamburg.)
In einem kurzen Streifzug wurde einiges Interessante
aus der Meßtechnik gezeigt. Die deutsche Meßtechnik ist
sehr leistungsfähig und wird in weitgehendem Maße zur
wirtschaftlichen Betriebsführung angewendet, zur Ver-
besserung der Erzeugnisse und zur Ersparnis an Roh-
stoffen. Wir sind noch lange nicht am Ende unserer
Leistungsfähigkeit, und es werden auch die Meßgeräte im
Siegeszug unserer deutschen Technik nicht zurückbleiben.
(Schrifttum siehe nächste Seite.)
94 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
Schrifttum.
Magnetische Werkstoffe.
T. D. Yensen, Dynamo- und Transformatorenblech, Fortschritte
in den letzten Jahrzehnten, Bericht 14a für den Internationalen Elek-
trizitätskongreß Paris 1932; Auszug in ATM 1932-T 172°), Z 911-2.
Druckschrift der Tokyo-Stahl-Materlal AG. (Tokyo Kozai K-K):
Nickel-Aluminium-Magnetstahl ; Auszug in ATM 1934-T 56, 2 912-2. ,
Gg. Keinath, II aus Nickel-Eisen;
931-T 63, Z 913-1; 1932-T 173; 3.
. äus-Vacuumschmelze AG, Hanau, Hochmagne-
tische Legierungen aus Nickel-Eisen für Meßgeräte und Meßwandler;
ATM 1931-F 7, Z 913-2.
Friedrich Krupp AG., Gußstahlfabrik Essen,
weiche Legierungen; ATM 1933-F 22, Z 913-4.
W. S. Messkin und A. Kußmann, Die ferromagnetischen
Legierungen und ihre gewerbliche Verwendung: Berlin: J. Springer, 1932.
Anfangspermeabilität; ATM 1934-T 168, Z 913-5.
W. S. Messkin und A. Kußmann, Die ferromagnetischen Le-
glerungen und ihre gewerbliche Verwendung ; Berlin: J. Springer 1932.
Drehspulinstrumente.
Gg. Keinath, Drehspul-Instrumente mit permanentem Magnet;
ATM 1932-T 43, 1721-1.
AEG, Meßinstrumentenfabrik, Berlin, Normal-Drehspulmeßgeräte
für Gleichstrommessungen ; ATM 1932-F 21, I 721-2.
N. V. v. h. P. J. Kippund Zonen, Delft (Holland), Spiegel-
Galvanometer; ATM 1933-F 24, 1721-3.
Hartmann u. Braun A.-G., Frankfurt a. Main, Multavi-
Vielfachmeßgeräte; ATM 1933-F 19, 1 721-4.
AEG Berlin, Gleichstrom-Vielfachmesser; ATM 1933-F 26, 1721-5.
Siemens & Halske AG. Berlin, Neues Spiegelgalvano-
meter mit hoher Meßempfindlichkeit; ATM 1934-F 22, I 721-6.
Sperrschicht-Gleichrichter.
Grondahl und Geiger, A new Electronic Rectifier, J.
Amer. Inst. electr. Engr. 46 (1927) S. 215.
C. H. Walter, Eine neue Gleichrichtermeßanordnung; Z.
Physik 13 (1932) 8. 363. ,
C. H. Walter, Die Anwendung der Gleichrichterbrücke in der
Meßtechnik; Z. techn. Physik 13 (1932) S. 436.
H. Carsten und C. H. Walter, Über ein Gerät zur Auf-
zeichnung von Kapazitätsänderungen und dessen Anwendung bei der
Fertigungsüberwachung in der Gummi-Industrie; Siemens-Z. 11 (1831)
S. 156.
Magnetisch
techn.
H. Carsten und C. H. Walter, Feuchtigkeitsmessungen an
lufttrockenen Papierbahnen mit dem Siccometer ; Siemens-Z. 11 (1931)
S. 267.
Schwing-Glelchrlehter.
H. Pfannen müller, Mechanische Gleichrichter für Meß-
zwecke, Grundbegriffe, Bezeichnungen und Formeln; ATM 1932-T 30,
Z 540-1.
H. Pfannenmüller, Mechanische Gleichrichter. Begrenzung
von störenden Einflüssen durch besondere Schaltungen ; ATM 1934-T 167,
Z 540-2.
H. Pfannen müller,
oder mehreren einheltlich erregten Gleichrichtern;
Z 540-3.
H. Pfannen müller, Mechanische Gleichrichter, Erregerschal-
tungen für einen oder mehrere einheltlich erregte Gleichrichter, insbe-
sondere zur Vektorenbestimmung: ATM 1932-T 186, Z 540-4.
H. Pfannenmüller, Mechanische Gieichrichter, Fehlergrenzen
für dle Kontaktgabe bei Schwing-Gleichrichtern; ATM 1934-T 126,
Z 540-5.
H. Pfannenmüller, Zur Wirkungsweise ‚‚schaltgesteuerter“
Gleichrichter für Meßzwecke ; Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 13 (1934)
H. 1, S. 1.
H. Pfannen müller, Überblick über die Meßverfahren mit
Gleichrichtern; Arch. Elektrotechn. 28 (1934) S. 356.
J. Krönert, Neuere Meßmethoden mit Schwingkontakt-Gleich-
richtern; Z. techn. Physik 14 (1933) S. 474.
Koordinatenschreiber.
Siemens & Halske AG., Berlin,
schreiber; ATM 1934-F 15, I 036-3.
W. Geyger, Selbsttätige Abgleichung von komplexen Kompen-
sations- und Brückenschaltungen mit phasenabhängigen Nullmotoren ;
Arch. Elektrotechn. 29 (1935) S. 840.
W. Geyger, Prüfung von Meßwandlern; ATM 1935-T 121, Z 224-7.
Trägheitsbehaftete Oszillographen.
F. Eichler, Trägheitsbehaftete Oszillographen,
über Wirkungsweise und Aufbau; ATM 1933-T 42, 1035-1.
F. Eichler, Trägheitsbehaftete Oszlllographen,
Zubehör ; ATM 1933-T 91, 1035-2.
Siemens & Hals ke AG., Berlin, Oszillographen; ATM 1932-
F 16, 1035-3.
W. v. Philippoff, Der
1932-T 184, 1035-4.
Siemens & Halske AG,
ATM 1933-F 23, I 035-5.
Trägheitslose Oszillographen.
M. Knoll, Kathodenstrahl-Oszillograph, Schrifttum bis Mitte 1931:
ATM 1931-T 75, 1834-1.
M. Steenbeck, Kathodenstrahl-Oszillograph, Entwicklung bis
Mitte 1951; ATM 1931-T 76, 1834-2.
M. Knoll, Kathodenstrahl-Oszillograph, Erzeugung und Samm-
lung des Elektronenstrahls; ATM 1932 -T 91, 1834-5.
Die Meßkreis-Schaltungen mit einem
ATM 1932-T 62,
Siemens-Koordinaten-
Grundsätzliches
Bauarten und
piezoelektrische Oszillograph; ATM
Berlin, Tragbarer Oszillograph ;
M. Knoll u. W. Kleen, Kathodenstrahl-Oszillograph, Auf-
nahmemethoden und -schaltungen für periodische Vorgänge; I. Recht-
winklige Koordinaten, Lissajous-Figuren; ATM 1933-T 110, 1 834-13;
Periodische Vorgänge, II. Polarkoordinaten, gekrümmte Zeitachse; ATM
1933-T 126, 1834-14: Periodische Vorgänge, III. Messung von Frequenz,
Phasenwinkel und Leistung; ATM 1934-T 53, 1834-15; Periodische Vor-
känge, IV. Messung von Permeabilität, Dielektrizitätskonstante, magne-
tischen und dielektrischen Verlusten; ATM 1934-T 14, 1834-16.
AEG, Elektronenstrahl-Oszillograph: ATM 1933-F 3, 1834-21.
AEG, Elektronenstrahl-Oszillograph für Wechselstromanschluß ;
ATM 1935-F 11, 1834-22,
* ATM 1932-T 172 bedeutet: Arch. techn. Messen Jahr 1932, Text-
blatt (T) 172; ATM 10931-F 7 bedeutet vom Hersteller herausgegebenes
Firmenblatt (F) in ATM.
23. Januar 1936
M. v. Ardenne, Die Kathodenstrahlröhre und ihre Anwendung
in der Schwachstromtechnik ; Berlin: J. Springer, 1933.
E. Alberti, Braunsche Kathodenstrahlröhren und ihre Anwen-
dung; Berlin: J. Springer, 1932.
Strommessung bel Hochfrequenz.
L. Rohde und H. Schwarz, Strommessung bei Hochfrequenz:
ATM 1934-T 85, V 324-1. 5
H. Kruse und O. Zinke, Hoch ffrequenz-Strommesser; ATM 1935-
T 113, V 324-2.
J. Stanek, Thermo-Umformer als Strommesser, Allgemeines und
Bauweise; ATM 1934-T 139, 1712-1. .
Hartmann & Braun AG., Frankfurt/Main, Thermo-MeBgeräte
für Strom- und Spannungsmessung bel Hochfrequenz: ATM 1932-F 14,
1 712-2.
J. Stanek, Optische Strommessung: ATM 1935-T 66, 1713-1.
H. Schwarz, Strommessung bei sehr hohen Frequenzen; Z.
Hochfrequenztechn. 39 (1932) S. 160.
Spannungsprüfung durch Verlustmessung.
Gg. Keinath, Spannungsprüfung durch Verlustwinkelmessung ;
ATM 1933-T 118, V 339-6.
J. W. Groß und H. E. Turner, Testing Bushings and Insula-
tion by Power Faktor Method I, Electr. Wid., N. V., 103 (1934) 8.68:
Testing Bushings... H, Electr. Wid., N. Y., 103 (1934) 8. 111; Bericht
in ATM 1934-T 32, V 339-9.
C. F. Hill, T. R. Watts, G. A. Burr, Portable Schering
Bridge for Field Tests: Electr. Engng. 53 (1934) S. 176; Diskussion
hierzu Electr. Engng. 53 (1934) S. 478, 618; Bericht in ATM 1935-T 146,
V 339-10.
Gg. Keinath, - Verlustfaktor-Messung an Hochspannungsappa-
raten; ATM 1934-T 102, V 339-11.
Gg. Keinath, Spannungsprüfung durch Verlustwinkelmessung:
Weltere Ergebnisse mit dem Koordinatenschreiber; ATM 1935-T 146.
V 339-13.
Gg. Keinath, Spannungsprüfung durch Verlustwinkelmessung
mit dem C-tgô-Schreiber; ATM 1935-T 158, V 339-14.
Leistungsmessung bel Hochfrequenz.
L. Rohde, Verlustbestimmungen an Isolierstof fen
100 kHz und 10 000 kHz; ATM 1935-T 59, V 3447-2.
L. Rohde und H. Schwarz, Verlustwinkelmessung bei 10° Hz.
Z. Hochfrequenztechn. 43 (1934) S. 156.
L. Rohde, Fortschritte auf dem Gebiet der Hochfrequenzisolier-
stoffe; Z. techn. Physik 11 (1933) S. 480.
L. Rohde und W. Schlegelmilch,
mit Hochfrequenz; ETZ 54 (1933) S. 581.
Hartmann & Braun A.G. Frankfurt / Main, Hochfrequenz-Watt-
meter nach Stachl; ATM 1935-F 7, J 716-2.
Frequenzmessung.
H. Boekels, Zeigerfrequenzmesser ; ETZ 56 (1935) S. 205.
Zeitwaage.
Gg. Keinath, Die „Zeitwaage“,
Uhrenkontrolle; ATM 1934-T 38, I 154-5.
Gg. Keinath, Die Zeitwaage; ATM 1934-T 52, I 154-6.
Gg. Keinath, Die Zeitwaage, weitere Entwicklung und Versuchs-
ergebnisse; ATM 1934-T 149, I 154-7.
Ferrometer.
W. Thal, Geräte für Eisenmessungen, grundsätzliche Gedanken für
ein Verfahren zur Bestimmung aller technisch wichtigen Größen mit
Wechselstrom: ATM 1934-T 40, I 60-1.
W. Thal, Das Ferrometer, ein neues magnetisches Meßgerät für
Welcheisen; ATM 1934-T 164, I 60-2.
Siemens & Halske AG., Berlin, Ferrometer, Eisenprüf-
gerät für Wechselstrom-Anschluß zur Messung aller technisch wichtigen
Werte; ATM 1934-F 13, I 60-3.
W. Thal, Genauigkeit bei Eisenmessungen ; ATM 1934-T 78, 160-4.
W. Thal, Wechselstrom-Hystereseschleife, Aufnahme mit dem Ferro-
meter; ATM 1935-T 21, V 951-2.
Akustische Messungen.
v. Braunmühl und Weber, Ein vielseitiges, registrlerendes
Meß- und Steuergerät für elektro- akustische Zwecke; Elektr. Nachr.
Techn. 12 (1935) S. 223.
zwischen
Verlustwinkelmessung
ein neues Instrument zur
Bolometer.
P. M. Pflier, Bolometer-Anordnung zur Meldung und Messung
von Bewegungen; ATM 1934-T 25, 123-1.
H. Sell, Bolometer- Verstärker; ATM 1934-T 111, Z 64-1.
H. Sell, Demonstration elner Schalldüsenwirkung; Z. techn.
Physik 5 (1924) S. 573.
H. Sell, Ein mechanisch gesteuertes Bolometer und seine An-
wendung als hochempfindliches quantitatives Relais und quantitativer
Gleichstromverstärker ; Z. techn. Physik 13 (1932) S. 320.
H. Sell, Über einige Anwendungen des mechanisch gesteuerten
Düsenbolometers; Z. techn. Physik 15 (1934) S. 112.
Kraft- und Zugmessung.
Gg. Keinath, Elektrische Druckmessung,
verfahren; ATM 1932-T 131, V 132-1.
Gg. Keinath, Druck-Messung, Schnittdruck-Messung an Werk-
zeugschneiden ; ATM 1931-T 6, V 132-2. — Auszug aus:
H. Gerdien, Eine elektrische Meßdose nach dem Prinzip des
„„? Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 8 (1929) H. 2.
W. Manksch, Schnittdruckmessungen an der Drehbank mit einer
elektrischen Meßdose ; Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 8 (1929) H. 2, S. 130.
C. Salomon, Schnittdruck und Schneidtemperatur. — Erschei-
nungen an der Werkzeugschneide : Werkzeugmasch. 33 (1929) S. 477.
C. Salomon, Trätzheitslose Zerspanungsmessungen ; Loewe-
Notizen 14 (1929) S. 117.
J. Kluge und H. E. LIn k h, Druckmessung mit piezoelektrischen
Kristallen: ATM 1932-T 133, V 132-3.
Gg. Keinath, Elektrische Druckmessung durch Änderung einer
Induktivität; ATM 1932-T 145, V 132-4.
Gg. Keinath. Druck-Messung
ATM 1932-T 160, V 132.5.
W. Janos kx, Magnetoelastische Messung von Druck-, Zug- und
Torsions-Kräften; ATM 1033-T 46, V 132-6.
W. TJanovsky, Dynamische Eichung von Druck- und Zugmessern:
ATM 1933-T 145, V 132-7.
W. Janovsky, Aufzeichnung schneller mechanischer Vorgänge
mit magnetoelastischen Megkörpern: ATM 1935-T 89, V 132-8.
Gg. Keinath, Druck- und Zugmessung mit dem akustischen MeB-
verfahren nach O. Schäfer; ATM 1935-T 1, V 132-9.
Übersicht der MeBß-
mit der Kondensator-Meßduse ;
23. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4 95
RUNDSCHAU.
Elektromaschinenbau.
621. 313. 333 : 534. 838. 1 Ein Asynchronmotor mit
zeschichtetem Massivanker für geräuschfreien
Betrieb. — Zur Beurteilung des Geräusches eines Asyn-
chronmotors werden die von Willms?!) und Lübcke?)
bereits bekanntgegebenen Verfahren der Lautstärkemes-
sung und der Aufnahme des Geräuschspektrums benutzt.
Da bei den Asynchronmotoren das magnetische Geräusch
hervortreten kann, werden die Theorien über den Ursprung
des magnetischen Geräusches eingehend behandelt. Die in
den Maschinen auftretenden Oberfelder haben „parasitäre“
Kräfte zur Folge, die sich nicht allein in schädlicher Weise
an der Drehmomentbildung beteiligen, sondern auch Vibra-
tionen und damit Schall verursachen. Da die entstehenden
Geräusche sehr starke Tonkomponenten enthalten, wirken
sie sich sehr störend aus. Die tangentialen und radialen
3 “S y
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4. a
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b A
1 Kern aus massivem Eisen
2 u.2’ Stirnverbindungen aus Kupfer
3 Schicht aus Kupfer oder aus Kupfereisen
4 Schicht aus Nickeleisen oder gespritztem Eisen
5 Ständer
Abb. 1. Ausführungsform eines nutenlosen radial geschichteten Läufers.
Parasitärkräfte werden nicht nur theoretisch abgeleitet,
sondern auch im Boden- und Luftschall durch Versuche be-
stätigt. Am unangenehmsten wirken sich die als Rüttel-
kräfte bekannten radialen Kräfte aus. Die bisher bekann-
ten Maßnahmen für die Schallminderung in der Praxis:
Anwendung geeigneter Nutenzahlen in Ständer und Läufer,
symmetrische Wicklungen, geringe Luftspaltsättigungen,
größerer Luftspalt, geschlossene Läufernuten, optimale
Nutenverschrägung und Doppelläufer, Schrittverkürzung
der Ständerwicklung bewirken in Verbindung mit mechani-
schen Maßnahmen wie starres Gehäuse um den Ständer-
blechrücken, starke Wellen, dynamisch gut ausgewuchteter
Läufer, Gleitlager usw. bei kleineren Maschinen heute einen
„praktisch geräuschlosen“ Gang im Leerlauf und mehr oder
weniger auch im Anlauf und bei Belastung. Dabei werden
die Wirtschaftlichkeit und zum Teil auch die elektrischen
Größen des Motors ungünstig beeinflußt, ohne beim Zu-
sammentreffen einer scheinbar harmlosen Oberwelle mit
mechanischen Resonanzen des Ständers magnetische Ge-
räusche mit völliger Sicherheit auszuschalten. In einer im
l) W. Willms, ETZ 56 (1935) S. 25 u. 55.
2) E. Lübcke, Z. techn. Physik 15 (1934) S. 652.
Laboratorium für Elektromaschinenbau der Eidg. Techni-
schen Hochschule in Zürich durchgeführten Untersuchung
vermeidet H. Moser diese Zufälligkeiten dadurch, daß
er für den Asynchronmotor einen nutenlosen Läufer be-
nutzt. Hier können infolge der fehlenden Nuten keine
Oberfelder als Ursache magnetischen Geräusches auf-
treten. Der bekannte nutenlose massive Eisenläufer be-
sitzt sehr gute Anlaufeigenschaften, aber außerordentlich
schlechte Laufeigenschaften. Letztere beruhen im wesent-
lichen auf folgenden Tatsachen: Die Eindringtiefe des
magnetischen Flusses und des Stromes ist infolge des Skin-
effektes der Wirbelströmung zu gering. Die hohen Ver-
luste der Oberwellenfelder im Läufer, hervorgerufen durch
die Wicklung und Nutung des Ständers, erniedrigen den
Wirkungsgrad. Durch den schlechten Leistungsfaktor der
Wirbelstromtransformation bleibt der Leistungsfaktor des
Motors niedrig. N
Ständer für vierpoligen Drehstrommotor, 3,5 PS, 50 Hz, 550 V.
B = 7700 Gauß
Läufer KA 1 normaler genuteter Käfiganker
NLA massiver homogener Läufer aus Stahl 1 (Abb. 1)
NLA NY - NLAI mit stirnseltigem Kupferbelag 2
N. LAS - NLA2 mit Kupfermantel 2“
NLA - NLA3 mit gespritzter Eisenschicht 4
Abb. 2. Verlauf des Drehmomentes M mit der Drehzahl n bei gleichem
Ständer und verschiedenen Läufern.
Diese Fehler ließen sich durch Schichtung geeigneter
Baustoffe beim nutenlosen Läufer weitgehend beheben.
Abb. 1a und b zeigen einen durch einfache Schichtung von
Eisen-Kupfer-Eisen aufgebauten Läufer. In dem Ständer
sind außerdem zum Vergleich einmal massive Eisenläufer
und dann normale, genutete Käfig- und Doppelkäfiganker
eingesetzt worden. Abb. 2 zeigt den Verlauf des Dreh-
momentes bei einem 3,5 PS-Motor. Hier ist der Gewinn
durch die Schichtung im Läufer gut zu erkennen, gegen-
über dem Käfiganker bleibt nur größerer Schlupf. Inter-
essant für die Beurteilung der Motoreigenschaften ist noch
der Verlauf des Leistungsfaktors bei verschiedener abge-
gebener Leistung. Daß beim geschichteten nutenlosen
Läufer bessere Anlaufeigenschaften vorhanden sind als
beim Käfiganker zeigt das Anlaufdiagramm eines Fahr-
stuhles. Akustisch verhielt sich der Motor mit dem nuten-
losen Schichtläufer so gut, daß mit den normalen akusti-
schen Meßverfahren in 30 cm Abstand keine Geräusche mit
Sicherheit gemessen werden konnten. Die Lautstärke
wurde in diesem Abstande auf 15 Phon geschätzt. Die
Untersuchungen wurden mit ähnlichem Ergebnis auch in
2-, 6- und 12poligen Drehstromständern durchgeführt sowie
auf Einphasen-Asynchronmotoren mit dauernd eingeschal-
teter Hilfsphase und Kondensator ausgedehnt Das Haupt-
arbeitsgebiet dieser geräuschlosen Motoren liegt bei Aus-
setzbetrieb, während der Dauerbetrieb durch den kleineren
Wirkungsgrad und Leistungsfaktor unwirtschaftlich wird.
[H. Moser, Bull. schweiz. elektrotechn. Ver. 26 (1935)
S. 305 u. 553.] Lü.
96 Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
Beleuchtung.
621. 32: 628.9 Neue Leuchten in Amerika. — Um
eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung zu erzielen, ist die Ver-
wendung einwandfreier Leuchten notwendig. Da die auf
dem Markt befindlichen Leuchten den lichttechnischen An-
forderungen nicht entsprechen, hat sich die amerikanische
lichttechnische Gesellschaft (Illuminating Engineering So-
ciety) veranlaßt gesehen, eine tragbare Leselampe zu ent-
wickeln. Diese Leuchte enthält eine stehend angeordnete
Glühlampe, die von einem halbdurchlässigen nach oben
geöffneten Rückstrahler umgeben ist. Dadurch wird das
Licht z. T. an die Decke des Raumes, z. T. direkt auf den
Arbeitsplatz gerichtet. Zur Vermeidung der Blendung be-
findet sich über dem Rückstrahler ein nach unten geöffne-
ter Schirm. Diese Leuchte berücksichtigt die Erkenntnis,
daß neben einer reinen Platzbeleuchtung eine zusätzliche
Allgemeinbeleuchtung sehr wichtig ist, da bei reiner Platz-
beleuchtung wegen der großen Leuchtdichteunterschiede
zwischen dem Arbeitsplatz und der Umgebung die Seh-
bedingungen für das Auge keineswegs ausreichend sind.
Außerdem wurde eine Lampe zur indirekten und eine zur
halbindirekten Beleuchtung von Korridoren usw. ent-
wickelt. Diese Leuchten sollen durch Verwendung geeigne-
ter Werkstoffe und Glühlampen eine weitaus größere Wirt-
schaftlichkeit haben als die bisher benutzten. Die Her-
stellung der neuen Leselampe ist allen denen einschlä-
gigen Firmen gestattet worden, die sich verpflichteten,
daß die fertigen Lampen gewissen von der Illuminating
Engineering Society aufgestellten Bedingungen, die sich
auf die lichttechnischen Eigenschaften der Lampe sowie
auf ihre Haltbarkeit und Sicherheit beziehen, entsprechen.
Die Leuchten werden vor dem Verkauf in einem unabhän-
hängigen Laboratorium einer strengen Prüfung unter-
zogen. Sie erhalten einen Anhänger mit der Beglaubigung,
daß die Lampe den Vorschriften der IES entspricht.
IW. F. Little u. R. B. Brown jr., Trans. Illum. Engng.
Soc. 30 (1935) S. 593.] M. W.
Elektrowärme.
621. 365. 2. 012 Der Wert eines Betriebsdiagram-
mes für elektrische Schmelzöfen. — Eine belgische
Stahlgießerei hat einen elektrischen Lichtbogenofen von 3,5
bis 4 t Inhalt in Betrieb genommen, in dem 3 Schmelzungen
je Tag vorgenommen werden. Vom 3. Tage ab seit der
Inbetriebnahme hielt man es für vorteilhaft, genaue Auf-
zeichnungen über die Schmelzzeiten und den Stromver-
brauch zu machen. Der Einsatz besteht aus 1600kg Ab-
fällen von Trägern, 1200kg Abfällen von Knüppeln und
1100 kg Drehspänen für die Erzeugung eines Kohlenstoff-
stahles von etwa 48 bis 55 kg/mm? Zugfestigkeit. Die mit
Sorgfalt ausgeführte Beschickung füllte den Ofen in großer
Höhe und konnte nicht auf einmal vorgenommen werden.
Die Schmelzung verlief folgendermaßen: Zwecks Vermei-
dung eines zu langen Bogens mit zu geringem Abstand
vom Gewölbe begnügte man sich in der ersten halben Stunde
mit einer Spannung von 120V und einer Leistung von
900 kVA. Dann ging man über auf 140 V und 1050 kVA
Leistung für die Dauer einer Stunde, wodurch sich eine
beschleunigte Schmelzung ergab; nunmehr geht man wie-
der auf die Dauer von 45min auf 120V und 900kVA
herunter und bringt die Späne in den Ofen. Die Schmelzung
ist nun beendet und die Entschlackung beginnt. Die Span-
nung wird auf 105 V erniedrigt, wobei man als Übergangs-
zeit hierzu 8min vorsieht, während die Entschlackung
selbst etwa 10 min erfordert. Es folgt nunmehr die Fei-
nungsperiode des Stahles bei 93V und 700kVA während
höchstens 20 min. Zum Gießen geht man weiter auf 83 V
und 500 kVA herunter und rechnet für die gießbereite Fer-
tigstellung des Bades im Durchschnitt mit einer Stunde
für den ersten Abstich, während bei gleicher Spannung und
Leistung die entsprechenden Zeiten für den zweiten und
dritten Abstich mindestens 30 bzw. 15 min dauern. Der
kWh-Verbrauch stellt sich für die 3 Abstiche wie folgt:
Gewicht der Beschickung kWh je t Beschickung
|
für den 1. Abstich 3900 kg 865
„ „ 2. AR 3900 kg 797
„ „ 8. 57 3700 kg 746
Der KkWh- Verbrauch je t Guß betrug in den 3 Fällen
950 bzw. 876 bzw. 813. Diese Beobachtungen und Aufzeich-
28. Januar 1936
nungen sind für den Betriebsmann insofern von Bedeu-
tung, als er sich streng an diese Werte für die Durchfüh-
rung der Schmelzungen halten kann. Bei der betreffenden
Gießerei hatte man vorher mit Siemens-Martin-Öfen ge-
arbeitet. Bei dieser Ofenart zeigen verschiedene Erschei-
nungen dem Schmelzer den Fortgang der Stahlschmelzung
an, die beim elektrischen Ofen von kleinem Fassungsver-
mögen ohne weiteres nicht gegeben sind. In solchen Fällen
war der Betriebsmann oft gezwungen, die Beschaffenheit
des Stahles nach dem Aussehen des Bades zu beurteilen.
Dadurch, daß ihm Betriebsdiagramme über den Verlauf
der Schmelzung, über Spannung und Leistung nebst der
Zeitdauer für ihre Beibehaltung zur Verfügung stehen, ist
ihm ein sicherer Weg für die richtige Durchführung der
Schmelzung im elektrischen Lichtbogenofen vorgeschrie-
ben. [E. Decherf, J. Four électr. 44 (1935)
p.
Verkehrstechnik.
621. 398: 656. 1 Selbsttätige Verkehrsregelung«-
systeme, insbesondere das Eiektromatiksystem.
— Die Entwicklung der Verkehrssignalanlagen!) brachte
zwei Systemgruppen: Einrichtungen mit festen Zeiten
(starre Anlagen) und Einrichtungen mit veränderlichen
Zeiten (elastische Anlagen, z. B. nach dem Elektromatik-
system). Beide unterscheiden sich in Anlagen mit zentra-
ler und mit örtlicher Steuerung. Erstere verteilen den
Verkehr ohne Rücksicht auf andere im Straßenzug lie-
gende meistens untergeordnete Kreuzungen, letztere mit
Berücksichtigung von angeschlossenen Kreuzungen mit
ähnlich starkem Verkehr. Im Laufe der Zeit haben sich
innerhalb der Zentralsteuerung verschiedene Verfahren
herausgebildet, von denen das der „grünen Welle“ das
neuere und bessere ist. Der Einsatz der Grünzeiten an
den einzelnen aufeinanderfolgenden Kreuzungen ist so ge-
geneinander verscho-
ben, daß eine Fahr-
zeugkolonne, wenn sie
an jeder kommenden
Kreuzung gerade das
eben begonnene Grün-
E die erste Kreuzung
| nach eben angefange-
70% nem Grünsignal über-
, quert und alsdann mit
u. 1 einer bestimmten Ge-
2009 schwindigkeit fährt,
SEIN
L
N
10 signal vorfindet, so
55 daß Aufenthalte an
4 einzelnen Kreuzungen
75 nicht vorkommen. Man
75 muß von einer star-
8 ren Anlage verlangen,
daß die Signalumlaufs-
zeit (Zeit für den Ab-
Richtung B lauf von grün, gelb,
rot und gelb) und
auch die einzelnen
Farbenzeiten am
Schaltgerät den durchschnittlichen Verkehrsverhältnissen
entsprechend eingestellt werden können, damit die Anlage
nicht allzu schematisch arbeitet.
Aber wenn auch etwa mehrmals am Tage die beiden
Zeiten verändert werden würden, so sind doch die Ver-
kehrsverhältnisse in Wirklichkeit wechselvoller, als daß
sie ausreichend genug bei diesen wenigen Einstellungen
erfaßt werden könnten. Bei dem fahrzeuggesteuerten
Elektromatiksystem werden Bodenschwellen (geeignete
Kontaktplatten, die in den zur Kreuzung führenden Stra-
ßendämmen eingebettet sind) benutzt?), die von darüber
rollenden Fahrzeugen betätigt werden. Die Abb. 3 zeigt
die Arbeitsweise des Elektromatik-Schaltkastens. Die
Abszisse gibt die Zeit an und die Ordinate die Verkehrs-
richtung und die Wagenfolge. Zur Zeit 5 erhält der Wa-
gen 1a das Grünsignal. Der Zeitanteil t, ist fest und lei-
tet nur die Grünzeit ein. Er berücksichtigt die Anfahr-
zeit der Wagen an der Haltelinie. Der zusätzliche Zeit-
anteil t, ist wiederholungsfähig und setzt jedesmal dann
Abb. 3. Arbeitsdiagramm des
Elektromatiksystems.
1) Siehe auch ETZ 56 (1935) S. 1358.
2) Siche ETZ 54 (1933) S. 753.
23. Januar 19386
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 97
ein, wenn ein Fahrzeug die Bodenschwelle berührt. Er
sichert dem die Schwelle verlassenden Fahrzeug eine aus-
reichende Zeit zum Durchfahren der Kreuzung. Sobald
jedoch die Bodenschwelle nicht innerhalb des Zeitanteiles
t, betätigt wird (Lücke in der Fahrzeugfolge, siehe Wa-
gen 5a), erhält die Verkehrsrichtung B das Grünsignal.
Der Vorgang spielt sich in der Richtung B genau so wie
oben erwähnt wurde ab. In diesem Fall wurde eine län-
gere lückenlose Fahrzeugfolge angenommen. Um eine all-
zu lange Grünzeitausdehnung zu verhindern, ist im Schalt-
kasten eine Höchstzeitbemessung vorgesehen (tmax A bzw.
tmx B). In dem Beispiel wird diese Maßnahme angedeu-
tet. Der Wagen 8b erhält daher nicht mehr den vollen
Zeitanteil tą (Schutz durch das nachfolgende Gelbsignal).
Die Zeitanteile ti und ta entsprechen sich, ebenso t, und t,
Sie sind gegebenenfalls verschieden, wenn die zu durch-
fahrenden Wegstrecken verschieden lang sind. Eine wei-
tere Zeitbemessung durch die zwangsläufige Umschaltung
bezweckt, die Signale in größeren Zeitabständen wegen
des Fußgängerverkehrs umzuschalten, wenn in der ande-
ren Richtung kein Wagenverkehr vorhanden ist und die
Bodenschwellen nicht betätigt werden können.
Man unterscheidet zwei- und mehrphasige Anordnun-
gen (Phase bedeutet Verkehrsrichtung). Wenn schon bei
zweiphasigen Anlagen mit starren Systemen nicht aus-
genutzte Grünsignale vorkommen und dementsprechend
unangebrachte Wartezeiten in der anderen Richtung den
Verteilerwirkungsgrad verringern, so wird der Nachteil
noch größer bei mehr als zwei Phasen, wenn einzelne etwa
aufeinanderfolgende Phasen schlecht oder gar nicht aus-
genutzt werden. Beim fahrzeuggesteuerten System wer-
den nicht ausgenutzte Phasen übersprungen. Der Wir-
kungsgrad dieser Anlagen ist daher in allen Anwendungs-
fällen, wie sich auch nachweisen läßt, sehr günstig. [H.
Küster, Siemens-Z. 15 (1935) S. 169.] Sb.
Fernmeldetechnik.
621. 396. 616. 029. 6 : 621. 385 Erzeugung kurzer Wel-
len. — Die Erzeugung von Dezimeterwellen großer In-
tensität bietet noch Schwierigkeiten, da die Flugzeit der
Elektronen zwischen den Elektroden bereits mit der
Schwingungszeit vergleichbar wird und da die Elektroden,
die die Kapazität des Schwingungskreises bilden, klein
sein müssen und daher die vom Elektronenaufprall er-
zeugte Wärme nur in geringem Maße abstrahlen können.
A.Arsenjewa Heil und O. Heil schlagen daher das
folgende Erzeugungsverfahren vor (Abb.4). Die von der
Kathode A kommenden Elektronen werden durch die auf
konstantem, positivem Potential befindliche Elektrode B
beschleunigt, durchfliegen den Faradayschen Käfig C.
und werden durch D wieder beschleunigt. C ist die
schwingende Elektrode, was durch den eingezeichneten
Schwingungskreis angedeutet ist. Wenn das Potential des
Käfigs um einen positiven Mittelwert sinusförmig
schwankt, so kann man bei geeigneter Länge des Käfigs
erreichen, daß die in der negativen Halbperiode eintreten-
den, stark abgebremsten Elektronen den Käfig zum größ-
ten Teil erst in der folgenden positiven Halbperiode ver-
lassen, während die in der positiven Halbperiode ein-
tretenden, wenig abgebremsten Elektronen den Käfig be-
reits zum größten Teil in derselben positiven Halbperiode
verlassen. So entsteht infolge
der verschiedenen Verweil-
zeiten der Elektronen eine pul-
sierende Raumladung im Innern
des Käfigs, die die Schwingung
unterstützt und entdämpft. Die
sonst störende endliche Flug-
zeit der Elektronen wird hier
also gerade benutzt, um den
Elektronenstrom zu steuern.
Ferner wird die Schwingungs-
energie aus dem Elektronenstrahl herausgekoppelt, ohne
daß die schwingenden Elektroden von Elektronen getrof-
fen und erwärmt werden. Die Rechnung ergibt, daß der
Generator selbst einschwingt und stabil arbeitet. 35 % der
Elektronenstrahlenergie können im günstigsten Fall in
Schwingungsenergie verwandelt werden. Über die prak-
tische Durchführung des Verfahrens wird nichts mitge-
teilt. [Arsenjewa Heil u. O. Heil, Z. Physik 95
(1925) S. 752.] Br.
Abb. 4. Erzeugung kurzer Wellen.
Physik und theoretische Elektrotechnik.
621. 317. 733. 029. 6: 537. 226. 2: 541. 13 Messung der
Dielektrizitätskonstante wässeriger Lösungen
starker Elektrolyte. — Die Debye-Falkenhagensche
Theorie starker Elektrolyte verlangt eine frequenzabhän-
gige Erhöhung der Dielektrizitätskonstanten mit der Kon-
zentration. Diese Folgerung wurde bisher im wesentlichen
nur durch Relativmessungen, Vergleich gleichleitender Lö-
sungen, bestätigt. E. Fischer führt Absolutmessungen
mit einer Hochfrequenzbrücke aus, bei der die Fehler, die
durch die Selbstinduktion der Zuleitungen und durch
kapazitive und induktive Einflüsse verschiedener Teile der
Anordnung aufeinander entstehen, sorgfältig vermieden
werden. Die Genauigkeit im Frequenzgebiet von 10% bis
107 Hz beträgt 0,3 bis 2 %. Die Messungen bestätigen im
allgemeinen die Theorie. [E. Fischer, Physik. Z. 36
(1935) S. 585.] Br.
621. 317. 755. 001. 6 Über die neuere Entwicklung des
Elektronenstrahl-Oszillographen. — Die Entwicklung
des Oszillographen mit Braunscher Röhre führte neben der
Ausführung des Hochspannungs-Kathodenstrahl-Oszillo-
graphen zur Durchbildung des Elektronenstrahl-Oszillo-
graphen mit kleiner Strahlgeschwindigkeit, der Wechsel-
stromvorgänge durch Darstellung stehender Kurvenbilder
wiedergibt. Zur Ablenkung in der Zeitachse benötigt dieser
einen elektrischen Zeitkreis, der eine sägezahnartige Span-
nungskurve liefert. Für die Entwicklung eines derartigen
Oszillographen verlangt die Einfachheit der Bedienung und
Anwendung vollkommenen Wechselstrom-Netzbetrieb, also
Verzicht auf jegliche Batterien, sowie eine einheitliche,
handliche Geräteform. Die außerordentlich weitgehende
Forderung, die für stillstehende Kurvenbilder an die Kon-
stanz der Zeitablenkung gestellt wird, ist bei den üblichen
Netzspannungsschwankungen nur durch besondere Mittel
zu erfüllen. Eine eingehende Betrachtung der Röhren-
kennlinien stellt die Gesichtspunkte für die günstigste
Schaltanordnung der als Zeitkreis verwendeten Kippschal-
tung klar. Diese ergibt im Verein mit der geeigneten Aus-
bildung des Gleichrichterteils eine so große Konstanz der
Kurvendarstellung, daß auch bei den größten in den
Wechselstromnetzen vorkommenden Spannungsschwankun-
gen keine bemerkbare Verschiebung des Kurvenbildes auf-
tritt. Auch bei völliger Vermeidung des Störeinflusses
durch magnetisches Streufeld wird eine einfache und ge-
drungene Geräteform durch die besondere Anordnung des
Netztransformators und seine sorgfältige Abschirmung
erreicht. Ein für die Messung des Ladestroms der Kipp-
schaltung vorgesehener Anschluß ermöglicht es, den Zeit-
maßstab der Kurvendarstellung einfach zu eichen. [J.
Dantscher, Arch. Elektrotechn. 29 (1935) H. 12,
S. 831.]
Hochspannungstechnik.
621. 317. 728.015. 33 Die Messung von Stoßspannungen
mit der Kugelfunkenstrecke. — Will man elektrische
Stoßspannungen mit der Kugelfunkenstrecke messen, so
läßt sich bekanntlich die Genauigkeit und Regelmäßigkeit
der Meßfunkenstrecke steigern, wenn man die Funken-
strecke mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Dieser Effekt
kann so erklärt werden, daß durch die Bestrahlung photo-
elektrisch an der Oberfläche der Kugeln Elektronen in so
reichem Maße ausgelöst werden, daß stets ein Anfangs-
elektron zur Einleitung des Durchschlages vorhanden ist.
Dieses Anfangselektron kann dagegen fehlen, wenn die
Elektroden nicht bestrahlt werden; in diesem Falle wird
der Durchschlag stark verzögert einsetzen. Von besonde-
rer Bedeutung ist die Bestrahlung der Meßfunkenstrecke
bei kleinen Schlagweiten. Hier wird wegen des kurzen
Laufweges das Elektron nur dann als Anfangselektron
den Durchschlag einleiten können, wenn es unmittelbar
von der Kathode ausgeht, also auf der größtmöglichen
Strecke ionisieren kann.
Dieser Einfluß der Bestrahlung wurde unter Zuhilfe-
nahme eines Kathodenstrahl-Oszillographen an einer Kugel-
funkenstrecke, deren Bronzekugeln einen Durchmesser von
6,25 em besaßen, im Bereich kleiner Schlagweiten unter-
sucht. Abb. 5 zeigt eine Reihe solcher Oszillogramme, die
bei bestrahlter Funkenstrecke aufgenommen wurden. Die
Spitzenspannung betrug bei der Versuchsreihe, der die ge-
98 Elektrotechnische Zeitschriit 57. Jahrg. Heft 4
zeigten Oszillogramme entnommen sind, in jedem Falle
13,05 kV, die Dauer der Stirn rd. 1 us. Während die unbe-
strahlte Funkenstrecke, um einigermaßen regelmäßiges
Ansprechen zu gewährleisten, auf einen Abstand einge-
stellt werden mußte, der
einer Spitzenspannung
von 6,79kV (bei 50Hz)
entspricht,” zündete die
bestrahlte Funkenstrecke
auch dann noch, wenn die
Kugeln auf 11,83kV ein-
gestellt waren. Das Os-
zillogramm zeigt deut-
lich, daß jetzt der
Durchschlag fast genau
im Scheitel der Stoß-
welle erfolgt. Der noch
verbleibende geringe
Meßfehler ist auf einen
trotz der Bestrahlung
noch vorhandenen gerin-
gen Rest von Verzöge-
rung zurückzuführen. Die
Bestrahlung hat also die
Genauigkeit der Meß-
funkenstrecke in diesem
Falle wesentlich erhöht.
Die Versuche zeigen deutlich, daß dieser günstige
Einfluß der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht sich am
stärksten im Bereich kleiner Schlagweiten auswirkt. In
Zahlentafel 1 sind noch einige weitere Meßergebnisse auf-
geführt, die diese Feststellung bestätigen.
0 7 29 55
Abb. 5. Durchschlag einer bestrahlten
Meßfunkenstrecke.
Zahlentafell.
Verwendete Stoßspannung | Spitzenspannung
Abklingen der Span- tat | gemessen
Stirndauer nung auf 50% des süchllen mit ohne
Scheitelwertes nach Bestrahlung
778 us | kV 0% 90
78.4 100 100
1.5 40 ,
5 9.7 o | 92
1 5 66,7 99 99
| 8,3 91 52
0.5 5 | 72, 101 101
9,1 100 66
IG. L. NO r d, Electr. Engng. 54 (1935) S. 955. Bks.
Chemie.
621. 357. 12 Scheidung von Edelmetall in schwefel-
saurem Elektrolyten. — Bei der elektrolytischen Schei-
dung von Silberlegierungen wird gewöhnlich mit salpeter-
sauren Bädern gearbeitet. G. Hänselund A. Grevel
zeigen, daß auch die billigere und angenehmer zu hand-
habende Schwefelsäure sich eignet, obwohl Silbersulfat
ziemlich schwer löslich ist. Bei einer Anode aus Silber-
kupferlegierung mit weniger als 80 % Silber wechselt die
Klemmenspannung zwischen einem niedrigeren Wert, bei
dem sich nur Kupfer löst, und einem höheren Wert, bei
dem sich beide Metalle gleichzeitig lösen. Wie üblich, wird,
nachdem das Kupfer kathodisch abgeschieden ist, das Sil-
ber als Zementsilber durch eingehängte Kupferbleche
ausgefällt, indem Kupfer das edlere Silber aus der Lösung
verdrängt. Das Badgefäß ist eine eiserne mit Blei aus-
gekleidete Wanne; die Kathode hängt in einer porösen
Tonzelle. Die entsilberte schwefelsaure Kupfersulfatlösung
tritt unten in den Kathodenraum ein, steigt an der Ka-
thode hoch, fließt in den Anodenraum hinüber, reichert
sich hier an Silber an, durchwandert zwei Zementations-
gefäße hintereinander, wird dabei durch ein Filter von
mitgeführten Silberflittern befreit und schließlich in einen
Behälter hinaufgepumpt, aus dem sie wieder den Kreis-
lauf antritt. Das Zementsilber hat 99 bis 99,5 % Silber,
der von der Anode abfallende Schlamm 92 %. — Aus einer
Goldlegierung mit 70 % Kupfer wird anodisch alles Kupfer
23. Januar 1936
herausgelöst; danach schnellt die Badspannung hoch, in-
dem sich Sauerstoff entwickelt. Eine Legierung von 80 %
Gold, 5% Silber und 15 % Kupfer mußte zunächst durch
Zusatz von Kupfer auf 50 % Gold und 3% Silber erniedrigt
werden. Die auf 5mm Dicke ausgewalzte Anode wurde,
um das als Rest bleibende Gold zusammenzuhalten, in
einen gezahnten Holzrahmen gefaßt. Das mit 120 A/m?
(anodisch 150) gefällte Kupfer enthielt ein wenig Silber.
Um den Kupfergehalt des Elektrolyten hochzuhalten, ließ
man ihn einen mit Kupferschrot gefüllten Turm unter
Luftzutritt durchrieseln. Das Anodengold enthielt nach
dem Waschen 99,8% Gold. [G. Hänsel u. A. Grevel,
Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 14 (1935) H. 2, S. 63.] K. 4.
Werkstatt und Baustoffe.
620. 179 Ein magnetisches Prüfverfahren für
Werkstoffe. — Viele Stahlstücke sind mit Oberflächen-
fehlern behaftet, wie mit Rissen, Nähten u. dergl., die
sich mit dem bloßen Auge kaum erkennen lassen, die je-
doch die Haltbarkeit der Stücke im Betrieb mehr oder we-
niger zu beeinträchtigen vermögen. So können 2. B. Risse,
die bei der Wärmebehandlung entstehen, auf Nähte und
sonstige Fehler zurückzuführen sein, die entweder nicht
erkannt oder deren Bedeutung unterschätzt wurde. Ver-
schiedene amerikanische Werke haben nun ein neues Ver-
fahren auf magnetischer Grundlage für die Prüfung von
Werkstoffen eingeführt. Der große Vorteil dieses Prüf-
verfahrens besteht darin, daß den zu prüfenden Werk-
stücken keine Proben entnommen zu werden brauchen,
sondern daß die Prüfung am ganzen Stück vorgenommen
wird, ohne daß es beschädigt oder zerstört wird. Der
Grundsatz bei diesem als „Magnaflux“ bezeichneten Ver-
fahren besteht darin, das zu prüfende Werkstück zu ma-
gnetisieren, die Stellen auf ihm, die besonders untersucht
werden sollen, mit einem Pulver, dessen Zusammensetzung
nicht angegeben wird, zu umgeben und nunmehr das Ver-
halten des Pulvers auf dem Werkstück zu beobachten. Das
Pulver selbst wird von dem magnetisierten Stück ange-
zogen. Je nachdem nun, ob das Stück von gleichmäßiger
oder fehlerhafter Oberflächenbeschaffenheit ist, zeichnen
sich auf dem Pulver Linien ab, deren Verlauf einen siche-
ren Anhaltspunkt für die Beschaffenheit der Oberfläche
gibt. Abgesehen von seiner Zuverlässigkeit soll sich das
Verfahren auch durch die Schnelligkeit seiner Ausführung
auszeichnen. Mit Erfolg hat man auf diese Weise Kurbel-
wellen untersucht, und zwar sowohl unmittelbar nach ihrer
Erzeugung als auch später im Betrieb. [Iron Age 136
(1935) S. 40 u. 143.] Kp.
AUS LETZTER ZEIT.
„Schönheit der Arbeit‘. — Die Bemühungen der
Deutschen Arbeitsfront, den Arbeitsplatz schön zu ge-
stalten, haben in der letzten Zeit schon in vielen
deutschen Betrieben Erfolg gehabt. Es ist eine bekannte
Tatsache, daß in freundlicher, sauberer und heller Um-
gebung mehr und Besseres geleistet wird, daß weniger
Unfälle entstehen, weniger Ausschuß und sonstige Ver-
luste den Betrieb belasten. Die Aufwendungen für die
Schaffung von sauberen, hellen und luftigen Arbeits-
plätzen, von hygienisch einwandfreien Wasch- und Abort-
räumen, von Grünanlagen, Sportplätzen u. dgl. sind also
nicht nur vom nationalsozialistischen Standpunkt aus
selbstverständlich, sondern liegen außerdem im wirtschaft-
lichen Interesse der Betriebe. Die schöne Arbeitsstätte
bringt die Arbeitsfreude, die den Schaffenden mit seiner
Arbeit innerlich verbindet und in ihm den Willen zur
Leistung erstehen läßt.
Um diesen Bestrebungen Nachdruck zu verleihen, wird
am 11. 2. in allen eisen- und metallverarbeitenden Be-
trieben Deutschlands ein Betriebsappell unter der Losung
„Schönheit der Arbeit“ stattfinden. In den folgenden Tagen
werden Referenten des Amtes „Schönheit der Arbeit“ und
die Walter der Reichsbetriebsgemeinschaft „Eisen und Me-
tall“ Betriebe besichtigen, um sich von den Fortschritten
zu überzeugen und die verdienten Pioniere auf diesem Ge-
biet festzustellen.
23. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4 99
FÜR DEN JUNGINGENIEUR.
Über elektrische Einheiten nebst einem Beitrag zur genauen Bestimmung
der Zeiteinheit auf elektrischem Wege.
Von Dipl.-Ing. A. Griesbach, Berlin.
Übersicht. Der Zusammenhang der drei Grundeinhei-
ten: Länge, Masse und Zeit über die beiden sogenannten
absoluten Maßsysteme der Elektrotechnik mit den technisch-
internationalen Größen wird erwähnt und die jeweilige prak-
tische Darstellung der technischen Einheiten in Normalen
erörtert*). Dabei ergibt sich eine Beschreibung der grund-
legenden Arten zur absoluten Bestimmung einiger Einheiten
und ihrer mutmaßlichen Unsicherheit in der Herstellung im
technischen wie im absoluten Maße teils auf Grund zeitlich
auseinanderliegender Darstellungen, teils aus zwischenstaat-
lichen Vergleichungen.
Eine längere Betrachtung ist wegen seiner grundlegenden
Bedeutung für die gesamte Meßtechnik den Frequenznorma-
len gewidmet, mit denen es bei besonderen Vorsichtsmaß-
nahmen möglich ist, die Zeit, eine der drei Grundeinheiten,
wesentlich genauer zu messen, als man es bisher mit den
besten Pendeluhren konnte.
Wie die Menschen seit altersher in ihrem Verkehr un-
tereinander Maßstäbe verabredeten, so wurde es in neue-
rer Zeit immer dringender, auf allen Gebieten mensch-
licher Tätigkeit Maßstäbe festzulegen, um eine einheit-
liche und damit allgemeine vergleichbare Bewertung aller
Bedürfnisse und Erkenntnisse zu ermöglichen. Das führte
zunächst zu einer internationalen Festlegung der drei
Grundeinheiten für Länge, Masse und Zeit, nämlich das
Zentimeter, das Gramm und die Sekunde. Alle drei stellen
willkürlich angenommene Einheiten dar, die aber für die
menschlichen Messungen genügen, sofern sie sich gemäß
ihrer Definition praktisch beliebig oft und innerhalb ge-
wisser Grenzen genau darstellen lassen.
Mit der Entwicklung der Elektrotechnik entstand nun
auch hier sehr bald das Bedürfnis nach einheitlich defi-
nierten Meßgrößen. Diese Bestrebungen sind 19281) zu-
nächst zu einem gewissen Abschluß gekommen. Die Ent-
wicklung der Meßtechnik in den letzten Jahrzehnten er-
möglichte es, Einheiten so darzustellen, daß sie praktisch
innerhalb gewisser Fehlergrenzen wieder herstellbar sind
und den zu stellenden Anforderungen an Genauigkeit voll
genügen.
Schlechthin bezeichnet man eine solche praktisch
dargestellte Einheit mit der höchsten erreichbaren Ge-
nauigkeit als Normal. Jeder Staat mit eigenen Maßsyste-
men besitzt heute eine Stelle, wo diese Normale herge-
stellt und beobachtet werden. Bei allen praktischen Mes-
sungen werden dann Hilfsmittel verwandt, die mit diesen
Normalen oder deren Kopien geeicht sind, also mit ihnen
oder einem beliebigen Vielfachen davon höchstens inner-
halb der Genauigkeit der benutzten Eicheinrichtung über-
einstimmen. Von einem solchen Normal muß also ver-
langt werden, daß es die fest definierte Einheit oder ein
Vielfaches soweit genau verkörpert, wie es die Meßtech-
nik erfordert bzw. ermöglicht, und diesen Wert auch in
größeren Zeiträumen einhalten. Die Erfüllung dieser For-
derungen haben große Schwierigkeiten bereitet und sind
bei einer ganzen Anzahl von elektrischen Einheiten nur
sehr schwer oder gar nicht zu meistern.
Bekanntlich gibt es in der Elektrotechnik zwei Grup-
pen von Maßsystemen, die nebeneinander bestehen und
von denen je eine den Umständen entsprechend eine
größere Bedeutung besitzt. Es sind das die technischen
und die sogenannten „absoluten“ Einheiten. Diese letzte
Gruppe stützt sich durch das Coulombsche (elektrostati-
„) Nach einem Vortrag in der Arbeitsgemeinschaft Meßtechnik der
Jungingenieure am 11. 12. 1935.
1) Schrifttum am Schluß des Aufsatzes, S. 103 dieses Heftes.
621. 317. 081 + 529. 7
sche System) und das Biot-Savartsche (elektromagneti-
sche System) Gesetz auf die drei Grundeinheiten Länge,
Masse und Zeit bzw. Zentimeter, Gramm und Sekunde
(CGS-System). Absolut im eigentlichen Sinne sind also
diese Maßsysteme nicht, denn sie beruhen auf den will-
kürlich verabredeten Grundeinheiten.
Das technische Maßsystem war zunächst auch eine
eigene, ganz willkürliche Festsetzung gewisser elektri-
scher Einheiten, die erst in den letzten Jahrzehnten so
weit an die absoluten Systeme angelehnt wurden, wie es
der Stand unserer Meßtechnik gestattet, die absoluten
Einheiten ebenso genau und reproduzierbar darzustellen
wie die technischen. Das Ziel ist, bei der Umrechnung
dieser technischen oder jetzt auch internationalen Größen
in das elektromagnetische Maßsystem glatte Umrech-
nungsfaktoren zu erhalten.
Die wichtigsten Einheiten sind in der Zahlentafel 1
zusammengestellt und sollen nur einen Überblick über den
Zusammenhang der beiden absoluten mit dem internatio-
nal-technischen Maßsystem geben.
Zahlentafel 1.
elektrostatische
Einheiten
elektromagnetische
Einheiten
Formel- technische
Zeichen | Einheiten
0,1- g / em 1 . >
| Ampere A 3. 10 g/ em ag”
10’ g/ em)
5 1 , u.
11 2 U
Volt * 300 g'’rem 28
Strom |
Spannung
1
U
| 1 —11 1 5 —1
Widerstand R ais R 5 0 em +8 10 ems
C
|
Kapazität Farad F 9. 10 cm 10 em 8
Selbstinduk - 1 |
—11 —1 2 U
tion L | Henry H 10 cn 8 10 ein
Ladung 10 | Coulomb C 3.10 f. m/. 8 0,18 / em /
magn. Pol - i |
stärke M | — g/ em 1 . ö 9 7 em : 3—
Arbeit 4 Joule J 10, g em, s 10 gem, 8
Leistung | N Watt W 10 gcm s 10 gem s
Inwieweit unsere technischen Einheiten nun heute
praktisch darstellbar und mit welchen möglichen Fehlern
sie gegenüber den entsprechenden absoluten behaftet sein
können, soll im folgenden an einigen Beispielen gezeigt
werden.
Im Anfang der Elektrotechnik waren die wichtigsten
Größen Wirkwiderstand, Strom und Spannung. Da diese
drei durch das Ohmsche Gesetz miteinander verbunden
sind, dürfen nur zwei festgelegt werden!), sei es nun un-
abhängig oder in Anlehnung an eines der absoluten Maß-
systeme. Andernfalls treten Unstimmigkeiten auf, wie
sie zeitweise in einigen Staaten bestanden haben. Die
Frage wurde daher erhoben, welche dieser drei Größen
fest definiert werden sollten. Heute hat man sich auf
Widerstand und Strom geeinigt, wenn auch von Anfang
an Bestrebungen vorhanden waren, die Widerstand und
Spannung empfahlen. In letzter Zeit gewinnen diese Be-
strebungen anscheinend wieder an Boden. Der Grund da-
für wird aus den später folgenden Betrachtungen ver-
ständlich.
Die ersten Bemühungen, fest definierte Meßgrößen
(Normale) darzustellen, erstrecken sich auf die Wider-
standseinheit. Nach vielen vergeblichen Vorschlägen und
Versuchen ist auch heute noch die von W. Siemens
erstmalig angewandte Darstellung durch eine Quecksilber-
säule von bestimmtem Querschnitt und bestimmter Länge
100
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
28. Januar 1936
Tr —————————————————————————————— — — — . — — ů ů ů ů
international anerkannt und üblich. Auf Grund einer gro-
Ben Anzahl von Bestimmungen des Widerstandes in abso-
luten elektromagnetischen Einheiten!!) 12) ist die techni-
sche Einheit als der Widerstand einer Quecksilbersäule bei
0°C von 1 mm? Querschnitt und 106,3 cm Länge definiert.
Aber diese Länge war bei der gesetzlichen Festlegung
noch um 1 9% unsicher. Erst 1908 fügte man auf Vorschlag
der internationalen Konferenz des beratenden Komitees
für elektrische Einheiten!) noch zwei Stellen an und legte
damit die Länge auf 106,300 cm fest, um den Ansprüchen
an Genauigkeit Rechnung zu tragen.
Anderseits ist diese technische Einheit seit langer Zeit
in den verschiedenen staatlichen Instituten auf mindestens
1-10-5 genau beliebig oft darstellbar?) 3) 4). Auch bei
Vergleichungen zwischen den einzelnen Laboratorien er-
gaben sich im Mittel keine größeren Abweichungen, denn
der Widerstand ist nur durch die Temperatur und die geo-
metrischen Größen des Normals bestimmt, wobei die Ho-
mogenität des Quecksilbers infolge seiner Flüssigkeit eine
beträchtliche Rolle spielt.
Das Ohm ist also als technisches Maß auf 1. 10— ge-
nau, während es als absolutes Maß nur auf 1. 10 bisher
als sicher!) betrachtet werden konnte. Nach den neuesten
Ergebnissen im National Physical Laboratory und der
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt beträgt die Ab-
weichung vom absoluten Maßsystem!!) 12) nur 5 - 10 mit
einer Unsicherheit von 1- 10%. Bei einer Umrechnung ist
dieser Differenz natürlich Rechnung zu tragen. Erfolgt
in absehbarer Zeit allgemein ein Übergang zum absoluten
elektromagnetischen Maßsystem, wie es für die nächsten
Jahre vorgesehen ist®), so sind Änderungen oder Umrech-
nungen bei den Widerstandsnormalen notwendig.
Es ist leicht einzusehen, daß die Quecksilberröhren als
Gebrauchsnormal unhandlich sind. So schuf man Draht-
kopien als Normale für das Ohm, die sich ebenfalls gut
bewährt haben, wenn sie auch in 30 Jahren einer jähr-
lichen Änderung von 1. 10— unterworfen warens). Diese
Genauigkeit genügt aber vorläufig noch den Anforderun-
gen, wird sich jedoch mit den Fortschritten der Meßtech-
nik im gleichen Maße erhöhen lassen.
Günstiger liegen die Verhältnisse bei der Stromein-
heit. Durch viele Versuche nach den verschiedenen Ver-
fahren (Stromwaage, Tangentenbussole, Sinusbussole, Dy-
namometer) wurde die durch die technische Stromeinheit
in einer Sekunde aus wäßriger Silbernitratlösung ausge-
schiedene Silbermenge zu 1,118mg absolut!) ermittelt.
Dieser Wert war auch zunächst als Einheit gesetzlich fest-
gesetzt, wenn er auch auf 1-10 genau angesehen wer-
den konnte. Der Einheitlichkeit wegen legte man ihn aber
wie das Ohm nur auf 1%, fest. Bei der Erhöhung der Ge-
nauigkeit 19085) fügte man auch hier — doch auf Messun-
gen gestützt — noch zwei Stellen hinzu (1,11800 mg). Die
Unsicherheit beträgt nur 1-10-5. Hier sind also bei der
Umstellung auf die absoluten Einheiten keine Schwierig-
keiten zu erwarten.
Sehr umständlich und schwierig gestaltet sich dage-
gen die praktische Darstellung des Amperes. Als einzig
brauchbares Verfahren, dessen Ergebnis ja auch der Defi-
nition zugrunde liegt, erwies sich bisher das Silbervolta-
meter. Und so ist es leicht zu erklären, daß man sich von
vielen Seiten aus bemühte, die technische Spannungsein-
heit als zweite unabhängige Größe einzuführen und nicht
das Ampere. Das war um so verständlicher, als die Tech-
nik in den sogenannten Normalelementen Spannungsquel-
len besitzt, die den an ein Normal zu stellenden Ansprü-
chen gerecht werden können. Doch erst den letzten Jah-
ren war es vorbehalten, die zeitliche Konstanz und die
Wiederherstellbarkeit des Weston-Normalelementes so weit
zu steigern, daß seine Spannung bei 20 C zu 1,01830 V
mit höchstens 2. 10—5 Unsicherheit!) 7) bestimmt werden
konnte. Natürlich muß auch hier beim Übergang zum ab-
soluten Maßsystem die durch das technische Ohm bedingte
Abweichung berücksichtigt werden. Für die Korrektur der
Nennspannung entsprechend der jeweiligen Temperatur
sind Formeln entwickelt worden, die es ermöglichen, die
angegebene Genauigkeit weitgehend einzuhalten.
Zusammenfassend läßt sich also von diesen drei tech-
nischen Grundeinheiten sagen, daß sie international auf
etwa 1 bis 2. 10—5 genau übereinstimmen, was ebenfalls
von dem absoluten Ampere gilt, während Ohm und Volt
um 5. 10 - vom absoluten Maß abweichen.
Wesentlich ungünstiger liegen die Verhältnisse in der
Wechselstromtechnik. In einem Stromkreis, der mit Wech—
selst rom gespeist wird, sind alle Größen durch die Ampli-
tude bestimmt, sei es nun Strom oder Spannung, die Wi-
derstände — ohmsche, induktive und kapazitive —, die
Frequenz, die Kurvenform und die Phase. Diese beiden
letzten Größen scheiden bei den weiteren Betrachtungen
aus, da sie ihrerseits wieder von der Frequenz abhängen
und nur rechnerisch und nicht allgemein praktisch darge-
stellt werden können. Sie lassen sich also nicht durch
einen besonderen elektrischen Maßstab festlegen.
Als Wechselstromeinheit ist der Strom definiert, der
in gleichen Zeiten an einem gleichen ohmschen Widerstand
dieselbe Wärmemenge erzeugt wie die Einheit des gesetz-
lich festgelegten Gleichstromes. Praktisch kommt durch
diese Beziehungen der Einheiten eine neue Unsicherheit
für den Wechselstrom gegenüber dem Gleichstrom hinzu.
So liegt denn die Genauigkeit um etwa 1% Zehnerpotenz im
absoluten wie im technischen Maßsystem niedriger. An-
derseits ist die Herstellung der Wechselstromeinheit noch
wesentlich umständlicher als die der entsprechenden
Gleichstromgröße. Ist schon deshalb eine Darstellung als
Normal nicht möglich, so kommt noch die Frequenz als
unabhängige Größe hinzu. Ähnlich ist es mit der Wech-
selspannungseinheit, deren Meßgenauigkeit im absoluten
wie im technischen Maßsystem auch um etwa 1% Zehner-
potenz hinter der des Gleichstroms zurückbleibt. Sie ist
auch aus denselben Gründen wie die Wechselstromeinheit
nicht als Normal zu verwirklichen.
Für die Darstellbarkeit einer Einheit durch ein Nor-
mal ergibt sich hieraus als Einschränkung, daß auch die
Größe selbst zeitlich konstant sein muß. Besondere Be-
deutung findet diese Feststellung bei der späteren Be-
handlung der Frequenznormalen. Hier sollen zunächst je-
doch die Widerstände bei Wechselstrom besprochen wer-
den.
Definiert ist der Wirkwiderstand hier genau so
wie bei Gleichstrom, so daß also das Widerstandsnormal
auch für Wechselstrom verbindlich ist. Freilich besitzt
dieses Normal hier nur eine beschränkte Gültigkeit etwa
im Bereich der technischen Frequenzen; dann beginnen
sich schon induktive und kapazitive Einflüsse geltend zu
machen, die ja nie restlos zu beseitigen sind. Oberhalb
der Tonfrequenzen kommt noch die Hautwirkung hinzu,
die sich als ohmsche Widerstandserhöhung auswirkt. Die
ersten beiden Fehlerquellen hat man bis zu Frequenzen
von etwa 106 Hz praktisch fast vollständig zu unterdrücken
erreicht, doch macht sich nach der oberen Frequenzgrenze
hin schon stark eine Abweichung durch den Skineffekt be-
merkbar. Bei noch höheren Frequenzen ist die praktische
Darstellung eines reinen Wirkwiderstandes kaum mehr
möglich. So gibt es denn auch nur Normale für besondere
Zwecke bei technischen Frequenzen (z. B. Wandlerbür-
den)*?), deren Genauigkeit prozentual fast der bei Gleich-
strom entspricht. Natürlich hat es nicht an Versuchen
und Vorschlägen gefehlt, das Ideal eines Wirkwider-
standes zu verwirklichen, doch scheint es allgemein prak-
tisch fast ausgeschlossen, da bei den höchsten Frequenzen
107 bis 108 Hz Fehler über 50 % des Gleichstromwertes
beobachtet wurden.
Der einzige Wechselstromwiderstand, der sich fast un-
begrenzt genau darstellen läßt, ist die Kapazität“) “). Für
den gesamten ungeheuer großen Frequenzbereich bis zu 10°
oder zum Teil bis 107 Hz lassen sich Abweichungen vom
Idealwert bei den besten Konstruktionen nur schwer nach-
weisen. Freilich ist dazu als Dielektrikum Luft oder noch
23. Januar 1936
besser ein Gas erforderlich. Für die mechanische Befesti-
gung kommt an den kritischen Stellen nur ein ganz hoch-
wertiger Isolierstoff in Frage. In der PTR wird Quarz-
glas bei den Normalkondensatoren benutzt, wie es die Her-
stellerfirmen auch heute noch verwenden. Die neuesten
keramischen Hochfrequenz-Isolierstoffe haben kleinere
Verlustwinkel als Quarzglas, doch liegen über deren
praktische Bewährung in Normalkondensatoren anschei-
nend noch keine Ergebnisse vor. Hier näher auf kon-
struktive Einzelheiten einzugehen, würde zu weit führen.
Bedeutend interessanter ist die absolute Eichung der
Kondensatoren und die dabei erzielbare Genauigkeit. Die
Kapazitätseinheit C in technischen Farad ist nach dem Ge-
setz C — definiert, wobei Q die Einheit der Ladung in
Coulomb und U die Spannungseinheit in Volt bedeutet.
Ladet man nun einen Kondensator mit einer konstanten
Gleichspannung U auf und entladet ihn in derselben Zeit
wieder durch Kurzschließen, so wird eine Elektrizitäts-
menge Q hineinfließen. Wiederholt man das n-mal in der
Zeiteinheit, so wird der mittlere in den Kondensator hin-
einfließende Strom
I=nQ.
Nun ist aber nach der Definitionsgleichung
Q=CU
und daher
I=nCU.
Bei der angelegten Spannung U wird also ein mittlerer
Strom fließen, der sich nach der Größe des Kondensators
richtet. Dieser wirkt also wie ein Widerstand. Das wird
um so klarer, wenn man die letzte Gleichung mit dem
ohmschen Gesetz vergleicht:
I=U!IR.
Danach gilt für den dem Kondensator entsprechenden
Widerstand die Beziehung
nz C
In der Tat kann man den Kondensator C mit dem Um-
schalter durch einen Widerstand R ersetzen, so daß bei
derselben Spannung U der gleiche Strom J fließt. Kennt
man noch die Zahl der Ladungen in der Zeiteinheit, so
kann die Größe des Kondensators im technischen Maß-
system absolut berechnet werden. Dieses Verfahren wurde
erstmalig von Maxwell vorgeschlagen und ist in seiner
Genauigkeit fast nur durch den Unterbrecher bedingt.
Von ihm wird konstante Unterbrecherzahl!®) und genaue
Kontaktgabe verlangt, da ja die Zeit und auch die La-
dungsvorgänge bei der Berechnung berücksichtigt werden
müssen. Mit diesem Verfahren wurden nach Angaben
von Giebe u. Zickner?) folgende Genauigkeiten für
die verschiedenen Kapazitätsgrößen erreicht:
für 1. 10° Piko-Farad eine Genauigkeit 0,01 % o oder 1. 10-5
” 1.10% 77 „ 57 0,05 „ 7 5.105
” 1.10? „ „ „ 0,1 „ „ 1-10 5
„ 1-10? 5 57 77 0,5 ”„ „ 5. 10-4
Die zeitliche Änderung überschritt nur selten in großen
Zeiträumen (acht Jahre) die Meßgenauigkeit um 50 %.
Wesentlich unangenehmer sind die Temperatur- und Luft-
feuchtigkeitseinflüsse, die bedeutend größer sind und de-
nen man mit Erfolg dadurch begegnete, daß man die Nor-
malkondensatoren in Trockenkammern bei konstanter
Temperatur aufbewahrt. Zu bemerken ist auch noch, daß
bei der Umrechnung in das absolute Maßsystem eine Kor-
rektur notwendig ist, die durch die Eichung mit der tech-
nischen Einheit Ohm bedingt wird. Sie beträgt auch etwa
0,5 555
Bestimmt wird diese Abweichung des technischen vom
absoluten Ohm mit Hilfe von Induktivitäten. Das ge-
schieht auf folgende Art!!) 12):
Für einlagige Zylinderspulen läßt sich nach L. Lo-
renz, E. B. Ros a und L. Cohen die Induktivität aus
den geometrischen Abmessungen im absoluten elektro-
magnetischen Maßsystem auf 1. 10 sicher berechnen.
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
101
Anderseits kann man sie mittels größerer in technischen
Einheiten absolut geeichter Kondensatoren (1. 10-5 Ge-
nauigkeit) in der Maxwellschen Brücke bei Berücksichti-
gung von Eigenkapazität und ohmschen Widerstand auf
1.10— genau in technischen Einheiten ermitteln. Der
Quotient aus beiden Ergebnissen liefert dann die Abwei-
chung der absoluten von der technischen Induktivitätsein-
heit und rückwärts auch die ihrer Eichgrößen: der Kapa-
zität und endlich des Wirkwiderstandes.
In England wurde ein anderer Weg eingeschlagen,
doch führten die Untersuchungen kurz vor dem Weltkriege
zu den gleichen Ergebnissen, nämlich daß die Abweichung
etwa 5. 10— beträgt bei einer Unsicherheit von 1- 10%.
Über weitere Untersuchungen ist anscheinend noch nichts
veröffentlicht worden.
Oben wurde schon die Eichung der Induktivität als der
dritten Wechselstrom-Widerstandseinheit mit der Kapazität
in der Brücke erwähnt. Doch treten bei ihr dieselben un-
liebsamen Nebenerscheinungen auf wie bei den Wechsel-
strom-Wirkwiderständen. Besonders ist es die Eigenkapa-
zität, die sich nie unmeßbar klein machen läßt. Aber auch
der ohmsche Widerstand mit seiner Frequenzabhängigkeit
ist eine sehr unangenehme Nebenerscheinung, die die
Normalinduktivitäten nur bis zu bestimmten Frequenzen
hinauf praktisch genau genug gelten lassen. Darüber hin-
aus sind stets Berichtigungen notwendig, die stark fre-
quenzabhängig sind. Die zeitliche Konstanz dieser Nor-
malen liegt bei denselben Vorsichtsmaßnahmen wie bei
den Kondensatoren innerhalb der Meßgenauigkeit, die un-
ter Berücksichtigung aller Nebenerscheinungen etwa
1-10 beträgt.
c Elektronenröhre
d Ausgangsübertrager
a Normalstimmpgabel
b Anoden- und Gitterbatterie
Abb. 1.
Normalstimmgabel-Röhrengenerator.
Das wichtigste Normal der neuzeitlichen Elektrotech-
nik ist das der Frequenz. Seine neueste Form ist von
grundlegender Bedeutung für die gesamte Meßtechnik,
konnte doch mit seiner Hilfe die Genauigkeit des Zeitnor-
mals (Grundeinheit!) um mehrere Zehnerpotenzen gestei-
gert werden. Deshalb soll im folgenden auf die Entwick-
lung der beiden Normale und deren heutige Darstellung
näher eingegangen werden.
Zeit und Frequenz stehen in engster Beziehung zuein-
ander; denn die Frequenz ist als die Anzahl der Schwin-
gungen in der Sekunde definiert. Dabei ist jedoch voraus-
gesetzt, daß die Schwingungen konstant und keinen zeit-
lichen Änderungen unterworfen sind. Die Bestimmungs-
genauigkeit der Frequenz wird danach um so höher, je
größer man die Beobachtungszeit wählt.
Anfangs benutzte man zur Erzeugung und Verglei-
chung von Frequenzen einen umlaufenden Wechselstrom-
generator, dessen Drehzahl man möglichst konstant 10)
hielt. Auch verwandte man zerhackten Gleichstrom zur
Darstellung der Frequenz; doch ließ sich die Genauigkeit
nur wenig über 1. 10— steigern. Man hatte freilich bei dem
letzten Verfahren den Vorteil, daß ein ganzes Gemisch von
harmonischen Schwingungen entstand, so daß man auf
diese Weise eine Frequenzskala erhielt, aus der sich jede
dieser Frequenzen durch Aussieben allein erhalten ließ.
Zur Steuerung eines solchen Unterbrechers benutzte man
teilweise einen Elektromotors), teilweise auch eine Stimm-
gabel.
102
Wesentlich günstiger wurde es, als man dazu über-
ging, die mechanischen Stimmgabelschwingungen unmit-
telbar in elektrische umzusetzen. Dabei vermied man
gleichzeitig das lästige Anschlagen der Stimmgabel in
einer Selbsterregeranordnung, wie sie Abb.1 darstellt.
Solche Ausführungen wurden von W.H.Eules u. W.
Jordant?) und in noch verbesserter Form von E. Eck-
hardt, J. C. Kacher und M. Kaiser!t) vorgeschla-
gen. Wenn auch diese Anordnungen in einfacher Weise
ausführbar sind, so stellte sich doch eine ganze Reihe
von Mängeln heraus. Die Frequenz wird beeinflußt durch
die Temperatur, die Anodenspannung, die Heizspannung,
die Vormagnetisierung der Stimmgabel, die Konstanz der
Elektronenröhre und nicht zuletzt durch die Größe der
entnommenen Energie. Sehr eingehende Untersuchungen
wurden von D. Dye durchgeführt, der eine Frequenzkon-
stanz von 1 bis 2. 10-5 erreichen konnte. Dabei wurde eine
Elinvar-Stimmgabel benutzt, die einen Temperaturkoeffi-
zienten von nur 4,7. 10— je Grad Celsius hat.
rum
Stimmgabel-
röhrengenerator
bu.d ohmsche Widerstände
e Anodenbatterie
a Elektronenröhren
e Drehkondensatoren zur Abstim-
mung der Grundschwingung
Abb. 2. Multivibrator nach Abraham und Bloch.
Eine größere Bedeutung erlangte der Stimmgabel-
normalfrequenzgenerator noch durch den sogenannten
Multivibrator nach H. Abraham und E. Bloch 16).
Dies ist ein Generator, der die Erzeugung von hörbaren
Frequenzen gestattet, die stark oberwellenhaltig sind
(Abb. 2). Es bereitet keine Schwierigkeiten dabei, noch
Schwingungen im hochfrequenten Gebiete zu erhalten, de-
ren Höhe sich mit einem Thomsonschen Schwingungskreis
bestimmen läßt. Freilich ist dabei zu berücksichtigen, daß
der Multivibrator nur gedämpfte Schwingungen liefert
und die Dämpfung in die Thomsonsche Frequenzformel
eingeht. Doch liegt diese Korrektur bei guten Frequenz-
messern nur in der Größenordnung von einigen Zehnt au-
sendsteln.
Steuert man gemäß dem Bericht von W. H. F. Grif-
fit h 16) die Grundschwingung mit einem Stimmgabel-
Normalfrequenzgenerator, so erreicht man auch bei den
Hochfrequenzschwingungen eine Konstanz von einigen
Hunderttausendsteln. Auch wurde eine ganze Reihe von
Vorschlägen ausgeführt, bei denen die Grundfrequenz des
Stimmgabelgenerators durch Stromverzerrungen an der
Röhrenkennlinie in mehreren derartigen hintereinander-
geschalteten Stufen bis zu Frequenzen von 107 Hz aus-
genutzt wurde l7). Derartige Normalfrequenzsender ha-
ben sich sehr gut bewährt. Der Nachteil war aber, daß
nur bestimmte Frequenzen erzeugt wurden. Man konnte
nur mit einem Hilfssender durch Überlagerung eine Nor-
malfrequenz herstellen oder die auftretenden Schwebun-
gen messen. Deshalb hat man auch versucht, Sender mit
einer stetigen Skala herzustellen, bei denen man bei jeder
Messung die jeweils auftretenden Fehler durch kleine Zu-
satzkapazitäten ausglich, indem man jedesmal neu eichte.
Eine solche Ausführung ist in der Physikalisch-Techni-
schen Reichsanstalt von Grüneisen und Merkel!$®)
als Normalfrequenzmesser entwickelt worden. Die Ge-
nauigkeit der Frequenzen betrug hier etwa 1. 10-4.
Infolge der dauernd wachsenden Zahl der Rundfunk-
sender wurde aber eine größere Frequenzkonstanz und
Meßgenauigkeit ein dringendes praktisches Bedürfnis. Der
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
23. Januar 1936
bis vor einigen Jahren in der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt fast ausschließlich benutzte Normalfre-
quenzmesser!P) 20) 21) 22) bestand aus absolut geeichten
Normalkapazitäten und Induktivitäten. Die Frequenz
wurde dann nach der Thomsonschen Formel berechnet.
Durch die konstruktive Durchbildung und die Einstellung
nach der neuen Resonanzbrückenanzeige von E. Giebe
und E. Alberti 19) ließ sich die Unsicherheit teilweise
auf etwa 1. 10— herabdrücken. Doch war die Handhabung
recht umständlich.
Auf eine sehr einfache Weise erreicht man heute die-
selbe Genauigkeit mit den von E. Giebe und A.
Scheibe2?) 24) 25) in der PTR entwickelten Quarz-
leuchtresonatoren, deren Anwendung heute wohl das be-
quemste und sicherste Verfahren zur Frequenzbestimmung
ist. Die Grundlage hierzu ist der von I. u. P. Curie an
Turmalinkristallen entdeckte direkte und reziproke Piezo-
effekt, dessen Vorhandensein auch an vielen anderen Kri-
stallen nachgewiesen wurde?®) 27). Wird aus einem sol-
chen Kristall in Richtung bestimmter Achsen ein Stück
herausgeschnitten (Abb.3), in gewissen Richtungen zu-
sammengedrückt und entlastet, so entstehen an gewissen
Kristallflächen elektri-
C sche Ladungen, deren
Vorzeichen durch Zusam-
mendrücken oder Ent-
lastung gegeben sind.
Das Umgekehrte tritt
ein, wenn man auf diese
Flächen Ladungen auf-
bringt; dann wird der
Kristall in bestimmten
Richtungen verkürzt oder
verlängert. Wechselt man
nun dauernd die Ladun-
gen, so wird der Kristall
im selben Rhythmus seine
geometrischen Größen
ändern, er gerät also
beim Anlegen einer Wech-
selspannung in mecha-
nische Schwingungen.
Dabei sind diese bei
einigen Frequenzen be-
sonders kräftig, nämlich
an den Stellen, wo der
a—a mechanische Achse
b—b clektrische Achse
c—-¢ optische Achse
Abb. 3. Quarzkristall, in dem ein Kristall gemäß seinen
Curie-Schnitt angegeben ist. geometrischen Abmes-
sungen in Eigenschwin-
gungen erregt wird. Sie treten in drei Arten auf:
als Dehnungs-, Biegungs- und Drillungsschwingungen
(Longitudinal-, Transversal- und Torsionalschwingungen).
Eingehende Untersuchungen und mathematische Ab-
handlungen?®#) 29) 30) 31) darüber liegen sehr zahlreich vor.
Durch geeignete Bemessung der Kristallstäbe oder -plat-
ten läßt sich also jede beliebige Frequenz erzeugen oder
nachweisen. Für die Technik von hauptsächlichster Be-
deutung sind longitudinale Schwingungen, die auch bis zur
20. oder 30. Oberschwingung?8) noch nachgewiesen werden
können. Die Verfahren dazu sind sehr mannigfach, doch
ist bei qualitativen Messungen die von Giebe und
Sch e i be 23) 24) 25) 35) zuerst angegebene Art wohl die
beste. Sie benutzen die bei Resonanz zwischen elektrischer
und mechanischer Schwingung an gewissen Flächen auf-
tretenden hohen Spannungen, um im luftverdünnten Raum
Leuchtwirkungen hervorzurufen, die auch gleichzeitig zur
unmittelbaren Bestimmung des Grades der Oberschwin-
gung dienen.
Die besondere Bedeutung haben die piezoelektrischen
Erscheinungen gewisser Kristalle nun dadurch erreicht,
daß sie Schwingungen sehr konstanter Frequenz herzu-
stellen gestatten und anderseits Schwingungskreisen mit
sehr kleiner Dämpfung??) 35) identisch sind, wie sie sonst
nicht hergestellt werden können. So dienen denn solche
23. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
103
Kristalle, besonders Quarz, einmal dazu, die Frequenz von
Sendern zu stabilisieren?!) 32) 33) und zum andern als
Frequenznormale?23) 24) 25) 35), Eine Eigenschaft macht
sich dabei noch sehr störend bemerkbar, und zwar die
Temperaturabhängigkeit?°) 31) 36). Das ist sehr leicht er-
klärlich, da ja die Eigenfrequenz der Kristalle durch die
geometrischen Abmes-
sungen bedingt ist.
Doch laßt sich der
Temperaturkoeffizient
durch bestimmteOrien-
tierung des Quarz-
stabes praktisch zu
Null?0) machen.
Bei den Leucht-
resonatoren erreicht
man ohne Berücksich-
tigung der Tempe-
ratur Genauigkeiten
von 1. 10— bis 1. 104 der Frequenz?®), die man aber
auch bei einfach temperaturgeregelten Quarzstäben be-
kommt. Diese beiden Arten sind also gleichwertig. Bei
einer internationalen Ver-
gleichung 1924 erzielte
man eine Ubereinstim-
mung?!) bis auf 4. 10—,
doch sind auch diese Ab-
weichungen heute schon
viel kleiner (1. 10-3). Die
höchste bisher mit sol-
chen Kristallen unmittel-
bar gesteuerte Frequenz
war 1,5 - 108 Hz3®).
Schwierigkeiten bei
den absoluten Frequenz-
messungen mit einer derartig hohen Genauigkeit machte
bisher die Zeitbestimmung. Die besten Normaluhren er-
gaben immer noch eine tägliche Abweichung von etwa
1 bis 2. 103 s. So lag denn der Gedanke nahe, umgekehrt
die Zeit durch die Frequenz solcher quarzgesteuerter Ge-
neratoren zu überwachen. Eine erste Veröffentlichung
darüber brachte Marrison®”).
Doch waren seit mehreren Jahren Versuche darüber
auch schon in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt
im Gange. Und so kann denn die von Scheibe und
Adelsberger?°#) 3%) 4%) 41) entwickelte Quarzuhr wohl
als das genaueste Instrument der gesamten Meßtechnik
bezeichnet werden, denn sie gestattet die Frequenz über
längere Zeiträume auf 1 10— genau zu messen. Bei kurz-
zeitigen Beobachtungen ergeben sich sogar Genauigkeiten
von 1. 10—. Diese Quarzuhr ist heute unser Zeit- und
Frequenznormal, auf das alle Messungen bezogen werden.
Zur Steuerung dient ein Leuchtquarz von 60 000 Hz,
dessen Temperatur in einem mehrstufigen Thermostaten
auf 1/1000 ° C gendu gehalten wird. Die vom Steuersender
(Abb. 4) gelieferte Spannung wird einem zweistufigen Ver-
stärker zugeführt, um sie dann an die 3 Frequenzteiler-
stufen (Abb. 5) abzugeben, die ihrerseits 10 000, 1000 und
333, bei den neueren Uhren 250 Hz liefern. Jede Frequenz-
teilerstufe ist ein rückgekoppelter Röhrengenerator, der so
abgestimmt und aufgebaut ist, daß seine Grundschwingung
durch seine 6., 10., 3. bzw. 4. Oberschwingung in einem
verhältnismäßig großen Bereiche (+ 4%) von der aus der
vorhergehenden Stufe gelieferten Frequenz mitgenommen
wird. Die niedrigste Frequenz steuert dann einen Syn-
chronmotor, der einen Umdrehungszähler und einen Zeit-
kontakt zur Vergleichung mit der Sternwartenzeit be-
tätigt.
Die Ausführung dieser Uhren ist derart gut, daß sie
in mehrjährigem Betrieb keinen Anlaß zu Beanstandungen
boten. Die Stromversorgung erfolgt aus Akkumulatoren
über Kontrollinstrumente und muß von Hand geregelt
werden. Das ist verhältnismäßig einfach, weil z.B. die
Abhängigkeit der Frequenz von der Anodenspannung des
a Steuerquarz im abgeschirmten
Gehäuse und Thermostaten
w000 e WIr
Abb. 4. Hauptteil der Quarzuhr in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
Abb. 5. Frequenzteilerstufen der Quarzuhr der Physikalisch - Technischen
Reichsanstalt.
Steuersenders nur 1. 10— je Volt beträgt. So besitzen
wir durch diese Uhr heute vier Normalfrequenzen von bis-
her nie erreichter Genauigkeit. Vergleichungen mit dem
National Physical Laboratory (England) ergaben eine
Übereinstimmung von 1. 10—. Einige größere Firmen
und Institute sind sogar über besondere Kabelleitun-
gen an die Quarzuhren
angeschlossen, um je-
derzeit eine Normal-
frequenz zur Verfü-
gung zu haben.
Neuerdings hat man
auch versucht, stetig-
veränderliche Quarz-
resonatoren 2) herzu-
stellen, doch scheinen
die bisher erzielten
Ergebnisse noch wenig
aussichtsreich, so daß
wohl die Frequenzteilung und ein Vergleich dieser geteilten
Frequenz mit einer Normalfrequenz das genaueste Ver-
fahren der Frequenzbestimmung vorläufig bleiben wird.
b abgeschirmter Steuersender
ce abgeschirmter Sendeverstärker
Zusammenfassung.
Die technischen Ein-
heiten sind nach den An-
gaben der verschiedenen
staatlichen Laboratorien
heute auf 1 bis 5-10
als sicher anzusehen. Da-
gegen ist die absolute
Einheit des Widerstandes
und deren abgeleitete
Größen nur auf 5-10
genau bekannt. Das ist
zunächst ein Nachteil bei der allgemein beabsichtigten Um-
stellung auf das absolute Maßsystem. Man wird also hier
zunächst einen Übergang mit einer technischen Genauig-
keit von 1. 10— schaffen und diesen Wert, soweit es die
Meßtechnik gestattet, der genauen absoluten Größe an-
gleichen müssen.
Wesentlich günstiger liegen die Ergebnisse bei der
Darstellung der Frequenz, die auf 1 - 10— und über kleinere
Zeiträume auf 1. 10 genau anzunehmen sind, wobei die
Zeit, eine der drei Grundeinheiten, zwangsläufig ebenso
genau gemessen wird. Das führte zum Bau von Quarz-
uhren, die heute die genauesten Zeitmesser bilden.
23 (250) f2
Auszug aus dem Schritttum.
1) H. v. Steinwehr, Über die geschichtliche Entwicklung der
elektrischen Einheiten. Z. Instrumentenkde. 50 (1930) S. 29.
2) H. v. Stein wehr u. A. Schulze, Die Quecksilbernormale der
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt für das Ohm. Fortsetzung V. Mitt.
d. Physikalisch-Technischen Reichsanstalt 1927.
3) F. v. Steinwehr u. A. Schulze, Neubestimmung der internatio-
nalen elektrischen Widerstandseinheit. Ann. Physik 87 (1928) S. 769.
4) H. v. Steinwehr, Über die Belastbarkeit von Normalwiderständen
in Petroleum und Luft. Z. Instrumentenkde. 54 (1934) S. 48.
5) Bericht über die Tätigkeit der PTR im Jahre 1933. 82. Dritte
Tagung des Comité Consultatif d'électricité et de photometrie. Physik. Z.
35 (1934) S. 217.
6) H. v. Steinwehr u. A. Schulze, Nachprüfung der EMK des
internationalen Westonclementes mit Hilfe des Silbervoltameters. Z. In-
strumentenkde. 42 (1922) 8. 221.
?) H.v. Steinwehr u. A. Schulze, Neubestimmung der EMK des
internationalen Westonelementes. Z. Instrumentenkde. 52 (1932) 8. 249.
8) E. Glebe, Normalkondensatoren und ihre absolute Messung. Z.
Instrumentenkde. 29 (1909) 8. 269.
9) E. Giebe u. G. Ziekner, Über die Kapazitätsnormale der Physi-
kalisch-Technischen Reichsanstalt. Z. Instrumentenkde. 53 (1933) S. 1, 49, 97.
10) E. Giebe, Ein empfindlicher Drehzahlregler für Elektromotoren.
Z. Instrumentenkde. 52 (1932) S. 345.
11) E. Grüneisen u. E. Giebe, Eine neue Bestimmung der absoluten
elektrischen Widerstandseinheit. Ann. Physik 63 (1920) S. 179.
12) E. Grünelsen u. E. Glebe, Eine neue Bestimmung der absoluten
49 Widerstandseinheit. Wiss. Abh. Physik.-techn. Reichsanst. 5
(1920) 8. 1
13) W. C. Eccles u. F. W. Jordan, Sustaining the vibration of a
tuning fork by a triode valve. Electrician 82 (1919) S. 704.
4) E. A. Eckhardt, F. C. Karcher u. M. Kaiser, An electron tube
tuning-fork drive. J. Opt. Soc. Amer. 6 (1922) S. 949.
15) H. Abraham u. E. Bloch, Mesure en valeur absolue des periodes
des oscillations électriques de haute fréquence. Ann. Physique 11 (1919) S. 237.
104
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
23. Januar 1936
16) W. H. F. Griffith, A standard multivibrator wavemeter. Wirel.
Wld. 16 (1925) S. 309.
17) M. Mercier, Sur une nouvelle methode de determination de la
période des oscillations électriques de haute fréquence. Ann. Physique 19
(1923) S. 248.
18) E. Grüneisen u. E. Merkel, Ein Röhrensender als Normalton-
skala. Z. Physik 2 (1920) S. 277.
19) E. Giebe u. E. Alberti, Absolute Messung der Frequenz elek-
trischer Schwingungen. Ein Normalfrequenz- und Wellen messer. Z. techn.
Physik 6 (1925) S. 92.
20) E. Giebe, E. Alberti u. G. Leithäuser, Zwischenstaatliche
Messungen der Wellenlänge von Großfunksendern. Elektr. Nachr.-Techn. 3
(1926) S. 126.
21) E. Giebe u. A. Scheibe, Internationale Vergleichung von Fre-
q uenznormalen für elektrische Schwingungen. Hochfrequenztechn. 33 (1929)
S. 176.
22) E. Alberti u. G. Leithäuser, Eine neue Indikatormethode zur
Wellenlängenmessung an Empfängern und ihre Anwendung zur Bestimmung
der Betriebswellenlänge einiger Radiostationen. ETZ 44 (1923) S. 1027.
23) E. Gicbe u. A. Scheibe, Sichtbarmachung von hochfrequenten
Longitudinalschwingungen piezoelektrischer Kristallstäbe. Z. Physik 33
(1925) S. 335.
24) E. Giebe u. A. Scheibe, Leuchtende piezoelektrische Resona-
toren als Hochfrequenznormale. ETZ 47 (1926) S. 380.
25) E. Giebe u. A. Scheibe, Transversalschwingende Leuchtreso-
natoren als Frequenznormale im Bereich von 1000 bis 20 000 Hertz. Hoch-
frequenztechn. 35 (1930) S. 165.
26) E. Giebe u. A. Scheibe, Eine einfache Methode zum qualitativen
Nachweis der Piezoelektrizität von Kristallen. Z. Physik 33 (1925) S. 760.
27) A. Scheibe, Piezoclektrische Resonanzerscheinungen. Z. Hoch-
frequenztechn. 28 (1926) S. 15.
28) E. Giebe u. A. Scheibe, Piezoclektrische Erregung von Deh-
nungs-, Biegungs- und Drillungsschwingungen bei Quarzstäben. Z. Physik 46
(1928) 8. 607.
Pegelschnellschreiber für akustische Messungen.
621. 317. 39 : 534. 8
Zur Aufzeichnung von Schallvorgängen standen bisher
nur das Phonodeik — bzw. eine seiner Abarten — und An-
ordnungen, die sich aus einem Mikrophon, evtl. einem Ver-
stärker und einem Oszillographen zusammensetzen, zur
Verfügung. Mit diesen Vorrichtungen können die Wellen-
formen der Schallvorgänge aufgenommen werden. Für
viele akustische Arbeiten — wie z. B. die Bestimmung der
Nachhallzeit — ist indessen die Kenntnis der Wellenform
e, f Potentiometer
9, h Kupplungen
i Registrierstreifen
a,b, c Verstärker
d Gleichrichter und Kontroll-
kreis
Abb. 1. Schematische Darstellung des Pegelschnellschreibers.
unwesentlich, während es anderseits wichtig ist, den Ver-
lauf der Schallstärke über einen großen Bereich mit hoher
Geschwindigkeit zu verfolgen. Man hat nunmehr Geräte
gebaut, die Schallstärkeschwankungen bis zu 850 db /s in
einem Bereich von 90 db aufzuzeichnen vermögen. Die Wir-
kungsweise eines derartigen Pegelschnellschreibers ist fol-
22) F. R. Lack, G. W. Willard u. F. E. Fair, Some improvements
in quartz crystal circuit elements. Bell Syst. techn. J. 13 (1934) S. 453.
30) W. P. Mason, Electrical wave- filters employing quartz crystal as
elements. Bell Syst. techn. J. 13 (1934) S. 405.
31) F. R. Lack, Observations on modes of vibration and temperature
coefficients of quartz crystal plates. Proc. Inst. Rad io Engr. 17 (1929) S. 112:3,
32) D. W. Dye, The piezo-electrican quartz resonators and its equi -
valent electrical eircuit. Proc. Phys. Soc., Lond., 38 (1926) S. 399.
33) A. Hund, Uses and possibilities of piezoclectrie oscillators.
Sonderdruck der Proc. Inst. Radio Engr. 1926.
34) H. Straubel, Kristallsteuerung für ultrakurze Wellen. Hoch-
frequenztechn. 45 (1935) S. 4.
35) E. Giebe u. A. Scheibe, Über Leuchtresonatoren als Hochfre-
quenznormale. Hochfrequenztechn. 41 (1933) S. 83.
36) H. Straubel, Schwingungsform und Temperaturkoeffizient von
Quarzoszillatoren. Hochfrequenztechn. 38 (1931) S. 14.
37) W. A. Marrison, A high precision standard of frequency. Proc.
Inst. Radio Engr. 17 (1929) S. 1103.
38) A. Scheibe u. U. Adelsberger, Eine Quarzuhr für Zeit und
Frequenzmessung sehr hoher Genauigkeit. Physik. Z. 33 (1932) S. 835.
39) A. Scheibe u. U. Adelsberger, Frequenz und Gang der Quarz-
uhren der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Meßergebnisse J. Ann.
Physik 18 (1933) 8.1.
40) A. Scheibe u. U. Adelsberger, Die technischen Einrichtungen
der Quarzuhren der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Hochfrequenz-
techn. 43 (1934) S. 37.
41) U.Adelsberger, Zeit- und Frequenzmessung hoher Genauigkeit.
Elektr. Nachr.-Techn. 12 (1935) S. 83.
42) Zacek u. V. Petrzllka, Über kellförmige piezoelektrische
Resonatoren. Hochfrequenztechn. 46 (1935) S. 157.
43) Berichte über die Tätigkeit der Physikalisch-Technischen Reichs-
anstalt 1923 bis 1934.
gende!): Eine von einem Mikrophon gelieferte Spannung,
deren Verlauf in logarithmischem Maßstab aufgezeichnet
werden soll, liegt am Eingang eines Verstärkers a. Der
Ausgang dieses Verstärkers ist über einen logarithmisch
unterteilten Spannungsteiler?) mit dem Eingang eines
zweiten Verstärkers b verbunden, an dessen Ausgang ein
Gleichrichter d und ein besonders gestalteter Kontroll-
kreis liegen. Ein aus dem Wechselstromnetz betriebener
Synchronmotor liefert die Kraft zur Bewegung des Span-
nungsteilerabgriffes. Mit Hilfe einer elektromagnetischen
Umsteuerungs vorrichtung g, k wird die Bewegungsrich-
tung dieses Abgriffs dauernd so geregelt, daß die Aus-
gangsleistung der letzten Verstärkerstufe konstant bleibt;
seine Stellung ist daher das (logarithmische) Maß für die
am Eingang des Pegelschreibers liegende Spannung. Die
Bewegung des Spannungsteilerabgriffs wird auf einen
Griffel übertragen, der den Verlauf auf einen vom Syn-
chronmotor bewegten Registrierstreifen i aufzeichnet. Der
Registrierstreifen besteht aus farbigem mit einer dünnen
Wachsschicht überzogenem Papier; dort, wo der Griffel
die Oberfläche berührt, wird die Wachsschicht abgeritzt,
so daß die Kurve als dunkler Linienzug auf hellem Grund
erscheint.
Dieser Pegelschnellschreiber eignet sich besonders für
Messungen der Nachhallzeit. Um die bekannten Unregel-
mäßigkeiten des Abfalls der Schallstärke zu verringern,
sind eine Reihe von Maßnahmen, wie z. B. die Anwendung
eines Heultones, die Aufstellung einer umlaufenden Luft-
schraube im Versuchsraum, die Benutzung mehrerer im
Versuchsraum verteilter Mikrophone u. ä., empfohlen
worden. Diese Anordnungen wurden einzeln und kombi-
niert angewendet und die Messungen über verschieden
große Schallstärkebereiche erstreckt. Keines dieser Ver-
fahren hat einen besonderen Vorzug vor dem andern;
trotzdem ist es empfehlenswert, mehrere Verfahren unter
gleichbleibenden Bedingungen anzuwenden und die ge-
wonnenen Ergebnisse zu mitteln. Auf jeden Fall ist es
von entscheidender Wichtigkeit, den Schallstärkebereich
so groß wie irgend angängig zu machen. Gff.
1) Wente, Bedell u. Swartzel, J. acoust. Soc. Amer. 6
(1935) S. 121 u. 131.
2) In der Ausführung nach Abb. 1 sind zwei Spannungsteiler (e und
f) und eine weitere Verstärkerstufe (c) vorgesehen.
23. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
VERBANDSTEIL.
VDE
Verband Deutscher Elektrotechniker.
(Eingetragener Verein.)
Geschäftstelle: Berlin-Charlottenburg 4, Bismarckstr. 33, VDE-Haus.
Fernspr.: CO Fraunhofer 0631.
Zahlungen an Postscheckkonto Nr. 213 12.
Fachberichte zur VDE-Mitgliederversammlung 1936.
Während der 38. Mitgliederversammlung des VDE im
September 1936 sollen wieder wie bisher Fachberichte ge-
halten werden.
Anmeldungen von Berichten mit einer kurzen Inhalts-
angabe (etwa 15 Zeilen) bitten wir unter Bekanntgabe von
Namen und Anschrift des Vortragenden bis spätestens zum
10. Februar 1936 einzusenden.
Bei der Auswahl der Berichte wird bei sonst gleicher
Eignung die Mitgliedschaft der Vortragenden beim VDE
berücksichtigt.
Es ist damit zu rechnen, daß die VDE-Fachberichte
1936 schon vor der Tagung, etwa im August, erscheinen und
den Teilnehmern an der Tagung zur Vorbereitung der Aus-
sprachen zugestellt werden. Weitere Angaben über die
Ausgestaltung der diesjährigen Fachberichte gehen den
Anmeldenden rechtzeitig zu.
ETZ-Einbanddecken 1935.
Für den Jahrgang 1935 stellen wir den Beziehern der
ETZ wiederum Einbanddecken zur Verfügung. Der Preis
beträgt 2,20 RM für den Halbjahrsband einschließlich Ver-
sandkosten. Die Bestellung kann erfolgen durch Einzah-
lung auf das Postscheckkonto des VDE: Berlin 21312
(Versandanschrift genau aufgeben, ebenso Vermerk hin-
zufügen: „ETZ-Einbanddecken“). Bei schriftlicher Be-
stellung erfolgt der Versand unter Nachnahme zuzüglich
der Unkosten hierfür.
Ausschuß für Explosionsschutz.
Entwurf 1.
VDE 0166/19...
Vorschriften für die Errichtung elektrischer Anlagen in
gefährdeten Räumen von Sprengstoffbetrieben!).
Inhaltsübersicht.
I. Gültigkeit.
$ 1. Geltungsbeginn.
S 2. Geltungsbereich.
II. Begriffserklärungen.
III. Allgemeine Bestimmungen.
IV. Einzelbestimmungen.
§ 5. Allgemeines.
§ 6. Anlageteile für ortsfesten Einbau.
$ 7. Anlageteile für ortsveränderliche Verwendung.
Die Errichtung elektrischer Anlagen in Sprengstoff-
betrieben bedarf der Zustimmung der zuständigen Auf-
EI ala (Gewerbeaufsicht) und der Berufsgenossen-
schaft.
I. Gültigkeit.
§ 1.
Geltungsbeginn.
a) Diese Vorschriften treten am ........ in Kraft?).
1) Diese Vorschriften sind bei sinngemäßer Anwendung auch Be-
timmungen für die Errichtung elektrischer Anlagen in Räumen, die für
sich explosible Staube enthalten, aber nicht als gefährdete Räume in
Spre ngs toffbetrieben gelten.
2) Genehmigt durch den Vorsitzenden des VDE Im 19..
— Veröffentlicht: ETZ 1936, S. 105 und...
Bekanntmachungen.
Ausschuß für Explosionsschutz.
In VDE 0165 „Leitsätze für die Errichtung elek-
trischer Anlagen in explosionsgefährdeten Betriebs-
stätten und Lagerräumen“ ist in einer Fußnote 2 an-
gekündigt, daß Sonderbestimmungen für „Räume, in
denen explosible Stoffe (Spreng- und Zündstoffe)
hergestellt oder gelagert werden, oder in denen
Staube entstehen, die für sich explosibel sind“ in Vor-
bereitung seien.
Der eingesetzte Unterausschuß „Sprengstoffbe-
triebe“ hat diese Sonderbestimmungen ausgearbeitet,
die nachstehend als Entwurf 1 zu
VDE 0166/19.. „Vorschriften für die Errichtung
elektrischer Anlagen in gefährde-
ten Räumen von Sprengstoffbe-
trieben“
bekanntgegeben werden.
Diese Arbeit VDE 0166 soll abweichend von VDE
0165 als Vorschrift herausgegeben werden, da
angestrebt wird, in Zukunft alle VDE-Bestimmungen
für die Errichtung elektrischer Anlagen als Vorschrif-
ten herauszugeben.
Einsprüche sind in doppelter Ausfertigung bis
an 31. März 1936 an die Geschäftstelle des VDE zu
richten.
Ausschuß für Klein- und Kleinspannungs-
Transformatoren.
Der in ETZ 54 (1933) S. 266 veröffentlichte Ent-
wurf zu
„Regeln für die Konstruktion und Prüfung von
Schutz-, Netzfernmelde- und sonstigen Trans-
formatoren für Kleinspannung und Klein-
leistung R. E. T. K.“
ist auf Grund der hierzu ergangenen Äußerungen
überarbeitet und in der nachstehenden Form verab-
schiedet worden. Der neue Wortlaut von
VDE 0550/1936 „Vorschriften für Bau und Prüfung
von Schutz-, Netzfernmelde- und
sonstigen Transformatoren für
Kleinspannung und Kleinleistung“
wurde vom Vorsitzenden des VDE genehmigt und zum
1. 1. 1937 in Kraft gesetzt. Einer Anwendung dieser
Vorschriften bereits im Jahr 1936 steht nichts im
Wege, jedoch konnten die Vorschriften im Hinblick
auf erhebliche Lagerbestände allgemein nur mit einer
Karenzzeit von einem Jahr in Kraft gesetzt werden.
Am 1. 1. 1937 verlieren die bisherigen Fassun-
gen von |
VDE 0550/1929 „Regeln für die Konstruktion
und Prüfung von Schutztransformatoren mit
Kleinspannungen R.E.T.K. (mit Erklärungen)“
sowie
VDE 0549/1921 „Vorschriften für den Anschluß
von Fernmeldeanlagen an Niederspannungs-
Starkstromnetze durch Transformatoren (mit
Ausschluß der öffentlichen Telegraphen- und
Fernsprechanlagen)“
ihre Gültigkeit.
Verband Deutscher Elektrotechniker.
Der Geschäftsführer:
Blendermann.
105
106
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
23. Januar 1936
§ 2.
Geltungsbereich.
a) Diese Vorschriften gelten für die Errichtung elek-
trischer Anlagen in gefährdeten Räumen von Sprengstoff-
betrieben.
b) Diese Vorschriften sind durch VDE 0165 „Leitsätze
für die Errichtung elektrischer Anlagen in explosions-
gefährdeten Betriebsstätten und Lagerräumen“ sinngemäß
zu ergänzen, wenn in den gefährdeten Räumen von
Sprengstoffbetrieben außerdem eine Explosionsgefahr
nach VDE 0165 vorliegt.
c) Diese Vorschriften gelten dagegen nicht für Räume
in Sprengstoffbetrieben, in denen nur Explosionsgefahr
nach VDE 0165 vorliegt.
Diese Vorschriften sind Ausführungsbestimmungen zu:
$ 35 von VDE 0100/1934 „Vorschriften nebst Ausfüh-
rungsregeln für die Errichtung
von Starkstromanlagen mit Be-
triebsspannungen unter 1000 V,
V.E.S.1“,
„Vorschriften nebst Aus füh-
rungsregeln für die Errichtung
von Starkstromanlagen mit Be-
triebsspannungen von 1000 V und
darüber V.E.S.2.“ und
„Vorschriften und Regeln für die
Errichtung elektrischer Fern-
meldeanlagen V.E.F.“.
$ 26 von VDE 0101/1934
$ 29 von VDE 0800/1935
II. Begriffserklärungen.
$ 3.
a) Gefährdete Räume in Sprengstoffbe-
trieben sind:
1. Räume oder sonstige Stellen, in oder an denen
Sprengstoffe (Sprengmittel, Schießmittel, Zündmit-
tel, Feuerwerkskörper usw.) hergestellt, be- oder ver-
arbeitet oder gelagert werden.
2. Benachbarte Räume, die mit den unter 1. genannten
Räumen dauernd oder zeitweise, z. B. durch Türen,
Fenster, Mauerdurchbrüche, Kanäle usw., in Verbin-
dung stehen oder gebracht werden können, wenn in
den unter 1. genannten Räumen Staube, Sublimate
oder Dämpfe von explosiblen Stoffen auftreten.
III. Allgemeine Bestimmungen.
§ 4.
a) Elektrische Anlagen in Sprengstoffbetrieben müs-
sen den sonstigen Bestimmungen des VDE entsprechen
und, wie folgt, ausgeführt sein:
1. Die Temperatur von Anlageteilen muß durch aus-
reichende Bemessung oder selbsttätige Begrenzung
stets genügend weit unter der Zünd- oder Zerset-
zungstemperatur des explosiblen Stoffes liegen;
2. Anlageteile, an denen betriebsmäßig Funken auftre-
ten, müssen zweckentsprechend explosionsgeschützt
sein;
3. Anlageteile, an denen rtur bei Defekten Funken
auftreten können, sind derart auszuwählen, zu be-
messen und anzuordnen oder mit zusätzlichen Schutz-
maßnahmen zu versehen, daß Defekte möglichst
ausgeschlossen sind.
Empfohlen wird, Anlageteile mit betriebsmäßig nicht
funkengebenden Teilen und mit den besonderen Zwecken
entsprechenden Bauformen zu verwenden.
IV. Einzelbestimmungen.
Den Bestimmungen in $ 4 wird durch die Maßnahmen
in $ 5 und die Verwendung der in $$ 6 und 7 genannten
Anlageteile genügt.
§ 5.
Allgemeines.
a) Elektrische Anlageteile sind so anzu-
ordnen, daß ein Eindringen explosibler Stoffe verhindert,
eine Ablagerung auf den Oberflächen auf ein Mindestmaß
beschränkt wird und eine leichte Reinigung möglich ist.
b) Verbindungen Spannung führender
Teile dürfen nur durch gesicherte Verschraubung her-
gestellt werden.
c) Meßgeräte, Signal- und Fernmelde-
anlagen sind auf die für eine gesicherte Betriebsfüh-
rung erforderliche Art und Anzahl zu beschränken.
d) Verteileranlagen, Transformato-
ren, Sicherungen und Steckvorrichtungen
dürfen in den gefährdeten Räumen nicht angebracht
werden.
e) Elektrische Anlageteile müssen auch
außerhalb der gefährdeten Räume an Stellen, an denen
sie Beschädigungen ausgesetzt sind, besonders geschützt
werden.
f) Isolierstoffe für Dichtungen, Schutzhüllen
u. dgl. müssen so beschaffen oder eingebaut sein, daß sie
durch Flüssigkeiten oder Dämpfe nicht zerstört werden
können.
§ 6.
Anlageteile für ortsfesten Einbau.
a) Leitungen:
1. Festverlegte Leitungen: Bleikabel, kabelähnliche
Leitungen.
2. Leitungen zum Anschluß beweglicher Geräte:
Gummischlauchleitungen starker Ausführung NSH
oder gleichwertiger Bauart.
b) Maschinen: Kurzschlußläufermotoren in Ver-
bindung mit Überlastungsschutz, wie z. B. Motorschutz-
schalter, in:
1. geschlossener Bauart P 33, Klemmen P 44.
2. geschlossener Bauart P 33 mit Fremdbelüftung unter
Überdruck, Klemmen P 44.
c) Schalt- und Steuergeräte in:
1. gekapselter Bauart P 44.
Das Öffnen der Kapselung darf nur mit Werkzeugen
möglich sein.
2. ölgekapselter Bauart P33e o.
d) Leuchten:
1. Für Räume, außer solchen mit staubenden oder sub-
limierenden Sprengstoffen:
Bauarten mit geschlossener Leitungseinfüh-
rung, die mit geschlossenem Schutzglas und bei
mechanischer Gefährdung mit widerstandsfähigein
Schutzkorb oder Schutzgitter versehen sein müssen.
2. Für sämtliche Räume mit staubenden oder subli-
mierenden Sprengstoffen:
Bauarten mit abgedichteter Leitungseinführung,
die mit geschlossenem, abgedichtetem und genü-
gend dickem Schutzglas und bei mechanischer Ge-
fährdung mit widerstandsfähigem Schutzkorb oder
Schutzgitter versehen und so verschlossen sein
müssen, daß sie nur mit Hilfe von Werkzeugen ge-
öffnet werden können. Funken, die beim Lockern
der Glühlampe im Betrieb entstehen, dürfen nur in
einem explosionsgeschützten Raum auftreten
können.
e) Signal- und Fernmeldeanlagen:in ge-
kapselter Bauart P 44.
f) Meßgeräte: in gekapselter Bauart P 44.
g) Elektrowärmegeräte: in Verbindung mit
Überlastungs- oder Übertemperaturschutz in gekapselter
Bauart P 44.
§ 7.
Anlageteile für orts veränderliche Ver-
wendung.
a) Leitungen:
Gummischlauchleitungen starker Ausführung NSH
oder gleichwertiger Bauart.
b) Maschinen und Geräte:
Wie für ortsfesten Einbau nach $ 6 außer der Öl-
kapselung für Schaltgeräte nach § 6c) 2.
c) Handleuchter:
1. Bauarten mit eigener Stromquelle für Spannungen,
bei denen eine Zündung nicht möglich ist.
2. Bauarten für Spannungen, bei denen eine Zündung
möglich ist, mit geschlossenem, abgedichtetem, ge-
nügend dickem Schutzglas und mit besonders wider-
standsfähigem Schutzkorb, die so verschlossen sein
müssen, daß sie nur mit Hilfe von Werkzeugen ge-
öffnet werden können. Funken, die beim Lockern
der Glühlampe im Betrieb entstehen, dürfen nur in
einem explosionsgeschützten Raum auftreten können.
Eingebaute Schalter dürfen die Handleuchter nicht
enthalten.
23. Januar 1936
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heit 4
107
Ausschuß für Klein- und Kleinspannungs-
transformatoren.
VDE 0550/1936.
Vorschriften für Bau und Prüfung von Schutz-, Netzfern-
melde- und sonstigen Transformatoren für Kleinspannung
und Kleinleistung.
Inhaltsübersicht.
I. Gültigkeit.
Geltungsbeginn.
Geltungsbereich.
II. Begriffserklärungen.
Wicklungen und elektrische Begriffe.
Kriechstrecken und Schlagweiten.
Schutzarten.
Kurzschlußsicherheit.
III. Allgemeine Bestimmungen für sämtliche
Transformatoren.
7. Schutz gegen zufällige Berührung.
8. Bauteile und bauliche Maßnahmen.
. Wärmesicherheit.
10. Kurzschlußsicherheit.
11. Isolierfestigkeit.
12. Aufschriften.
IV. Sonderbestimmungen für Schutztransformatoren.
A. Genormte Werte.
13. Spannungen.
14. Leistungen.
B. Baubestimmungen.
Schutzarten und Schutz gegen zu hohe Berührungs-
spannung.
16. Netzanschluß.
17. Verbrauchsanschluß.
18. Anzapfungen und Umschaltungen.
19. Wicklungen.
MAN
ID +
e u U u
mare
SNAS u . AN
©
ANAN
un
på
1
n ..
20. Orts veränderliche Schutztransformatoren.
21. Kurzschlußsicherheit.
22. Leerlaufspannung.
C. Prüf bestimmungen.
$ 23. Erwärmung.
$ 24. Kurzschlußsicherheit.
S 25. Spannungsänderung.
$ 26. Isolierfestigkeit.
$ 27. Leistungsschild.
I 28. Zulässige Abweichungen.
V. Sonderbestimmungen für Netzfernmelde-Trans-
formatoren (Klingeltransformatoren).
A. Genormte Werte.
$ 29. Spannungen.
$ 30. Leistungen.
B. Baubestimmungen.
$ 31. Schutzarten.
§ 32. Anschlüsse.
$ 33. Wicklungen.
$ 3. Kurzschlußsicherheit.
§ 35. Höchste Leerlaufspannung.
C. Prüfbestimmungen.
$ 36. Leistungsprüfung.
x 37. Kurzschlußprüfung.
K 38. Isolierfestigkeit.
$ 39. Leistungsschild.
I. Gültigkeit.
§ 1.
Geltungsbeginn.
Diese Vorschriften treten am 1. Januar 1937 in Kraft!).
§ 2.
Geltungsbereich.
Diese Vorschriften gelten für die nachstehenden
Transformatoren bis 3,5 kVA bei Einphasenstrom und bis
»kVA bei Drehstrom zur Verwendung in Netzen mit
Nenn-Betriebsspannungen bis 500 V.
8 1) Genehmigt durch den Vorsitzenden des VDE im Januar 1936. —
Veröffentlicht: ETZ 54 (1933) S. 266 und 57 (1936) S. 107.
A. Schutztransformatoren.
1. Transformatoren mit Nenn-Sekundärspannungen bis
42 V zum Schutz gegen zu hohe Berührungsspannung
durch Herabsetzung der Betriebsspannung auf Klein-
spannung, genannt Kleinspannungs-Trans-
formatoren.
2. Transformatoren mit Nenn-Sekundärspannungen bis
24 V zum Betrieb von Spielzeugen, genannt Spiel-
zeug-Transformatoren.
B. Netzfernmelde-Transformatoren.
Transformatoren mit Nenn-Sekundärspannungen bis
20 V zum Betrieb von Fernmeldeanlagen einfacher Art,
genannt Klingeltransformatoren.
C. Sonstige Transformatoren.
1. Transformatoren zum Einbau in Kleingleichrichter
(Röhren-, Trockengleichrichter), genannt Klein-
gleichrichter-Transformatoren.
2. Transformatoren zum Einbau in Netzanschlußgeräte,
-empfänger und -verstärker, genannt Netzan-
schlußgeräte-Transformatoren.
II. Begriffserklärungen.
§ 3.
Wieklungen und elektrische Begriffe.
Maßgebend sind die Begriffserklärungen von VDE 0532
„Regeln für die Bewertung und Prüfung von Transfor-
matoren R. E. T.“, soweit nicht im folgenden Abweichun-
gen besonders angegeben sind, wie z. B. hinsichtlich der
Nenn-Sekundärspannung, die auf induktionsfreie Be-
lastung mit der Nennleistung bezogen wird.
§ 4.
Kriechstrecken und Schlag weiten.
Kriechstrecke ist der kürzeste Weg zwischen
leitenden Stellen, auf dem längs der Oberfläche eines Iso-
lierkörpers ein Stromübergang eintreten kann.
Schlagweite (Luftstrecke) ist der kürzeste Weg
zwischen leitenden Stellen, auf dem durch die Luft ein
Stromübergang eintreten kann.
§ 5.
Schutzarten.
Hinsichtlich der Schutzarten gilt das Normblatt
DIN VDE 50. T
Kurzschlußsicherheit.
Als kurzschlußsicher gilt ein Transformator, der bei
Überlastungen bis zum Klemmenkurzschluß keine über die
zulässigen Grenzwerte ansteigende Erwärmung erfährt.
Zu unterscheiden ist:
1. Unbedingte Kurzschlußsicherheit mittels
Spannungsabfalles.
2. Bedingte Kurzschlußsicherheit mittels Stromsiche-
rungen oder Selbstschalter, die den Primär- oder
Sekundärstrom des Transformators abschalten.
inneren
III. Allgemeine Bestimmungen für sämtliche
Transformatoren.
5 $ 7.
Schutz gegen zufällige Berührung.
Die nicht mit Isolierstoff bedeckten Teile müssen, so-
fern an ihnen eine höhere Spannung als 42 V auftreten
kann, im Handbereich gegen zufällige Berührung geschützt
und die zu diesem Zwecke vorgesehenen Abdeckungen zu-
verlässig befestigt sein.
Lackierung, Emaillierung oder Eloxierung allein gelten
nicht als Isolierung im Sinne des Berührungsschutzes. Bei
Einbautransformatoren kann das Gerätegehäuse den Berüh-
rungsschutz bilden.
8 8.
Bauteile und bauliche Maßnahmen.
a) Transformatoren sowie allenfalls eingebaute Schal-
ter, Sicherungen, Steckvorrichtungen u. dgl. einschließlich
ihrer Abdeckungen und Schutzverkleidungen müssen den
im Betrieb durch elektrische Feuererscheinungen, Wärme,
Feuchtigkeit und mechanische Einflüsse auftretenden Be-
anspruchungen standhalten.
b) Die in Tafel I angegebenen Kriech- und Luft-
strecken dürfen nicht unterschritten werden.
108
Elektrotechnische Zeitschrift 57. Jahrg. Heft 4
23. Januar 1936
Tafel I. Kriechstrecken und Schlagweiten in Millimeter.
Nennspannung
| bis 42 V | bis 380 V | bis 550 V
Kriechstrecke
Schlagweite zwischen Teilen ver-
schiedener Polarität
Schlagweite zwischen Spannung
führenden Teilen und nicht